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Teilband 2

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H . Penz : Der Beitrag der Geographie zur genetischen Siedlungsforschung 59 9<br />

hinsichtlich der Arbeitsweise zwei unterschiedliche Ansätze unterschieden<br />

werden .<br />

Die Innsbrucker Untersuchungen sind stark von der Innsbrucker Schule<br />

der Bevölkerungsgeographie beeinflußt . Sie bedienen sich der Längsschnittmethode,<br />

anhand der sie die ländliche Wirtschaft seit dem Beginn des Industriezeitalters<br />

verfolgen . Typische Beispiele für diese Arbeitsrichtung sind die<br />

Regionalmonographie von H. Penz (1984) über das Trentino und die Dissertation<br />

von P . Lang (1977) und H . Tscholl (1978) über Südtiroler Talschaften<br />

.<br />

Die Arbeitsweise der von H. Bobek begründete Wiener Schule der Sozialgeographie<br />

beeinflußte die Regionalstudien der Institute für Geographie in<br />

Wien, Graz und Salzburg . Man ging von einem ersten Querschnitt - in der<br />

Regel verwendete man dafür den in der ersten Hälfte des 19 . Jahrhunderts<br />

angenommenen franziscäischen Kataster - aus, verfolgte die Entwicklung<br />

(Längsschnitt) und gelangte schließlich zum gegenwärtigen Verteilungsbild,<br />

das durch die üblichen geographischen Arbeitstechniken erhoben wurde . In<br />

Wien bildete die bereits genannte Untersuchung von K . Arnold (1976) das<br />

letzte Beispiel für eine solche Studie . In Graz sind diesbezüglich die ungedruckten<br />

Dissertationen von P . Eder (1977), J . Adlmannseder (1978) und A .<br />

Auerböck (1981) zu nennen . F. Brunner (1982) ging in seiner Arbeit ebenfalls<br />

vom franziscäischen Kataster aus. Er legte sein Hauptaugenmerk allerdings<br />

auf die jüngeren Veränderungen im Siedlungsbestand nach 1960 . Darin zeigt<br />

sich eine typische Verschiebung . Auch am Institut für Geographie der Universität<br />

Graz verlagerte sich das Interesse in den letzten Jahren zunehmend<br />

auf aktuelle Prozesse . Man untersucht nun verstärkt die jüngere »Siedlungstransformierung«<br />

(Leitner-Brunner 1984) .<br />

Seit der Zwischenkriegszeit hat man in Österreich das Werden und die Entwicklung<br />

der Almwirtschaft besonders aufmerksam beobachtet (vgl . Penz<br />

1978). Die älteren, mittelalterlichen Strukturen wurden durch die von N.<br />

Grass begründete Innsbrucker Schule der rechts- und wirtschaftsgeschichtlichen<br />

Almwirtschaftsforschung eingehend untersucht . N. Grass hat diese Studien<br />

kürzlich zusammengefaßt und einen Überblick über die Almwirtschaft<br />

in der Urzeit und im Mittelalter gegeben (Grass 1980) . In geographischen<br />

Untersuchungen wird hingegen der jüngere Strukturwandel vorrangig berücksichtigt.<br />

Charakteristisch dafür ist die Monographie von F . Zwittkovits (1974) .<br />

Bei allen von ihm bearbeiteten Beispielsräumen ging er von der ersten Aufnahme<br />

des Almbestandes - etwa vom steirischen Waldtomus von 1760/61 -<br />

aus (Querschnitt) und verglich dieses Verteilungsbild mit jüngeren Erhebungen<br />

bis zu seinen eigenen Begehungen am Ende der Sechziger Jahre . D . Spangenberg-Resmann<br />

(1978) berücksichtigte daneben auch noch die Angaben des<br />

franziscäischen Katasters . Mehrere von H. Riedl betreute Salzburger Dissertationen<br />

sind ebenfalls ähnlich angelegt (Riedl 1984) .<br />

Bei Arbeiten über andere landwirtschaftliche Betriebszweige ging man ähnlich<br />

vor . So berücksichtigt der Aufsatz von H. Nowak (1974) über den Weinbau<br />

in der Wachau genetische Fragen ebenso wie die leider nur auszugsweise<br />

publizierte Dissertaion von A . Hofmayer (1974 ; 1977) über die viehlose Land-

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