Komplementäre Behandlungsmethoden - Sachsen-Anhaltische ...
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yonen oder Lämmern. Faktor AF2 soll Abwehr steigernde bzw. die<br />
Abwehr schützende Bestandteile enthalten.<br />
2) NeyDIL Nr. 66 (früher NeyTumorin)<br />
Hierbei handelt es sich um ein gefriergetrocknetes Extrakt u. a. aus<br />
Gehirn, Plazenta, Thymus, Hoden, Nabelschnur, Nebennieren, Schilddrüse,<br />
Knochenmark, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse, Niere, Milz,<br />
und Darmschleimhaut von Föten und Jungtieren von Rindern und<br />
Schweinen. Der Theorie nach werden durch die zytoplasmatische<br />
Therapie mit NeyDIL Nr. 66 dem Organismus „physiologische Reparationshilfen“<br />
zugeführt. Diese sollen bewirken, dass defekte (Organ-)<br />
Strukturen erneuert werden. Die Behandlung mit einem breiten<br />
Spektrum von Organbestandteilen soll effektiver sein als diejenige mit<br />
Einzelsubstanzen.<br />
3) Polyerga<br />
Dieses Präparat setzt sich aus Peptiden der Milz vom Schwein zusammen.<br />
Es wird damit geworben, dass Polyerga seit mehr als 40 Jahren<br />
in der Tumortherapie eingesetzt wird und in zahlreichen kontrollierten<br />
Studien und Anwendungsbeobachtungen seine Wirksamkeit nachgewiesen<br />
habe. Ein Blick in wissenschaftliche Datenbanken (z. B. Med-<br />
Line) widerspricht diesen Aussagen, da keine fundierten Daten bzgl.<br />
klinischer Unbedenklichkeit und Wirksamkeit veröffentlicht sind.<br />
Bisher sind lediglich für den Faktor AF2 in der Literatur vier Studien<br />
zu Brust-, Prostata- und Harnleiterkrebs belegt. Nur letztere genügt<br />
allerdings wissenschaftlichen Ansprüchen. Diese Studie zum Urothelkarzinom<br />
ergab, dass die komplementäre Gabe von Faktor AF2 keinen<br />
Einfl uss auf die klinische Ansprechrate der Chemotherapie hatte, wohl<br />
aber deren Hämatotoxizität (= Therapie bedingte Reduktion von Zellen<br />
des Blutes) minderte. Diese Daten bedürfen der Bestätigung in einer<br />
kontrollierten Studie, da aufgrund der niedrigen Patientenzahlen in<br />
den Therapiegruppen lediglich ein viel versprechender Trend erkennbar<br />
<strong>Komplementäre</strong> <strong>Behandlungsmethoden</strong> bei Krebserkrankungen · Ausgabe <strong>Sachsen</strong>-Anhalt 2011<br />
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