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September 2009 / 58. Ausgabe / Seite 20 __________________________________________________________________________________________ „Dem Essen auf der Spur - Entdeckungsreise auf dem Bauernhof“ So lautet das Motto der Kinderhoftage, zu denen der Bayerische Bauernverband Kindergärten und Schulen eingeladen hatte. Der Betrieb von Cornelia und Magnus Geiger aus Schwabbruck lud die Kinder vom Kindergarten St. Walburga zu seinem Kinderhoftag ein. Gerne kamen die Kinder auf den Hof, um sich auf Entdeckungsreise zu machen. Dort wurden sie zuerst herzlich begrüßt und auch gleich mit einem altersgerechten Quiz neugierig gemacht. Die Fragen lauteten: Wo kommt die Milch her? Wie oft wird eine Kuh am Tag gemolken? Was frißt eine Kuh? Was wird aus Milch alles hergestellt? Der Landwirt Magnus Geiger und der Seniorchef Willi Zwick erzählten anschließend etwas über den Betrieb. Der Betrieb Geiger ist ein Vollerwerbsbetrieb mit 45 Kühen, 15 Kälbchen, Jungtieren, Bullen und einer Katze. Bei der Bauernhofbesichtigung wurden die Fragen der Kinder alle beantwortet. Damit die Kinder auch wissen, wo überall Milch drin ist, wurden Kostproben wie Käse, Quark, Butter und Joghurt angeboten, die die Kinder probieren durften. Interessant war auch der Milchtank in dem die Milch gekühlt und gerührt wird, bis sie vom Milchtankzug abgeholt wird. Auch der Melkstand wurde begutachtet. Da das Wetter nicht mitspielte, wurde die Brotzeit kurzerhand in den Stallauf den Futtertisch verlegt, was den Kindern sichtlich Spaß machte. Zum Abschluß gab es noch eine Schatzsuche im Strohhaufen. Auf die Frage, was den Kindern am besten gefallen hat, kamen spontane Antworten wie: „Mir hat der Stier Tommy am besten gefallen“ oder „Mir hat die Milch sehr gut geschmeckt“ oder „Ich fand die Kälbchen süß“.
September 2009 / 58. Ausgabe / Seite 21 __________________________________________________________________________________________ Die Kinder bedankten sich bei uns mit einem Lied: „Familie Geiger hat einen Bauernhof.“ Beeindruckt von diesen Erlebnissen auf dem Bauernhof machten sich die Kindergartenkinder,ausgestattet mit Milchmalbüchern und Luftballons, wieder auf den Heimweg. Für unsere Familie war es ein sehr schöner Tag, da wir erfahren durften, dass Kinder sehr interessiert und begeisterungsfähig sind und keine künstlich hergestellte „Action“ brauchen. Cornelia Geiger Und noch einmal: d’ Freinacht Früher war alles anders … Als die Freinacht 2009 vorbei und sich am Feuerwehrplatz wieder so manch Überflüssiges und sicher noch Brauchbares angesammelt hatte, da klagte ein Brugger Bürger über Zerstörungen, über unsinniges Kaputtmachen - von wem und warum auch immer. Darüber müßte man doch mal schreiben, im „Blättle“ natürlich. Doch der so Angesprochene verwies auf’s letzte Jahr - da hätte er sich deutlich genug geäußert. Und noch einmal? Nein! Doch dann findet sich im ‚Heimatbuch Kinsau’ im Kapitel ‚Das Brauchtum’ Folgendes: „Das Volk umgab seit Urzeiten die wichtigsten Ereignisse, die immer wiederkehren wie Geburt, Hochzeit, Tod und Wechsel der Jahreszeiten mit den verschiedenen Gebräuchen. Im Oberland haben sich viele davon erhalten. Am schlimmsten waren, nach Meinung Preitenaichers, die Freinächte und das nächtliche Herumschwärmen auf der Gasse: „Die 2 hl. Nacht St. Georgii und Philippi und Jakobi, so man die Freinächt heißet, bringen die Pauernknecht mit lauter poßheit zue. Sie schlagen und werffen, zerreißen und verbrechen, waß ihnen under die Handt khombt: Dill, Plankenzeun und Thor, die Pflieg und dergleichen sachen thuen sie zu oberst an fürst deß Traidtstadels und dergleichen Poßheiten mehr, waß ihnen nur einfalt und zu erdenkhen ist, welche Frei nächt doch außtrücklich bey großer straff im Landrecht verbotten seindt. Sie bleyben bei manchem hauß 3 oder 4 stundt, schreyen, singen, schlagen, daß mans ein viertel stundt weit höret, verschonen auch weder geistlich noch Gottsheißer niemand ist, der solche sachen clagt oder abstölt. Es ist khein gottloseres Volkh unter der Sonn alß die Bauernknecht denen die bauern allen mueth zuelassen und gestatten.“ So so, die Bauernknecht also. Aber die können’s doch 2009 kaum noch gewesen sein, denn solche gibt’s ja schon lang nicht mehr. Aber die Heiligen, der Philippus und der Jakobus, die finden sich natürlich - im Heiligenkalender. „Philippus war Fischer in Betsaida am See Genezaret. … Vermutlich ist er dort auch gestorben. Jakobus der Jüngere Sohn einer Schwester Mariens und von Alphäus. Der Legende nach kam er um, indem man ihn von der Mauer des Tempels stieß und, am Boden liegend, mit einer Keule oder Stange erschlug. Brauchtum: Der Philippustag gilt in der Landwirtschaft als besonderer Gradmesser für das kommende Wetter. Die Nacht vorher gilt in einigen Gegenden als Möglichkeit zum ungehinderten Schabernack.“ Und nun, da wir also wissend sind, stellt sich uns doch die Frage, ob da nicht irgend etwas mißverstanden wurde. Früher von den „Pauernknecht“ und heut - nun, von wem auch immer … Jochen Trumm
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