âLaborâ kommt von âarbeitenâ
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54 Bergische Entwicklungsagentur<br />
Auf die<br />
Plätze,<br />
fertig ...<br />
Gute Nachrichten für die<br />
bergische Wirtschaft und die<br />
Bergische Entwicklungsagentur:<br />
Drei Experten verstärken das<br />
Team und unterstützen die<br />
Unternehmen der Region nun<br />
tatkräftig bei den Themen<br />
Innovation, Wissenstransfer<br />
und Nachwuchsakquise.<br />
U<br />
m sich noch besser um die<br />
zentralen Themen der bergischen<br />
Unternehmen kümmern<br />
zu können, hat das<br />
Team der Bergischen Entwicklungsagentur<br />
Zuwachs bekommen. Möglich gemacht<br />
haben das Fördermittel des Landes:<br />
Für die kommenden zwei Jahre stehen inklusive<br />
der Eigenmittel 660.000 Euro zur<br />
Verfügung. Vier Projekte, die allesamt das<br />
Ziel haben, die regionale Wirtschaft zu<br />
stärken, hatte man für die Bewerbung ins<br />
Rennen geschickt. Jetzt sind sie gestartet,<br />
und zwei neue Projektmanager und eine<br />
Assistentin sind schon an der Arbeit.<br />
Lutz Kolitschus ist Projektmanager<br />
für Innovation. Er bringt reichlich Erfahrung<br />
mit, denn der 40jährige war nach<br />
seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
mehrere Jahre im Vertrieb eines<br />
bergischen Automobilzulieferers und<br />
hat anschließend bei einem Wuppertaler<br />
Kreditinstitut betriebswirtschaftliche<br />
Aufgaben im Projektmanagement wahrgenommen.<br />
„Meine Hauptaufgabe ist es,<br />
die in der Region reichlich vorhandenen<br />
Innovationspotentiale abzurufen und zu<br />
fördern“, beschreibt er sein neues Tätigkeitsfeld.<br />
Er betreut zwei Projekte: Der<br />
„KMU-Innovationsimpuls“ macht zum<br />
Bergisches Wirtschaftsblatt 4/10<br />
Verstärken das Team der BEA im Bereich „Innovation &<br />
wissensbasierte Wirtschaft“ (v. l.): J. Chri stoph Ziegler,<br />
Karin Blaschczok und Lutz Kolitschus<br />
einen Innovationen sichtbar und soll Innovationprozesse<br />
in den einzelnen Unternehmen<br />
anregen. Für das Frühjahr<br />
2011 ist eine Preisverleihung geplant, die<br />
besonders innovative Unternehmen ins<br />
Rampenlicht rücken wird. Außerdem soll<br />
es eine Veranstaltungsreihe geben, bei<br />
der an vier Abenden Unternehmer und<br />
Praktiker Beispiele für innovative Prozesse<br />
oder Produkte vorstellen. Das zweite<br />
Projekt „Dienstleister-innovativ“ soll die<br />
innovativen Dienstleistungsunternehmen<br />
vor Ort stärken und die Region als<br />
attraktiven Standort für externe Dienstleistungsunternehmen<br />
wahrnehmbar<br />
machen. Insbesondere durch den Aufbau<br />
einer interaktiven Plattform („Web 2.0“)<br />
sollen bergische Unternehmen einen<br />
deutlich verbesserten und zielgerichteten<br />
Kontakt zu Dienstleistern erhalten.<br />
Fachkräfte und Wissen<br />
für die Region<br />
J. Christoph Ziegler ist Projektmanager<br />
für die Projekte „Fachkräfteakquise“ und<br />
„Transferstelle+“. Die „Transferstelle+“<br />
legt den Fokus auf die Verknüpfung <strong>von</strong><br />
Wirtschaft und Wissenschaft und soll engagierte<br />
Studierende in die Netzwerkak-<br />
tivitäten der bergischen Unternehmen<br />
einbinden. Dies soll etwa durch Wettbewerbe<br />
stattfinden, die zusammen mit der<br />
Bergischen Universität und ansässigen<br />
Unternehmen umgesetzt werden. Die<br />
„Fachkräfteakquise“ wiederum soll Absolventen<br />
nach Beendigung des Studiums<br />
in der Region halten. Im Rahmen einer<br />
strategischen Kampagne werden dazu<br />
Unternehmer mit den Nachwuchskräften<br />
zusammengebracht. Auftritte auf Rekrutierungsmessen<br />
und die Organisation <strong>von</strong><br />
Kontaktveranstaltungen wie Tage der offenen<br />
Tür oder Betriebsführungen gehören<br />
auch dazu. Erste Erfolge hatte man<br />
bereits auf der „bonding Firmenkontaktmesse“<br />
in Bochum erzielt. Unter anderem<br />
nahmen dort rund 48 Studierende an einer<br />
Umfrage teil. „Die Auswertung bietet<br />
uns wichtige Informationen für unsere<br />
Arbeit, und wir werden sie auch den Unternehmen<br />
zur Verfügung stellen”, sagt<br />
Ziegler. Der 33jährige studierte Raumplaner<br />
war schon im Bereich Gründungswettbewerbe<br />
und Wachstumsinitiativen<br />
tätig, bei der Landesinitiative StadtBau-<br />
Kultur NRW für die Konzeption baukultureller<br />
Events zuständig und hat zuletzt<br />
bei einem Netzwerkkommunikator für<br />
die Immobilienwirtschaft Veranstaltun-
gen entwickelt und moderiert. Unterstützt<br />
werden die beiden Projektmanager<br />
<strong>von</strong> Karin Blaschczok aus Solingen. „Ich<br />
freue mich wirklich, nun hier in der Region<br />
bei der Umsetzung <strong>von</strong> Projekten tatkräftig<br />
mitwirken zu können“, bekräftigt<br />
die 41jährige. Denn damit kennt sie sich<br />
bestens aus. Im Rahmen ihrer Arbeit für<br />
ein Düsseldorfer Beratungsunternehmen<br />
war sie schon innerhalb <strong>von</strong> Landesinitiativen<br />
wie „Go! – Die Gründungsoffensive<br />
Wenn das Geld knapp ist, <strong>kommt</strong><br />
so manche Stadt auf die Idee, das<br />
Tafelsilber zu verscherbeln. Doch<br />
als es in Solingen an die städtischen<br />
Grünflächen gehen sollte, machten<br />
die Bürger nicht mit. Jetzt pflegt ein<br />
gemeinnütziger Verein den größten<br />
Park der Stadt und spart dem<br />
Kämmerer jedes Jahr 25.000 Euro.<br />
A<br />
ls „Parkretter" waren sie im Sep-<br />
tember 2009 angetreten: Zehn<br />
Anwohner des „Parks am Kannenhof",<br />
der mit mehr als 50.000 Quadratmetern<br />
Solingens größte Grünanlage<br />
ist. Wegen der klammen Kasse hatte die<br />
Stadtverwaltung den Verkauf <strong>von</strong> rund<br />
einem Zwölftel aller öffentlichen Grünflächen<br />
bekanntgegeben. Größtes Vermarktungsobjekt<br />
war der ehemalige Botanische<br />
Garten, in Solingen als „Park am<br />
Kannenhof" bekannt.<br />
Protest mit Wirkung<br />
Weil die Anwohner nicht hinnehmen<br />
wollten, dass „ihr“ Park – für viele das<br />
zweite, grüne Wohnzimmer – versilbert<br />
werden sollte, protestierten sie als "Initiative<br />
Lebenswertes Solingen" in einem<br />
offenen Brief an den Solinger Oberbürgermeister<br />
Norbert Feith. Politik und Verwaltung<br />
signalisierten bald Gesprächsbereitschaft.<br />
Im März kam dann das Angebot:<br />
Wenn es der Bürgerinitiative auf Dauer<br />
gelingt, die Stadtkasse um 25.000 Euro<br />
NRW“ und „move – Mittelstandsoffensive<br />
NRW“ in der Projektarbeit tätig. Ihre<br />
Erfahrungen in der Durchführung und<br />
Betreuung regionaler und landesweiter<br />
Veranstaltungen und dem Controlling öffentlicher<br />
Fördermaßnahmen kommen<br />
nun dem Team der BEA zugute: Denn die<br />
Veranstaltungsvorbereitung und -durchführung<br />
sowie Marketingaktivitäten und<br />
die finanzielle Projektabwicklung gehören<br />
zu ihren Aufgaben.<br />
jährlich für die Pflege zu entlasten, bleibt<br />
der Park Bürgereigentum. Ein Patenschaftsvertrag<br />
garantiert eine jährliche<br />
Grundsicherung, der Rest muss vom Verein<br />
aufgestockt werden.<br />
Der Gustav-Coppel-Park, nun offiziell<br />
benannt nach dem verdienten Solinger<br />
Unternehmer, ist seit Juni dieses Jahres<br />
Zweck des gemeinnützigen Vereins „Lebenswertes<br />
Solingen“. Rund 50 Mitglieder<br />
zählt er schon. Durch bürgerschaftliches<br />
Engagement soll das ökologisch, kulturell<br />
und historisch wertvolle Naturgebiet erhalten<br />
werden. Von Mai bis Oktober bewirtschaften<br />
die Vereinsmitglieder und<br />
Helfer die Anlage – ein Hauptteil der Vereinsarbeit.<br />
Immer samstags ab 8.30 Uhr<br />
Lutz Kolitschus<br />
Tel.: 02 12 / 88 16 06-82<br />
kolitschus@bergische-agentur.de<br />
J. Christoph Ziegler<br />
Tel.: 02 12 / 88 16 06-81<br />
ziegler@bergische-agentur.de<br />
Karin Blaschczok<br />
Tel.: 02 12 / 88 16 06-80<br />
blaschczok@bergische-agentur.de<br />
Retter des grünen Wohnzimmers<br />
Oase in der Stadt: Dank Bürgerengagement bleibt<br />
der Gustav-Coppel-Park in Solingen erhalten<br />
Bergische Entwicklungsagentur<br />
sammeln sie Müll, schneiden Bänke und<br />
Mauern frei oder säubern den Spielplatz.<br />
Das Engagement zieht Kreise: „So hat<br />
etwa unser Riesenposter, das Flora und<br />
Fauna des Parks zeigt, benachbarte Kitas<br />
und Schulen zum Unterricht in freier<br />
Natur angeregt“, berichten die Vereinsvorstände<br />
Melita Neumann und Uschi<br />
Lauterjung. Bunt wird es auch bald: Unter<br />
der Pinselführung des Solinger Künstlers<br />
Sascha Reichert gestalten Jugendliche die<br />
Parkbänke nach eigenen Ideen.<br />
55<br />
Lebenswertes Solingen e. V.<br />
Melita Neumann ∙ Tel.: 02 12 / 20 47 77<br />
info@lebenswertes-solingen.de<br />
www.lebenswertes-solingen.de<br />
Bergisches Wirtschaftsblatt 4/10
58 Bergische Entwicklungsagentur Infoservice (Anzeige)<br />
„Labor“ <strong>kommt</strong> <strong>von</strong> „arbeiten“<br />
Wenn sich mittelständische<br />
Unternehmen mit der Bergischen<br />
Universität Wuppertal<br />
zusammentun, sind die Ergebnisse<br />
stets beachtlich. Bestes Beispiel:<br />
das Innovationslabor. Dieses Projekt<br />
hat nun Chancen auf Fördermittel.<br />
M<br />
it dem Innovationslabor gibt<br />
es ab sofort einen Ort, an dem<br />
Unternehmen nicht nur Prototypen<br />
<strong>von</strong> Maschinen und Anlagen testen<br />
können, sondern sich auch noch untereinander<br />
vernetzen können”, erklärt<br />
Professor Dr. Joachim Marzinkowski, der<br />
gemeinsam mit Dirk Sachsenröder Initiator<br />
des Projektes ist. Das Labor, dessen<br />
Infrastruktur schon etwas länger besteht,<br />
wurde inzwischen komplett neu<br />
im Gebäude des Textiltechnischen Instituts<br />
TTI am Tejin-Hochhaus in Wuppertal-Elberfeld<br />
eingerichtet. Ende Juni fand<br />
ein Workshop zu seiner Weiterentwicklung<br />
statt; gemeinsam eingeladen hatten<br />
dazu die Bergische Universität, das W-tec<br />
und die Bergische Entwicklungsagentur,<br />
ebenfalls einer der Projektpartner. Groß<br />
war das Interesse: rund 50 Unternehmen<br />
trafen sich im W-tec. Denn hier konnte<br />
man auch <strong>von</strong> anderen Regionen lernen.<br />
So stellte etwa Netzwerkmanager Gerald<br />
Pörschmann das Netzwerk OWL Maschinenbau<br />
vor. „Unser Innovationsnetzwerk<br />
dient dem Ziel, die wirtschaftliche und<br />
technologische Leistungskraft der Maschinenbauregion<br />
OstWestfalenLippe im<br />
internationalen Wettbewerb zu stärken.<br />
Gemeinsame Messeauftritte, Workshops<br />
und Schulungen gehören im übrigen<br />
auch zum Angebotsportfolio”, berichtet<br />
Pörschmann.<br />
Kooperationspartner<br />
dringend gesucht<br />
Das bergische Projekt Innovationslabor<br />
soll ebenfalls über das reine Angebot<br />
eines Forschungsraumes hinausgehen.<br />
Man will die Zusammenarbeit zwischen<br />
Bergisches Wirtschaftsblatt 4/10<br />
Wollen das Innovationslabor voranbringen (v. l.): Dr. Martin Hebler<br />
(W-tec), Dirk Sachsenröder (Sachsenröder), Professor Joachim M.<br />
Marzinkowski (Bergische Universität), Melanie Abbondanzieri<br />
(ZENIT), Bodo Middeldorf (BEA), Christian Lehmann (Muckenhaupt<br />
& Nusselt) und Gerald Pöschmann (Netzwerk OWL-Maschinenbau)<br />
Universität und Unternehmen intensivieren<br />
und zudem gezielt gemeinsam<br />
der Frage nachgehen, wie Innovationen<br />
am besten funktionieren und wie sie<br />
umgesetzt werden können. „Die Idee<br />
ist es, das Labor als Ort der wirtschaftlichen<br />
Vernetzung und ständigen unternehmerischen<br />
Weiterentwicklung<br />
auszubauen“, beschreibt Christian Lehmann.<br />
Er hat im Auftrag der BEA die Koordination<br />
übernommen, ist aktiv im Wtec<br />
und arbeitet durch seine Tätigkeit im<br />
Unternehmen Muckenhaupt & Nusselt<br />
mit Dirk Sachsenröder und Professor<br />
Dr. Joachim Marzinkowski bereits seit<br />
längerem zusammen. Mit Hilfe <strong>von</strong> Fördermitteln<br />
soll nun die Anstellung einer<br />
Labor-Fachkraft sowie diverse Sachmittel<br />
finanziert werden. „Unsere Kooperation<br />
mit der ZENIT GmbH (Zentrum für<br />
Innovation und Technik in NRW) kam<br />
da zum richtigen Zeitpunkt, damit haben<br />
wir bei der Antragstellung tatkräftige<br />
Unterstützung“, freut sich Bodo<br />
Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen<br />
Entwicklungsagentur. Jetzt werden<br />
noch mindestens sechs Unternehmen<br />
gesucht, die sich jeweils mit einem<br />
Eigenanteil <strong>von</strong> maximal 2.500 Euro an<br />
dem Förderantrag beteiligen. Bodo Middeldorf:<br />
„Die Idee des Innovationslabors<br />
verknüpft genau die Themen, die für die<br />
Region so wichtig sind: Konkrete Zusammenarbeit<br />
bei der Entwicklung und<br />
strategische Vernetzung.”<br />
Professor Dr. Joachim Marzinkowski<br />
Bergische Universität Wuppertal<br />
Tel.: 02 02 / 4 39-24 97<br />
marzinko@uni-wuppertal.de<br />
Bergische Entwicklungsagentur GmbH<br />
Geschäftsführer Bodo Middeldorf<br />
Kölner Straße 8, 42651 Solingen<br />
Tel.: 0212 / 88 16 06-60<br />
info@bergische-agentur.de<br />
www.bergische-agentur.de