9. Jahrgang, Heft 4 (Oktober 1979) - CatholicaPedia
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- 162 - IX<br />
Gottes zerredet und umgemünzt, das Eucharistieverständnis entsprechend verändert. Das<br />
sind einige wesentliche, von den Hirten teils passiv, meist aktiv unterstützte Verfälschungen<br />
des Reformkurses, des von der abgefallenen Hierarchie'autorisierten' Kurses.<br />
Man muß sich fragen, wo wird diese immer noch im Flusse befindliche Entwicklung<br />
enden, wenn die alten Priester ausgestorben sind?<br />
Diese "konziliare Erneuerung" ist daher völlig unannehmbar. Da man sich<br />
nicht Rosinen aus einem vergifteten Kuchen holt, ist es unsinnig, etwa harmlos oder<br />
nützlich erscheinende Einzelheiten dieser dem Zusammenbruch von Glaube und Kirche<br />
dienenden Neo-Reformation zu bejahen. Sie kann nur - sie muß - in ihrer Gesamtheit<br />
abgelehnt werden.<br />
Die sog. 'Liturgiereform' (und mit ihr die Änderung aller Riten) ist ein<br />
unabtrennbarer Teil dieser vorgeblichen Erneuerung. Daher die vehemente Unterdrückung<br />
der alten Liturgie und ihrer Anhänger.<br />
Man kann Gott nicht etwas als Gottesdienst, als Liturgie, als Verherrlichung<br />
vorsetzen wollen, was als Hauptteil dieser Pseudoerneuerung Ausdruck und Vehikel der<br />
Unterschiebung eines neuen, nicht mehr katholischen apostolischen Glaubens ist!<br />
Der sog. 'NOM' muß als Kind und Werkzeug der Glaubens Verfälschung einfach<br />
abgelehnt werden! Es gibt nur eine Alternative: Festhalten an der hl. Messe aller<br />
Zeiten. Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen!<br />
* * * * *<br />
DIE 'LEIDIGE' KLEIDERORDNUNG<br />
BITTE AN PRIESTER UND GLÄUBIGE<br />
Leider hat die Vernichtung des geistigen Lebens in der Nachkriegs- und Nachkonzils zeit<br />
auch die äußeren Formen - Benehmen, Kleidung - systematisch zerstört. Bestimmte Ausdrucksformen<br />
und Gebräuche, die früher im kirchlichen Leben selbstverständlich waren (und die<br />
richtig sind), haben manche vergessen, die Jugend hat sie überhaupt nicht kennen gelernt<br />
- ein Zwanzigjähriger von heute war bei Konzilsende gerade 5 Jahre! Darum bitte ich herzlich<br />
darum, nicht auf jene Mitgläubigen, die Schwierigkeiten mit den (richtigen) äußeren<br />
Formen haben, geringschätzig herabzublicken. Es heißt das Pferd nicht nur vom Schwanz,<br />
sondern noch von seinem 'Apfel' aufzäumen zu wollen, wenn - wie leider geschehen - ein<br />
Priester einer Gläubigen, die anstatt eines Schleiers 'nur' eine Baskenmütze trug, die<br />
Kommunion verweigert. Wesentlich wichtiger wäre es, wenn die Priester erklären würden,<br />
warum man nicht in die alte und neue Messe (bzw. 'Messe') gehen darf , und wenn sie öffentlich<br />
sagen würden, daß der 'Papst' (Joh. Paul II.) nicht der Heilige Vater ist. Solche<br />
Äußerungen sctveuen aber die meislten, man will den 'armen' Gläubigen aus 'pastoralen'<br />
Gründen nicht zuviel zumuten.<br />
Eberhard Heller<br />
* * * *<br />
NACHRICHTEN: "WIR STEHEN AN DEN ANFÄNGEN DER KIRCHE" (aus: M FAZ M vom 22.5.79)<br />
Vo. ROM, 21. Mai. Die Priesterberufungen in Italien haben zwischen 1972 und 1977<br />
stärker abgenommen als im übrigen Europa. Der Rückgang betrug in den anderen europäischen<br />
Ländern 26 Prozent, in Italien 31 Prozent. Mit dieser Tatsache wurden die<br />
27o italienischen Bischöfe, die im Vatikan ihre Bischofskonferenz abgehalten haben,<br />
von den Berichterstattern der Konferenz konfrontiert. 1962 betrug die Zahl der italienischen<br />
Seminaristen 3o 595, im Jahre 1968 noch 25 575. Im Jahre 1978 belief sie<br />
sich nur noch auf 9853; das waren 62,2 Prozent weniger.<br />
Die Zahl der kleinen und großen Seminare ist von 197o bis 1978 von 375 auf<br />
259 gesunken. In dem Zeitraum von 1966 bis 1978 wurde ein Rückgang der geweihten Priester<br />
um fast zwei Drittel von 918 auf 384 festgestellt.<br />
Was sind die Ursachen dieser Krise im italienischen Klerus? Der Hauptgrund<br />
wird im Säkularismus und der Lebensweise der Konsumgesellschaft gesucht, aber auch in<br />
der Resignation mancher Katholiken. Von den Bischöfen werden auch diejenigen "angeklagt",<br />
die es für gut halten, wenn die Priesterzahl abnimmt, weil auf diese Weise<br />
die Amtskirche endlich an Boden verliere. Es wurden aber auch all jene getadelt, welche<br />
die leichte Zunahme spätberufener Erwachsener zu optimistisch beurteilen.<br />
Papst Johannes Paul II. machte den Bischöfen Mut. "Laßt euer Herz nicht erschüttern",<br />
sagte er in der Sixtinischen Kapelle, "wir stehen an den Anfängen der<br />
Kirche." (...)