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Der treffpunkt.europa ist... - JEF

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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Zeitschrift der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Ausgabe 01/2007<br />

<strong>JEF</strong> auf der Straße<br />

1


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

2<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

eigentlich wollten wir mit dieser Ausgabe ja einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen,<br />

ein paar Experten zu Wort kommen lassen und mal wieder über Grundlegendes<br />

sinnieren. Aber dann kam etwas dazwischen: Die unverhoffte und dafür umso beeindruckendere<br />

Aktivität der <strong>JEF</strong>.<br />

Als wäre etwas Besonderes in der Frühlingsluft: Die <strong>JEF</strong> zieht es auf die Straße –<br />

Unterschriften sammelnd für ein Verfassungsreferendum, Statuen knebelnd während<br />

der zweiten <strong>europa</strong>weiten Belarus-Aktion, im Chror nach der Verfassung rufend auf<br />

dem Europafest in Berlin, Pappteller an Laternen bindend bei der „5vor12“-Aktion.<br />

Für solcherlei Erfreuliches räumen wir natürlich gern die Seiten frei und berichten,<br />

was die <strong>JEF</strong> aktuell und in der nächsten Zeit so alles in Bewegung setzt.<br />

Auf den Seiten 4 und 5 erfahrt Ihr alles Wichtige über die Kampagne für ein konsultatives<br />

Referendum zur Europäischen Verfassung, die die <strong>JEF</strong> gemeinsam mit der<br />

Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en (UEF) organisiert. Florian Rodeit, der Koordinator der<br />

Kampagne bei der UEF erklärt noch einmal die Hintergründe und Details und macht<br />

Euch damit sattelfest für alle Straßenstände des Kontinents.<br />

Auf der folgenden Seite lest Ihr, wie ein Bayer seine Europäische Identität sucht:<br />

„Schaust mal, obs naocher a solch a Identität, haolt a europäische, gibt und waos sich<br />

naocher do dahinter verberger tut.“, und ob er sie auf dem diesjährigen Berlinseminar<br />

gefunden hat.<br />

<strong>Der</strong> Bundesvorsitzende Jan Schubert zieht auf den Seiten 8 und 9 eine Halbzeitbilanz<br />

der deutschen Ratspräsidentschaft und wundert sich, wieso man von den Verfassungsbefürwortern<br />

eigentlich so wenig hört. Psst! Die Verfassung lebt noch...<br />

Im hinteren Teil, wie üblich, gibt es die Berichte aus dem ganzen Land, der <strong>JEF</strong>-Europa,<br />

vom Bundesausschuss, Exkursionen, Konferenzen und Projekttagen.<br />

Auf Seite 23 gedenken wir dem im Januar verstorbenen Gründungsmitglied der <strong>JEF</strong>,<br />

Professor h.c. Claus Schöndube. Unserem Verband hinterlässt er den Appell: „Gebt<br />

nicht auf, radikal zu denken!“<br />

Eine spannende Lektüre wünscht Euch<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe <strong>ist</strong> der 10. Juni 2007<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

inhalt<br />

Aktiv Auf dem Kampagnenpfad 4<br />

Ein Bayer auf der Suche nach der europäischen Identität 6<br />

Informiert sie, bezieht sie ein! 7<br />

Psst! Die Verfassung lebt noch 8<br />

Bildung Enthusiasmus weitertragen<br />

10<br />

Jetzt anmelden: Bildungsseminar 11<br />

Intern Bayrische „Ratspräsidentschaft“ bei der <strong>JEF</strong> 12<br />

Unser Service für Euch 13<br />

Blickpunkt Kroatien: Wir werden zu Europäern – in jeder Hinsicht 14<br />

Lokal Rumänienexkursion: Ein Land im Aufbruch 16<br />

SaarLorLux: Raus aus der Randlage 17<br />

Trinationales Stelldichein 18<br />

Weiß-Blaue Zeitrechnung oder: Wer früher ankommt, <strong>ist</strong> länger da 19<br />

Europäisch Europe wasn‘t built in a day 20<br />

eu_checker 21<br />

Wie in ganz Europa stumme Standbilder mit lauter Stimme sprechen 22<br />

Nachruf „Gebt nicht auf, radikal zu denken!“ - Zum Tod von Claus Schöndube 23<br />

Diese Publikation wird gefördert durch das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ.<br />

Impressum<br />

Vierteljahresschrift der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland, Ausgabe 01/2007<br />

Herausgeber: Junge Europäische Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland, Young European Federal<strong>ist</strong>s Germany<br />

V.i.S.d.P.: Karen Matzke<br />

Redaktion: Karen Matzke<br />

Layout: Dörte Matzke<br />

Titelbild: Martin Teubner<br />

Druck: Fata Morgana | Verlag: Eigenverlag<br />

Redaktionsanschrift:<strong>JEF</strong>-Deutschland, Sophienstr. 28/29, 10178 Berlin<br />

Email: info@jef.de, Homepage: www.jef.de<br />

Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht<br />

der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />

3


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Verfassungsreferendum<br />

Auf dem Kampagnenpfad<br />

Am 21. April hat die Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en<br />

(UEF) in München den offiziellen<br />

Startschuss für die Kampagne für eine<br />

europäische Volksbefragung (ein konsultatives<br />

Referendum) über die europäische<br />

Verfassung gegeben. Unser Ziel <strong>ist</strong> es, in<br />

ganz Europa mindestens eine Million Unterstützer<br />

für die Idee eines Verfassungsreferendums<br />

am Tag der nächsten Europawahlen<br />

im Jahr 2009 zu gewinnen.<br />

Von Florian Rodeit, Mitglied im Vorstand der UEF und Koordinator der<br />

Referendumskampagne<br />

4<br />

Partnerorganisationen (Stand 22.04.2007)<br />

New Europe www.neweurope.org<br />

ECAS European Citizen Action Service www.ecas.org<br />

Europa Nostra www.<strong>europa</strong>nostra.org<br />

Women Citizens of Europe Network RCE www.redciudadanas.org<br />

Social Platform www.socialplatform.org<br />

Generation Europe www.generation-europe.eu.com<br />

Legambiente www.legambiente.com<br />

Warum?<br />

Wie wichtig es für unsere gemeinsame Zukunft in Europa<br />

<strong>ist</strong>, dass wir eine Verfassung für Europa bekommen <strong>ist</strong><br />

auch im <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> schon oft beschrieben worden,<br />

deshalb geht es hier ausschließlich darum, wieso es Sinn<br />

macht, sich jetzt für ein <strong>europa</strong>weites Verfassungsreferendum<br />

einzusetzen: Wir befinden uns aktuell in einer<br />

Situation, in der der Verfassungsentwurf von 18 Staaten<br />

ratifiziert wurde und in zwei Staaten durch nationale Referenden<br />

abgelehnt wurde. Zum heutigen Zeitpunkt bringt<br />

es nichts, zu beklagen, dass die politischen Entscheider<br />

vor drei Jahren nicht den Mut hatten, den Verfassungsentwurf<br />

gleich allen EU-Bürgern in einem <strong>europa</strong>weiten<br />

Referendum vorzulegen, obwohl man wusste, dass auf<br />

jeden Fall einige nationale Volksabstimmungen stattfinden<br />

würden. Vielleicht kann man spätestens aus<br />

den Erfahrungen in Frankreich und den Niederlanden<br />

aber lernen, dass man einer<br />

Frage von <strong>europa</strong>weiter Bedeutung<br />

nicht durch eine rein nationale Debatte<br />

und Abstimmung gerecht<br />

werden kann.<br />

Da alle aktuellen Versuche den<br />

Verfassungsentwurf zu retten<br />

– in welcher (minimalisierten)<br />

Form auch immer – zwingend zu<br />

einer neuen Ratifikationsrunde in allen<br />

Mitgliedsstaaten führen werden, <strong>ist</strong> es<br />

eigentlich unausweichlich, dass in einigen Ländern<br />

wieder Referenden stattfinden müssen. Es liegt auch an<br />

uns, durch die Referendumskampagne dazu beizutragen,<br />

dass sich die Einsicht durchsetzt, dass nationale Referenden<br />

über die europäische Verfassung nicht zum Ziel<br />

führen werden.<br />

Es gibt aber einen weiteren politischen Grund für diese<br />

Kampagne zum jetzigen Zeitpunkt: Es wird viele vielleicht<br />

überraschen, aber die Referendumsfrage hat aktuell ganz<br />

massiven Einfluss auf die Gestaltung des neuen Texts,<br />

der wahrscheinlich noch in diesem Jahr von einer Regierungskonferenz<br />

erarbeitet werden soll. Es scheint, dass<br />

einige Regierungen zurzeit alles versuchen, um den Verfassungsentwurf<br />

so zurechtzuschneiden, dass in keinem<br />

Land mehr ein Referendum zur Ratifikation zwingend erforderlich<br />

<strong>ist</strong>. Über die Motivation kann man nur spekulieren.<br />

Schlimmstenfalls haben die entscheidenden Leute<br />

nicht den Mut und/oder den Einsatzwillen, ihren Bürgern<br />

einen großen Wurf vorzulegen.<br />

Was das allerdings für den Text bedeutet, den man sicherlich<br />

nicht mehr Verfassung oder Verfassungsvertrag nennen<br />

kann und soll, liegt auf der Hand:<br />

• Es werden keine Veränderungen an der Kompetenz<br />

verteilung zwischen nationaler und europäischer<br />

Ebene enthalten sein.<br />

• Das Primat der europäischen Gesetzgebung in den<br />

entsprechenden Kompetenzbereichen wird gestrichen<br />

werden.<br />

• <strong>Der</strong> europäische Außenmin<strong>ist</strong>er wird nicht mehr<br />

vorkommen.<br />

• Die Symbolik (Hymne & Flagge) wird<br />

verschwinden.<br />

In dem Fall kann man sich zu Recht<br />

fragen, was vom Verfassungsentwurf<br />

noch übrig bleibt, und wie<br />

diese Restsubstanz in irgendeiner<br />

Form dem ursprünglichen Reformauftrag<br />

von Laeken gerecht wird.<br />

Aus unserer Sicht wäre ein solches<br />

Ausdünnen nicht annehmbar. Das bedeutet<br />

für uns aber auch, dass es tatsächlich<br />

einen direkten Zusammenhang zwischen der<br />

Referendumsfrage und dem Inhalt des Texts gibt. Indem<br />

wir uns für das Referendum einsetzten, setzen wir uns<br />

also auch genauso für die Substanz des Textes ein.<br />

Und nicht zuletzt hätte es selbstverständlich eine enorme<br />

Symbolkraft, wenn alle EU-Bürger und -Bürgerinnen<br />

am selben Tag über ihre gemeinsame Verfassung entscheiden<br />

würden – es könnte sich als Meilenstein auf<br />

dem Weg zum oft beschworenen Europa der Bürger erweisen.<br />

Neben diesen politischen Argumenten gibt es auch eine<br />

Menge praktischer Gründe, als europäische Föderal<strong>ist</strong>en<br />

jetzt diese Kampagne zu starten:<br />

• Das Thema Referendum <strong>ist</strong> für<br />

viele Leute viel greifbarer als eine<br />

scheinbar abstrakte europäische<br />

Verfassung. Nichtsdestotrotz <strong>ist</strong> ein<br />

Gespräch über ein europäisches<br />

Referendum natürlich immer auch<br />

ein Gespräch über eine europäische<br />

Verfassung.<br />

• Wir haben bisher schon die Erfahrung<br />

gemacht, dass die Frage eines<br />

europäischen Referendums sehr leicht sehr<br />

intensive Diskussionen auslösen kann – auch mit<br />

Leuten, die sich vorher weniger intensiv mit der Idee<br />

einer europäischen Verfassung auseinandergesetzt<br />

haben.<br />

• Wir besetzen ein Thema mit hohen Mobilisierungsmöglichkeiten.<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

• Wir bieten unseren Mitgliedern und Sektionen die Möglichkeit,<br />

ganz konkret und praktisch aktiv zu werden.<br />

• Es lassen sich neue Partnerschaften mit anderen<br />

Organisationen bilden, die vielleicht nicht unsere<br />

Vorstellungen über den Inhalt der Verfassung teilen,<br />

aber ein <strong>europa</strong>weites Referendum unterstützen<br />

• Wir sollten das Referendumsthema nicht den Anti-<br />

Europäern überlassen.<br />

Aber <strong>ist</strong> die Forderung nach einem europäischen Referendum<br />

überhaupt real<strong>ist</strong>isch?<br />

Ein rechtlich bindendes Referendum zu<br />

verlangen, <strong>ist</strong> sicherlich nicht real<strong>ist</strong>isch.<br />

Aber ein konsultatives Referendum<br />

<strong>ist</strong> durchaus möglich. Als Vorraussetzung<br />

bedürfte es nur den<br />

politischen Willen, solch eine Volksbefragung<br />

auch wirklich durchzuführen.<br />

Es müsste zum Beispiel<br />

in keinem EU-Staat die Verfassung<br />

geändert werden. Eine gesetzliche<br />

Grundlage würde dazu ausreichen. Die<br />

Hauptsache <strong>ist</strong>: Es erfordert den politischen<br />

Willen! Und darum geht es auch in unserer Kampagne.<br />

Dies <strong>ist</strong> eine politische Kampagne – selbst wenn wir<br />

eine Million Unterschriften gesammelt haben, wird das<br />

Referendum nicht automatisch stattfinden; wir können<br />

mit einer Million Unterschriften auch keine jur<strong>ist</strong>ischen<br />

Prozesse in Gang setzen. Wir können nur politisch etwas<br />

bewegen – und dafür wären eine Million Unterschriften<br />

sicherlich ein sehr guter Antrieb.<br />

Wie funktioniert die Kampagne?<br />

Die Kampagne <strong>ist</strong> vor allem die erste echte <strong>europa</strong>weite<br />

Kampagne der europäischen Föderal<strong>ist</strong>en, bei der<br />

der Schwerpunkt ganz eindeutig auf das Internet gelegt<br />

wird. Es wird natürlich hoffentlich viele Vor-<br />

Ort-Aktionen in ganz Europa geben, aber<br />

im Zentrum steht ganz deutlich www.<br />

europeanreferendum.eu. <strong>Der</strong> Kampagnenfortschritt<br />

lässt sich auch<br />

jederzeit digital am Unterschriftenzähler<br />

auf der Webseite ablesen.<br />

Natürlich machen wir unsere<br />

Kampagnenergebnisse damit auch<br />

sehr transparent und messbar. Wir<br />

sind uns der Gefahr bewusst, aber wir<br />

nehmen diese Herausforderung gerne<br />

an.<br />

Schon jetzt zum Beginn <strong>ist</strong> diese Kampagne eine wirklich<br />

europäische Kampagne. Die Koordinatoren sitzen in Turin,<br />

London, Brüssel und Frankfurt. Wir freuen uns sehr<br />

über das bisher erreichte (insbesondere die Webseite<br />

und die offiziellen Partner, die wir schon finden konnten),<br />

aber wir wissen auch, dass die Arbeit erst los geht – jetzt<br />

aber mit Euch allen!<br />

5


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Berlinseminar<br />

Ein Bayer auf der Suche nach der<br />

europäischen Identität<br />

<strong>JEF</strong> auf der Straße: Aktion am Brandenburger Tor<br />

„Internationales Seminar“, „europäische<br />

Identität“; Melds dich haolt mal aon, hab<br />

i mir daocht. Schaust mal, obs naocher a<br />

solch a Identität gibt und waos sich naocher<br />

do dahinter verberger tut. Als Bayer<br />

überquert man die Landesgrenze ja immer<br />

mit etwas Wehmut, aber dieses Mal wollte<br />

eine Identitätssuche antreten, die gerade<br />

dort anfangen und an den Grenzen Europas<br />

enden sollte.<br />

Von Helmut Kienle, Stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

Eine Suche nach dem eigenem Ich, à la Brockhaus: Identität,<br />

die: Gleichheit mit sich selbst. Auf ein solches Seminar<br />

muss man sich schließlich vorbereiten. Bezeichnenderweise,<br />

fühlt man sich dort dann auch wirklich wie<br />

in Europa. „Oh how are you, where do you come from?“<br />

sind die Begrüßungsformeln auf dem internationalen<br />

<strong>JEF</strong>-Parkett. Geantwortet wird: „I`m from Latvia, Greece,<br />

France, Norway... Da man sich als Bayer aber mit der<br />

Identifikation des Deutschen bekanntlich etwas schwer<br />

tut, antwortete ich fachmännisch: „I`m from Augsburg,<br />

Bavaria“; nach einem Blick in das fragende Gesicht meiner<br />

hübschen Nachbarin aus Mazedonien ein erneuter<br />

Versuch: „Augsburg, it`s near Munich“. Zwar war ihr wohl<br />

bewusst, dass ich Verständnis erwartete, das jedoch<br />

sieht anders aus. Dann doch über die brachiale Methode:<br />

„It’s the city with the greatest beer fest of the world, the<br />

Oktoberfest“. Na also geht doch. Ein Grinsen und erleichtertes<br />

Verständnis huschten über ihr Gesicht. Also beruht<br />

europäische Identität auf tour<strong>ist</strong>ischen Klischeevorstel-<br />

6<br />

lungen? Aber um das herauszufinden war ich schließlich<br />

hier und hatte noch volle zwei Tage dafür Zeit.<br />

Am Samstag referierte Chr<strong>ist</strong>oph Haug zur Arena der Europäischen<br />

Öffentlichkeit, da hier besonders gut Identität<br />

auf europäischer Ebene entstehen kann. Zuvor stellte<br />

Nicola Bücker Stat<strong>ist</strong>iken vor, die zeigen, dass zwar die<br />

me<strong>ist</strong>en Bürger der EU diese auch kennen, sich aber die<br />

Mehrheit sich nicht mit ihr identifizieren. Recht spannend<br />

war auch der Einstiegsvortrag von Lars Schatilow, der die<br />

europäische Identität als genauso vielschichtig wie die<br />

europäische Zwiebel betrachtete. Vollgepackt mit vielen<br />

Fragen ging es anschließend zum Abendessen, um dann<br />

den Abend mit einer der legendären <strong>JEF</strong>-Partys zu beschließen.<br />

Es <strong>ist</strong> schon erstaunlich, wie manche die europäische<br />

Identität erleben.<br />

Also Sonntag, aufwachen <strong>ist</strong> was anderes, der Begriff<br />

Qual passt da schon besser. Aber man <strong>ist</strong> schließlich auf<br />

einem <strong>JEF</strong>-Seminar, an allen Veranstaltungen teilzunehmen<br />

<strong>ist</strong> Ehrensache. Nun auf zur letzten Runde, einer<br />

Podiumsdiskussion mit Prof. Nettesheim, Prof. Delhey,<br />

und Dr. Schulz-Forberg. Thema: „Perspektiven einer europäischen<br />

Identität“. Die Diskussion wurde von allen als<br />

Highlight empfunden: Die Frage des Wochendes noch einmal<br />

von allen Seiten beleuchtet, die Zusammenstellung<br />

des Podiums erstklassig. Vielen Dank an dieser Stelle<br />

noch einmal an die Praktikantin Elina Weber, die das gesamte<br />

Wochenende und im Vorfeld hervorragende Arbeit<br />

gele<strong>ist</strong>et hat.<br />

Abschließend besuchten wir das Europafest am Brandenburger<br />

Tor. Tausende Menschen feierten Europa und<br />

genossen ein tolles Spektakel im Sonnenschein. Als<br />

krönenden Abschluss veranstalteten wir eine spontane<br />

„Fünf-vor-zwölf“-Demo für die Verfassung. Frau Merkel lief<br />

an uns in kurzer Entfernung vorbei, und als Reaktion auf<br />

unsere „Verfassung jetzt“ Rufe, stand am nächsten Tag<br />

in der Zeitung, dass unsere Kanzlerin eine neue Verfassungsvertragsdiskussion<br />

anstoßen möchte.<br />

Während der Heimfahrt versuchte ich die vielen Eindrücke<br />

noch einmal Revue passieren zu lassen, und mir klar<br />

zu werden, ob meine Identität eine der europäischen Art<br />

sei. Dieses Wochenende hat mir jedenfalls klar gemacht,<br />

dass gerade viele junge Menschen Europa leben und<br />

sich mit dieser Idee identifizieren. Nichtsdestotrotz, als<br />

ich mein Fre<strong>ist</strong>aat- Bayern-Schild auf der Autobahn sah,<br />

fühlte ich mich wieder dahaom. I denk ma haot haolt viele<br />

Identitäten, a europäische und a bayerische. Vielschichtig<br />

sam mer haolt alle, geh. Euer, Helmut<br />

Speak up Europe<br />

Informiert sie, bezieht sie ein!<br />

Am Vorabend der 50-Jahr-Feier der Römischen<br />

Verträge in Berlin: 150 Jugendliche<br />

aus ganz Europa haben sich zusammengefunden<br />

um darüber zu diskutieren, ob<br />

die Europäische Verfassung nur noch mit<br />

einem <strong>europa</strong>weitem Referendum gerettet<br />

werden kann. “<br />

50 Jahre Europäische Integration und immer noch ohne<br />

Verfassung – Müssen wir auf die Stimme der Bürger hören?”<br />

hieß die Podiumsdiskussion im Berliner Abgeordnetenhaus.<br />

Und zumindest hier wurde auf sie gehört, die<br />

Stimme der Bürger: “Europäische Demokratie heißt, die<br />

Souveränitet der Menschen in Europa zu aktzeptieren.<br />

Also hört auf sie und nicht die Eliten!” schreibt einer der<br />

jungen Teilnehmer auf den Antwortkarten, auf denen die<br />

Zuschauer um ihre Meinung zu einem möglichen <strong>europa</strong>weiten<br />

Verfassungsreferendum gebeten werden.<br />

Auf dem Podium sprechen Dietlind Jering (Stellvertretende<br />

Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission<br />

in Deutschland), Dr. Dietrich von Kyaw (Ehemaliger Ständiger<br />

Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union)<br />

und Florian Rodeit (Koordinator der Kampagne “Lasst<br />

die Bürgerinnen und Bürger Europas entscheiden!” und<br />

Vorstandsmitglied der Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en),<br />

es moderiert Jan Schubert (Bundesvorsitzender der <strong>JEF</strong>-<br />

Deutschland). Einer der Teilnehmer: “Plötzlich war Europa<br />

wirklich nah, als einer der Podiumsteilnehmer mit bewegter<br />

Stimme und unterdrückten Tränen, vom Mauerfall<br />

keine hundert Meter von unserem Tagungsort entfernt<br />

erzählte.”<br />

Das Thema eines <strong>europa</strong>weiten Verfassungsreferendums<br />

war auf dem Podium umstritten, was Raum für viele Nach-<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

fragen aus dem Publikum gab. Die Stimmkarten bestätigen<br />

dieses Bild auch unter den Zuhörern: Von 71 Teilnehmern<br />

sprechen sich 49 für das Referendum aus, 20 sind<br />

dagegen, 2 unentschieden. <strong>Der</strong> am häufigsten genannte<br />

Kritikgrund: “Die Bürgerinnen und Bürger sind schlecht<br />

informiert über die Verfassung, sie wissen wenig über<br />

den wahren Inhalt, sondern haben nur Schlechtes und<br />

viel Falsches von den Verfassungsgegnern darüber gehört.”<br />

Auch würden trotz der <strong>europa</strong>weiten Durchführung<br />

nationale Themen zu sehr im Vordergrund stehen.<br />

Dennoch: Ein Referendum zeigt, ob es politische Unterstützung<br />

für die EU gibt, oder nicht. Auf lange Sicht kann<br />

Europa keinen Erfolg haben, wenn die Bürger nicht dahinter<br />

stehen. “Informiert sie und bezieht sie ein”, so kurz<br />

kann man eine zwe<strong>ist</strong>ündige Diskussion zusammenfassen.<br />

Speak Up Europe<br />

Die <strong>europa</strong>weite Kampagne „Speak Up Europe“<br />

wurde ins Leben gerufen, um den Austausch<br />

über die Zukunft der Europäischen Union zu erleichtern.<br />

Im Rahmen des „Plan D für Demokratie,<br />

Dialog und Diskussion“ der Europäischen Kommission<br />

soll auf zahlreichen Veranstaltungen die<br />

unterschiedlichen Meinungen und Anliegen der<br />

europäischen Bevölkerung gesammelt und an die<br />

Europäische Kommission weitergegeben werden.<br />

In Deutschland führt die <strong>JEF</strong>, die Europa-Union<br />

Deutschland und das Netzwerk Europäische Bewegung<br />

Deutschland die Kampagne durch.<br />

7


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

8<br />

Ratspräsidentschaft<br />

Psst!<br />

Die Verfassung<br />

lebt noch<br />

Das Bergfest der deutschen Ratspräsidentschaft<br />

liegt hinter uns. Wurde auch<br />

bei den politischen Zielen der deutschen<br />

Bundesregierung der Gipfel des Berges<br />

schon erreicht oder kommt vielleicht noch<br />

etwas?<br />

Von Jan Schubert,<br />

<strong>JEF</strong>-Bundesvorsitzender<br />

Mittlerweile gehört es schon fast zum Alltagsgefühl der<br />

Deutschen: Wir sind Ratspräsident/in. Das Volk hat sich<br />

informiert, was denn das <strong>ist</strong>, die Journal<strong>ist</strong>en haben Zeitungsseiten<br />

mit Hintergrundinformationen gefüllt, und<br />

die Schulen wurden an einem eigens initiierten Projekttag<br />

von Politikern bevölkert. <strong>Der</strong> erste Januar, an dem alles<br />

losging, liegt jetzt vier Monate zurück: Zeit für eine Halbzeitbilanz<br />

der sichtbaren Veränderungen im politischen<br />

Europa.<br />

Für die Verfassung, aber leise<br />

Ratspräsidentin Angela Merkel trat an die Denkpause zu<br />

beenden. Im Arbeitsprogramm des EU-Vorsitzes heißt<br />

es dazu, dass Deutschland in der ersten Jahreshälfte<br />

„ausführliche Konsultationen“ mit den anderen EU-Staaten<br />

führen werde. Und mittlerweile wird über die Zukunft<br />

der europäischen Integration tatsächlich wieder nachgedacht.<br />

Verändert hat sich jedoch, dass im Vergleich zu<br />

den Zeiten des Verfassungskonvents das Nachdenken<br />

nicht mehr laut, sondern heimlich still und leise von den<br />

berufenen Sherpas der Regierungen erledigt wird. Lautes<br />

Nachdenken könnte eine öffentliche Diskussion hervorrufen,<br />

die jetzt noch nicht gewollt <strong>ist</strong>.<br />

So war es im Januar zum Beispiel Ziel des leisen Treffens<br />

der Staaten, die die Verfassung ratifiziert haben (der Ja-<br />

Sager also), möglichst nicht so laut zu sein, dass der<br />

französische Präsidentschaftswahlkampf davon gestört<br />

werden könnte. Gestört heißt in diesem Kontext, dass<br />

durch eine breit geführte Diskussion über das Thema<br />

in Frankreich zu Festlegungen der Kandidatinnen und<br />

Kandidaten bezüglich ihrer Haltung zur Integrationstiefe<br />

Europas hätte kommen können. Ein starkes Signal der<br />

Ja-Sager, dass die große Mehrheit der Mitglieder bereits<br />

hinter dem Verfassungstext steht, konnte so von diesem<br />

Treffen also nicht ausgehen. Diplomatie hat ihren Preis.<br />

Die Europäer bekommen doch noch<br />

etwas hin<br />

Ein europäisches Hoch zog heran, als der EU-Frühjahrsgipfel<br />

Anfang März in Brüssel nahte. Die erste Sitzung,<br />

auf der Bundeskanzlerin Merkel ihren 26 Kollegen tatsächlich<br />

vorsaß – mit Erfolg. <strong>Der</strong> Gipfel zeigte, dass die<br />

Europäer doch noch etwas hinbekommen – auch wenn<br />

sich über die einzelnen Festlegungen des Klimagipfels<br />

natürlich streiten lässt. Mancher begann zu hoffen, dass<br />

dieser Erfolg als Hebel zur Lösung der Probleme mit der<br />

inneren Reform der EU dienen könnte. Aber war er dafür<br />

groß genug?<br />

Die Berliner Erklärung, verabschiedet während des gebührend<br />

gefeierten 50. Jahrestages der Römischen Verträge,<br />

wurde zur Verstärkung dieses Hebels. Denn der<br />

letzte Satz der Erklärung, der auch als ihr wichtigster gilt,<br />

sagt: „Deshalb sind wir heute, 50 Jahre nach der Unterzeichnung<br />

der Römischen Verträge, in dem Ziel geeint,<br />

die Europäische Union bis zu den Wahlen zum Europäischen<br />

Parlament 2009 auf eine erneuerte gemeinsame<br />

Grundlage zu stellen.“ Eine gemeinsame Marschrichtung<br />

<strong>ist</strong> damit zumindest vorgegeben, auch wenn sich Tschechien<br />

gleich am Anfang der folgenden Woche mit der Zerstreuung<br />

dieses Eindrucks beschäftigte.<br />

Für die verbleibenden Monate bis Ende Juni und wohl<br />

auch für die portugiesische Folgepräsidentschaft bleibt<br />

die Frage, wie weit der Marsch nun gehen soll. Gehandelt<br />

werden verschiedene Optionen. Mancher fordert schlicht<br />

einen Änderungsvertrag zum bestehenden Primärrecht.<br />

Eine Minimallösung, die außerdem voraussetzt, dass die<br />

Arbeit des Konvents im Müll landet. Andere halten zumindest<br />

noch ein wenig an der Struktur des Verfassungsvertragsentwurfes<br />

fest. <strong>Der</strong> so genannte Teil I des Entwurfs<br />

solle danach neu geschrieben werden. Auf den Teil II, die<br />

Grundrechtecharta, könne im besten Falle ein rechtsverbindlicher<br />

Verweis verfolgen. Teil III solle entfallen und<br />

zumindest teilweise durch inhaltlich vergleichbare Änderungen<br />

des Primärrechts kompensiert werden.<br />

<strong>JEF</strong> fordert die Maximallösung<br />

Zwar traut es sich keiner zu sagen: „Wir haben den Verfassungsvertrag<br />

aufgeschnürt.“ Doch genau das <strong>ist</strong> geschehen.<br />

Wer vom Verfassungsvertragsentwurf in seiner<br />

bisherigen Form spricht, tut dies nicht um zu sagen, dass<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

er daran festhalten wolle. Wer fordert also die Maximallösung?<br />

Als Junge Europäische Föderal<strong>ist</strong>en stehen wir<br />

mit der Forderung vom letzten Bundeskongress (konkretisiert<br />

durch den Beschluss des letzten Bundesausschusses)<br />

nach einem konsultativen Referendum über<br />

den Verfassungsvertragsentwurf den selbst ernannten<br />

Real<strong>ist</strong>en gegenüber. Denn ob am Ende der laufenden<br />

Diskussion ein Großteil dessen, was die Verfassung an<br />

positiven Veränderungen mit sich gebracht hätte, auch<br />

auf anderem Wege umgesetzt sein wird, bleibt abzuwarten.<br />

Aber sicher <strong>ist</strong>: Wenn es gelänge, würde es weitgehend<br />

ohne die europäische Öffentlichkeit passieren.<br />

Die erste Halbzeit der deutschen Ratspräsidentschaft<br />

steht also für die Bereitung des Bodens für kommende<br />

Entscheidungen. Offizielles Ziel sind wieder Veränderungen<br />

an den Verträgen. Das „Ob“ <strong>ist</strong> also geklärt. Hintergrundgespräche<br />

über das „Wie“ laufen noch. Grund zum<br />

Jubeln? Real<strong>ist</strong>isch betrachtet, <strong>ist</strong> die Hauptsache, dass<br />

die gewachsene EU ihre Handlungsfähigkeit wiederherstellt,<br />

also die Entscheidungsstrukturen reformiert sowie<br />

die Zuständigkeitsfragen klarer fasst. Es <strong>ist</strong> ein Stück<br />

Arbeit bis dahin, die Zeichen für ein Gelingen stehen aber<br />

nicht schlecht.<br />

Europa reicht das nicht. Die Erklärung von Laeken aus<br />

dem Jahr 2001, auf die die Aushandlung einer Verfassung<br />

zurückgeht, klang ambitionierter: In ihr wurden 60<br />

gezielte Fragen zur Zukunft der Union formuliert, die sich<br />

um vier große Themen ranken: Verteilung und Abgrenzung<br />

der Zuständigkeiten, Vereinfachung der Verträge,<br />

des institutionellen Gefüges und Vorbereitung einer Verfassung<br />

für die europäischen Bürger. Im Wortlaut heißt<br />

es: „Kurz, der Bürger verlangt ein klares, transparentes,<br />

wirksames, demokratisch bestimmtes gemeinschaftliches<br />

Konzept“. Das stellen die aktuellen Verhandlungen<br />

nicht in Aussicht.<br />

Fazit: Es wurde ein großer Hebel angelegt, aber die erwartete<br />

Bewegung bleibt klein.<br />

9


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Schulprojekt<br />

Enthusiasmus weitertragen<br />

„EUre Debatte“ so heißt das Schulprojekt der JEB. Enstanden <strong>ist</strong> das Projekt Ende<br />

2006 und begann mit dem ersten Schubesuch am Schul-Europatag 22. Januar 2007.<br />

Mit dem Projektverantwortlichen Sebastian Gröning sprach Henner Führer.<br />

Sebastian und Henner beim Interwiew<br />

Henner Führer (HF): Was <strong>ist</strong> das Ziel von „EUre Debatte“?<br />

Sebstatian Gröning (SG): Das Ziel des Projektes <strong>ist</strong>, mit<br />

den Jugendlichen in Kontakt zu treten, die wir bei der<br />

<strong>JEF</strong> sonst nicht erreichen. Wir haben in Berlin mit der<br />

Simulation des Europäischen Parlaments (SIMEP) zwar<br />

schon ein sehr öffentlichkeitswirksames Projekt, an dem<br />

letztendlich aber doch immer nur eine begrenzte Zahl an<br />

Schülern teilnehmen kann. Außerdem geht das SIMEP<br />

über zwei Tage und erfordert, dass die Schüler einen Tag<br />

frei bekommen. Für viele <strong>ist</strong> das zu viel Aufwand. Mit<br />

„EUre Debatte“ gehen wir zu ihnen. Wir haben das Projekt<br />

nicht nur für Schulen sondern auch für Jugendverbände<br />

und Vereine geöffnet, denen wir mit unserer <strong>europa</strong>politischen<br />

Kompetenz vielleicht auch eine neue Dimension<br />

ihrer Arbeit eröffnen können.<br />

HF: Wie läuft ein solcher Termin ab?<br />

SG: Zu Anfang gibt es ein kurzes Europa-Quiz. Das lockert<br />

die Atmosphäre auf und man kann dabei sehen, welches<br />

Niveau das vorhandene Wissen über Europa hat. Anschließend<br />

nennen die Teilnehmer frei Assoziationen zu<br />

Europa. Da kommt dann alles mögliche: Milchseen, die<br />

einheitlichen EU-Schuhgrößen, die Ratspräsidentschaft,<br />

Fahne mit Sternen... Häufig nur so Dahergeplappertes.<br />

Dennoch <strong>ist</strong> es interessant, weil man doch sieht, woran<br />

die Teilnehmer bei Europa so denken.<br />

Auf der Grundlage der genannten Stichworte präsentieren<br />

wir dann ein oder zwei Thesen zur Abstimmung. Wenn jemand<br />

also die einheitlichen Schuhgrößen nennt, so kann<br />

daraus die These werden: Einheitliche Produktnormen in<br />

der EU sind überflüssig. Man sollte sie abschaffen! Wir<br />

10<br />

hatten mal so eine Diskussion in einer zehnten Klasse.<br />

Das war faszinierend! Die Schülerinnen und Schüler stimmen<br />

über die These spontan ab - sind sie dafür oder dagegen?<br />

Dann werden sie in zwei Gruppen unterteilt: Pro<br />

und Kontra. In den Gruppen bereiten sie - mit unserer Unterstützung<br />

- ihre Argumente vor. Dann gibt es eine kurze<br />

Debatte, die wir moderieren. Am Ende wird nochmal abgestimmt.<br />

Das erste und das zweite Abstimmungsergebnis<br />

werden verglichen, da merkt man schnell: wer gut argumentiert,<br />

kann sein Gegenüber überzeugen. Das <strong>ist</strong> eine<br />

Erkenntnis, die nicht nur für die Europapolitik wichtig <strong>ist</strong><br />

und gleichzeitig hat eine inhaltliche Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema stattgefunden. Das <strong>ist</strong> uns auch wichtig:<br />

Europa soll keine abstrakte Idee bleiben sondern konkret<br />

werden.<br />

HF: Wieviele Termine haben schon stattgefunden?<br />

SG: Bislang haben wir das Projekt in drei Schulklassen<br />

durchgeführt. Am 9. Mai folgen zwei weitere Termine.<br />

Auch bei der Jungen Union waren wir schon. Wir hoffen<br />

nun, dass uns auch die anderen politischen Jugendorganisation<br />

für sich entdecken. Das Angebot steht allen<br />

offen!<br />

HF: Was sind deine bisherigen Erfahrungen?<br />

SG: Von allen Teilnehmern habe ich bislang nur positive<br />

Rückmeldungen gehört. Für die Jugendlichen <strong>ist</strong> es eine<br />

willkommene Abwechslung von Schulalltag, die Lehrerinnen,<br />

Lehrer und sonstigen Gruppenleiter werden entlastet<br />

und für uns <strong>ist</strong> es eine super Gelegenheit einerseits<br />

unseren Enthusiaismus weiterzugeben und man lernt<br />

dabei natürlich auch selbst etwas über die Inhalte!<br />

Kontakt: Sebastian Gröning, Beisitzer Vorstand Junge Europäische<br />

Bewegung Berlin Brandenburg e.V.<br />

Bildungsseminar<br />

Was Hänschen, John<br />

und Jeanne nicht lernen...<br />

Erasmussemester in Spanien, Auslandspraktikum<br />

in Frankreich und nach dem<br />

Bachelor am besten noch ein Master in<br />

Eng-land. Junge Menschen profitieren heute<br />

mehr denn je von dem Europäischen Bildungsgedanken,<br />

der 1999 im italienischen<br />

Bologna vereinbart wurde.<br />

Jetzt anmelden!<br />

Ort: Marburg<br />

Zeit: 8.-10. Juni 2007<br />

Teilnahmebeitrag:<br />

30 Euro pro Person für <strong>JEF</strong>-Mitglieder;<br />

40 Euro pro Person für Nichtmitglieder,<br />

20 Euro für lokale Teilnehmer, die keine Übernachtung<br />

und Fahrtkostenerstattung benötigen.<br />

Fahrtkostenerstattung:<br />

80 % des Bahn-Card 50 Tarifes (bis max. 80 )<br />

Anmeldeschluss: 18. Mai 2007<br />

Das Seminar wird gefördert durch das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend.<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Das Thema Bildung <strong>ist</strong> in aller Munde. Und langsam<br />

scheint es, als hätte die Politik Bildung als „Rohstoff der<br />

Zukunft“ erkannt. Doch die Folgen beispielsweise der<br />

Schaffung eines europäischen Hochschulraumes sind<br />

durchaus kontrovers: neben den zahlreichen Möglichkeiten<br />

die geschaffen werden, um das Studieren europäischer<br />

zu machen, finden umständliche Umbauten an den<br />

Hochschulen der Mitgliedsstaaten statt. Die Einführung<br />

von Bachelor- und Masterstudiengängen traf hierzulande<br />

auf teilweise harten Widerstand und seit PISA sind sich<br />

Deutschland und die EU auch der weltweiten Konkurrenz<br />

bewusst, die die Schwächen des deutschen, bzw. europäischen<br />

Bildungssystems uneindeutig herausgestellt hat.<br />

Zu diesem viel diskutierten Thema veranstaltet die <strong>JEF</strong>-<br />

Deutschland gemeinsam mit der <strong>JEF</strong>-Marburg ein Wochenendseminar:<br />

„Europa bildet – Bildung in Europa“ vom<br />

8.-10. Juni 2007.<br />

Im Seminar soll aus einer Vielzahl von Perspektiven ein<br />

Überblick über aktuelle und zukünftige Entwicklungen<br />

geboten, sowie zu vielfältiger Kritik und Diskussion angeregt<br />

werden. Ferner soll der europäische Bildungsbegriff<br />

auf einen Lernprozess erweitert werden, der nicht nur<br />

alle Altersgruppen, sondern auch alle sozialen Gruppen<br />

mit einschließt und so den Weg in ein zukunftsfähiges<br />

und menschenfreundliches Europa weisen soll.<br />

Ein weiteres Ziel <strong>ist</strong> es, die Arbeit der neu eingerichteten<br />

AG Bildung vorzubereiten. Alle, die sich dafür interessieren,<br />

in der Arbeitsgruppe mitzuwirken, können auf dem<br />

Seminar in Marburg ihr Lieblingsthema schon einmal<br />

gründlich diskutieren und eine Basis für spätere inhaltliche<br />

Positionen der <strong>JEF</strong> zur Bildung legen.<br />

Für das Seminar„Europa bildet – Bildung in Europa“ könnt<br />

ihr euch jetzt auf www.jef.de anmelden!<br />

11


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Bundesausschuss<br />

Bayrische „Ratspräsidentschaft“<br />

bei der <strong>JEF</strong><br />

<strong>Der</strong> erste Bundesausschuss (BA) dieses<br />

Jahres fand vom 2. bis 4. März in Erfurt<br />

statt. Traditionell verabschiedet der erste<br />

BA eines Jahres das Budget des Bundesverbandes.<br />

Neben dieser wichtigen<br />

Aufgabe gab es in Erfurt ein umfangreiches<br />

Programm – inhaltlich, personell, zukunftsorientiert<br />

– zu absolvieren.<br />

Neben den „normalen“ TOPs, den Berichten aus den Landesverbänden<br />

und aus dem Bundesvorstand, lockerten<br />

wir das Wochenende durch einen spontanen Stadtrundgang<br />

auf, bei dem sich alle mit original Thüringer Bratwurst<br />

versorgen konnten. Am Samstagnachmittag gab<br />

uns Manuel Leppert (FSU Jena) einen Einblick in die Herrschaft<br />

des weißrussischen Präsidenten Lukashenko, die<br />

dortige Zivilgesellschaft und reicherte seinen Vortrag mit<br />

persönlichen Erfahrungen aus seiner Zeit in Minsk an.<br />

Am Sonntagvormittag diskutierten Jan Seifert (<strong>JEF</strong>-Europa-Präsident)<br />

und Kathrin Renner (Schatzme<strong>ist</strong>erin<br />

<strong>JEF</strong>-Europa) mit uns den thematischen BA-Dauerbrenner<br />

Finanzen der <strong>JEF</strong>-Europa. Beide standen unseren Fragen<br />

Rede und Antwort und gaben einen überblick über aktuell<br />

anlaufenden Aktionen (Referendumskampagne, Belarusaktion,<br />

5vor12-Kampagne).<br />

Die wichtigsten Ergebnisse des BAs:<br />

• <strong>Der</strong> BA beschließt auf Antrag der Jungen Europäischen<br />

Bewegung Berlin-Brandenburg die Einrichtung von<br />

Bundesarbeitsgemeinschaften.<br />

12<br />

• <strong>Der</strong> BA beschließt in einer Resolution die Beteiligung<br />

an der Referendumskampagne der Union Europäischer<br />

Föderal<strong>ist</strong>en.<br />

• Mit großer Mehrheit werden Kathrin Lichtenberg<br />

(JE Bayern) als BA-Vorsitzende und Felix Baumert als<br />

ihr Stellvertreter (JEB Berlin-Brandenburg) gewählt.<br />

Beide hatten bereits im Vorfeld von Erfurt fleißig<br />

zusammengearbeitet.<br />

Was bedeuten die Ergebnisse für euch Mitglieder?<br />

Die Beschlüsse richten sich besonders an euch, jedes<br />

einzelne Mitglied. Ihr seid gefragt, eure Initiative, euer<br />

Engagement. Arbeitet in den Arbeitsgruppen inhaltlich<br />

an eurem Lieblingsthema mit! Die folgenden AGs wurden<br />

vom BuVo konzipiert: Bildung, Migration, Balkan und Verfassung,<br />

ESVP. Meldet euch jetzt an auf: xxx, dort gibt‘s<br />

auch mehr Infos zu den AGs. Und macht mit bei der Referendumskampagne,<br />

lasst die Bürgerinnen und Bürger<br />

Europas entscheiden! Mehr Infos zur Kampagne: www.<br />

referendum.jef.de<br />

In Wien werden wir erneut versuchen, möglichst viele<br />

Landesvertreter zusammen mit dem Bundesvorstand an<br />

einen Tisch zu bringen. Dann wird das Thema Mitglieder<br />

ein zentraler Punkt sein. Bis zum nächsten Schnitzel und<br />

Kaiserschmarrn stehen aber erst mal neben der Arbeit in<br />

den Landesverbänden die regionalen Schmankerl zwischen<br />

Flensburg und Berchtesgaden, Saarbrücken und<br />

Chemnitz auf der Tagesordnung.<br />

Für Fragen, die den BA betreffen, wendet euch bitte an:<br />

Kathrin Lichtenberg (kathrin.lichtenberg@je-bayern.de)<br />

Felix Baumert (felix.baumert@junge-<strong>europa</strong>eische-bewegung.de)<br />

<strong>JEF</strong>-Thüringen und <strong>JEF</strong>-Hamburg auf dem Bundesausschuss<br />

Neumitglied<br />

Unser Service für Euch<br />

Email-L<strong>ist</strong>en<br />

Im <strong>JEF</strong>-Kosmos gibt es eine Reihe von Email-Verteilern,<br />

bei denen Ihr auf Eure Interessen zugeschnittene Infos<br />

bekommt.<br />

Management-L<strong>ist</strong>e:<br />

Für die aktiven „Manager“ der <strong>JEF</strong>-Sektionen, alle die<br />

sich mit Organisation, Finanzen, Ausschreibungen, Fr<strong>ist</strong>en<br />

und Verbandsinterna beschäftigen.<br />

Anmeldung: http://l<strong>ist</strong>s.jef.de/mailman/l<strong>ist</strong>info<br />

Email an die L<strong>ist</strong>e: management-l<strong>ist</strong>e@jef.de<br />

jef-info-L<strong>ist</strong>e:<br />

Hier angemeldet erhaltet ihr den monatlichen Newsletter<br />

der <strong>JEF</strong>-Deutschland, jef-info.<br />

Anmeldung: Mail an martin.teubner@jef.de<br />

Diskussionsl<strong>ist</strong>e:<br />

Für alle, die Themen rund um <strong>JEF</strong> oder die EU auf<br />

deutscher Sprache diskutieren und auch allgemeine<br />

Verbandsinfos nicht verpassen wollen.<br />

Anmeldung: http://groups.yahoo.com/group/jeftalkde<br />

Email an die L<strong>ist</strong>e: jeftalkde@yahoogroups.com<br />

Schöner shoppen mit der <strong>JEF</strong>!<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

„Ich bin beigetreten weil mich der BuKo 2006, zu dem ich als Gast fahren durfte, so bege<strong>ist</strong>ert<br />

hat, dass ich mich dazu entschlossn habe beizutreten. Außerdem hab ich von<br />

meiner Schwester nur positive Dinge über die Jungen Europäer erfahren.“<br />

Anna Krause, Kreisverband Aichach-Friedberg, Landesverband Bayern<br />

jef-talk auf Englisch:<br />

Das ganze gibt‘s auch nochmal auf englisch.<br />

Diskutieren, bis die Tastatur raucht.<br />

Anmeldung: http://groups.yahoo.com/group/jeftalk<br />

Email an die L<strong>ist</strong>e: jeftalk@yahoogroups.com<br />

Neu und heiß:<br />

Die Arbeitsgruppenl<strong>ist</strong>en zu den Themen Balkan, Bildung,<br />

Migration, Verfassung, Soziales. Für alle, die sich inhaltlich<br />

einem Lieblingsthema widmen und in den Arbeitsgruppen<br />

an der Entwicklung von <strong>JEF</strong>-Positionen mitarbeiten<br />

wollen.<br />

Anmeldung: http://l<strong>ist</strong>s.jef.de/mailman/l<strong>ist</strong>info oder auf der Seite<br />

www.jef.de auf „Anmelden“ klicken (im Menü oben rechts) und mit<br />

dem Benutzernamen „jef-mitglied“ anmelden (Passwort gibt‘s beim<br />

Bundessekretariat).<br />

Emails an die L<strong>ist</strong>en:<br />

Balkan: ag_balkan@jef.de<br />

Bildung: ag_bildung@jef.de<br />

Migration: ag_migration@jef.de<br />

Verfassung: ag_soziales@jef.de<br />

Soziales: ag_verfassung@jef.de<br />

Für euren Straßenstand oder um Freunde und Verwandte zu beglücken, könnt Ihr folgende Marketingprodukte beim<br />

Bundessekretariat bestellen. Die Preise verstehen sich immer zuzüglich der Versandkosten. Sendet einfach eine Mail<br />

mit Eurer Bestellung an busek@jef.de<br />

Was? Artikel Preis pro Stück<br />

Infomaterial High-Profile-Broschüre („Grenzpfahl“) kostenlos<br />

Flyer Mitgliederwerbung (weiß) kostenlos<br />

Flyper <strong>JEF</strong>-Europa kostenlos<br />

Flyper EU-Verfassung 5,00<br />

Kommentar zur Europäischen Verfassung 0,50<br />

<strong>Der</strong> Vertrag von Nizza aus föderal<strong>ist</strong>ischer Sicht 0,10<br />

NEU! Postkartenbroschüre („Heute schon Gesellschaft verändert?“)<br />

in zwei Versionen 0,30<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong>, Ausgewählte Ausgaben auf Anfrage kostenlos<br />

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Polo-Shirt (grün), Größen auf Anfrage 6,00 13


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

14<br />

Kroatien und die EU<br />

„Wir werden zu Europäern<br />

– in jeder Hinsicht“<br />

Kroatien auf dem Weg in die EU – dies war das<br />

Thema einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

in Düsseldorf am 27. Februar<br />

2007. Als Referent sprach der kroatische<br />

Staatspräsident, Stjepan Mesic. Von Chr<strong>ist</strong>ian Dick<br />

Keine Frage, Kroatien <strong>ist</strong> auf dem Weg nach Europa. 1992<br />

war das Land der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />

in Europa und 1996 dem Europarat beigetreten.<br />

Am 21. Februar 2003 fand die Überreichung des kroatischen<br />

Mitgliedsantrags an die Europäische Union statt<br />

und am 3. Oktober 2005 hatten die Beitrittsverhandlungen<br />

der Europäischen Union mit Kroatien begonnen. Das<br />

Land strebt an, an den Wahlen zum Europäischen Parlament<br />

im Jahr 2009 teilnehmen zu können.<br />

„Die Einheit Europas zu vollenden“, sagte Bernhard Vogel,<br />

Min<strong>ist</strong>erpräsident a.D., zum Auftakt der Veranstaltung,<br />

„erfordert gemeinsame Anstrengungen. Die Beitrittsländer<br />

haben einen Anspruch darauf, nach Europa zurückzukehren.<br />

Sie waren nur durch Diktaturen daran gehindert.<br />

Zagreb gehört genauso dazu wie Lissabon, Kopenhagen<br />

und andere.“ Auch noch ein anderer Grund spricht dafür,<br />

den Ländern des Westbalkans eine Beitrittsperspektive<br />

zu eröffnen, nämlich der, dass die EU in erster Linie eine<br />

Friedensunion <strong>ist</strong>.<br />

Für den kroatischen Staatspräsidenten, Stjepan Mesic, hat<br />

der Beitritt zur EU absolute Priorität in der kroatischen Außenpolitik.<br />

Die Ausrichtung auf und die Zugehörigkeit zu<br />

Europa gehörten von Beginn der Selbständigkeit Kroatiens<br />

an zu den Postulaten, auf denen die Au-ßenpolitik beruht.<br />

Kroatien <strong>ist</strong> für Mesic „Bollwerk des Chr<strong>ist</strong>entums“<br />

und seit eh und je Teil der europäischen Kultur.<br />

Seit dem Jahr 1995 hat Kroatien verschiedene Phasen erlebt,<br />

die des h<strong>ist</strong>orischen Romantismus, geprägt von der<br />

Betonung der h<strong>ist</strong>orischen Zugehörigkeit zu Europa und<br />

und die des politischen Realismus. In der Bevölkerung<br />

herrschte vielfach die Meinung, dass kein Beitritt zur Europäischen<br />

Union notwendig sei. Kroatien, so Mesic,<br />

habe sich schwierig getan, Europa näher zu kommen.<br />

Es sei in einem Spannungsfeld zwischen<br />

seinen europäischen Wün-schen<br />

und seinem, in vielerlei Hinsicht, nationalen<br />

Verhalten gewesen. Alle diejenigen,<br />

die sich für Pluralismus<br />

stark machten, wurden zu ausländischen<br />

Söldnern erklärt.<br />

Kroatien bestand in<br />

Stjepan Mesic, kroatischer Präsident<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

dieser Zeit auf einer Deutung von Nationalität, die mehr<br />

dem 19., als dem 20. Jahrhundert entsprach. Dies führte<br />

dazu, dass Europa von Kroatien enttäuscht war und umgekehrt.<br />

Die Wende kam im Jahre 2000. Die Phase des<br />

politischen Realismus setzte ein und Mesic wurde Staatspräsident.<br />

Eine neue Seite in den Beziehungen sowohl in<br />

der Region, als auch in Europa wurde aufgeschlagen.<br />

Geändert hatten sich die Einstellung zu den Werten, welche<br />

die Grundlage Europas darstellten, die Einstellung<br />

zu den Nachbarn, mit denen man vorher im Krieg war<br />

und auch die Einstellung zu sich selbst, was auch einen<br />

anderen Umgang mit Kriegsverbrechern zur Folge hatte.<br />

„Um wieder ins europäische Gleis zu kommen, brauchen<br />

wir viel mehr Zeit, als notwendig war, aus ihm herauszukommen,“<br />

sagte Mesic. Er fügte hinzu „Wir werden in<br />

jeder Hinsicht zu Europäern und wollen als solche auch<br />

erkannt und angenommen werden.“ <strong>Der</strong> Formulierung<br />

„Wir werden“ bedeutet nun, dass das Kapitel noch nicht<br />

abgeschlossen <strong>ist</strong>. Natürlich versuche Kroatien auch, seine<br />

nationalen Interessen zu wahren. Sein Land verhandele<br />

allein und in eigenem Namen.<br />

Kroatien gehört zu einem Teil Europas, der heute, politisch<br />

gesehen, fast ein weißer Fleck auf der Landkarte<br />

<strong>ist</strong>. <strong>Der</strong> Beitritt zur EU bedeutet einen Fortschritt, ohne<br />

den Beitritt der anderen Länder des Westbalkans jedoch,<br />

kann der Prozess nicht abgeschlossen werden. Kroatien<br />

arbeitet jetzt daran, die europäischen Normen zu erfüllen.<br />

Eine wichtige Aufgabe <strong>ist</strong> aber auch, sich europäischen<br />

Problemen zu widmen, die momentan noch<br />

nicht akut sind. Europa sei nicht die Antwort auf alle<br />

Probleme. Es müsse eine Antwort für die Bürger<br />

haben, die Angst vor der Abschaffung des Sozialstaates<br />

haben. Sollte ein System nicht mehr tragbar<br />

sein, so müsse darüber nachgedacht werden, wie es<br />

zu ändern <strong>ist</strong>.<br />

Wichtig <strong>ist</strong> für Mesic vor allem, dass Kroatien für den<br />

Beitritt gut vorbereitet und gerüstet <strong>ist</strong>. Das Datum des<br />

Beitritts <strong>ist</strong> dann nicht entscheidend. <strong>Der</strong> kroatische<br />

Staatspräsident <strong>ist</strong> sich sicher: Im vereinten Europa gibt<br />

es einen Platz für Kroatien und Kroatien kann sich für diesen<br />

Platz qualifizieren.<br />

15


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Rumänien-Exkursion<br />

Ein Land im Aufbruch<br />

Einen Blick hinter die Kulissen im neusten<br />

Mitglied der Europäischen Union werfen:<br />

Dies war das Ziel einer Exkursion der <strong>JEF</strong>-<br />

Freiburg nach Rumänien Anfang März. 15<br />

<strong>JEF</strong>ler haben mit Vertretern aus verschiedenen<br />

Teilen der rumänischen Gesellschaft<br />

über die Lage im Land gesprochen.<br />

Man versteht die Dinge besser wenn man sie mit eigenen<br />

Augen gesehen hat. Wie viel Wahrheit in diesem Satz<br />

steckt, bemerkten wir rasch nach unserer Ankunft in Bukarest.<br />

Unser Wissen über Rumänien belief sich bis dato<br />

zum größten Teil auf Zeitungswissen – auch wenn wohl<br />

niemand von uns sich „mindestens 2000 Seiten“ angelesen<br />

hatte, wie es Dirk Rütze, unser Gesprächspartner<br />

bei der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest,<br />

vor einer Auslandsreise nach eigenen Angaben stets zu<br />

tun pflegt.<br />

Wir wählten einen anderen Weg: Um Antworten auf unsere<br />

vielen Fragen zu erhalten, brachen wir zu einer elftägigen<br />

Exkursion nach Bukarest und Sibiu auf. Wie verändert<br />

sich der Alltag in Rumänien mit dem Beitritt zur EU? Welche<br />

Erwartungen, Hoffnungen verbinden die Menschen<br />

mit ihm? Was verändert der Beitritt für sie tatsächlich?<br />

Im Gespräch mit Vertretern verschiedenster Teile der rumänischen<br />

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und mit<br />

jungen Rumänen wollten wir ein wenig Licht ins Dunkel<br />

werfen.<br />

Brisante Themen...<br />

Neben der Frage, welchen Einfluss der EU-Beitritt auf<br />

Rumänien hat, und dem Dauerbrenner „Korruption im Alltag“,<br />

waren es vor allem zwei brisante Themen, die unsere<br />

Gespräche bestimmten: Wie geht die rumänische Gesellschaft<br />

mit der Roma-Minderheit um? Die Meinungen<br />

drifteten hier weit auseinander, von „es gibt kein Roma-<br />

Problem“ bis zu „die Roma werden massiv diskriminiert,<br />

aber wenn man ein Problem nicht annimmt, dann hat<br />

16<br />

man auch keines“. Ebenso polarisierte die Frage nach<br />

Gewinnern und Verlierern des EU-Beitritts: Einige unserer<br />

Gesprächspartner sahen nur Gewinner, andere machten<br />

in der Landbevölkerung eindeutige Verlierer aus.<br />

Organisiert wurde die vom BMFSFJ gesponserte Reise<br />

von der <strong>JEF</strong> Freiburg, allen voran Jan Weisensee und Volker<br />

Lindenthal. (Danke Euch beiden!) Auf unserer Reise<br />

standen unter vielen anderen Treffen mit dem European<br />

Institute of Romania, Amnesty International, Medienvertretern,<br />

der Regierungspartei PNL und Vertretern der<br />

Roma-Minderheit auf dem Programm.<br />

Wissend, dass der Besuch der Hauptstadt nur einen kleinen<br />

Ausschnitt des Alltags offenbart, machten wir uns<br />

für ein Wochenende auf Transsilvanien, um auch die<br />

ländlichen Gegenden kennenzulernen. Während Bukarest<br />

eine quirlige, laute und mit einem höllischen Verkehr<br />

gesegnete Metropole <strong>ist</strong>, kommt das kleine Sibiu, Kulturhauptstadt<br />

Europas 2007, eher beschaulich daher. Und<br />

während im von der Ära Ceausescu gezeichneten Bukarest<br />

an unzähligen Stellen noch immer hervorschimmert,<br />

weshalb die Stadt einst das „Paris des Ostens“ genannt<br />

wurde, sind in Hermannstadt (Sibiu) die deutschen Wurzeln<br />

unübersehbar.<br />

... und viele Erkenntnisse<br />

Die Wahrheit über Rumänien liegt, soviel konnten wir aus<br />

unserer Exkursion mitnehmen, wie so oft zwischen den<br />

Extremen. Man darf gespannt sein, wie sich das neue EU-<br />

Mitglied weiter entwickeln wird. Wir blicken auf eine spannende<br />

Reise in ein wunderschönes Land zurück, das sich<br />

zugleich in einem massiven Umbruch befindet.<br />

Wer mehr über die Exkursion, unsere Eindrücke vor Ort<br />

sowie über die Erkenntnisse, die wir aus unserem Besuch<br />

gezogen haben erfahren möchte, dem sei der bald<br />

erscheinende offizielle Bericht zur Exkursion ans Herz<br />

gelegt.<br />

Von Michael Mangold, <strong>JEF</strong>-Tübingen<br />

SaarLorLux<br />

Raus aus der Randlage<br />

Am 20. und 21. Januar 2007 gelang es der <strong>JEF</strong>-Saar nicht<br />

nur, die saarländischen Jugendparteien an einen Tisch zu<br />

bekommen; die Mitglieder der Grünen Jugend, der Jungen<br />

Liberalen, der Jungsozial<strong>ist</strong>en und der Jungen Union verstanden<br />

sich auch noch prächtig und verabschiedeten<br />

sogar eine gemeinsame Erklärung.<br />

Wie konnte das passieren? Nun, es war wohl das Thema,<br />

um das es bei der Tagung in der Europäischen Akademie<br />

Otzenhausen ging, verantwortlich für die friedliche<br />

Stimmung: Die Vorträge und Diskussionen drehten sich<br />

um die Chancen des Saarlandes im Rahmen der europäischen<br />

Integration im allgemeinen, und um die mit der<br />

grenzüberschreitenden Zusammenarbeit des Saarlandes<br />

mit seinen Nachbarregionen verbundenen Möglichkeiten<br />

im besonderen. Bereits seit Jahrzehnten arbeiten das<br />

Saarland, Lothringen, Luxemburg und Rheinland-Pfalz<br />

eng zusammen. Seit einigen Jahren <strong>ist</strong> auch die belgische<br />

Region Wallonien Mitglied des Kooperationsraumes,<br />

der sich als Großregion SaarLorLux bezeichnet.<br />

Oft belächelt, aber aussichtsreich<br />

Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Regionen<br />

<strong>ist</strong> eine besondere, oft wenig beachtete Facette des<br />

europäischen Integrationsprozesses. In den nationalen<br />

Hauptstädten wird sie oft belächelt. Aber für Regionen<br />

wie das Saarland, die sich in einer nationalen Randlage<br />

befinden, bietet sich hier die Chance, gemeinsam mit den<br />

Nachbarregionen diese Randlage zu überwinden und (im<br />

Falle des Saarlands) zu einem zentralen europäischen<br />

Standort zu werden. Die jungen Nachwuchspolitiker aller<br />

Parteien waren sich jedenfalls einig: Die mit dem Abbau<br />

der Grenzen verbundenen Chancen müssen genutzt<br />

werden. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie<br />

unter anderem einen Ausbau des grenzüberschreitenden<br />

öffentlichen Nahverkehrs und eine stärkere Vernetzung<br />

der Hochschulen in der Großregion.<br />

Es soll aber nicht bei den Forderungen und Anregungen<br />

von saarländischer Seite bleiben. Noch in diesem Jahr<br />

plant die <strong>JEF</strong> Saar, gemeinsam mit den Jeunes Européens<br />

aus Lothringen und der <strong>JEF</strong>-Luxemburg, die bereits an<br />

der Auftaktveranstaltung teilgenommen haben, eine Tagung<br />

mit Vertretern der politischen Jugendparteien aus<br />

der gesamten Großregion.<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Was passiert, wenn Nachwuchspolitiker von vier verschiedenen politischen Parteien<br />

bei einer zweitägigen Konferenz aufeinander treffen? Wahlkampfgetöse? Lautstarker<br />

Parteienstreit? Beschimpfungen zwischen Kaffeepause und Abendbrot? Weit gefehlt.<br />

Von Georg Walter<br />

Darstellung der Großregion SaarLorLux, bestehend aus dem Saarland,<br />

Rheinland-Pfalz, Lothringen, Luxemburg und Wallonien.<br />

Auszug aus der Erklärung:<br />

Gerade für junge Menschen, die in der Großregion SaarLorLux<br />

aufgewachsen sind und leben, bieten sich mit dem sukzessi-<br />

ven Abbau der Grenzen viele neue Perspektiven. Dies betrifft<br />

insbesondere die Bereiche Kultur, Bildung und Ausbildung,<br />

Berufswahl sowie grenzüberschreitende Begegnungen. [...]<br />

Die saarländischen Jugendparteien und die Jungen Europäi-<br />

schen Föderal<strong>ist</strong>en fordern: [...]<br />

1. Eine flächendeckende Einführung von Französischunter-<br />

richt und Deutschunterricht in saarländischen bzw.<br />

lothringischen Vorschulen, Grundschulen und weiter-<br />

führenden Schulen<br />

2. Einen verstärkten Austausch von Lehrkräften v. a. im<br />

Sekundarbereich (mehr Fremdsprachenunterricht von<br />

Muttersprachlern)<br />

3. Einrichtung grenzüberschreitender Schulen und Kinder<br />

gärten mit multinationaler Schüler- und Lehrerschaft<br />

(Bsp. Schengen-Lyzeum)<br />

4. Den Einsatz von Studierenden als Sprachass<strong>ist</strong>enten in<br />

Grundschulen<br />

5. Die Förderung von bilingualem Unterricht in allen Schul-<br />

formen<br />

6. Die Einrichtung von regelmäßigen Großregions-Modulen in<br />

allen Schulformen<br />

7. Mehr Schüleraustausche in der Großregion [...]<br />

Die ganze Erklärung findet ihr auf www.jef-saarland.de<br />

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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

5. Deutsch-Französisch-Polnisches Jugendparlament<br />

Jugendparlament<br />

Trinationales Stelldichein<br />

Am 3. Mai 2006 unterschrieben die Vertreter der Region Ile-de-France, der Woiwodschaft<br />

Mazovien und des Landes Brandenburg in Warschau einen Vertrag, der die Zusammenarbeit<br />

der drei Regionen verstärken soll. Ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit <strong>ist</strong><br />

der Jugendaustausch, daher waren bei der Konferenz in Warschau auch Schülerinnen<br />

und Schüler aus den drei Regionen anwesend. So entstand gemeinsam mit dem Europahaus<br />

Yvelines die Idee, dass sich das bereits seit 2003 ex<strong>ist</strong>ierende trilaterale Jugendparlament<br />

im Jahr 2007 auf die Zusammenarbeit der drei Regionen konzentrieren<br />

sollte.<br />

18<br />

Von Stefanie Scharrenbach,<br />

Stellvertretende Vorsitzende der<br />

Jungen Europäischen Bewegung<br />

Berlin-Brandenburg<br />

Zur Vorbereitung der jeweils 20 Schülerinnen und Schüler<br />

auf die Veranstaltung im Januar fanden im November<br />

2006 in allen drei Partnerregionen Vorbereitungsseminare<br />

statt, die von den Jungen Europäern Frankreich, den<br />

Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Polen sowie der Jungen<br />

Europäischen Bewegung Berlin-Brandenburg organisiert<br />

wurden. Den Schülerinnen und Schülern des Helmholtz<br />

Gymnasiums in Potsdam und des Gymnasiums im<br />

Stift Neuzelle wurde damit die Möglichkeit gegeben, sich<br />

schon im Vorfeld mit Experten aus ihrer Region über die<br />

konkrete Ausgestaltung der trilateralen Zusammenarbeit<br />

zu unterhalten.<br />

Vom 19. bis 26. Januar 2007 trafen sich die 60 Schülerinnen<br />

und Schüler sowie die Betreuerinnen und Betreuer<br />

der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en dann in Marly-le-<br />

Roi, um gemeinsam als deutsch-französisch-polnisches<br />

Jugendparlament zu tagen. Eine Woche lang diskutierten<br />

die Jugendlichen die Themen wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />

Strukturfonds, Energieversorgung, Umweltschutz,<br />

kulturelle Zusammenarbeit und Jugendaustausch. Die<br />

Ideen und Vorschläge, die aus diesen Beratungen hervorgegangen<br />

sind, wurden nicht nur Vertreterinnen und<br />

Vertretern aus den drei Regionen sowie den Generalsekretären<br />

des deutsch-französischen und des deutschpolnischen<br />

Jugendwerks vorgestellt; sie wurden auch<br />

Margot Wallstrom übergeben. Sie sollen nicht nur die<br />

Zusammenarbeit der drei Partnerregionen verbessern,<br />

sondern anlässlich des 50. Jahrestages der Römischen<br />

Verträge auch einen Beitrag le<strong>ist</strong>en zur Diskussion über<br />

die Zukunft der Europäischen Union.<br />

Zwischendrin blieb auch Zeit für einen Bummel durch Paris,<br />

es wurden zwei Geburtstage begangen, jede regionale<br />

Gruppe organisierte einen Themenabend, an dem sie ihre<br />

Schule und ihre Region vorgestellten. Es wurden Spreewaldgurken<br />

gekostet, der polnische Abiturtanz getanzt<br />

und eine französische Fete gefeiert. Im nächsten Jahr<br />

wird das deutsch-französisch-polnische Jugendparlament<br />

voraussichtlich in Brandenburg stattfinden.<br />

Um unseren Mitgliedern ein frühes Aufstehen, eine Reise<br />

quer durch den Fre<strong>ist</strong>aat und nach ein paar Stunden wieder<br />

zurück zu ersparen, hatten die JE-Bayern entschlossen,<br />

auch die Landesversammlung 2007 wieder an zwei<br />

Tagen durchzuführen. Gerade im Halbjahr der Deutschen<br />

Ratspräsidentschaft, gerade eine Woche vor dem 50jährigem<br />

Jubiläum der EU wollten wir Akzente setzen – inhaltlich,<br />

programmatisch und praktisch. Die Landesversammlung<br />

der JE Bayern fand daher am 17. und 18. März<br />

in München statt. Nach einem Weißwurstfrühstück zum<br />

Auftakt begrüßte die Landesvorsitzende Kathrin Lichtenberg<br />

am Samstag alle anwesenden Gäste zu zwei spannenden<br />

Tagen, ehe sie die Leitung der Versammlung in<br />

die routinierten Hände von Jakob Bedane gab.<br />

Die wichtigsten Ergebnisse der Versammlung im Überblick:<br />

• Bayern richtet eine Grundsatzkommission ein, die bis<br />

zur nächsten Landesversammlung maßgeblich an<br />

einer aktuellen inhaltlichen Ausrichtung des Verbandes<br />

arbeiten wird.<br />

• Bei Nachwahlen zum Landesvorstand wurde Michaela<br />

Biermayer als stellvertretende Landesvorsitzende,<br />

Johannes Barthel und Holger Lange als Beisitzer in<br />

den Landesvorstand gewählt.<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Landesverband Bayern tagt in München<br />

Weiß-Blaue Zeitrechnung oder:<br />

Wer früher ankommt, <strong>ist</strong> länger da<br />

Wer sich in München ins Auto oder in den<br />

Zug sitzt und drei bis vier Stunden in Richtung<br />

Süden fährt, wird zwei Siebenundzwanzigstel<br />

der EU, genauer: zwei Länder,<br />

durchqueren und in Italien herauskommen.<br />

Wer dieselbe Zeit in nördliche Richtung<br />

fährt, wird gerade einmal aus Bayern<br />

in ein anderes Bundesland kommen.<br />

Erfreulicherweise konnten wir mit Herrn Dr. Stefan Rappenglück<br />

(CAP München) und Major Dr. Florian Bohusch<br />

(Bundeswehr) zwei exzellente Referenten zu den Themenkomplexen<br />

„Zukunft des Verfassungsvertrages“ und<br />

der „GASP/ESVP“ gewinnen, die mit ihren Vorträgen zu<br />

kontroversen Diskussionen anregten und wichtige inhaltliche<br />

Inputs gaben. Einen weiteren Höhepunkt stellte<br />

die Podiumsdiskussion am Sonntag Vormittag dar, zu der<br />

wir neben unserem Bundesvorsitzenden Jan Schubert<br />

mit Carolin Opel (JU), Thomas Goger (Jusos), Sabine Ponath<br />

(Grüne Jugend) und Martin S. Hagen (Julis) Vertreter<br />

der bayerischen Jugendparteien begrüßen konnten.<br />

Unter dem Motto „Halbzeit Deutsche Ratspräsidentschaft<br />

– Junge Positionen für Europa“ lieferten sich die Vertreter<br />

einen Diskussion entlang der Hot Spots Verfassung, Klima,<br />

Zukunft der EU und vielem mehr gemäß dem Motto:<br />

Bavaria speak up!<br />

Die Landesversammlung und die Vorsitzende in München<br />

Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung, die neben<br />

vielen Arbeits- und Aktionsanreizen und Inhalten noch<br />

eine lange Nacht in Münchens Clubszene versprach. Und<br />

Versprechen soll man bekanntlich einhalten.<br />

Kathrin Lichtenberg, Landesvorsitzende JE-Bayern<br />

19


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Jugendgipfel in Rom<br />

Europe wasn‘t built in a day<br />

20<br />

Auszug aus der Erklärung:<br />

Building Democracy and Civil Society in Europe “The stake-<br />

holders at all levels, governments and EU institutions must<br />

include youth organisations and young people coming from<br />

diverse backgrounds in all youth-related decision-making<br />

processes. The EU has to be transparent in order to increase<br />

the inclusiveness of and trust in the decision-making bodies<br />

and in the EU.<br />

Public authorities must recognise and use the potential of<br />

youth organisations and alternative types of participation,<br />

which function as schools for democracy and active citizen-<br />

ship. The Non-Governmental Organisations (NGOs) bridge the<br />

gap between where<br />

the policies are made and where they are implemented. Fun-<br />

ding for NGOs is important in enabling them to work efficient-<br />

ly and to create spaces for dialogue which are accessible to<br />

young people.“<br />

<strong>Der</strong> genaue Wortlaut <strong>ist</strong> abzurufen unter:<br />

www.youthforum.org<br />

We, the young people of Europe! So beginnt<br />

die Abschlusserklärung, die auf dem Jugendgipfel<br />

anlässlich des 50. Jubiläums<br />

der Römischen Verträge an h<strong>ist</strong>orischer<br />

Stätte auf dem Capitol in Rom an Verantwortliche<br />

der EU-Institutionen übergeben<br />

wurde.<br />

Im Vorfeld des Jugendgipfels in Rom hatte im Januar ein<br />

„Pre-Summit“ in Brüssel stattgefunden. Ausgehend von<br />

den ersten Ergebnissen debattierten die Vertreter der<br />

Mitgliedsorganisationen des Deutschen Nationalkomitees<br />

für internationale Jugendarbeit (DNK) in Berlin die<br />

nationalen Positionen zu den sechs Themen Zukunft des<br />

Verfassungsvertrages, Nachhaltige Entwicklung, Jugend<br />

und Bildung, EU als globaler Akteur, Zivilgesellschaft und<br />

Demokratie, Sozial- und Wirtschaftsmodell. In Rom diskutierten<br />

200 Vertreter der nationalen Delegationen und<br />

internationalen Organisationen aus den 27 Mitgliedsstaaten<br />

schließlich die vorliegenden Ergebnisse und erarbeiteten<br />

weitere Ideen, Vorschläge und Inhalte, die Einzug in<br />

die Abschlusserklärung finden sollten.<br />

Am Sonntag übergab Bettina Schwarzmayer (Europäisches<br />

Jugendforum) das Abschlussdokument an Margot<br />

Wallström und Jan Figel (Europäische Kommission),<br />

Alejo Vidal Quadras (Europäisches Parlament), die es<br />

stellvertretend für alle EU-Institutionen als Ergänzung<br />

zur Berliner Erklärung in Empfang nahmen. In dem Dokument<br />

spricht sich die Generation E(uropa) u.a. mehrheitlich<br />

für eine gemeinsame europäische Verfassung aus,<br />

bestärkt die EU weltweit mit einer Stimme zu sprechen,<br />

und fordert eine starke Einbindung der verantwortlichen<br />

Jugendverbände.<br />

Was wird bleiben vom Jugendgipfel?<br />

Ein Dokument, das Potential hat. Eine Erklärung, die<br />

Europas Jugend intensiv, verantwortungsbewusst und<br />

konkret diskutiert hat. Die Enttäuschung, dass keine Verbindung<br />

zum Berliner Gipfel entstand, die eine glaubhafte<br />

Würdigung in einem ersten wichtigen Schritt erkennen<br />

hätte lassen. Ein Satz, der zu Unrecht am Abschluss und<br />

nicht am Anfang des Dokuments steht, und der uns nicht<br />

ruhig bleiben lässt, für alle weiteren Schritte, die wir in<br />

Europa zu gehen haben: “L<strong>ist</strong>en to what we have to say,<br />

ask us what we need and then act!”<br />

Für die <strong>JEF</strong>-Deutschland war in Rom dabei: Kathrin Lichtenberg<br />

Rumänien und Bulgarien<br />

SMS aus Neu-EU<br />

Die neuen EU-Mitglieder Rumänien und<br />

Bulgarien entdecken, das können junge<br />

Leute bei einem Projekt der Politikfabrik<br />

mit dem treffenden Namen eu_checker.<br />

Und das Beste dabei: für <strong>JEF</strong>fer <strong>ist</strong> ein<br />

Platz reserviert. <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> hat<br />

die Projektleiterin interviewt.<br />

tp: Hallo Madeleine! Du steckst gerade mitten in den<br />

Vorbereitungen für ein Projekt namens eu_checker. Was<br />

versteckt sich dahinter?<br />

Madeleine Mohl: Eine multimediale Entdeckungstour<br />

durch Rumänien und Bulgarien. Wir schicken im Juli<br />

2007 achtzehn junge Europäer auf eine Reise durch Bulgarien<br />

und Rumänien. Die so genannten eu_checker sind<br />

mit modernster Handytechnik ausgestattet und reisen in<br />

Dreier Teams auf verschiedenen Routen durch die beiden<br />

EU-Neulinge. Jeden Tag lösen sie eine Tagesaufgabe zu<br />

verschiedenen <strong>europa</strong>politischen Themen. <strong>Der</strong> rote Faden<br />

<strong>ist</strong> immer die Frage nach dem Einfluss des EU-Beitritts<br />

auf das alltägliche Leben in den beiden Ländern. Die<br />

Teams senden stündlich SMS, MMS oder kleine Videoclips<br />

an die dazugehörige Internetplattform www.euchecker.<br />

de somit kann jeder die eu_checker virtuell auf Ihrer Reise<br />

begleiten und sogar die Routen und Themen mitbestimmen.<br />

tp: Das hört sich spannend an! Und wie kann man selbst<br />

eu_checker werden?<br />

Madeleine Mohl <strong>ist</strong> bei der<br />

Politikfabrik Projektleiterin<br />

für die eu_checker<br />

01/07<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

M.M.: Die Bewerbung startet am 15. Mai auf unserer Homepage<br />

www.euchecker.de. Mitmachen kann jeder zwischen<br />

16 und 28 Jahren. Für <strong>JEF</strong>-Mitglieder <strong>ist</strong> einer der<br />

achtzehn Plätze fest reserviert, also sind die Chancen<br />

dabei zu sein besonders hoch.<br />

tp: Organisator des eu_checker <strong>ist</strong> die Politikfabrik. Wer<br />

<strong>ist</strong> das und was macht die Politikfabrik sonst so?<br />

M.M.: Die Politikfabrik <strong>ist</strong> eine studentische Agentur für<br />

politische Kommunikation, in der Studenten aller Fachrichtungen<br />

an ehrenamtlichen zivilgesellschaftlichen<br />

Projekten arbeiten und parallel zum eher theorielastigen<br />

Studium bereits praktische Erfahrungen sammeln und<br />

Verantwortung übernehmen. Das Projekt eu_checker wird<br />

von einem studentischen Projektteam geleitet, welches<br />

von Berlin aus die Koordination übernimmt.<br />

Für die gestalterische und programmiertechnische Umsetzung<br />

des Projektes <strong>ist</strong> das Medienlabor Potsdam verantwortlich.<br />

Zur Zeit arbeitet ein Team der Politikfabrik<br />

am G8Model Youth Summit 2007.<br />

21


<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

Belarus-Aktion<br />

Wie in ganz Europa stumme Standbilder<br />

mit lauter Stimme sprechen<br />

Föderalismus <strong>ist</strong> nicht nur ein Art und Weise,<br />

wie man die Zusammenarbeit innerhalb<br />

eines Land oder Europa organisieren kann,<br />

er <strong>ist</strong> auch ein philosophischer Wert, der<br />

das Streben nach Pluralismus, Demokratie,<br />

Menschenrechten und Partizipation beinhaltet.<br />

Diese Werte sind weit weg für die<br />

Bürgerinnen und Bürger in Weißrussland –<br />

oft „Die letzte Diktatur Europas” genannt.<br />

In diesem Jahr, genau wie im letzten, hat <strong>JEF</strong> anlässlich<br />

des Jahrestages der weißrussischen illegitimen Präsidentschaftswahlen<br />

am 19. März 2006 eine große paneuropäische<br />

Aktion koordiniert. Diese Aktion schloss fast<br />

alle <strong>JEF</strong>-Sektionen, weitere NGOs, weißrussische Flüchtlinge,<br />

Studenten und viele Jugendliche ein, die sich für ein<br />

freies und demokratisches Weißrussland engagierten.<br />

Mitten der Nacht, in mehr als 60 Städten in über 30 Ländern,<br />

wurden Statuen geknebelt um die Situation unserer<br />

europäischen Nachbarn zu illustrieren. Zusammen mit<br />

dem Schild „Gebt den Bürgern von Belarus eine Stimme“<br />

war diese symbolische Aktion eine starke Stimme, die<br />

von Kiew und Dublin, Boston und Kanada bis zu unseren<br />

weißrussischen Nachbarn schallte. Durch eine Aktion, die<br />

keine Landesgrenzen kannte, <strong>ist</strong> es der <strong>JEF</strong> gelungen,<br />

eine starke Botschaft mit viel Medienpräsenz in ganz<br />

Europa zu überbringen. Besonders in Weißrussland und<br />

Russland, wo die Nachricht und die Bilder in 20 verschiedenen<br />

Medien erschienen, wurde diese Botschaft gehört.<br />

22<br />

Wenn man auf Weißrussland schaut, wird klar, dass Demokratie<br />

leider noch kein pan-europäisches Konzept <strong>ist</strong>.<br />

Verfassungsänderungen haben dem Parlament Einflussmöglichkeiten<br />

genommen, Lukaschenko kann überdies<br />

lebenslang Präsident bleiben. In den letzten Jahren wurden<br />

Opposition und Zivilgesellschaft unterdrückt und im<br />

letzten Jahr Wahlen abgehalten, die keinen demokratischen<br />

Standards entsprachen. Neue Gesetze haben dazu<br />

Regimekritik, NGO-Aktivitäten und sogar Versammlungen<br />

von mehr als zehn Personen illegal gemacht. Zusammen<br />

mit der Abschaffung freier Medien <strong>ist</strong> so der Opposition<br />

und Zivilgesellschaft die Grundlage effektiv entzogen. So<br />

anders sieht die Wirklichkeit für die Europäer nur einen<br />

Schritt über die Grenze der EU aus.<br />

<strong>JEF</strong> hat sich vorgenommen die starke, symbolträchtige<br />

Statuenaktion jedes Jahr, in der Nacht des Jahrestages<br />

der illegitimen Präsidentschaftswahlen, bis zum Fall Lukaschenkos<br />

zu wiederholen. So werden wir sicherstellen,<br />

dass die inakzeptable Situation der Weißrussen nicht weiterhin<br />

ignoriert werden kann und dass unseren Nachbarn<br />

die kompromisslose Unterstützung der <strong>europa</strong>weites Zivilgesellschaft<br />

gewiss <strong>ist</strong>.<br />

Um die Bildern von hunderten von Statuen mit Knebel aus<br />

ganz Europa zu besichtigen, geh auf www.jef.eu – und<br />

lass dich für den Aktion nächstes Jahr inspirieren!<br />

„Gebt nicht auf,<br />

radikal zu denken!“<br />

01/07<br />

Zum Tod von <strong>JEF</strong>-Gründungsmitglied Prof. h.c. Claus Schöndube<br />

Auf dem Foto: Claus Schöndube<br />

(2.v.r) im Kreise von <strong>JEF</strong>fern und<br />

Alt-<strong>JEF</strong>fern anlässlich des 50.<br />

Jahrestages der Gründung des<br />

BEJ in Weinheim 1999.<br />

<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />

Im Alter von 21 Jahren traf sich Claus Schöndube mit 40 gleich Gesinnten Anfang September 1949 auf der<br />

Wachenburg in Weinheim und gründete den Bund Europäischer Jugend (BEJ), den Vorgänger der Jungen<br />

Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en (<strong>JEF</strong>) Deutschland. Er gehörte dem ersten Vorstand des BEJ unter Erwin von<br />

Bressensdorf an. Am 29. Januar dieses Jahres starb Claus Schöndube im Alter von 79 Jahren in seiner<br />

Heimatstadt Frankfurt.<br />

Schöndube bleibt der Europäischen Bewegung als ein großer Aktiver und Förderer der Föderal<strong>ist</strong>en in Erinnerung.<br />

In den vielen Jahren seines Engagements für den BEJ, die Europa-Union und zuletzt für die Union<br />

Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en, deren Ehrenpräsident er war, publizierte der gelernte Journal<strong>ist</strong> zu europäischen<br />

Themen und war erfolgreich verlegerisch tätig.<br />

Was von Claus Schöndubes Lebenswerk bleibt, <strong>ist</strong> nun in unseren Händen. Einem Menschen Ehre zu erbieten<br />

<strong>ist</strong> Aufgabe jener, die Zeuge, Gönner oder Profiteure dieser Arbeit sind. Zehntausende junger Menschen<br />

konnten über die Jahre hinweg durch die Arbeit der <strong>JEF</strong> erfahren, was es für den Menschen und sein Land<br />

heißt, als Einzelner für die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Wer diese Grundlage durch <strong>JEF</strong><br />

bekommen hat, weiß, welchen Wert die friedliche Einigung Europas für uns hat. Claus Schöndube hatte<br />

beschlossen, einen Auftrag anzunehmen, der über ein halbes Jahrhundert weitergegeben wurde. Die Erfüllung<br />

dieses Auftrages bedeutet, das Schaffen der wichtigsten Grundlage für unser Europa, eine bedingungslos<br />

föderal<strong>ist</strong>ische Gesinnung bei den Bürgern Europas zu gewährle<strong>ist</strong>en.<br />

Das stellte Schöndube als größte Errungenschaft der Europäischen Bewegung heraus, dass eine ganz andere<br />

Denkweise bei den Europäern stattfände. Während früher das Ausland nur als potentieller Gegner<br />

gegolten habe, so herrsche heute in Europa eine entspannte Haltung zueinander. Dies zeige sich massenweise<br />

auch in den persönlichen Beziehungen über nationale Grenzen hinweg. Europa, so Schöndube,<br />

spreche nicht die ge<strong>ist</strong>igen Werte an, weshalb es so schwer sei, sich mit dem „Brüsseler Monstrum“ zu<br />

identifizieren.<br />

Claus Schöndube war ein Zeitzeuge, erlebte den Krieg und kannte die kleinen h<strong>ist</strong>orischen Wahrheiten, die<br />

sich für uns nur bei intensivem Studium unserer Geschichte erschließen. Er wusste aus zeitgeschichtlichem<br />

Erleben um den Einfluss der Kolonialkriege Frankreichs auf die Ablehnung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft,<br />

um die Einstellung De Gaulles zur Abgabe von Souveränität oder um die enttäuschten<br />

und erfüllten Hoffnungen auf den Europarat.<br />

Die Jugend sah er aber in der komfortablen Lage, sich nicht am politischen Tagesgeschäft und dessen taktischen<br />

Erwägungen beteiligen zu müssen, sondern einfach sagen zu können, was Föderal<strong>ist</strong>en meinen.<br />

Auf meine Frage hin, was er uns denn als <strong>JEF</strong> raten möchte antwortete Claus Schöndube einmal: „Verliert<br />

nicht die Fähigkeit radikal zu denken, denn das heißt ja eigentlich, an die Wurzel der Dinge zu gehen.“<br />

Autorin: Åsa Gunven,<br />

Mit Claus Schöndube starb der letzte Initiator und Zeitzeuge der Gründung unseres Verbandes. Wir können<br />

ihm danken, indem wir sein Werk im Respekt vor unserer Geschichte konsequent für den Frieden in Euro-<br />

Vize-Präsidentin der <strong>JEF</strong>-Europa pa, auch gegen alle Taktik der Tagespolitik fortsetzen. Von Chr<strong>ist</strong>ian Wenning<br />

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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />

<strong>Der</strong> <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> <strong>ist</strong>...<br />

<strong>Der</strong> <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> <strong>ist</strong> das vierteljährlich herausgegebene<br />

Magazin der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland.<br />

Es erreicht sämtlichte Mitglieder der <strong>JEF</strong>-Deutschland, ihr nahe<br />

stehende Personen aus Politik und Gesellschaft und befreundeten<br />

Organisationen.<br />

Die <strong>JEF</strong> sind...<br />

Die Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland e.V. sind die<br />

deutsche Sektion einer <strong>europa</strong>weiten Jugendbewegung, die sich<br />

seit 1949 für ein friedliches, bürgernahes und föderales Europa<br />

mit einer demokratischen Grundordnung und in Verantwortung<br />

gegenüber nachfolgenden Generationen einsetzt. Um dies zu<br />

erreichen, organisieren die Mitglieder der <strong>JEF</strong> ehrenamtlich Seminare,<br />

internationale Jugendbegegnungen, Straßenaktionen,<br />

Podiumsdiskussionen und Kongresse. Weitere <strong>JEF</strong>-Verbände<br />

gibt es in 27 europäischen Ländern. In Deutschland bestehen<br />

die <strong>JEF</strong> aus 15 Landesverbänden mit rund 3000 Mitgliedern<br />

zwischen 14 und 35 Jahren.<br />

<strong>JEF</strong>-Deutschland // Sophienstr. 28/29 // 10178 Berlin // Email: info@jef.de // Homepage: www.jef.de<br />

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