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<strong>Handball</strong>-Saison 2008/2009 Seite 17<br />
REGIONALLIGA MÄNNER / HSG POHLHEIM<br />
Mit neuem Trainer in die zweite Regionalliga-Saison startet die HSG Pohlheim mit (hintere Reihe v.l.): Christian Schäfer, Jan<br />
Schier, Jan-Philipp Hoepfner, Stefan Lex, Fabian Neumeier. – Mitte (v.l.): Manager Harald Gorldt, Betreuer Volker Schneider, Benni<br />
Billek, Thomas Schäfer, Sebastian Fay, David Billek, Daniel Hirz, Trainer Marius Naidin. – Vorne (v.l.): Niko Bepler, Mathias<br />
Kartak, Sven Wösthoff, Jan Wüst, Dennis Weisel und Mischa Schneider. (Foto: Privat)<br />
HSG Pohlheim vor der zweiten Saison in der Regionalliga<br />
Von Anfang an gegen den Abstieg<br />
Neu-Coach Marius Naidin bleibt realistisch – Thomas Schäfer wird lange fehlen<br />
(jow) Den 17. Mai 2008 werden sich die Verantwortlichen und Spieler<br />
der HSG Pohlheim ganz dick im Kalender angestrichen haben und<br />
sich gerne daran erinnern. An diesem Abend hatte die <strong>Handball</strong>spielgemeinschaft<br />
den fast nicht mehr für möglich gehaltenen Klassener-<br />
Neun Minuten vor dem Ende der Partie hing<br />
die Regionalligazugehörigkeit in der Premierensaison<br />
für eine mögliche zweite Spielzeit beim<br />
Stand von 21:25 und gleichzeitiger Kenntnis der<br />
Endergebnisse aus den anderen Hallen am seidenen<br />
Faden. In einem wahren Kraftakt schafften<br />
die Schäfer, Kartak und Co. aber doch noch<br />
die Wende und konnten an diesem Abend die<br />
Sektkorken knallen lassen.<br />
Mittlerweile ist in Pohlheim wieder der harte<br />
Trainingsalltag eingekehrt und die Vorbereitung<br />
auf die zweite Saison in der dritthöchsten Spielklasse<br />
läuft auf Hochtouren. Der in der Winterpause<br />
für den glück- und erfolglosen Trainer<br />
Wilfried Schneider eingesprungene Horst-Günther<br />
Schmandt hat das Traineramt weitergegeben<br />
und will sich jetzt auf seinen Posten als<br />
1. Vorsitzender des Gesamtvereins konzentrieren.<br />
Sein Nachfolger ist Marius Naidin. Und dieser<br />
ist kein Mann der großen Worte. Aber was<br />
er sagt, das hat Hand und Fuß: »Wir brauchen<br />
uns keine Illusionen zu machen, wir werden von<br />
Anfang an wieder um den Klassenerhalt kämpfen«,<br />
gibt Naidin, der zum Ende der letzten Saison<br />
als Feuerwehrmann bei der SG Lollar/Ruttershausen<br />
eingesprungen war und diese in einem<br />
ebenso packenden Fotofinish in der Bezirksoberliga<br />
zum Klassenerhalt geführt hatte,<br />
einen Ausblick auf die neue Spielzeit.<br />
Nach Lage der Dinge wird die sportliche Situation<br />
in der zweiten Saison nicht leichter: »Zum<br />
einen kennen die Mannschaften die Spielweise,<br />
zum anderen werden wir nicht mehr als Außenseiter<br />
wahrgenommen«, prognostiziert der<br />
neue Übungsleiter. Die Saisonvorbereitung lief<br />
dabei aus seiner Sicht alles andere als reibungslos.<br />
»Während der Vorbereitung waren<br />
immer mehrere Spieler angeschlagen, so dass<br />
die Trainingsarbeit schwierig war.«<br />
Am 9. Juli hatte er seine Mannschaft zur ersten<br />
Trainingseinheit gebeten und seitdem Kondition<br />
»gebolzt«, das Spielverständnis trainiert<br />
und für taktische Finessen sensibilisiert. In den<br />
Testspielen ergab sich ein gemischtes Bild: Erwarteten<br />
Siegen gegen die klassentieferen<br />
Mannschaften wie die HSG Wettenberg (38:26),<br />
die SG Münzenberg/Gambach (32:22) und ein<br />
27:23-Erfolg gegen Oberligist SG Kleenheim,<br />
folgten ernüchternde Schlappen gegen den<br />
Zweitligisten TSG Groß-Bieberau (19:31). Auch<br />
gegen den Bundesligisten Stralsunder HV war<br />
man im Rahmen des Linden-Cups chancenlos.<br />
Eine enttäuschende Leistung lieferte man am<br />
Endspieltag gegen den Neu-Landesligisten<br />
MSG Linden, dem man mit 29:22 unterlag. Auf<br />
dem eigenen Karl-Heinz-Hock-Gedächtnisturnier<br />
will man sehen, wo man steht.<br />
Der offizielle Startschuss in die Regionalligasaison<br />
erfolgt am 13. September, wenn die Naidin-Schützlinge<br />
zur TSG Haßloch reisen müssen.<br />
Eine Woche später heißt der Gegner vor<br />
heimischem Publikum SVH Kassel. Beim Unternehmen<br />
Klassenerhalt muss der neue Trainer<br />
auf zwei alte Haudegen verzichten. Sowohl Jens<br />
Steinbach als auch Heiko Jakobi haben ihre<br />
<strong>Handball</strong>schuhe endgültig an den Nagel gehängt<br />
und werden im Innenblock sicherlich aufgrund<br />
ihrer Erfahrung schmerzlich vermisst.<br />
halt in der Regionalliga doch noch sichergestellt. Wer in der Holzheimer<br />
Sporthalle dabei war, dem sind die spannenden Momente á la<br />
Hitchcock-Krimi und die Freudenausbrüche nach dem Schlusspfiff sicher<br />
noch gegenwärtig. Es war ein einmaliges Erlebnis.<br />
■<br />
Ergänzt wurde der Kader vornehmlich mit jungen<br />
Spielern. Einer davon ist Stefan Lex, der ein<br />
Doppelspielrecht hat und auch beim TV Hüttenberg<br />
(2. Liga) eingesetzt werden soll. Zudem ist<br />
mit dem pfeilschnellen Außen Fabian Neumayer<br />
ein alter Bekannter zur Mannschaft gestoßen,<br />
der sich schon in der letzten Saison im Training<br />
bei den Pohlheimern fit gehalten hat. Mit David<br />
Billek aus der eigenen Jugend und Jan Schier<br />
aus der Nachwuchsabteilung der HSG Dutenhofen/Münchholzhausen<br />
gehören noch zwei Ergänzungsspieler<br />
zum Kader, für die es darum<br />
gehen wird, Erfahrung zu sammeln und den<br />
großen Sprung von der Jugend in die Regionalliga<br />
zu schaffen.<br />
Ansonsten steht Marius Naidin der Kader der<br />
Vorsaison zur Verfügung. Im Tor wird wieder<br />
das bewährte Duo aus Jan Wüst und Sven<br />
Wösthoff stehen. Vor allem Jan Wüst hat in der<br />
vergangenen Saison starke Spiele abgeliefert<br />
und somit sicher den einen oder anderen Punkt<br />
für seine Farben festgehalten. Aus dem Rückraum<br />
sollen die Schäfer-Zwillinge gemeinsam<br />
mit Daniel Hirz und Benedikt Billek für die nötige<br />
Torgefahr sorgen und auf Außen sind Dennis<br />
Weisel und Routinier Matthias Kartak eine feste<br />
Größe. Thomas Schäfer wird aufgrund eines<br />
Auslandsaufenthalts aber lange fehlen. Einen<br />
Titelfavoriten will Naidin im 16er-Feld nicht benennen:<br />
»Mir ist egal, wer aufsteigen will und<br />
wer nicht. Ich kann nicht sagen, wer im Meisterschaftsrennen<br />
mitmischt«, sag Naidin und fügt<br />
mit einem Augenzwinkern hinzu: »Wir sind auf<br />
jeden Fall nicht dabei.«<br />
AZ-PROGNOSE<br />
Das zweite Jahr ist immer das schwerste.<br />
Diese – ein wenig abgedroschene – Aussage<br />
hat weiter ihre Gültigkeit, auch was<br />
den Regionalligisten HSG Pohlheim angeht.<br />
Den Klassenerhalt in der letzten Saison<br />
gerade so geschafft, geht es für die<br />
Mannschaft unter dem neuen Trainer Marius<br />
Naidin auch diesmal von Anfang an<br />
gegen den Abstieg. Erschwert wird das<br />
Vorhaben Klassenerhalt zum einen durch<br />
die Tatsache, dass der längst zu einem<br />
wichtigen Spieler gewordene Thomas<br />
Schäfer wegen eines Auslandsaufenthaltes<br />
lange Zeit nicht zur Verfügung stehen<br />
wird, zum anderen dadurch, dass mit dem<br />
Aufsteiger SVH Kassel eine Mannschaft in<br />
die Klasse kam, bei der man nicht davon<br />
ausgehen kann, dass sie – wie für einen<br />
Aufsteiger eigentlich üblich – um den<br />
Klassenerhalt kämpft. Die Nordhessen<br />
werden sogar in Sachen Meisterschaft ein<br />
gewichtiges Wörtchen mitreden, so dass<br />
sich die Pohlheimer nicht darauf verlassen<br />
können mit dem Neuling ein Team auf Augenhöhe<br />
oder gar einen »Punktelieferant«<br />
in der Liga zu haben. Dies gilt viel mehr für<br />
Bad Blankenburg und die MSG Untere<br />
Saar. Diese beiden Teams muss die HSG<br />
im Klassenkampf auf jeden Fall hinter sich<br />
lassen. (mac)<br />
DIE AUFGEBOTE<br />
■<br />
■<br />
HSG Pohlheim<br />
Zugänge: Fabian Neumeier (TV Petterweil),<br />
Jan Schier (HSG K/P/G-Butzbach), Markus<br />
Schmidt (eigene Jugend), Stefan Lex (Zweitspielrecht<br />
von TV Hüttenberg).<br />
Abgänge: Heiko Jakobi (Laufbahnende),<br />
Jens Steinbach (TV Hüttenberg III) Andreas<br />
Fay (TSV Griedel), Lars Müll (MSG Linden),<br />
Thomas Schäfer (Auslands-Aufenthalt).<br />
Kader / Tor: Jan Wüst, Sven Wösthoff, Markus<br />
Schmidt. – Rückraum: Sebastian Fay,<br />
Stefan Lex, Christian Schäfer, Daniel Hirz, Benedikt<br />
Billek, Nico Bepler. – Außen: Jan-Philipp<br />
Hoepfner, Mathias Kartak, Dennis Weisel,<br />
Fabian Neumeier. – Kreis: Mischa Schneider.<br />
– Trainer: Marius Naidin.<br />
SVH Kassel<br />
Zugänge: Alexander Koke (TSV Dormagen),<br />
Matthias Aschenbroich (ASV Hamm), Marco<br />
Stange (HC Empor Rostock), Andre Lohrbach<br />
(TBV Lemgo), Faruk Tataraga (Club Katar).<br />
Abgänge: Maros Kolpak (Rhein-Neckar Löwen).<br />
Kader / Tor: Marco Stange, Max Deusen,<br />
Selver Rizvanovic. – Rückraum: Igor Sharnikau,<br />
Alexander Koke, Benny Lindt, Matthias<br />
Aschenbroich, Adem Basic, Nils Brücker, Faruk<br />
Tataraga. – Außen: Andre Lohrbach, Sead<br />
Kurtagic, Christoph Reinbold, Benjamin Kress,<br />
Marc Adam. – Kreis: Daniel Botte, Stefan Ditzel.<br />
– Trainer: Dragan Markovic.<br />
HG Saarlouis<br />
Zugänge: Peter Vozar (OHV Aurich), Tomas<br />
Bednarik (OHC Karvina/CZ), Pascal Simon (eigene<br />
Jugend).<br />
Abgänge: Marcin Sculz (TSV Friedberg),<br />
Marius Versickas (HC Berchem/LUX), Dennis<br />
Koppenburg (HF Untere Saar), Martin Rokay<br />
(3. Mannschaft).<br />
Kader / Tor: Sven Ehrich, Darius Jonczyk,<br />
Christoph Chwalek. – Rückraum: Christian<br />
Kühn, Peter Vozar, Daniel Altmeyer, Daniel<br />
Fontaine, Danije Grgic. – Außen: Sven-Malte<br />
Hoffmann, Tobias Stemmler, Philipp Kessler. –<br />
Kreis: Pascal Simon, Tomas Bednarik. – Trainer:<br />
Christoph Barthel.