Der treffpunkt.europa ist... - JEF
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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Zeitschrift der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Ausgabe 01/2007<br />
<strong>JEF</strong> auf der Straße<br />
1
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
2<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
eigentlich wollten wir mit dieser Ausgabe ja einen inhaltlichen Schwerpunkt setzen,<br />
ein paar Experten zu Wort kommen lassen und mal wieder über Grundlegendes<br />
sinnieren. Aber dann kam etwas dazwischen: Die unverhoffte und dafür umso beeindruckendere<br />
Aktivität der <strong>JEF</strong>.<br />
Als wäre etwas Besonderes in der Frühlingsluft: Die <strong>JEF</strong> zieht es auf die Straße –<br />
Unterschriften sammelnd für ein Verfassungsreferendum, Statuen knebelnd während<br />
der zweiten <strong>europa</strong>weiten Belarus-Aktion, im Chror nach der Verfassung rufend auf<br />
dem Europafest in Berlin, Pappteller an Laternen bindend bei der „5vor12“-Aktion.<br />
Für solcherlei Erfreuliches räumen wir natürlich gern die Seiten frei und berichten,<br />
was die <strong>JEF</strong> aktuell und in der nächsten Zeit so alles in Bewegung setzt.<br />
Auf den Seiten 4 und 5 erfahrt Ihr alles Wichtige über die Kampagne für ein konsultatives<br />
Referendum zur Europäischen Verfassung, die die <strong>JEF</strong> gemeinsam mit der<br />
Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en (UEF) organisiert. Florian Rodeit, der Koordinator der<br />
Kampagne bei der UEF erklärt noch einmal die Hintergründe und Details und macht<br />
Euch damit sattelfest für alle Straßenstände des Kontinents.<br />
Auf der folgenden Seite lest Ihr, wie ein Bayer seine Europäische Identität sucht:<br />
„Schaust mal, obs naocher a solch a Identität, haolt a europäische, gibt und waos sich<br />
naocher do dahinter verberger tut.“, und ob er sie auf dem diesjährigen Berlinseminar<br />
gefunden hat.<br />
<strong>Der</strong> Bundesvorsitzende Jan Schubert zieht auf den Seiten 8 und 9 eine Halbzeitbilanz<br />
der deutschen Ratspräsidentschaft und wundert sich, wieso man von den Verfassungsbefürwortern<br />
eigentlich so wenig hört. Psst! Die Verfassung lebt noch...<br />
Im hinteren Teil, wie üblich, gibt es die Berichte aus dem ganzen Land, der <strong>JEF</strong>-Europa,<br />
vom Bundesausschuss, Exkursionen, Konferenzen und Projekttagen.<br />
Auf Seite 23 gedenken wir dem im Januar verstorbenen Gründungsmitglied der <strong>JEF</strong>,<br />
Professor h.c. Claus Schöndube. Unserem Verband hinterlässt er den Appell: „Gebt<br />
nicht auf, radikal zu denken!“<br />
Eine spannende Lektüre wünscht Euch<br />
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe <strong>ist</strong> der 10. Juni 2007<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
inhalt<br />
Aktiv Auf dem Kampagnenpfad 4<br />
Ein Bayer auf der Suche nach der europäischen Identität 6<br />
Informiert sie, bezieht sie ein! 7<br />
Psst! Die Verfassung lebt noch 8<br />
Bildung Enthusiasmus weitertragen<br />
10<br />
Jetzt anmelden: Bildungsseminar 11<br />
Intern Bayrische „Ratspräsidentschaft“ bei der <strong>JEF</strong> 12<br />
Unser Service für Euch 13<br />
Blickpunkt Kroatien: Wir werden zu Europäern – in jeder Hinsicht 14<br />
Lokal Rumänienexkursion: Ein Land im Aufbruch 16<br />
SaarLorLux: Raus aus der Randlage 17<br />
Trinationales Stelldichein 18<br />
Weiß-Blaue Zeitrechnung oder: Wer früher ankommt, <strong>ist</strong> länger da 19<br />
Europäisch Europe wasn‘t built in a day 20<br />
eu_checker 21<br />
Wie in ganz Europa stumme Standbilder mit lauter Stimme sprechen 22<br />
Nachruf „Gebt nicht auf, radikal zu denken!“ - Zum Tod von Claus Schöndube 23<br />
Diese Publikation wird gefördert durch das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, BMFSFJ.<br />
Impressum<br />
Vierteljahresschrift der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland, Ausgabe 01/2007<br />
Herausgeber: Junge Europäische Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland, Young European Federal<strong>ist</strong>s Germany<br />
V.i.S.d.P.: Karen Matzke<br />
Redaktion: Karen Matzke<br />
Layout: Dörte Matzke<br />
Titelbild: Martin Teubner<br />
Druck: Fata Morgana | Verlag: Eigenverlag<br />
Redaktionsanschrift:<strong>JEF</strong>-Deutschland, Sophienstr. 28/29, 10178 Berlin<br />
Email: info@jef.de, Homepage: www.jef.de<br />
Die Redaktion behält sich vor, Artikel zu kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht<br />
der Meinung der Redaktion entsprechen.<br />
3
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Verfassungsreferendum<br />
Auf dem Kampagnenpfad<br />
Am 21. April hat die Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en<br />
(UEF) in München den offiziellen<br />
Startschuss für die Kampagne für eine<br />
europäische Volksbefragung (ein konsultatives<br />
Referendum) über die europäische<br />
Verfassung gegeben. Unser Ziel <strong>ist</strong> es, in<br />
ganz Europa mindestens eine Million Unterstützer<br />
für die Idee eines Verfassungsreferendums<br />
am Tag der nächsten Europawahlen<br />
im Jahr 2009 zu gewinnen.<br />
Von Florian Rodeit, Mitglied im Vorstand der UEF und Koordinator der<br />
Referendumskampagne<br />
4<br />
Partnerorganisationen (Stand 22.04.2007)<br />
New Europe www.neweurope.org<br />
ECAS European Citizen Action Service www.ecas.org<br />
Europa Nostra www.<strong>europa</strong>nostra.org<br />
Women Citizens of Europe Network RCE www.redciudadanas.org<br />
Social Platform www.socialplatform.org<br />
Generation Europe www.generation-europe.eu.com<br />
Legambiente www.legambiente.com<br />
Warum?<br />
Wie wichtig es für unsere gemeinsame Zukunft in Europa<br />
<strong>ist</strong>, dass wir eine Verfassung für Europa bekommen <strong>ist</strong><br />
auch im <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> schon oft beschrieben worden,<br />
deshalb geht es hier ausschließlich darum, wieso es Sinn<br />
macht, sich jetzt für ein <strong>europa</strong>weites Verfassungsreferendum<br />
einzusetzen: Wir befinden uns aktuell in einer<br />
Situation, in der der Verfassungsentwurf von 18 Staaten<br />
ratifiziert wurde und in zwei Staaten durch nationale Referenden<br />
abgelehnt wurde. Zum heutigen Zeitpunkt bringt<br />
es nichts, zu beklagen, dass die politischen Entscheider<br />
vor drei Jahren nicht den Mut hatten, den Verfassungsentwurf<br />
gleich allen EU-Bürgern in einem <strong>europa</strong>weiten<br />
Referendum vorzulegen, obwohl man wusste, dass auf<br />
jeden Fall einige nationale Volksabstimmungen stattfinden<br />
würden. Vielleicht kann man spätestens aus<br />
den Erfahrungen in Frankreich und den Niederlanden<br />
aber lernen, dass man einer<br />
Frage von <strong>europa</strong>weiter Bedeutung<br />
nicht durch eine rein nationale Debatte<br />
und Abstimmung gerecht<br />
werden kann.<br />
Da alle aktuellen Versuche den<br />
Verfassungsentwurf zu retten<br />
– in welcher (minimalisierten)<br />
Form auch immer – zwingend zu<br />
einer neuen Ratifikationsrunde in allen<br />
Mitgliedsstaaten führen werden, <strong>ist</strong> es<br />
eigentlich unausweichlich, dass in einigen Ländern<br />
wieder Referenden stattfinden müssen. Es liegt auch an<br />
uns, durch die Referendumskampagne dazu beizutragen,<br />
dass sich die Einsicht durchsetzt, dass nationale Referenden<br />
über die europäische Verfassung nicht zum Ziel<br />
führen werden.<br />
Es gibt aber einen weiteren politischen Grund für diese<br />
Kampagne zum jetzigen Zeitpunkt: Es wird viele vielleicht<br />
überraschen, aber die Referendumsfrage hat aktuell ganz<br />
massiven Einfluss auf die Gestaltung des neuen Texts,<br />
der wahrscheinlich noch in diesem Jahr von einer Regierungskonferenz<br />
erarbeitet werden soll. Es scheint, dass<br />
einige Regierungen zurzeit alles versuchen, um den Verfassungsentwurf<br />
so zurechtzuschneiden, dass in keinem<br />
Land mehr ein Referendum zur Ratifikation zwingend erforderlich<br />
<strong>ist</strong>. Über die Motivation kann man nur spekulieren.<br />
Schlimmstenfalls haben die entscheidenden Leute<br />
nicht den Mut und/oder den Einsatzwillen, ihren Bürgern<br />
einen großen Wurf vorzulegen.<br />
Was das allerdings für den Text bedeutet, den man sicherlich<br />
nicht mehr Verfassung oder Verfassungsvertrag nennen<br />
kann und soll, liegt auf der Hand:<br />
• Es werden keine Veränderungen an der Kompetenz<br />
verteilung zwischen nationaler und europäischer<br />
Ebene enthalten sein.<br />
• Das Primat der europäischen Gesetzgebung in den<br />
entsprechenden Kompetenzbereichen wird gestrichen<br />
werden.<br />
• <strong>Der</strong> europäische Außenmin<strong>ist</strong>er wird nicht mehr<br />
vorkommen.<br />
• Die Symbolik (Hymne & Flagge) wird<br />
verschwinden.<br />
In dem Fall kann man sich zu Recht<br />
fragen, was vom Verfassungsentwurf<br />
noch übrig bleibt, und wie<br />
diese Restsubstanz in irgendeiner<br />
Form dem ursprünglichen Reformauftrag<br />
von Laeken gerecht wird.<br />
Aus unserer Sicht wäre ein solches<br />
Ausdünnen nicht annehmbar. Das bedeutet<br />
für uns aber auch, dass es tatsächlich<br />
einen direkten Zusammenhang zwischen der<br />
Referendumsfrage und dem Inhalt des Texts gibt. Indem<br />
wir uns für das Referendum einsetzten, setzen wir uns<br />
also auch genauso für die Substanz des Textes ein.<br />
Und nicht zuletzt hätte es selbstverständlich eine enorme<br />
Symbolkraft, wenn alle EU-Bürger und -Bürgerinnen<br />
am selben Tag über ihre gemeinsame Verfassung entscheiden<br />
würden – es könnte sich als Meilenstein auf<br />
dem Weg zum oft beschworenen Europa der Bürger erweisen.<br />
Neben diesen politischen Argumenten gibt es auch eine<br />
Menge praktischer Gründe, als europäische Föderal<strong>ist</strong>en<br />
jetzt diese Kampagne zu starten:<br />
• Das Thema Referendum <strong>ist</strong> für<br />
viele Leute viel greifbarer als eine<br />
scheinbar abstrakte europäische<br />
Verfassung. Nichtsdestotrotz <strong>ist</strong> ein<br />
Gespräch über ein europäisches<br />
Referendum natürlich immer auch<br />
ein Gespräch über eine europäische<br />
Verfassung.<br />
• Wir haben bisher schon die Erfahrung<br />
gemacht, dass die Frage eines<br />
europäischen Referendums sehr leicht sehr<br />
intensive Diskussionen auslösen kann – auch mit<br />
Leuten, die sich vorher weniger intensiv mit der Idee<br />
einer europäischen Verfassung auseinandergesetzt<br />
haben.<br />
• Wir besetzen ein Thema mit hohen Mobilisierungsmöglichkeiten.<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
• Wir bieten unseren Mitgliedern und Sektionen die Möglichkeit,<br />
ganz konkret und praktisch aktiv zu werden.<br />
• Es lassen sich neue Partnerschaften mit anderen<br />
Organisationen bilden, die vielleicht nicht unsere<br />
Vorstellungen über den Inhalt der Verfassung teilen,<br />
aber ein <strong>europa</strong>weites Referendum unterstützen<br />
• Wir sollten das Referendumsthema nicht den Anti-<br />
Europäern überlassen.<br />
Aber <strong>ist</strong> die Forderung nach einem europäischen Referendum<br />
überhaupt real<strong>ist</strong>isch?<br />
Ein rechtlich bindendes Referendum zu<br />
verlangen, <strong>ist</strong> sicherlich nicht real<strong>ist</strong>isch.<br />
Aber ein konsultatives Referendum<br />
<strong>ist</strong> durchaus möglich. Als Vorraussetzung<br />
bedürfte es nur den<br />
politischen Willen, solch eine Volksbefragung<br />
auch wirklich durchzuführen.<br />
Es müsste zum Beispiel<br />
in keinem EU-Staat die Verfassung<br />
geändert werden. Eine gesetzliche<br />
Grundlage würde dazu ausreichen. Die<br />
Hauptsache <strong>ist</strong>: Es erfordert den politischen<br />
Willen! Und darum geht es auch in unserer Kampagne.<br />
Dies <strong>ist</strong> eine politische Kampagne – selbst wenn wir<br />
eine Million Unterschriften gesammelt haben, wird das<br />
Referendum nicht automatisch stattfinden; wir können<br />
mit einer Million Unterschriften auch keine jur<strong>ist</strong>ischen<br />
Prozesse in Gang setzen. Wir können nur politisch etwas<br />
bewegen – und dafür wären eine Million Unterschriften<br />
sicherlich ein sehr guter Antrieb.<br />
Wie funktioniert die Kampagne?<br />
Die Kampagne <strong>ist</strong> vor allem die erste echte <strong>europa</strong>weite<br />
Kampagne der europäischen Föderal<strong>ist</strong>en, bei der<br />
der Schwerpunkt ganz eindeutig auf das Internet gelegt<br />
wird. Es wird natürlich hoffentlich viele Vor-<br />
Ort-Aktionen in ganz Europa geben, aber<br />
im Zentrum steht ganz deutlich www.<br />
europeanreferendum.eu. <strong>Der</strong> Kampagnenfortschritt<br />
lässt sich auch<br />
jederzeit digital am Unterschriftenzähler<br />
auf der Webseite ablesen.<br />
Natürlich machen wir unsere<br />
Kampagnenergebnisse damit auch<br />
sehr transparent und messbar. Wir<br />
sind uns der Gefahr bewusst, aber wir<br />
nehmen diese Herausforderung gerne<br />
an.<br />
Schon jetzt zum Beginn <strong>ist</strong> diese Kampagne eine wirklich<br />
europäische Kampagne. Die Koordinatoren sitzen in Turin,<br />
London, Brüssel und Frankfurt. Wir freuen uns sehr<br />
über das bisher erreichte (insbesondere die Webseite<br />
und die offiziellen Partner, die wir schon finden konnten),<br />
aber wir wissen auch, dass die Arbeit erst los geht – jetzt<br />
aber mit Euch allen!<br />
5
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Berlinseminar<br />
Ein Bayer auf der Suche nach der<br />
europäischen Identität<br />
<strong>JEF</strong> auf der Straße: Aktion am Brandenburger Tor<br />
„Internationales Seminar“, „europäische<br />
Identität“; Melds dich haolt mal aon, hab<br />
i mir daocht. Schaust mal, obs naocher a<br />
solch a Identität gibt und waos sich naocher<br />
do dahinter verberger tut. Als Bayer<br />
überquert man die Landesgrenze ja immer<br />
mit etwas Wehmut, aber dieses Mal wollte<br />
eine Identitätssuche antreten, die gerade<br />
dort anfangen und an den Grenzen Europas<br />
enden sollte.<br />
Von Helmut Kienle, Stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
Eine Suche nach dem eigenem Ich, à la Brockhaus: Identität,<br />
die: Gleichheit mit sich selbst. Auf ein solches Seminar<br />
muss man sich schließlich vorbereiten. Bezeichnenderweise,<br />
fühlt man sich dort dann auch wirklich wie<br />
in Europa. „Oh how are you, where do you come from?“<br />
sind die Begrüßungsformeln auf dem internationalen<br />
<strong>JEF</strong>-Parkett. Geantwortet wird: „I`m from Latvia, Greece,<br />
France, Norway... Da man sich als Bayer aber mit der<br />
Identifikation des Deutschen bekanntlich etwas schwer<br />
tut, antwortete ich fachmännisch: „I`m from Augsburg,<br />
Bavaria“; nach einem Blick in das fragende Gesicht meiner<br />
hübschen Nachbarin aus Mazedonien ein erneuter<br />
Versuch: „Augsburg, it`s near Munich“. Zwar war ihr wohl<br />
bewusst, dass ich Verständnis erwartete, das jedoch<br />
sieht anders aus. Dann doch über die brachiale Methode:<br />
„It’s the city with the greatest beer fest of the world, the<br />
Oktoberfest“. Na also geht doch. Ein Grinsen und erleichtertes<br />
Verständnis huschten über ihr Gesicht. Also beruht<br />
europäische Identität auf tour<strong>ist</strong>ischen Klischeevorstel-<br />
6<br />
lungen? Aber um das herauszufinden war ich schließlich<br />
hier und hatte noch volle zwei Tage dafür Zeit.<br />
Am Samstag referierte Chr<strong>ist</strong>oph Haug zur Arena der Europäischen<br />
Öffentlichkeit, da hier besonders gut Identität<br />
auf europäischer Ebene entstehen kann. Zuvor stellte<br />
Nicola Bücker Stat<strong>ist</strong>iken vor, die zeigen, dass zwar die<br />
me<strong>ist</strong>en Bürger der EU diese auch kennen, sich aber die<br />
Mehrheit sich nicht mit ihr identifizieren. Recht spannend<br />
war auch der Einstiegsvortrag von Lars Schatilow, der die<br />
europäische Identität als genauso vielschichtig wie die<br />
europäische Zwiebel betrachtete. Vollgepackt mit vielen<br />
Fragen ging es anschließend zum Abendessen, um dann<br />
den Abend mit einer der legendären <strong>JEF</strong>-Partys zu beschließen.<br />
Es <strong>ist</strong> schon erstaunlich, wie manche die europäische<br />
Identität erleben.<br />
Also Sonntag, aufwachen <strong>ist</strong> was anderes, der Begriff<br />
Qual passt da schon besser. Aber man <strong>ist</strong> schließlich auf<br />
einem <strong>JEF</strong>-Seminar, an allen Veranstaltungen teilzunehmen<br />
<strong>ist</strong> Ehrensache. Nun auf zur letzten Runde, einer<br />
Podiumsdiskussion mit Prof. Nettesheim, Prof. Delhey,<br />
und Dr. Schulz-Forberg. Thema: „Perspektiven einer europäischen<br />
Identität“. Die Diskussion wurde von allen als<br />
Highlight empfunden: Die Frage des Wochendes noch einmal<br />
von allen Seiten beleuchtet, die Zusammenstellung<br />
des Podiums erstklassig. Vielen Dank an dieser Stelle<br />
noch einmal an die Praktikantin Elina Weber, die das gesamte<br />
Wochenende und im Vorfeld hervorragende Arbeit<br />
gele<strong>ist</strong>et hat.<br />
Abschließend besuchten wir das Europafest am Brandenburger<br />
Tor. Tausende Menschen feierten Europa und<br />
genossen ein tolles Spektakel im Sonnenschein. Als<br />
krönenden Abschluss veranstalteten wir eine spontane<br />
„Fünf-vor-zwölf“-Demo für die Verfassung. Frau Merkel lief<br />
an uns in kurzer Entfernung vorbei, und als Reaktion auf<br />
unsere „Verfassung jetzt“ Rufe, stand am nächsten Tag<br />
in der Zeitung, dass unsere Kanzlerin eine neue Verfassungsvertragsdiskussion<br />
anstoßen möchte.<br />
Während der Heimfahrt versuchte ich die vielen Eindrücke<br />
noch einmal Revue passieren zu lassen, und mir klar<br />
zu werden, ob meine Identität eine der europäischen Art<br />
sei. Dieses Wochenende hat mir jedenfalls klar gemacht,<br />
dass gerade viele junge Menschen Europa leben und<br />
sich mit dieser Idee identifizieren. Nichtsdestotrotz, als<br />
ich mein Fre<strong>ist</strong>aat- Bayern-Schild auf der Autobahn sah,<br />
fühlte ich mich wieder dahaom. I denk ma haot haolt viele<br />
Identitäten, a europäische und a bayerische. Vielschichtig<br />
sam mer haolt alle, geh. Euer, Helmut<br />
Speak up Europe<br />
Informiert sie, bezieht sie ein!<br />
Am Vorabend der 50-Jahr-Feier der Römischen<br />
Verträge in Berlin: 150 Jugendliche<br />
aus ganz Europa haben sich zusammengefunden<br />
um darüber zu diskutieren, ob<br />
die Europäische Verfassung nur noch mit<br />
einem <strong>europa</strong>weitem Referendum gerettet<br />
werden kann. “<br />
50 Jahre Europäische Integration und immer noch ohne<br />
Verfassung – Müssen wir auf die Stimme der Bürger hören?”<br />
hieß die Podiumsdiskussion im Berliner Abgeordnetenhaus.<br />
Und zumindest hier wurde auf sie gehört, die<br />
Stimme der Bürger: “Europäische Demokratie heißt, die<br />
Souveränitet der Menschen in Europa zu aktzeptieren.<br />
Also hört auf sie und nicht die Eliten!” schreibt einer der<br />
jungen Teilnehmer auf den Antwortkarten, auf denen die<br />
Zuschauer um ihre Meinung zu einem möglichen <strong>europa</strong>weiten<br />
Verfassungsreferendum gebeten werden.<br />
Auf dem Podium sprechen Dietlind Jering (Stellvertretende<br />
Leiterin der Vertretung der Europäischen Kommission<br />
in Deutschland), Dr. Dietrich von Kyaw (Ehemaliger Ständiger<br />
Vertreter Deutschlands bei der Europäischen Union)<br />
und Florian Rodeit (Koordinator der Kampagne “Lasst<br />
die Bürgerinnen und Bürger Europas entscheiden!” und<br />
Vorstandsmitglied der Union Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en),<br />
es moderiert Jan Schubert (Bundesvorsitzender der <strong>JEF</strong>-<br />
Deutschland). Einer der Teilnehmer: “Plötzlich war Europa<br />
wirklich nah, als einer der Podiumsteilnehmer mit bewegter<br />
Stimme und unterdrückten Tränen, vom Mauerfall<br />
keine hundert Meter von unserem Tagungsort entfernt<br />
erzählte.”<br />
Das Thema eines <strong>europa</strong>weiten Verfassungsreferendums<br />
war auf dem Podium umstritten, was Raum für viele Nach-<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
fragen aus dem Publikum gab. Die Stimmkarten bestätigen<br />
dieses Bild auch unter den Zuhörern: Von 71 Teilnehmern<br />
sprechen sich 49 für das Referendum aus, 20 sind<br />
dagegen, 2 unentschieden. <strong>Der</strong> am häufigsten genannte<br />
Kritikgrund: “Die Bürgerinnen und Bürger sind schlecht<br />
informiert über die Verfassung, sie wissen wenig über<br />
den wahren Inhalt, sondern haben nur Schlechtes und<br />
viel Falsches von den Verfassungsgegnern darüber gehört.”<br />
Auch würden trotz der <strong>europa</strong>weiten Durchführung<br />
nationale Themen zu sehr im Vordergrund stehen.<br />
Dennoch: Ein Referendum zeigt, ob es politische Unterstützung<br />
für die EU gibt, oder nicht. Auf lange Sicht kann<br />
Europa keinen Erfolg haben, wenn die Bürger nicht dahinter<br />
stehen. “Informiert sie und bezieht sie ein”, so kurz<br />
kann man eine zwe<strong>ist</strong>ündige Diskussion zusammenfassen.<br />
Speak Up Europe<br />
Die <strong>europa</strong>weite Kampagne „Speak Up Europe“<br />
wurde ins Leben gerufen, um den Austausch<br />
über die Zukunft der Europäischen Union zu erleichtern.<br />
Im Rahmen des „Plan D für Demokratie,<br />
Dialog und Diskussion“ der Europäischen Kommission<br />
soll auf zahlreichen Veranstaltungen die<br />
unterschiedlichen Meinungen und Anliegen der<br />
europäischen Bevölkerung gesammelt und an die<br />
Europäische Kommission weitergegeben werden.<br />
In Deutschland führt die <strong>JEF</strong>, die Europa-Union<br />
Deutschland und das Netzwerk Europäische Bewegung<br />
Deutschland die Kampagne durch.<br />
7
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
8<br />
Ratspräsidentschaft<br />
Psst!<br />
Die Verfassung<br />
lebt noch<br />
Das Bergfest der deutschen Ratspräsidentschaft<br />
liegt hinter uns. Wurde auch<br />
bei den politischen Zielen der deutschen<br />
Bundesregierung der Gipfel des Berges<br />
schon erreicht oder kommt vielleicht noch<br />
etwas?<br />
Von Jan Schubert,<br />
<strong>JEF</strong>-Bundesvorsitzender<br />
Mittlerweile gehört es schon fast zum Alltagsgefühl der<br />
Deutschen: Wir sind Ratspräsident/in. Das Volk hat sich<br />
informiert, was denn das <strong>ist</strong>, die Journal<strong>ist</strong>en haben Zeitungsseiten<br />
mit Hintergrundinformationen gefüllt, und<br />
die Schulen wurden an einem eigens initiierten Projekttag<br />
von Politikern bevölkert. <strong>Der</strong> erste Januar, an dem alles<br />
losging, liegt jetzt vier Monate zurück: Zeit für eine Halbzeitbilanz<br />
der sichtbaren Veränderungen im politischen<br />
Europa.<br />
Für die Verfassung, aber leise<br />
Ratspräsidentin Angela Merkel trat an die Denkpause zu<br />
beenden. Im Arbeitsprogramm des EU-Vorsitzes heißt<br />
es dazu, dass Deutschland in der ersten Jahreshälfte<br />
„ausführliche Konsultationen“ mit den anderen EU-Staaten<br />
führen werde. Und mittlerweile wird über die Zukunft<br />
der europäischen Integration tatsächlich wieder nachgedacht.<br />
Verändert hat sich jedoch, dass im Vergleich zu<br />
den Zeiten des Verfassungskonvents das Nachdenken<br />
nicht mehr laut, sondern heimlich still und leise von den<br />
berufenen Sherpas der Regierungen erledigt wird. Lautes<br />
Nachdenken könnte eine öffentliche Diskussion hervorrufen,<br />
die jetzt noch nicht gewollt <strong>ist</strong>.<br />
So war es im Januar zum Beispiel Ziel des leisen Treffens<br />
der Staaten, die die Verfassung ratifiziert haben (der Ja-<br />
Sager also), möglichst nicht so laut zu sein, dass der<br />
französische Präsidentschaftswahlkampf davon gestört<br />
werden könnte. Gestört heißt in diesem Kontext, dass<br />
durch eine breit geführte Diskussion über das Thema<br />
in Frankreich zu Festlegungen der Kandidatinnen und<br />
Kandidaten bezüglich ihrer Haltung zur Integrationstiefe<br />
Europas hätte kommen können. Ein starkes Signal der<br />
Ja-Sager, dass die große Mehrheit der Mitglieder bereits<br />
hinter dem Verfassungstext steht, konnte so von diesem<br />
Treffen also nicht ausgehen. Diplomatie hat ihren Preis.<br />
Die Europäer bekommen doch noch<br />
etwas hin<br />
Ein europäisches Hoch zog heran, als der EU-Frühjahrsgipfel<br />
Anfang März in Brüssel nahte. Die erste Sitzung,<br />
auf der Bundeskanzlerin Merkel ihren 26 Kollegen tatsächlich<br />
vorsaß – mit Erfolg. <strong>Der</strong> Gipfel zeigte, dass die<br />
Europäer doch noch etwas hinbekommen – auch wenn<br />
sich über die einzelnen Festlegungen des Klimagipfels<br />
natürlich streiten lässt. Mancher begann zu hoffen, dass<br />
dieser Erfolg als Hebel zur Lösung der Probleme mit der<br />
inneren Reform der EU dienen könnte. Aber war er dafür<br />
groß genug?<br />
Die Berliner Erklärung, verabschiedet während des gebührend<br />
gefeierten 50. Jahrestages der Römischen Verträge,<br />
wurde zur Verstärkung dieses Hebels. Denn der<br />
letzte Satz der Erklärung, der auch als ihr wichtigster gilt,<br />
sagt: „Deshalb sind wir heute, 50 Jahre nach der Unterzeichnung<br />
der Römischen Verträge, in dem Ziel geeint,<br />
die Europäische Union bis zu den Wahlen zum Europäischen<br />
Parlament 2009 auf eine erneuerte gemeinsame<br />
Grundlage zu stellen.“ Eine gemeinsame Marschrichtung<br />
<strong>ist</strong> damit zumindest vorgegeben, auch wenn sich Tschechien<br />
gleich am Anfang der folgenden Woche mit der Zerstreuung<br />
dieses Eindrucks beschäftigte.<br />
Für die verbleibenden Monate bis Ende Juni und wohl<br />
auch für die portugiesische Folgepräsidentschaft bleibt<br />
die Frage, wie weit der Marsch nun gehen soll. Gehandelt<br />
werden verschiedene Optionen. Mancher fordert schlicht<br />
einen Änderungsvertrag zum bestehenden Primärrecht.<br />
Eine Minimallösung, die außerdem voraussetzt, dass die<br />
Arbeit des Konvents im Müll landet. Andere halten zumindest<br />
noch ein wenig an der Struktur des Verfassungsvertragsentwurfes<br />
fest. <strong>Der</strong> so genannte Teil I des Entwurfs<br />
solle danach neu geschrieben werden. Auf den Teil II, die<br />
Grundrechtecharta, könne im besten Falle ein rechtsverbindlicher<br />
Verweis verfolgen. Teil III solle entfallen und<br />
zumindest teilweise durch inhaltlich vergleichbare Änderungen<br />
des Primärrechts kompensiert werden.<br />
<strong>JEF</strong> fordert die Maximallösung<br />
Zwar traut es sich keiner zu sagen: „Wir haben den Verfassungsvertrag<br />
aufgeschnürt.“ Doch genau das <strong>ist</strong> geschehen.<br />
Wer vom Verfassungsvertragsentwurf in seiner<br />
bisherigen Form spricht, tut dies nicht um zu sagen, dass<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
er daran festhalten wolle. Wer fordert also die Maximallösung?<br />
Als Junge Europäische Föderal<strong>ist</strong>en stehen wir<br />
mit der Forderung vom letzten Bundeskongress (konkretisiert<br />
durch den Beschluss des letzten Bundesausschusses)<br />
nach einem konsultativen Referendum über<br />
den Verfassungsvertragsentwurf den selbst ernannten<br />
Real<strong>ist</strong>en gegenüber. Denn ob am Ende der laufenden<br />
Diskussion ein Großteil dessen, was die Verfassung an<br />
positiven Veränderungen mit sich gebracht hätte, auch<br />
auf anderem Wege umgesetzt sein wird, bleibt abzuwarten.<br />
Aber sicher <strong>ist</strong>: Wenn es gelänge, würde es weitgehend<br />
ohne die europäische Öffentlichkeit passieren.<br />
Die erste Halbzeit der deutschen Ratspräsidentschaft<br />
steht also für die Bereitung des Bodens für kommende<br />
Entscheidungen. Offizielles Ziel sind wieder Veränderungen<br />
an den Verträgen. Das „Ob“ <strong>ist</strong> also geklärt. Hintergrundgespräche<br />
über das „Wie“ laufen noch. Grund zum<br />
Jubeln? Real<strong>ist</strong>isch betrachtet, <strong>ist</strong> die Hauptsache, dass<br />
die gewachsene EU ihre Handlungsfähigkeit wiederherstellt,<br />
also die Entscheidungsstrukturen reformiert sowie<br />
die Zuständigkeitsfragen klarer fasst. Es <strong>ist</strong> ein Stück<br />
Arbeit bis dahin, die Zeichen für ein Gelingen stehen aber<br />
nicht schlecht.<br />
Europa reicht das nicht. Die Erklärung von Laeken aus<br />
dem Jahr 2001, auf die die Aushandlung einer Verfassung<br />
zurückgeht, klang ambitionierter: In ihr wurden 60<br />
gezielte Fragen zur Zukunft der Union formuliert, die sich<br />
um vier große Themen ranken: Verteilung und Abgrenzung<br />
der Zuständigkeiten, Vereinfachung der Verträge,<br />
des institutionellen Gefüges und Vorbereitung einer Verfassung<br />
für die europäischen Bürger. Im Wortlaut heißt<br />
es: „Kurz, der Bürger verlangt ein klares, transparentes,<br />
wirksames, demokratisch bestimmtes gemeinschaftliches<br />
Konzept“. Das stellen die aktuellen Verhandlungen<br />
nicht in Aussicht.<br />
Fazit: Es wurde ein großer Hebel angelegt, aber die erwartete<br />
Bewegung bleibt klein.<br />
9
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Schulprojekt<br />
Enthusiasmus weitertragen<br />
„EUre Debatte“ so heißt das Schulprojekt der JEB. Enstanden <strong>ist</strong> das Projekt Ende<br />
2006 und begann mit dem ersten Schubesuch am Schul-Europatag 22. Januar 2007.<br />
Mit dem Projektverantwortlichen Sebastian Gröning sprach Henner Führer.<br />
Sebastian und Henner beim Interwiew<br />
Henner Führer (HF): Was <strong>ist</strong> das Ziel von „EUre Debatte“?<br />
Sebstatian Gröning (SG): Das Ziel des Projektes <strong>ist</strong>, mit<br />
den Jugendlichen in Kontakt zu treten, die wir bei der<br />
<strong>JEF</strong> sonst nicht erreichen. Wir haben in Berlin mit der<br />
Simulation des Europäischen Parlaments (SIMEP) zwar<br />
schon ein sehr öffentlichkeitswirksames Projekt, an dem<br />
letztendlich aber doch immer nur eine begrenzte Zahl an<br />
Schülern teilnehmen kann. Außerdem geht das SIMEP<br />
über zwei Tage und erfordert, dass die Schüler einen Tag<br />
frei bekommen. Für viele <strong>ist</strong> das zu viel Aufwand. Mit<br />
„EUre Debatte“ gehen wir zu ihnen. Wir haben das Projekt<br />
nicht nur für Schulen sondern auch für Jugendverbände<br />
und Vereine geöffnet, denen wir mit unserer <strong>europa</strong>politischen<br />
Kompetenz vielleicht auch eine neue Dimension<br />
ihrer Arbeit eröffnen können.<br />
HF: Wie läuft ein solcher Termin ab?<br />
SG: Zu Anfang gibt es ein kurzes Europa-Quiz. Das lockert<br />
die Atmosphäre auf und man kann dabei sehen, welches<br />
Niveau das vorhandene Wissen über Europa hat. Anschließend<br />
nennen die Teilnehmer frei Assoziationen zu<br />
Europa. Da kommt dann alles mögliche: Milchseen, die<br />
einheitlichen EU-Schuhgrößen, die Ratspräsidentschaft,<br />
Fahne mit Sternen... Häufig nur so Dahergeplappertes.<br />
Dennoch <strong>ist</strong> es interessant, weil man doch sieht, woran<br />
die Teilnehmer bei Europa so denken.<br />
Auf der Grundlage der genannten Stichworte präsentieren<br />
wir dann ein oder zwei Thesen zur Abstimmung. Wenn jemand<br />
also die einheitlichen Schuhgrößen nennt, so kann<br />
daraus die These werden: Einheitliche Produktnormen in<br />
der EU sind überflüssig. Man sollte sie abschaffen! Wir<br />
10<br />
hatten mal so eine Diskussion in einer zehnten Klasse.<br />
Das war faszinierend! Die Schülerinnen und Schüler stimmen<br />
über die These spontan ab - sind sie dafür oder dagegen?<br />
Dann werden sie in zwei Gruppen unterteilt: Pro<br />
und Kontra. In den Gruppen bereiten sie - mit unserer Unterstützung<br />
- ihre Argumente vor. Dann gibt es eine kurze<br />
Debatte, die wir moderieren. Am Ende wird nochmal abgestimmt.<br />
Das erste und das zweite Abstimmungsergebnis<br />
werden verglichen, da merkt man schnell: wer gut argumentiert,<br />
kann sein Gegenüber überzeugen. Das <strong>ist</strong> eine<br />
Erkenntnis, die nicht nur für die Europapolitik wichtig <strong>ist</strong><br />
und gleichzeitig hat eine inhaltliche Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema stattgefunden. Das <strong>ist</strong> uns auch wichtig:<br />
Europa soll keine abstrakte Idee bleiben sondern konkret<br />
werden.<br />
HF: Wieviele Termine haben schon stattgefunden?<br />
SG: Bislang haben wir das Projekt in drei Schulklassen<br />
durchgeführt. Am 9. Mai folgen zwei weitere Termine.<br />
Auch bei der Jungen Union waren wir schon. Wir hoffen<br />
nun, dass uns auch die anderen politischen Jugendorganisation<br />
für sich entdecken. Das Angebot steht allen<br />
offen!<br />
HF: Was sind deine bisherigen Erfahrungen?<br />
SG: Von allen Teilnehmern habe ich bislang nur positive<br />
Rückmeldungen gehört. Für die Jugendlichen <strong>ist</strong> es eine<br />
willkommene Abwechslung von Schulalltag, die Lehrerinnen,<br />
Lehrer und sonstigen Gruppenleiter werden entlastet<br />
und für uns <strong>ist</strong> es eine super Gelegenheit einerseits<br />
unseren Enthusiaismus weiterzugeben und man lernt<br />
dabei natürlich auch selbst etwas über die Inhalte!<br />
Kontakt: Sebastian Gröning, Beisitzer Vorstand Junge Europäische<br />
Bewegung Berlin Brandenburg e.V.<br />
Bildungsseminar<br />
Was Hänschen, John<br />
und Jeanne nicht lernen...<br />
Erasmussemester in Spanien, Auslandspraktikum<br />
in Frankreich und nach dem<br />
Bachelor am besten noch ein Master in<br />
Eng-land. Junge Menschen profitieren heute<br />
mehr denn je von dem Europäischen Bildungsgedanken,<br />
der 1999 im italienischen<br />
Bologna vereinbart wurde.<br />
Jetzt anmelden!<br />
Ort: Marburg<br />
Zeit: 8.-10. Juni 2007<br />
Teilnahmebeitrag:<br />
30 Euro pro Person für <strong>JEF</strong>-Mitglieder;<br />
40 Euro pro Person für Nichtmitglieder,<br />
20 Euro für lokale Teilnehmer, die keine Übernachtung<br />
und Fahrtkostenerstattung benötigen.<br />
Fahrtkostenerstattung:<br />
80 % des Bahn-Card 50 Tarifes (bis max. 80 )<br />
Anmeldeschluss: 18. Mai 2007<br />
Das Seminar wird gefördert durch das Bundesmin<strong>ist</strong>erium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend.<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Das Thema Bildung <strong>ist</strong> in aller Munde. Und langsam<br />
scheint es, als hätte die Politik Bildung als „Rohstoff der<br />
Zukunft“ erkannt. Doch die Folgen beispielsweise der<br />
Schaffung eines europäischen Hochschulraumes sind<br />
durchaus kontrovers: neben den zahlreichen Möglichkeiten<br />
die geschaffen werden, um das Studieren europäischer<br />
zu machen, finden umständliche Umbauten an den<br />
Hochschulen der Mitgliedsstaaten statt. Die Einführung<br />
von Bachelor- und Masterstudiengängen traf hierzulande<br />
auf teilweise harten Widerstand und seit PISA sind sich<br />
Deutschland und die EU auch der weltweiten Konkurrenz<br />
bewusst, die die Schwächen des deutschen, bzw. europäischen<br />
Bildungssystems uneindeutig herausgestellt hat.<br />
Zu diesem viel diskutierten Thema veranstaltet die <strong>JEF</strong>-<br />
Deutschland gemeinsam mit der <strong>JEF</strong>-Marburg ein Wochenendseminar:<br />
„Europa bildet – Bildung in Europa“ vom<br />
8.-10. Juni 2007.<br />
Im Seminar soll aus einer Vielzahl von Perspektiven ein<br />
Überblick über aktuelle und zukünftige Entwicklungen<br />
geboten, sowie zu vielfältiger Kritik und Diskussion angeregt<br />
werden. Ferner soll der europäische Bildungsbegriff<br />
auf einen Lernprozess erweitert werden, der nicht nur<br />
alle Altersgruppen, sondern auch alle sozialen Gruppen<br />
mit einschließt und so den Weg in ein zukunftsfähiges<br />
und menschenfreundliches Europa weisen soll.<br />
Ein weiteres Ziel <strong>ist</strong> es, die Arbeit der neu eingerichteten<br />
AG Bildung vorzubereiten. Alle, die sich dafür interessieren,<br />
in der Arbeitsgruppe mitzuwirken, können auf dem<br />
Seminar in Marburg ihr Lieblingsthema schon einmal<br />
gründlich diskutieren und eine Basis für spätere inhaltliche<br />
Positionen der <strong>JEF</strong> zur Bildung legen.<br />
Für das Seminar„Europa bildet – Bildung in Europa“ könnt<br />
ihr euch jetzt auf www.jef.de anmelden!<br />
11
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Bundesausschuss<br />
Bayrische „Ratspräsidentschaft“<br />
bei der <strong>JEF</strong><br />
<strong>Der</strong> erste Bundesausschuss (BA) dieses<br />
Jahres fand vom 2. bis 4. März in Erfurt<br />
statt. Traditionell verabschiedet der erste<br />
BA eines Jahres das Budget des Bundesverbandes.<br />
Neben dieser wichtigen<br />
Aufgabe gab es in Erfurt ein umfangreiches<br />
Programm – inhaltlich, personell, zukunftsorientiert<br />
– zu absolvieren.<br />
Neben den „normalen“ TOPs, den Berichten aus den Landesverbänden<br />
und aus dem Bundesvorstand, lockerten<br />
wir das Wochenende durch einen spontanen Stadtrundgang<br />
auf, bei dem sich alle mit original Thüringer Bratwurst<br />
versorgen konnten. Am Samstagnachmittag gab<br />
uns Manuel Leppert (FSU Jena) einen Einblick in die Herrschaft<br />
des weißrussischen Präsidenten Lukashenko, die<br />
dortige Zivilgesellschaft und reicherte seinen Vortrag mit<br />
persönlichen Erfahrungen aus seiner Zeit in Minsk an.<br />
Am Sonntagvormittag diskutierten Jan Seifert (<strong>JEF</strong>-Europa-Präsident)<br />
und Kathrin Renner (Schatzme<strong>ist</strong>erin<br />
<strong>JEF</strong>-Europa) mit uns den thematischen BA-Dauerbrenner<br />
Finanzen der <strong>JEF</strong>-Europa. Beide standen unseren Fragen<br />
Rede und Antwort und gaben einen überblick über aktuell<br />
anlaufenden Aktionen (Referendumskampagne, Belarusaktion,<br />
5vor12-Kampagne).<br />
Die wichtigsten Ergebnisse des BAs:<br />
• <strong>Der</strong> BA beschließt auf Antrag der Jungen Europäischen<br />
Bewegung Berlin-Brandenburg die Einrichtung von<br />
Bundesarbeitsgemeinschaften.<br />
12<br />
• <strong>Der</strong> BA beschließt in einer Resolution die Beteiligung<br />
an der Referendumskampagne der Union Europäischer<br />
Föderal<strong>ist</strong>en.<br />
• Mit großer Mehrheit werden Kathrin Lichtenberg<br />
(JE Bayern) als BA-Vorsitzende und Felix Baumert als<br />
ihr Stellvertreter (JEB Berlin-Brandenburg) gewählt.<br />
Beide hatten bereits im Vorfeld von Erfurt fleißig<br />
zusammengearbeitet.<br />
Was bedeuten die Ergebnisse für euch Mitglieder?<br />
Die Beschlüsse richten sich besonders an euch, jedes<br />
einzelne Mitglied. Ihr seid gefragt, eure Initiative, euer<br />
Engagement. Arbeitet in den Arbeitsgruppen inhaltlich<br />
an eurem Lieblingsthema mit! Die folgenden AGs wurden<br />
vom BuVo konzipiert: Bildung, Migration, Balkan und Verfassung,<br />
ESVP. Meldet euch jetzt an auf: xxx, dort gibt‘s<br />
auch mehr Infos zu den AGs. Und macht mit bei der Referendumskampagne,<br />
lasst die Bürgerinnen und Bürger<br />
Europas entscheiden! Mehr Infos zur Kampagne: www.<br />
referendum.jef.de<br />
In Wien werden wir erneut versuchen, möglichst viele<br />
Landesvertreter zusammen mit dem Bundesvorstand an<br />
einen Tisch zu bringen. Dann wird das Thema Mitglieder<br />
ein zentraler Punkt sein. Bis zum nächsten Schnitzel und<br />
Kaiserschmarrn stehen aber erst mal neben der Arbeit in<br />
den Landesverbänden die regionalen Schmankerl zwischen<br />
Flensburg und Berchtesgaden, Saarbrücken und<br />
Chemnitz auf der Tagesordnung.<br />
Für Fragen, die den BA betreffen, wendet euch bitte an:<br />
Kathrin Lichtenberg (kathrin.lichtenberg@je-bayern.de)<br />
Felix Baumert (felix.baumert@junge-<strong>europa</strong>eische-bewegung.de)<br />
<strong>JEF</strong>-Thüringen und <strong>JEF</strong>-Hamburg auf dem Bundesausschuss<br />
Neumitglied<br />
Unser Service für Euch<br />
Email-L<strong>ist</strong>en<br />
Im <strong>JEF</strong>-Kosmos gibt es eine Reihe von Email-Verteilern,<br />
bei denen Ihr auf Eure Interessen zugeschnittene Infos<br />
bekommt.<br />
Management-L<strong>ist</strong>e:<br />
Für die aktiven „Manager“ der <strong>JEF</strong>-Sektionen, alle die<br />
sich mit Organisation, Finanzen, Ausschreibungen, Fr<strong>ist</strong>en<br />
und Verbandsinterna beschäftigen.<br />
Anmeldung: http://l<strong>ist</strong>s.jef.de/mailman/l<strong>ist</strong>info<br />
Email an die L<strong>ist</strong>e: management-l<strong>ist</strong>e@jef.de<br />
jef-info-L<strong>ist</strong>e:<br />
Hier angemeldet erhaltet ihr den monatlichen Newsletter<br />
der <strong>JEF</strong>-Deutschland, jef-info.<br />
Anmeldung: Mail an martin.teubner@jef.de<br />
Diskussionsl<strong>ist</strong>e:<br />
Für alle, die Themen rund um <strong>JEF</strong> oder die EU auf<br />
deutscher Sprache diskutieren und auch allgemeine<br />
Verbandsinfos nicht verpassen wollen.<br />
Anmeldung: http://groups.yahoo.com/group/jeftalkde<br />
Email an die L<strong>ist</strong>e: jeftalkde@yahoogroups.com<br />
Schöner shoppen mit der <strong>JEF</strong>!<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
„Ich bin beigetreten weil mich der BuKo 2006, zu dem ich als Gast fahren durfte, so bege<strong>ist</strong>ert<br />
hat, dass ich mich dazu entschlossn habe beizutreten. Außerdem hab ich von<br />
meiner Schwester nur positive Dinge über die Jungen Europäer erfahren.“<br />
Anna Krause, Kreisverband Aichach-Friedberg, Landesverband Bayern<br />
jef-talk auf Englisch:<br />
Das ganze gibt‘s auch nochmal auf englisch.<br />
Diskutieren, bis die Tastatur raucht.<br />
Anmeldung: http://groups.yahoo.com/group/jeftalk<br />
Email an die L<strong>ist</strong>e: jeftalk@yahoogroups.com<br />
Neu und heiß:<br />
Die Arbeitsgruppenl<strong>ist</strong>en zu den Themen Balkan, Bildung,<br />
Migration, Verfassung, Soziales. Für alle, die sich inhaltlich<br />
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wollen.<br />
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dem Benutzernamen „jef-mitglied“ anmelden (Passwort gibt‘s beim<br />
Bundessekretariat).<br />
Emails an die L<strong>ist</strong>en:<br />
Balkan: ag_balkan@jef.de<br />
Bildung: ag_bildung@jef.de<br />
Migration: ag_migration@jef.de<br />
Verfassung: ag_soziales@jef.de<br />
Soziales: ag_verfassung@jef.de<br />
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<strong>Der</strong> Vertrag von Nizza aus föderal<strong>ist</strong>ischer Sicht 0,10<br />
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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
14<br />
Kroatien und die EU<br />
„Wir werden zu Europäern<br />
– in jeder Hinsicht“<br />
Kroatien auf dem Weg in die EU – dies war das<br />
Thema einer Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung<br />
in Düsseldorf am 27. Februar<br />
2007. Als Referent sprach der kroatische<br />
Staatspräsident, Stjepan Mesic. Von Chr<strong>ist</strong>ian Dick<br />
Keine Frage, Kroatien <strong>ist</strong> auf dem Weg nach Europa. 1992<br />
war das Land der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit<br />
in Europa und 1996 dem Europarat beigetreten.<br />
Am 21. Februar 2003 fand die Überreichung des kroatischen<br />
Mitgliedsantrags an die Europäische Union statt<br />
und am 3. Oktober 2005 hatten die Beitrittsverhandlungen<br />
der Europäischen Union mit Kroatien begonnen. Das<br />
Land strebt an, an den Wahlen zum Europäischen Parlament<br />
im Jahr 2009 teilnehmen zu können.<br />
„Die Einheit Europas zu vollenden“, sagte Bernhard Vogel,<br />
Min<strong>ist</strong>erpräsident a.D., zum Auftakt der Veranstaltung,<br />
„erfordert gemeinsame Anstrengungen. Die Beitrittsländer<br />
haben einen Anspruch darauf, nach Europa zurückzukehren.<br />
Sie waren nur durch Diktaturen daran gehindert.<br />
Zagreb gehört genauso dazu wie Lissabon, Kopenhagen<br />
und andere.“ Auch noch ein anderer Grund spricht dafür,<br />
den Ländern des Westbalkans eine Beitrittsperspektive<br />
zu eröffnen, nämlich der, dass die EU in erster Linie eine<br />
Friedensunion <strong>ist</strong>.<br />
Für den kroatischen Staatspräsidenten, Stjepan Mesic, hat<br />
der Beitritt zur EU absolute Priorität in der kroatischen Außenpolitik.<br />
Die Ausrichtung auf und die Zugehörigkeit zu<br />
Europa gehörten von Beginn der Selbständigkeit Kroatiens<br />
an zu den Postulaten, auf denen die Au-ßenpolitik beruht.<br />
Kroatien <strong>ist</strong> für Mesic „Bollwerk des Chr<strong>ist</strong>entums“<br />
und seit eh und je Teil der europäischen Kultur.<br />
Seit dem Jahr 1995 hat Kroatien verschiedene Phasen erlebt,<br />
die des h<strong>ist</strong>orischen Romantismus, geprägt von der<br />
Betonung der h<strong>ist</strong>orischen Zugehörigkeit zu Europa und<br />
und die des politischen Realismus. In der Bevölkerung<br />
herrschte vielfach die Meinung, dass kein Beitritt zur Europäischen<br />
Union notwendig sei. Kroatien, so Mesic,<br />
habe sich schwierig getan, Europa näher zu kommen.<br />
Es sei in einem Spannungsfeld zwischen<br />
seinen europäischen Wün-schen<br />
und seinem, in vielerlei Hinsicht, nationalen<br />
Verhalten gewesen. Alle diejenigen,<br />
die sich für Pluralismus<br />
stark machten, wurden zu ausländischen<br />
Söldnern erklärt.<br />
Kroatien bestand in<br />
Stjepan Mesic, kroatischer Präsident<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
dieser Zeit auf einer Deutung von Nationalität, die mehr<br />
dem 19., als dem 20. Jahrhundert entsprach. Dies führte<br />
dazu, dass Europa von Kroatien enttäuscht war und umgekehrt.<br />
Die Wende kam im Jahre 2000. Die Phase des<br />
politischen Realismus setzte ein und Mesic wurde Staatspräsident.<br />
Eine neue Seite in den Beziehungen sowohl in<br />
der Region, als auch in Europa wurde aufgeschlagen.<br />
Geändert hatten sich die Einstellung zu den Werten, welche<br />
die Grundlage Europas darstellten, die Einstellung<br />
zu den Nachbarn, mit denen man vorher im Krieg war<br />
und auch die Einstellung zu sich selbst, was auch einen<br />
anderen Umgang mit Kriegsverbrechern zur Folge hatte.<br />
„Um wieder ins europäische Gleis zu kommen, brauchen<br />
wir viel mehr Zeit, als notwendig war, aus ihm herauszukommen,“<br />
sagte Mesic. Er fügte hinzu „Wir werden in<br />
jeder Hinsicht zu Europäern und wollen als solche auch<br />
erkannt und angenommen werden.“ <strong>Der</strong> Formulierung<br />
„Wir werden“ bedeutet nun, dass das Kapitel noch nicht<br />
abgeschlossen <strong>ist</strong>. Natürlich versuche Kroatien auch, seine<br />
nationalen Interessen zu wahren. Sein Land verhandele<br />
allein und in eigenem Namen.<br />
Kroatien gehört zu einem Teil Europas, der heute, politisch<br />
gesehen, fast ein weißer Fleck auf der Landkarte<br />
<strong>ist</strong>. <strong>Der</strong> Beitritt zur EU bedeutet einen Fortschritt, ohne<br />
den Beitritt der anderen Länder des Westbalkans jedoch,<br />
kann der Prozess nicht abgeschlossen werden. Kroatien<br />
arbeitet jetzt daran, die europäischen Normen zu erfüllen.<br />
Eine wichtige Aufgabe <strong>ist</strong> aber auch, sich europäischen<br />
Problemen zu widmen, die momentan noch<br />
nicht akut sind. Europa sei nicht die Antwort auf alle<br />
Probleme. Es müsse eine Antwort für die Bürger<br />
haben, die Angst vor der Abschaffung des Sozialstaates<br />
haben. Sollte ein System nicht mehr tragbar<br />
sein, so müsse darüber nachgedacht werden, wie es<br />
zu ändern <strong>ist</strong>.<br />
Wichtig <strong>ist</strong> für Mesic vor allem, dass Kroatien für den<br />
Beitritt gut vorbereitet und gerüstet <strong>ist</strong>. Das Datum des<br />
Beitritts <strong>ist</strong> dann nicht entscheidend. <strong>Der</strong> kroatische<br />
Staatspräsident <strong>ist</strong> sich sicher: Im vereinten Europa gibt<br />
es einen Platz für Kroatien und Kroatien kann sich für diesen<br />
Platz qualifizieren.<br />
15
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Rumänien-Exkursion<br />
Ein Land im Aufbruch<br />
Einen Blick hinter die Kulissen im neusten<br />
Mitglied der Europäischen Union werfen:<br />
Dies war das Ziel einer Exkursion der <strong>JEF</strong>-<br />
Freiburg nach Rumänien Anfang März. 15<br />
<strong>JEF</strong>ler haben mit Vertretern aus verschiedenen<br />
Teilen der rumänischen Gesellschaft<br />
über die Lage im Land gesprochen.<br />
Man versteht die Dinge besser wenn man sie mit eigenen<br />
Augen gesehen hat. Wie viel Wahrheit in diesem Satz<br />
steckt, bemerkten wir rasch nach unserer Ankunft in Bukarest.<br />
Unser Wissen über Rumänien belief sich bis dato<br />
zum größten Teil auf Zeitungswissen – auch wenn wohl<br />
niemand von uns sich „mindestens 2000 Seiten“ angelesen<br />
hatte, wie es Dirk Rütze, unser Gesprächspartner<br />
bei der deutschen Außenhandelskammer in Bukarest,<br />
vor einer Auslandsreise nach eigenen Angaben stets zu<br />
tun pflegt.<br />
Wir wählten einen anderen Weg: Um Antworten auf unsere<br />
vielen Fragen zu erhalten, brachen wir zu einer elftägigen<br />
Exkursion nach Bukarest und Sibiu auf. Wie verändert<br />
sich der Alltag in Rumänien mit dem Beitritt zur EU? Welche<br />
Erwartungen, Hoffnungen verbinden die Menschen<br />
mit ihm? Was verändert der Beitritt für sie tatsächlich?<br />
Im Gespräch mit Vertretern verschiedenster Teile der rumänischen<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und mit<br />
jungen Rumänen wollten wir ein wenig Licht ins Dunkel<br />
werfen.<br />
Brisante Themen...<br />
Neben der Frage, welchen Einfluss der EU-Beitritt auf<br />
Rumänien hat, und dem Dauerbrenner „Korruption im Alltag“,<br />
waren es vor allem zwei brisante Themen, die unsere<br />
Gespräche bestimmten: Wie geht die rumänische Gesellschaft<br />
mit der Roma-Minderheit um? Die Meinungen<br />
drifteten hier weit auseinander, von „es gibt kein Roma-<br />
Problem“ bis zu „die Roma werden massiv diskriminiert,<br />
aber wenn man ein Problem nicht annimmt, dann hat<br />
16<br />
man auch keines“. Ebenso polarisierte die Frage nach<br />
Gewinnern und Verlierern des EU-Beitritts: Einige unserer<br />
Gesprächspartner sahen nur Gewinner, andere machten<br />
in der Landbevölkerung eindeutige Verlierer aus.<br />
Organisiert wurde die vom BMFSFJ gesponserte Reise<br />
von der <strong>JEF</strong> Freiburg, allen voran Jan Weisensee und Volker<br />
Lindenthal. (Danke Euch beiden!) Auf unserer Reise<br />
standen unter vielen anderen Treffen mit dem European<br />
Institute of Romania, Amnesty International, Medienvertretern,<br />
der Regierungspartei PNL und Vertretern der<br />
Roma-Minderheit auf dem Programm.<br />
Wissend, dass der Besuch der Hauptstadt nur einen kleinen<br />
Ausschnitt des Alltags offenbart, machten wir uns<br />
für ein Wochenende auf Transsilvanien, um auch die<br />
ländlichen Gegenden kennenzulernen. Während Bukarest<br />
eine quirlige, laute und mit einem höllischen Verkehr<br />
gesegnete Metropole <strong>ist</strong>, kommt das kleine Sibiu, Kulturhauptstadt<br />
Europas 2007, eher beschaulich daher. Und<br />
während im von der Ära Ceausescu gezeichneten Bukarest<br />
an unzähligen Stellen noch immer hervorschimmert,<br />
weshalb die Stadt einst das „Paris des Ostens“ genannt<br />
wurde, sind in Hermannstadt (Sibiu) die deutschen Wurzeln<br />
unübersehbar.<br />
... und viele Erkenntnisse<br />
Die Wahrheit über Rumänien liegt, soviel konnten wir aus<br />
unserer Exkursion mitnehmen, wie so oft zwischen den<br />
Extremen. Man darf gespannt sein, wie sich das neue EU-<br />
Mitglied weiter entwickeln wird. Wir blicken auf eine spannende<br />
Reise in ein wunderschönes Land zurück, das sich<br />
zugleich in einem massiven Umbruch befindet.<br />
Wer mehr über die Exkursion, unsere Eindrücke vor Ort<br />
sowie über die Erkenntnisse, die wir aus unserem Besuch<br />
gezogen haben erfahren möchte, dem sei der bald<br />
erscheinende offizielle Bericht zur Exkursion ans Herz<br />
gelegt.<br />
Von Michael Mangold, <strong>JEF</strong>-Tübingen<br />
SaarLorLux<br />
Raus aus der Randlage<br />
Am 20. und 21. Januar 2007 gelang es der <strong>JEF</strong>-Saar nicht<br />
nur, die saarländischen Jugendparteien an einen Tisch zu<br />
bekommen; die Mitglieder der Grünen Jugend, der Jungen<br />
Liberalen, der Jungsozial<strong>ist</strong>en und der Jungen Union verstanden<br />
sich auch noch prächtig und verabschiedeten<br />
sogar eine gemeinsame Erklärung.<br />
Wie konnte das passieren? Nun, es war wohl das Thema,<br />
um das es bei der Tagung in der Europäischen Akademie<br />
Otzenhausen ging, verantwortlich für die friedliche<br />
Stimmung: Die Vorträge und Diskussionen drehten sich<br />
um die Chancen des Saarlandes im Rahmen der europäischen<br />
Integration im allgemeinen, und um die mit der<br />
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit des Saarlandes<br />
mit seinen Nachbarregionen verbundenen Möglichkeiten<br />
im besonderen. Bereits seit Jahrzehnten arbeiten das<br />
Saarland, Lothringen, Luxemburg und Rheinland-Pfalz<br />
eng zusammen. Seit einigen Jahren <strong>ist</strong> auch die belgische<br />
Region Wallonien Mitglied des Kooperationsraumes,<br />
der sich als Großregion SaarLorLux bezeichnet.<br />
Oft belächelt, aber aussichtsreich<br />
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Regionen<br />
<strong>ist</strong> eine besondere, oft wenig beachtete Facette des<br />
europäischen Integrationsprozesses. In den nationalen<br />
Hauptstädten wird sie oft belächelt. Aber für Regionen<br />
wie das Saarland, die sich in einer nationalen Randlage<br />
befinden, bietet sich hier die Chance, gemeinsam mit den<br />
Nachbarregionen diese Randlage zu überwinden und (im<br />
Falle des Saarlands) zu einem zentralen europäischen<br />
Standort zu werden. Die jungen Nachwuchspolitiker aller<br />
Parteien waren sich jedenfalls einig: Die mit dem Abbau<br />
der Grenzen verbundenen Chancen müssen genutzt<br />
werden. In einer gemeinsamen Erklärung forderten sie<br />
unter anderem einen Ausbau des grenzüberschreitenden<br />
öffentlichen Nahverkehrs und eine stärkere Vernetzung<br />
der Hochschulen in der Großregion.<br />
Es soll aber nicht bei den Forderungen und Anregungen<br />
von saarländischer Seite bleiben. Noch in diesem Jahr<br />
plant die <strong>JEF</strong> Saar, gemeinsam mit den Jeunes Européens<br />
aus Lothringen und der <strong>JEF</strong>-Luxemburg, die bereits an<br />
der Auftaktveranstaltung teilgenommen haben, eine Tagung<br />
mit Vertretern der politischen Jugendparteien aus<br />
der gesamten Großregion.<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Was passiert, wenn Nachwuchspolitiker von vier verschiedenen politischen Parteien<br />
bei einer zweitägigen Konferenz aufeinander treffen? Wahlkampfgetöse? Lautstarker<br />
Parteienstreit? Beschimpfungen zwischen Kaffeepause und Abendbrot? Weit gefehlt.<br />
Von Georg Walter<br />
Darstellung der Großregion SaarLorLux, bestehend aus dem Saarland,<br />
Rheinland-Pfalz, Lothringen, Luxemburg und Wallonien.<br />
Auszug aus der Erklärung:<br />
Gerade für junge Menschen, die in der Großregion SaarLorLux<br />
aufgewachsen sind und leben, bieten sich mit dem sukzessi-<br />
ven Abbau der Grenzen viele neue Perspektiven. Dies betrifft<br />
insbesondere die Bereiche Kultur, Bildung und Ausbildung,<br />
Berufswahl sowie grenzüberschreitende Begegnungen. [...]<br />
Die saarländischen Jugendparteien und die Jungen Europäi-<br />
schen Föderal<strong>ist</strong>en fordern: [...]<br />
1. Eine flächendeckende Einführung von Französischunter-<br />
richt und Deutschunterricht in saarländischen bzw.<br />
lothringischen Vorschulen, Grundschulen und weiter-<br />
führenden Schulen<br />
2. Einen verstärkten Austausch von Lehrkräften v. a. im<br />
Sekundarbereich (mehr Fremdsprachenunterricht von<br />
Muttersprachlern)<br />
3. Einrichtung grenzüberschreitender Schulen und Kinder<br />
gärten mit multinationaler Schüler- und Lehrerschaft<br />
(Bsp. Schengen-Lyzeum)<br />
4. Den Einsatz von Studierenden als Sprachass<strong>ist</strong>enten in<br />
Grundschulen<br />
5. Die Förderung von bilingualem Unterricht in allen Schul-<br />
formen<br />
6. Die Einrichtung von regelmäßigen Großregions-Modulen in<br />
allen Schulformen<br />
7. Mehr Schüleraustausche in der Großregion [...]<br />
Die ganze Erklärung findet ihr auf www.jef-saarland.de<br />
17
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
5. Deutsch-Französisch-Polnisches Jugendparlament<br />
Jugendparlament<br />
Trinationales Stelldichein<br />
Am 3. Mai 2006 unterschrieben die Vertreter der Region Ile-de-France, der Woiwodschaft<br />
Mazovien und des Landes Brandenburg in Warschau einen Vertrag, der die Zusammenarbeit<br />
der drei Regionen verstärken soll. Ein wichtiger Bereich der Zusammenarbeit <strong>ist</strong><br />
der Jugendaustausch, daher waren bei der Konferenz in Warschau auch Schülerinnen<br />
und Schüler aus den drei Regionen anwesend. So entstand gemeinsam mit dem Europahaus<br />
Yvelines die Idee, dass sich das bereits seit 2003 ex<strong>ist</strong>ierende trilaterale Jugendparlament<br />
im Jahr 2007 auf die Zusammenarbeit der drei Regionen konzentrieren<br />
sollte.<br />
18<br />
Von Stefanie Scharrenbach,<br />
Stellvertretende Vorsitzende der<br />
Jungen Europäischen Bewegung<br />
Berlin-Brandenburg<br />
Zur Vorbereitung der jeweils 20 Schülerinnen und Schüler<br />
auf die Veranstaltung im Januar fanden im November<br />
2006 in allen drei Partnerregionen Vorbereitungsseminare<br />
statt, die von den Jungen Europäern Frankreich, den<br />
Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Polen sowie der Jungen<br />
Europäischen Bewegung Berlin-Brandenburg organisiert<br />
wurden. Den Schülerinnen und Schülern des Helmholtz<br />
Gymnasiums in Potsdam und des Gymnasiums im<br />
Stift Neuzelle wurde damit die Möglichkeit gegeben, sich<br />
schon im Vorfeld mit Experten aus ihrer Region über die<br />
konkrete Ausgestaltung der trilateralen Zusammenarbeit<br />
zu unterhalten.<br />
Vom 19. bis 26. Januar 2007 trafen sich die 60 Schülerinnen<br />
und Schüler sowie die Betreuerinnen und Betreuer<br />
der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en dann in Marly-le-<br />
Roi, um gemeinsam als deutsch-französisch-polnisches<br />
Jugendparlament zu tagen. Eine Woche lang diskutierten<br />
die Jugendlichen die Themen wirtschaftliche Zusammenarbeit,<br />
Strukturfonds, Energieversorgung, Umweltschutz,<br />
kulturelle Zusammenarbeit und Jugendaustausch. Die<br />
Ideen und Vorschläge, die aus diesen Beratungen hervorgegangen<br />
sind, wurden nicht nur Vertreterinnen und<br />
Vertretern aus den drei Regionen sowie den Generalsekretären<br />
des deutsch-französischen und des deutschpolnischen<br />
Jugendwerks vorgestellt; sie wurden auch<br />
Margot Wallstrom übergeben. Sie sollen nicht nur die<br />
Zusammenarbeit der drei Partnerregionen verbessern,<br />
sondern anlässlich des 50. Jahrestages der Römischen<br />
Verträge auch einen Beitrag le<strong>ist</strong>en zur Diskussion über<br />
die Zukunft der Europäischen Union.<br />
Zwischendrin blieb auch Zeit für einen Bummel durch Paris,<br />
es wurden zwei Geburtstage begangen, jede regionale<br />
Gruppe organisierte einen Themenabend, an dem sie ihre<br />
Schule und ihre Region vorgestellten. Es wurden Spreewaldgurken<br />
gekostet, der polnische Abiturtanz getanzt<br />
und eine französische Fete gefeiert. Im nächsten Jahr<br />
wird das deutsch-französisch-polnische Jugendparlament<br />
voraussichtlich in Brandenburg stattfinden.<br />
Um unseren Mitgliedern ein frühes Aufstehen, eine Reise<br />
quer durch den Fre<strong>ist</strong>aat und nach ein paar Stunden wieder<br />
zurück zu ersparen, hatten die JE-Bayern entschlossen,<br />
auch die Landesversammlung 2007 wieder an zwei<br />
Tagen durchzuführen. Gerade im Halbjahr der Deutschen<br />
Ratspräsidentschaft, gerade eine Woche vor dem 50jährigem<br />
Jubiläum der EU wollten wir Akzente setzen – inhaltlich,<br />
programmatisch und praktisch. Die Landesversammlung<br />
der JE Bayern fand daher am 17. und 18. März<br />
in München statt. Nach einem Weißwurstfrühstück zum<br />
Auftakt begrüßte die Landesvorsitzende Kathrin Lichtenberg<br />
am Samstag alle anwesenden Gäste zu zwei spannenden<br />
Tagen, ehe sie die Leitung der Versammlung in<br />
die routinierten Hände von Jakob Bedane gab.<br />
Die wichtigsten Ergebnisse der Versammlung im Überblick:<br />
• Bayern richtet eine Grundsatzkommission ein, die bis<br />
zur nächsten Landesversammlung maßgeblich an<br />
einer aktuellen inhaltlichen Ausrichtung des Verbandes<br />
arbeiten wird.<br />
• Bei Nachwahlen zum Landesvorstand wurde Michaela<br />
Biermayer als stellvertretende Landesvorsitzende,<br />
Johannes Barthel und Holger Lange als Beisitzer in<br />
den Landesvorstand gewählt.<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Landesverband Bayern tagt in München<br />
Weiß-Blaue Zeitrechnung oder:<br />
Wer früher ankommt, <strong>ist</strong> länger da<br />
Wer sich in München ins Auto oder in den<br />
Zug sitzt und drei bis vier Stunden in Richtung<br />
Süden fährt, wird zwei Siebenundzwanzigstel<br />
der EU, genauer: zwei Länder,<br />
durchqueren und in Italien herauskommen.<br />
Wer dieselbe Zeit in nördliche Richtung<br />
fährt, wird gerade einmal aus Bayern<br />
in ein anderes Bundesland kommen.<br />
Erfreulicherweise konnten wir mit Herrn Dr. Stefan Rappenglück<br />
(CAP München) und Major Dr. Florian Bohusch<br />
(Bundeswehr) zwei exzellente Referenten zu den Themenkomplexen<br />
„Zukunft des Verfassungsvertrages“ und<br />
der „GASP/ESVP“ gewinnen, die mit ihren Vorträgen zu<br />
kontroversen Diskussionen anregten und wichtige inhaltliche<br />
Inputs gaben. Einen weiteren Höhepunkt stellte<br />
die Podiumsdiskussion am Sonntag Vormittag dar, zu der<br />
wir neben unserem Bundesvorsitzenden Jan Schubert<br />
mit Carolin Opel (JU), Thomas Goger (Jusos), Sabine Ponath<br />
(Grüne Jugend) und Martin S. Hagen (Julis) Vertreter<br />
der bayerischen Jugendparteien begrüßen konnten.<br />
Unter dem Motto „Halbzeit Deutsche Ratspräsidentschaft<br />
– Junge Positionen für Europa“ lieferten sich die Vertreter<br />
einen Diskussion entlang der Hot Spots Verfassung, Klima,<br />
Zukunft der EU und vielem mehr gemäß dem Motto:<br />
Bavaria speak up!<br />
Die Landesversammlung und die Vorsitzende in München<br />
Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung, die neben<br />
vielen Arbeits- und Aktionsanreizen und Inhalten noch<br />
eine lange Nacht in Münchens Clubszene versprach. Und<br />
Versprechen soll man bekanntlich einhalten.<br />
Kathrin Lichtenberg, Landesvorsitzende JE-Bayern<br />
19
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Jugendgipfel in Rom<br />
Europe wasn‘t built in a day<br />
20<br />
Auszug aus der Erklärung:<br />
Building Democracy and Civil Society in Europe “The stake-<br />
holders at all levels, governments and EU institutions must<br />
include youth organisations and young people coming from<br />
diverse backgrounds in all youth-related decision-making<br />
processes. The EU has to be transparent in order to increase<br />
the inclusiveness of and trust in the decision-making bodies<br />
and in the EU.<br />
Public authorities must recognise and use the potential of<br />
youth organisations and alternative types of participation,<br />
which function as schools for democracy and active citizen-<br />
ship. The Non-Governmental Organisations (NGOs) bridge the<br />
gap between where<br />
the policies are made and where they are implemented. Fun-<br />
ding for NGOs is important in enabling them to work efficient-<br />
ly and to create spaces for dialogue which are accessible to<br />
young people.“<br />
<strong>Der</strong> genaue Wortlaut <strong>ist</strong> abzurufen unter:<br />
www.youthforum.org<br />
We, the young people of Europe! So beginnt<br />
die Abschlusserklärung, die auf dem Jugendgipfel<br />
anlässlich des 50. Jubiläums<br />
der Römischen Verträge an h<strong>ist</strong>orischer<br />
Stätte auf dem Capitol in Rom an Verantwortliche<br />
der EU-Institutionen übergeben<br />
wurde.<br />
Im Vorfeld des Jugendgipfels in Rom hatte im Januar ein<br />
„Pre-Summit“ in Brüssel stattgefunden. Ausgehend von<br />
den ersten Ergebnissen debattierten die Vertreter der<br />
Mitgliedsorganisationen des Deutschen Nationalkomitees<br />
für internationale Jugendarbeit (DNK) in Berlin die<br />
nationalen Positionen zu den sechs Themen Zukunft des<br />
Verfassungsvertrages, Nachhaltige Entwicklung, Jugend<br />
und Bildung, EU als globaler Akteur, Zivilgesellschaft und<br />
Demokratie, Sozial- und Wirtschaftsmodell. In Rom diskutierten<br />
200 Vertreter der nationalen Delegationen und<br />
internationalen Organisationen aus den 27 Mitgliedsstaaten<br />
schließlich die vorliegenden Ergebnisse und erarbeiteten<br />
weitere Ideen, Vorschläge und Inhalte, die Einzug in<br />
die Abschlusserklärung finden sollten.<br />
Am Sonntag übergab Bettina Schwarzmayer (Europäisches<br />
Jugendforum) das Abschlussdokument an Margot<br />
Wallström und Jan Figel (Europäische Kommission),<br />
Alejo Vidal Quadras (Europäisches Parlament), die es<br />
stellvertretend für alle EU-Institutionen als Ergänzung<br />
zur Berliner Erklärung in Empfang nahmen. In dem Dokument<br />
spricht sich die Generation E(uropa) u.a. mehrheitlich<br />
für eine gemeinsame europäische Verfassung aus,<br />
bestärkt die EU weltweit mit einer Stimme zu sprechen,<br />
und fordert eine starke Einbindung der verantwortlichen<br />
Jugendverbände.<br />
Was wird bleiben vom Jugendgipfel?<br />
Ein Dokument, das Potential hat. Eine Erklärung, die<br />
Europas Jugend intensiv, verantwortungsbewusst und<br />
konkret diskutiert hat. Die Enttäuschung, dass keine Verbindung<br />
zum Berliner Gipfel entstand, die eine glaubhafte<br />
Würdigung in einem ersten wichtigen Schritt erkennen<br />
hätte lassen. Ein Satz, der zu Unrecht am Abschluss und<br />
nicht am Anfang des Dokuments steht, und der uns nicht<br />
ruhig bleiben lässt, für alle weiteren Schritte, die wir in<br />
Europa zu gehen haben: “L<strong>ist</strong>en to what we have to say,<br />
ask us what we need and then act!”<br />
Für die <strong>JEF</strong>-Deutschland war in Rom dabei: Kathrin Lichtenberg<br />
Rumänien und Bulgarien<br />
SMS aus Neu-EU<br />
Die neuen EU-Mitglieder Rumänien und<br />
Bulgarien entdecken, das können junge<br />
Leute bei einem Projekt der Politikfabrik<br />
mit dem treffenden Namen eu_checker.<br />
Und das Beste dabei: für <strong>JEF</strong>fer <strong>ist</strong> ein<br />
Platz reserviert. <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> hat<br />
die Projektleiterin interviewt.<br />
tp: Hallo Madeleine! Du steckst gerade mitten in den<br />
Vorbereitungen für ein Projekt namens eu_checker. Was<br />
versteckt sich dahinter?<br />
Madeleine Mohl: Eine multimediale Entdeckungstour<br />
durch Rumänien und Bulgarien. Wir schicken im Juli<br />
2007 achtzehn junge Europäer auf eine Reise durch Bulgarien<br />
und Rumänien. Die so genannten eu_checker sind<br />
mit modernster Handytechnik ausgestattet und reisen in<br />
Dreier Teams auf verschiedenen Routen durch die beiden<br />
EU-Neulinge. Jeden Tag lösen sie eine Tagesaufgabe zu<br />
verschiedenen <strong>europa</strong>politischen Themen. <strong>Der</strong> rote Faden<br />
<strong>ist</strong> immer die Frage nach dem Einfluss des EU-Beitritts<br />
auf das alltägliche Leben in den beiden Ländern. Die<br />
Teams senden stündlich SMS, MMS oder kleine Videoclips<br />
an die dazugehörige Internetplattform www.euchecker.<br />
de somit kann jeder die eu_checker virtuell auf Ihrer Reise<br />
begleiten und sogar die Routen und Themen mitbestimmen.<br />
tp: Das hört sich spannend an! Und wie kann man selbst<br />
eu_checker werden?<br />
Madeleine Mohl <strong>ist</strong> bei der<br />
Politikfabrik Projektleiterin<br />
für die eu_checker<br />
01/07<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
M.M.: Die Bewerbung startet am 15. Mai auf unserer Homepage<br />
www.euchecker.de. Mitmachen kann jeder zwischen<br />
16 und 28 Jahren. Für <strong>JEF</strong>-Mitglieder <strong>ist</strong> einer der<br />
achtzehn Plätze fest reserviert, also sind die Chancen<br />
dabei zu sein besonders hoch.<br />
tp: Organisator des eu_checker <strong>ist</strong> die Politikfabrik. Wer<br />
<strong>ist</strong> das und was macht die Politikfabrik sonst so?<br />
M.M.: Die Politikfabrik <strong>ist</strong> eine studentische Agentur für<br />
politische Kommunikation, in der Studenten aller Fachrichtungen<br />
an ehrenamtlichen zivilgesellschaftlichen<br />
Projekten arbeiten und parallel zum eher theorielastigen<br />
Studium bereits praktische Erfahrungen sammeln und<br />
Verantwortung übernehmen. Das Projekt eu_checker wird<br />
von einem studentischen Projektteam geleitet, welches<br />
von Berlin aus die Koordination übernimmt.<br />
Für die gestalterische und programmiertechnische Umsetzung<br />
des Projektes <strong>ist</strong> das Medienlabor Potsdam verantwortlich.<br />
Zur Zeit arbeitet ein Team der Politikfabrik<br />
am G8Model Youth Summit 2007.<br />
21
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
Belarus-Aktion<br />
Wie in ganz Europa stumme Standbilder<br />
mit lauter Stimme sprechen<br />
Föderalismus <strong>ist</strong> nicht nur ein Art und Weise,<br />
wie man die Zusammenarbeit innerhalb<br />
eines Land oder Europa organisieren kann,<br />
er <strong>ist</strong> auch ein philosophischer Wert, der<br />
das Streben nach Pluralismus, Demokratie,<br />
Menschenrechten und Partizipation beinhaltet.<br />
Diese Werte sind weit weg für die<br />
Bürgerinnen und Bürger in Weißrussland –<br />
oft „Die letzte Diktatur Europas” genannt.<br />
In diesem Jahr, genau wie im letzten, hat <strong>JEF</strong> anlässlich<br />
des Jahrestages der weißrussischen illegitimen Präsidentschaftswahlen<br />
am 19. März 2006 eine große paneuropäische<br />
Aktion koordiniert. Diese Aktion schloss fast<br />
alle <strong>JEF</strong>-Sektionen, weitere NGOs, weißrussische Flüchtlinge,<br />
Studenten und viele Jugendliche ein, die sich für ein<br />
freies und demokratisches Weißrussland engagierten.<br />
Mitten der Nacht, in mehr als 60 Städten in über 30 Ländern,<br />
wurden Statuen geknebelt um die Situation unserer<br />
europäischen Nachbarn zu illustrieren. Zusammen mit<br />
dem Schild „Gebt den Bürgern von Belarus eine Stimme“<br />
war diese symbolische Aktion eine starke Stimme, die<br />
von Kiew und Dublin, Boston und Kanada bis zu unseren<br />
weißrussischen Nachbarn schallte. Durch eine Aktion, die<br />
keine Landesgrenzen kannte, <strong>ist</strong> es der <strong>JEF</strong> gelungen,<br />
eine starke Botschaft mit viel Medienpräsenz in ganz<br />
Europa zu überbringen. Besonders in Weißrussland und<br />
Russland, wo die Nachricht und die Bilder in 20 verschiedenen<br />
Medien erschienen, wurde diese Botschaft gehört.<br />
22<br />
Wenn man auf Weißrussland schaut, wird klar, dass Demokratie<br />
leider noch kein pan-europäisches Konzept <strong>ist</strong>.<br />
Verfassungsänderungen haben dem Parlament Einflussmöglichkeiten<br />
genommen, Lukaschenko kann überdies<br />
lebenslang Präsident bleiben. In den letzten Jahren wurden<br />
Opposition und Zivilgesellschaft unterdrückt und im<br />
letzten Jahr Wahlen abgehalten, die keinen demokratischen<br />
Standards entsprachen. Neue Gesetze haben dazu<br />
Regimekritik, NGO-Aktivitäten und sogar Versammlungen<br />
von mehr als zehn Personen illegal gemacht. Zusammen<br />
mit der Abschaffung freier Medien <strong>ist</strong> so der Opposition<br />
und Zivilgesellschaft die Grundlage effektiv entzogen. So<br />
anders sieht die Wirklichkeit für die Europäer nur einen<br />
Schritt über die Grenze der EU aus.<br />
<strong>JEF</strong> hat sich vorgenommen die starke, symbolträchtige<br />
Statuenaktion jedes Jahr, in der Nacht des Jahrestages<br />
der illegitimen Präsidentschaftswahlen, bis zum Fall Lukaschenkos<br />
zu wiederholen. So werden wir sicherstellen,<br />
dass die inakzeptable Situation der Weißrussen nicht weiterhin<br />
ignoriert werden kann und dass unseren Nachbarn<br />
die kompromisslose Unterstützung der <strong>europa</strong>weites Zivilgesellschaft<br />
gewiss <strong>ist</strong>.<br />
Um die Bildern von hunderten von Statuen mit Knebel aus<br />
ganz Europa zu besichtigen, geh auf www.jef.eu – und<br />
lass dich für den Aktion nächstes Jahr inspirieren!<br />
„Gebt nicht auf,<br />
radikal zu denken!“<br />
01/07<br />
Zum Tod von <strong>JEF</strong>-Gründungsmitglied Prof. h.c. Claus Schöndube<br />
Auf dem Foto: Claus Schöndube<br />
(2.v.r) im Kreise von <strong>JEF</strong>fern und<br />
Alt-<strong>JEF</strong>fern anlässlich des 50.<br />
Jahrestages der Gründung des<br />
BEJ in Weinheim 1999.<br />
<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong><br />
Im Alter von 21 Jahren traf sich Claus Schöndube mit 40 gleich Gesinnten Anfang September 1949 auf der<br />
Wachenburg in Weinheim und gründete den Bund Europäischer Jugend (BEJ), den Vorgänger der Jungen<br />
Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en (<strong>JEF</strong>) Deutschland. Er gehörte dem ersten Vorstand des BEJ unter Erwin von<br />
Bressensdorf an. Am 29. Januar dieses Jahres starb Claus Schöndube im Alter von 79 Jahren in seiner<br />
Heimatstadt Frankfurt.<br />
Schöndube bleibt der Europäischen Bewegung als ein großer Aktiver und Förderer der Föderal<strong>ist</strong>en in Erinnerung.<br />
In den vielen Jahren seines Engagements für den BEJ, die Europa-Union und zuletzt für die Union<br />
Europäischer Föderal<strong>ist</strong>en, deren Ehrenpräsident er war, publizierte der gelernte Journal<strong>ist</strong> zu europäischen<br />
Themen und war erfolgreich verlegerisch tätig.<br />
Was von Claus Schöndubes Lebenswerk bleibt, <strong>ist</strong> nun in unseren Händen. Einem Menschen Ehre zu erbieten<br />
<strong>ist</strong> Aufgabe jener, die Zeuge, Gönner oder Profiteure dieser Arbeit sind. Zehntausende junger Menschen<br />
konnten über die Jahre hinweg durch die Arbeit der <strong>JEF</strong> erfahren, was es für den Menschen und sein Land<br />
heißt, als Einzelner für die Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen. Wer diese Grundlage durch <strong>JEF</strong><br />
bekommen hat, weiß, welchen Wert die friedliche Einigung Europas für uns hat. Claus Schöndube hatte<br />
beschlossen, einen Auftrag anzunehmen, der über ein halbes Jahrhundert weitergegeben wurde. Die Erfüllung<br />
dieses Auftrages bedeutet, das Schaffen der wichtigsten Grundlage für unser Europa, eine bedingungslos<br />
föderal<strong>ist</strong>ische Gesinnung bei den Bürgern Europas zu gewährle<strong>ist</strong>en.<br />
Das stellte Schöndube als größte Errungenschaft der Europäischen Bewegung heraus, dass eine ganz andere<br />
Denkweise bei den Europäern stattfände. Während früher das Ausland nur als potentieller Gegner<br />
gegolten habe, so herrsche heute in Europa eine entspannte Haltung zueinander. Dies zeige sich massenweise<br />
auch in den persönlichen Beziehungen über nationale Grenzen hinweg. Europa, so Schöndube,<br />
spreche nicht die ge<strong>ist</strong>igen Werte an, weshalb es so schwer sei, sich mit dem „Brüsseler Monstrum“ zu<br />
identifizieren.<br />
Claus Schöndube war ein Zeitzeuge, erlebte den Krieg und kannte die kleinen h<strong>ist</strong>orischen Wahrheiten, die<br />
sich für uns nur bei intensivem Studium unserer Geschichte erschließen. Er wusste aus zeitgeschichtlichem<br />
Erleben um den Einfluss der Kolonialkriege Frankreichs auf die Ablehnung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft,<br />
um die Einstellung De Gaulles zur Abgabe von Souveränität oder um die enttäuschten<br />
und erfüllten Hoffnungen auf den Europarat.<br />
Die Jugend sah er aber in der komfortablen Lage, sich nicht am politischen Tagesgeschäft und dessen taktischen<br />
Erwägungen beteiligen zu müssen, sondern einfach sagen zu können, was Föderal<strong>ist</strong>en meinen.<br />
Auf meine Frage hin, was er uns denn als <strong>JEF</strong> raten möchte antwortete Claus Schöndube einmal: „Verliert<br />
nicht die Fähigkeit radikal zu denken, denn das heißt ja eigentlich, an die Wurzel der Dinge zu gehen.“<br />
Autorin: Åsa Gunven,<br />
Mit Claus Schöndube starb der letzte Initiator und Zeitzeuge der Gründung unseres Verbandes. Wir können<br />
ihm danken, indem wir sein Werk im Respekt vor unserer Geschichte konsequent für den Frieden in Euro-<br />
Vize-Präsidentin der <strong>JEF</strong>-Europa pa, auch gegen alle Taktik der Tagespolitik fortsetzen. Von Chr<strong>ist</strong>ian Wenning<br />
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<strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> 01/07<br />
<strong>Der</strong> <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> <strong>ist</strong>...<br />
<strong>Der</strong> <strong>treffpunkt</strong>.<strong>europa</strong> <strong>ist</strong> das vierteljährlich herausgegebene<br />
Magazin der Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland.<br />
Es erreicht sämtlichte Mitglieder der <strong>JEF</strong>-Deutschland, ihr nahe<br />
stehende Personen aus Politik und Gesellschaft und befreundeten<br />
Organisationen.<br />
Die <strong>JEF</strong> sind...<br />
Die Jungen Europäischen Föderal<strong>ist</strong>en Deutschland e.V. sind die<br />
deutsche Sektion einer <strong>europa</strong>weiten Jugendbewegung, die sich<br />
seit 1949 für ein friedliches, bürgernahes und föderales Europa<br />
mit einer demokratischen Grundordnung und in Verantwortung<br />
gegenüber nachfolgenden Generationen einsetzt. Um dies zu<br />
erreichen, organisieren die Mitglieder der <strong>JEF</strong> ehrenamtlich Seminare,<br />
internationale Jugendbegegnungen, Straßenaktionen,<br />
Podiumsdiskussionen und Kongresse. Weitere <strong>JEF</strong>-Verbände<br />
gibt es in 27 europäischen Ländern. In Deutschland bestehen<br />
die <strong>JEF</strong> aus 15 Landesverbänden mit rund 3000 Mitgliedern<br />
zwischen 14 und 35 Jahren.<br />
<strong>JEF</strong>-Deutschland // Sophienstr. 28/29 // 10178 Berlin // Email: info@jef.de // Homepage: www.jef.de<br />
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