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MUSIK MUSIK<br />
Konzerte Dezember 2011 | Januar 2012<br />
Dezember 2011 | Januar 2012 Konzerte<br />
By NOMEN<br />
Odeon-Programm 2011/2012:<br />
Klassik-Konzerte in der Ratisbona!<br />
Die neue Saison bringt viele Stars<br />
in die Ratisbona. Nigel Kennedy<br />
und Hilary Hahn waren schon da,<br />
aber noch viele andere „big names“<br />
wie Anne-Sophie Mutter,<br />
Sol Gabetta und Albrecht Mayer<br />
sowie internationale Toporchester<br />
kommen noch ins <strong>Regensburger</strong><br />
Audimax. Viele Highlights<br />
kommen in den nächsten Monaten<br />
in die Domstadt: Weltstars<br />
der klassischen Musikszene, internationale<br />
Orchester und spannende<br />
Neuentdeckungen.<br />
Die legendären Los Romeros<br />
kommen am 4. Dezember nach<br />
Regensburg. Das legendäre, inzwischen<br />
drei Generationen umfassenden<br />
Gitarrenensemble ist<br />
für ein Millionenpublikum in aller<br />
Welt die „königliche Familie des<br />
Gitarrenspiels“. Zusammen mit<br />
dem aus jungen, andalusischen<br />
Elite-Musikern bestehenden<br />
Kammerorchester „Concerto Malaga“<br />
präsentieren die vier Gitarristen<br />
nun ein stimmungsvolles<br />
Albrecht Mayer<br />
neues Projekt: „Feliz Navidad“<br />
- klassische und weihnachtliche<br />
Werke aus Spanien, Deutschland<br />
und Amerika.<br />
Seit er als begnadeter Geiger<br />
sowie als Dirigent in den 80er<br />
Jahren den Westen eroberte, ist<br />
Vladimir Spivakov weltweit hoch<br />
angesehen. Was viele aber nicht<br />
wissen: In Russland wird Spivakov<br />
fast wie ein Popstar gefeiert.<br />
Seine Charity-Stiftung finanziert<br />
lebensrettende Operationen, unterstützt<br />
aber auch notleidende<br />
Künstler. Die UNESCO ernannte<br />
ihn zum „Künstler des Friedens“<br />
und in Frankreich wurde er zum<br />
Ritter der Ehrenlegion geschlagen.<br />
Jetzt kommt er am 9. Dezember<br />
mit der renommierten<br />
Russischen Nationalphilharmonie<br />
nach Regensburg. Solistin ist<br />
die Pianistin Olga Kern. (Rachmaninov:<br />
2. Klavierkonzert, Tschaikowsky:<br />
4. Sinfonie)<br />
Am 19. Januar kommt das ex-<br />
quisite Orchestre des Champs-<br />
Elysées aus Paris an die Donau.<br />
Das von Philippe Herreweghe<br />
gegründete Orchester bringt als<br />
Solisten den bedeutenden italienischen<br />
Geiger Giuliano Carmignola.<br />
Er gilt als Leitfigur des<br />
historisch-barocken Violinstils,<br />
aber er musiziert auch mit Dirigenten<br />
wie Claudio Abbado, mit<br />
dem er eine von der Kritik gefeierte<br />
Aufnahme der Violinkonzerte<br />
Mozarts einspielte. (Haydn:<br />
Sinfonie Nr. 44, Violinkonzert C-<br />
Dur, Mozart: Violinkonzert Nr. 4,<br />
Linzer-Sinfonie)<br />
Dass es einem Oboisten gelingt,<br />
sich wochenlang in den Klassik-<br />
Charts zu halten, ist ungewöhnlich<br />
- Albrecht Mayer, dem Solo-<br />
Oboisten der Berliner Philharmoniker,<br />
ist das mit allen seinen CDs<br />
gelungen. Am 24. Januar kommt<br />
er mit den Münchner Symphonikern<br />
zu den Odeon Konzerten.<br />
Der wohl beste Oboist der Welt<br />
erhielt zweimal den ECHO Klassik<br />
als „Instrumentalist des Jahres”.<br />
Albrecht Mayer ist vor allem<br />
gelungen, die Oboe zu einem<br />
„Instrument der Verführung” zu<br />
machen, wie ein Kritiker schrieb.<br />
Der Klang der Oboe wird bei ihm<br />
zum schieren sinnlichen Genuss.<br />
So auch bei seinem neuen, in Regensburg<br />
präsentierten Projekt<br />
„Bonjour Paris!” u.a. mit Debussys<br />
„Claire de lune”, der „Pavane” von<br />
Ravel oder Saties „Gymnopedies”<br />
Am 15. Februar gastieren dann<br />
Fazil Say und das Philharmonische<br />
Orchester Gran Canaria unter<br />
Pedro Halffter. Wer an Gran<br />
Canaria denkt, der denkt sicher<br />
nicht zuerst an klassische Musik.<br />
Doch das ist falsch. Denn die Insel<br />
beherbergt ein international<br />
bekanntes Festival, einen spektakulären<br />
Konzertsaal mit Blick<br />
auf den Atlantik und eines der<br />
besten Orchester Spaniens. Mit<br />
einem effektvollen Programm<br />
präsentiert sich dieses jetzt auf<br />
Deutschland-Tournée. Auf dem<br />
Programm steht neben De Fallas<br />
temperamentvollem und<br />
erotisch knisternden „Dreispitz“<br />
auch jazzig Angehauchtes: Ravels<br />
G-Dur-Klavierkonzert und<br />
Gershwins „Rhapsody in Blue“ -<br />
gespielt von Fazil Say. „Le Figaro”<br />
nennt den innovativen und<br />
fantasievoll-kreativen türkischen<br />
Pianisten, einen der „bedeutendsten<br />
Künstler des 21.Jahrhunderts“.<br />
Das Symphonieorchester des<br />
Bayerischen Rundfunks setzt unter<br />
Leitung von Daniel Harding<br />
und mit dem Geiger Christian<br />
Tetzlaff am 23. Februar ein besonderes<br />
Highlight! Als unlängst<br />
eine von internationalen Kritikern<br />
zusammengestellte Rangliste<br />
der besten Orchester der Welt<br />
erschien, waren Kenner nicht<br />
verwundert: Denn gleich hinter<br />
der Trias aus Berlin, Wien und<br />
Amsterdam platzierte sich das<br />
Symphonieorchester des Bayerischen<br />
Rundfunks auf einem<br />
Spitzenplatz der orchestralen<br />
Champions-League. „Für mich als<br />
Dirigent ist es, wie einen Rolls<br />
Royce zu fahren”, sagt Mariss Jansons<br />
über das Orchester. (Brahms:<br />
Violinkonzert, Schubert: Sinfonie<br />
Nr. 8 C-Dur).<br />
Die von Martha Argerich geförderte<br />
venezulanische Star-Pianistin<br />
Gabriela Montero kommt<br />
am 1. März endlich auch nach<br />
Regensburg. Bei ihren Konzerten<br />
fiebert das Publikum immer dem<br />
Finale mit ihren unnachahmlichen<br />
„Improvisations“ hin. Jenen<br />
Augenblick, in dem die Montero<br />
das Publikum bittet, ihr doch eine<br />
Melodie vorzusingen um darüber<br />
improvisieren zu können.<br />
Und dann beginnt für Montero<br />
das, was sie „den Sprung von der<br />
Klippe“ nennt. Das ist aber nur<br />
ein kurzer Moment und sie fängt<br />
Feuer, nimmt die Melodie auf,<br />
steigert sie wie eine große Bach-<br />
Chaconne, biegt ab in den Tango,<br />
verbrüdert sich mit dem Ragtime,<br />
schraubt sich immer höher in die<br />
Kaskaden des Klangs und verzückt<br />
damit das Publikum. (Chopin,<br />
Klaviermusik aus Kuba, Brasi-<br />
lien, Venezuela und Argentinien,<br />
Improvisationen)<br />
Mit Anne-Sophie Mutter betritt<br />
am 19. März Deutschlands größter<br />
internationaler Klassik-Star das<br />
Podium. Die Kunst Anne-Sophie<br />
Mutters ist - von allen Moden unbeeindruckt<br />
- in ihrer Erlesenheit,<br />
in ihrem künstlerischen Ernst und<br />
allerhöchsten Anspruch nach<br />
wie vor unerreicht. Kritikerpapst<br />
Joachim Kaiser schrieb über ihre<br />
Interpretationen: „Die seelischen<br />
Erfahrungen, welche ihr Spiel<br />
vermittelt, sind überwältigend.<br />
Solche Darbietungen sind nicht<br />
nur gute oder sehr gute Konzerte.<br />
Sie gehen über den Rahmen<br />
des Gewohnten, Schönen<br />
und Alltäglichen astronomisch<br />
hinaus.“ (Mozart, Schubert, Lutoslawski,<br />
Saint-Saens)<br />
Enoch zu Guttenberg dirigiert<br />
am 29. März Chor und Orchester<br />
der Klangverwaltung München<br />
in Beethovens 9. Sinfonie. Guttenberg,<br />
der vor wenigen Tagen<br />
seinen 65ten Geburtstag feierte,<br />
ist eine bezwingende, charismatische<br />
Künstlerpersönlichkeit. Im<br />
Gespräch mit der „Zeit” hat er sein<br />
künstlerisches Credo formuliert:<br />
„Ich kann nicht lau sein. Ich will<br />
Musik emotional heiß machen.”<br />
Guttenberg will bewegen, aufwühlen,<br />
Musik berührt bei ihm Existenzielles,<br />
ist Bekenntnis. Enoch<br />
zu Guttenberg und der revolutionäre<br />
Moralist Beethoven – das verspricht,<br />
eine ergreifende musikalische<br />
Sternstunde zu werden.<br />
Die „Primadonna Assoluta“ der<br />
Klarinette, Sabine Meyer macht<br />
ihr Konzert am 25. April mit<br />
gleich drei Klarinettenkonzerten<br />
(Copland, Weber, Mendelssohn)<br />
zur großen Sabine-Meyer-Gala.<br />
Ihr Spiel entfaltet sich in paradiesischer<br />
Schönheit, voller sublimer<br />
Nuancen, hauchzart und herzerwärmend<br />
wachsen ihre Töne<br />
fast aus dem Nichts. Die „Welt”<br />
schrieb über sie „Bei dem Versuch,<br />
das Hörerlebnis, adäquat<br />
zu beschreiben, scheint die her-<br />
kömmliche Terminologie fast zu<br />
versagen: Sabine Meyer´s Spiel<br />
war überwältigend!“. Wir erleben<br />
sie mit dem brillanten Swedish<br />
Chamber Orchestra in großer Besetzung.<br />
Die Cellistin Sol Gabetta, die<br />
am 5. Mai vom BBC Philharmonic<br />
Orchestra unter Juanjo<br />
Mena begleitet wird, ist einer<br />
der „Shooting-Stars“ der jungen<br />
Klassik-Szene. Sie ist strahlend,<br />
sympathisch, temperamentvoll,<br />
virtuos und versteht es wie kaum<br />
eine andere, ihr Publikum zu verzaubern<br />
und in den Bann ihrer<br />
charismatischen Bühnenausstrahlung<br />
zu ziehen. Ihr „Komplize“<br />
und ständiger Begleiter:<br />
ein kostbares Guadagnini-Cello,<br />
Jahrgang 1795, auf dem Gabetta<br />
so unvergleichlich schön zu singen<br />
versteht. In Schumanns Cellokonzert<br />
mit seiner himmlischen<br />
Melodik findet sie dafür die ideale<br />
Spielwiese - eingebettet zwischen<br />
Schuberts 5. Sinfonie und<br />
Elgars Enigma-Variationen.<br />
Sprudelnd vor Energie, dann wieder<br />
melancholisch, fast einsam in<br />
ihrer Musik versunken, lässt die<br />
junge Georgierin Khatia Buniatishvili<br />
derzeit die Welt aufhorchen.<br />
Am 20. Mai ist sie hier live<br />
zu erleben. Sie wagt die brennende<br />
pianistische Ekstase, spielt<br />
auf volles Risiko, nimmt lieber<br />
einen Fehlgriff in Kauf als vornehm<br />
unverbindlich zu bleiben.<br />
„Ich brauche Kunst und Musik<br />
wie Drogen”, sagt sie. Und auch<br />
die großen Labels spitzen die<br />
Ohren, wohl wissend, dass sich<br />
hier eine Künstlerin direkt auf<br />
dem Weg nach oben befindet.<br />
Exklusiv von Sony Classical unter<br />
Vertrag genommen, präsentierte<br />
Buniatishvili soeben ihr CD-Debüt<br />
mit Werken von Franz Liszt.<br />
Seine Sonate h-moll steht auch<br />
bei ihrem <strong>Regensburger</strong> Konzert<br />
im Mittelpunkt.<br />
Das San Francisco Symphony<br />
Youth Orchestra beendet am<br />
23. Juni diese Odeon-Saison. Die<br />
Münchner Presse sprach dem<br />
Orchester bei seinem Gasteig-<br />
Debut vor zwei Jahren den „Rang<br />
eines professionellen internationalen<br />
Spitzenorchesters“ zu. Die<br />
klassische Orchesterszene erlebt<br />
derzeit eine wahre „Jugendbewegung“.<br />
Das „Simón Bolivar<br />
Orchestra“ aus Venezuela unter<br />
Gustavo Dudamel, das Teresa<br />
Carreno Youth Orchestra oder<br />
das italienische Orchestra Giova-<br />
36 Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung Die <strong>Regensburger</strong> Stadtzeitung<br />
37<br />
By NOMEN<br />
nile Cherubini, das in Riccardo<br />
Muti seinen Mentor gefunden<br />
hat, sind Beispiele dafür. So auch<br />
San Francisco: Dort kamen und<br />
kommen Stars wie Yo-Yo Ma, Kurt<br />
Masur, Valery Gergiev oder Isaac<br />
Stern zu intensiven Arbeitsphasen.<br />
In Regensburg bringt das<br />
Orchester als weitere Attraktion<br />
den deutschen Meisterpianisten<br />
Lars Vogt.<br />
Sol Gabetta