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ROUTEN - MATERIAL | Entlang an Seen und ... - Teverener Heide

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<strong>ROUTEN</strong> - <strong>MATERIAL</strong> | <strong>Entl<strong>an</strong>g</strong> <strong>an</strong> <strong>Seen</strong> <strong>und</strong> Mooren<br />

Quelle: Rothmaler, W., Jäger, E. J.: Exkursionsflora von Deutschl<strong>an</strong>d.<br />

B<strong>an</strong>d 3. Gefäßpfl<strong>an</strong>zen: Atlasb<strong>an</strong>d. 11. Auflage. Elsevier Spektrum<br />

Akademischer Verlag, <strong>Heide</strong>lberg/München. Seite 71.<br />

HEIDENATURPARK<br />

St<strong>an</strong>dort: südlicher Aussichtspunkt am<br />

Wiggelewak<br />

Thema: Gagelstrauch (Myrica gale)<br />

Der Gagel ist eine aromatisch riechende Charakterart der <strong>Heide</strong>moore. Hier<br />

sind noch einige schöne, 1,50 bis 2 m hohe Exemplare des Gagels zu sehen,<br />

der früher die beherrschende Pfl<strong>an</strong>ze der Moorgebiete in dieser Gegend war.<br />

Er ist ein weiterer Besiedler der feucht-nassen Moorl<strong>an</strong>dschaft <strong>und</strong> erfüllt vor<br />

allem nach einem warmen Regen die Moorluft mit einem eigenartig herb-würzigen<br />

Duft, der entfernt <strong>an</strong> den Duft der echten Myrte erinnert. Daher wurde<br />

er auch als „Myrte des Nordens“ oder als „<strong>Heide</strong>nmyrte“ <strong>und</strong> in den Niederl<strong>an</strong>den<br />

wegen seines Vorkommens in den küstennahen Moorl<strong>an</strong>dschaften als<br />

„Brab<strong>an</strong>ter Myrte“ bezeichnet. Hildegard von Bingen führt ihn als „Mirtelboum“.<br />

Im Raum G<strong>an</strong>gelt-Birgden wurde diese alte Kulturpfl<strong>an</strong>ze „Gruut“, im<br />

Selfk<strong>an</strong>t „Ruut“ oder „Gruusch“ <strong>und</strong> in Schalbruch „Ruuthoot“ gen<strong>an</strong>nt. Im<br />

ehemaligen Kreis Erkelenz wurde er als „Gruute“, „Kruute“ <strong>und</strong> „Grüüthoot“<br />

bezeichnet. Wegen seiner herb-würzigen Aromastoffe wurde der Gagel seit<br />

dem 10. Jahrh<strong>und</strong>ert als Würzstoff beim Bierbrauen zugesetzt <strong>und</strong> gab dem<br />

Bier seinen kennzeichnenden herben Geschmack. Erst fünfh<strong>und</strong>ert Jahre später<br />

wurde im Krefelder Raum erstmals „Hopfenbier“ statt des „Gruut (Gruit-)<br />

bieres“ gebraut. Natürlich gab es in dieser Zeit auch eine „Gruut (Gruit-)<br />

steuer“.<br />

Inzwischen steht der Gagelstrauch auf der Roten Liste der gefährdeten Pfl<strong>an</strong>zenarten.<br />

Er ist vor allem durch die Eutrophierung (Nährstoff<strong>an</strong>reicherung),<br />

Trockenlegung <strong>und</strong> durch Beschattung seiner St<strong>an</strong>dorte stark<br />

gefährdet.<br />

24<br />

ENTDECKE DIE<br />

<strong>Teverener</strong> <strong>Heide</strong>

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