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Sacco & MancettI IM KnaSt - Regensburger Stadtzeitung

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MUSIK<br />

By NOMEN<br />

Konzerte Dezember 2010 | Januar 2011<br />

<strong>Sacco</strong> & <strong>MancettI</strong> <strong>IM</strong> <strong>KnaSt</strong><br />

Eben noch in der JVA, jetzt in jedem Wohnzimmer - zumindest gehört es<br />

dort hin, das neue Album „Live at the Speisesaal“!<br />

<strong>Sacco</strong> & Mancetti auf freiem Fuß: v.l.: helmut Süttner (git, perc), Reinhold Keck (drums, perc, voc), Jockl peithner (voc, git), und herbert Schwarzfischer (bass).<br />

❱ „Geschlossene Gesellschaft – der Name<br />

ist Programm!“, „Johnny Cash war gestern<br />

– <strong>Sacco</strong>s rocken den Knast!“ oder einfach<br />

„Stromgitarren hinter Gittern!“ – So oder<br />

ähnlich spektakulär könnten die aufgeblasenen<br />

Schlagzeilen zur neuen Scheibe der<br />

Westcoast-Rocker „<strong>Sacco</strong> & Mancetti“ lauten.<br />

Aber mal ehrlich: Selbst der coolste Frontmann<br />

mit dem dunkel-schwärzesten Humor<br />

hat ob seiner göttlichen Musik auch nur eine<br />

menschliche Seele. Sogar eine, die - wie Leader<br />

Jockl Peithner verrät - bei dem Live-Gig<br />

in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am<br />

Lech tief gerührt war. Doch dazu später mehr.<br />

Zunächst interessiert natürlich:<br />

hinter Gittern: „<strong>Sacco</strong> & Mancetti“-Bandleader Jockl<br />

peithner beim Soundcheck im Speisesaal der Jva<br />

Landsberg am Lech.<br />

Warum die <strong>Sacco</strong>s ins Gefängnis gehen<br />

Die Anfrage für den Gig kam indirekt von den<br />

Insassen aus der JVA Landsberg – frei nach<br />

dem Motto „einmal im Leben ´<strong>Sacco</strong> & Mancetti´<br />

live hören“. Schwierig bis unmöglich<br />

- wenn man im Gefängnis sitzt. Jedoch: Angeblich<br />

hätte schon mal jemand in der Anstalt<br />

gespielt, was für die Häftlinge ein Stück Lebensqualität<br />

in ihrem harten Alltag bedeutet<br />

hätte. Somit war alles klar. Die Vollblutmusiker<br />

freuten sich darauf, den „schweren Jungs“<br />

ebenfalls ein paar Stunden der Glückseligkeit<br />

schenken zu können und sagten zu. Erst<br />

später erfuhren die <strong>Sacco</strong>s: „Der Jemand - das<br />

war ein Sozialpädagoge, der vor zig Jahren<br />

mal mit seinem Didgeridoo aufgetreten ist ...<br />

Ich glaube, wir sollten einfach kommen, um<br />

die wohl größte Angst der Häftlinge zu vertreiben:<br />

Angst, vergessen zu werden, für die<br />

Welt draußen nicht mehr existent zu sein.“ erzählt<br />

Frontmann Jockl Peithner – und versinkt<br />

in Erinnerungen an den Auftritt ...<br />

Mitternachtsshow am hellichten Tag<br />

„In der JVA gibt es einen großen Speisesaal; für<br />

rund 200 Leute. Da drin ist es ziemlich düster;<br />

wenig Fenster. An einer Wand ist ein riesiges<br />

Bild der Stadt Landsberg aufgemalt. Seltsame<br />

Stimmung irgendwie. Unser Auftritt war um<br />

14 Uhr. Um 15 Uhr war Einschluss. In dieser<br />

einen Stunde wollten wir alles geben, eine<br />

gute Atmosphäre schaffen. Wir haben den<br />

Raum also abgedunkelt, so getan als wäre es<br />

Abend. Um Punkt 14 Uhr sind dann die Häftlinge<br />

gekommen. Die Wachleute haben sich<br />

drumrum postiert. Das war der Zeitpunkt, an<br />

dem ich ein wirklich mulmiges Gefühl hatte.“<br />

berichtet Peithner. Und dann?<br />

„Dann haben wir angefangen zu spielen –<br />

und waren plötzlich wie auf einem völlig<br />

anderen Planeten. Wir sind in die Musik abgetaucht<br />

und haben uns einfach treiben lassen.<br />

Die Männer in den vorderen Reihen hatten<br />

teilweise Tränen der Rührung in den Augen.<br />

Wir haben fast vergessen, dass dort Verbrecher<br />

sitzen, Mörder vielleicht. Aber irgendwie<br />

war das auch egal. In diesem Moment waren<br />

es Leute, deren Seele ganz tief von der Musik<br />

be- und gerührt wurde. Uns ging es da nicht<br />

anders. Wir haben selten so befreit gespielt.<br />

Das war etwas Einmaliges!“<br />

Erfolg durch Zufall<br />

Dass dieser Auftritt in der JVA für alle Beteiligten<br />

ein unvergessliches Erlebnis bleibt, war<br />

zu erwarten. Dass der Gig jedoch Stoff für das<br />

bisher einzige Live-Album der Band liefert,<br />

war mehr als eine freudige Überraschung<br />

- selbst für die Musiker aus Leidenschaft. „Geplant<br />

war das nicht! Wir haben halt nen Recorder<br />

mitlaufen lassen; wie bei jedem Gig. Doch<br />

dann hat uns unser Zeug so gut gefallen, dass<br />

wir gar nicht anders konnten als ein Album<br />

draus zu machen. Unter uns: Hätten wir´s uns<br />

vorgenommen, hätten wir nie so spielen können.“<br />

beichtet Peithner augenzwinkernd und<br />

stellvertretend für seine „Kapelle“.<br />

Nicht zufällig erscheinen wird eine neue CD<br />

im nächsten Frühjahr. Da „<strong>Sacco</strong> & Mancetti“<br />

derzeit einen Flow haben, arbeiten die<br />

Vollblut-Musiker gerade ganz entspannt und<br />

dennoch effizient daran. Der Titel ist noch<br />

nicht bekannt, der genaue Erscheinungstermin<br />

auch nicht. Spielt auch keine Rolle.<br />

Schließlich gibt´s die <strong>Sacco</strong>s bis dahin „Live at<br />

the Speisesaal“! (Nicole Seidinger)❰<br />

CD KRitiK By NOMEN<br />

<strong>Sacco</strong> & Mancetti<br />

„LivE at thE SpEiSESaaL“ (BSC)<br />

„Live at the Speisesaal” ist die Momentaufnahme<br />

einer einzigartigen performance mit der Bandbreite<br />

der besten Songs von <strong>Sacco</strong> & Mancetti<br />

aus bald 25 Jahren Bandgeschichte. Die 23 Stücke<br />

spiegeln diesen unverwechselbaren <strong>Sacco</strong>-Groove<br />

wider – einer gelungener variante aus Westcoast-<br />

Sound, relaxtem Rock und einem Spritzer Country.<br />

Wie gewohnt gibt es auch Cover-versionen bei<br />

diesem Gig, zum einen von den Bee Gee’s der<br />

countryfizierte Disco-Stomper „Stayin alive“ und<br />

„passenger“ von iggy pop. Kurzum: toller Doppelpack,<br />

der gar nicht mehr aus dem CD-Spieler will!<br />

✪✪✪✪✪<br />

38 Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong>


Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

MUSIK<br />

By NOMEN<br />

Dezember 2010 | Januar 2011 Konzerte<br />

By NOMEN<br />

hELLSONGS<br />

HeLLSonGS<br />

Di, 7.12., aLtE MäLzEREi,<br />

21.00 UhR<br />

❱ Dieses trio aus Schweden mischt<br />

alte Metal-Klassiker auf und steckt sie<br />

in ein rein akustisches Gewand. Das Ergebnis:<br />

absolut hörenswert! hellsongs<br />

verwandeln hits von Metallica über<br />

Slayer bis zu iron Maiden und aC/DC in<br />

wundervolle kleine indierock-perlen.<br />

Mit ihrem neuen album „Minor Misdemeanors“<br />

kommen sie zum ersten Mal<br />

in die Ratisbona. ❰<br />

WILHeLM teLL Me<br />

So, 5.12., Heimat, 21.00 Uhr<br />

❱ Dieses Quartett kommt zwar aus Hamburg, hat aber mit der „Hamburger<br />

Schule“ nichts am Hut. Wilhelm Tell Me klingen „extraordinary“<br />

undeutsch nach einer britisch/französisch/skandinavischen Liaison:<br />

Irgendwo in der musikalischen Schnittmenge von Golden Silvers, Hot<br />

Chip und Phoenix. Das wird schon während der ersten Takte ihres Demo-Hits<br />

„Oh My God“ deutlich. Außer der Single gibt es noch keinen<br />

Tonträger. Das Debütalbum erscheint im Frühjahr 2011. Es lohnt sich<br />

also Henning (Gesang, Keys), Frederik (Gitarre), Matthias (Bass) und Jan<br />

(Schlagzeug) bei ihrem Debüt in der Ratisbona zu erleben. ❰<br />

WiLhELM tELL ME<br />

tURBOStaat<br />

tURBoStaat<br />

SO, 12.12., aLtE MäLzEREi,<br />

20.30 UhR<br />

❱ Die fünf Flensburger schlagen musikalisch<br />

eine Brücke vom US-hardcore<br />

zur deutschen punktradition. ihr aktuelles<br />

album „Das island Manöver“<br />

fühlt sich an, als wäre es ein test,<br />

was mit deutschem punkrock so möglich<br />

ist. als Support bringen sie „Frau<br />

potz“ mit. ❰<br />

39


MUSIK<br />

Konzerte Dezember 2010 | Januar 2011<br />

By NOMEN<br />

KiNGS OF LEON<br />

RocK <strong>IM</strong> PaRK 2011:<br />

Kings of Leon als erster Headliner<br />

❱ Die Veranstalter haben die ersten Acts des Drei-Tage-Events in Nürnberg<br />

bekanntgegeben. Die US-Rocker Kings of Leon sind einer von<br />

drei Headlinern für „Rock im Park“ und das zeitgleich stattfindende<br />

„Rock am Ring“ im kommenden Jahr. Die zwei anderen Hauptgruppen<br />

für die beiden Open-Air-Events vom 3. bis 5. Juni 2011 auf dem Nürnberger<br />

Zeppelinfeld und am Nürburgring in der Eifel werden nach<br />

Angaben der Marek Lieberberg Konzertagentur bald bekanntgegeben.<br />

80 Bands sollen die insgesamt erwarteten 150.000 Zuschauer an<br />

beiden Orten begeistern. Neben Mando Diao aus Schweden und der<br />

deutschen Rockband Beatsteaks stehen auch schon Volbeat und In<br />

Flames fest. Der Vorverkauf hat bereits begonnen, die Tickets werden<br />

sicher für manche eine Weihnachtsüberraschung. Bis zum 15.1. gibt’s<br />

die Tickets zum Subskriptionspreis von 150 Euro (incl. Müllpfand, Camping<br />

und Parkgebühren). ❰<br />

BeRnaRD aLLISon<br />

Mi, 2.2., Alte Mälzerei, 21.00 Uhr<br />

BERNaRD aLLiSON<br />

❱ „Der Apfel fällt nicht weit vom<br />

Stamm“ sagt das Sprichtwort und<br />

hier trifft‘s absolut zu: Luther Allison<br />

war ein begnadeter Gitarrist<br />

und Sohn Bernard steht ihm in<br />

nichts nach. Der Junior ist längst<br />

aus dem Schatten des Seniors getreten,<br />

mit seinen meist zweieinhalbstündigen<br />

Live-Feuerwerken<br />

begeistert er die Blues-Fans. Deshalb<br />

ist er auch ein gern gesehener<br />

Gast in der Mälze. ❰<br />

nena<br />

Sa, 22.1., DONaU-aRENa, 20.00 UhR<br />

❱ Nena - Die Frau mit der unverwechselbaren<br />

Stimme geht passend zur<br />

veröffentlichung ihres neuen albums<br />

„Made in Germany“ wieder auf tour<br />

und macht auch halt in der Donauarena;<br />

hypermodern und zeitgemäß,<br />

tanzbar, rockig. Mit feinstem pop,<br />

mal electric, mal stark bassläufig als<br />

„Ohrenfänger“. aber auch mit einfühlsamen<br />

Balladen. Kurzum: immer<br />

typisch Nena – so tönen ihre Songs. ❰<br />

BOppiN’ B<br />

BoPPin’ B<br />

FR, 28.1., aLtE MäLzEREi,<br />

21.00 UhR<br />

❱ Seit 1985 machen Boppin’B, hervorgegangen<br />

aus einer Schulband, mit<br />

ihrer ganz eigenen interpretation des<br />

R’n’R die Bühnen unsicher. Seit sie<br />

2004 mit popsänger Sasha als gefeierte<br />

Rockabilly-inkarnation „Dick<br />

Brave & the Backbeats“ durch die<br />

großen hallen ziehen, kennt sie jeder.<br />

Jetzt kommen sie mit ihrer neuen CD<br />

„B.a.N.G.“ im Gepäck wieder auf tour,<br />

schließlich feiern sie ihr 25-jähriges<br />

Jubiläum. ❰<br />

40<br />

Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

NENa


MUSIK<br />

By NOMEN<br />

Dezember 2010 | Januar 2011 Live KritiK<br />

StECkBrief<br />

JaZZ oRcHeSteR ReGenSBURG<br />

Das „Jazz Orchester Regensburg - volvo Big Band“ (JOR) ist ein bislang einzigartiges<br />

projekt in Deutschland. Dank eines Sponsorings der volvo autohaus Bauer Gmbh<br />

Regensburg, Förderung durch die Stadt Regensburg und einer breiten Kooperation<br />

mit dem Jazzclub Regensburg, der agentur Shine, dem Fachverlag ConBrio und dem<br />

tonstudio 05 verfügt das JOR über glänzende voraussetzungen. Umgekehrt kann<br />

Regensburg als eine der ersten Städte Deutschlands ein eigenes, nicht-staatliches<br />

oder öffentlich-rechtliches profi Jazz Orchester vorweisen. Das mit 17 hochklassigen<br />

Musikern der internationalen Jazzszene besetzte Orchester ist regelmäßig im<br />

Jazzclub Leerer Beutel zu hören. Dabei präsentiert sich die Band mit jeweils neuem<br />

programm. Ein wesentlicher Schwerpunkt des JOR liegt auf der Förderung und<br />

pflege junger europäischer und deutscher Bigbandliteratur. Eine große Schwäche<br />

hat das JOR für die Originalmusik von Duke Ellington. Die volvo Big Band verfügt<br />

über eine vielzahl der Suiten des Duke und widmet sich regelmäßig dem Schaffen<br />

des Großmeisters. Gegründet wurde die Big Band im herbst 2008 vom umtriebigen<br />

<strong>Regensburger</strong> Bassposaunisten Christian Sommerer, der gleichzeitig auch als<br />

Gesamtleiter und projektmanager fungiert. Die musikalische Leitung liegt beim<br />

renommierten Bigbandleader, Komponisten und arrangeur Edward a. partyka. im<br />

JOR spielen Musiker aus der Big Band des hessischen Rundfunks, dem vienna art<br />

Orchestra, dem Bob Brookmeyer New art Orchestra oder der George Gruntz Concert<br />

Jazz Band. zum auftakt in seine dritte Saison gönnte sich die Big Band (und ihren<br />

Fans) einen echten Kracher: im Oktober waren Steffi Denk und das JOR erstmals gemeinsam<br />

zu hören. auch im Dezember steht ein „spezial“ auf dem programm - ein<br />

Christmas-Special: Unter dem titel „the Jazz Soul Of porgy & Bess“ findet eine Welturaufführung<br />

der historischen Bearbeitung von Bill potts statt, der 1959 Gershwin’s<br />

Jazzoper für eine Big Band-aufnahme bearbeitete. Das gesamte Werk wurde seither<br />

nie live aufgeführt. Die volvo Big Band hält weltexklusiv alle Werke der aufnahme in<br />

ihren händen und wird „the Jazz Soul Of porgy & Bess“ als besonderes Weihnachtsgeschenk<br />

allen Jazz- & Big Band–Fans unter den Baum legen. Das verspricht am 26.<br />

12. ein außergewöhnlicher abend mit toller Musik im Leeren Beutel zu werden!<br />

MeHR www.JaZZoRcHeSteRReGenSBURG.de<br />

LIVEKritiK SO WAR’S!<br />

STATUS QUO & SPIDER<br />

MURPHy GANG – satte Show!<br />

im Oktober bewiesen diese beiden altherren-Combos,<br />

dass sie live noch immer eine satte Show abliefern. Die<br />

mit 12.000 zuschauern ausverkaufte Olympiahalle tobte<br />

und tanzte als sich die beiden Urgesteine der Rockmusik<br />

am 27.10. ein Stelldichein der Extraklasse boten.<br />

„Ein brodelnder abend voller musikalischer Nostalgie“<br />

konstatierte die abendzeitung und ein „Rock’n’Roll-<br />

Gipfeltreffen“ erlebte die passauer Neue presse als hits<br />

wie „Schickeria“, „Skandal im Sperrbezirk“ oder „in the<br />

army now“ und „Rockin‘ all over the world“ ertönten.<br />

Diese beiden Bands sind einfach ein phänomen – auch StatUS QUO<br />

nach so vielen Jahren im Rockbiz! Kein Wunder, dass die<br />

beiden acts im Sommer 2011 gleich wieder gemeinsam agieren – am 25.6. auf dem<br />

Münchner Königsplatz - diesmal unter freiem himmel.<br />

WISHBONE ASH –<br />

auch in „MT“ - Version überzeugend!<br />

zweistimmige Gitarrensoli und kräftiger Rock vermischt<br />

mit sanften, virtuosen Melodien - das und noch viel<br />

mehr war am 11.11. im pfarrheim von Burglengenfeld<br />

von Martin turner’s Wishbone ash zu hören. Die<br />

vierköpfige Band um den Bassisten, der zu den Gründungsmitgliedern<br />

gehört, spielte die alten Klassiker<br />

von damals originalgetreu und sehr authentisch. platz<br />

für die typischen minutenlangen improvisationen war<br />

dennoch in dem zweiteiligen Set vorhanden. Ob fetzig<br />

wie „Blind Eye” oder sehr atmosphärisch wie „phoenix”<br />

WiShBONE aSh<br />

- in allen Bereichen konnten die Musiker überzeugen.<br />

Wirklich schade, dass dieser auftritt nur von circa 100 zuhörern erlebt wurde.<br />

DANKO JONES - Rockshow der Extraklasse!<br />

am 20.10. war es endlich so weit - die dreiköpfige Band<br />

um und mit Danko Jones gab im Nürnberger „hirsch“<br />

ihr aktuelles album „Below the Belt“ zum besten. Mit<br />

energiegeladenen Gitarrenriffs, schnellen Drumbeats<br />

und natürlich Dankos unverwechselbarer Rock-Stimme<br />

heizten sie dem publikum im restlos ausverkauften<br />

Konzertsaal kräftig ein. Das anfangs gesetzte ziel der<br />

Kanadier, eine Rockshow der Extraklasse zu liefern<br />

wurde ohne Wenn und aber erfüllt.<br />

DaNKO JONES<br />

Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong> 41<br />

41


MUSIK<br />

By NOMEN<br />

tippS für GiGS Dezember 2010 | Januar 2011<br />

LIVE ON TOUR tIPPS füR GIGS In BayeRn<br />

Wenn auch das Wetter nicht mehr so optimal für Auswärtsfahrten sein dürfte, für diese vier Gigs rentiert<br />

es sich auch bei Schneetreiben „on the road“ zu gehen!<br />

Als Anfang der 80er die jungen Kopenhagener<br />

Peter Jensen (drums),<br />

Stig Pedersen (bass) und die Binzer-<br />

Brüder Jesper (vocals, guitar) und<br />

Jakob (guitar) begannen, gemeinsam<br />

zu spielen, war nicht abzusehen,<br />

dass sie als D-a-D eine äußerst<br />

erfolgreiche Band werden würden.<br />

Denn diese vier Jungs brennen seit<br />

Jahren sämtliche Bühnen Europas<br />

nieder und veröffentlichen mehr<br />

oder weniger regelmäßig ein Hammeralbum<br />

nach dem anderen. Am<br />

5.12. spielen D-A-D im Nürnberger<br />

Hirsch, am 6.12. im „Backstage“ in<br />

München.<br />

Nach ihrem spektakulären Triumph<br />

beim Eurovision Song Contest 2006<br />

kannte man sie überall in Europa,<br />

die finnischen Glamour-Horror-Rocker<br />

LoRDI. Nun kommen Bandleader<br />

Mr. Lordi & Co. zum ersten Mal in<br />

die Oberpfalz. Am 10.12. spielen sie<br />

im Burglengenfelder Pfarrheim, im<br />

Gepäck das neue, fünfte Studioalbum<br />

„Babez For Breakfast“. Da gibt’s<br />

garantiert einiges auf die Lauscher!<br />

Übrigens präsentieren sie auch neue<br />

Outfits, nicht nur neue Songs!<br />

Eine verfrühte Silvester-Party versprechen<br />

DoRo & BanD am 30.12.<br />

bei ihrem Konzert im Pfarrheim in<br />

Burglengenfeld. Die Rock-Lady aus<br />

Düsseldorf ist seit bald 30 Jahren<br />

im Rockbiz aktiv und die bislang<br />

erfolgreichste deutsche Hardrock-<br />

Sängerin. Die German Metal Queen,<br />

wie sie im Ausland genannt wird,<br />

präsentiert sicher einen bunten<br />

Querschnitt an Songs durch ihre lange<br />

Karriere von Warlock bis heute.<br />

D-a-D DORO & BaND<br />

Zuletzt noch ein Tipp für einen<br />

Abstecher nach Nürnberg in den<br />

„Hirsch“. Dort stehen am 13.12.<br />

MoLLy HatcHet auf der Bühne.<br />

Diese Band verkörpert den harten,<br />

lauten Südstaaten-Sound, der von<br />

den drei Gitarristen entschieden<br />

geprägt wird. Und eines ist sicher,<br />

diese alten Herren wissen noch zu<br />

rocken! Bester Beweis ist ihr aktuelles<br />

Album „Justice“ - da pulsiert ein<br />

heißer Südstaatenrock.<br />

LORDi MOLLy hatChEt<br />

42 Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong>


Die <strong>Regensburger</strong> <strong>Stadtzeitung</strong><br />

MUSIK<br />

By NOMEN<br />

Szene Regensburg<br />

Dezember 2010 | Januar 2011 MuSiK newS<br />

CDs aUS DER REGiON<br />

LokoMotive BLokScHoiJ<br />

„KOSaKONaUt“ (SELBStvERLaG)<br />

Die sechs Musiker aus Regensburg, die<br />

sich seit 2008 unter der Firmierung „Lokomotive<br />

Blokschoij“ einen Namen erspielt<br />

haben, präsentieren nun ihre erste CD. ihr Konzept,<br />

sich als Flüchtlinge aus dem „imaginären“ Land Rakuschistan<br />

auszugeben, irgendwo zwischen Eismeer und<br />

altai-Gebirge gelegen, passt optimal zu ihrem Sound,<br />

der zwischen Balkan-Beat und Klezmer angesiedelt ist.<br />

Damit haben sie sich vor allem „live“ ein zunehmend<br />

größer werdendes publikum erspielt. Jetzt kann man<br />

sich auch daheim diese Songs und die zwischenansagen<br />

mit manchmal haarsträubenden Geschichten anhören.<br />

Kommt gut rüber, da sehr sauber produziert. Jedoch:<br />

Das „visuelle“ fehlt dieser CD. Unser tipp – nach dem CDanhören<br />

gleich ein Konzert dieses rakutischen Sixpacks<br />

besuchen! (no.men) ✪✪✪✪❘✪<br />

natURaL BLUeS<br />

„GEaRiN’ it Up“ (SELBStvERLaG)<br />

Soundmäßig haben sie sich dem Blues,<br />

Country-Blues und den Roots des Rock and Roll verschrieben.<br />

Das traditionell akustische Quintett bleibt<br />

sich auch beim zweiten Longplayer treu. hans Deml,<br />

Michael Weigert, Charly Stoiber, Scotty Schober und<br />

heiner Winkeler haben mit ihrer zweiten CD praktisch<br />

einen Gang hochgeschalten, wie der titel ja auch zu<br />

interpretieren ist. Geholfen hat auch wieder Robert hasleder,<br />

der diesmal mit von der partie war. Gemeinsam<br />

präsentieren sie 18 Songs, im März absolut professionell<br />

eingespielt. Das kann sich wieder hören lassen – egal, ob<br />

es alte traditionals von hank Williams, J.B. Lenoir oder<br />

Big Bill Broonzy sind oder Covers von Größen wie Bruce<br />

Springsteen oder Neil young. Das Ergebnis macht enorm<br />

viel Spaß beim zuhören! (no.men) ✪✪✪✪✪<br />

BaSaRaB<br />

„CaRavaN tO SOMEWhERE“<br />

(ROCKWERK)<br />

Seit 2008 spielt Wolfgang Barthel seine Weltmusik<br />

BaSaRB zusammen mit peter Knoll und Jürgen heigel.<br />

hier verschmilzt Folkrock mit orientalischen Sounds.<br />

„Eingängige Melodien schweben über fließenden Klangteppichen,<br />

wabernde Didgeridoo-Grooves treffen auf<br />

schweißtreibende orientalische Rhythmen, rockige Riffs<br />

steigern sich zu entfesselten perkussionsoli, entzünden<br />

sich zu einem mitreißendem Feuerwerk“ – diese<br />

Beschreibung des Sounds auf der Bandhomepage beschreibt<br />

den ersten Longplayer dieser Combo, das album<br />

„Caravan to somewhere“, fast perfekt. Über 78 Minuten<br />

und 16 Stücke lang präsentieren die Drei, unterstützt<br />

durch Benjamin Kroll und petra Kalley, einen brodelnden<br />

musikalischen Mix. Einziges Manko der produktion<br />

ist die Dominanz der instrumentals (14 von 16 tracks).<br />

Etwas mehr Gesang würde für abwechslung sorgen, so<br />

ragen „Lonely“ und „Glad that you are here“ einsam heraus.<br />

zu hören gibt’s die neuen Songs bald, am 8. Januar<br />

spielen Basarab im „Klangwerk“ in Beratzhausen.<br />

(no.men) ✪✪✪✪❘✪<br />

In der sogenannten „staaden Zeit“ finden seit<br />

Jahren Kultkonzerte von <strong>Regensburger</strong> Bands<br />

statt. „Lauter die Glocken nie klingen“ – ist<br />

das Weihnachtsmotto der ac/Dc-ReVIVaL<br />

BanD, wenn die Tribute-Rocker am 28. Dezember<br />

zu ihrem alljährlichen „Weihnachts-<br />

Konzert“ in der Alten Mälzerei laden. Das<br />

seit vielen, vielen Jahren immer wieder heiß<br />

erwartete Weihnachts-Konzert von CORDES<br />

SAUVAGES findet auch heuer am 27.12. in<br />

der Mälze statt. Die Bezeichnung „Zigeuner-<br />

Swing“ trifft die Musikart, die Cordes Sauvages,<br />

das unverwechselbare Ensemble um<br />

Helmut Nieberle, prägen, wohl am besten.<br />

Kultstatus hat auch der jedes Jahr einmalige<br />

Auftritt des ROSTMOND ORCHESTRA & THE<br />

BLOWING SANTA CLAUSES im Leeren Beutel.<br />

Heuer treffen Sepp Fischer, Norbert Vollath,<br />

Bertl Wenzl, Rainer Hofmann, Tom Eyiip, Markus<br />

Hierl, Markus Stark und Peter Asanger am<br />

23.12. aufeinander!<br />

Dazu noch eine Empfehlung: diesen Monat<br />

kommen die weiblichen Aushängeschilder der<br />

bayerischen Jazzszene - SteffI DenK, KLaU-<br />

DIa SaLKoVIc-LanG, LISa WaHLanDt und<br />

anne ScHneLL - am 12. auf einem strahlend<br />

weißen Schlitten nach Regensburg in den von<br />

festlicher Erwartung erfüllten Jugendstilsaal<br />

des Auktionshauses Keup am Haidplatz geflogen<br />

um eine vorweihnachtliche Christmas<br />

Party der ganz besonderen Art unter dem<br />

Motto „A Ladies Night Before Christmas“ zu<br />

feiern. Zusammen mit der exquisiten Begleitband,<br />

bestehend aus Bernd Meyer (piano), Rüdiger<br />

Eisenhauer (git), Uli Zrenner-Wolkenstein<br />

(bass), Martin Jungmayer (sax), Stefan Lang<br />

(tr) und Gerwin Eisenhauer (drums) haben<br />

sie die swingendsten und groovigsten Songs<br />

des Great American Christmas Songbooks in<br />

ihrem Nikolaussäckchen, aus dem sie auch<br />

noch so manche musikalische Überraschungen<br />

ziehen werden.<br />

Einige Monate war es ruhiger um atoMIc<br />

geworden. Der Grund dafür war, dass die<br />

Marschel-Brüder ihren eigenen Club in Furth<br />

im Wald eröffnet hatten. Erst kürzlich gab es<br />

ein erstes Indie-Rock-Night-Festival mit 600<br />

Besuchern in der „Cappuccino Lounge Bar“<br />

u.a. mit Carl Norén von Sugarplum Fairy oder<br />

auch The Cinematics aus Schottland. Inzwischen<br />

startet die Band aber wieder durch.<br />

Die Aufnahmen zum dritten Album haben im<br />

November begonnen. Es werden 10 Songs<br />

produziert und das Album soll im Frühjahr<br />

2011 veröffentlichen werden. Eine Tour zum<br />

Release ist ebenso in Planung. Mehr zu den<br />

Aufnahmen gibt es demnächst auf youtube<br />

zu hören und zu sehen.<br />

Das He<strong>IM</strong>SPIeL-feStIVaL 2010 geht am<br />

18.12. in der Mälze in die zweite Runde.<br />

Diesmal unter dem Motto: BenefIt foR<br />

GReenPeace! Die Besucher erwartet eine<br />

aC/DC-REvivaL BaND<br />

StEFFi DENK, KLaUDia SaLKOviC-LaNG, LiSa<br />

WahLaNDt UND aNNE SChNELL<br />

bunte Mischung aus allem, was die regionale<br />

Musikszene zu bieten hat. Die Clubbühne<br />

teilen sich: MIcHaeL KReIn (Akustik/Rock),<br />

a GReat VoLcano (New Wave/Art-Punk),<br />

MatInG SeaSon (Hardcore/Electro), BRUS-<br />

HeS HeLD LIKe HaMMeR (Post-/Noiserock)<br />

und tHe PRoSecUtIoN (Skacore/Punk). The<br />

Prosecution verbinden akkurates Spiel mit<br />

wirbelsturmartiger Energie. So wird jedes<br />

Konzert zu einer riesigen Party.<br />

Als fLeUR De LIS waren sie in Regensburg<br />

bekannt geworden, sogar zeitweilig in den<br />

USA aktiv, doch dann war‘s vorbei. Anfang<br />

2007 waren plötzlich NIXON IN CHINA da,<br />

die den mit der ehemaligen Formation ausgetüftelten<br />

Sound in der Besetzung Christian<br />

Rankl (voc, bass), Gregor Eggersdorfer<br />

(git), Simon Schlee (git) und Heinz Lehmann<br />

(dr) weiter verfeinerten. Atmosphärischer<br />

Indie-Rock á la Guided By Voices und Doves<br />

trifft auf schmissigen Power-Pop der Marke<br />

Weezer und Hüsker Dü. Inzwischen gibt es<br />

sogar einen Tonträger, „The Tide Is Always<br />

Going Out“ betitelt, der jetzt auf den Markt<br />

kommt. Ein 12 Lieder umfassendes, abwechslungsreiches<br />

Sammelsurium alter und neuer<br />

Tracks der Bandgeschichte. Sogar der frühere<br />

Fleur De Lis-Gitarrist Daniel Taeger, der sich<br />

mit Tasteful Terror mittlerweile dem Metal<br />

verschrieben hat, ist bei einigen Songs zu<br />

hören. Am 18.12. ist eine Release-Party in der<br />

„Heimat“ angesetzt. Der Eintritt wird frei sein,<br />

die Band hat noch ein paar „special guests“<br />

eingeladen und sich einige Überraschungen<br />

einfallen lassen<br />

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