Komplementäre Behandlungsmethoden - Sachsen-Anhaltische ...
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Immuntherapien behandelt werden. Dabei wird der Eindruck erweckt,<br />
dass es möglich sei, mit dem Testergebnis eine für den Patienten maßgeschneiderte<br />
Immuntherapie mit optimaler Wirksamkeit anzubieten.<br />
� Bewertung und Empfehlung<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht müssen NK-Zell-Funktionstests strikt<br />
abgelehnt werden, weil sie<br />
• fälschlicherweise die Funktion des komplexen Immunsystems ausschließlich<br />
anhand der NK-Zellen beurteilen<br />
• Abwehr hemmende Zellen und Botenstoffe unberücksichtigt lassen<br />
und daher zu falschen Therapieempfehlungen führen<br />
• keinen therapeutischen Vorteil bieten, eventuell sogar zu falschen<br />
Therapien verleiten<br />
• Individualisierte Immuntherapien, wie sie aus dem Funktionstest<br />
„NK-Zellen“ abgeleitet werden, könnten, wenn überhaupt, nur<br />
auf Basis einer Analyse des gesamten Immunsystems erfolgen.<br />
Immundiagnostik<br />
Bundesweit bieten so genannte „Immunlaboratorien“ Immunstatusbestimmungen<br />
an. Diese Untersuchungen beschränken sich nicht auf die<br />
Zahlen und Aktivitäten der Immunzellen des Blutes, deren Existenz und<br />
Funktionsweise wissenschaftlich erwiesen ist, sondern sie analysieren<br />
zusätzlich Zellarten, für die Aufgaben und Normwerte nicht hinreichend<br />
bekannt sind. Derartige Untersuchungen sind für die Behandlung und<br />
den Verlauf von Krebserkrankungen völlig belanglos, aber teuer.<br />
� Bewertung und Empfehlung<br />
Aus wissenschaftlicher Sicht ist es wichtig, den Immunstatus bei<br />
Bedarf zu bestimmen. Dabei sollten aber ausschließlich Werte erhoben<br />
werden, deren Bedeutung innerhalb des Krankheitsgeschehens<br />
bewiesen ist. Dazu gehört als Grundlage das so genannte Differentialblutbild<br />
(Leukozyten, Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten). Zu-<br />
<strong>Komplementäre</strong> <strong>Behandlungsmethoden</strong> bei Krebserkrankungen · Ausgabe <strong>Sachsen</strong>-Anhalt 2011<br />
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