Kontakt 1/04 - Öffentliche Versicherungen Oldenburg
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zuBI<br />
Sebastian Grote, Alexandra Hansel, Ronak Eskandarlu (v.l.)<br />
14 | KONTAKT 1.20<strong>04</strong><br />
Luxusliner Luxusliner<br />
KONTAKT<br />
HINTER HINTER GLAS GLAS<br />
Wo würde würde es wohl in diesem diesem Jahr hingehen? hingehen? Als wir Azubis Azubis uns am 26. November November zum<br />
Frühstück Frühstück in der Kantine Kantine trafen, trafen, war das noch gut gehütetes gehütetes Geheimnis: Geheimnis: Wolfgang Wolfgang Willers, Willers,<br />
Wolfgang Wolfgang Kanopka, Kanopka, Anne Anne Willers Willers und als Reiseleitung Reiseleitung Joana Joana Gottschlich Gottschlich und Moritz Moritz Lohmann Lohmann<br />
hielten hielten lange lange dicht, dicht, auch als wir schon schon lange lange im Bus saßen. saßen. 23 Azubis Azubis aus dem Innen- Innen- und<br />
Außendienst Außendienst machten machten sich erst einmal einmal locker locker miteinander miteinander bekannt, bekannt, ehe klar wurde: wurde:<br />
es geht zur Meyer-Werft Meyer-Werft nach Papenburg. Papenburg.<br />
Ein spannendes Ziel, das stellte sich schnell heraus. Eine freundliche Gästeführerin,<br />
die in Papenburg zu uns in den Bus stieg, erzählte uns, dass wir eine der bekanntesten<br />
und größten Werft der Welt besichtigen würden. Das Unternehmen wurde 1795<br />
gegründet und ist in sechster Generation im Familienbesitz. Der Rundgang im riesigen<br />
Besucherzentrum war grandios. Denn derzeit sind die „JEWEL OF THE SEAS“<br />
und die Auto- und Passagierfähre „PONT-AVEN“ im Bau. Beide sollen im Frühjahr<br />
20<strong>04</strong> ausgeliefert werden. Wir konnten die künftigen Nobel-Liner bestaunen – aus Sicherheitsgründen abgeschirmt durch<br />
eine Glaswand – und hörten viele technische Erläuterungen zu den beiden Schiffen.<br />
Die anderthalb Stunden auf der Werft waren im Nu um, und nach einer kleinen Café-Pause in der Innenstadt von Papenburg ging es zurück<br />
nach <strong>Oldenburg</strong>. Joana Gottschlich und Moritz Lohmann hatten als Überraschung eine Bowling-Einlage geplant. Fünf Gruppen wurden gebildet,<br />
fein gemischt aus Innen- und Außendienstlern, und dann ging es auch schon los. Nicht alle waren Könner(innen) im Umgang mit der dreigelöcherten<br />
Kugel. Aber alle hatten sichtlich Spaß daran, sich noch etwas besser kennen zu lernen. So hätte die Stimmung nicht besser sein<br />
können, als wir schließlich zur letzten Etappe des Tages im „Bümmersteder Krug“ ankamen. Dort wartete ein leckeres Buffet auf uns, und es<br />
trudelten die jeweiligen Ausbilder der einzelnen Abteilungen ein. Vorstand Horst Schreiber hielt eine kleine Rede, und dann klang ein interessanter<br />
Tag langsam aus. Schön war’s!<br />
Wir möchten uns bei allen, die diese Fahrt unterstützt und auf die Beine gestellt haben,<br />
bedanken und freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr.<br />
Nach zwei Jahren Ausbildung bei den <strong>Öffentliche</strong>n <strong>Versicherungen</strong> <strong>Oldenburg</strong> haben wir<br />
festgestellt, dass unsere Arbeit nicht nur interessant ist und Spaß macht, sondern dass wir hin und<br />
wieder reichlich ungewöhnliche Erfahrungen machen. Hier ein kleiner Einblick:<br />
Auf die Taube gekommen<br />
Es ist kurz vor Feierabend, fünf vor sechs. Man (frau) hält alleine noch die Stellung in der Agentur.<br />
Die Türe geht auf, ein Kunde kommt, Schadenaufnahme. Er ist mitten im Ort mit dem Auto<br />
in einen Taubenschwarm geraten, eine Taube ist hochgeflattert, gegen den Seitenspiegel geprallt.<br />
Der ging kaputt. Nun gut, das ging ja schnell – das Formular ist ausgefüllt, tschüss auch.<br />
Ach übrigens, sagt der Geschädigte, „da habe ich ihnen ein Beweisstück mitgebracht“ und legt<br />
ein Bündel auf den Tisch, gut verpackt in einem gelben Sack. „Ich habe extra die schönste herausgesucht!“<br />
sagt er bierernst zur Azubi, der es kurz die Sprache verschlägt. Er solle das Ding<br />
sofort vom Schreibtisch nehmen und in die Ecke legen, sagt sie empört, und dann ist sie mit<br />
dem Kadaver allein. Anfassen? Igitt. Nie im Leben. Auch am nächsten Tag nicht. Das machte<br />
der Vater, der ein Herz für seine Tochter hatte und am nächsten Tag vor Dienstbeginn das Beweisstück<br />
entsorgte. Aus dem Sinn war das tote Tier damit nicht. Roch es nicht in der Ecke, in<br />
der das gelbe Bündel die ganze Nacht gelegen hatte, irgendwie nach toter Taube?<br />
Landluft erleben<br />
In der Landwirtschaft-Abteilung durften wir mit unseren Direktionsbeauftragten das eine<br />
oder andere Mal mitfahren, um verschiedene Bauernhöfe neu zu bewerten. Wir waren<br />
nicht grade piekfein zurecht gemacht, aber in Schreibtisch-Outfit. Erst geht es holprigen<br />
Weges durch Wald und Wiese, dann Stopp vor einem Bauernhof, und dann:<br />
Maßband halten. Bei allen Gebäuden wird Länge, Breite und Höhe festgestellt. Das<br />
dauert eine knappe Stunde lang. Der Boden ist schlammig, die Schuhe entsprechend,<br />
die Finger werden klamm, es ist Februar. Nach getaner Arbeit laden der Bauer und seine<br />
Frau noch in die kleine Küche zum Tee ein, selbstgebackene Kekse stehen auf dem<br />
Tisch, und irgendwie ganz anderes Teegeschirr, als man es von zu Hause kennt. Für eine<br />
Azubi, die sich als echtes Stadtkind fühlt, ist das Premiere: Man lernt ein bisschen<br />
Landleben kennen und hört ein paar Geschichten. Macht nichts, dass man zu Hause als<br />
erstes Schuhe reinigen muss.<br />
Die lieben Nachbarn<br />
Auch in der Sach-Schaden-Abteilung setzten sich die erlebnisreichen Fahrten fort. Diverse<br />
Male durften wir die Sachverständigen begleiten und konnten so manches durch Leitungswasser,<br />
Feuer oder Sturm beschädigte Haus besichtigen. Mancher Fall war dabei zum<br />
Staunen und Wundern, und wir lernten mehr vom wirklichen Leben kennen, als wir das gedacht<br />
hätten. Ein Beispiel: eine Schadensaufnahme hat mit „Nachbarschaftskrieg“ zu tun.<br />
Die geschädigte Frau, die uns in dem gepflegten Reihenhaus alles erzählen muss, fängt zu<br />
weinen an. Ihre Nachbarin hat unter anderem versucht, die hölzernen Jalousien anzuzünden,<br />
dann, den draußen aufgeschichteten Stoß Kaminholz abzufackeln. Zeitungsberichte<br />
über die Vorgänge werden gezeigt – irgendwie geht das weit über das hinaus, was man als<br />
Schadenabwicklung erwartet hatte.<br />
Alles in allem also: Während der Ausbildung erlebt man vieles. Und auch die „gewöhnliche“<br />
Arbeit am Schreibtisch ist hin und wieder für eine Überraschung gut. Das Durchlesen von<br />
Schadenakten kann spannender sein als mancher Krimi.<br />
Imke Becker, Evelin Geerken, Julia Kohls<br />
Weser-Taxi<br />
Aus seiner Ausbildungszeit in<br />
der Abteilung Landwirtschaft<br />
berichtet Hakan Tekce über eine<br />
Fahrt zu einem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb auf der<br />
Strohhauser Plate, einer kleinen<br />
Insel in der Weser:<br />
„Da wir nicht genau wussten, wie wir auf<br />
die Insel gelangen sollten, hatten wir uns<br />
mit dem Landwirt verabredet. Denn es gab<br />
ja nur zwei Möglichkeiten: entweder auf<br />
die Insel zu schwimmen oder zu warten,<br />
bis wir mit dem Boot abgeholt würden. Wir<br />
hatten uns für die zweite Möglichkeit entschieden<br />
und warteten. Nach einiger Zeit<br />
sahen wir von weitem ein Boot. Ich hatte<br />
mir unser „Taxi“ etwas anders vorgestellt.<br />
Wir stiegen ein und prompt hatte ich Wasser<br />
im Schuh, weil das Boot Löcher hatte.<br />
Keine falsche Bewegung also, sonst war<br />
Schwimmen angesagt.<br />
Als wir auf der Insel angekommen waren,<br />
wartete schon das nächste Taxi: ein alter<br />
VW Passat. Die Handbremse klemmte, der<br />
Auspuff schleifte am Boden, die Sitze waren<br />
mit Sand und Heu bedeckt. Die Rückkehr<br />
nach der Besichtigung des Hofes war<br />
nicht weniger abenteuerlich – für mich war<br />
das Erlebnis pur …“<br />
Hakan Tekce<br />
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