Medien-Analyse < - Landau Media AG
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20<br />
FACHARTIKEL<br />
Zahn um Zahn<br />
Erfolgreiche Kommunikation durch eine Verschränkung der Messinstrumente<br />
Integrierte Kommunikation oder Kakophonie<br />
des Marketings?<br />
Die Zauberformel „integrierte Kommunikation“ hat in den letzten<br />
Jahren die Diskussion über eine inhaltlich optimale und<br />
zugleich effiziente Markenkommunikation mitbestimmt. In der<br />
Theorie besteht in dieser Diskussion große Einigkeit darin, dass<br />
alle verfügbaren Kommunikationsinstrumente der jeweils einen<br />
Idee folgen und entsprechend ihren spezifischen Stärken eingesetzt<br />
werden sollen.<br />
Interesse ja, Initiative nein:<br />
Beispiel PR-Evaluation?<br />
Trotz dieser unbefriedigenden Situation haben sich die PR-Verantwortlichen<br />
bisher zu wenig mit der dafür entscheidenden<br />
Frage auseinandergesetzt: Was leistet PR für die Markenkommunikation<br />
konkret? Bestehende Bewertungsmethoden wie<br />
Reichweitenbetrachtungen oder die Addition von <strong>Media</strong>äquivalenten<br />
geben nur eine ungenügende Antwort, weil sie den<br />
Inhalt der PR-Kommunikation nicht bewerten. Es liegt aber in<br />
der Natur der PR-Arbeit, dass der Inhalt im Vergleich zu klassischen<br />
<strong>Media</strong>aktivitäten nicht bindend vorgegeben, sondern<br />
lediglich vorgeschlagen werden kann. Er variiert von Medium<br />
zu Medium.<br />
Eine Studie der Kommunikationsagentur pr+co (München, Stuttgart)<br />
hat es jüngst in Zahlen gefasst:<br />
- Mit Abstand als häufigste Evaluationsmethode wird von<br />
Befragten in Unternehmen wie Agenturen die quantitative<br />
Clippingauswertung genannt (88 / 86 Prozent).<br />
Qualität braucht Ziele<br />
Was führt also zu diesem Evaluationsverhalten der Unternehmen?<br />
Oftmals sind die Ziele der Kommunikation im Allgemeinen<br />
und der PR im Speziellen nicht konkret genug formuliert, damit<br />
diese überhaupt messbar wären.<br />
Nur wenn die Unternehmensstrategie und die Unternehmensziele<br />
konkret und klar formuliert sind, lassen sich daraus<br />
auch Kommunikationsziele ableiten. Diese müssen SMART sein,<br />
d.h. spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert.<br />
Allerdings fehlen insbesondere für Kommunikations-Aktivitäten<br />
messbare Kriterien, um einen sinnvollen und zugleich effizienten<br />
Einsatz nachweisen zu können. Grund genug für Marketingentscheider<br />
trotz prinzipieller Bereitschaft vor diesen Investitionen<br />
zurück zu schrecken. Stattdessen wird in der Praxis wider besseren<br />
Wissens eindimensional und ohne Risiko in klassische<br />
Aktivitäten investiert und das Kommunikationsorchester hört<br />
zu, während die erste Geige permanent solo spielt.<br />
- Nur 23 Prozent der befragten Unternehmensvertreter sagen,<br />
dass sie über ein festes Budget für PR-Evaluation verfügen.<br />
- Nur etwas über ein Drittel der Befragten aus evaluierenden<br />
Unternehmen sowie aus Agenturen ist der Ansicht, dass Evaluation<br />
auch der Optimierung der operativen Unternehmensaktivitäten<br />
dient. Zwischen 40 und 50 Prozent aller Befragten<br />
sind hier gänzlich unentschieden. Nur eine Minderheit sieht<br />
demnach überhaupt einen Anpassungszusammenhang zwischen<br />
PR-Evaluation und Verhalten / Handeln des Unternehmens.<br />
Es wird alles gemessen, ohne dass die Ergebnisse zu relevanten<br />
Handlungen führen. Wofür wird dann aber gemessen? Auch hier<br />
gibt die Studie eine klare Antwort:<br />
- Über drei Viertel der Befragten aus Agenturen sowie aus den<br />
selbst evaluierenden Unternehmen sagen, dass Evaluationsergebnisse<br />
dem internen „Verkaufen“ und der Legitimation<br />
von PR dienen.<br />
Legitimation durch Massennachweis könnte man dies Verhalten<br />
nennen. Je mehr desto besser? Ist das die Faustformel für<br />
erfolgreiche PR? Sicherlich nicht!<br />
Wer über Kommunikationsziele verfügt, die diese Eigenschaften<br />
mittragen, ist auch in der Lage, seine derzeitige Position bezogen<br />
auf diese Ziele zu bestimmen (IST-<strong>Analyse</strong>) und den Fortschritt<br />
zu formulieren, den er im nächsten Jahr erreichen will<br />
(SOLL-Konzept). Dann verfügt die Kommunikation über ein klar<br />
beschriebenes Zielsystem, welches auf die einzelnen Disziplinen<br />
(Werbung, Sponsoring, PR, usw.) herunter gebrochen werden<br />
kann. Wer hierbei die Zielsetzung gemäß den individuellen<br />
Stärken der einzelnen Disziplinen vornimmt hat eine optimale<br />
Kommunikationsplanung.