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Teilband 2

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Läszlö Makkai<br />

Genetische Siedlungsforschung in Ungarn mit besonderer<br />

Berücksichtigung der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte<br />

Gl<br />

Obwohl mir die Aufgabe gestellt wurde, die genetische Siedlungsforschung<br />

in Ungarn aus der Sicht der Siedlungsgeschichte darzustellen, habe ich mich<br />

bemüht, auch den Beitrag der Geographen, der Archäologen, der Ethnographen<br />

und der Ortsnamenforscher nicht ganz zu vernachlässigen, da Siedlungsgeschichte<br />

eine interdisziplinäre Wissenschaft ist . Natürlich kann ich die Forschungsergebnisse<br />

dieser aus der Sicht des Faches Geschichte als Hilfswissenschaften<br />

zu betrachtenden Disziplinen nicht gesondert behandeln . Daher habe<br />

ich meinen Text so gestaltet, daß ich - den größeren Perioden der ungarischen<br />

Siedlungsgeschichte folgend - die Beiträge der verwandten Wissenschaften in<br />

Anknüpfung an die Ergebnisse der siedlungsgeschichtlichen Forschung einfüge<br />

.<br />

Ich beschränke mich auf das frühe und hohe Mittelalter und auf das ungarische<br />

Sprachgebiet innerhalb des Karpatenbeckens . Diese Einschränkung<br />

erfolgt nicht aus nationalistischen Gründen, sondern weil die Siedlungsgeschichte<br />

der Ungarn wesentlich anders verlief als die der anderen Völker in<br />

diesem Raum . Es handelt sich um ein halbnomadisches Volk, das von den<br />

pontischen Steppen aus im Jahre 896 das Karpatenbecken eroberte, um dort<br />

eine neue, seiner Lebensweise entsprechende, dauerhafte Raumordnung zu<br />

schaffen . Diese in der europäischen Siedlungsgeschichte einmalige Erscheinung<br />

wirft Probleme besonderer Art auf. Deshalb möchte ich nicht so sehr<br />

Werke und Autoren erwähnen, sondern vielmehr Problemstellungen und ihre<br />

Lösungsversuche bekannt machen .<br />

Siedlungsgeschichte als historische Teildisziplin ist erst in der Zwischenkriegszeit<br />

in Ungarn anerkannt, bearbeitet und mit diesem Terminus bezeichnet<br />

worden . Vor dem ersten Weltkrieg gab es bereits die sogenannte historische<br />

Geographie, die von einigen verdienstvollen Ansätzen' abgesehen größtenteils<br />

nichts anderes war als eine nach Komitaten alphabetisch und chronologisch<br />

geordnete Ortsnamensammlung mit Angabe der archivalischen Fundstellen .<br />

Das selbstständige Werk von Dezsö Csänki »Ungarns historische Geographie<br />

in der Zeit der Hunyadis«, dessen erster Band 1890 erschien,' ist bis heute,<br />

ORTVAY, T. : Magyarorszäg regi vizrajza a XIII . szäzad vegeig (Ungarns alte Hydrographie bis<br />

zum Ende des 13 Jhs .). Budapest 1882 ; ORTVAY, T. : Magyarorszäg egyhäzi földleiräsa a XIV .<br />

szäzad elejen (Ungarns kirchliche Geographie am Anfang des 14 . Jhs.) . Budapest 1892 .<br />

z CSÄNKI, D. : Magyarorszäg törtenelmi földrajza a Hundyadiak koräban . Budapest 1890-1941 (5<br />

Bände, Band 4 von A . Fekete-Nagy). Ergänzungen SZABO, 1. : Ugocsamegye (Komitat Ugocsa) .<br />

Budapest 1938 ., IIA, BÄLINT, A. : Gömörmegye (Komitat Gömör) . Bd . 2-3 . Budapest 1944/1946 .

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