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9. Jahrgang, Heft 4 (Oktober 1979) - CatholicaPedia

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- 158 - IX<br />

geöffnet wurden, dass der Rauch Satans eingedrungen ist und alle<br />

Wahrheiten verdunkelt hat in der Dämmerung der Zweideutigkeiten<br />

und in der Nacht des Irrtums<br />

— dass «der Stuhl Petri besetzt worden ist durch einen überzeugten<br />

Liberalen, angesteckt von protestantischen, freimaurerischen und marxistischen<br />

Ideen» 8<br />

— dass angesichts so vieler Skandale, die sich überall ereignen, die<br />

meisten Bischöfe schweigen und die Politik «des verendenden Hundes<br />

auf dem Wasser» befolgen.<br />

ACHTUNG! Hier eine wichtige Bemerkung. Wenn wir erklären, dass wir<br />

uns als unnachgiebig erweisen müssen, wenn es um die Lehre von<br />

Messe und Papst geht, dann sagen wir nicht, dass man sie majorieren<br />

soll. Wir sagen einfach, man dürfe keinen Kompromiss eingehen, und<br />

dies nicht bloss mit irrigen Lehren, die schon verurteilt worden sind,<br />

sondern auch mit jenen, die einfach zweifelhaft sind, und dies unter<br />

keinem Vorwande. 9<br />

Empfiehlt denn der Apostel nicht den ersten Schülern, wachsam zu<br />

sein «gegenüber den Neuerungen der Sprache»?<br />

Wenn wir auf dem Stuhle Petri statt eines «überzeugten Liberalen»<br />

einen Papst hätten, das heisst einen wahren Stellvertreter Christi, der<br />

es ernst nälime mit seinem besonderen Amte, den Glauben der Brüder<br />

zu stärken, dann könnten wir seinem Gerichte alle zweifelhaften<br />

Dinge vorbringen, die den Glauben der einfachen Leute verwirren.<br />

Leider müssen wir uns mit dem begnügen, was wir haben, und wir<br />

haben die Häupter, die unsere Feigheit verdient. Hat denn Unser Herr<br />

IRENÄUS, Bischof von Iyon (+2o2)<br />

uns nicht zum voraus gesagt: «Ich werde ihnen Knaben zu Herrschern<br />

geben, und Weichlinge sollen über sie gebieten» (Is. 3,4).<br />

Da wir sie nun haben, dann deswegen, weil wir sie verdienen.<br />

Da wir wahrhaft männliche, mannhafte Häupter entbehren, die dazu<br />

befähigt sind, sich den Wölfen entgegenzustellen, um die Herde des<br />

Herrn zu bewahren, müssen wir uns absolut an die sichere Lehre der<br />

ewigen Kirche halten und rücksichtslos jegliche Neuerung und jeden<br />

einfachhin zweifelhaften Vergleich zurückweisen.<br />

Wir sagen: jegliche Neuerung und selbst jeglichen zweifelhaften Vergleich<br />

In der Tat, die zweifelhaften Neuerungen setzen uns der Gefahr<br />

aus, zu verirren und den Glauben zu verlieren. Dessen versichert uns<br />

der Apostel seit den apostolischen Zeiten: «Einige, die sich dazu bekannt<br />

haben (profane Neuerungen in den Worten), sind vom Glauben<br />

abgeirrt» (1. Tim. 6,21).<br />

Was die zweifelhaften Vergleiche angeht, welche fordern, dass wir uns<br />

in der Verkündigung der Lehre einen Dämpfer auferlegen — sei es,<br />

um die Lauen, die Unentschiedenen, die Weichen nicht abzustossen;<br />

sei es, um die örtliche Autorität nicht in Verlegenheit zu bringen —,<br />

bedeuten sie in unserer Zeit einen wahren Verrat an der Sache, die wir<br />

verteidigen.<br />

8 Erklärung von Mgr. Lefebvre im Radio am 5. Februar 1978.<br />

9 Lies «Forts dans la Foi» Nr. 19, «Le prix a payer», erhältlich in unseren Büros.<br />

Von keinem andern als von denen, durch welche das Evangelium an unsgelangt ist,haben<br />

wir Gottes Heilsplan gelernt. Was sie zuerst gepredigt und dann nach dem Willen<br />

Gottes uns schriftlich überliefert haben, das sollte das Fundament und die Grundsäule<br />

unseres Glaubens werden. Frevelhaft ist die Behauptung, sie hätten gepredigt,<br />

bevor sie die volle Kenntnis besessen hätten, wie jene zu sagen sich erküren, die<br />

sich rühmen, die Apostel verbessern zu können. Nicht eher nämlich zogen sie aus bis<br />

an die Grenzen der Erde, allen die frohe Botschaft zu bringen und den himmlischen<br />

Frieden zu verkünden, alsunser Herr von den Toten auferstanden war und sie alle die<br />

Kraft des Heiligen Geistes empfangen hatten, der über sie kam. Dadurch empfingensie<br />

die Fülle von allem und die vollkommene Erkenntnis, und so besitzt auch jeder einzelne<br />

von ihnen das Evangelium Gottes...<br />

Sie alle lehren uns den einen Gott als Schöpfer des Himmels undder Erde, wie ihn Gesetz<br />

und Propheten verkünden, und einen Christus als den Sohn Gottes. Wenn also jemand<br />

ihnen nicht glaubt, dann verachtet er die Mitgenossen des Herrn, verachtet auch<br />

Christus den Herrn selbst, verachtet auch seinen Vater und ist durch sich selbst gerichtet,<br />

weil er seinem Heile hartnäckig widerstrebt. Das aber tun alle Häretiker.<br />

Widerlegt man nämlich die Häretiker aus den Schriften, dann erheben sie gegen sie<br />

Anklagen, daß sie nicht zuverlässig seien, auf verschiedene Weisen verstanden werden<br />

könnten, und daß aus ihnen die Wahrheit zu finden nur imstande seien...die die Weisheit<br />

hätten. Unter dieser Weisheit versteht jeder vonihnen natürlich das von ihm erfundene<br />

System, so daß nach ihnen die Wahrheit bald bei Valentinus, bald bei Markion,<br />

bald bei Cerinth ist (man kann hier auch ganz "moderne" Namen einsetzen). ..Denn verdreht<br />

sind sie alle, und trotzdem schämen sie sich nicht, sich selbst als die Richtschnur<br />

der Wahrheit hinzustellen.<br />

Berufen wirunsaber ihnen gegenüber auf die apostolische Tradition, die durch die Nachfolge<br />

der Priester der Kirche bewahrt wird, dann verwerfen sie wieder die Tradition,<br />

nennen sich klüger als die Priester und Apostel und sagen, sie hätten allein die Wahrheit<br />

gefunden. Die Apostel hätten den Worten des Heilandes noch allerlei aus dem Gesetz<br />

beigemischt... Sie aber wüßten klar, rein und schlicht das darin verborgene Geheimnis<br />

- fürwahr eine Gotteslästerung!<br />

Die von den Aposteln in der ganzen Welt verkündete Tradition kann inder Kirche jeder<br />

finden, der die Wahrheit sehen will, und wir können die von den Aposteln eingesetzten<br />

Bischöfe der einzelnen Kirchen aufzählen und ihre Nachfolger bis auf diesen Tag.<br />

Diese haben von den Wahngebilden nichts gelehrt und nichts gehört. Denn wenn die Apostel<br />

verborgenen Geheimnisse gewußt hätten... dann hätten sie die Geheimnisse am ehesten<br />

denen übergeben, denen sie sogar die Kirche anvertrauten. Ganz vollkommen nämlich<br />

und in allem untadelig wünschten sie die, denen sie ihren Lehrstuhl übergaben und<br />

die sie als ihre Nachfolger zurückließen...

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