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Zukunft lebt dank Innovation - BÄKO Gruppe Nord

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<strong>Zukunft</strong> <strong>lebt</strong> <strong>dank</strong> <strong>Innovation</strong><br />

Der Technik- und <strong>Innovation</strong>stag der <strong>BÄKO</strong> hat sich im dritten Jahr seiner Existenz<br />

als wichtiges <strong>Zukunft</strong>sforum fest etabliert. Die 2012er Auflage in Berlin stand ganz<br />

im Zeichen des Mottos „Energie- und Ressourcenverknappung“.<br />

Das große Interesse am Technik-<br />

und <strong>Innovation</strong>stag der <strong>BÄKO</strong> ist<br />

das vielleicht beste Indiz für die Akzeptanz<br />

der Veranstaltung: Waren<br />

es bei der Premiere 2010 noch 21<br />

Teilnehmer und 2011 rund 40, so<br />

konnten die Verantwortlichen für<br />

den Bereich „Maschinen und Geräte“<br />

der beiden <strong>BÄKO</strong>-Zentralen,<br />

Jean-Pierre Nachtsheim (<strong>Nord</strong>)<br />

und Richard Schopper (Süd), diesmal<br />

mehr als 70 Teilnehmer aus<br />

über 25 <strong>BÄKO</strong>s begrüßen. Den<br />

Kern der Teilnehmer bildete der<br />

bundesweite <strong>BÄKO</strong>-Arbeitskreis<br />

Maschinen und Geräte, doch auch<br />

mehrere Geschäftsführer und Gäste<br />

aus der Industrie ließen sich die<br />

Teilnahme nicht nehmen.<br />

Auf die Gegebenheiten<br />

von morgen einstellen<br />

Ausgehend von der Leitfrage „Wie<br />

sieht die Bäckerei und Konditorei<br />

der <strong>Zukunft</strong> aus?“ wurde ein breites<br />

Themenspektrum vorgestellt, das<br />

gleichwohl in der Frage des Umgangs<br />

mit endlichen Ressourcen<br />

und möglichen Alternativen auf einen<br />

inhaltlich gemeinsamen Nen-<br />

12 <strong>BÄKO</strong>-magazin 6 |2012<br />

ner kam. Jean-Pierre Nachtsheim,<br />

Hauptorganisator der Veranstaltung,<br />

bereitete mit seinem Einstiegsreferat<br />

den Boden für alles<br />

Folgende. Seine Überlegungen und<br />

die dargelegten Fakten zur Verknappung<br />

von Wasser, Edelmetallen,<br />

seltenen Erden ebenso wie<br />

Agrar rohstoffen machten nachdenklich<br />

und zeigten die globale<br />

Dimension der Probleme auf. Hygiene<br />

und Qualität wurden als weitere<br />

Kernfaktoren benannt. „Wir<br />

sollten uns unter Qualitätsdruck,<br />

aber nicht unter Zeitdruck setzen“,<br />

gab Nachtsheim ein über den Tag<br />

hinaus gültiges Motto aus.<br />

Den Anfang der Firmenpräsentationen<br />

machte Thomas Gruschinski,<br />

Geschäftsführer der Gram Deutschland<br />

GmbH, mit einem Beitrag zur<br />

Energiefrage im Kältebereich. Ausgehend<br />

von einer Darstellung des<br />

Status quo bei der Herstellung von<br />

Kühlschränken und Kühlgeräten<br />

machte er deutlich, wo für die Anwender<br />

Potenziale liegen, und<br />

zwar sowohl aufgrund der technischen<br />

Merkmale (Energie effi zienz,<br />

Hygiene, Normenkonformität etc.)<br />

Mehr als 70 Teilnehmer konnte Jean-Pierre Nachtsheim zum diesjährigen<br />

Technik- und <strong>Innovation</strong>stag der <strong>BÄKO</strong> in Berlin begrüßen.<br />

<strong>BÄKO</strong> aKtuell<br />

Illustre Referentenschar in Berlin (v.l.): Marcus Gansloser (WMF), Adrian<br />

van Dillen (WP), Richard Schopper (<strong>BÄKO</strong> Süd), Leo Trumm (BFS Olpe),<br />

Jean-Pierre Nachtsheim (<strong>BÄKO</strong> <strong>Nord</strong>), Thomas Gruschinski (Gram), Claus Harr<br />

(Mercedes-Benz), Hans-Peter Hetkamp (WP) und Joachim Meier (Heuft).<br />

als auch durch eine optimierte Nutzung<br />

im Betriebsalltag (z. B. Aufstellungssituation).<br />

In puncto Umweltbewusstsein<br />

habe Gram die<br />

Zeichen der Zeit früh erkannt und<br />

nachhaltig gehandelt, z. B. durch<br />

Verwendung natürlicher Kältemittel,<br />

Nutzung der Kompressorabwärme<br />

und die Drosselung des<br />

Energieverbrauchs. „Was am Markt<br />

technisch umsetzbar ist, steht Ihnen<br />

bereits zur Verfügung, z. B. in den<br />

Geräten der <strong>BÄKO</strong>-line“, bekräftigte<br />

Gruschinski das Gram-Leistungsversprechen.<br />

Im Folgenden machte er dann anhand<br />

einer Analyse der Lebenszykluskosten<br />

von Lagerfrostern über<br />

zehn Jahre deutlich, dass bei einem<br />

typischen Gerät bei weitem der<br />

größte Anteil auf die laufenden<br />

Energiekosten entfällt (im Beispiel<br />

78% = 8 760 Euro), anders als z. B.<br />

beim <strong>BÄKO</strong>-line-Gerät „F 625“ von<br />

Gram mit nur 54% (2 920 Euro) –<br />

bei gleichen Anschaffungs- und<br />

Wartungskosten! Auch aus diesem<br />

Grund sei es dringend ratsam, nicht<br />

um den Einkaufspreis zu feilschen,<br />

sondern die neueste Technik zu erwerben,<br />

um langfristig effizient zu<br />

wirtschaften. Dies umso mehr, als<br />

die Einführung der europäischen<br />

Richtlinie „2009/125/EG Öko-<br />

Design“ bereits ab 2014 erfolgen<br />

könnte. Über die damit verbundeneEnergieverbrauchsklassifizierung<br />

auch für gewerbliche Kühltechnik<br />

wird Gram kontinuierlich<br />

informieren. Mit der neuen<br />

„Baker“-Serie des Unternehmens<br />

ab 2013 – Vorboten sind der Gärautomat<br />

„Baker GA 500“ (<strong>Zukunft</strong>spreis-Finalist<br />

der Internorga)<br />

und der Hochleistungs-Schnellfroster<br />

„Baker SF 930 Plus“, der noch in<br />

diesem Jahr auf den Markt kommt<br />

– seien die Kunden jedenfalls auf<br />

der sicheren Seite.<br />

Backöfen – noch viel<br />

Potenzial vorhanden<br />

Joachim Meier, Mitglied der Vertriebsleitung<br />

bei Heuft, informierte<br />

die Teilnehmer über die „Thermoöl-Technik<br />

der <strong>Zukunft</strong>“. Der Backofenbauer<br />

rüstet 95% seiner Anlagen<br />

mit Thermoölsystemen aus


und gilt hier als klarer Marktführer.<br />

So sei z. B. der „Thermo-Roll“ weltweit<br />

in rund 2000 verschiedenen<br />

Varianten im Einsatz. Vorteile seien<br />

die hohe Wärmespeicherkapazität,<br />

die geringe Störanfälligkeit,<br />

minimale Abgasverluste sowie<br />

Gleichmäßigkeit und damit Reproduzierbarkeit<br />

der Backergebnisse.<br />

Meier beobachtet eine Renaissance<br />

des Backens auf Stein und stellte<br />

die bereits vorhandenen Heuft-<br />

Lösungen hierzu vor. Der Prototyp<br />

eines neuen Thermoöl-Steinbackofens<br />

wird derzeit gemeinsam mit<br />

einem Kunden entwickelt. Die<br />

Neuentwicklungen gehen verstärkt<br />

in Richtung modular aufgebauter<br />

Thermoöl-Kompaktanlagen und<br />

-Ladenbacköfen (vor allem für kleinere<br />

Bäckereien).<br />

Das besondere Augenmerk von<br />

Heuft gelte den Faktoren Energieeffizienz<br />

und Prozesskontrolle.<br />

Durch die Optimierung von Ofentechnik<br />

und Backprozessen, Wärmerückgewinnung<br />

und Energiemanagementmaßnahmen<br />

seien<br />

erhebliche Einsparungen zu realisieren.<br />

<strong>Zukunft</strong>soptionen seien ferner<br />

Biomasseheizkessel, die energetische<br />

Nutzung von Retourenbackwaren<br />

sowie der Einsatz von<br />

Blockheizkraftwerken, Solarthermie<br />

und Absorptionskälte.<br />

Leo Trumm, Schulleiter der Ersten<br />

Deutschen Bäckerfachschule in<br />

Olpe (ADB), behandelte aktuelle<br />

Entwicklungen in Sachen „Holzbacköfen“.<br />

Aus reichhaltiger eigener<br />

Erfahrung heraus kommentierte<br />

er die Defizite der aktuell noch<br />

geltenden Leitsätze, technische Besonderheiten,<br />

Holzqualitäten und<br />

emotionale Besonderheiten des<br />

Backens im Holzofen: „Es geht um<br />

das Ursprüngliche, aber auch darum,<br />

Authentizität und verlorenes<br />

Vertrauen wiederzugewinnen.“<br />

Die Befeuerung mit (möglichst<br />

additivfreien) Pellets akzeptiert der<br />

Fachmann, sähe aber gerne einen<br />

qualitativen Unterschied zur direkten<br />

Befeuerung mit echtem Holz<br />

gewährleistet, indem für Letztere<br />

die Bezeichnung „Traditioneller<br />

Holzbackofen“ eingeführt wird.<br />

Erhebliche Zweifel seien hingegen<br />

angemeldet bei indirekter Befeue-<br />

rung – vor allem bei den unprofessionellen<br />

Anlagen mancher „Scharlatane“<br />

auf Wochenmärkten.<br />

Sicher und abgasarm<br />

transportieren<br />

Was der Weltkonzern Mercedes-<br />

Benz unternimmt, um den Gütertransport<br />

auf der Straße – bekanntlich<br />

ein Kernthema jeder BÄ-<br />

KO-Genossenschaft – sicherer und<br />

umweltfreundlicher zu gestalten,<br />

darüber sprach in Berlin Claus Harr<br />

(Großkundenmanagement Lkw).<br />

Ausgehend von der Prognose, dass<br />

die Transportleistung auf Deutschlands<br />

Straßen bis 2030 weiter<br />

stark zunehmen wird, und vom für<br />

2013 erwarteten EU-Gesetzentwurf<br />

zur CO 2 -Reduktion (Reduktionsziele<br />

sollen zwischen 2017 und<br />

2020 in Kraft treten – mit weitreichenden<br />

Folgen für die Steuergesetz<br />

gebung) erläuterte er die<br />

unter den Begriffen „Safe Drive“<br />

(unfallfreies Fahren) und „Clean<br />

Drive“ (emissionsfreies Fahren)<br />

zusammen gefassten MB-Initiativen.<br />

Die Vision vom unfallfreien Fahren<br />

werde innerhalb der physikalischen<br />

Grenzen umgesetzt. Grundsätzlich<br />

laufen die Bemühungen<br />

um eine Abgasreduktion zweigleisig:<br />

über Verbrauchsreduzierung<br />

und sauberere Kraftstoffe. Die<br />

hocheffizienten Dieselmotoren<br />

werden weiter verbessert, Details<br />

wie z. B. die Reduzierung von Roll-<br />

und Luftwiderständen konsequent<br />

genutzt. Ausführlich berichtete<br />

Harr über das Potenzial von Hybridmotoren,<br />

die allerdings preislich<br />

noch kaum konkurrenzfähig sind.<br />

Ein 100%iger Elektroantrieb für<br />

Lkws sei derzeit nicht möglich bzw.<br />

sinnvoll. Als konkrete Maßnahmen<br />

zum Spritsparen wie zur Steigerung<br />

der Sicherheit empfiehlt Harr<br />

Fahrertrainings, Telematik und Geschwindigkeitsreduzierungen<br />

ebenso wie verlängerte Wartungsintervalle.<br />

Ganzheitliches<br />

Prozessdenken empfohlen<br />

Bäckereitechnisch konkret wurde<br />

es dann wieder mit den Vorträgen<br />

von Adrian van Dillen und Hans-<br />

Peter Hetkamp von der WP Bakerygroup.<br />

Van Dillen führte ausgehend<br />

von möglichen <strong>Zukunft</strong>sszenarien<br />

(u. a. „ökosoziale Marktwirtschaft“)<br />

für das Jahr 2050 aus, welche<br />

Vorteile ein in Prozessketten<br />

denkender Systemanbieter (WP-<br />

Motto: „Think process!“) als Problemlöser<br />

für die Branche bereithält.<br />

Stichworte lauten hier: hygienisches<br />

Design, Energieffizienz und<br />

die Gewährleistung „sicherer“ Lebensmittel.<br />

Hetkamp stellte dar, welche Vorzüge<br />

eine Anlage hat, die gewissermaßen<br />

mit dem Unternehmen<br />

wachsen kann: Hier fällt – angesichts<br />

wachsenden Fachkräftemangels<br />

–vor allem der reduzierte Personaleinsatz<br />

<strong>dank</strong> einfacher und sicherer<br />

Bedienung und Automatisierung<br />

ins Gewicht, aber auch die<br />

intensivere Kontrolle von Abläufen<br />

im Sinne der Rückverfolgbarkeit.<br />

Ein ganzheitliches Energiekonzept<br />

erlaube es dem Bäcker, zum Energielieferanten<br />

zu werden – für den<br />

eigenen Betrieb (Heizung, Kühlen),<br />

aber auch für externe Abnehmer.<br />

Konkrete Beispiele aus dem Anlagenportfolio<br />

sind die mit dem<br />

Hygienepaket „Clean Tec“ ausgerüsteten<br />

Brötchenanlagen von WP<br />

Kemper („Quadro RelaxS“) und die<br />

auf der iba im Herbst neu vorgestellte<br />

Laminieranlage „Delta Cutting“;<br />

versprochen wird ein Teigteiler<br />

mit enormer Genauigkeit.<br />

Marcus Gansloser, Deutschland-<br />

Vertriebsleiter für das Kaffeemaschinengeschäft<br />

von WMF,<br />

nahm die Zuhörer mit auf eine Reise<br />

durch das Unternehmen und erläuterte,<br />

wie die inzwischen jährlich<br />

umgesetzten <strong>Innovation</strong>en bei<br />

Vollautomaten entstehen. Als<br />

Markttrends identifizierte er einen<br />

steigenden Qualitätsanspruch samt<br />

Markenfokussierung im Außer-<br />

Haus-Markt sowie mehr Systematisierung<br />

im Sinne von Gesamtlösungen<br />

an unterschiedlichen Standorten.<br />

Neue Getränkevarianten, intuitive<br />

Bedien- und Selbstbedienungskonzepte<br />

und eine zentrale<br />

Informationsvermittlung werden<br />

zum Muss für die Automaten. Auch<br />

die Vision der sich komplett vollautomatisch<br />

selbst reinigenden<br />

Prominenter Überraschungsgast<br />

am Vorabend der Veranstaltung<br />

war Extremsportler Joey Kelly.<br />

Maschine wird weiter verfolgt.<br />

Kurze Service- und Reaktionszeiten<br />

des Herstellers, eine Gesamtkostenbetrachtung<br />

über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg sowie<br />

Wasser und Rohstoff seien hier die<br />

wesentlichen Qualitätskriterien.<br />

Im Foyer bestand während der gesamten<br />

Zeit zudem Gelegenheit,<br />

sich mit der <strong>BÄKO</strong>, MEISTER KAF-<br />

FEE und WMF über die Fortschreibung<br />

des Erfolgskonzeptes B–M–<br />

W zu informieren. Dabei präsentierte<br />

WMF auch seine neueste Kaffeevollautomatengeneration(„bistro“,<br />

„presto“), die natürlich mit<br />

hochwertigem Kaffee aus dem<br />

Hause MEISTER KAFFEE „befeuert“<br />

wurde. Ab 2013 wird WMF <strong>dank</strong><br />

der Übernahme von CMA auch<br />

eine Siebträgerlinie anbieten.<br />

Wichtige Elemente:<br />

Diskussion und Austausch<br />

Dass der Technik- und <strong>Innovation</strong>stag<br />

weit mehr ist als eine Tagung<br />

oder Vortragsveranstaltung,<br />

bewiesen die rege Interaktion zwischen<br />

Referenten und Teilnehmern,<br />

der Austausch unter Kollegen<br />

und die vertiefte Diskussion zu<br />

den Topthemen. Zudem unterstützt<br />

die Veranstaltung den Arbeitskreis<br />

dabei, seiner Hauptaufgabe<br />

noch besser zu entsprechen:<br />

Technikkonzepte der <strong>Zukunft</strong> früh<br />

zu erkennen, um Bäckern und<br />

Konditoren die besten praxisnahen<br />

Lösungen anbieten zu können.<br />

sts<br />

6 |2012 <strong>BÄKO</strong>-magazin 13

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