Pathophysio-Skript - sTs-net.de
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Herz<br />
Herzzyklus:<br />
I: systolische Anspannungsphase<br />
II: systolische Austreibungsphase<br />
III: diastolische Entspannungsphase<br />
IV: diastolische Füllungsphase<br />
Einige wichtige Begriffs<strong>de</strong>finitionen:<br />
positiv inotrop: Kontraktilität steigt<br />
positiv chronotrop: Frequenz steigt<br />
positiv dromotrop: Überleitung wird schneller<br />
(positiv bathmotrop: Erregbarkeit steigt)
Preload(Vorlast): Volumen, das <strong>de</strong>m Herzen angeboten wird<br />
(Preload-Erhöhung führt zu einer ver-<br />
größerten Volumenbelatung <strong>de</strong>s Herzens,<br />
später zu exzentrischer Hypertrophie)<br />
Afterload(Nachlast): Druck, gegen <strong>de</strong>n das Herz arbeiten muß<br />
(Afterloa<strong>de</strong>rhöhung führt zu einer Druck-<br />
belastung, später zu konzentrischer<br />
Hypertrophie)
Herzinsuffizienz:<br />
Unvermögen <strong>de</strong>s Herzens, ein <strong>de</strong>m Bedarf<br />
entsprechen<strong>de</strong>s Herzzeitvolumen zu för<strong>de</strong>rn<br />
Ursachen: mechanisch(z.B.Aortenstenose)<br />
hämodynamisch(z.B.Schock)<br />
Rhythmusstörungen(z.B. AV-Block 3)<br />
Man kann die Herzinsuffizienz einfach in Ruhe- und Belastunggsinsuffizienz einteilen.<br />
Was passiert bei Myocardinsuffizienz?<br />
a) das endsystolische Ventrikelvolumen erhöht sich<br />
(wenn nicht mehr soviel Blut ausgeworfen wird, bleibt am En<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Systole mehr Blut im Ventrikel z urück)<br />
b) das enddiastolische Volumen erhöht sich<br />
(wenn endsystolisch mehr Blut zurückgeblieben ist, wird <strong>de</strong>r<br />
Ventrikel bei <strong>de</strong>r nächsten Diastole mehr gefüllt)<br />
c) <strong>de</strong>r totale periphere Wi<strong>de</strong>rstand steigt<br />
(<strong>de</strong>r Körper versucht die Insuffizienz durch eine erhöhte<br />
Sympatikusaktivierung auszugleichen, was zu einer Vaso-<br />
konstriktion führt)
Das insuffiziente Herz arbeitet unökonomisch, <strong>de</strong>n das chronisch überlastete Herz<br />
vergrößert sich und än<strong>de</strong>rt dabei sein Muskelzellgefüge, so daß es nicht mehr so kräftig<br />
arbeiten kann.<br />
Außer<strong>de</strong>m vermehrt sich durch die Sympatikusaktivierung <strong>de</strong>r Sauerstoffbedarf, es<br />
kommt<br />
zu einem Circulus vitiosus.<br />
Mann kann die Herzinsuffizienz nicht nur nach Stadien einteilen, son<strong>de</strong>rn auch danach,<br />
welche Herzhälfte betroffen ist:<br />
akute Linksherzinsuff.: Ursachen: Herzinfarkt<br />
Papillarmuskelabriß<br />
akute Rhythmusstörungen<br />
Folgen: Lungenstauung,Atemnot<br />
Lungenö<strong>de</strong>m, ev Hämoptoe<br />
Rhythmusstörungen<br />
Zyanose<br />
Nykturie<br />
Schwäche, Ermüdbarkeit
chron. Linksherzinsuff: Ursachen: art. Hypertonie<br />
koronare Herzkrankheit<br />
Klappenvitien<br />
Kardiomyopathie<br />
erhöhter Sauerstoffbedarf<br />
(z.B. Schwangerschaft,Infekt)<br />
Folgen: Stauungslunge(mit Herzfehlerzellen)<br />
Pulmonalarteriensklerose<br />
akute Rechtsherzinsuff.: Ursachen: Lungenembolie<br />
(akutes Cor pulmonale)<br />
Herzinfarkt<br />
Folgen: sichtbare Venenstauung<br />
Beinö<strong>de</strong>me<br />
Ascites<br />
Nykturie
chron. Rechtsherzinsuff.: Ursachen: chronische Bronchitis<br />
(chron. Cor pulmonale)<br />
interst. Lungenfibrose<br />
Pneumokoniosen<br />
rezidiv. Lungenembolie<br />
sonstige obstruktive und re-<br />
striktive Lungenerkrankungen<br />
Herzvitien<br />
erhöhter Sauerstoffbedarf<br />
Folgen: Ö<strong>de</strong>me in abhängigen Partien<br />
Aszites<br />
Stauungsleber(Muskatnußleber)<br />
Stauungsmilz<br />
Stauungsniere(ev. Proteinu rie)<br />
isotone Hyperhydratation<br />
Belastungstachycardie<br />
Gewichtszunahme<br />
gestaute Venen<br />
gemeinsame Symptome bei<br />
Rechts- und Linksinsuff: Leistungsmin<strong>de</strong>rung<br />
Nykturie<br />
Rhythmusstörungen<br />
Tachycardie<br />
Gefäßtonussteigerung<br />
Blutvolumenzunahme<br />
Herzvergrößerung<br />
peiphere Zyanose<br />
Pleura-und Pericar<strong>de</strong>rguß
Koronarinsuffizienz:<br />
Bei <strong>de</strong>r Koronarinsuffizienz liegt ein Mißverhältnis zwischen<br />
Sauerstoffangebot und -bedarf vor.<br />
Die Sauerstoffausschöpfung ist auch beim Gesun<strong>de</strong>n schon in Ruhe fast maximal, so<br />
daß ein vermehrter Bedarf durch eine erhöhte Koronardurchblutung ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n<br />
muß.<br />
Koronarreserve: normalerweise 400-500 %<br />
Das Herz verbrennt außer Glukose(insulinabhängig) auch freie Fettsäuren, es kann<br />
auch Lactat(Anstieg: Sauerstoffmangel!) und zur Not Ketonkörper verbrennen.<br />
Ursachen <strong>de</strong>r Koronarinsuff.: Koronarsklerose(Einengung90: Ruhebeschwer<strong>de</strong>n)<br />
Sauerstoffmangel im Blut(z.B. Anämie)<br />
Aortenvitien<br />
Tachycardie(Koronarien wer<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r<br />
Diastole durchblutet, bei Tachycardie<br />
verkürzte Diastolendauer)
Morphologisch faßbare Schä<strong>de</strong>n treten meist subendocardial zuerst auf,<br />
<strong>de</strong>r intramurale Druck <strong>de</strong>s Ventrikels drückt hier am stärksten auf die Gefäße.<br />
Angina pectoris: meistens durch Koronarsklerose<br />
Auftreten: bei Belastung<br />
bei Anämie<br />
bei Hyperthyreose<br />
bei Tachycardie<br />
seltene Form: vasospastische Prinzmetal-Angina<br />
Besserung bei koronarsklerotischer Angina in Ruhe und nach Nitro-Gabe
Herzklappenfehler:<br />
a) Stenosen: vor <strong>de</strong>r Stenose kommt es zu einem Druckanstieg, dann zu<br />
einem Rückstau, dann zur Hypertrophie<br />
Aortenstenose<br />
hinter <strong>de</strong>r Stenose kommt es zu einem Druckabfall, dann<br />
zu einer Muskelatrophie o<strong>de</strong>r an Gegäßen zu einer poststenotischen<br />
Gefügedilatation<br />
Klinik: rauhes, spin<strong>de</strong>lförmiges Systolikum mit Fortleitung in<br />
die Caroti<strong>de</strong>n<br />
paradoxe Spaltung <strong>de</strong>s 2. HT<br />
Pulsus parvus et tardus<br />
Folgen: Druckanstieg im linken Ventrikel: Hypertrophie<br />
Druckanstieg im linken Vorhof: Hypertrophie<br />
poststenotische Aortendilatation<br />
verlängerte Auswurfzeit<br />
Symptome: Angina pectoris<br />
Synkopen<br />
Rhythmusstörungen<br />
Lungenstauung mit Dyspnoe
Mitralstenose:<br />
Klinik: präsystolisches Crescendo, pauken<strong>de</strong>r 1. HT, Mitral-<br />
öffnungston, Protodiastolikum<br />
Folgen: Druckanstieg im li. Vorhof: Hypertrophie<br />
Rückstau in <strong>de</strong>n Lungenkreislauf: ev. Trikuspidalinsuff.<br />
Druckabfall im li. Ventrikel: Atrophie<br />
Druckbelastung <strong>de</strong>s re.<br />
Herzens mit Stauungsorganen<br />
Vorhofflimmern (mit Bildung von Thromben, Gefahr von Em<br />
bolien)<br />
Tachyarrhythmien<br />
Symptome: Lungenö<strong>de</strong>m mit Dyspnoe<br />
Pulmonalstenose:<br />
Rechtsherzinsuffizienz<br />
systemische Embolien<br />
Klinik: systolisches Austreibungsgeräusch<br />
erweiterte Spaltung <strong>de</strong>s 2. HT<br />
Folgen: Druckbelastung re. Ventrikel: Hypertrophie<br />
Druckbelastung re. Vorhof: Hypertrophie<br />
poststenotische Dilatation <strong>de</strong>r A. pulmonalis<br />
Symptome: Rechtsinsuffizienz
Trikuspidalstenose:<br />
Klinik: Diastolikum über <strong>de</strong>r Trikuspidalis<br />
Folgen: Druckanstieg im re. Vorhof:Hypertrophie<br />
Druckabfall im re. Ventrikel: Atrophie<br />
Symptome. Rechtsinsuffizienz<br />
Klappeninsuffizienzen:<br />
Bei Klappeninsuffizienzen kommt es zur Entstehung von Pen<strong>de</strong>lblut, dadurch zu einem<br />
Druckabfall hinter <strong>de</strong>r Klappe und zur Volumenhypertrophie vor <strong>de</strong>r Klappe<br />
Aorteninsuffizienz:<br />
Klinik: Sofortdiastolikum über <strong>de</strong>r Aortenregion<br />
Pulsus celer et altus<br />
hoher systolischer, niedriger diastolischer Blutdruck<br />
= hohe Blutdruckamplitu<strong>de</strong><br />
Folgen: Volumenbelastung li. Ventrikel: Hypertrophie<br />
Dilatation <strong>de</strong>r Aorta ascen<strong>de</strong>ns<br />
bei großer Insuff.: Entwicklung einer relativen Stenose
Pulmonalinuffizienz:<br />
Klinik: Diastolikum über <strong>de</strong>r Pulmonalisregion<br />
Folgen: Volumenbelastung re. Ventrikel: Hypertrophie<br />
rel. hohe RR-Amplitu<strong>de</strong> in A. pulmonalis<br />
Mitralinsuffizienz:<br />
Klinik: leiser 1. HT, systolisches Geräusch über Herzspitze<br />
3. HT (Füllungston)<br />
Folgen: normaler Druck im li. Ventrikel, früher systolischer<br />
Druckgipfel<br />
Trikuspidalinsuffizienz:<br />
verkürzte Auswurfphase<br />
erhöhter Druck im li. Vorhof: Hypertrophie<br />
allmählich Entwicklung einer Linksinsuffizienz durch<br />
Rückstrom in <strong>de</strong>n Lungenkreislauf<br />
Klinik: leiser 1. HT, holosystolisches Geräusch<br />
Folgen: normaler Druck im re. Ventrikel<br />
erhöhter Druck im re. Vorhof: Hypertrophie
sonstige Herz- und Gefäßfehler:<br />
ohne Shunt:<br />
Aortenithmusstenose:<br />
Klinik: Systolisches Geräusch paravertebral<br />
tastbare Intercostalarterienpulse<br />
schwacher Femoralarterienpuls<br />
Folgen: Hypertonus <strong>de</strong>r oberen Körperhälfte<br />
Symptome: Kopfschmerz<br />
Schwin<strong>de</strong>l<br />
warme Hän<strong>de</strong><br />
kalte Füsse<br />
mit links-rechts-Shunt:<br />
Vorhofseptum<strong>de</strong>fekt:<br />
Klinik: rauhes Systolikum (relative Pulmonalstenose)<br />
fixierte Spaltung <strong>de</strong>s 2. HT<br />
Folgen: Volumenbelastung linker Vorhof<br />
rechter Vorhof<br />
rechter Ventrikel<br />
Lungenkreislauf<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Schlagvolumens <strong>de</strong>s linken Ventrikels
Ventrikelseptum<strong>de</strong>fekt:<br />
Klinik: holosystolisches Geräusch, p.m. 4.ICR li. parasternal<br />
je kleiner <strong>de</strong>r Defekt, <strong>de</strong>sto lauter das Geräusch<br />
Folgen: Druck- und Volumenbelastung rechter Ventrikel<br />
offener Ductus Botalli:<br />
Druckbelastung Lungenkreislauf<br />
Klinik: systolisch-diastolisches Maschinengeräusch, p.m. li. parasternal<br />
Pulsus celer et altus<br />
Folgen: Volumenbelastung li. Vorhof<br />
li. Ventrikel<br />
Aortenbogen<br />
Lungenkreislauf<br />
Fehler mit rechts-links-Shunt:<br />
Fallot-Tetralogie:<br />
1. Ventrikelseptum<strong>de</strong>fekt<br />
2. Pulmonalstenose<br />
3. Rechtsherzhypertrophie<br />
4. reiten<strong>de</strong> Aorta<br />
Klinik: lautes Systolikum, p.m. 4. ICR li. parasternal<br />
ev. Systolikum 2. ICR li. parasternal (Pulmonalstenose)<br />
Trommelschlegelfinger<br />
Uhrglasnägel<br />
zentrale Zyanose<br />
Gingivahyperplasie
Folgen: Min<strong>de</strong>rdurchblutung <strong>de</strong>r Lunge<br />
Sauerstoffmangel im großen Kreislauf<br />
Symptome: Leistungsmin<strong>de</strong>rung<br />
Ge<strong>de</strong>ihstörungen<br />
Hockstellung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />
Belastungsdyspnoe<br />
Eisenmengerkomplex: Ein Vitium mit Druckbelastung <strong>de</strong>s Lungenkreislaufs (VSD,<br />
ASD, DBA) kann zur pulmonalen Hypertonie führen. Diese<br />
wirdallmählich durch einen Gefäßumbau fixiert. Schließlich<br />
kann <strong>de</strong>r Druck im kleinen Kreislauf <strong>de</strong>n <strong>de</strong>s großen<br />
Kreislaufs übersteigen, es kommt zur Shuntumkehr: Ein<br />
li.-re.-Shunt wird zum re.-li.-Shunt.
Das EKG:<br />
P-Welle: Vorhoferregung<br />
PQ-Strecke: AV-Überleitung<br />
QRS-Komplex: Kammererregung<br />
ST-Strecke: Die Kammern sind voll erregt<br />
T-Welle: Erregungsrückbildung<br />
Lagetypen:<br />
Linkstyp: größtes R in I<br />
Rechtstyp: größtes R in III<br />
Indifferenztyp: größtes R in II, zweitgrößtes R in I<br />
Steiltyp: größtes R in II, zweitgrößtes R in III<br />
überdrehter Linkstyp: größtes negatives R in III<br />
überdrehter Rechtstyp: größtes negatives R in I<br />
Rhythmusstörungen:
Rhythmusstörungen lassen sich vereinfacht einteilen in<br />
a) nomotope Erregungsbildungsstörungen<br />
b) heterotope Erregungs bildungsstörungen<br />
c) Erregungleitungsstörungen<br />
a) nomotope Erregungsbildungsstörungen:<br />
Sinustachycardie: Pulsfrequenz > 100/min<br />
Ursachen: Anstieg <strong>de</strong>s Sympathikustonus<br />
Abfall <strong>de</strong>s Vagustonus<br />
Fieber<br />
Hyperthyreose<br />
Sauerstoffmangel<br />
Herzinsuffizienz<br />
Folgen: Verkürzung <strong>de</strong>r Diastolendauer<br />
Abfall <strong>de</strong>s Schlag- bzw. Herzminutenvolumens<br />
Blutdruckabfall
Sinusbradycardie: Pulsfrequenz < 50/min<br />
Ursachen: Sportlerherz<br />
Vagusreiz<br />
Intoxikation<br />
Typhus abdominalis<br />
Hypothyreose<br />
Hirndruckerhöhung<br />
Karotissinussyndrom (meist ältere Patienten)<br />
Folgen: Anstieg <strong>de</strong>s Schlagvolumens<br />
Sinusarrhythmie:<br />
Abfall <strong>de</strong>s Herzminutenvolumens (erst bei HF< 40/min)<br />
respiratorisch: physiologisch<br />
Anstieg <strong>de</strong>r Pulsfrequenz bei Inspiration<br />
nicht-respiratorisch: Vorstufe <strong>de</strong>s Sick-Sinus-Syndroms
Paroxysmale Tachycardie:<br />
Ursache: i<strong>de</strong>opathisch<br />
Symptome: Schwin<strong>de</strong>l<br />
bei Präexcitationssyndromen<br />
bei Digitalisintoxikation (meist Vorhoftachycardie mit AV-Block)<br />
Angst<br />
Dyspnoe<br />
Angina-pectoris-Anfälle<br />
b) heterotope Erregungsbildungsstörungen:<br />
Heterotope Erregungsbildungsstörungen lassen sich in supraventrikuläre (Vorhöfe, AV-<br />
Knoten, His-Bün<strong>de</strong>l) und ventrikuläre (restliches Erregungsleitungssystem und<br />
Kammermyokard) einteilen.<br />
supraventrikuläre Vorhofextrasystolen:<br />
Ursachen: Vorhofüber<strong>de</strong>hnung<br />
infektiös-toxisch<br />
Kaliummangel<br />
Koronarinsuffizienz<br />
Digitalisintoxikation<br />
Folgen: ev. Herzstolpern bei Vorhofkontraktion ge gen geschlossenen<br />
AV-Klappe
ventrikuläre Extrasystolen:<br />
Ursachen: Herzinsuffizienz<br />
Koronarinsuffizienz<br />
Herzinfarkt<br />
Digitalisintoxikation<br />
Kaliummangel<br />
Myokarditis<br />
Kardiomyopathien<br />
Folgen: ev. Herzstolpern<br />
ev. frustrane Kontraktionen<br />
Gefahr <strong>de</strong>s Übergangs in Kammerflimmern<br />
bei langsamem Rhythmus: interponierte Extrasystolen<br />
bei retrogra<strong>de</strong>r Sinuserregung: Verschiebung <strong>de</strong>s Grundrhythmus<br />
ohne retrogra<strong>de</strong> Sinuserregung: häufigster Fall<br />
kompensatorische Pause durch<br />
Einfall <strong>de</strong>r normalen<br />
Sinuserregung<br />
auf refraktäre Fasern
Flattern und Flimmern:<br />
wahrscheinlich durch sogenannten Reentrymechanismus ausgelöst.<br />
Vorhofflattern: 250-350/min<br />
Vorhofflimmern: 350-400/min<br />
meist AV-Block mit 2:1-Überleitung<br />
meist unregelmäßige Überleitung mit absoluter Arrhythmie<br />
(HF 40-180/min)<br />
Kammerflattern/-flimmern: >200/min<br />
c) Erregungsleitungsstörungen:<br />
Ursachen: i<strong>de</strong>opathisch<br />
ischämisch<br />
<strong>de</strong>generativ<br />
toxisch<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Herzzeitvolumens um ca. 20%<br />
Gefahr <strong>de</strong>r Thrombenbildung mit arterieller Embolie<br />
keine scharfe Abgrenzung<br />
Kreislaufstillstand durch unkoordinierte ineffektive<br />
Zuckungen<br />
Indikation zur sofortigen Defibrillation und Reanimation
Sinuatrialer Block:<br />
1. Gra<strong>de</strong>s: Erregungsleitung vom Sinusknoten zum Vorhof verzögert<br />
im EKG nicht erkennbar<br />
2. Gra<strong>de</strong>s: Typ 1: zunehmen<strong>de</strong> Verzögerung bis zum Ausfall<br />
zunehmen<strong>de</strong> Verkürzung (kein Tippfehler!) <strong>de</strong>r RR-Intervalle<br />
bis<br />
zum totalen Ausfall<br />
Typ 2: intermittieren<strong>de</strong> Unterbrechung <strong>de</strong>r Überleitung<br />
Ausfall einer o<strong>de</strong>r mehrerer Herzaktionen<br />
3. Gra<strong>de</strong>s: Vollständige Unterbrechung <strong>de</strong>r Überleitung<br />
Herzstillstand bis zum Einsetzen <strong>de</strong>s sekundären<br />
Automatiezentrums
AV-Block:<br />
s<br />
1. Gra<strong>de</strong>s: Erregungsleitung vom Vorhof zur Kammer verzögert<br />
Verlängerung <strong>de</strong>r PQ-Strecke > 0,1 s bzw. <strong>de</strong>s PQ-Intervalls > 0,2<br />
2. Gra<strong>de</strong>s: Typ 1: sog. Wenckebach-Typ<br />
perio<strong>de</strong>nweise Zunahme <strong>de</strong>r PQ-Dauer bis zum Ausfall einer<br />
Überleitung<br />
Typ 2: sog. Mobitz-Typ<br />
nur je<strong>de</strong> zweite, dritte o<strong>de</strong>r vierte Vorhoferregung wird<br />
übergeleitet (2:1-, 3:1- o<strong>de</strong>r 4:1-Block)<br />
3. Gra<strong>de</strong>s: Vollständige Unterbrechung <strong>de</strong>r AV-Überleitung<br />
Adam-Stokes-Anfälle:<br />
Vorhöfe und Kammern schlagen unabhängig vom eigenen<br />
Rhythmus<br />
Bei einer Überleitungsstörung wie z.B. einem auftreten<strong>de</strong>n AV-Block 3. Gra<strong>de</strong>s dauert<br />
es oft eine Weile,<br />
bis das sekundäre Automatie-Zentrum anspringen kann. Solange gibt es keine<br />
Kammererregung und damit einen vorrübergehen<strong>de</strong>n Kreislaufstillstand, <strong>de</strong>r zur<br />
Bewußtlosigkeit führt.
Präexitationssyndrome:<br />
Wolff-Parkinson-White-Syndrom: akzessorisches Kent-Bün<strong>de</strong>l<br />
Verkürzung <strong>de</strong>r PQ-Zeit<br />
Verbreiterung <strong>de</strong>s QRS-Komplexes mit Delta-Welle<br />
Gefahr <strong>de</strong>r Auslösung einer Tachycardie durch<br />
kreisen<strong>de</strong> Erregung<br />
Lown-Ganong-Levine-Syndrom: akzessorisches James-Bün<strong>de</strong>l<br />
Verkürzung <strong>de</strong>r PQ-Zeit ohne Delta-Welle
Kreislauf:<br />
Es gibt viele verschie<strong>de</strong>ne Ursachen für die Entstehung einer Hypertonie:<br />
1. essentielle (> 80 %)<br />
2. endokrin: Conn-Syndrom<br />
Cushing-Syndrom<br />
Hyperthyreose<br />
Phäochromocytom<br />
3. cardiovaskulär: Aortenisthmusstenose<br />
4. neurogen (selten)<br />
Aorteninsuffizienz<br />
Elastizitätsverlust im Alter<br />
5. pharmakologisch (z.B. Corticoidtherapie)<br />
6. EPH-Gestose (Schwangerschaftskomplikation, E<strong>de</strong>ma, Proteinuria, Hypertonia)<br />
7. renovaskulär (z.B. Nierenarterienstenose)
8. renoparenchymatös: Glomerulonephritis<br />
chronische Pyelonephritis<br />
Zystennieren<br />
diabetische Glomerulosklerose<br />
Gichtniere<br />
Panarteriitis nodosa<br />
Nierenamyloidose<br />
Bei Nierenschä<strong>de</strong>n passiert folgen<strong>de</strong>s:<br />
Schwangerschaftsnephropathie<br />
1. Hypervolämie durch vermin<strong>de</strong>rte Filtrations-/Resorptionsleistung<br />
2. Auslösung <strong>de</strong>s Renin-Angiotensin-Aldosteron-Mechanismus, z.B. bei<br />
vermin<strong>de</strong>rter Nierendurchblutung
Die Hypertonie hat zahlreiche Folgen:<br />
1. Am Herzen zunächst konzentrische, dann exzentrische Hypertrophie (meist<br />
Linkshypertrophie mit Aortenelong ation)<br />
Folge: Erhöhung <strong>de</strong>s Koronarwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s, Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Koronarreserve<br />
2. Arteriosklerose <strong>de</strong>r Koronararterien<br />
Folge: KHK, weitere Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Koronarwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
3. Arteriosklerose in <strong>de</strong>r Niere<br />
Folge: Es entsteht ein renaler Hochdruck mit Auslösung <strong>de</strong>s RAA-Mechanismus:<br />
Fixierung <strong>de</strong>s Hypertonus<br />
4. Arteriosklerose <strong>de</strong>r Hirngefäße<br />
Folge: Encephalomalzie<br />
5. Arteriosklerose auch <strong>de</strong>r übrigen Gefäße <strong>de</strong>s Körpers<br />
Folge: Die Gefäße wer<strong>de</strong>n weniger elastisch, <strong>de</strong>r Hypertonus fix iert sich weiter<br />
6. Gefäßverän<strong>de</strong>rungen an <strong>de</strong>r Retina:<br />
Folge: Fundus hypertonicus (Kupfer-/Silberdrahtarterien, Gunnsches<br />
Kreuzungszeichen,Papillenö<strong>de</strong>m,<br />
Blutungs(sog. Cotton-Wool-)her<strong>de</strong><br />
7. Einstellung <strong>de</strong>r Barorezeptoren auf <strong>de</strong>n höheren Druck<br />
Folge: Der Körper wehrt sich gegen Versuche, <strong>de</strong>n Blutdruck zu senken
Hypotonie<br />
Def.: RR < 100/60<br />
Ursachen: 1. Essentiell (häufigste Form)<br />
2. Endokrin (NNR-Insuffizienz, HVL-Insuffizienz)<br />
3. cardiovaskulär (Aortenstenose, Herzi nsuffizienz)<br />
4. Hypovoämie (z.B. Schock)<br />
5. Immobilisation<br />
6. pharmakologisch<br />
7. infektiös-toxisch<br />
8. neurogen (z.B. Shy-Drager-Syndrom mit insuffizienter<br />
Katecholaminproduktion)<br />
Man kann mit <strong>de</strong>m Schellong-Test verschie<strong>de</strong>ne Formen <strong>de</strong>r Hypotonie unterschei<strong>de</strong>n:<br />
Wenn ein Gesun<strong>de</strong>r vom Liegen aufsteht, sollte sich die Herzfrequenz um 10-20/min<br />
erhöhen, <strong>de</strong>r systolische Druck sich nicht mehr als um 10 mmHg verän<strong>de</strong>rn.
Kommt es zu einer unzureichen<strong>de</strong>n Tonisierung venöser Kapazitätsgefäße, spricht man<br />
von einer hypotonen Regulationsstörung. Man unterschei<strong>de</strong>t zwei Formen:<br />
1. Hyperdiastolisch = sympathikoton<br />
<strong>de</strong>r Sympathikus versucht gegenzuregulieren<br />
Anstieg <strong>de</strong>r Pulsfrequenz<br />
Anstieg <strong>de</strong>s diastolischen Drucks durch Verengung <strong>de</strong>r<br />
Arterien<br />
Absinken <strong>de</strong>s systolischen Drucks, da <strong>de</strong>m Herzen bei<br />
"Versacken <strong>de</strong>s Blutes in die Venen zu wenig Volumen<br />
angeboten wird<br />
2. Hypodiastolisch =hyposympathikoton<br />
<strong>de</strong>r Sympatikus kann (z.B. Shy-Drager-Syndrom) kaum<br />
gegenregulieren<br />
systolischer und diastolischer Druck sinken<br />
die Herzfrequenz steigt kaum
Arterielle Kreislaufstörungen:<br />
Ein arterieller<br />
Gefäßverschluß führt zu Ischämie mit nachfolgen<strong>de</strong>r Azidose<br />
Vor einer Stenose kommt es zu einem Druckanstieg, hinter <strong>de</strong>r Stenose (wenn das<br />
Gefäß nicht völlig verschlossen ist) durch Wirbelbildung zur Dilatation.<br />
Ursachen arterieller Durchblutungsstörungen:<br />
1. Arteriosklerose mit Thrombenbildung<br />
2. Embolien (verschleppte Thromben)<br />
3. Tumoren<br />
4. Gefäßspasmen (z.B. M. Raynaud)<br />
5. arteriovenöse Fisteln<br />
6. angeborenen Gefäßengen, z.B. Aortenisthmusstenose<br />
Arteriosklerose:<br />
Die arterielle Verschlußkrankheit läßt sich nach Fontaine in folgen<strong>de</strong> Stadien einteilen:<br />
I: nachweisbare Stenose ohne Beschwer<strong>de</strong>n<br />
IIa: Beschwer<strong>de</strong>n bei Gehstrecken über 200m<br />
IIb: Beschwer<strong>de</strong>n bei Gehstrecken unter 200m<br />
III: Beschwer<strong>de</strong>n in Ruhe<br />
IV: Gangrän
Eine beson<strong>de</strong>re Form <strong>de</strong>r (meist arteriosklerotischen) Gefäßverengung ist das<br />
subclavian-steal-Syndrom:<br />
Liegt proximal <strong>de</strong>s Abgangs <strong>de</strong>r A. vertebralis an <strong>de</strong>r Subclavia eine Stenose, "stiehlt"<br />
die Subclavia, vor allem wenn <strong>de</strong>r Arm bewegt wird und damit mehr Blut braucht, <strong>de</strong>r A.<br />
verebralis Blut. In <strong>de</strong>r A. verebralis kommt es zur Strömungsumkehr, im Hirnstamm zu<br />
einer Min<strong>de</strong>rversorgung. Die Folge sind Bewußtseinsstörungen.<br />
Arterielle Embolie<br />
Eine arterielle Embolie ist ein akutes Ereignis. Z.B. kann sich bei Vorhofflimmern im<br />
linken Herzohr ein Thrombus bil<strong>de</strong>n. Wenn dieser in eine Arterie verschleppt wird,<br />
kommt es zu diesen Symptomen:<br />
pain: Schmerz<br />
parestaesia: Sensibilitätsstörung<br />
pallor: Blässe<br />
pulselessness: Puls peripher <strong>de</strong>r Stenose nicht tastbar<br />
paralysis: Lähmung<br />
prostration: Schock<br />
Arteriovenöse Fisteln:<br />
Distal <strong>de</strong>r Fistel kommt es zu einer vermin<strong>de</strong>rten Durchblutung.<br />
Da das Fistelblut nicht durch die kleinen Kapillaren gepreßt wer<strong>de</strong>n muß,<br />
erniedrigt sich <strong>de</strong>r totale periphere Wi<strong>de</strong>rstand.<br />
Es kommt zu eiem Anstieg <strong>de</strong>s HZV und <strong>de</strong>r Strömungsgeschwindigkeit.
Aortenisthmusstenose:<br />
Hypertonie <strong>de</strong>r oberen Körperhälfte (warme Hän<strong>de</strong>, kalte Füße)<br />
Entstehung von Umgehungskreisläufen über die Interkostalarterien<br />
ev. tastbare Intercostalarterienpulse<br />
ev. Rippenusuren<br />
prävertebrales systolisches Geräusch<br />
tastbares Schwirren über <strong>de</strong>m Rücken
venöse Durchblutungsstörungen:<br />
1. venöse Abflußbehin<strong>de</strong>rung durch Thrombenbildung<br />
Ursache: Stase<br />
Hyperkoagulabilität<br />
Gefäßschädigung (Intimaläsion)<br />
Folge: Zyanose in <strong>de</strong>r Extremität<br />
2. Klappeninsuffizienz:<br />
Ö<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r Extremität<br />
Ursache: i<strong>de</strong>opathisch<br />
nach tiefer Beinvenenthrombose oft Ablösung eines Thrombus<br />
mit Entstehung einer Lungenembolie (Schmerz, Tachycardie,<br />
Fieber, Dyspnoe)<br />
durch chronische Überlastung (z.B. stehen<strong>de</strong> Berufe) entstehen<strong>de</strong><br />
Varikosis<br />
Folge: Die Muskelpumpe kann das Blut nicht mehr effektiv transportieren
3. chronisch venöse Insuffizienz:<br />
Ursache: frühere Thrombosen<br />
Folge: Varicosis<br />
Klappeninsuffizienz<br />
Hautatrophie<br />
Ö<strong>de</strong>m (gesteigerte Gefäßpermeabilität)<br />
Verhärtung <strong>de</strong>s Gewebes (Bildung perivaskulärer<br />
Fibrinmanschetten)<br />
braune Induration (Extravasion von Erythrocyten)
Schock:<br />
Schockin<strong>de</strong>x = Puls/RRsyst<br />
Ursachen:<br />
0.5: normal<br />
1,0: drohen<strong>de</strong>r Schock<br />
1,5: manifester Schock<br />
1. Volumenmangel Exsikkation<br />
Blut-/ bzw. Plasmaverlust<br />
2. Vasodilatation anaphylaktisch<br />
septisch<br />
neurogen<br />
3. cardiogen: Herzinfarkt<br />
Lungenembolie<br />
Herzbeuteltampona<strong>de</strong><br />
Rhythmusstörungen<br />
Bei 1 und 2 ist <strong>de</strong>r ZVD erniedrigt!<br />
Bei 3 ist <strong>de</strong>r ZVD erhöht!
Folgen eines Schocks:<br />
RR-Abfall --> Sympathikusktivierung<br />
Sympathikusaktivierung --> Herzfrequenzanstieg, Engstellung <strong>de</strong>r Arteriolen und<br />
venösen Kapazitätsgefäße<br />
Gefäßengstellung --> Zentralisation <strong>de</strong>s Kreislaufs, Versuch, die Hirn- und<br />
Herzdurchblutung zu gewährleisten<br />
Zentralisation --> zunehmen<strong>de</strong> Hypoxie im nicht zentralen Gewebe<br />
Hypoxie --> Azidose<br />
Azidose --> Öffnung <strong>de</strong>r Arteriolen (=praekapilläre Spincter)<br />
Öffnung <strong>de</strong>r Arteriolen --> Blutstau in <strong>de</strong>n Kapillaren (die Venolen sind ja noch zu)<br />
Blutstau --> Stase<br />
Stase --> Bildung von Mikrothromben<br />
Thrombenbildung --> Verbrauch an Gerinnungsfaktoren (DIC: Disseminierte<br />
intravasale Gerinnung = Verbrauchskoagulopathie)<br />
Verbrauch an Gerinnungsfaktoren --> Blutungen
Folgen <strong>de</strong>s Schocks:<br />
Tachycardie<br />
Azidose mit folgen<strong>de</strong>r Hyperkaliämie<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Kontraktionskraft <strong>de</strong>s Ventrikels:vermin<strong>de</strong>rte Koronardurchblutung<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s HZV<br />
Abnahme <strong>de</strong>s arteriellen Mitteldrucks<br />
Zunahme <strong>de</strong>s totalen peripheren Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s:Zentralisation <strong>de</strong>s Kreislaufs<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Nierendurchblutung: Absinken <strong>de</strong>r GFR<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Urinproduktion<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Lungendurchblutung: Schocklunge<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Splanchnikusdurchblutung<br />
Erythrocytenaggregation und Thrombenbildung<br />
in <strong>de</strong>n postkapillären Spincteren: Verbrauchskoagulopathie
Nucleinsäuren<br />
Gicht:<br />
Ursachen: Erhöhung <strong>de</strong>s Harnsäurespiegels<br />
Zufuhr purinreicher Nahrung<br />
Störung <strong>de</strong>r tubulären Harnsäuresekretion<br />
(z.B. bei Azidose o<strong>de</strong>r bei Nierenschä<strong>de</strong>n)<br />
vermehrter Zelluntergang (z.B. Leukämien, Polycytämien)<br />
vermehrte Purinbasensynthese (z.B. primär erhöhte<br />
Aktivität <strong>de</strong>r Phosphoribosylpyrophosphatsynthetase<br />
durch fehlen<strong>de</strong> Rückkopplungshemmung)<br />
vermehrte Harnsäureproduktion (z.B. primärer Defekt<br />
<strong>de</strong>r Xanthinoxidase)<br />
primär angeborener Defekt <strong>de</strong>r Harnsäureausscheidung<br />
Folgen: Ablagerung von Urat in bradytrophen Geweben<br />
Entzündungsreaktion<br />
weitere lokale Azidose: noch mehr Uratablagerung<br />
mikrokristalline Uratablagerung in <strong>de</strong>r Niere<br />
(interstitielle Nephritis)<br />
Entstehung von Uratsteinen in <strong>de</strong>r Niere<br />
Bei <strong>de</strong>r primären Hyperurikämie kommt es zu einer Erhöhung <strong>de</strong>s Harnsäurepools um<br />
ein Vielfaches z.B. durch einen Enzym<strong>de</strong>fekt, bei <strong>de</strong>n Sekundären kommt einfach zu<br />
einem vermehrten Anfall <strong>de</strong>r Harnsäure.
Aminosäuren<strong>de</strong>fekte:<br />
allgemeines:<br />
Folgen eines Defektes:<br />
^<br />
Nebenprodukte <strong>de</strong>s Aminosäurenstoffwechsels fallen an<br />
Phenylketonurie:<br />
Metaboliten vor einem Block stauen sich an, erscheinen im Urin<br />
oft gestörte Gehirnentwicklung<br />
es gibt Dekekte, die zu einem Anstieg aller Aminosäuren führen<br />
Ursache: Mangel an Phenylalaninhydroxylase<br />
Folgen: Anfall von Nebenprodukten <strong>de</strong>s Phenylalaninstoffwechsels:<br />
Phenylbrenztraubensäure<br />
o-Hydroxyphenylalanin<br />
Phenylpyrovat<br />
Phenylalanin selbst<br />
gestörte Bildung von Folgeprodukten:<br />
Serotonin (unklare Genese)<br />
Melanin<br />
Diagnose: Guthrie-Test: mit Hilfe von Bakterien (Cave Antibiotika)<br />
meist am 5. Lebenstag<br />
Therapie: Phenylalaninarme (nicht -freie) Nahrung
Hyperaminoazidurie:<br />
Ursachen: vermin<strong>de</strong>rte tubuläre Rückresorption<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r Plasmakonzentration (z.B. durch vermin<strong>de</strong>rten<br />
Abbau in <strong>de</strong>r Leber)<br />
Carrier-Defekte sind oft kombinierte enterale und renale Defekte (gleiche Spetifität).<br />
Beispiel: Cystinurie: Defekt <strong>de</strong>s Carriers für basische Aminosäuren<br />
(Cystin, Arginin, Lysin, Ornithin)<br />
Folge: Cystinsteine<br />
monoklonale Gammopathien:<br />
Ursache: maligne klonale Vermehrung von B-Lymphocyten<br />
Folge: Bildung monoklonaler Immunglobuline ohne funktionieren<strong>de</strong><br />
Antikörpereigenschaften<br />
meist IG-G<br />
bei M. Wal<strong>de</strong>nström IG-M (Erhöhung <strong>de</strong>r Blutviskosität)<br />
bei Plasmocytom (multiples Myelom) oft Bildung von Paraproteinen<br />
(meist über die Nieren ausscheidbare L-Ketten)<br />
Elektrophorese: schmaler Gipfel in <strong>de</strong>r Gamma-Fraktion
Lipi<strong>de</strong>:<br />
Lipidspeicherkrankheiten<br />
Metachromatische Leukodystrophie:<br />
• Mangel an Zerebrosid-Sulfatase<br />
• Anstieg und Speicherung <strong>de</strong>r von Sulfadid im Gehirn<br />
• Lebenserwartung 1 bis 3 Jahre<br />
Morbus Niemann-Pick<br />
• Mangel an Sphingomyelinase<br />
• Speicherung von Sphingomyelin<br />
• Lebenserwartung 0 bis 2 Jahre<br />
Morbus Gaucher<br />
• Mangel an Glukozerebrosidase<br />
• Speicherung von Zerebrosid in Gehirn, Leber, Milz, Knochenmark
Hypercholesterinämie Typ IIa<br />
Ursache: isolierter Defekt <strong>de</strong>r LDL-Rezeptoren auf extrahepatischen Zellen<br />
Erhöhtes LDL weist auf eine Hypercholesterinämie hin, die ein beson<strong>de</strong>rs<br />
hohes Arterioskleroserisiko birgt. Günstig ist ein niedriges LDL<br />
und hohes HDL<br />
Folge: frühzeitige Arteriosklerose<br />
Cholesterineinlagerungen in <strong>de</strong>r Cornea<br />
Cholesterin > 300 mg%<br />
keine o<strong>de</strong>r nur leicht erhöhte Triglyceri<strong>de</strong>:.Serum nicht trüb<br />
als familiäre Form keine Normalisierung durch Kohlenhydratreduktion<br />
sekundäre Hyperlipidämien:<br />
Diabetes mellitus: verstärkte Mobilisierung freier Fettsäuren<br />
Alkoholismus: vermehrte hepatische Trigycerid-Synthese (viel Acety-CoA)<br />
Hypothyreose: vermin<strong>de</strong>rter Lipopro teinverbrauch<br />
nephrotisches Syndrom: kompensatorische Lipoproteinmehrproduktion in <strong>de</strong>r Leber<br />
Kohlenhydrat-Überalimentation: Vermehrte endogene Fettsynthese, daher Erhöhung<br />
<strong>de</strong>s VLDL<br />
auch familiäre Disposition möglich<br />
oft Patienten mit pathologischer Glukosetoleranz<br />
erhöhtes Arterioskleroserisiko
Adipositas<br />
Mißverhältnis zwischen Nahrungszufuhr und Energieverbrauch<br />
oft Hyperinsulinismus mit pathologischer Glukosetoleranz o<strong>de</strong>r sogar Diabetes Typ II<br />
oft Typ IV-Hyperlipoproteinämie mit erhöhtem VLDL (Bildung endogener Triglyceri<strong>de</strong>!)<br />
gelegentlich Symptom einer Hypothyreose
Kohlenhydrate<br />
Störungen <strong>de</strong>r enzymatischen Spaltung im Darm<br />
• nicht gespaltene Zucker führen im Darm zu Vergärung<br />
• damit Durchfall, übelriechen<strong>de</strong> Stühle und eventuell Gewichtsabnahme<br />
Lactase-Mangel:<br />
• typisch bei <strong>de</strong>r Sprue<br />
• auch als (autosomal-dominant) erbliche Erkrankung<br />
Maltose-Mangel<br />
Saccharose-Mangel<br />
Störungen <strong>de</strong>r Transportproteine im Darm<br />
• selten<br />
• z.B. Störung <strong>de</strong>s Glukose-Galaktose-Carriers: Folge Hypoglykämie und<br />
Diarrhoe<br />
Störungen im zellulären Zuckerstoffwechsel<br />
Galaktosämie<br />
• Mangel an Galaktose-1-Phosphat-Uridyl-Transferase o<strong>de</strong>r Mangel an<br />
Galaktokinase<br />
• führt zum Anstau von Galaktose-1-Phosphat<br />
• Ablagerung von Galaktial in Hirn, Leber und Augenlinse<br />
• außer<strong>de</strong>m Hypoglykämie, da durch das viele Galakose-1-Phosphat<br />
glukoseverwerrten<strong>de</strong> Enzyme gehemmt wer<strong>de</strong>n<br />
Fruktoseintoleranz<br />
• Defekt <strong>de</strong>r Fruktose-1-Phosphat-Aldolase o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fruktose-1,6-<br />
Biphosphatase<br />
• Anstieg <strong>de</strong>s Fruktose-1-Phosphat<br />
• dadurch Hemmung <strong>de</strong>r Glukoneogenese<br />
• Folge: Hypoglykämie
Störung <strong>de</strong>s Pentosephosphatweges<br />
• Stoffwechselweg vor allem in Erythrozyten wichtig<br />
• Hämolyse, Heinzsche Innenkörper, normale osmotische Restistenz<br />
Glykogenspeicherkrankheiten<br />
Typ1 (v. Gierke)<br />
• Mangel an Glukose-6-Phosphatase<br />
• Hemmung <strong>de</strong>r Glukoneogenese durch Anstau von Glukose-6-Phosphat<br />
• Hypoglykämien<br />
• Glykogenspeicherung in Leber, Niere und Muskel<br />
Typ2 (Pompe)<br />
• Mangel an α-Glukosidase
Diabetes mellitus<br />
Formen <strong>de</strong>s Diabetes mellitus:<br />
Typ 1 (juveniler Diabetes)<br />
Typ 2 (Altersdiabetes)<br />
MODY (maturity onset diabetes of young people)<br />
Schwangerschaftsdiabetes<br />
Pankreaszerstörung > 90% (z.B. Pankreatitis)<br />
Benzothiadiazidbedingt<br />
Diazoxidbedingt<br />
Hyperthyreose<br />
Akromegalie<br />
Phäochromocytom<br />
fieberhafte Infekte<br />
Hämochromatose<br />
ge<strong>net</strong>ische Syndrome
Typ 1:<br />
Typ 2:<br />
meist Jugendliche oft nach endokrinologischen Umstellungen)<br />
absoluter Insulinmangel<br />
oft lymphocytäre Infiltration <strong>de</strong>s Pankreas<br />
Autoimmungenese (Zusammenhang mit viralen Infekten, zytotoxische<br />
Antikörper gegen Beta-Zellen)<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn Zeit vom ersten Symptom bis zur Diagnose < 1 Monat<br />
Erstmanifestation ketoazidotisches Koma in 20%<br />
in <strong>de</strong>r ersten Zeit oft vorübergehen<strong>de</strong> Besserung (sog. Honeymoon)<br />
ältere Leute<br />
Hyperinsulinämie<br />
oft Adipositas als Auslöser<br />
relativer Insulinmangel durch Rezeptor-Downregulation, d.h. inadäquate<br />
Insulinproduktion (sog. Insulinresistenz)
Befun<strong>de</strong> bei Diabetes mellitus:<br />
Hypergglykämie infolge vermin<strong>de</strong>rter Glukoseverwertung in <strong>de</strong>r Peripherie,<br />
verstärkte Gkukoseneubildung vor allem in <strong>de</strong>r Leber.<br />
Die Leber arbeitet Insulinunabhängig<br />
Fettsäuremobilisation aus <strong>de</strong>r Peripherie<br />
Folge: Leberverfettung, in <strong>de</strong>r Leber keine Lipoyse,<br />
son<strong>de</strong>rn Fettaufbau<br />
Ketoazidose (Ketonkörper: können in ZNS und Muskel<br />
verstoffwechselt wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n bei Fettsäuremobilisation<br />
aus Acetyl-CoA gebil<strong>de</strong>t<br />
VLDL-Erhöhung, Hyperlipoproteinämie<br />
Fettsäureutilisation in <strong>de</strong>r Peripherie erhöht<br />
Aminosäurenverbrennung: Harnstofferhöhung<br />
Polydipsie<br />
Polyurie<br />
Konzentrationsschwäche<br />
Leistungsmin<strong>de</strong>rung<br />
bei Typ 1 Gewichtsabnahme durch: Lipolyse<br />
osmotische Diurese<br />
Exsikkose, ev. mit<br />
Schocksymptomatik<br />
Kopfschmerz<br />
Schwin<strong>de</strong>l<br />
initial auch Hypoglykämien<br />
Resistenzschwäche<br />
Pruritus<br />
bei subklinischem Diabetes nur gestörte Glukosetoleranz,<br />
Nüchternblutzucker normal
Komplikationen:<br />
Makkroangiopathien (durch sekundäre Hyperliidämie)<br />
Mikroangiopathien (Störung <strong>de</strong>s Basalmembranstoffwechsels)<br />
diab. Glomerulosklerose<br />
Gangrän<br />
Infekte<br />
Fettleber<br />
trophische Ulcera (malperforant)<br />
proliferieren<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r nicht proliferieren<strong>de</strong> Retinopathie<br />
peiphere Polyneuropathie<br />
autonome Polyneuropathie
Coma diabetikum:<br />
Bei bei<strong>de</strong>n Formen ist das Serum hyperosmolar, es kommt zur osmotischen Diurese.<br />
Auslöser: fehlen<strong>de</strong> Insulinzufuhr<br />
erhöhter Bedarf: Infekte<br />
Diätfehler<br />
OP<br />
Hyperthyreose<br />
Saluretika<br />
1. ketoazidotisches Koma : Glukose > 300 mg%<br />
meist Typ 1<br />
Kußmaulsche Atmung<br />
Acetongeruch<br />
Hyperkaliämie durch meab. Acidose<br />
Cave Insulinzufuhr: Hypokaliämiegefahr!<br />
2. hyperosmolares Koma: Glukose > 600 mg%<br />
meist Typ 2<br />
kaum gesteigerte Lipolyse<br />
meist geringerer Kaliumverlust über die Niere
Gastrointestinaltrakt<br />
Ösophagus<br />
Achalasie<br />
• Degeneration <strong>de</strong>s Auerbach-Plexus<br />
• Störung <strong>de</strong>r Shincterfunktion <strong>de</strong>s Ösophagus<br />
• Spasmus <strong>de</strong>s unteren Ösophagusspincter und <strong>de</strong>r Kardia<br />
• Erhöhung <strong>de</strong>s Ruhedrucks<br />
• Retention von Speiseresten<br />
MagenDuo<strong>de</strong>num<br />
Ulcus<br />
• Salzsäureüberproduktion, ev. Belegzellhyperplasie<br />
• Gastrinom (Zollinger-Ellison-Syndrom)<br />
• Schleimhautschä<strong>de</strong>n<br />
• lokale Ischämie<br />
• erhöhter Vagustonus<br />
• Reflux von Gallensäuren<br />
• vermin<strong>de</strong>rte Glykoproteinsekretion<br />
• Glukocorticoidbehandlung
Darm<br />
• Malassimilation: Oberbegriff für Maldigestion und Malabsorption<br />
• bei Lipidmalassimilation Steatorrhoe mit Hypovitaminose von Vit.<br />
E,D,K, A und eventuell Calciummangel durch intestinale Verseifung<br />
• Maldigestion: Störungen <strong>de</strong>r enzymatischen Verdauung<br />
• z.B. durch Pankreasinsuffizienz<br />
• Malabsorption: störung <strong>de</strong>r Nahrungsaufnahme in <strong>de</strong>r Darmwand<br />
• Diagnose durch D-Xylose-Belastungstest<br />
• Störung z.B. <strong>de</strong>r Carrier für Glukose, Aminosäuren o<strong>de</strong>r Galaktose<br />
• Ileumresektion:<br />
• Malabsorption von Vit. B12, Gallensäuren mit diarrhoe und<br />
Steatorrhoe<br />
• Zöliakie(Sprue):<br />
• Autoimmunreaktion auf Gluten bzw. Gliadin<br />
• Atrophie <strong>de</strong>r Dünndarmschleimhaut<br />
• generelle Malabsorption mit Steatorrhoe<br />
• Milchunverträglichkeit durch Zerstörung <strong>de</strong>r Lactasetragen<strong>de</strong>n Zellen<br />
• Besserung durch Verwendung von Kartoffelmehl, Reis- o<strong>de</strong>r<br />
Sojaprodukten statt Getrei<strong>de</strong>
Pankreas<br />
• Pankreasinsuffizienz:<br />
• Maldigestion durch Mangel an Pankreasenzymen<br />
• Steatorrhoe<br />
• Diarrhoe<br />
• Reduktion von Chymotrypsin im Stuhl<br />
• Abnahme <strong>de</strong>r Bicarbonatsekretion<br />
• bei ausge<strong>de</strong>hnter Zerstörung (>90%) auch Diabetes mellitus<br />
• akute Pankreatitis<br />
• Ursache meist Alkohol o<strong>de</strong>r Sekretstau<br />
• Freisetzung proteo- und lipolytischer Enzyme<br />
• Erhöhung von Lipase und α-Amylase<br />
• Schocksymptomatik<br />
• Mukoviscidose<br />
• autosomal-rezessiv<br />
• Panreasinsuffizienz<br />
• erhöhte Viskosität <strong>de</strong>s Bronchialsekretes mit Atelektasen,<br />
Bronchiektasen und Bronchopneumonien<br />
• erhöhte Natriumchloridkonzentration im Schweiß
Leber<br />
Leberzerfallskoma<br />
• fulminate Hepatitis, Knollenblätterpilzvergiftung<br />
• starker Anstieg <strong>de</strong>r Transaminasen<br />
• Anstieg <strong>de</strong>s Ammoniak<br />
• Abfall <strong>de</strong>r Gerinnungfaktoren nach Stun<strong>de</strong>n<br />
• Abfall von Albumin und Cholinesterase erst nach Tagen<br />
Leberausfallskoma<br />
• Zirrhose z.B. bei Alkoholikern<br />
• geringerer Anstieg <strong>de</strong>r Transaminasen<br />
• Deutlicher Albuminabfall<br />
• <strong>de</strong>utlicher Abfall <strong>de</strong>r Cholinesterase<br />
<strong>de</strong>utlicher Abfall <strong>de</strong>r Gerinnungsfakoren<br />
• starker Ammoniakanstieg<br />
• Anstieg neurotoxischer Substanzen<br />
• meist Ausbildung von Umgehungskreisläufen (z.B. Ösophagusvarizen)<br />
Steatorrhoe: Gallensäuremangel (fehlen<strong>de</strong> Micellenbildung)<br />
Zöliakie und an<strong>de</strong>re Dünndarmschleimhauterkrankungen)<br />
Ileumresektion<br />
bakterielle Dünndarmbesie<strong>de</strong>lung<br />
exokrine Pankreasinsuffizienz<br />
Gefahr <strong>de</strong>r Hypovitaminose durch Mangel an fettlöslichen Vitaminen
Blut<br />
Anämie<br />
Anämien können verschie<strong>de</strong>ne Ursachen haben:<br />
1. Erythrozytenverlust:<br />
− Trauma<br />
− Blutung<br />
− Tumoren<br />
2. Hämolyse<br />
− Kälteantikörper (IG-M, z.B. idiopathisch, postinfektiös, lymphatische Neubildungen)<br />
− Wärmeantikörper (i<strong>de</strong>opathisch und lymphatische Neubildungen)<br />
3. Intraerythrocytäre Ursachen<br />
a) kongenitale Spärocytose (autosomal-dominanter Defekt <strong>de</strong>s Spectrins, beschleunigter<br />
Abbau in <strong>de</strong>r Milz, erniedrigte osmotische Resistenz, Ikterus, Verlängerung <strong>de</strong>r<br />
Erythrocytenlebensdauer durch Splenektomie)<br />
b) kongenitale Ovalocytose (ebenfalls Spectrin<strong>de</strong>fekt, typisch: vermin<strong>de</strong>rte osmotische<br />
Resistenz)<br />
c) Sichelzellanämie<br />
− statt zwei α-Ketten und zwei β-Ketten (=HBA1)bil<strong>de</strong>t sich vermehrt HbF: 2αund<br />
2χ-Ketten<br />
− an <strong>de</strong>r β-Kette befin<strong>de</strong>t sich an Aminosäure Nummer 6 nämlich statt Glutamin<br />
Valin<br />
− Sichelung und Erhöhung <strong>de</strong>r Viskosität<br />
− Sequestrationskrisen<br />
− häugig Organinfarkte<br />
− vermin<strong>de</strong>rte Malariaempfindlichkeit<br />
d) Thalasämie=Cooley-Anämie<br />
− autosomal-dominant<br />
− Minor: heterozygot<br />
− Major: homozygot<br />
− β-Thalasämie:<br />
− Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r β-Ketten, <strong>de</strong>shalb kompensatorisch vermehrt χ-<br />
(=HbF) o<strong>de</strong>r δ-Ketten (=HbA2)<br />
− Hepatosplenomegalie<br />
− Bürstenschä<strong>de</strong>l durch Knochenmarkshyperplasie<br />
− Poikilozytose und Targetzellen<br />
− α-Thalasämie<br />
− Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r α-Ketten<br />
− Entwe<strong>de</strong>r nicht lebensfähige Menschen mit χ-Tetrameren o<strong>de</strong>r<br />
hämolytische Anämie mit β-Tetrameren<br />
− bei uns selten, in Südostasien häufig
4. Enzymmangel<br />
− Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel<br />
− =Favismus<br />
− Auslösung einer Hämolyse z.B. durch ASS, Infektionen o<strong>de</strong>r Fava-Bohnen<br />
− Heinzsche Innenkörper<br />
− Pyrovatkinasemangel<br />
− Erblicher Enzym<strong>de</strong>fekt <strong>de</strong>r Glykolyse führt zu Hämolysen<br />
5. Eisenmangel<br />
− Blutverlust<br />
− Resorptionsstörung<br />
− mangeln<strong>de</strong> Zufuhr von Eisen<br />
− Transportstörungen (Atransferrinämie)<br />
− Schwangerschaft<br />
− Regelblutung<br />
6. Si<strong>de</strong>roachrestische Anämien<br />
− Eisenverwertungsstörung<br />
7. Megaloblastäre Anämien<br />
a) Vitamin-B12-Mangel<br />
− Mangel an Intrinsic-Factor z.B. Atrophie <strong>de</strong>r Magenschleimhaut<br />
− Malabsorption<br />
− Hunter-Glossitis<br />
− funikuläre Myelose<br />
− Polyneuropathie<br />
− Thrombopenie<br />
− verkürzte Erythrozytenlebenszeit<br />
b) Folsäuremangel<br />
keine neurologische Symptome<br />
8. Tumor- und Infektanämie<br />
− Ursache unbekannt<br />
− vermutlich Störung <strong>de</strong>r Abgabe <strong>de</strong>s Eisens aus <strong>de</strong>m RHS
Einige wichtige Laborparameter bei Anämien:<br />
Eisenmangelanämie:<br />
− Hb erniedrigt<br />
− MCV erniedrigt<br />
− Ferritin erniedrigt<br />
− Transferrin erhöht<br />
− Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Färbekoeffizienten<br />
− mikrocytäre, hypochrome Anämie mit Anulozyten<br />
Vitamin-B12 (Cobalamin) -Mangelanämie<br />
− Hb erniedrigt<br />
− MCV erhöht<br />
− Ferritin erhöht<br />
− Transferrin normal o<strong>de</strong>r erhöht<br />
− hyperchrome, makrocytäre, megaloblastäre Anämie<br />
Folsäuremangelanämie<br />
− Hb erniedrigt<br />
− MCV erhöht<br />
− Ferritin erhöht<br />
− Transferrin normal o<strong>de</strong>r erhöht<br />
− hyperchrome, makrocytäre, megaloblastäre Anämie<br />
Aplastische Anämie<br />
− Hb erniedrigt<br />
− MCV normal<br />
− Retikulocyten erniedrigt<br />
Tumor-/Infektanämie<br />
− Serumeisen erniedrigt<br />
− Ferritin normal o<strong>de</strong>r erhöht<br />
− Transferrin normal o<strong>de</strong>r erniedrigt
Anämie bei intravasaler Hämolyse<br />
− freies Hämoglobin erhöht<br />
− Haptoglobin erniedrigt<br />
− Erniedrigung <strong>de</strong>r latenten Eisenbindungskapazität<br />
− Serumeisen erhöht<br />
− MCH normal<br />
− Kalium erhöht<br />
− LDH erhöht<br />
− GOT erhöht<br />
− Saure Phosphatse erhöht<br />
− GPT normal (da ziemlich leberspezifisch9<br />
− CK normal<br />
− unkonjugiertes Bilirubin erhöht<br />
Si<strong>de</strong>roachrestische Anämie<br />
− Hb erniedrigt<br />
− MCV normal o<strong>de</strong>r erniedrigt<br />
− Ferritin erhöht<br />
− Transferrin erniedrigt
Blutstillung- und Gerinnung<br />
Bei einer Wun<strong>de</strong> kommt es zunächst zur Blutstillung durch Gefäßkonstrktion und<br />
Thrombozytenaggregation. Zur Aggregation ist <strong>de</strong>r v.-Wiilebrand-Faktor nötig, <strong>de</strong>r darüber<br />
hinaus auch für die Gerinnung erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />
Folgen<strong>de</strong>s Schema gibt ein stark vereinfachte Übersicht zur Gerinnung:<br />
endogenes System exogenes System<br />
(Kontakt zu Fremdoberflächen) (Gewebsverletzung mit Freisetzung<br />
von Gewebsthromboplastin)<br />
12<br />
↓ 7<br />
11<br />
↓<br />
9<br />
↓<br />
8 (mit Cofaktor<br />
8c=v.Willebrandfaktor)<br />
10<br />
↓<br />
5<br />
↓<br />
2(Prothrombin)<br />
↓<br />
1 (Fibrinogen)<br />
↓<br />
lösliches Fibrin<br />
↓<br />
stabiles Fibrin<br />
13: Fibrinstabilisieren<strong>de</strong>r<br />
Faktor
Tests:<br />
Blutungszeit<br />
Quick-Test<br />
PTT<br />
− zur Bestimmung <strong>de</strong>r Thrombozytenfunktion<br />
− auch bei v.-Willebrand-Jürgens-Syndrom vermin<strong>de</strong>rt<br />
− =Thromboplastinzeit=Prothrombinzeit<br />
− Globaltest für das exogene System<br />
− Test für Faktoren 1, 2, 5, 7, 10 (in <strong>de</strong>r Leber gebil<strong>de</strong>t)<br />
− erfaßt auch die Vitamin-K-abhängigen Faktoren 2, 7, 9 und 10<br />
− pathologisch bei:<br />
− Lebersynthesestörungen<br />
− Vitamin-K-Mangel<br />
− Therapie mit Cumarinen<br />
− Verbrauchskoagulopathie<br />
− =partielle Thromboplastinzeit<br />
− Globaltest für das endogene System<br />
− erfaßt die Faktoren 1, 2, 5, 8 mit Cofaktor, 9, 10, 11, 12<br />
− pathologisch bei:<br />
− Heparintherapie (falls Antithrombin 3 normal)<br />
− Hämophilie A<br />
− Hämophilie B<br />
− v.-Willebrand-Jürgens-Syndrom<br />
− Verbrauchskoagulopathie<br />
Thrombinzeit<br />
− Test für <strong>de</strong>n letzten Abschnitt <strong>de</strong>r Blutgerinnung<br />
− pathologisch bei Fibrinbildungsstörungen (Heparintherapie)
Plasmaproteine<br />
Erhöhung <strong>de</strong>s Gesamtproteins<br />
− monoklonaler Gammopathie<br />
− chronisch entzündlichen Erkrankungen<br />
− Dehydratation<br />
Erniedrigung <strong>de</strong>s Gesamtproteins<br />
− <strong>de</strong>kompensierte Leberzirrhose<br />
− nephrotisches Syndrom<br />
− Hyperhydratation<br />
− Antikörpermangelsyndrome<br />
− Malabsorptionssyndrome<br />
− Verbrennungen<br />
− Plasmaexsudationen<br />
− Schwangerschaft<br />
Monoklonale Gammopathien<br />
− Bence-Jones-Plasmozytom<br />
− Schwerkettenkrankheit<br />
− IG-A-Plasmozytom<br />
− Makroglobulinämie Wal<strong>de</strong>nström<br />
Rheumafaktoren<br />
− gegen Fc-Teil eines Ig-G gerichtete Antikörper (meistens Ig-M)
Porphyrien<br />
1. Erythropoetische Form:<br />
Ursache: Mangel an Uroporphyrinogen-III-Cosynthetase<br />
Folge: Bildung von Uroporphyrinogen I aus Porphobilinogen<br />
Symptome: Roter Urin, rötlich verfärbte Zähne, hämolytische Anämie<br />
2. Hepatische Form:<br />
Ursachen: a)Mangel an Uroporphyrinogen-Synthetase (akute intermittieren<strong>de</strong><br />
Porphyrie<br />
b) Mangel an Koproporphyrinogen-Oxidase (Hereditäre Koproporphyrie)<br />
c) Mangel an Protoporphyrinogen-Oxidase (Porphyria variegata)<br />
d) Sekundäre Porphyrien z.B. durch Bleivergiftung<br />
Symptome: Bauchkoliken, rötlicher, nachdunkeln<strong>de</strong>r Urin, Neurologische<br />
Störungen<br />
3. Chronische hepatische Porphyrie:<br />
Ursache: Mangel an Uroporphyrinogen-III-Dekarboxylase<br />
Symptome: Photo<strong>de</strong>rmatose, Dunkler Urin, Leberschä<strong>de</strong>n mit<br />
Porphyrineinlagwerung
Bin<strong>de</strong>gewebe<br />
Osteomalazie:<br />
Def.: Mineralisationsstörung <strong>de</strong>r Knochenmatrix mit relativer Vermehrung<br />
<strong>de</strong>s osteoi<strong>de</strong>n Gewebes (vor allem in <strong>de</strong>n Spongiosabälkchen)<br />
Ursachen: Vitamin-D-Mangel o<strong>de</strong>r Vit. D-Stoffwechselstörungen<br />
Osteoporose:<br />
Phosphatmangel (z.B. bei Phosphatdiabetes)<br />
Def.: Knochenschwund durch vermin<strong>de</strong>rten Knochenaufbau<br />
oft nach <strong>de</strong>r Menopause (o<strong>de</strong>r bei an<strong>de</strong>ren Ursachen für Östrogenmangel)<br />
Symptome: diffuser Wirbelsäulenschmerz, beson<strong>de</strong>rs bei Erschütterungen<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Körpergröße<br />
Rundrückenbildung<br />
Röntgen: vermehrte Strahlentransparenz <strong>de</strong>r Wirbel<br />
“Rahmenstruktur” <strong>de</strong>r Wirbel<br />
Wirbelkompression (“Fischwirbel, Keilwirbel”)
Hyperparathyreoidismus:<br />
Ursachen: primär:solitäres A<strong>de</strong>nom<br />
multiple A<strong>de</strong>nome<br />
Hyperplasie<br />
selten Karzinom<br />
Symptome:<br />
sekundär: renal (Hemmung <strong>de</strong>r Vit. D-Hormonbildung bei gestörter<br />
Phosphatausscheidung, führt zu vermin<strong>de</strong>rter<br />
Ca- Resorption)<br />
enteral (Calciummangel bei Malabsorption)<br />
Nephro- und Urolithiasis<br />
vermehrte Osteoklastenaktivität mit subperiostalen Resorptionszonen<br />
Gastrointestinale Beschwer<strong>de</strong>n<br />
hypercalcämische Krise mit Polyurie, Polidipsie und zunehmen<strong>de</strong>r<br />
Bewußtseinstrübung (Therapie: Flüssigkeitssubstitution mit Diurese<br />
Kazitonin<br />
Hämodialyse<br />
Parathyeoi<strong>de</strong>ktomie)
Hypoparathyreoidismus<br />
Ursachen: Postoperativ<br />
selten i<strong>de</strong>opathisch<br />
Symptome:<br />
Hypocalcämische Tetanie<br />
Stammganglienverkalkung<br />
Katarakt<br />
Haar- und Nagelverän<strong>de</strong>rungen<br />
Pseudohypoparathyreoidismus:<br />
oft familiär<br />
Endorganresistenz<br />
oft mit Min<strong>de</strong>rwuchs und Verkürzung <strong>de</strong>r Mittelhandknochen<br />
Syptome wie bei echtem Hypoparathyreoidismus
Innere Sekretion<br />
Physiologische Grundlagen:<br />
Die Hormonsekretion wird durch Regelkreise gesteuert<br />
:<br />
Im Hypothalamus wird ADH und Oxytocin gebil<strong>de</strong>t, welche über axonalen Transport<br />
zur Neurohypophyse gebracht und auf entsprechen<strong>de</strong>n Reiz ausgeschüttet wer<strong>de</strong>n.<br />
Diabetes insipidus:<br />
Ursache: ADH (Antidiuretisches Hormon = Adiuretin = Vasopressin) kann aus<br />
irgen<strong>de</strong>inem Grund an <strong>de</strong>r Niere nicht wirken.<br />
Beim Gesun<strong>de</strong>n öff<strong>net</strong> ADH vor allem an <strong>de</strong>n Sammelrohren <strong>de</strong>r Niere Wasserkanäle,<br />
so daß Wasser (nicht Natrium!) resorbiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Fällt die ADH-Wirkung aus, passiert folgen<strong>de</strong>s:<br />
Störung <strong>de</strong>s Konzentrationsvermögens <strong>de</strong>r Niere<br />
Polyurie mit Zwangscharakter (bis 2 0 Liter täglich möglich)<br />
Polydipsie mit Zwangscharakter (Pat. trinken notfalls<br />
Blumenvasen leer)<br />
spezifisches Gewicht <strong>de</strong>s Urins < 1005<br />
Serumnatriumkonzentration erhöht o<strong>de</strong>r normal<br />
Serumosmolalität erhöht o<strong>de</strong>r normal (Norm: 280-300 mosmol/kg)<br />
Gewichtsabnahme durch Exsikkose (Achtung! Lebensgefahr, falls nicht<br />
ausreichend Flüssigkeit substituiert wird)
Ursachen für mangeln<strong>de</strong> ADH-Wirkung:<br />
Diagnose:<br />
Pat.<br />
1. zentral: = neurohormonalis<br />
Ausfall <strong>de</strong>r ADH-Sekretion durch Tumoren (auf<br />
Verkalkungen achten)<br />
traumatisch (oft transitorisch, vor allem bei bestehen<strong>de</strong>m<br />
Tumor, meist Spontanremission)<br />
Sarkoidose<br />
i<strong>de</strong>opathisch/autoimmun<br />
2. renal: hereditär (X-chromosomal-rezessiv)<br />
erworbene tubuläre Schädigung (durch Hypokaliämie,<br />
Hypercalcämie, Lithiumtherapie)<br />
1. Durstversuch: Man läßt <strong>de</strong>n Pat. eine Zeitlang dursten, bei Diabetes<br />
insipidus kommt es nicht wie beim Gesun<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r bei<br />
mit psychogener Polydipsie zum Anstieg <strong>de</strong>r Urinosmolarität<br />
über die Blutosmolarität.<br />
Dann ADH-Gabe: Bei <strong>de</strong>r zentralen Form muß die Urinosmolarität<br />
nun ansteigen.<br />
2. Carter-Robbins-Test: Nach Gabe hyperosmolarer Kochsalzlösung kommt<br />
es nicht wie beim Gesun<strong>de</strong>n zum Anstieg <strong>de</strong>r<br />
Blutosmolarität.<br />
Dann ADH-Gabe: Bei <strong>de</strong>r zentralen Form muß die Urinosmolarität<br />
nun ansteigen.
Panhypopituitarismus<br />
Der Hypothalamus produziert Hormone, die über die Hypophysenpforta<strong>de</strong>r<br />
die Hormonausschüttung <strong>de</strong>s Hypophysenvor<strong>de</strong>rlappens steuert.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Hypophysenvor<strong>de</strong>rlappen ausfällt, spricht man von einem<br />
Panhypopituitarismus.<br />
Ursachen:<br />
Folgen:<br />
Sheehan-Syndrom: Nekrose durch Schock, meist nach komplitierter Geburt<br />
Tumoren: oft chromophobes A<strong>de</strong>nom und Kraniopharyngeom<br />
Unfälle<br />
Operationen<br />
Entzündungen<br />
Frühsymptom: hypogonadotropher Hypogonadismus<br />
sekundäre Amenorrhoe<br />
Libidoverlust<br />
Potenzverlust<br />
Verlust <strong>de</strong>r Sekundärbehaarung<br />
später: sek. Nebennierenrin<strong>de</strong>ninsuffizienz (Kollapsneigung, Persönlichkeitsverän<strong>de</strong>rungen)<br />
sek. Hypothyreose<br />
MSH-Mangel (Hautblässe)<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn hypophysiärer Min<strong>de</strong>rwuchs
Akromegalie:<br />
Ein Hypopgysena<strong>de</strong>nom produziert Wachstumshormon=Growth hormon=GH<br />
=Somatotropin=STH=Somatotropes Hormon<br />
oft kombiniert mit erhöhten TSH- und Prolaktinspiegeln<br />
Folgen: Vergröberung <strong>de</strong>r Gesichtszüge (z.B. Progenie)<br />
Vergrößerung <strong>de</strong>r Akren<br />
Vergrößerung <strong>de</strong>r Zunge (Makroglossie)<br />
ev. Kardiomegalie<br />
ev. Splanchnomegalie<br />
path. Glukosetoleranz (insulinantagonistische Wirkung <strong>de</strong>s<br />
Wachstumshormons)<br />
Zeichen <strong>de</strong>r Raumfor<strong>de</strong>rung<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn hypophysiärer Riesenwuchs (Gigantismus)<br />
Diagnose: 1. STH-Bestimmung<br />
Hyperprolaktinämie:<br />
2. orale Glukosebelastung: bei Akromegalie fehlen<strong>de</strong> Supression<br />
<strong>de</strong>s STH bei Gabe von Glukose<br />
Ursache: meist Prolaktinproduzieren<strong>de</strong>r Tumor<br />
häufigster endokrin aktiver Hypophysentumor<br />
Symptome: sekundäre Amenorrhoe (vermin<strong>de</strong>rte FSH- und LH-Ausschüttung)<br />
Libidomin<strong>de</strong>rung<br />
Potenzverlust<br />
ev. Galaktorrhoe<br />
Zeichen <strong>de</strong>r Raumfor<strong>de</strong>rung: Gesichtsfeld<strong>de</strong>fekte<br />
Kopfschmerz<br />
HVL-Insuffizienz
Schilddrüse<br />
Eine Funktionsstörung <strong>de</strong>r Schilddrüse kann entwe<strong>de</strong>r eine Störung <strong>de</strong>r<br />
Schilddrüse selbst o<strong>de</strong>r eine Störung <strong>de</strong>r Hypophyse als Ursache haben.<br />
TSH erniedrigt: HVL geschädigt o<strong>de</strong>r Schilddrüse produziert zuviel Hormon<br />
TSH erhöht: HVL-A<strong>de</strong>nom o<strong>de</strong>r Schilddrüse produziert zuwenig Hormon<br />
Hypothyreose:<br />
Ursachen: primär: OP<br />
Entzündung (Hashimoto mit Bildung von Antikörpern<br />
gegen Thyreoglobulin und Mikrosomen)<br />
Enzym<strong>de</strong>fekte<br />
Jod-Mangel (führt zur Struma)<br />
angeborene Athyreose<br />
sekundär: TSH-Mangel (z.B. durch Tumor)
Symptome <strong>de</strong>r Hypothyreose:<br />
Antriebsarmut<br />
Kälteempfindlichkeit<br />
trockene, teigige Haut<br />
Myxö<strong>de</strong>m (keine Delle beim Eindrücken)<br />
Gewichtszunahme<br />
Obstipation<br />
trockenes, brüchiges Haar<br />
Myxö<strong>de</strong>mherz mit Bradycardie<br />
rauhe Stimme<br />
verlängerte Reflexzeit<br />
psychomotorische Verlangsamung<br />
erhöhtes Serumcholesterin<br />
bei unbehan<strong>de</strong>lten Kin<strong>de</strong>rn Kretinismus mit Intelligenz<strong>de</strong>fe kt<br />
Taubheit<br />
dysproportioniertem<br />
Zwergwuchs
Hyperthyreose<br />
Ursachen: Autonomes A<strong>de</strong>nom<br />
Symptome:<br />
M. Basedow (Antikörper, die auf TSH-Rezeptoren passen)<br />
meist Struma<br />
Unruhe<br />
feinschlägiger Fingertremor<br />
Tachycardie<br />
Gewichtsabnahme trotz Heißhunger<br />
gesteigerte Stuhlfrequenz<br />
Schlaflosigkeit<br />
warme, feuchte Haut<br />
weiches, dünnes Haar, verstärkter Ausfall<br />
Wärmeintoleranz<br />
subfebrile Temperaturen<br />
Myopathie<br />
Osteopathie<br />
bei M. Basedow außer<strong>de</strong>m: endokrine Orbitopathie<br />
praetibiales Myxö<strong>de</strong>m
Gonadotropine:<br />
FSH: bei Männern: Sertolizellen<br />
Spermiogenese<br />
bei Frauen: Follikelreifung<br />
LH: bei Männern: Leydig-Zellen<br />
bei Frauen: Eisprung<br />
Testosteronsynthese<br />
Das Releasing-Hormon für bei<strong>de</strong>, also für das FSH und LH, ist das hypo-<br />
thalamische LH-RH<br />
Testosteron:<br />
männliche Geschlechtsdifferenzierung<br />
bei Frauen: anaboler Effekt<br />
Vermännlichung (Virilisierung)
Testikuläre Feminisierung:<br />
= Pseudohermaphroditismus masculinus<br />
Genotyp: XY<br />
Aussehen: weiblich, allerdings ohne Ausbildung <strong>de</strong>r inneren Geschlechtsorgane<br />
Ursache: Mangel an Androgenrezeptoren<br />
Menstruationszyclus<br />
Hypogonadismus<br />
hypergonadotroper: Ovarialinsuffizienz: z.B. Turner-Syndrom<br />
testikuläre Insuffizienz: z.B. Klinefelter-Syndrom<br />
hypogonadotroper: Insuffizienz <strong>de</strong>s HVL: z.B. Kraniopharyngeom<br />
Hypergonadismus:<br />
hypergonadotroper: z.B. FSH-bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Tumor (selten)<br />
hypogonadotroper: z.B. Chorionepitheliom<br />
Leydig-Zell-Tumor
Adrenogenitales Syndrom<br />
Ein Enzym-Defekt in <strong>de</strong>r Cortisolsynthese führt zu vermin<strong>de</strong>rter Cortisolproduktion.<br />
Die sich aufstauen<strong>de</strong>n Vorstufen wer<strong>de</strong>n dann weiter zu Androgenen umgebaut.<br />
Es gibt viele Enzym<strong>de</strong>fekte, die zum Adrenogenitalen Syndrom führen.<br />
Wichtig sind davon zwei: 21-Betahydroxylase-Defekt:<br />
Hier wird we<strong>de</strong>r Cortisol noch Aldosteron gebil<strong>de</strong>t, es<br />
kommt zum Wasser- und Natriumverlust mit Hyperkaliämie.<br />
11-Hydroxylase-Defekt:<br />
Hier wird zwar auch we<strong>de</strong>r Cortisol noch Aldosteron<br />
gebil<strong>de</strong>t, es staut sich jedoch eine Aldosteron-ähnliche<br />
Vorstufe an: Hypernatriämie, Hypertonie, Hypokaliämie<br />
Bei Jungen: Entwicklung einer Pseudopubertas praecox<br />
Bei Mädchen: Pseudohermaphroditismus feminius mit Virilisierung<br />
primärer Amenorrhoe, Klitorishypertrophie
M. Addison<br />
Ursachen: meist autoimmun<br />
seltener: TBC<br />
Karzinommetastasen<br />
Infarkt<br />
medikamentös<br />
Waterhouse-Friedrichsen-Syndrom<br />
sekundäre NNR-Insuffizienz: Ausfall <strong>de</strong>r ACTH-Synthese<br />
Symptome:<br />
Schwäche<br />
verstärktes Schlafbedürfnis<br />
zunehme<strong>de</strong> muskuläre Ermüdbarkeit<br />
Gewichtsverlust<br />
Dehydratation<br />
Blutdruckabfall<br />
bei primärer Form Pigmentierung <strong>de</strong>r Haut und Schleimhäute durch MSH<br />
Hypoglycämieneigung<br />
bei primärer Form auch Ausfall <strong>de</strong>r Aldosteronsektetion
Conn-Syndrom<br />
= primärer Hyperaldosteronismus<br />
Ursache: Bilaterale NNR-Hyperplasie o<strong>de</strong>r unilaterales A<strong>de</strong>nom<br />
Symptome: Hypertonie (nicht bei sekundärer Form)<br />
Hypervolämie<br />
Hypernatiämie<br />
Hypokaliämie(Muskelschwäche, Obstipati on, EKG-Verän<strong>de</strong>rungen,<br />
symptomatischer Diabetes insipidud renalis)<br />
metabolische Alkalose<br />
bei primärer Form erniedrigtes Plasmarenin<br />
Cushing-Syndrom<br />
Ursachen: 1. exogen<br />
2. primär adrenal (A<strong>de</strong>nom)<br />
3. zentral (M. Cushing)<br />
4. paraneoplastische Cortisolproduktion<br />
aufgehobener Tagesrhythmus <strong>de</strong>r Cortisolproduktion bei endogener Ursache<br />
Diagnose:<br />
Cortisolbesimmung<br />
Dexamethason-Hemmtest: keine Cortisolsupression o<strong>de</strong>r<br />
Supression nur<br />
bei hoher Dexamethasondosis<br />
CRH-Test: ACTH-Anstieg nur bei zentraler Ursache
Symptome:<br />
Vollmondgesicht<br />
Plethora<br />
Stiernacken<br />
Stammfettsucht<br />
Hypercholesterinämie<br />
Osteoporose<br />
Muskelschwund<br />
diabetogene Stoffwechsellage<br />
Leuko-, Thrombo- und Erythrocytose<br />
Eosino- und Lymphopenie<br />
Hypertonie<br />
Hypokaliämie<br />
Akne<br />
Virilismus<br />
Psychische Störungen<br />
Gerinnungsstörungen<br />
Striae rubrae<br />
Hautverdünnung
Phäochromocytom<br />
Ursache:<br />
Katecholaminproduzieren<strong>de</strong>r Tumor <strong>de</strong>s NNM o<strong>de</strong>r im Grenzstrang<br />
meist gutartig<br />
Symptome: Hypertonie<br />
Blässe<br />
Herzklopfen<br />
Kopfschmerz<br />
Schwitzen<br />
innere Unruhe<br />
Tremor<br />
ev. Hypergycämie
Lähmungen:<br />
Man kann eine zentrale von einer peripheren Lähmung unterschei<strong>de</strong>n.<br />
zentrale Lähmung: Gehirn o<strong>de</strong>r Rückenmark<br />
nach einer anfänglich schlaffen Lähmung kommt es durch<br />
extrapyramidale Einflüsse später zur<br />
spastischen Lähmung: gesteigerte Reflexe<br />
Erhöhter Muskeltonus<br />
periphere Lähmung: Spinalnerv, Cauda equina o<strong>de</strong>r peripherer Nerv<br />
es kommt zur schlaffen Lähmung, <strong>de</strong>r Rückenmarksreflexbogen<br />
ist ja aufgehoben<br />
Parese bzw. Paralyse<br />
Muskelhypotonie<br />
Störung <strong>de</strong>r Feinmotorik<br />
DD: Es gibt auch eine harmlose Erkrankung (Adie-Syndrom),<br />
die mit einer Arreflexie einhergeht
Einige wichtige Ausfälle peripherer Nerven:<br />
Allgemeines: Ein <strong>de</strong>nervierter Muskel neigt zu spontanen Fibrillationspotentialen<br />
Schädigung <strong>de</strong>s N. ulnaris:<br />
lSensibilitätsstörung Dig. 4+5 und Hypotenar<br />
Atrophie <strong>de</strong>r kleinen Handmuskeln<br />
Krallenhand<br />
Schädigung <strong>de</strong>s N. medianus:<br />
bei proximaler Schädigung: Schwurhand<br />
Atrophie <strong>de</strong>r Thenarmuskulatur, z.B. <strong>de</strong>s M. abduktor pollicis brevis o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s M.<br />
opponens pollicis<br />
Parästhäsien <strong>de</strong>r Digiti 1-3 volar<br />
N. femoralis:<br />
Lähmung <strong>de</strong>s M quadriceps femoris (Teppensteigen erschwert)<br />
Sensibilität- und Schweißsekretionsstörung Innenseite Ober- und Unterschenkel<br />
N. peroneus<br />
Ausfall <strong>de</strong>r Fußextensoren und <strong>de</strong>s M. tibialis anterior<br />
Sensibilitätsstörungen am Fußrücken vor allem Digiti 1+2 und Außenseite <strong>de</strong>s<br />
Unterschenkels<br />
Steppergang (auch wenn nur <strong>de</strong>r N. peroneus profundus betroffen ist)
N. axillaris:<br />
Lähmung <strong>de</strong>s M. <strong>de</strong>ltoi<strong>de</strong>us<br />
N. musculocutaneus:<br />
Lähmung <strong>de</strong>s M. biceps brachii<br />
Plexuslähmungen:<br />
obere Armplexuslähmung:<br />
in <strong>de</strong>r Schulter schlaff herunterhängen<strong>de</strong>r Arm<br />
untere Armplexuslähmung:<br />
Lähmungen im Bereich <strong>de</strong>s Unterarmes<br />
Sensibilitätsstörungen beson<strong>de</strong>rs ulnar an Hand und Unterarm
Nervenwurzelläsionen:<br />
allgemeines:<br />
Läsionen unterhalb von L3 machen keine Schweißsekretionsstörungen, da die dafür<br />
zuständigen vegetativen Fasern aus <strong>de</strong>m Grenzstrang stammen und <strong>de</strong>n Beinnerven<br />
erst im Plexus beitreten<br />
untere Extremität:<br />
häufiger als cervikale Kompressionen<br />
allgemein: positives Lasegue-Zeichen<br />
typisch: vom Rücken ausstrahlen<strong>de</strong> Schmerzen<br />
L1-L3:<br />
Lähmung <strong>de</strong>s M. iliopsoas<br />
erschwerte Beugung in <strong>de</strong>r Hüfte<br />
Sensibilitätsstörungen an <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rseite <strong>de</strong>s Oberschenkels<br />
L4:<br />
Abschwächung <strong>de</strong>s Quadrizepsreflexes<br />
Ausfall <strong>de</strong>s M. quadriceps und tibialis anterior<br />
Sensibilitätsstörung im Bereich <strong>de</strong>r Patella und <strong>de</strong>r Innenseite <strong>de</strong>s Unterschenkels<br />
L5:<br />
Großzehen-und Fußheberschwäche<br />
schräg über die Vor<strong>de</strong>rfläche <strong>de</strong>s Unterschenkels bis in die Großzehe ziehen<strong>de</strong><br />
Parästhäsien<br />
S1:<br />
Abschwächung <strong>de</strong>s Achillessehenreflexes<br />
erschwerter Zehengang<br />
Lähmung <strong>de</strong>r Mm. peronei<br />
Sensibilitätsstörung am rechten Fußrand<br />
Schwäche <strong>de</strong>r Gluteal- und Wa<strong>de</strong>nmuskulatur<br />
S3-S5:<br />
Reithosenanästhäsie
obere Extemität:<br />
allgemein:<br />
durch Störung <strong>de</strong>r Pyrami<strong>de</strong>nbahn oft gesteigerte Reflexe an <strong>de</strong>r unteren Extremität<br />
C4:<br />
Lähmung <strong>de</strong>s Diaphragma<br />
C5:<br />
Ausfall <strong>de</strong>s M. biceps brachii<br />
Sensibilitätsstörung Radialseite Oberarm<br />
C6:<br />
ausfall <strong>de</strong>s M. brachioradialis<br />
Sensibilitätsstörung Radialseite <strong>de</strong>s Unterarmes<br />
C7:<br />
Ausfall <strong>de</strong>s M triceps brachii<br />
Sensibilitätsstörung Dorsalseite Unterarm, 2.-4. Finger<br />
C8:<br />
oft mit Horner-Syndrom<br />
Ausfall <strong>de</strong>r kleinen Handmuskeln<br />
Sensibilitätsausfall Ulnarseite Unterarm, 5. Finger
Rückenmarkssyndrome:<br />
Querschnittssyndrome:<br />
Ursachen<br />
Tumoren<br />
<strong>de</strong>struieren<strong>de</strong> Wirbelkörperprozesse<br />
Metastasen<br />
Entmarkungsprozesse<br />
Traumen<br />
selten auch Bandscheibenvorfälle<br />
typisch für Lähmung <strong>de</strong>r Beine: Querschnitt im Thorakalmark<br />
spinaler Schock:<br />
Ursache: plötzlicher Querschnitt<br />
Symptome:<br />
für einige Wochen:<br />
schlaffe Paresen<br />
Reflexausfälle<br />
Sensibilitätsausfälle<br />
Überlaufblase mir Harnretention<br />
erst nach <strong>de</strong>m Schock Entwicklung spastischer Paresen mit Reflexsteigerungen und<br />
automatischer Blase<br />
Hinterstrangläsion:<br />
Ausfall <strong>de</strong>s Lagesinns und <strong>de</strong>r feinen Empfindung (z.B. Vibration)<br />
Läsion <strong>de</strong>r Tractus spinithalamicus lateralis:<br />
Ausfall <strong>de</strong>r Schmerz- und Temperaturempfindung<br />
Läsion <strong>de</strong>r Pyrami<strong>de</strong>nbahnen:<br />
motorische Lähmungen<br />
Pyrami<strong>de</strong>nbahnzeichen :Babinski-Reflex (bei Säuglingen physiologisch)
Brown-Sequard-Syndrom:<br />
halbseitige komplette Durchtrennung <strong>de</strong>s Rückenmarkes<br />
ipsilateral:<br />
Pyrami<strong>de</strong>nbahnsymptome<br />
Paresen mit Muskelatrophien<br />
Ausfall <strong>de</strong>r Tiefensensibilität (Bewegungs- und Lagesinn, Hinterstränge)<br />
Ausfall <strong>de</strong>r Berührungs- und Vibrationsempfindung (Hinterstränge)<br />
kontralateral:<br />
Ausfall <strong>de</strong>r Schmerz- und Temperaturempfindung (=dissoziierte<br />
Empfindungsstörung durch Schädigung <strong>de</strong>s Tractus spinothalamicus<br />
lateralis, auch z.B. bei Schädigung im Bereich <strong>de</strong>s Zentralkanals<br />
an <strong>de</strong>r Commissura anterior)<br />
Hemisphären-Syndrome:<br />
zentrale Lähmungen:<br />
spastisch (durch rasche passive Bewegung feststellbar, am Bein vor allem bei<br />
<strong>de</strong>r Schwerkraft entgegenwirken<strong>de</strong>n Muskeln)<br />
Reflexsteigerungen<br />
Kloni<br />
Reflexzonenverbreiterung<br />
Ersatz <strong>de</strong>r Feinmotorik durch Massenbewegungen<br />
Muskelhypertonie<br />
Taschenmesserphänomen<br />
oft frühzeitige Ermüdung beim Gehen, Gefühl, bleischwere Beine zu haben<br />
oft Abnutzung <strong>de</strong>r Schuhsohlen in e inem umschriebenen Bereich<br />
Kleinhirnsyndrome:<br />
Symptome:<br />
Dysmetrie<br />
Ataxie<br />
skandieren<strong>de</strong> Sprache<br />
Dysdiadochokinese<br />
Intentionstremor<br />
Nystagmus
Hirnstammsyndrome:<br />
allgemein Hinweis auf eine Hirnstammschädigung<br />
kontralaterale Hemiplegie <strong>de</strong>s Körpers und ipsilaterale Hirnnervenausfälle<br />
M. Parkinson:<br />
Ausfall <strong>de</strong>r dopaminergen Neuronen in <strong>de</strong>r Substantia nigra<br />
Symptome: Ruhetremor<br />
Rigor<br />
Akinese/hypokinese<br />
Hypomimie<br />
Hypersalivation<br />
"Salbengesicht"<br />
kleinschrittiger Gang
Das EEG:<br />
Diagnostik zerebraler Her<strong>de</strong> (z.B. Tumoren)<br />
Diagnostik <strong>de</strong>r Epilepsie, oft mit Provakationstest durch Hyperventilation<br />
Typisch bei Epilepsie: Spike-and-Wave-Muster<br />
Myasthenia gravis:<br />
Autoimmunkranheit mit Antikörpern gegen ACh-Rezeptoren auf <strong>de</strong>r motorischen<br />
Endplatte<br />
Folgen: abnorme Ermüdbarkeit<br />
Erholung <strong>de</strong>s Muskels nach einer Ruhepause<br />
Besserung nach Gabe von Cholinesterasehemmern<br />
einige Begriffe:<br />
Alexie: Wortblindheit (links)<br />
Agraphie: nicht Schreiben-können (links)<br />
sensorische Aphasie.: gestörtes Sprachverständnis, links lokalisiert<br />
motorische Aphasie: gestörte motorische Sprache, links<br />
an<strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Zentralwindung<br />
Apraxie: Bewegungen können nicht in <strong>de</strong>r gewollten Weise durchgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
Akalkuie: gestörte Rechenfähigkeit (links)<br />
Agnosie: Störung sensibler Assoziationszentren, beidseits möglich<br />
Störung <strong>de</strong>s Erkennens bei intakter Sinnesleistung
Atmung<br />
Bei manchen Patienten, vor allem wenn aus irgen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>inem Grund eine Störung<br />
im bulbären Atemzentrum vorliegt,kann man schon ohne weitere Untersuchung eine<br />
pathologische Atmung fin<strong>de</strong>n:<br />
Pathologische Atmungstypen:<br />
Kußmaulsche Atmung: Azidose (z.B. bei Diabischem Koma)<br />
Cheynes-Stokes-Atmung:Herzinsuffizienz; in großer Höhe<br />
Biot-Atmung: bei frühgeburtlicher Reifungsstörung<br />
Schnappatmung: Agonie; Intoxikationen<br />
Seufzer-Atmung: bei vermin<strong>de</strong>rter Ansprechbarkeit <strong>de</strong>s Atemzentrums<br />
Abnahme <strong>de</strong>r Ventilation:<br />
Myxö<strong>de</strong>m (Hypothyreose)<br />
Hypothermie)<br />
Zunahme <strong>de</strong>r Ventilation:<br />
arterielle Hypoxie<br />
CO2-Anstieg<br />
ph-Abfall (auch im Liquor)<br />
Progesteron (Schwangerschaft)<br />
Fieber<br />
Acetylsalicylsäure (Cave Bronchiokonstriktion)<br />
Adrenalin
Schmerzreize<br />
Hyperthyreose<br />
Eine Hyperventilation führt zu:<br />
respiratorische Alkalose durch CO2-Abfall<br />
Erniedrigung <strong>de</strong>s freien Calciums<br />
Hyperventilationstetanie (Calciumabfall führt zu erhöhter neuromuskulärer<br />
Erregbarkeit)<br />
Eine genauere Untersuchung ist mit Hilfe <strong>de</strong>r Spirometrie möglich. Die Residual-<br />
kapazität und das Residualvolumen müssen mit Hilfe <strong>de</strong>r Helium- o<strong>de</strong>r Stickstoffein-<br />
waschmetho<strong>de</strong> bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Weitere Untersuchungmetho<strong>de</strong>n sind <strong>de</strong>r Tiffaneau-Test, bei <strong>de</strong>m überprüft wird,<br />
welcher Anteil <strong>de</strong>r Vitalkapazität in einer Sekun<strong>de</strong> ausgeatmet wer<strong>de</strong>n kann<br />
(Norm: 75%) und die im Prinzip ähnliche Peak-Flow-Messung, bei <strong>de</strong>r bestimmt wird,<br />
wie hoch <strong>de</strong>r maximaler Luftstrom bei <strong>de</strong>r Ausatmung ist.<br />
Mit aufwendigeren Metho<strong>de</strong>n kann noch die Compliance, d.h. die Dehnbarkeit <strong>de</strong>r<br />
Lunge, und die Resistance, d.h. <strong>de</strong>r Atemwegswi<strong>de</strong>rstand bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Schließlich kann man noch, als sehr allgemeinen Test <strong>de</strong>r Lungenfunktion, <strong>de</strong>n<br />
Atemgrenzwert, d.h. wieviel Luft pro Zeit hin und her geatmet wer<strong>de</strong>n kann, bestimmen.<br />
obstuktive Ventilationsstörungen<br />
Ursachen: Schleimhautschwellung<br />
Mukoziliarinsuffizienz<br />
Spasmus <strong>de</strong>r Bronchialmuskulatur<br />
Bronchialkollaps<br />
Folgen: Kollaps <strong>de</strong>r Bronchiolen mit Überstülpen <strong>de</strong>r Alveolen<br />
respiratorische Partialinsuffizienz (O2 erniedrigt, CO2 normal)<br />
path. 1-Sekun<strong>de</strong>nkapazität
pathologischer Atemgrenzwert<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r funktionellen Residualkapazität<br />
Beispiele: Asthma bronchiale: kleine Bronchien ziehen sich zusammen<br />
zähes Bronchialsekret<br />
Verlängerung <strong>de</strong>r Expiration<br />
chron. obstruk. Bronchitis: Flimmerepithelverlust<br />
Schleimhautschwellung<br />
Hyperkrinie<br />
sonstige Tracheal- und Bronchialbaumstenosen<br />
Abnahme <strong>de</strong>r elstischen Zugspannung<br />
(führt zum Bronchialkollaps)<br />
Lungenemphysem: entsteht aus obstruktiver Ventilationsstörung<br />
Restriktive Ventilationsstörungen<br />
Ursachen: Pneumonie<br />
Lungenfibrosen<br />
auch durch Alpha-1-Antitrypsinmangel<br />
(- Inhibitor <strong>de</strong>r (Leukocyten-)Elastase<br />
- ge<strong>net</strong>isch polymorph<br />
- auch Akut-Phase-Protein)<br />
führt zu Abnahme <strong>de</strong>r pulmonalen<br />
Retraktionsfähigkeit<br />
führt zur Reduktion <strong>de</strong>s durchbluteten Lungenparenchyms<br />
(Euler-Liljestrand-Reflex)<br />
pulmonale Verteilungsstörung<br />
arterielle Hypoxie<br />
Erhöhung <strong>de</strong>r funktionellen Residualkapazität
Pleuraverwachsungen<br />
Kyphoskoliose<br />
M. Bechterew<br />
Atelektasen<br />
Lungenteilresektionen<br />
Tumoren<br />
Zwerchfellhochstand (z.B. Adipositas)<br />
Folgen: Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Totalkapazität<br />
Zyanose:<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Vitalkapazität<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Compliance<br />
vermehrte Atemarbeit<br />
Zyanose lassen sich einteilen in:<br />
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Atemgrenzwertes<br />
relative 1-Sekun<strong>de</strong>nkapazität und Resistance normal<br />
1. Pseudozyanosen: (Hautverfärbung)<br />
2. echte Zyanosen:<br />
Methämoglobinämie:<br />
Ursachen: Met-Hb-Reduktase-Mangel<br />
2.1. Hv-Zyanosen: Methämoglobiämie<br />
2.2. periphere Zyanose (=Ausschöpfungszyanose)<br />
2.3. zentrale Zyanose: 2.3.4. cardial durch re.-li.-Shunt<br />
2.3.5. pulmonal<br />
Glyzerin-3-P-Dehydrogenase-Mangel
periphere Zyanose:<br />
Hämoglobinopathien<br />
medikamentös (Phenacetin)<br />
toxisch (Anilin, Nitrite)<br />
Eine Rechtsherzinsuffizienz o<strong>de</strong>r eine Beinvenenthrombose führen zu einer<br />
längeren Verweildauer <strong>de</strong>s Blutes in <strong>de</strong>r Peripherie, wo dann <strong>de</strong>r Sauerstoff<br />
aus <strong>de</strong>m Blut herausgenommen wird: Es entsteht eine periphere Zyanose.<br />
zentrale Zyanose:<br />
Hier ist das Blut bereits in <strong>de</strong>r Aorta nicht mit genügend Sauerstoff gesättigt.<br />
Entwe<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> es in <strong>de</strong>r Lunge nicht ausreichend oxygeniert, o<strong>de</strong>r es gibt<br />
einen re.li.-Shunt, so daß <strong>de</strong>m arterialisierten Blut sauerstoffarmes Blut beige-<br />
mischt wur<strong>de</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>r pulmonalen Form sollte sich die Zyanose nach Sauerstoffgabe bessern,<br />
bei <strong>de</strong>r cardialen Form mit <strong>de</strong>m Shunt hilft ein zusätzliches Sauerstoffangebot an<br />
die Lunge nichts.<br />
Vorsicht! Die Behandlung einer chronischen respiratorischen Insuffizienz mit<br />
Hypoventilation:<br />
Sauerstoff ist nicht ungefährlich, bei diesen Patienten ist <strong>de</strong>r Haupt-<br />
atemantrieb nicht mehr <strong>de</strong>r Anstieg <strong>de</strong>s CO2, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Abfall <strong>de</strong>s<br />
O2. Es droht ein Atemstillstand.<br />
Ursachen: Zentral: Atemzentrum (z.B. Hypotermie)<br />
Muskellähmungen<br />
Phrenicuslähmung
Folgen: Abfall <strong>de</strong>s pO2<br />
Hyperventilation:<br />
Pulmonal: Lungenemphysem<br />
obstruktive Atemwegserkrankungen<br />
Pneumonie<br />
weitere Lungenerkrankungen<br />
Extern: Verlegung <strong>de</strong>r oberen Atemwege<br />
Anstieg <strong>de</strong>s pCO2 falls Störung nicht durch verstärktes Atmen<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann (= resp. Totalinsuffizienz)<br />
Abfall o<strong>de</strong>r Gleichbleiben <strong>de</strong>s pCO2 fall durch verstärktes Atmen<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n kann (resp. Partialinsuffizienz)<br />
Bei CO2-Anstieg Entstehung einer respiratorischen Azidose<br />
Ausgleich <strong>de</strong>r Azidose durch metabolische Kompensation<br />
Erhöhung <strong>de</strong>s Lungengefäßwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s (Euler-Liljestrand-Reflex)<br />
Das Verhältnis Ventilation/Perfusion (Norm: 0,83) sinkt<br />
Ursachen: zentral: SHT<br />
Folgen: respiratorische Alkalose<br />
Psychisch<br />
pharmakologisch<br />
toxisch<br />
kompensatorisch: bei metabolischer Azidose<br />
arterieller Hypoxämie<br />
Anämie<br />
Fieber
Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s freien Calciums<br />
Hyperventilationstetanie (Normocalcämisch! Nur das freie Calcium ist<br />
vermin<strong>de</strong>rt)<br />
metabolische Kompensation <strong>de</strong>r Alkalose (HCO3 - Abfall)<br />
Ventilation/Perfusion steigt<br />
zerebrale Min<strong>de</strong>rdurchblutung durch pCO2-Abfall<br />
Höhenadaption<br />
Der Sauerstoffmangel führt zur Erhöhung <strong>de</strong>s Lungengefäßwi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s<br />
Entwicklung eines Cor pulmonale möglich<br />
ev. Anstieg <strong>de</strong>r Gefäßpermeabilität in <strong>de</strong>n Lungen mit <strong>de</strong>r Folge eines Lungenö<strong>de</strong>ms<br />
Die Hyperventilation führt zur respiratorischen Alkalose<br />
Kompensatorisch entsteht oft eine Polyglobulie Pneumothorax<br />
Ein Pneumothorax kann innen (durch Einriß z.B. einer Emphysemblase) o<strong>de</strong>r<br />
außen z.B. traumatisch bedingt sein.<br />
Symptome: stechen<strong>de</strong>r Schmerz<br />
Dyspnoe<br />
Spannungspneumothorax:<br />
aufgehobenes Atemgeräusch<br />
hypersonorer Klopfschall<br />
Belastungszyanose<br />
Mediastinalflattern<br />
Die eingeatmete Luft kann durch einen Ventilmechanismus nicht mehr entweichen:
Symptome: Schock<br />
Verlagerung <strong>de</strong>s Mediastinums zur gesun<strong>de</strong>n Seite<br />
Behin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s venösen Rückstroms zum rechten Herzen<br />
Lungenstauung:<br />
Ursachen: ASD<br />
VSD<br />
DBA<br />
Mitralstenose<br />
chron. Linksherzinsuffizienz<br />
Folge: Abfall <strong>de</strong>s p02<br />
Cor pulmonale:<br />
ev. Lungenö<strong>de</strong>m:Anstieg <strong>de</strong>s hydrostatischen Kapillardruckes<br />
Ursache: pulmonale Hypertonie durch:<br />
Folge: Rechtsherzinsuffizienz<br />
Strukturreduktion bei Emphysem<br />
weitere Ursachen: Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Alveolarpermeabilität<br />
(z.B. Nitrosegase)<br />
Absinken <strong>de</strong>s kolloidosmotischen<br />
Drucks<br />
Gefäßobstruktion bei Embolie o<strong>de</strong>r Pulmonalarteriensklerose<br />
Euler-Liljestrandreflex bei Hypoxie<br />
ASD, VSD, Mitralstenose, arteriovenöse Fisteln