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Diplomarbeit Peter Eiswirt (2011)

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Einleitung<br />

Die Fähigkeit, neutrale Atome zu kühlen und über einen langen Zeitraum zu speichern,<br />

ist eine grundlegende Voraussetzung bei der Untersuchung und Überprüfung von quantenmechanischen<br />

Effekten und Theorien. Dabei hatten vornehmlich die Entwicklungen<br />

im Feld der Laserkühlung und der Speicherung von Atomen mit Lasern den Energiebereich<br />

von wenigen Millikelvin zugänglich gemacht.<br />

Die ersten Anregungen, neutrale Atome mit Hilfe von Licht zu kühlen, wurden bereits<br />

1974 von T.W. Hänsch und A.L. Schawlow in [1] gegeben und in [2] wurde durch<br />

A.Ashkin das Speichern von Atomen mit resonanten Lichtdruck vorgeschlagen. Die Entwicklung<br />

der magneto-optischen-Falle (MOT) [3] stellte dabei ein hervorragendes Mittel<br />

zum Kühlen und Speichern von Atomen dar, jedoch besitzt diese den Nachteil, dass<br />

die Atome in der Falle kontinuierlich durch die nahresonanten Laserstrahlen der MOT<br />

optisch angeregt werden und wieder zerfallen. Die Kohärenzzeit für einen Zustand des<br />

Atoms ist somit sehr kurz. Die starke Wechselwirkung der gefangenen Atome mit dem<br />

Licht der Falle kann in einer weitverstimmten Dipolfalle [4, 5] verringert werden, wodurch<br />

deutlich längere Kohärenzzeiten erreicht werden können. Die Eigenschaft der langen<br />

Kohärenzzeit der Atome ist vor allem für die Quanten-Informationsverarbeitung<br />

(QIV) interessant. Die internen Zustände solcher gefangenen Atome stellen dadurch eine<br />

vielversprechende Option für die Umsetzung eines Quanten-Bits (Q-Bits) dar [6].<br />

Der räumliche Einschluss der Atome in der Dipolfalle ist durch den Intensitätsgradienten<br />

der verwendeten Laserfelder gegeben. Für einen starken Einschluss werden typischerweise<br />

fokussierte Laserstrahlen [4] verwendet. Eine weitere Möglichkeit für einen hohen Intensitätsgradienten<br />

ist die Nutzung von evaneszenten Lichtfeldern. Diese entstehen bei der<br />

internen Reflexion von Licht an einer dielektrischen Grenzfläche, bei der im Außenbereich<br />

die Intensität des Lichtes sehr stark abfällt. Dazu kann beispielsweise ein Prisma<br />

benutzt werden, wie in [7] demonstriert.<br />

Ein anderer Aspekt, der für die QIV sehr wichtig ist, ist die Fähigkeit, die internen Eigenschaften<br />

der gefangenen Atome manipulieren zu können, um zum Beispiel Quanten-<br />

Informationen zwischen verschiedenen Quanten-Systemen auszutauschen. Ein System,<br />

das dafür potentiell geeingnet ist, ist die nanofaserbasierte Dipolfalle [8]. Für diese Dipolfalle<br />

wird eine Standardglasfaser auf eine Größenordnung von 500 nm verjüngt [9]<br />

und das evaneszente Lichtfeld um die ultradünne Faser wird zur Erzeugung eines Dipolpotentials<br />

verwendet. Die Atome sind dann über das evaneszente Lichtfeld an die Faser<br />

gekoppelt, was einen direkten Zugang zu den Atomen in der Falle erlaubt. Durch das<br />

Leiten weiterer Laserstrahlen durch die Faser kann sehr effizient kohärente Licht-Atom-<br />

Wechselwirkung gesteuert werden, wodurch die nanofaserbasierte Dipolfalle eine Schnitt-<br />

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