Untersuchung der Avifauna
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Avifaunistische <strong>Untersuchung</strong> des geplanten Bebauungsgebietes in Wawern Elke Rosleff Sörensen 10<br />
Funktionale Zusammenhänge zwischen den Biotopen<br />
Die Karte <strong>der</strong> kartierten Reviere (Abb. 2) macht schon deutlich, dass sich die Funktionen <strong>der</strong><br />
einzelnen Lebensräume für die <strong>Avifauna</strong> durchdringen. Die Vielfältigkeit <strong>der</strong><br />
Biotopausstattung einerseits und <strong>der</strong> Grenzlinieneffekt an<strong>der</strong>erseits erlaubt eine große<br />
Artenvielfalt an Vögeln. Offenbar sind diese Biotope auch sehr nahrungsreich. Die (Halb-)<br />
Offenlandbiotope Bruch und Planungsgebiet sind zurzeit brach o<strong>der</strong> kaum genutzt. Es finden<br />
sich viele nahrungsreiche Kleinbiotope, wie Hochstauden, Feuchtgebiete, altes Totholz und<br />
höhlenreiche Bäume. Letzteres gilt auch für den angrenzenden Wald. Viele Vögel fliegen<br />
pausenlos zwischen Brut- und Nahrungsgebiet hin und her, wobei auch das Planungsgebiet<br />
genutzt wird.<br />
Ökologische Bedeutung des engeren Plangebietes<br />
Das zu bebauende Planungsgebiet erfüllt aus avifaunistischer Sicht zurzeit folgende<br />
Biotopfunktionen:<br />
Es ist Brutgebiet und<br />
Nahrungsgebiet des<br />
seltenen Schwarzkehlchens.<br />
Hier hat<br />
vor allem die<br />
hochstaudenreiche<br />
Brachwiese im<br />
unteren Teil <strong>der</strong><br />
Fläche eine wichtige<br />
Bedeutung. Diese<br />
Vogelart nutzt<br />
jedoch auch die auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Straßenseite<br />
gelegene<br />
ru<strong>der</strong>alisierte Fläche<br />
am Beginn des<br />
Weges in das Bruch<br />
zum Nahrungserwerb.<br />
Abb. 6: Brachliegende Wiese mit Hochstauden im Planungsgebiet: hier wurden gerade flügge<br />
gewordene Schwarzkehlchen von ihren Eltern gefüttert.<br />
Das Planungsgebiet ist ebenso Brutgebiet von 2 Dorngrasmückenpaaren, einer Art, die<br />
bundesweit auf <strong>der</strong> Vorwarnliste steht.<br />
Die alten Obstbäume sind Brutgebiet von Star und Gartenrotschwanz. Diese sind höhlenreich<br />
und offenbar auch reich an Insekten, denn alle beobachteten Spechtarten waren hier<br />
zumindest kurzfristig Nahrungsgast. Die hohe Zahl an Spechtarten (5, darunter 3 seltenere),<br />
zeigt, dass es sich hier noch um einen Lebensraum handelt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>norts sehr selten<br />
geworden ist. Dabei kommt vor allem den alten Obstbäumen und <strong>der</strong> Brachwiese unterhalb