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Peter Kittel greift sich Rockzipfel - Regensburger Stadtzeitung

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❱ Das stand in der<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

Februar 2002<br />

Der Schuss ging nach hinten los:<br />

Bundesweit berichtet Medien über<br />

Ungers Alleingang,<br />

lassen kein gutes Haar<br />

an der Stadt, bezweifeln<br />

ihre Toleranz und<br />

Weltoffenheit. ❱❱❱ In<br />

der Serie zur Kommunalwahl<br />

beschäftigt<br />

<strong>sich</strong> der vierte Teil mit<br />

SPD-Fraktionschef Norbert Hartl.<br />

Titel: „Der Minusmann“.<br />

März 2002<br />

Die <strong>Stadtzeitung</strong> wagt die Wahlprognose:<br />

Hans Schaidinger bleibt<br />

OB. Absolute Mehrheit<br />

für die CSU, Verluste<br />

bei der SPD, nur noch<br />

ein Sitz für die Liste<br />

ALZ. Und sie prophezeit,<br />

dass Norbert<br />

Hartl nach dem Wahldebakel<br />

nicht mehr<br />

als Fraktionsvorsitzender zur Verfügung<br />

stehen wird. Der Hammer:<br />

Alles trifft ein.<br />

april 2002<br />

Nach der Wahl ist vor<br />

der Wahl: Wer wird<br />

3.Bürgermeister? OB<br />

Schaidinger und Gerhard<br />

Weber sind gesetzt,<br />

wer beerbt Hildegard<br />

Anke? Im Rennen<br />

zwischen Dr. Klaus Schulz und Petra<br />

Betz setzt <strong>sich</strong> schließlich die schöne<br />

Blondine durch.<br />

Mai 2002<br />

Blitzaktion: Mit Billigpreisen<br />

an den<br />

Zapfsäulen legt eine<br />

Tankstelle in der Frankenstraße<br />

den Verkehr<br />

lahm. ❱❱❱ Doch noch<br />

ein Einkaufszentrum<br />

an der Friedenstraße:<br />

Die Arcaden eröffnen, ziehen aber<br />

sofort Kritik auf <strong>sich</strong>: Fürs Parken<br />

muss bezahlt werden.<br />

Juni 2002<br />

Was die <strong>Stadtzeitung</strong> schon lange<br />

angekündigt hat, ist jetzt unter<br />

Dach und Fach: Der<br />

SSV Jahn und die SG<br />

Post/Süd fusionieren.<br />

Der Jahn profitiert<br />

von dem Top-Gelände<br />

am Kaulbachweg, die<br />

Postler sportlich. ❱❱❱<br />

Rock-Ikonen in Regensburg:<br />

Supertramp spielt in der<br />

Donau-Arena.<br />

25 Jahre Bürgerfest 1992<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> <strong>greift</strong> <strong>sich</strong> <strong>Rockzipfel</strong><br />

Platzhirsch - Man kann <strong>sich</strong> sprichwörtlich hinter dem <strong>Rockzipfel</strong> verstecken oder diesen<br />

sinnvoll nutzen. Letzteres hat Verleger <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> beim Bürgerfest getan.<br />

EinE füR allE: die RSZ veröffentlicht schon ´92 extra eine Sonderausgabe mit dem gesamten<br />

Programm des Bürgerfestes.<br />

Das <strong>Regensburger</strong> Bürgerfest – seit jeher<br />

ein Publikumsmagnet. Alle zwei Jahre verwandelt<br />

<strong>sich</strong> die Domstadt in ein riesiges<br />

Festgelände. Natürlich tut sie das nicht<br />

alleine. Dafür gab es anfangs diverse Vereine, Organisationen<br />

und Sponsoren. Alle zusammen stellten das<br />

Bürgerfest auf die Beine. Und alle zusammen teilten<br />

<strong>sich</strong> am Ende den Erlös der Großveranstaltung. Harte<br />

Arbeit soll schließlich auch belohnt werden.<br />

Hart gearbeitet hat <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> auch, als er zusammen<br />

mit seinem Team Postkarten produzierte, die sie<br />

dann am Bürgerfest verkauften. Doch dies lief nicht<br />

unter e.V., sondern unter GbR und war somit schon an<br />

<strong>sich</strong> verwerflich…<br />

Wie es wirklich war<br />

Als Standbetreiber getarnt schmuggelte <strong>Kittel</strong> seine<br />

Mitarbeiter 1992 in das Bürgerfest ein. Die zwar witzigen,<br />

aber letztlich eher banalen Postkarten boten<br />

dabei die perfekte Basis für eine schleichende „Invasi-<br />

on“. Das Ziel des Verlegers<br />

war ambitioniert: Er wollte<br />

die Verantwortung über<br />

das gesamte <strong>Regensburger</strong><br />

Bürgerfest. Als ersten<br />

Brückenkopf nahm er 1995<br />

den <strong>Rockzipfel</strong> am Gries<br />

ein. Eine Eroberung, die<br />

die Ritter von der „Roten<br />

Burg“ nicht erdulden wollten.<br />

„Es kann nicht Aufgabe<br />

der Stadt sein, einem Unternehmer<br />

zusätzliche Einnahmequellen<br />

am Bürgerfest<br />

zu eröffnen“ klagen<br />

ehemalige SPD-Stadträte<br />

im Jahre 1995 schließlich<br />

an. Sie fordern „eine<br />

Nutzung des <strong>Rockzipfel</strong>s<br />

durch verschiedene freie<br />

Träger <strong>sich</strong>erzustellen“. Da<br />

war der Widerstand aber<br />

längst gebrochen. Und<br />

1997 war es soweit: <strong>Kittel</strong>s<br />

Firma übernahm das<br />

gesamte Fest und drückte<br />

ihm einen unverwechselbaren<br />

Stempel auf. Die<br />

Besucherzahlen in den<br />

folgenden Jahren explodierten<br />

förmlich.<br />

Doch eine unselige<br />

Mischung aus Neid und<br />

Rückwärtsgewandtheit<br />

bei verantwortlichen <strong>Regensburger</strong>„Kulturpflegern“<br />

begleitete fortan<br />

alle von <strong>Kittel</strong>s Bürgerfestaktivitäten.<br />

Und irgendwann war<br />

der es einfach leid, gegen<br />

„die geradezu schon zwanghaft-neurotischen Versuche,<br />

das Fest in die 70er Jahre zurück zu katapultieren“<br />

anzukämpfen. „Dieses `Zurückzudenwurzeln-Gefasel´<br />

ist eine anachronistische Vision von alten, in Vergangenheitsverklärung<br />

schwelgenden Männern, aber<br />

keine zeitgemäße Inszenierung für einen Publikumsmagneten<br />

einer modernen Stadt. Es ist ungefähr so,<br />

als würde man die Menschen zwingen, auch heute<br />

noch mit Schlaghosen und Hawaii-Hemden rum zu<br />

laufen. Als Gag am Rande mal ganz nett – als tragende<br />

Philosophie einfach zu wenig“ so <strong>Kittel</strong>s nüchterne<br />

Analyse. 2009 zog er jegliches Engagement seiner<br />

diversen Unternehmen vom Bürgerfest ab. „Wir sind<br />

inzwischen viel zu groß und viel zu professionell,<br />

um uns von offenkundigen Dilettanten eine objektiv<br />

falsche Richtung vorgeben zu lassen.“ lautet sein<br />

vernichtendes Urteil. Und tatsächlich: Trotz bester<br />

Wetterlage vermochte das letzte Bürgerfest nicht im<br />

mindesten an die von <strong>Kittel</strong> einst in Serie produzierten<br />

Erfolge anzuknüpfen.<br />

76 25 Jahre <strong>Stadtzeitung</strong> Regensburg


❱ Das stand in der<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

OktOber 2002<br />

Die Skatenight von gong fm lockt<br />

Hunderte von Rollwütigen in die<br />

Altstadt. ❱❱❱ Die Reiseredaktion<br />

lockt in<br />

unbekannte Skigebiete:<br />

Dr. Klaus Pillhatsch<br />

berichtet von seinen Erlebnissen<br />

auf den Pisten<br />

der peruanischen Berge<br />

aus Eis.<br />

nOveMber 2002<br />

Der Oberpfälzer Gerhard<br />

Krammer räumt<br />

bei Günther Jauchs<br />

Fernsehquiz eine Million<br />

ab. ❱❱❱ November<br />

= Kneipenshuffle-Zeit.<br />

Auch heuer gibt es die<br />

sagenhafte Lokal-Rallye<br />

wieder. Diesmal mit 13 Kneipen, die<br />

es zu besuchen gilt.<br />

DezeMber 2002<br />

Zum ersten Mal gibt es auf Schloss<br />

Thurn und Taxis den Romantischen<br />

Weihnachtsmarkt. Er<br />

wird vom Start weg ein<br />

riesiger Erfog. ❱❱❱ Chailerd<br />

Topernpong lädt<br />

zur 20-Jahr-Feier seines<br />

thailändischen Restaurants<br />

„Baanthai“. Der<br />

Laden ist rappelvoll. ❱❱❱<br />

Bis zum bitteren Ende: Auch die<br />

Toten Hosen finden den Weg in die<br />

Donau-Arena.<br />

Januar 2003<br />

Riesenresonanz: Der Romantische<br />

Weihnachtsmarkt zieht<br />

von Beginn an die <strong>Regensburger</strong><br />

und ihre Gäste in<br />

den Bann. Die Organisatoren<br />

denken darüber nach,<br />

ihn künftig länger als zwei<br />

Wochen dauern zu lassen.<br />

❱❱❱ Verrechnet: Bei der Sanierung der<br />

Nibelungenbrücke fehlen ein paar<br />

Tausend Tonnen Stahl. Das macht<br />

die Arbeiten erheblich teuerer als<br />

kalkuliert.<br />

Februar 2003<br />

Norman Kronseder bei der Rallye<br />

Paris – Dakar. Dort wird er von<br />

der überaus ehrgeizigen<br />

und wie wild wütenden<br />

Jutta Kleinschmidt<br />

umgefahren, Sprunggelenksverletzung<br />

für<br />

den KTM-Piloten. ❱❱❱<br />

Regensburg hat doch<br />

die hübschesten Mädchen! Bei der<br />

Wahl der Miss Germany treten<br />

gleich drei Schönheiten<br />

aus der Ratisbona an.<br />

25 Jahre Die Gründung des VSR<br />

Der Veranstaltungsservice:<br />

alles begann mit dem Bürgerfest 1992<br />

Papstbesuch, Romantischer Weihnachtsmarkt, Maiandacht, Phantasie & Garten, der<br />

Kampf um den Goldenen Pürkel, das Strudelrennen und der Presseball. Höhepunkte im<br />

<strong>Regensburger</strong> Gesellschaftsleben. Ausgerichtet vom Veranstaltungsservice <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>,<br />

gegründet 1997. Doch die Ursprünge dieses erfolgreichen Unternehmens reichen viel<br />

weiter zurück.<br />

1992 war es, die <strong>Stadtzeitung</strong> hatte <strong>sich</strong> nach<br />

acht Jahren einigermaßen behauptet in der<br />

mittlerweilen bunten Medienlandschaft<br />

Regensburgs. Es gab die Tageszeitung, die Woche,<br />

ein Anzeigenblatt, zwei Radiosender, das regionale<br />

Fernsehen und zwei Stadtmagazine. <strong>Stadtzeitung</strong>sverleger<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> befand es an der Zeit, sein Blatt noch<br />

besser zu positionieren, es einer wahrlich breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Das geschieht am besten während<br />

einer positiv behafteten Veranstaltung, dachte <strong>sich</strong><br />

der damals 33-Jährige, den die „Woche“ Ende der 80er<br />

Jahre schon als „pfiffiges Bürschchen“ bezeichnete.<br />

Schritt 1: Der erste auftritt<br />

Die beliebteste Veranstaltung der Stadt gab es seit<br />

1973 alle zwei Jahre: das Bürgerfest. <strong>Kittel</strong> nutzte diesen<br />

Rahmen, um <strong>sich</strong> und sein Medium im Bewusstsein<br />

der <strong>Regensburger</strong> tief zu verankern. Am Fischmarkt<br />

hatte er 1992 einen Stand, es gab Postkarten mit<br />

dem <strong>sich</strong> herabbeugenden Dommännchen, das noch<br />

heute seine Einladungen zu den ebenfalls legendären<br />

Truthahnfesten im Auer Bräu ziert. Dazu Buttons und<br />

jede Menge Informationen über die <strong>Stadtzeitung</strong>.<br />

Der Auftritt sorgte für einen Imagegewinn und die<br />

damit verbundene Popularität. Gleichzeitig aber war<br />

<strong>Kittel</strong> während der drei Tage immer wieder durch die<br />

Stände geschlendert und dachte <strong>sich</strong>: „Das kann ich<br />

besser.“ Es sollte keine leere Worthülse bleiben.<br />

Schritt 2: Der <strong>Rockzipfel</strong><br />

1995 bewarb <strong>sich</strong> der Jung-Unternehmer wieder für<br />

das Bürgerfest. Diesmal aber mit einem furiosen Vor-<br />

PEtER KittEl 1997: Erstmals richtete er in jenem Jahr das<br />

komplette Bürgerfest aus.<br />

schlag: Er wird den Grieser Spitz in Eigenregie übernehmen.<br />

Im Klartext: Keine finanzielle Belastung für<br />

die Stadt, dafür lässt die ihm freie Hand bei der Gestaltung<br />

und Vermarktung des Bürgerfestareals zwischen<br />

Wassergasse und Naherholungsgebiet.<br />

In der Bewerbung wurden auch gleich die Zugpferde<br />

genannt: „Sacco & Mancetti“ und „Luis Trinkers<br />

Höhenrausch“.<br />

Die Stadt ging auf den Deal ein, was für unterschiedliche<br />

Bewertungen sorgte. Die Bürgerfest-Urväter Gerhard<br />

Sandner und Klaus Caspers (unterstützt vom<br />

sonst als Alte-Mälzerei-Geschäftsführer gerne in den<br />

Genuss von städtischen Subventionen kommenden<br />

Joachim Wolbergs) mahnten vor einer Kommerzialisierung<br />

des Fest-Gedankens.<br />

Ein anderer Impresario zeigte <strong>sich</strong> begeistert: Günter<br />

Schießl, Initiator des sagenumwobenen „Woche-<br />

Festivals“ im Villapark, begrüßte die Initiative <strong>Kittel</strong>s<br />

ausdrücklich, die Stadt zu entlasten und auf eigenes<br />

unternehmerisches Risiko einen Teilbereich des Bürgerfestes<br />

zu übernehmen.<br />

Das Rathaus war damals übrigens noch in Hand der<br />

SPD. Doch selbst Kulturchef <strong>Peter</strong> Hofmarksrichter und<br />

die „rote“ Christa Meier waren von dem schlüssigen<br />

Konzept überzeugt und gaben ihr Placet.<br />

<strong>Kittel</strong> durfte also rocken – und die jungen <strong>Regensburger</strong><br />

rockten mit. Schließlich gab es am <strong>Rockzipfel</strong><br />

das beste Musikprogramm der drei Tage.<br />

Schritt 3: 850 Jahre Steinerne Brücke<br />

Regensburgs Wahrzeichen Nummer 1 feierte 1996.<br />

Und zwar 850. Geburtstag. Nach elf Jahren Bauzeit<br />

war die Steinerne Brücke 1146 fertig geworden. Das<br />

sollte 1996 gebührend begangen werden. Mit einem<br />

Brückenfest.<br />

Nach den Erfahrungen des Vorjahres bewarb <strong>sich</strong><br />

<strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> mit seiner <strong>Stadtzeitung</strong> wieder um die Bereiche<br />

jenseits der Steinernen Brücke – den <strong>Rockzipfel</strong>.<br />

Und nach den Erfahrungen des Vorjahres gab ihm die<br />

Stadt das Areal gerne.<br />

Es sollte der Durchbruch für den aufstrebenden<br />

Veranstaltungsmanager werden: Fast 25.000 Besucher<br />

pilgerten an den Grieser Spitz – und bei weitem nicht<br />

nur die klassische Zielgruppe der 16- bis 40-Jährigen.<br />

„Es war eine Mischung aus allen Alters- und Bevölkerungsgruppen“,<br />

zitierte die Mittelbayerische Zeitung<br />

den Verleger nach dem Fest.<br />

Freilich hatte er auch wieder auf Stimmungsgranaten<br />

gesetzt. Neben den „Saccos“ und „Luis Trinkers“<br />

kamen nun auch „Subway to Sally“ eigens aus Berlin.<br />

Schritt 4: Dann ging’s los<br />

<strong>Kittel</strong> war – das attestierten ihm auch sonst eher kritische<br />

Zeitungen – der Gewinner des Brückenfestes.<br />

Ihm war sein Part gelungen, das wusste er auch selbst.<br />

78 25 Jahre <strong>Stadtzeitung</strong> Regensburg


Die Gründung des VSR 25 Jahre<br />

SaBinE SchloSSER (hEutE BÄumlER): Bürgerfest-Fee Nr. 1 DaniEla nütZEl (hEutE StiGlER): Bürgerfest-Fee Nr. 2<br />

Und sagte <strong>sich</strong>: „Warum eigentlich nicht das große Ganze,<br />

wenn es schon in einem Teil geklappt hat?“<br />

Erneut feilte er an einem Konzept. Dessen Ende war<br />

so schlüssig und überzeugend: Das Bürgerfest hat die<br />

Stadt bisher 500.000 Mark gekostet. <strong>Kittel</strong> will die Hälfte<br />

als Zuschuss und regelt den kompletten Festbetrieb<br />

selbst.<br />

Eine Revolution. Der die Stadt nicht widerstehen<br />

konnte. <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> gründete die „Veranstaltungsservice<br />

Regensburg GbR“. Hatte dabei zwei Partner im<br />

Boot: Mobile e. V. , den Verein, der vormals das Festival<br />

am Sarchinger Weiher organisiert hatte (mit einem<br />

unvergesslichen Auftritt von ZZ Top). Und die Donau-<br />

Eventmarketing GmbH, einer Tochtergesellschaft der<br />

„Mittelbayerischen Zeitung.“ Er bekam den Zuschlag.<br />

Schritt 5: in die Vollen!<br />

Im alten Personalverwaltungsgebäude der Mittelbayerischen<br />

Zeitung war der Veranstaltungsservice an-<br />

PAPIER LIEBL GMBH | HERMANN-GEIB-STR. 16 | 93053 REGENSBURG<br />

TEL: 0941/78860-100 | FAX: 0941/78860-160 | WWW.LIEBL.DE<br />

gesiedelt, die <strong>Stadtzeitung</strong> bezog Räume im gleichen<br />

Haus. Zur Organisation des Bürgerfestes zog <strong>sich</strong> <strong>Peter</strong><br />

<strong>Kittel</strong> zwei absolute Power-Frauen an Land: Sabine<br />

Schlosser, ungemein agile Marktredwitzerin und Daniela<br />

Nützel, ein nicht minder umtriebiger Lockenkopf<br />

aus Grünthal. Dem Charme dieses Duos konnte kaum<br />

jemand widerstehen.<br />

Sie planten und machten, schufteten und überzeugten.<br />

Sorgten für Genehmigungen, machten Schwieriges<br />

leichter. Standen dabei immer in der Kritik derjenigen,<br />

die auch gerne am Fest partizipiert hätten. Dabei reichte<br />

ihnen <strong>Kittel</strong> die Hand, band die Freien Initiativen<br />

ausdrücklich ein. Würde heute gewiss auf die damals<br />

schon heftig umstrittene „Erscheinungsbildabgabe“<br />

verzichten.<br />

Doch sei’s drum: Irgendwann stand das Fest und<br />

es ward ein einziger Erfolg. Für Sabine Schlosser, für<br />

Daniela Nützel, für <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>. Der Grundstein für den<br />

Veranstaltungsservice war gelegt. (ssm)<br />

FÜR EIN NOCH GRÖSSERES<br />

EINKAUFSERLEBNIS<br />

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eine wahre Erlebniswelt für die schönen Dinge des Lebens.<br />

Das stand in der<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

März 2003<br />

Wieder eine Spitzenidee<br />

des Veranstaltungsservice:<br />

Bei klirrender Kälte<br />

nachts und wärmenden<br />

Sonnenstrahlen<br />

tagsüber liefert der<br />

Winter beste Voraussetzungen<br />

für das „Eisfest am<br />

Guggi 1“ ❱❱❱ Stargast in der Stadt:<br />

Susan Stahnke (Ex-Tagesschau-<br />

Sprecherin) kommt zur Oscar-Nacht<br />

im Cinemaxx. ❱❱❱ Starwirt am Land:<br />

Karl-Heinz Mierswa übernimmt die<br />

Walba in Unterirading.<br />

april 2003<br />

Der SSV Jahn steigt in<br />

die 2. Bundesliga auf,<br />

ein Aushängeschild<br />

für die Stadt! ❱❱❱ Kein<br />

Aushängeschild für<br />

die Stadt: Das Projekt<br />

„Internationale<br />

Kollegstufe“ als Kontrapunkt zur<br />

miserablen PISA-Studie scheitert<br />

kläglich.<br />

Mai 2003<br />

Die Sanierung der Schnupftabakfabrik<br />

ist endlich fast fertig – und<br />

doch kommen von Südfinanz-Chef<br />

und Jahn-Präsident Franz Nerb<br />

alarmierende Zahlen:<br />

Maximal 20 Prozent<br />

der Immobilie sind<br />

vermietet. ❱❱❱ Der<br />

sonst eher dauerbetroffene<br />

Johannes B.<br />

Kerner enthüllt es:<br />

Fürstin Gloria spielte<br />

Wunderfee: Sie ermöglichte dem<br />

damals krebskranken kleinen Simon<br />

eine Begegnung mit seinem Idol<br />

Michael Jackson. Zehn Jahre später<br />

ist Simon geheilt, Medizinstudent<br />

und erzählt, dass ihm diese Begegnung<br />

die Kraft gab, die Krankheit zu<br />

überwinden.<br />

Juni 2003<br />

Wahnsinns-Party im<br />

Westhafen, und wieder<br />

mal war es der<br />

Veranstaltungsservice.<br />

Die Springbreak-<br />

Sause mit der gong<br />

fm band bringt die<br />

Halle zum Kochen. ❱❱❱ St. Emmeram<br />

als Kulisse: Die Schloss-Konzerte<br />

im Sommer haben internationales<br />

Format.<br />

Juli 2003<br />

Strahlendes Wetter, Hunterttausende<br />

von Besuchern – das Bürgerfest<br />

überstrahlt alle Sommerfeste. ❱❱❱ Da<br />

25 Anzeige_145x70.indd Jahre <strong>Stadtzeitung</strong> 1 Regensburg 02.11.09 14:20<br />

79<br />


Das stand in der<br />

❱ <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

muss sogar ein anderer<br />

Superlativ zurückstekken:<br />

Auf Schloss Pürkelgut<br />

wird das wohl<br />

größte Sonnwendfeuer<br />

Bayerns angezündet.<br />

august 2003<br />

Eine Sensation: erstmals seit<br />

Menschengedenken ist das Jazz-<br />

Weekend nicht verregnet.<br />

❱❱❱ Keine Wolke<br />

am Himmel auch beim<br />

Stadtamhofer Fest zur<br />

Wiedereröffnung der<br />

Hauptstraße. Es gibt<br />

u. a. ein Prominenten-<br />

Schießen, ganz vorne landet Spitalmeister<br />

Wido Wittenzellner.<br />

septeMber 2003<br />

Der Bürgerentscheid „Verkehrsberuhigter<br />

Domplatz“ scheitert.<br />

❱❱❱ Der „Neukauf“<br />

am Roten-Brach-Weg<br />

will schließen. Flugs<br />

gründet Stadtrat Axel<br />

Reutter eine Initiative,<br />

animiert die Prüfeninger<br />

zum Einkauf – Filiale gerettet.<br />

OktOber 2003<br />

Die Englischen Fräulein<br />

werden 100 – nicht die<br />

Nonnen, sondern die<br />

Mädchenschulen! ❱❱❱<br />

Einen Erstling wagt der<br />

Veranstaltungsservice<br />

im Hafen – bei Trink & Trödel soll<br />

Flohmarktware an den Mann gebracht<br />

werden.<br />

nOveMber 2003<br />

Joachim Wolbergs ruft <strong>sich</strong> zum<br />

SPD - O B - K a n d i d a t e n<br />

2008 aus. ❱❱❱ Petra Betz<br />

hat dazugelernt. Bayerns<br />

schönste Bürgermeisterin<br />

braucht beim<br />

Anzapfen nur noch zwei<br />

Schläge – vor gut einem<br />

Jahr hatte sie noch alle in der ersten<br />

Reihe nass gemacht…<br />

DezeMber 2003<br />

In Regensburg soll ein Waldkindergarten<br />

entstehen. ❱❱❱ Die Pleite des<br />

Jahres: Im Gloria will<br />

ein Augsburger neue<br />

Maßstäbe setzten, will<br />

das mit zweitklassiger<br />

Erlebnisgastronomie<br />

bewerkstelligen, scheitert<br />

aber kläglich.<br />

Januar 2004<br />

Der Romantische Weihnachtsmarkt<br />

auf Schloss Thurn und Taxis: Be-<br />

13<br />

25 Jahre Die Maiandacht<br />

Die Derbleckten lachen am Ende dann doch noch gemeinsam über <strong>sich</strong> selber.<br />

Zitat aus der Rede:<br />

» …wie mir berichtet wurde, soll am Gelände<br />

des Jahn Regensburg demnächst ein Leistungszentrum<br />

für den Blindenfußball entstehen,<br />

xxxxxx da <strong>sich</strong> an diesem Standort die REWAG<br />

beispielhaft um die Schaffung optimaler<br />

Trainingsbedingungen bei totaler Finsternis<br />

hervorgetan hat! «<br />

„… Ach, ich muss unbedingt noch ein paar<br />

Zahlungseingänge kontrollieren!“ Franz Rieger (re.,<br />

Robert Paul) mit Ludwig Artinger (Carsten Bruhns).<br />

Zitat aus der Rede:<br />

Jessas Maria, wieder ein ganzer Saal voller Sünder“<br />

beginnt Schwester Oberin Marianne jährlich<br />

ihre Schelte. Politiker aller Parteien müssen<br />

bei ihr die Hosen runter lassen. Jedes Jahr auf´s<br />

Neue und das schon seit 1996. Da nämlich hatte sie die<br />

Idee zum „<strong>Regensburger</strong> Nockherberg“.<br />

Schwester Oberin Marianne ist eigentlich Marianne<br />

Beckmann, Klatschkolumnistin bei der „Rundschau“ in<br />

den 90er Jahren. Es muss wohl bei einem Bierchen in<br />

ihrem Lokal - der „Hubertushöhe“ - gewesen sein, als<br />

sie <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> den Vorschlag unterbreitete, gemeinsam<br />

die kleinen Skandälchen und großen Skandale<br />

satirisch anzuprangern. Gefragt, getan. Beckmann bot<br />

den Platz, <strong>Kittel</strong> den Stoff. „Ich weiß noch, ich hab´<br />

geschrieben und geschrieben.“<br />

maiandacht, die erste<br />

Maiandacht auf der Hubertushöhe<br />

» Mei, das ist ja die Petra Betz! Die bislang einzige, schon zu Lebzeiten selig-<br />

gesprochene Märthyrer-Blondine! Gell, was haben Sie Arme in letzter Zeit leiden<br />

müssen! Bürgermeisterposten futsch, vom bösen Strehl und dem Artinger Lugg<br />

aus dem Stadtbau-Himmel gekickt – und dann auch noch von der Glöckl Petra<br />

harte Konkurrenz als Kunstturnerin bekommen. Das Leben ist oft grausam,<br />

gell?«<br />

12<br />

präsentiert von<br />

Klemens Unger (li., Christoph Hofmann) mit OB Hans Schaidinger (Martin Simon).<br />

„Wir dürfen nie vergessen, dass wir vom Wähler<br />

nur ein Mandat auf Probe überant-wortet bekommen<br />

haben. Das ist Demokratie – und das<br />

ist gut so! Ich bin gekommen, um Ihnen die<br />

Größe äh die Grüße unseres Herrn Oberbürgermeisters<br />

zu übermitteln.” Joachim Wolbergs<br />

(Jason Dillig).<br />

„Als Exzellenz noch was galt, in Öffentlichkeit<br />

und Verwaltung, war was los! Da gab´s<br />

von unterschiedlichsten Besuchergruppen<br />

völlig unkontrollierte, fontänenhafte<br />

Freisetzung des Gefahrguts „KHF“. Das<br />

sog. Körpereigene-Huldigungs-Fluid. Im<br />

Volksmund auch als Schleim bekannt. Da<br />

blieb kein Winkel trocken! Da war allerhöchste<br />

Alarmstufe Rot i.S. Rutschgefahr!<br />

Da schufteten wir im Akkord!” Jessica<br />

Schlezbichler (S. Beintinger).<br />

maianDacht, DiE 13tE: die größten Lacher der Maiandacht 2009.<br />

Kultiges „abwatschen“<br />

Irgendwann war er plötzlich da, der Tag der ersten<br />

Maiandacht. <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> hat geladen und die Vertreter<br />

der einzelnen Parteien sind seinem Ruf bedingungslos<br />

Zitat aus der Rede:<br />

» Euer OB läuft seit seiner fast<br />

vergeigten äh Stichwahl nur<br />

noch als beleidigte Leberwurst<br />

durch die Kulissen und arbeitet<br />

fieberhaft daran, dass er als<br />

letzter Oberbürgermeister der<br />

CSU in die Geschichtsbücher<br />

eingeht… «<br />

Autor und Regisseur der Rede und des<br />

Singspiels: <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>.<br />

Anton <strong>Peter</strong>, Stiftungsratvorsitzender der Kneitinger<br />

Brauerei begrüßte die Gäste.<br />

„Ich bin Volkstribun in Ausbildung!“ Christian Schlegl<br />

(Christian Piwonka).<br />

Zitat aus der Rede:<br />

Zitat aus dem<br />

Singspiel:<br />

Rieger: » Der Unterschied<br />

zwischen dem Jahn und dem<br />

Oberbürgermeister? Wenn der<br />

Jahn nicht zahlt, bekommt er<br />

vom Breidenbach kein bisserl<br />

Strom. Wenn der Schaidinger<br />

nicht zahlt, bekommt er von<br />

mir jede Menge Gas! «<br />

gefolgt. Der Saal füllte <strong>sich</strong>. Es wurde bunt. <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong><br />

fragte bei Wirtin Marianne nach: „Sitzt der Stoff?“<br />

Da kam Marianne Beckmann im Kochschurz aus der<br />

Küche geschossen und antwortete: „Ja wie denn? Ich<br />

hab`s Skript noch nicht mal gelesen! Sixt ja: Arbeit<br />

80 25 Jahre <strong>Stadtzeitung</strong> Regensburg<br />

Zitat aus der Rede:<br />

» …ich wage eine Prognose:<br />

Bevor Ihr eine Stadthalle<br />

hinbekommt`s, fährt mein<br />

Transrapid mit mir als<br />

Schaffner im Linienverkehr<br />

von der Wurschtkuchl zum<br />

Kneitinger Mutterhaus und<br />

zurück. «<br />

„Dududu hab i´ gsa<br />

germeister - und da<br />

tritt erklärt? Da ha<br />

Jürgen Mistol (Con<br />

» …Früher, da hätte <strong>sich</strong> jeder Schwarze noch auf dem Sterbebett zum<br />

Fassanstich hinrollen lassen, um notfalls mit der Bettpfanne den Zapfha<br />

ins Spundloch zu treiben, nur um ja keinen Sozi diese in Bayern so heilig<br />

Handlung ausführen zu lassen!! Und - bei der letzten Dult? Der Hartl No<br />

bert – bekanntlich jener, bei dem der Schaidinger früher sofort unter´s S<br />

erstoffzelt musste, wenn er ihn nur gesehen hat! – Der sticht das erste Fa<br />

Bier an und die Schwarzen tolerieren diesen Frevel! Wenn´s ein Bischofshofbier<br />

gewesen wäre, hätte man entschuldigend sagen können: Limon<br />

zählt nicht! Aber bei einem Kneitinger da hört die Toleranz auf! «<br />

„Ich halt Wort!“ Hans Schaidinger (M. Simon) und Petra Betz<br />

(B.Schönenberg).<br />

Sauber derbleckt. Kunstfigur Schwester Oberin Marianne hat die <strong>Regensburger</strong> Politprominenz<br />

stets im Blick. Einmal im Jahr, zur Politischen Maiandacht, lässt sie es dann<br />

so richtig aus.<br />

Ein GanZ RaRES ZEitDoKumEnt: Dr. Egon Johannes Greipl<br />

und <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> auf der ersten Maiandacht 1996. Noch zeigt dieser<br />

Contenance...<br />

„Und wirft der Oa<br />

doch die Alten, Pros<br />

der Zufelde).<br />

Der Saal der Hubertushöhe platzt aus allen<br />

Die vollständige Rede finden S


Stoiber zu Betz: „Ich gebe Ihnen jetzt einen<br />

Tipp von blond zu blond: Beim nächsten Posten,<br />

den Sie anstreben, bitten Sie den Schaidinger,<br />

er soll mit aller Macht verhindern, dass<br />

sie ihn bekommen. Und zack, schon ham`s na!”<br />

gt – jawohl – zum Oberbürhat<br />

der net glei seinen Rückma<br />

uns schon gewundert!“<br />

rad Gregor)<br />

hn<br />

e<br />

rauss<br />

ad<br />

Großer Spaß am Promi-Tisch: <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>, Horst Meierhofer (MdB) und Gerhard Weber (mit<br />

Gattin Brigitte).<br />

rsch a Falten – mir bleib´n<br />

t!!“ Alfred Hofmaier (Alexan-<br />

Nähten.<br />

Zitat aus der Rede:<br />

» Der Schlegl Christian hat für <strong>sich</strong> jetzt als<br />

Themenschwerpunkt das Brauchtum entdeckt<br />

und <strong>sich</strong> demonstrativ für die Belange<br />

der Böllerschützen eingesetzt. Insofern kein<br />

gefahrloses Unterfangen, weil er letztlich<br />

dafür bekannt ist, dass bei ihm grundsätzlich<br />

alle Schüsse zunächst einmal nach<br />

hinten losgehen. «<br />

V.li.: Ordenträger + Bürgermeister Gerhard Weber, Jessica Schlezbichler<br />

(Sabine Beintinger), Schwester Oberin Marianne (Marianne Beckmann), Dr.<br />

Edmund Stoiber (Wolfgang Krebs).<br />

Dr. Edmund Stoiber (W. Krebs) hält den <strong>Regensburger</strong>n den Spiegel vor.<br />

Zitat aus der Rede:<br />

» …Ich habe gehofft, als ich am Hauptbahnhof<br />

in München praktisch vom Flugzeug ins<br />

Auto eingestiegen bin, dass Sie mir äh vertrauen<br />

und ich Ihnen den Weg aus der Krise weisen<br />

kann. Doch dann bin ich in Regensburg durch<br />

die Frankenstraße gefahren und ich musste<br />

erkennen: Einer Stadt, die Ihre Häuser so anmalt,<br />

ist nicht mehr zu helfen! «<br />

ie unter: www.vs-regensburg.de 13<br />

über Arbeit!“ Sprach`s, wusch <strong>sich</strong> die Hände, kramte<br />

das Manuskript aus irgendeiner Schublade, schlüpfte<br />

noch im Gehen in ihre „Ordenstracht“ und entehrte<br />

die Bühne: „Jessas Maria, ein ganzer Saal voller Sünder...“.<br />

<strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> ahnte schnell: „Das wird ein Desaster!“.<br />

flop oder top?<br />

Der damalige Kulturreferent Dr. Egon Johannes Greipl<br />

– ein mittlerweile sehr enger Freund des <strong>Stadtzeitung</strong>sverlegers<br />

- war bei der ersten Maiandacht Tischnachbar<br />

von <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>. Im ersten Drittel der Rede<br />

KollEKtiV: Das sogenannte „Familienfoto“ bei der politischen Maiandacht.<br />

Die Maiandacht 25 Jahre<br />

Bunt GEmiScht: Knapp 300 Vertreter aus Politik und Gesellschaft lassen <strong>sich</strong> auch<br />

2009 die Hosen runter ziehen.<br />

GoSchERt: Marianne Beckmann als Schwester Oberin Marianne (2009).<br />

lehnte er <strong>sich</strong> wie im Zeitraffer zu ihm rüber und<br />

machte ihn spöttelnd darauf aufmerksam, dass „sie<br />

jetzt schon 70 Prozent der Pointen verhauen hat“.<br />

<strong>Kittel</strong> wurde langsam anders, aber er konnte jetzt<br />

nicht mehr eingreifen. Und harrte tapfer aus. Minuten<br />

wurden Stunden. Endlich, die erste Maiandacht war<br />

vorbei. Dr. Greipl kippte nochmal rüber und vermeldete<br />

süffisant: „Ich korrigiere: 90 Prozent“. Das war´s. Für<br />

<strong>Kittel</strong> stand fest: Das war die erste und letzte Maiandacht.<br />

Trotzdem: Dem Publikum schien es gefallen zu<br />

haben. Zumindest applaudierte es höflich…<br />

und wenn du denkst es geht nicht<br />

mehr...<br />

...kommt irgendwo ein Roter her. <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>s Intimfreund<br />

Norbert Hartl, Fraktionschef der SPD, rückte<br />

ins Rampenlicht: Offenbar peinlich getroffen von einer<br />

der nicht versenkten „10%-Pointen“ stürzte er<br />

wutentbrannt, mit hochrotem Kopf und auf „diesen<br />

unverschämten <strong>Kittel</strong>“ schimpfend Richtung Ausgang.<br />

Bingo! <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong>s düstere Laune hellte <strong>sich</strong> schlagartig<br />

auf. Die „Politische Maiandacht“ konnten zur<br />

Tradition gemacht werden. <strong>Peter</strong> <strong>Kittel</strong> führt seitdem<br />

Jahr für Jahr den kreativen Stift, Regie und die Politiker<br />

schonungslos vor.<br />

Längst ist die Veranstaltung der <strong>Stadtzeitung</strong> ein gesellschaftliches<br />

MUSS! Danke, Norbert Hartl! (NiSe)<br />

Das stand in der<br />

<strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong> ❰<br />

sucher, Veranstalter<br />

und Durchlaucht<br />

Gloria ziehen eine<br />

positive Bilanz, Wiederholung<br />

<strong>sich</strong>er!<br />

❱❱❱ Zum Absteiger<br />

des Jahres 2003 kürt<br />

die <strong>Stadtzeitung</strong> Ex-<br />

Jahntrainer Ingo <strong>Peter</strong>. Unter ihm<br />

spielte der Aufsteiger in der zweiten<br />

Liga höchst unattraktiv, nach neun<br />

Spieltagen war Schluss.<br />

Februar 2004<br />

Eine Ära geht zu Ende – das Sudhaus<br />

macht dicht. Regensburgs<br />

einst strengste Tür<br />

weicht dem Hotel<br />

Orphee, später einer<br />

spanischen Tapas-Bar.<br />

❱❱❱ Aber hallo: SPD-<br />

M u l i t - F u n k t i o n ä r<br />

und selbsternannter<br />

OB-Kandidat Joachim<br />

Wolbergs ist nicht<br />

mehr grundsätzlich gegen eine<br />

Stadthalle am Donaumarkt.<br />

März 2004<br />

Regensburgs Kulturreferent Klemens<br />

Unger und der Manager<br />

der <strong>Regensburger</strong> Bewerbung zur<br />

Kulturhauptstadt,<br />

Hubert „G-Punkt“<br />

Feil, liefern <strong>sich</strong> ein<br />

Kompetenzgerangel.<br />

Die <strong>Stadtzeitung</strong><br />

wertet die beiden<br />

als „ausgewiesenes<br />

Expertenteam preisgünstiger<br />

Komik, das<br />

weit über die Grenzen der Domstadt<br />

hinaus eine reiche Ernte an schallendem<br />

Gelächter einfahren konnte“.<br />

Sie sollte Recht behalten…<br />

april 2004<br />

Zu weit vorgewagt?<br />

Wolbergs’ neue<br />

Haltung in Sachen<br />

Stadthalle kommt<br />

bei der <strong>Regensburger</strong><br />

SPD gar nicht gut an.<br />

❱❱❱ Ein Dauerrenner<br />

hingegen ist die dona. Zur <strong>Regensburger</strong><br />

Messe strömen die Besucher<br />

wieder in Scharen.<br />

Mai 2004<br />

Es reicht! Hans Schaidinger zumindest.<br />

Der verpasst seinem<br />

Kulturreferenten<br />

Klemens Unger einen<br />

Nachhilfelehrer in Sachen<br />

„Professionelles<br />

Kulturmanagement“.<br />

Schriftsteller Dr.<br />

Wolf <strong>Peter</strong> Schnetz<br />

25 Jahre <strong>Stadtzeitung</strong> Regensburg 81

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