"Sprachen fallen nicht vom Himmel" (1) (Ein Kommentar ... - pro idioms

Bibliographien, Sagen und Märchen,
Liedersammlungen, Zeitschriften und
ethnographische Studien von beachtlicher Qualität
gebracht.
Für einen Sekretär der LR ist es nicht leicht, im
Gewirr der verschiedenen Idiome sich einen
gangbaren Kommunikationsweg freizuschaufeln.
Je nach ihrer idiomatischen Herkunft gelang dies
den zuständigen Beauftragten bislang leidlich.
Überfordert wurde die Institution LR erst, als
man daran ging, die neue Ausrichtung der
Sprachplanung Schritt für Schritt umzusetzen. Die
Form des "Gemeinromanischen" (Koine) sollte
nicht nur gefestigt, sondern auch über die
verschiedensten Kanäle verbreitet werden. Sich
neue Domänen ausloten und solche erschliessen
und besetzen, war und ist ein wichtiges Anliegen
der Sprachplaner.
Kam hinzu, dass die LR ihre Strukturen aus
finanziellen Gründen drastisch verschlanken
musste, die praktische Arbeit dezentralisierte und
delegierte und dadurch die eigentliche kulturelle
Aufgabe vorort, namentlich an kritischen
Brennpunkten des Geschehens einschränkte oder
diese gar aus den Händen gab.
Orientierung nach aussen und deren Folgen
Eine systematisch geförderte Orientierung nach
aussen (Politik, Wirtschaft, Medien), ein
Fortschreiten auf Augenhöhe mit den übrigen
bündnerischen Sprachgruppen, förderte eine
steigende Präsenz des Rätoromanischen in der
Öffentlichkeit. Sie trug wohl auch zum
wachsenden Selbstbewusstsein der Rätoromanen
bei. Wie es sich aber zeigt, war die Wirkung
weder nachhaltig noch ging sie in die Tiefe. Es
fällt auf, dass man neuerdings immer mehr auf
Hilfe von Leuten ausserhalb der romanischen
Stammlande angewiesen ist, um das "Neuland" zu
halten und zu sichern. Jakobs "Himmelsleiter",