Themen: Grundaussagen - Evangelisches Perthes-Werk ev
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Themen: Grundaussagen - Evangelisches Perthes-Werk ev
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<strong>Perthes</strong>Post<br />
3/2008<br />
Berichte Informationen Kommentare<br />
<strong>Themen</strong>:<br />
Westerkappeln:<br />
Gesundheitsminister<br />
Laumann zu Besuch<br />
Arnsberg: Gemeinsam<br />
für ein besseres Leben<br />
mit Demenz<br />
Tecklenburg:<br />
Raum der Stille<br />
eingeweiht<br />
<strong>Grundaussagen</strong><br />
Soest: Erklärung<br />
zur Armenbestattung<br />
unterzeichnet<br />
Seite 13 Seite 20 Seite 24 Seite 26
Titelbild: Mitarbeiter Michael Schöbel aus Soest gestaltete die <strong>Grundaussagen</strong> des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es künstlerisch aus.
Die Liebe gehört mir<br />
wie der Glaube.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Johann Hinrich Wichern<br />
Geistliches Wort<br />
1
Inhalt<br />
Aus dem Inhalt<br />
Brief des Vorstandes ....................................................... 3<br />
Blickpunkt<br />
Grundaussage VII des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es ............ 4<br />
Befragung im <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> ........................................................ 7<br />
Weitere <strong>Themen</strong><br />
Die Mitarbeiterbefragung 2007 ................................................ 9<br />
Bester Arbeitgeber: Gratulation vom Ministerpräsidenten .... 10<br />
Die Mobbingbeauftragten berichten ...................................... 11<br />
Weitere <strong>Themen</strong><br />
Meinerzhagen: Ein Stück Heimat ............................................ 14<br />
Soest: Info-Abend „Hartz IV und die Folgen“ ...................... 16<br />
Sozialwerkstätten:<br />
Die Mini-Job-Börse steht<br />
mittlerweile auf eigenen Beinen<br />
................................................... 12<br />
Münster:<br />
Das <strong>Perthes</strong>-Haus feiert sein<br />
20-jähriges Bestehen ............ 15<br />
Iserlohn: Tag der offenen Tür im Zeichen Wicherns ......... 18<br />
Burgsteinfurt: Seniorenbegleiter-Praktikum ........................ 19<br />
Rheine: Aus dem Maigang wurde ein Maifest ...................... 21<br />
Hamm: 25 Jahre Sozialberatungsstelle .................................. 21<br />
Löhne: Spielgruppe „Mittendrin“ ............................................ 22<br />
Burgsteinfurt: Großeltern- und Enkelkinder-Nachmittag ..... 23<br />
Borken: Gedanken einer Tochter ............................................ 25<br />
Altena: <strong>Werk</strong>statt für Senioren ............................................... 28<br />
Für unsere Freunde und Förderer .................. 31<br />
Das Letzte ............................................................................ 32<br />
2 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />
liebe Freundinnen und Freunde unseres <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
Im Jahr 2007 gedachten wir in<br />
der <strong>ev</strong>angelischen Kirche des<br />
Liederdichters Paul Gerhardt. Das<br />
Jahr 2008 führt uns, wie Sie dem<br />
einleitenden Wort entnommen<br />
haben, an die Wurzeln der Diakonie.<br />
Johann Hinrich Wichern, der<br />
vor 200 Jahren geboren wurde,<br />
ist die Gründerfigur der Diakonie.<br />
Sehr früh in seinem Leben muss<br />
er nach dem Tod seines Vaters als<br />
15-Jähriger Verantwortung übernehmen<br />
für seine sechs kleineren<br />
Geschwister. Er bricht die Schule<br />
vor dem Abitur ab, um als Erzieher<br />
an einer Privatschule zu arbeiten.<br />
Später setzt er den Schulbesuch<br />
fort und besteht das Abitur. Es<br />
folgt ein Theologiestudium. Durch<br />
seine anschließende Lehrertätigkeit<br />
an einer Sonntagsschule im<br />
Hamburger Armenviertel St. Georg<br />
gewinnt Wichern tiefe Eindrücke<br />
vom durch vielfältigen Mangel geprägten<br />
Leben armer Familien und<br />
vor allem ihrer Kinder. Wichern<br />
gründet das „Rauhe Haus“, eine<br />
Einrichtung, in der er verwahrloste<br />
Kinder aufnimmt. Neben<br />
seiner Leitungsrolle kümmert<br />
sich Wichern um die Reform des<br />
preußischen Gefängniswesens und<br />
wird später Gefängnisdirektor in<br />
der Haftanstalt Berlin-Moabit.<br />
Bedeutsam ist Wichern für uns in<br />
der Diakonie heute noch durch<br />
seine im September 1848 gehal-<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
tene sogenannte „Stegreifrede“<br />
auf dem Wittenberger Kirchentag,<br />
in der er auf die Notwendigkeit<br />
der Linderung der äußeren Not<br />
als kirchliche Aufgabe hinweist und<br />
sie verbindet mit der Erweckung<br />
des christlichen Glaubens bei den<br />
Benachteiligten. Folge der Stegreifrede<br />
Wicherns ist die Gründung<br />
des „Centralausschusses für die<br />
Innere Mission der deutschen<br />
<strong>ev</strong>angelischen Kirche“ am 11.<br />
November 1848. Dieser Centralausschuss<br />
ist der organisatorische<br />
Vorläufer unseres Diakonischen<br />
<strong>Werk</strong>es der Evangelischen Kirche<br />
in Deutschland.<br />
Wir leben heute nicht mehr in<br />
der Welt des Johann Hinrich<br />
Wichern vor 160 Jahren. Staatliche<br />
soziale Sicherungssysteme,<br />
damals unbekannt, schützen uns<br />
heute in vielen Lebenslagen. Und<br />
dennoch lesen wir in diesen Tagen<br />
in einem vor wenigen Jahren noch<br />
ungekannten Ausmaß von Armut<br />
in unserem Land, von materieller<br />
Armut und von Bildungsarmut, von<br />
Altersarmut und Kinderarmut etc.<br />
Und das in einer der reichsten<br />
Gesellschaften unserer Erde, in der<br />
das Phänomen Armut so paradox<br />
anmutet, dass es gerne in Diskussionen<br />
heruntergeredet wird, auch<br />
wenn jeder, der sich umschaut,<br />
sehen kann, was er vielleicht nicht<br />
sehen möchte.<br />
Als diakonisch Nachgeborener<br />
empfinde ich das Erinnern an Menschen<br />
wie Johann Hinrich Wichern<br />
hilfreich für unsere Arbeit heute.<br />
Sie haben sich anrühren lassen<br />
von der Not ihrer Zeit, haben aus<br />
ihrem Glauben heraus engagiert<br />
Partei ergriffen und das in ihren<br />
Kräften Stehende getan, die erkannte<br />
Not unmittelbar zu lindern.<br />
Solches Engagement kann auch uns<br />
immer wieder anstecken, wenn wir<br />
im Dschungel der heutigen ausdifferenzierten<br />
Sozialgesetzgebung<br />
straucheln und das Ziel aus den<br />
Augen zu verlieren drohen.<br />
Schauen Sie sich doch einmal eine<br />
der vielen Veröffentlichungen über<br />
Johann Hinrich Wichern an; auch<br />
das Internet bietet viele Möglichkeiten.<br />
Dabei werden Sie auch „unserem“<br />
Clemens Theodor <strong>Perthes</strong>,<br />
einem Schulkollegen Wicherns,<br />
begegnen.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude<br />
beim Stöbern in der <strong>Perthes</strong>Post<br />
und einen schönen und erholsamen<br />
Sommer<br />
Joachim Gengenbach<br />
Brief des Vorstandes<br />
3
Blickpunkt J <strong>Grundaussagen</strong><br />
Die <strong>Grundaussagen</strong> des<br />
Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
diesmal steht die siebte unserer<br />
insgesamt acht <strong>Grundaussagen</strong> im<br />
Mittelpunkt.<br />
Heute lesen Sie dazu<br />
Helmut Blees aus der Hauptverwaltung,<br />
Kai-Uwe Bäurich aus dem<br />
Evangelischen Altenhilfezentrum<br />
Burgsteinfurt und Frau Heidemarie<br />
Hellwig aus dem <strong>Perthes</strong>-Haus in<br />
Paderborn.<br />
Grundaussage VII<br />
Wir arbeiten fair und dialogisch.<br />
Wir wertschätzen alle Mitarbeitenden<br />
an ihrem Ort und ihrer Funktion.<br />
Wir praktizieren einen kooperativen<br />
Leitungs- und Führungsstil.<br />
Diese Grundaussage ist in<br />
Zeiten nicht nachlassender<br />
Arbeitsverdichtung und ständig<br />
steigender Komplexität in den<br />
Arbeitsvollzügen ein hoher Anspruch.<br />
Sie war und ist Vision und<br />
Verpflichtung und sie entfaltet im<br />
Arbeitsalltag spürbar ihre Wirksamkeit.<br />
Das belegen die Ergebnisse der<br />
Mitarbeiterbefragung 2007. Die<br />
dort insgesamt erfreulich zum<br />
Ausdruck gebrachte Zufriedenheit<br />
der Mitarbeitenden mit ihrem<br />
Arbeitsplatz hat sicherlich auch mit<br />
konkret erlebter Fairness und dialogischem<br />
kooperativen Verhalten<br />
in den Diensten und Einrichtungen<br />
unseres <strong>Werk</strong>es zu tun.<br />
70 Prozent der befragten Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiterinnen<br />
haben in der Befragung ja zum<br />
Ausdruck gebracht „Alles in Allem<br />
kann ich sagen, dies hier ist ein<br />
sehr guter Arbeitsplatz.“. Damit<br />
dies mindestens so bleibt, bzw. bei<br />
der nächsten Befragung ein noch<br />
besserer Wert erreicht werden<br />
kann, mögen die Mitarbeitenden<br />
ermutigt sein, sich selbst und ihre<br />
Führungskräfte an dieser Grundaussage<br />
auch wirklich zu messen.<br />
Mitarbeitende brauchen nämlich,<br />
um ihren jeweiligen anspruchsvollen<br />
Auftrag im Sinne der<br />
Zielsetzung zu erfüllen, das Erleben<br />
von Menschlichkeit, Klarheit und<br />
Mut. Diese drei Begriffe haben<br />
unmittelbar mit Fairness und<br />
Dialogfähigkeit zu tun.<br />
Von ihren Leitungskräften dürfen<br />
sie deshalb erwarten, dass diese<br />
4 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
auch als Menschen wahrnehmen.<br />
Es ist keineswegs egal, wen<br />
Leitungskräfte vor sich haben. Es<br />
ist immer der ganze Mensch mit<br />
seinen Fähigkeiten, Problemen,<br />
Gaben, Schwierigkeiten, Sorgen,<br />
Hoffnungen, Kompetenzen, Nöten<br />
und Ideen zu betrachten.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Von Leitungskräften dürfen Mitarbeitende<br />
erwarten, dass diese<br />
ihre Auffassungen dialogisch, fair<br />
und deutlich vertreten und dabei<br />
in einer Sprache sprechen, die alle<br />
verstehen, nach unten und nach<br />
oben in den jeweiligen Ebenen der<br />
Organisation.<br />
„Wer zusammen in ein Boot steigt,<br />
will dasselbe tun.“<br />
Wenn an diesem afrikanischen<br />
Sprichwort etwas<br />
dran ist, dann können wir in<br />
unseren Einrichtungen davon ausgehen,<br />
dass wir beste Voraussetzungen<br />
haben, gemeinsam unserer<br />
Aufgabe gerecht zu werden und<br />
drauf los zu paddeln – wenn es<br />
denn so einfach wäre!<br />
Wer in dieses Boot steigt bringt<br />
mehr mit als den Willen dasselbe<br />
zu tun; unterschiedliche berufliche<br />
Qualifikationen, aber auch verschiedene<br />
persönliche Voraussetzungen<br />
sind gegeben.<br />
Diese Unterschiedlichkeiten<br />
wertzuschätzen ist Grundlage<br />
meines Handelns. Es kommt darauf<br />
an zu erkennen, dass gerade diese<br />
verschiedenen Kompetenzen erst<br />
das Ganze ergeben.<br />
Um das Boot, insbesondere im Interesse<br />
der „Passagiere“, auf Kurs<br />
zu halten bedarf es einer fairen<br />
und auf den Dialog aufgebauten<br />
Zusammenarbeit der gesamten<br />
Crew.<br />
Blickpunkt J <strong>Grundaussagen</strong><br />
Letztlich dürfen Mitarbeitende<br />
von Leitungskräften er warten,<br />
dass diese den Mut haben, etwaige<br />
Missstände und Defizite offensiv<br />
anzugehen und sich bei ihren<br />
jeweiligen eigenen Vorgesetzten<br />
für die Belange der Mitarbeitenden<br />
einzusetzen. Helmut Blees<br />
Hauptverwaltung Münster<br />
Wir sind darauf angewiesen, im<br />
Dialog Informationen auszutauschen,<br />
uns gegenseitig auf notwendige<br />
Verbesserungen aufmerksam<br />
zu machen, aber besonders auch<br />
immer wieder das hervorzuheben<br />
was unsere Qualität ausmacht.<br />
Dass ich einen kooperativen<br />
(Zusammenarbeit verschiedener<br />
Partner) Leitungs– und Führungsstil<br />
praktiziere, entspringt daher<br />
meiner Überzeugung nach nicht<br />
einer „zufälligen“ Entscheidung,<br />
sondern ist als Selbstverständnis zu<br />
bewerten.<br />
Ich nutze die verschiedenen persönlichen<br />
Kompetenzen aus einem<br />
positiven Verstehen dessen, dass<br />
wir diese Unterschiedlichkeiten<br />
brauchen. Jeder Einzelne, mit seinen<br />
individuellen Möglichkeiten in<br />
seinem Einsatzbereich, trägt seinen<br />
wertvollen Anteil dazu bei, unsere<br />
gemeinsame Aufgabe qualifiziert<br />
und motiviert zu bewältigen.<br />
Kai-Uwe Bäurich<br />
Einrichtungsleitung<br />
<strong>Evangelisches</strong> Altenhilfezentrum<br />
Burgsteinfurt<br />
5
Blickpunkt J <strong>Grundaussagen</strong><br />
In meiner Funktion als Einrichtungsleiterin<br />
orientiere ich mein<br />
Handeln an der Grundaussage.<br />
Aus meinem Grundverständnis ist<br />
jeder Mitarbeiter in der Einrichtung<br />
wichtig und mit den unterschiedlichen<br />
Qualifikationen ein<br />
Teil des Ganzen. Dies müssen Mitarbeiter<br />
erfahren, indem Kommunikationsstrukturen<br />
ihnen ermöglichen,<br />
sich als Person einzubringen,<br />
mit zu denken und mit zu tun.<br />
Hilfreich ist die Zusammenarbeit<br />
in Teams und die Kooperation aller<br />
Arbeitsbereiche, nur so können die<br />
pflegerischen und betreuerischen<br />
Aufgaben bewältigt werden. Im Dialog<br />
können die unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten eingebracht werden<br />
und zur qualitativen Weiterentwicklung<br />
beitragen. Dennoch liegen<br />
letztlich die Entscheidungen in der<br />
Verantwortung der Leitung. Ich<br />
treffe auch Entscheidungen, die<br />
nicht immer von jedem Mitarbeiter<br />
mit getragen und nachvollzogen<br />
werden. Ein kooperativer Leitungsstil<br />
beinhaltet für mich aber,<br />
mit dem Mitarbeiter im Dialog zu<br />
stehen, er hat ein Recht auf eine<br />
Begründung und Erklärung, mit<br />
dem Ziel einen möglichst tragfähigen<br />
Konsens zu finden.<br />
Der für mich wichtige wertschätzende<br />
Umgang mit Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern schließt ebenso<br />
den wertschätzenden Umgang mit<br />
den Mitarbeitern und den Mitarbeitern<br />
untereinander ein. Dies<br />
prägt ein zufriedenes Arbeitsklima,<br />
indem konstruktive Kritik geübt<br />
wird, Fehler auf sachlicher Ebene<br />
angesprochen werden, mit dem<br />
Ziel diese abzustellen, gemeinsame<br />
Lösungen zu finden und miteinander<br />
zu lernen.<br />
In der Außenperspektive sehe ich,<br />
dass Mitarbeitende in der Altenpflege<br />
in der Gesellschaft wenig<br />
Anerkennung und Wertschätzung<br />
erfahren, die Arbeit steht in der<br />
öffentlichen Kritik, muss sich Prüfungen<br />
unterziehen und den hohen<br />
Qualitätsanforderungen Rechnung<br />
tragen, dies ist eine zusätzliche<br />
Belastung für die Mitarbeiter.<br />
Mit diesen Gedanken verbinde ich<br />
die Aufforderung einer Mitarbeiterin<br />
im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung<br />
„ Pflegen Sie ihr Personal,<br />
denn nur gepflegtes Personal<br />
ist gutes Pflegepersonal“.<br />
Heidemarie Hellwig<br />
Einrichtungsleitung im <strong>Perthes</strong>-Haus<br />
Paderborn<br />
Die nächste <strong>Perthes</strong>Post erscheint am<br />
21. November 2008, Redaktionsschluss ist der 17. Oktober.<br />
Über Beiträge, Informationen und Berichte<br />
<strong>Perthes</strong>Post<br />
freut sich<br />
Ihre Helga Gerhard<br />
6 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Befragung im <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong><br />
Warum hören Pflegekräfte auf?<br />
Im Frühjahr 2007 haben Sie, sofern Sie zu den Mitarbeitern des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
gehören, vielleicht einen Fragebogen der Universität Münster<br />
ausgefüllt. Gemeinsam mit der Universität Rotterdam wurden<br />
Ihre Antworten nun ausgewertet. Vor allem zu der Frage, warum Sie<br />
oder einige Ihrer Kollegen daran denken, ihren Beruf freiwillig aufzugeben,<br />
konnten spannende Erkenntnisse gewonnen werden.<br />
Christian Tröster ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der Rotterdam<br />
School of Management, einer der<br />
führenden Business-Universitäten Europas<br />
(weitere Infos unter: www.rsm.nl). Er<br />
untersucht unter anderem, mit welchen<br />
Instrumenten Führungskräfte ihre Mitarbeiter<br />
im Unternehmen halten können.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Pflegekräfte werden in der<br />
alternden Gesellschaft immer<br />
wichtiger. Die Zahl der Pflegebedürftigen<br />
wird bis zum Jahr 2050<br />
um ungefähr 250% ansteigen.<br />
Zwangsläufig fragt man sich da, wie<br />
eine menschenwürdige Versorgung<br />
Pflegebedürftiger in Zukunft<br />
gewährleistet werden kann, wenn<br />
Arbeitsbelastungen in vielen<br />
Heimen schon heute hoch sind<br />
und Pflegepersonal fehlt. Dieser<br />
Problemstellung haben wir uns<br />
angenommen.<br />
Hierzu sind wir auf die Suche nach<br />
Ursachen, warum einige Pflegekräf-<br />
te an einen freiwilligen Berufsausstieg<br />
denken, während viele andere<br />
gerne im <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> arbeiten,<br />
gegangen. Insgesamt 266 Mitarbeiter<br />
aus 27 Heimen des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
haben uns bei der Identifikation<br />
derartiger Faktoren geholfen.<br />
Was haben wir nun herausgefunden?<br />
Zum einen konnten wir<br />
zeigen, dass die meisten Pflegekräfte<br />
mit ihrer Arbeit zufrieden sind.<br />
Verglichen mit anderen Ergebnissen<br />
aus internationalen Studien<br />
denken weniger Pflegekräfte daran,<br />
das <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> zu verlassen und<br />
den Beruf aufzugeben.<br />
Blickpunkt J Befragung<br />
Trotzdem fühlen sich auch im<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> viele Mitarbeiter<br />
hoch belastet. Bei ihnen kommt es<br />
zum Beispiel oft zu Störungen des<br />
Arbeitsalltags, sie müssen häufig<br />
Überstunden leisten, leiden unter<br />
großem Zeitdruck und sind körperlich<br />
stark beansprucht.<br />
Gleichzeitig glauben viele von diesen<br />
Pflegekräften, für ihren hohen<br />
Arbeitseinsatz nicht ausreichend in<br />
Form von Anerkennung, Unterstützung,<br />
beruflicher Weiterentwicklung<br />
und Lohn honoriert zu<br />
werden. Solche Mitarbeiter, die<br />
sich gleichzeitig hohen Beanspru-<br />
Meiko Merda hat an der WWU Münster<br />
Soziologie studiert und arbeitet nun als<br />
wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Institut<br />
für Europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft<br />
IEGUS (www.iegus.eu). Er beschäftigt<br />
sich unter anderem mit der Frage, wie trotz<br />
älter werdender Gesellschaft gute Pflege in<br />
Zukunft gewährleistet werden kann.<br />
7
Blickpunkt J Befragung<br />
8<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Johann Hinrich Wichern: Gründer der<br />
modernen Diakonie<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 1<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Diakonie steht in der<br />
Tradition Wicherns.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 1<br />
Wir achten jeden Menschen als<br />
von Gott geschaffenes Individuum.<br />
Wir respektieren die Würde und Einzigartigkeit<br />
jedes Menschen. Wir vermitteln anderen Wertschätzung<br />
und Achtung unabhängig von ihren<br />
Eigenschaften oder Fähigkeiten.<br />
chungen ausgesetzt fühlen und<br />
nicht ausreichend belohnt werden,<br />
denken öfter als andere daran, das<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> zu verlassen. Diese<br />
Erkenntnisse decken sich auch mit<br />
anderen Ergebnissen aus nationalen<br />
und internationalen Studien.<br />
Erstaunlich ist allerdings, dass nicht<br />
alle unzufriedenen Mitarbeiter das<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> verlassen möchten.<br />
An dieser Stelle haben wir uns die<br />
Frage gestellt: Warum ist dies der<br />
Fall?<br />
Hier konnten wir zeigen, dass<br />
unzufriedene Pflegekräfte, die<br />
trotzdem bleiben möchten, ein hohes<br />
Maß an emotionaler Bindung<br />
zu ihrer Arbeit und ihrem Wohnort<br />
aufgebaut haben. Sie fühlen sich<br />
Arbeitsteams, Kollegen und der<br />
Einrichtung zugehörig. Außerdem<br />
stimmen die eigenen Einstellungen<br />
und Werte eher mit denen des<br />
Arbeitsumfelds überein. Darüber<br />
hinaus schrecken Pflegekräfte vor<br />
einem Arbeitsplatzwechsel zurück,<br />
da sie sich zum Beispiel im Falle<br />
eines Umzugs in eine weit entfernte<br />
Stadt von lieb gewonnen<br />
Arbeitskollegen, engen Freunden,<br />
oder naher Verwandtschaft trennen<br />
müssten.<br />
Festzuhalten bleibt deshalb, dass<br />
die Aussage „belastete Pflegekräfte<br />
steigen aus“ zwar nicht falsch ist,<br />
aber das Phänomen freiwilliger<br />
Berufsausstieg von Pflegekräften<br />
nicht in seiner gesamten Bandbreite<br />
erfasst. Man muss noch<br />
eine weitere Seite der Medaille<br />
mit berücksichtigen – nämlich die,<br />
dass Pflegekräfte durch bestimmte<br />
Einflüsse am und außerhalb des<br />
Arbeitsplatzes ihren Job nicht ohne<br />
Weiteres aufzugeben bereit sind.<br />
Ein derartiger Blickwinkel bleibt<br />
bei vielen Untersuchungen außen<br />
vor.<br />
Für Träger wie dem <strong>Perthes</strong>-<br />
<strong>Werk</strong> heißt dies, dass zwei Dinge<br />
angestrebt werden sollten, damit<br />
Mitarbeiter möglichst lange und<br />
gerne bei ihnen arbeiten: Unzufriedenheiten<br />
im Rahmen der Möglichkeiten<br />
ausschalten, Einflüsse,<br />
die sich auf einen Verbleib positiv<br />
auswirken, fördern. Gerade vor<br />
dem Hintergrund des b<strong>ev</strong>orstehenden<br />
Engpasses an Pflegekräften<br />
ist eine derartige Personalpolitik<br />
förderlich.<br />
Christian Tröster/Meiko Merda<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Die Mitarbeiterbefragung 2007<br />
In diesen Tagen werden in den Einrichtungen<br />
des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es die Ergebnisse<br />
der Mitarbeiterbefragung bekannt<br />
gegeben und hoffentlich auch diskutiert.<br />
Der Vorstand des <strong>Perthes</strong>-<br />
<strong>Werk</strong>es ist vor geraumer<br />
Zeit an die Gesamtmitarbeitervertretung<br />
herangetreten und hat<br />
seinen Wunsch für diese Befragung<br />
formuliert, in der Hoffnung ein<br />
Stimmungsbild der Mitarbeiterschaft<br />
zu bekommen. Nun ist das<br />
Bild da. Manche Ergebnisse sind<br />
gut, andere sind, vorsichtig formuliert,<br />
weniger gut. Aber wer fragt,<br />
der muss auch mit den Antworten<br />
leben können.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Es bedarf schon einigen Mutes,<br />
sich in eine kritische Auseinandersetzung<br />
mit den Mitarbeitern zu<br />
begeben und diesen Mut haben<br />
die Leitenden des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
bewiesen, indem sie sich den<br />
Fragen zu dem Umgang mit ihren<br />
Kollegen gestellt haben. Besonders<br />
im Verhältnis untereinander sind<br />
manche Knackpunkte offensichtlich<br />
geworden. An anderen Stellen kann<br />
man erkennen, dass die Zusammenarbeit<br />
besser bis gut verläuft.<br />
Nun sind die Einrichtungsleitungen<br />
gefordert, diese Ergebnisse zunächst<br />
mit ihrer Mitarbeitervertretung<br />
zu besprechen. Das Ziel sollte<br />
sein, alle Kollegen und Kolleginnen<br />
in eine Diskussion zu führen, in der<br />
die Probleme angesprochen und<br />
gemeinsam nach Lösungen gesucht<br />
wird.<br />
Die Mitarbeitervertretung konnte<br />
auch Fragen an alle Kollegen stellen<br />
und wir haben unter anderem<br />
nach der Sichtweise auf die eigene<br />
Einrichtungs-MAV und nach dem<br />
Vorstand des Ev. <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
gestellt.<br />
Die MAV im gesamten <strong>Werk</strong><br />
erreichte eine Zustimmung von<br />
durchschnittlich 54 %. Darüber<br />
wäre jeder Politiker erfreut und<br />
er wäre gewählt. Aber ich stelle<br />
mir auch die Frage: Wo sind die<br />
anderen 46 % geblieben, die nicht<br />
so zufrieden mit Ihrer MAV sind?<br />
Gerade in diesem Ehrenamt ist<br />
man ständig in Konflikte verwickelt<br />
und man kann es nicht immer<br />
allen recht machen. Wir sollten<br />
daran arbeiten, dass dieser Wert in<br />
Zukunft besser wird.<br />
Der Vorstand des <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
hat mit einer Zustimmung von<br />
durchschnittlich 70 % ein durchaus<br />
respektables Ergebnis erzielen<br />
können. Anders als die MAV wird<br />
der Vorstand nicht gewählt, genießt<br />
aber trotzdem eine hohe Akzeptanz<br />
in der Mitarbeiterschaft.<br />
Nun sollten wir uns auf den<br />
Weg machen und uns mit den<br />
Arbeitsfeldern auseinandersetzen,<br />
die seitens der Mitarbeiter als<br />
verbesserungswürdig erachtet<br />
Weitere <strong>Themen</strong> J Mitarbeiterbefragung<br />
werden. Die gute Beteiligung zeigt,<br />
dass das Interesse auf allen Ebenen<br />
da ist und wenn wir eine zweite<br />
Befragung irgendwann nachziehen<br />
wollen, hat das nur Sinn, wenn die<br />
Ergebnisse auch ernst genommen<br />
werden. Sonst können wir uns die<br />
Ausgaben hierfür sparen.<br />
Volker Diekmann<br />
Stellvertretender<br />
Vorsitzender der<br />
Gesamt-Mitarbeitervertretung<br />
9
Weitere <strong>Themen</strong> J Gratulation von Dr. Jürgen Rüttgers<br />
Gratulierte dem Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong><br />
zur Auszeichnung „Bester Arbeitgeber im<br />
Gesundheitswesen 2008“: Ministerpräsident<br />
Dr. Jürgen Rüttgers<br />
Bester Arbeitgeber im<br />
Gesundheitswesen 2008:<br />
Gratulation von<br />
Jürgen Rüttgers<br />
10 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Die Mobbingbeauftragten<br />
berichten<br />
Am 12. März 2008 fand im großen Saal des <strong>Perthes</strong>-<br />
Hauses in Münster eine gemeinsame Konferenz von<br />
Einrichtungsleitungen und Mitarbeitervertretungen<br />
statt.<br />
Ein <strong>Themen</strong>schwerpunkt an<br />
diesem Tag hieß „Mobbing“.<br />
Hierzu war Herr Dipl.-Psych.<br />
Martin Figgen vom Landesamt<br />
für Arbeitschutz in Düsseldorf<br />
eingeladen worden. Sein Vortrag<br />
über „Mobbing – Systematischer<br />
Psychoterror am Arbeitsplatz“ ist<br />
im Intranet unter <strong>Perthes</strong>-Intern<br />
zum Nachlesen eingestellt.<br />
Anschließend habe ich über unsere<br />
bisherige Arbeit als Mobbingbeauftragte<br />
berichtet.<br />
Seit dem 01. Juni 2007 ist die<br />
Dienstvereinbarung über den<br />
Schutz von Mobbing, sexueller<br />
Belästigung und Diskriminierung in<br />
Kraft. Dies bildete die Basis für die<br />
Wahl und Benennung der Mobbing-<br />
beauftragten.<br />
Wir verfassten eine Geschäftsordnung<br />
sowie einen Dokumentationsbogen<br />
für die Statistik, da<br />
zur Kontrolle der Umsetzung der<br />
Dienstvereinbarung eine jährliche<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Berichterstattung<br />
vereinbart<br />
wurde. Beides<br />
wurde in dieser<br />
Konferenz vorgestellt.<br />
Hinweise zu den<br />
Mobbingbeauftragten<br />
und die<br />
erwähnten Unterlagen<br />
finden<br />
Sie im Intranet<br />
„<strong>Perthes</strong>-Intern“<br />
und sind dort<br />
abrufbar. Den<br />
Dokumentationsbogen<br />
füllen Sie bitte<br />
bei einem<br />
bestehenden<br />
Konfliktfall immer<br />
aus, auch<br />
Dipl.-Psych. Martin<br />
Figgen vom<br />
Landesamt für<br />
Arbeitschutz<br />
Ulla Große Lutermann<br />
Sigrid Kübler-<br />
Molitor<br />
wenn wir als Mobbingbeauftragte<br />
nicht einbezogen sind.<br />
Ulla Große Lutermann<br />
Hauptverwaltung, Münster<br />
Weitere <strong>Themen</strong> J Mobbing<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Ansatz: Not sehen. Not<br />
benennen. Not überwinden<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 2<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Diakonie setzt sich<br />
anwaltschaftlich ein.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 2<br />
Wir arbeiten professionell<br />
und mit christlich geprägter<br />
Kompetenz.<br />
Wir gestalten unsere Arbeit im Spannungsfeld<br />
von Fachlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Christlichkeit.<br />
Wir tun das uns Mögliche und nehmen<br />
Unabänderliches an.<br />
11
Aus unseren Einrichtungen J Mini-Job-Börse<br />
12<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Überzeugung: Soziales<br />
Handeln aus Nächstenliebe<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 3<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Diakonie unterstützt<br />
Menschen in jeder Lebenslage.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 3<br />
Wir begleiten Menschen.<br />
Wir lassen Menschen unsere Wertschätzung<br />
spüren, damit sie sich selbst<br />
und andere annehmen können.<br />
Wir verhelfen Menschen zu Selbstständigkeit,<br />
ohne sie in Abhängigkeiten zu bringen.<br />
Sozialwerkstätten des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es<br />
Mini-Job-Börse<br />
Diplom-Oekotrophologin Anja Streil und die Hauswirtschaftsmeisterin Petra Hündlings<br />
leiten die Mini-Job-Börse.<br />
Die Mini-Job-Börse ist ein<br />
Projekt der Sozialwerkstätten<br />
des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es.<br />
Nach einer zweijährigen Förderung<br />
steht die Mini-Job-Börse<br />
inzwischen auf eigenen Beinen. Ziel<br />
ist es Langzeitarbeitslose, die aus<br />
einer langen Familienphase kommen,<br />
in eine versicherungspflichtige<br />
oder geringe Tätigkeit zu bringen.<br />
Einige haben schon den Sprung<br />
vom Arbeitslosengeld II-Bezug<br />
über die Mini-Job-Börse in eine<br />
versicherungspflichtige Beschäftigung<br />
geschafft. Die Mini-Job-Börse<br />
ist überwiegend für Privathaushalte<br />
tätig. B<strong>ev</strong>or die Mini-Jobber und<br />
-Jobberinnen in die Haushalte<br />
gehen, werden sie qualifiziert. Geleitet<br />
wird die Mini-Job-Börse von<br />
der Diplom-Oekotrophologin Anja<br />
Streil und der Hauswirtschaftsmeisterin<br />
Petra Hündlings. Sie nehmen<br />
Kontakt zu den Haushalten auf und<br />
suchen individuell die Haushaltshilfen<br />
für den Kunden aus. Die Haushaltshilfen<br />
müssen den Bedürfnissen<br />
und Ansprüchen des jeweiligen<br />
Kunden entsprechen. Die einen<br />
suchen eine Haushaltsmanagerin,<br />
die auch mal kocht, wäscht, ans<br />
Telefon geht, die Übersicht hat,<br />
wann Fenster mal wieder dran<br />
sind und aufgebrauchte Putzmittel<br />
selbstständig anfordert, andere<br />
suchen nur jemanden, der jede<br />
Woche die Wohnung in Ordnung<br />
bringt und das am liebsten in ihrer<br />
Abwesenheit.<br />
Das Angebot leistet einen Beitrag<br />
gegen Schwarzarbeit, gibt Frauen<br />
und Männern eine berufliche Perspektive<br />
und verhilft den Kunden<br />
zu mehr Lebensqualität. Zurzeit<br />
beschäftigt die Mini-Job-Börse 26<br />
Frauen und Männer, von denen<br />
drei in eine versicherungspflichtige<br />
Beschäftigung wechseln konnten.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Haus der Diakonie, Westerkappeln<br />
Besuch von Gesundheitsminister<br />
Karl-Josef Laumann<br />
anlässlich des 10. Geburtstages<br />
„Wir machen etwas ganz Neues“,<br />
sagte Gesundheitsminister Karl-<br />
Josef Laumann auf einer Diskussionsveranstaltung<br />
in Westerkappeln.<br />
Künftig liegt das Gestaltungsrecht<br />
in Form des Heimgesetzes bei den<br />
Ländern, statt wie bisher beim<br />
Bund. Das Haus der Diakonie hatte<br />
ihn anlässlich des 10. Geburtstages<br />
der Altenhilfeeinrichtung zu sich<br />
eingeladen.<br />
Vor den rund 90 Besuchern<br />
referierte Laumann die Eckpunkte<br />
„seines“ Heimgesetzes, das nach<br />
der Sommerpause im Landtag<br />
verabschiedet werden soll.<br />
Der Minister will vor allem mehr<br />
Transparenz. So werden künftig<br />
die Prüfberichte des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen im<br />
Internet veröffentlicht werden.<br />
„So kann sich jeder, der einen<br />
Heimplatz sucht, schon vorab<br />
informieren und die Heime miteinander<br />
vergleichen, sagte Laumann.<br />
Wie allerdings Lebensqualität<br />
gemessen werden kann, da zeigte<br />
auch er sich ratlos. Er hoffe ganz<br />
stark darauf, dass durch einen größeren<br />
Konkurrenzdruck sich diese<br />
Frage von selbst beantworte.<br />
Ein weiterer Punkt, der im Heimgesetz<br />
verankert werden soll, sind<br />
die Kontrollen durch die Heimaufsicht,<br />
die künftig nur noch unan-<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef<br />
Laumann stellte in Westerkappeln die<br />
Eckpunkte des geplanten neuen Heimgesetzes<br />
vor<br />
gemeldet stattfänden. Dazu sollen<br />
für die nächsten Jahre die Heimaufsichten<br />
dem Ministerium und nicht<br />
wie bisher der Kommune unterstellt<br />
sein. Nur so sei sicherzustellen,<br />
dass das neue Heimrecht von<br />
den Heimaufsichten auch verinnerlicht<br />
würde.<br />
Aus unseren Einrichtungen J Westerkappeln<br />
Bei der Frage, wer alles unter<br />
das Heimrecht falle, zeigte sich<br />
Laumann eindeutig. Die Frage nach<br />
der Abhängigkeit sei dabei entscheidend.<br />
Wenn also jemand die<br />
Wohnung vermietet bekäme und<br />
gleichzeitig vom selben Anbieter<br />
Pflege, Betreuung und Verpflegung<br />
erhalte, dann seien auf jeden Fall<br />
die Kriterien für ein Heim gegeben,<br />
unabhängig übrigens von der<br />
Größe des Hauses.<br />
» Die gesetzlichen Regelungen nach<br />
Zimmergröße und Mindeststandard<br />
müssen immer Spielraum lassen für<br />
die eigenen Wünsche der<br />
Bewohnerinnen und Bewohner. «<br />
Bei allen notwendigen Regelungen<br />
ist dem Gesundheitsminister ein<br />
Gedanke ganz wichtig: Das Heim<br />
sei ein zu Hause und genau deshalb<br />
könne nicht alles vorab geregelt<br />
sein. Die, die im Heim leben müssen<br />
entscheiden, wie ihr zuhause<br />
aussähe. Die gesetzlichen Regelungen<br />
nach Zimmergröße und<br />
Mindeststandard müssten immer<br />
Spielraum lassen für die eigenen<br />
Wünsche der Bewohnerinnen und<br />
Bewohner.<br />
13
Aus unseren Einrichtungen J Meinerzhagen<br />
Wilhelm-Langemann-Haus,<br />
Meinerzhagen<br />
Ein Stück<br />
Heimat<br />
Bei uns im Langemann-Haus<br />
gibt es in allen Wohnbereichen,<br />
auch in Flurecken und in Sälen,<br />
eine überaus große Menge altehrwürdiger<br />
Schränke, Polstermöbel,<br />
Porzellanteller und Tassen, Vasen,<br />
Gläser und Stickereien. Auch<br />
kostbare Standuhren findet man<br />
und ebenfalls viele schöne Bilder.<br />
Das alles hat wohl einst alten,<br />
wahrscheinlich längst verstorbenen<br />
Menschen gehört, deren<br />
Herz einmal sehr gehangen hat an<br />
diesen Erinnerungsstücken ihres<br />
vergangenen Lebens.<br />
» Das ist kein Kitschbild; es ist ein<br />
Abbild all dessen, das ich seit Kindertagen<br />
in mir trage als Bild meiner<br />
Heimat. «<br />
So habe auch ich in meinem<br />
Zimmer 602 außer einem Regal<br />
voll mit Büchern, die mir wichtig<br />
und lieb sind, auch noch ein halbes<br />
Dutzend Originalgemälde, gemalt<br />
von Menschen, die mir nahestanden.<br />
So hängt über meinem kleinen<br />
Sofa das größte Bild, ein Ölgemälde<br />
etwa 75 mal 65 cm groß, mit<br />
seinem handgefertigten Barockrahmen<br />
sogar 95 mal 80 cm mächtig,<br />
dem Frau Besner mir einen Platz<br />
an der Flurwand gegenüber meiner<br />
Zimmertür gegeben hatte, als ich<br />
noch im Wohnbereich 2a direkt<br />
hinter der Eingangshalle wohnte.<br />
Das Gemälde zeigt eine Naturlandschaft<br />
unserer Heimatgegend.<br />
Man schaut von einem Kahlschlag<br />
weit hinaus ins Land über Laub-<br />
und Fichtenwälder oberhalb des<br />
Rengsetales. Die Rengse, die mit<br />
Agger und Genkel die dreiarmige<br />
Aggersperre füllt, ist ein Bach<br />
südlich der Grenze zwischen dem<br />
Märkischen und dem Oberbergischen<br />
Kreis. Halblinks erkennt<br />
man auf dem Bild den Beulberg<br />
nördlich von Bergneustadt. In der<br />
Ferne liegt in Richtung Köln die<br />
Gummershardt. Die Berge und die<br />
Waldwiesen sind nicht – wie man<br />
es oft auf Bildern sieht – überhöht<br />
groß gemalt.<br />
Man ahnt nur die Höhe und die<br />
Weite. Wichtig sind im Vordergrund<br />
Buche und Fichte und<br />
gestapelte Brennholzstämme. Man<br />
merkt, dass der Maler zunächst<br />
impressionistisch in Farbtupfen<br />
gemalt hat. Dann aber wurde ihm<br />
immer wichtiger, unseren oft so<br />
wechselhaften Himmel zu gestalten<br />
und das Laubgrün mit den unzähligen<br />
hellen Lichtern zu versehen<br />
wie sie vom Sonnenlicht gespiegelt<br />
sind. Dann wieder fesselte ihn das<br />
aufwärtsstrebende hellere Grün<br />
jungen Fichtengewächses und die<br />
dunklen herabhängenden, luftdurchfluteten<br />
Zweige der alten<br />
Fichten.<br />
Das ist kein Kitschbild; es ist ein<br />
Abbild all dessen, das ich seit<br />
14 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Kindertagen in mir trage als Bild<br />
meiner Heimat.<br />
Es wurde 1957 gemalt von meinem<br />
ehemaligen Zeichenlehrer Rolf<br />
Bartelmeß, einem Schüler der<br />
bekannten Kunstakademie Düsseldorf.<br />
Er hat gut 14 Tage bei uns im<br />
alten Schulhaus in Hardt gewohnt.<br />
Täglich fuhr ich ihn mit seiner<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Staffelei im Seitenwagen meines<br />
Rollers auf Waldpfaden bergauf<br />
zur Malstelle nordwestlich vom<br />
Dümpel.<br />
Das Bild wurde von ihm nicht<br />
signiert. Für ihn war es nie fertig.<br />
Den Rahmen – mir ist er ein wenig<br />
zu „ornamentös“ geworden – haben<br />
wir zusammen noch handge-<br />
Aus unseren Einrichtungen J Münster<br />
bastelt aus einem Gemisch von<br />
Kaltleim und Sägemehl, dann mit<br />
Farbpulver auf alt gemacht. Der<br />
Rahmen ist steinhart geworden.<br />
Rolf Bartelmeß ist schon vor<br />
Jahrzehnten gestorben. Mir bleibt<br />
die Erinnerung, sein Foto auf der<br />
Rückseite des Bildes und mit dem<br />
allen ein Stückchen Heimat.<br />
Siegfried Hefendehl<br />
<strong>Perthes</strong>-Haus, Münster<br />
<strong>Perthes</strong>-Altenheim feiert 20-jähriges Bestehen<br />
Wie bei der Fußball-Europameisterschaft<br />
gehe es auch<br />
im <strong>Perthes</strong>-Haus zu, zogen Reinhard<br />
Christ, Leiter der Einrichtung,<br />
und Monika Schürholz von der Mitarbeitervertretung<br />
einen Vergleich:<br />
„Die Mitarbeiter sind die Mannschaft<br />
und der Trainer. Gemeinsam<br />
ziehen sie an einem Strang und<br />
kämpfen für den Sieg. Bewohner<br />
und Besucher sind die Fans und<br />
Zuschauer. Deren Lob und Kritik<br />
verbessert stets das Spiel.“<br />
Die Jubiläumsfeier begann mit dem<br />
Konzert des Ensembles „Embrassy“<br />
mit David Salomon an der Solotrompete.<br />
„Das war ein Weltklassekonzert“,<br />
schwärmte Reinhard<br />
Christ. Über 100 Besucher seien<br />
eigens von außerhalb gekommen.<br />
Auch ein ökumenischer Gottesdienst<br />
stand ganz im Zeichen des<br />
Jubiläums. Abschließend stand ein<br />
Vortrag über „Demenz und Gewalt“<br />
von Prof. Dr. Erich Grond auf<br />
dem Programm.<br />
Bei der Jubiläumsfeier des <strong>Perthes</strong>-Hauses: (v. l.) Werner M. Ruschke, Joachim Gengenbach, Bürgermeisterin<br />
Karin Reismann, Superintendent Dieter Beese und Reinhard Christ, Leiter des Altenheims.<br />
15
Aus unseren Einrichtungen J Soest<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Konzept: Erziehen und Bilden<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 5<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Diakonie befähigt und<br />
stärkt Kinder und Jugendliche.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 5<br />
Wir treten ein für Ausgegrenzte.<br />
Wir wissen, dass individuelle ohne gesell-<br />
schaftliche Unterstützung unzureichend ist.<br />
Wir nehmen politisch Stellung und rufen auf zu<br />
solidarischem Eintreten für Ausgegrenzte<br />
16<br />
Sozialberatungsstelle, Soest<br />
Informationsabend<br />
Zu einem gemeinsamen Informationsabend<br />
„Armut in Soest: Hartz IV und die<br />
Folgen” haben der Kirchenkreis Soest und<br />
die Sozialberatungsstelle des Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es eingeladen.<br />
Soester Bürger<br />
5.500 müssen von Arbeitslosengeld<br />
II leben und gelten<br />
somit als arm. Was es bedeutet<br />
von ALG II-Leistungen leben zu<br />
müssen und vor welche Probleme<br />
arbeitslose Menschen täglich<br />
gestellt sind, erleben Michael König<br />
und Alice Christen von der Sozialberatungsstelle<br />
des Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>es regelmäßig in<br />
ihrer Beratungsstelle.<br />
In einem ersten Referat stellten<br />
die beiden Sozialarbeiter die<br />
seit 2005 geltenden gesetzlichen<br />
Regelungen und die Änderungen<br />
gegenüber dem alten Sozialhilfesystem<br />
dar. Danach wurde ein<br />
halbstündiger Film über den konkreten<br />
Lebensalltag einer jungen<br />
Hartz IV-Empfängerin gezeigt. „Wir<br />
stellen immer wieder eine große<br />
Betroffenheit fest, wenn wir die<br />
konkreten Positionen aufzeigen,<br />
von denen Hartz IV-Empfänger<br />
leben müssen”, ist die Erfahrung<br />
von Michael König.<br />
So sind beispielsweise 2,57 Euro<br />
täglich für die komplette Ernährung<br />
einschließlich Getränke für<br />
ein Kind bis 14 Jahre vorgesehen.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Aus unseren Einrichtungen J Soest<br />
„Armut in Soest: Hartz IV und die Folgen“<br />
Dass eine gesunde Ernährung<br />
hiervon nicht möglich ist, wird<br />
jedem Zuhörer, der sich seine<br />
eigenen Ernährungsausgaben<br />
einmal bewusst macht, sofort<br />
klar. Oder, für Schulmaterialien<br />
sind pro Kind monatlich maximal<br />
1,33 Euro im Regelsatz berücksichtigt.<br />
Dass alleine schon ein<br />
solcher unzureichender Betrag zu<br />
schlechteren Bildungschancen und<br />
somit zu schlechteren beruflichen<br />
Perspektiven für Kinder aus Hartz<br />
IV-Empfänger-Haushalten führt,<br />
liegt für die Zuhörer der Informationsveranstaltung<br />
auf der Hand.<br />
» Für ein Kind bis 14 Jahre stehen<br />
einem Hartz IV-Empfänger täglich<br />
2,57 Euro für die komplette Ernährung<br />
einschließlich Getränke zu. «<br />
Die Informationsveranstaltung dauerte<br />
über 2 1/2 Stunden, die lebhafte<br />
Diskussion und der vielfache<br />
Wunsch, „etwas gegen die Armut<br />
zu tun”, machte deutlich, dass es<br />
einen großen Informations- und<br />
Handlungsbedarf zum Thema Armut<br />
in Soest und sicher nicht nur<br />
hier gibt. Viele Teilnehmer trugen<br />
sich nach der Veranstaltung noch in<br />
eine Liste des Kirchenkreises ein,<br />
da sie sich gegen Armut engagieren<br />
wollen.<br />
Michael König und Alice Christen<br />
hoben abschließend noch einmal<br />
deutlich hervor, dass ehrenamtliches<br />
Engagement für arme<br />
Menschen notwendig ist, es aber<br />
Aufgabe der Politik ist, die notwendigen<br />
Weichen zu stellen, um<br />
Armut zu bekämpfen. Von diesem<br />
Ziel hat sich “die Politik” nach<br />
Einschätzung der beiden <strong>Perthes</strong>-<br />
Mitarbeiter auch durch die Hartz<br />
IV-Regelungen wieder weiter<br />
entfernt.<br />
Michael König<br />
Sozialberatungsstelle Soest<br />
5.500 Soester Bürger müssen von<br />
Arbeitslosengeld II leben und gelten<br />
somit als arm.<br />
17
Aus unseren Einrichtungen J Iserlohn<br />
Wichernhaus, Iserlohn<br />
Gedenktag für „Menschenfischer“<br />
und Erfinder des Adventskranzes<br />
Tag der offenen Tür ganz im Zeichen von Johann Hinrich Wichern<br />
Einen sehr guten Einblick in das<br />
Leben und Schaffen von Johann<br />
Hinrich Wichern bekamen Bewohner<br />
und Besucher am Samstag, den<br />
19. April beim Tag der offenen Tür<br />
im Wichernhaus Iserlohn.<br />
Anlässlich des Geburtstages des<br />
Namensgebers der Einrichtung,<br />
der sich am Montag, 21. April 2008<br />
zum 200. Mal jährte, war ein Aufenthaltsraum<br />
als „Wichernstube“<br />
hergerichtet worden. In der gab es<br />
nicht nur viele Informationen zur<br />
Geschichte des 1964 eröffneten<br />
Hauses des Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<br />
<strong>Werk</strong>es, sondern besonders zu<br />
dem Theologen, der als „Urvater“<br />
der heutigen Diakonie gilt und<br />
unter anderem auch den Adventskranz<br />
erfunden hat. Ein solch historisches<br />
Exemplar mit 23 Kerzen -<br />
19 kleinen für die Wochentage und<br />
vier dicken für die Sonntage – war<br />
ebenfalls aufgebaut worden.<br />
In einem Rollenspiel, das Ingrid<br />
Katz vom Sozialdienst verfasst<br />
hat, schlüpften Einrichtungsleiter<br />
Wolfgang Katz und Dietmar Schulz<br />
aus der Haustechnik in die Rollen<br />
von Clemens Theodor <strong>Perthes</strong> und<br />
seinem alten Freund und Wegbegleiter<br />
Johann Hinrich Wichern<br />
und ließen das Leben des „ Anwalts<br />
der Armen“ R<strong>ev</strong>ue passieren.<br />
Das Geburtstagsständchen für den<br />
„Menschenfischer“, wie Wichern<br />
auch genannt wurde, brachte der<br />
11-jährige Nico Schreiber dar, der<br />
jüngst beim Landeswettbewerb<br />
„Jugend musiziert“ einen 2. Preis<br />
gewonnen hatte. Wie heute den 82<br />
Bewohnern des Hauses, von denen<br />
zwei Drittel demenzkrank sind, in<br />
christlicher Nächstenliebe geholfen<br />
wird, vermittelten <strong>Themen</strong>tische<br />
und Aktionen wie die „Künstlerstube“,<br />
in der Ankica Karacic mit<br />
Bewohnern und Besuchern malte.<br />
18 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
<strong>Evangelisches</strong> Altenhilfezentrum Burgsteinfurt<br />
Seniorenbegleiterpraktikum<br />
im Sozialen Dienst<br />
Projekt zwischen der Volkshochschule<br />
Steinfurt und der Hauptschule am Bagno<br />
Einmal wöchentlich trifft sich die<br />
Kreativgruppe des Dietrich-<br />
Bonhoeffer-Hauses. Seit April<br />
diesen Jahres absolvieren fünf<br />
Schülerinnen und Schüler der<br />
Hauptschule am Bagno ihr Seniorenbegleiterpraktikum<br />
in dieser<br />
Gruppe. Innerhalb des Projektes<br />
konnten Ziele wie Interesse<br />
aneinander fördern, Austausch<br />
zwischen den Generationen im<br />
gemeinsamen Tun, Gemeinsamkeiten/Unterschiede<br />
entdecken<br />
und Geselligkeit und Gemeinschaft<br />
erleben umgesetzt werden.<br />
Unter der Anleitung der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des<br />
Sozialen Dienstes begleiten und<br />
unterstützen die Praktikantinnen<br />
und Praktikanten die Bewohnerinnen<br />
und Bewohner beim Malen<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
und Gestalten der eigenen Bilder,<br />
überlegen mit ihnen neue Motive<br />
und gehen zur Hand, wenn Hilfe<br />
erforderlich wird.<br />
Es wurden beispielsweise Portraitfotos<br />
aller Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer erstellt, die auf eine<br />
Holzplatte geklebt wurden, deren<br />
Rand anschließend mit Steinen,<br />
Mosaiksteinen oder Farbe verziert<br />
wurde. Freude am Malen, die<br />
Spontaneität, auch im Alter immer<br />
wieder etwas Neues auszuprobieren<br />
und mit Farben zu experimentieren<br />
und die Geselligkeit in<br />
der Gemeinschaft verbindet die<br />
Gruppe.<br />
Aus unseren Einrichtungen J Burgsteinfurt<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Ziel: Diakonie<br />
bedeutet Gemeinschaft<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 6<br />
An Wichern erinnern<br />
heißt für uns heute: Diakonie<br />
stiftet Beziehungen.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 6<br />
Wir sind diakonisch geprägt.<br />
Wir sind überzeugt, dass Gemeinschaft nur<br />
dann gelingt, wenn sie Starke ebenso wie<br />
Schwache einschließt. Wir setzen durch unser<br />
Handeln Zeichen der Hoffnung.<br />
19
Aus unseren Einrichtungen J Arnsberg<br />
Ernst-Wilm-Haus, Arnsberg<br />
Projekt Demenz Arnsberg<br />
Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz<br />
Am 1. Januar 2008 startete in Arnsberg<br />
das auf drei Jahre angelegte „Projekt<br />
Demenz Arnsberg“, das durch die Otto<br />
& Edith Mühlschlegel Stiftung in der<br />
Robert Bosch Stiftung mit bis zu 646.000<br />
Euro gefördert wird.<br />
Frau Petra Celler bei einer musikalischen Lesung im Memory-<br />
Haus.<br />
In insgesamt drei Projekt-<br />
Stützpunkten in den Stadtteilen<br />
Alt-Arnsberg, Neheim und Hüsten<br />
unterstützen die Mitarbeiter Demenzkranke,<br />
deren Angehörige und<br />
alle interessierten Bürgerinnen und<br />
Bürger durch Information, Beratung,<br />
Begleitung und Entlastung. Das<br />
Team setzt sich aus vier Fachkräften<br />
zusammen: Martin Polenz arbeitet<br />
als Projektleiter für die Stadt<br />
Arnsberg und ist als Koordinator<br />
des Projektes übergeordneter<br />
Ansprechpartner. Jutta Schneider-<br />
Hühn (Pflegefachkraft) vom Caritas<br />
Verband Arnsberg-Sundern e. V. ist<br />
zuständig für den Stützpunkt in Alt-<br />
Arnsberg. Beate Botte hat ihr Büro<br />
im Neheimer Sankt-Johannes-Hospital,<br />
in dem sie auch als Ergotherapeutin<br />
tätig ist. Herbert Torbohm<br />
(Diplom-Sozialarbeiter), angestellt<br />
beim Evangelischen <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong><br />
e. V., zeigt sich zuständig für den<br />
Stützpunkt in Hüsten.<br />
Wichtige Ziele des Projektes sind:<br />
Die Stimmen von Menschen mit<br />
Demenz hörbar zu machen, ihre<br />
Lebenswelten zu erschließen und<br />
ihre Teilnahme am Leben in der<br />
Kommune und der Gesellschaft zu<br />
ermöglichen. Es sollen Türen geöffnet<br />
und Formen der Begegnung<br />
zwischen Menschen mit und ohne<br />
Demenz geschaffen werden. Das<br />
Thema Demenz soll enttabuisiert<br />
und die Isolation der Betroffenen<br />
soll entschärft werden. Die Lebensqualität<br />
der Familien, insbesondere<br />
der pflegenden Angehörigen und<br />
der Betroffenen soll verbessert<br />
werden. Ein weiteres Ziel ist es, die<br />
Öffentlichkeit, die Medien, die Kulturschaffenden,<br />
Industrie, Handel,<br />
Handwerk und besonders auch die<br />
Politik zu sensibilisieren und zum<br />
Handeln zu bewegen.<br />
Bezogen auf die Versorgungssituation<br />
von demenziell Erkrankten<br />
sollen die medizinische Versorgung<br />
optimiert und die vorhandenen<br />
Ressourcen in Arnsberg besser<br />
bekannt gemacht, effizienter<br />
genutzt, vernetzt und miteinander<br />
abgestimmt werden. Für das soziale<br />
Umfeld sollen Beratungs- und<br />
Unterstützungsangebote ausgebaut<br />
sowie neu geschaffen werden.<br />
Dieses Pilotprojekt wird von<br />
Experten wissenschaftlich begleitet<br />
und ausgewertet, um später als<br />
Vorbild für andere Kommunen zu<br />
fungieren.<br />
Im Rahmen der ARD-<strong>Themen</strong>woche<br />
„Mehr Zeit zu Leben“ fand<br />
auch im Begegnungszentrum des<br />
Projektes, das im Memoryhaus in<br />
Arnsberg-Hüsten angesiedelt ist,<br />
ein Tag der offenen Tür statt. Dieser<br />
Tag wurde mit fast 100 Besuchern<br />
ein voller Erfolg. Die Ausstellung<br />
und der Vortrag der Kunsttherapeutin<br />
Claudia Büeler (www.<br />
artecura.de) fanden großen Anklang<br />
und das Team rund um Projektleiter<br />
Martin Polenz war sehr zufrieden<br />
und plant nun schon die nächsten<br />
Informationsveranstaltungen rund<br />
um das Thema Demenz.<br />
Herbert Torbohm<br />
Weitere Infos:<br />
www.arnsberg.de/projekt-demenz<br />
20 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Aus unseren Einrichtungen J Rheine / Hamm<br />
Jakobi-Altenzentrum, Rheine<br />
Regen macht aus dem Maigang ein Maifest<br />
Wie schon im vergangenen<br />
Jahr stand auch in diesem<br />
Jahr im Jakobi-Altenzentrum der<br />
Maigang auf dem Programm. Doch<br />
ein Blick aus dem Fenster ließ<br />
nichts Gutes vermuten: Ein grauverhangener<br />
Himmel mit immer<br />
wiederkehrenden Regenschauern<br />
schien einen geselligen Nachmittag<br />
mit dem geplanten Maigang<br />
bis zum Paddelclub Emsstern<br />
wortwörtlich ins Wasser fallen zu<br />
lassen.<br />
Doch vom schlechten Wetter<br />
ließen sich Bewohner, Angehörige<br />
sowie Mitarbeitende des Jakobi-<br />
Altenzentrums die Stimmung nicht<br />
verderben. Kurzerhand wurde aus<br />
dem Maigang ein Maifest. Alle Teilnehmer<br />
fanden sich in und vor dem<br />
Speisesaal des Hauses ein, um dort<br />
mit Maibowle und Bier, musikalischer<br />
Begleitung und so manchem<br />
Döneken den Mai zu feiern.<br />
Sozialberatungsstelle Hamm<br />
25 Jahre Sozialberatungsstelle<br />
A m 1. April feierte die Sozialberatungsstelle<br />
ihr 25-jähriges<br />
Jubiläum. Anders als gewohnt wurde<br />
dies ohne Öffentlichkeit nur mit<br />
den Klienten gefeiert. „Es wurde<br />
ein großzügiges, ausgedehntes<br />
Frühstück serviert, an dem sich<br />
alle einmal richtig satt essen<br />
konnten“, so Volker Handt, der<br />
Leiter der Einrichtung.<br />
21
Aus unseren Einrichtungen J Löhne<br />
Altenwohnheim Mennighüffen, Löhne<br />
Spielgruppe „Mittendrin“<br />
Es ist schon eine tolle Idee, die<br />
an uns herangetragen wurde,<br />
in ein Alten- und Pflegeheim eine<br />
Spielgruppe zu integrieren und<br />
ein paar Stunden am Tag Jung und<br />
Alt gemeinsam erleben zu lassen.<br />
Wir haben dies im Altenwohnheim<br />
Mennighüffen verwirklicht mit<br />
der Spielgruppe „Mittendrin“ für<br />
Kinder von 2 Jahren. 10 Kinder<br />
werden gegen einen monatlichen<br />
Beitrag von einer Erzieherin<br />
und einer Mutter an drei Tagen<br />
Anzeige<br />
22<br />
wöchentlich von 9.00 bis 12.00<br />
Uhr betreut. Ein Flurwohnzimmer<br />
wurde als Spielzimmer eingerichtet,<br />
und ein eingezäunter Außenbereich<br />
mit Wiese zum Spielen, Spielhaus,<br />
Rutsche und Sandkasten sind durch<br />
Spenden und mit viel Eigeninitiative<br />
erstellt worden. Gemeinsam mit<br />
den Bewohnern wird gesungen,<br />
gebastelt, geturnt, geknetet und<br />
vieles mehr. Auch der WDR fand<br />
Gefallen an der Idee der Integration<br />
und schickte ein Fernsehteam,<br />
das spannende und aufregende<br />
Stunden ins Haus brachte.<br />
Karin Kräusel<br />
Das Foto zeigt das beliebte gemeinsame<br />
Fußballspiel, das auch<br />
schon mal zum Handball wird.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008
<strong>Evangelisches</strong> Altenhilfezentrum Burgsteinfurt<br />
Großeltern- und<br />
Enkelkinder-Nachmittag<br />
Im Rahmen unseres Jubliläumsjahres<br />
„10 Jahre <strong>Evangelisches</strong><br />
Altenhilfezentrum Burgsteinfurt“<br />
fand am 1. Juni 2008 ein (Ur)<br />
Großeltern- und (Ur)Enkelkinder-<br />
Nachmittag in unserem Dietrich-<br />
Bonhoeffer-Haus statt. Bei bestem<br />
Wetter konnten Jung und Alt auch<br />
auf dem Vorhof der Einrichtung ihre<br />
Getränke, Kuchen und Eis genießen.<br />
Eine große Schar erwartungsvoller<br />
Kinder waren gekommen<br />
um zu schauen, wen Ute Kötter,<br />
Anne Hökenschnieder und Leonie<br />
Beisler aus Lippstadt mitgebracht<br />
hatten. Die Prinzessin hatte in<br />
ihrem Schloss etwas Angst bekommen,<br />
weil ein Schlossgespenst sie<br />
nicht in Ruhe ließ. Der Kasper war<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
natürlich bereit, der Sache auf den<br />
Grund zu gehen und konnte unter<br />
Mithilfe der Kinder, die ihn im richtigen<br />
Moment gewarnt hatten, des<br />
Rätsels Lösung präsentieren. Der<br />
Räuber hatte sich verkleidet, um<br />
die Prinzessin aus dem Schloss zu<br />
vertreiben, weil ihm seine Höhle<br />
nicht mehr gefiel.<br />
Auch die Bewohner des Hauses<br />
hatten ihre Freude und bei so<br />
manch einem wurden Kindheitserinnerungen<br />
wach. Nach der<br />
Vorstellung stellten sich Kasper<br />
und die anderen Puppen auch noch<br />
mal persönlich den Kindern und<br />
auch den „großen Kindern“ vor.<br />
Ein gelungener Nachmittag, der<br />
allen viel Freude bereitete.<br />
Aus unseren Einrichtungen J Burgsteinfurt<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Kirche: Lebendige<br />
Gemeinschaft aller Glaubenden<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 8<br />
An Wichern erinnern heißt<br />
für uns heute: Diakonie<br />
nimmt die Kompetenz aller<br />
Mitwirkenden ernst.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 4<br />
Wir gehen auf andere<br />
Menschen zu.<br />
Wir begegnen anderen offen und vorbehaltlos.<br />
Wir vermindern Ausgrenzung und Vereinsamung.<br />
23
Aus unseren Einrichtungen J Tecklenburg<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Wege: Dem<br />
Engagement Aller Raum geben<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 9<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Diakonie engagiert<br />
sich zivilgesellschaftlich.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 7<br />
Wir arbeiten fair und dialogisch.<br />
Wir wertschätzen alle Mitarbeitenden<br />
an ihrem Ort und ihrer Funktion.<br />
Wir praktizieren einen kooperativen<br />
Leitungs- und Führungsstil.<br />
Matthias-Claudius-Haus, Tecklenburg<br />
Raum der Stille im<br />
Matthias-Claudius-Haus<br />
eingeweiht<br />
Am Sonntag, dem 6. April 2008,<br />
wurde im Rahmen eines feierlichen<br />
Gottesdienstes der Raum<br />
der Stille eingeweiht. Der bisherige<br />
Gemeinschaftsraum, in dem<br />
unter anderem die Gottesdienste<br />
gefeiert werden, ist bewusst umgestaltet<br />
worden in einen Raum der<br />
Stille.<br />
Der Wunsch solch einen Raum der<br />
Stille im Matthias-Claudius-Haus<br />
einzurichten, ist im letzten Jahr<br />
entstanden, als im Matthias-Claudius-Haus<br />
ein Qualitätszirkel Seelsorge<br />
ins Leben gerufen wurde.<br />
Seelsorge geschieht in der Altenhilfeeinrichtung<br />
in Tecklenburg nicht<br />
nur durch den Pastor André Ost,<br />
sondern auch an vielen Stellen im<br />
alltäglichen Leben dieses Hauses;<br />
Seelsorge an den Bewohnern,<br />
Seelsorge an den Angehörigen,<br />
Seelsorge an den Mitarbeitenden,<br />
Seelsorge an den ehrenamtlichen<br />
Kräften.<br />
Es war eine Initiative aus der Mitarbeiterschaft,<br />
die diese bewusste<br />
Einrichtung eines Raums der Stille<br />
auf den Weg gebracht hat. Ein<br />
Raum, der in erster Linie nur dafür<br />
da sein soll, dass man in ihm zur<br />
Ruhe kommen kann, der immer<br />
zugänglich ist, der einlädt, der bewusst<br />
auf die christliche Ausrichtung<br />
dieser Einrichtung abhebt.<br />
24 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Bodelschwingh-Haus, Borken<br />
…Gedanken einer Tochter…<br />
Seit Oktober 2006 lebt meine<br />
Mutter im Bodelschwingh-Haus<br />
in Borken. Sie hat sich zu diesem<br />
Schritt entschlossen, da sie begriffen<br />
hat, dass sie nicht mehr in der<br />
Lage war und ist, allein zu leben.<br />
Für mich war der Entschluss<br />
meiner Mutter – aufgrund ihrer<br />
körperlichen Verfassung - in ein<br />
Altersheim zu gehen, eine sehr<br />
schmerzliche Erfahrung. Denn<br />
nicht nur meine Mutter hat Abschied<br />
genommen von ihrer vertrauten<br />
Umgebung, sondern auch<br />
ich als Tochter, denn jetzt kann ich<br />
nicht mehr in mein ehemaliges<br />
Zuhause. Wenn ich jetzt dort vorbeifahre,<br />
beschleicht mich Wehmut,<br />
denn meine Mutter lebt nun nicht<br />
mehr in ihrer Wohnung, diese Zeit<br />
ist nun unwiederbringlich vorbei.<br />
Grundsätzlich hatte ich Angst<br />
und große Bedenken, als meine<br />
Mutter mir eröffnete, dass sie in<br />
ein Heim will, aber mittlerweile<br />
glaube ich, dass dies für sie ein<br />
guter neuer Schritt im Leben war,<br />
denn ich weiß, sie wird versorgt<br />
und betreut, zudem hat sie ein<br />
großes Einzelzimmer mit eigenen<br />
Möbeln und hat so ein Stück Heimat<br />
mitgenommen. Sie lebt nun in<br />
einer Gemeinschaft gleichaltriger<br />
Menschen, kann neue Kontakte<br />
knüpfen, an den Veranstaltungen im<br />
Heim teilnehmen und sich mit den<br />
Bewohnern jederzeit austauschen.<br />
Auch wenn sie in ihrer Wohnung<br />
häufig Besuch bekam, so schleichen<br />
sich in Alter doch häufig<br />
Einsamkeit und Isolation ein, vor<br />
allem dann, wenn man nicht mehr<br />
in der Lage ist, allein die Wohnung<br />
zu verlassen, um z. B. einkaufen zu<br />
gehen oder Freunde und Verwandte<br />
zu besuchen. Meine Mutter<br />
kann auch im Heim durchaus noch<br />
selbst bestimmt leben. So liest und<br />
telefoniert sie viel, schreibt Briefe,<br />
macht Handarbeiten und freut sich<br />
über die vielen Besuche.<br />
In jedem neuen Lebensabschnitt<br />
kommen Veränderungen, mit denen<br />
wir lernen müssen umzugehen.<br />
Wenn Kinder das Haus verlassen<br />
und sich auf ihre eigenen Beine<br />
stellen, so bedeutet das ein Abschied<br />
in das Leben hinaus.<br />
Aber auch die Entscheidung der Eltern,<br />
in ein Altenheim zu gehen, ist<br />
ein Abschied, an den sich in diesem<br />
Fall die Kinder gewöhnen müssen.<br />
Für die Menschen, die eine bewusste<br />
Entscheidung treffen, ihr<br />
Leben neu zu gestalten, ist dieser<br />
Schritt zwar auch mit Veränderungen<br />
verbunden, aber in dem<br />
Neuanfang liegt auch immer etwas<br />
Positives.<br />
Erst jetzt ist mir klar geworden,<br />
dass sicherlich auch meine Mutter<br />
damals, als ich das Elternhaus verlassen<br />
habe, sich Sorgen gemacht<br />
hat und Ängste und Bedenken<br />
Aus unseren Einrichtungen J Borken<br />
hatte, aber sie hat meine Entscheidung<br />
akzeptiert, so wie auch ich<br />
jetzt ihre Entscheidung akzeptieren<br />
muss.<br />
Leben bedeutet ständige Veränderung,<br />
aber die Zeit hinterlässt auch<br />
viele Spuren und das Alter erzählt<br />
viele Geschichten, an die man sich<br />
erinnert. Auch im Alter – egal, wo<br />
auch immer man lebt – sollte man<br />
versuchen, vertrauensvoll in die<br />
Zukunft zu blicken, denn das ist die<br />
Weise, wie wir das Leben meistern<br />
können.<br />
Auf diesem Wege möchte ich allen<br />
danken, die meine Mutter so gut<br />
betreuen. Mit guten Gedanken<br />
Gerda Vinnepand<br />
20 Jahre <strong>Perthes</strong>-Haus Münster: Pia Stuhlweissenburg<br />
überreicht Heike Rischmüller die 24-bändige<br />
Brockhaus-Enzyklopädie. Auch eine große Holzeisenbahn<br />
für die Enkelkinder steht ab jetzt im Eingangsbereich des<br />
<strong>Perthes</strong>-Hauses zum Klettern bereit. Beides sind Geschenke<br />
der Buchhandlung Thalia in Münster.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008 25
Aus unseren Einrichtungen J Soest<br />
» In Soest haben<br />
das Wohnhaus<br />
Briloner Straße<br />
und die Vorgängereinrichtungen<br />
schon immer dafür<br />
gesorgt, dass<br />
die Verstorbenen<br />
der jeweiligen<br />
Einrichtung, die<br />
Alleinstehenden<br />
und Wohnungslosen,<br />
in<br />
Würde bestattet<br />
wurden. «<br />
Wohnhaus Briloner Straße, Soest<br />
Armenbestattung in Soest<br />
In Soest wird wieder jeder<br />
verstorbene Mensch in Würde,<br />
nicht anonym bestattet.<br />
Kaum jemand weiß, wie heutzutage<br />
Menschen ohne Angehörige,<br />
die dazu noch arm sind,<br />
in Deutschland bestattet werden.<br />
In Soest haben das Wohnhaus<br />
Briloner Straße und die Vorgängereinrichtungen<br />
schon immer dafür<br />
gesorgt, dass die Verstorbenen der<br />
jeweiligen Einrichtung, die Alleinstehenden<br />
und Wohnungslosen, in<br />
Würde bestattet wurden. Traditionell<br />
werden bis heute zahlreiche<br />
Gräber der Verstorbenen gepflegt.<br />
Doch die Zeiten haben sich<br />
geändert. Die Sorge um die Toten<br />
wurde immer schwieriger.<br />
Armenbestattung in der<br />
Bundesrepublik bis 2004<br />
Noch bis vor wenigen Jahren hatte<br />
ein Verstorbener einen Anspruch<br />
auf Sterbegeld bei seiner gesetzlichen<br />
Krankenkasse. Das Geld<br />
reichte aus, um davon eine einfache<br />
Erdbestattung zu finanzieren. War<br />
kein Angehöriger vorhanden oder<br />
war er nicht auffindbar, konnte das<br />
zuständige Ordnungsamt die Mittel<br />
aus der Sterbekasse verwenden,<br />
und damit eine „normale“ Erdbestattung<br />
veranlassen.<br />
Ein einfacher Sarg, ein Pfarrer,<br />
manchmal nur in Begleitung der<br />
Sargträger, gaben dem alleinstehenden<br />
Verstorbenen das letzte Geleit.<br />
Der Bürgermeister der Stadt Soest, der Rat der Christlichen Gemeinden in Soest und<br />
das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>, vertreten durch das Wohnhaus Briloner Straße, unterzeichnen<br />
im Juni die Erklärung zur Armenbestattung in Soest.<br />
Ein Kreuz, ein kleiner Grabstein<br />
gaben später Auskunft über die<br />
letzte Ruhestätte. Solche Beerdigungen<br />
waren schlicht, einsam<br />
und auch deshalb traurig. Aber<br />
es waren dennoch würd<strong>ev</strong>olle<br />
Beisetzungen, und es gab ein Grab,<br />
an dem auch später noch Freunde,<br />
Bekannte, Verwandte den Verstorbenen<br />
aufsuchen konnten.<br />
Armenbestattung seit 2004<br />
Mit den großen Sozialrechtsreformen<br />
hat sich auch, fast unbe-<br />
merkt von der Öffentlichkeit, die<br />
Kultur der Beisetzung von Alleinstehenden<br />
geändert. Insbesondere<br />
Arme sind von massiven Einschnitten<br />
betroffen.<br />
Das Sterbegeld der gesetzlichen<br />
Krankenkassen von ursprünglich<br />
4.500,- DM wurde stufenweise<br />
auf zuletzt 525,- Euro gekürzt und<br />
Anfang 2004 ersatzlos gestrichen.<br />
Die Begründung war einfach: die<br />
Krankenkassen sollten den Lebenden<br />
dienen, nicht für die Toten da<br />
sein.<br />
26 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Wenn der Verstorbene keine<br />
private Vorsorge getroffen hat,<br />
sind die Angehörigen verpflichtet,<br />
für die Bestattung zu sorgen und<br />
die Kosten zu tragen. Diese haben<br />
im Bedarfsfall einen Anspruch auf<br />
Sozialhilfemittel, um die Beerdigung<br />
finanzieren zu können. Wenn aber<br />
keine Angehörigen vorhanden<br />
sind oder diese sich nicht um die<br />
Bestattung kümmern, ist das Ordnungsamt<br />
zuständig. Das Amt muss<br />
nach Vermögen des Verstorbenen<br />
und zu verpflichtende Angehörige<br />
recherchieren. Können diese nicht<br />
ermittelt werden und ist kein Vermögen<br />
des Verstorbenen vorhanden,<br />
muss das Amt eigene Mittel<br />
für die Bestattung einsetzen. Die<br />
kostengünstigste Beisetzung hat<br />
dabei, unter Beachtung der ordnungsrechtlichen<br />
Bestimmungen<br />
zur Bestattung von Verstorbenen,<br />
oberste Priorität.<br />
» Heute sind anonyme ‚Sammel-<br />
Urnenbestattungen‘ von verstorbenen<br />
Alleinstehenden durch die Ordnungsämter<br />
der meisten Kommunen in<br />
Deutschland üblich. «<br />
Der durch den Wegfall des<br />
Sterbegeldes bedingte allgemeine<br />
Kostenanstieg bei den Ordnungsämtern<br />
und die zunehmend<br />
knapper werdenden Hauhaltsmittel<br />
der Kommunen zwangen die<br />
Ordnungsämter, nach Einsparmöglichkeiten<br />
zu suchen. Das Ordnungsamt<br />
Soest erkannte bald, dass<br />
eine anonyme Urnenbeisetzung in<br />
Hamm über 400 Euro günstiger als<br />
in Soest war. Heute sind anonyme<br />
„Sammel-Urnenbestattungen“<br />
von verstorbenen Alleinstehenden<br />
durch die Ordnungsämter der<br />
meisten Kommunen in Deutschland<br />
üblich.<br />
Doch kein Freund oder Bekannter<br />
und sei er dem Verstorbenen noch<br />
so nahestehend, selbst ein später<br />
ausfindig gemachter Angehöriger,<br />
kann einen anonym Bestatteten an<br />
seinem Grab später besuchen.<br />
Verstorbene des Wohnhauses<br />
Briloner Straße<br />
Nach der Sozialrechtsreform<br />
konnte das Wohnhaus Briloner<br />
Straße mit dem Ordnungsamt eine<br />
mündliche Vereinbarung treffen.<br />
Danach werden alleinstehende<br />
arme Menschen, die vormals vom<br />
Wohnhaus Briloner Straße betreut<br />
wurden, nicht anonym auf einem<br />
Urnengrabfeld mit Namensinschrift<br />
auf dem Osthofenfriedhof in Soest<br />
beigesetzt. Auch findet immer eine<br />
Trauerfeier statt. Voraussetzung ist<br />
jedoch, dass das Wohnhaus Briloner<br />
Straße für die Mehrkosten in<br />
Höhe von 451,- Euro je Beisetzung<br />
aufkommt. Dies konnte bisher aus<br />
Spendenmitteln jeweils realisiert<br />
werden, doch war absehbar, dass<br />
das keine Dauerlösung sein konnte.<br />
Das Projekt „Armenbestattung<br />
in Soest“<br />
Im Kuratorium des Wohnhauses<br />
Briloner Straße wurde das Problem<br />
erörtert und diskutiert. Es<br />
wurde ein Gespräch mit dem Bürgermeister<br />
vereinbart. Der <strong>ev</strong>angelische<br />
Pfarrer Hendrik Mattenklodt<br />
und der katholische Diakon Peter<br />
Aus unseren Einrichtungen J Soest<br />
Breuer unterstützten den Leiter<br />
des Wohnhauses Briloner Straße<br />
Peter Wiesrecker bei seinem<br />
Anliegen beim Bürgermeister. Die<br />
Vertreter der beiden christlichen<br />
Kirchen im Kuratorium machten<br />
es zudem zu ihrem persönlichen<br />
Anliegen. Schnell wurde klar, dass<br />
keine Insellösung für die Verstorbenen<br />
des Wohnhauses Briloner<br />
Straße verfolgt werden sollte.<br />
Alle in Soest Verstorbenen sollten<br />
immer eine Grabstätte in Soest<br />
finden, an der ihr Name verzeichnet<br />
werden sollte. Dieses Ziel<br />
konnte am 9. Juni 2008 mit der Unterzeichnung<br />
einer gemeinsamen<br />
Erklärung erreicht werden.<br />
Unterzeichnet vom Bürgermeister<br />
der Stadt Soest, dem Rat<br />
der Christlichen Gemeinden in<br />
Soest und dem Evangelischen<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>, vertreten durch das<br />
Wohnhaus Briloner Straße, regelt<br />
die Vereinbarung das Verfahren,<br />
wie die Mehrkosten für die nichtanonyme<br />
Bestattung aufgebracht<br />
werden. Eine Hälfte trägt die Stadt<br />
Soest, die andere Hälfte bringen<br />
die Kirchengemeinden durch Spendenmittel<br />
ein.<br />
Peter Wiesrecker<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008 27
Aus unseren Einrichtungen J Altena<br />
Ellen-Scheuner-Haus, Altena<br />
Das Projekt <strong>Werk</strong>statt für Senioren<br />
In vielen Häusern trifft man immer noch<br />
auf ein biographisch noch wenig ausgerichtetes<br />
Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für die männlichen Bewohner.<br />
Dies war für das Ellen-Scheuner-Haus der<br />
Auslöser, eine barrierefreie <strong>Werk</strong>statt zu<br />
bauen.<br />
Die Planung, der Einkauf der<br />
Materialien im Baumarkt<br />
sowie der Aufbau der <strong>Werk</strong>statt<br />
erfolgten gemeinsam mit den<br />
handwerklich interessierten älteren<br />
Herren, um ihnen die Identifikation<br />
mit dieser Räumlichkeit zu ermöglichen.<br />
Dabei wurden im Wesentlichen<br />
Aspekte der Architektur<br />
(Bewegungsfläche, Zugang, Bodenbeläge)<br />
sowie Installationsmaße<br />
berücksichtigt.<br />
Von Anfang an kann sich dabei ein<br />
Gefühl der Gemeinschaft und des<br />
Gebrauchtwerdens einstellen. Die<br />
sich im Bau befindende <strong>Werk</strong>statt<br />
wird zunehmend als vertraute<br />
Umgebung für handwerkliche Tätigkeiten<br />
wahrgenommen. Positive<br />
Erinnerungen und die soziale Integration<br />
der männlichen Heimbewohner<br />
werden gefördert.<br />
Auf einem guten Weg<br />
Für die Nutzung der <strong>Werk</strong>statt<br />
sind zwei Schwerpunkte vorgesehen:<br />
Der erste liegt in den anlassbezogenen<br />
Herstellungsarbeiten. Je<br />
nach Wunsch oder Bedarf können<br />
mit dem vorhandenen <strong>Werk</strong>zeugsortiment<br />
verschiedene Holz- und<br />
Metallarbeiten durchgeführt<br />
werden.<br />
Der zweite Schwerpunkt bezieht<br />
sich auf kleinere Reparaturarbeiten<br />
im Haus. So kann das „<strong>Werk</strong>stattteam“<br />
die verschiedenen Wohnbereiche<br />
besuchen, um dort nach<br />
Absprache mit der Haustechnik<br />
und natürlich dem Pflegepersonal<br />
reparaturbedürftige Gegenstände<br />
abzuholen oder vor Ort zu repa-<br />
28 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
ieren. Hierbei – dies zeigte sich<br />
bereits in der Praxis – entsteht die<br />
Möglichkeit der Kommunikation<br />
untereinander und mit anderen<br />
Heimbewohnern. So kann eine interne<br />
Vernetzung erreicht werden.<br />
Das Gefühl der Herren, in solchen<br />
Situationen von den anderen<br />
Heimbewohnern gebraucht zu<br />
werden, kann sich hier besonders<br />
gut entfalten.<br />
» ‚Mann darf sein wie Mann ist‘,<br />
auch nur dabei zu sein und bloß<br />
zuzuschauen ist erwünscht. «<br />
Wichtig ist insbesondere, dass<br />
die Männer in der <strong>Werk</strong>statt<br />
entspannen können; das heißt, die<br />
Arbeit soll Spaß machen. Es wird in<br />
kleinen Schritten gearbeitet.<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
„Mann darf sein wie Mann ist“,<br />
auch nur dabei zu sein und bloß<br />
zuzuschauen ist erwünscht.<br />
Männer können bekanntermaßen<br />
manchmal stundenlang schweigend<br />
zuschauen, wie Technik funktioniert.<br />
Und der typische <strong>Werk</strong>stattgeruch<br />
nach Holz oder Metall kann<br />
bei den älteren Herren vielfältige<br />
Erinnerungen wecken.<br />
Martin Rolfes, Soziale Betreuung<br />
Vertreter der westfälischen Spitzenverbände, der Freien Wohlfahrtspflege<br />
und des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />
(LWL) haben eine Rahmenzielvereinbarung zur Weiterentwicklung der Hilfen<br />
für wohnungslose Menschen unterschrieben. Sie machen den Weg frei, dass<br />
noch mehr Menschen ohne Wohnung ambulante Unterstützung bekommen.<br />
Gleichzeitig wurde eine Foto-Ausstellung „Wohnungslose“ eröffnet.<br />
Aus unseren Einrichtungen J Altena<br />
Wichern<br />
<strong>Perthes</strong><br />
Wicherns Weitblick: Nächstenliebe<br />
kennt keine Grenzen<br />
Wichern-Jahr 2008: Leitsatz 10<br />
An Wichern erinnern heißt für<br />
uns heute: Sozialpolitik global<br />
denken und gestalten.<br />
<strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong>: Grundaussage 4<br />
Wir verstehen uns als<br />
lernende Organisation.<br />
Wir fördern den Austausch von Fachlichkeit<br />
und Erfahrung. Wir suchen auch nach ungewohnten<br />
Wegen, um auf Herausforderungen<br />
angemessen zu reagieren.<br />
29
Aus unseren Einrichtungen J Qualitätsmanagement/Innenr<strong>ev</strong>ision<br />
Anzeige<br />
Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Qualitätsmanagement/<br />
Innenr<strong>ev</strong>ision traf sich vom<br />
8. bis 10. Juni 2008 zu einer<br />
Arbeitstagung in Münster. Die<br />
Teilnehmenden sind: Juliane<br />
Husemann, Bielefeld, Michael<br />
Auweiler, Bielefeld, Uwe D.<br />
Hein, Berlin, Axel Heuchmann,<br />
Münster und Hartmut W.<br />
Joormann.
Für unsere Freunde<br />
und Förderer<br />
Das Evangelische <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong><br />
e. V. umfasst derzeit 66 eigene<br />
Einrichtungen mit insgesamt 5.147<br />
Plätzen.<br />
Wir begleiten Alte, Behinderte,<br />
Kranke und Menschen in besonderen<br />
sozialen Schwierigkeiten. In<br />
unserer Fachschule für Altenpflege<br />
werden 60 Schülerinnen und Schüler<br />
qualifiziert.<br />
Damit wir dies, auch bei knapper<br />
werdenden Mitteln, im Sinne<br />
<strong>Perthes</strong>Post 3/2008<br />
Am 3. Mai 2008 verstarb<br />
im Alter von 80 Jahren nach<br />
kurzer schwerer Krankheit<br />
Frau Ursula Gäbe<br />
Frau Gäbe war von November 1980<br />
bis Ende September 1993 als<br />
Hausmutter im <strong>Perthes</strong>-Zentrum<br />
in Soest tätig.<br />
unseres christlichen Auftrages tun<br />
können, sind wir auf Ihre Hilfe<br />
angewiesen.<br />
Unser Spendenkonto:<br />
KD-Bank<br />
BLZ 350 601 90<br />
Kontonummer: 2 102 452 081<br />
Über Spenden zu besonderen<br />
Anlässen können Sie viel Freude<br />
bereiten: Geburten, Taufen, Jubiläen,<br />
Geburtstage und Trauerfälle geben<br />
oft Anlass dazu.<br />
Nachruf J Spenden<br />
Sollten Sie Fragen haben,<br />
wenden Sie sich gerne an<br />
Frau Helga Gerhard,<br />
Telefon: 0251 2021-500<br />
Sollten Sie sich Gedanken über kleinere<br />
oder auch größere Beträge im Testament<br />
oder bei Nachlässen machen,<br />
wenden Sie sich gerne vertrauensvoll<br />
an unseren Vorstandsvorsitzenden<br />
Pfarrer Dr. Werner M. Ruschke.<br />
Telefon: 0251 2021-300<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Perthes</strong>-<strong>Werk</strong> e.V<br />
Wienburgstr. 62, 48147 Münster<br />
31
Das Letzte<br />
An den Engel in dir<br />
Nimm mich an,<br />
wie ich bin.<br />
Mit Für<br />
und Wider.<br />
Nimm mich an,<br />
Dann werde ich<br />
nicht<br />
so bleiben<br />
wie ich bin.<br />
Sag mir<br />
Sag mir,<br />
dass du mich magst,<br />
und ich lerne<br />
aus meinen Fehlern.<br />
ein einziges<br />
Ein einziges Ja<br />
versetzt Berge,<br />
gegen die hundert Nein<br />
machtlos sind.<br />
Detl<strong>ev</strong> Block<br />
32 <strong>Perthes</strong>Post 3/2008
Impressum:<br />
<strong>Perthes</strong>Post<br />
Zeitschrift für<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
sowie Freunde unserer Arbeit<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Perthes</strong> <strong>Werk</strong> e.V.<br />
Wienburgstraße 62<br />
48147 Münster<br />
Telefon: 0251 2021-0<br />
Internet: www.pertheswerk.de<br />
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@<br />
pertheswerk.de<br />
Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Pfarrer Dr. Werner M. Ruschke<br />
Redaktion:<br />
Helga Gerhard<br />
Gestaltung:<br />
luxgrafik, Münster<br />
Auflage: 5000<br />
Spendenkonto:<br />
KD-Bank eG<br />
Bank für Kirche und Diakonie<br />
Konto-Nr.: 2 102 452 081<br />
BLZ: 350 601 90<br />
Druck:<br />
Buschmann, Münster<br />
Die <strong>Perthes</strong>Post ist Mitglied im<br />
GEP (Gemeinschaftswerk der<br />
Evangelischen Publizistik)<br />
Alle mit Namen gekennzeichneten<br />
Artikel geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Redaktion wieder<br />
Diese Ausgabe wurde aus<br />
chlorfreiem Papier hergestellt<br />
ISSN 1617-7487 Nr.: 127-3-2008
<strong>Perthes</strong>Post<br />
ISSN 1617 - 7487