»Das hilft rasch gegen die Stimmen, die du in deinem Kopf hörst. Ich habe sehr viel Geld dafür bezahlt, um zu helfen. Aber das seid ihr mir wert …« Ich spüre, wie er das Messer im Nacken ansetzt und verkrampfe mich. Der letzte Moment meines Lebens? Soll es das schon gewesen sein? »Nein«, schreie ich, brülle die Angst und Anspannung heraus und spüre gleichzeitig, wie der Typ mir mit einem Ruck ein ganzes Büschel meiner Haare abschneidet. »Nun kann ich sie besser fühlen, die weiche Stelle, zart und weich und ihr Puls drängt mir entgegen.« Wieder liebkost er mit zwei Fingern meine Schädelbasis, meine Angst wandelt sich in schiere Panik. Ich höre, wie mein Peiniger die Schnalle seines Gürtels löst, wie er den Reißverschluss seiner Hose öffnet. Die Hose gleitet hinab, er steigt mit einem Schritt darüber. Aus den Augenwinkeln heraus sehe ich sie als dunklen Schatten auf das Bett fliegen. Sein schwerer Atem beschleunigt sich. Da höre ich ein Geräusch vom Gang her, Menschen reden, lachen, ich will antworten, ich will leben, atme tief ein, bereit zum Schrei, zwei Finger kneten unablässig fordernd meine Schädelbasis, sein Atem zischt heiß und stoßweise an meinen Nacken, ich öffne den Mund, dann hören die Finger kurz auf … … erstaunlich, ich spüre keinen Schmerz. Von der Zimmerdecke aus sehe ich mich verkrümmt in dem Stuhl sitzen, mein Mörder sinkt mit einem befriedigten, kehligen Aufstöhnen zusammen. Der geschnitzte Holzgriff des Messers ragt aus meinem Nacken, ich bin erstaunt, wie wenig Blut hinunterfließt. Eine weiße, zähe Flüssigkeit rinnt meinen Rücken herab. Ruhe und Gelassenheit stellen sich ein. Ich spüre so viel Liebe für meine Frau, mein Söhnchen, ich möchte sie noch einmal wiedersehen. 3
Dann verlasse ich diesen Ort. 4