Magazin 197408
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ZU$ätzllche EInsparungen<br />
angeordnet<br />
Doch ich möchte zu der<br />
bisherigen Analyse noch<br />
einmal zurückkommen . Ihr<br />
sind - wie ausgeführt -<br />
die Zahlen des offiziellen<br />
und formellen Haushalts für<br />
das Rechnungsjahr 1974<br />
zugrundegelegt worden.<br />
Für die Praxis sind sie zum<br />
Tei l schon wieder überholt.<br />
Der neue Bundeskanzler<br />
Schmidt hat seine warnenden<br />
Worte, daß Jetzt die<br />
Zeit der sparsamen öffentlichen<br />
H aushalte zwangsläufig<br />
gekommen ist j sehr<br />
prompt in die Tat umsetzen<br />
lassen. Schon drei Wochen<br />
nach Veröffentlichung des<br />
Haushaltsgesetzes hat der<br />
Bundesmi nister der<br />
Finanzen zusätzliche Ei nsparungen<br />
angeordnet<br />
(Runderlaß des BMF vom<br />
21. Juni 1974). Die zivile<br />
Verteidigung muß danach<br />
weitere 13,5 Millionen DM<br />
Kürzungen hinnehmen. Das<br />
wird sie, will sie nicht in dem<br />
dem BMI nachgeordneten<br />
Bereich auf Teilgebieten<br />
ganz zum Erliegen kommen t<br />
ohne Rückgriff auf Investitionsmittel<br />
gar nicht leisten<br />
können.<br />
Wir sind also noch weit<br />
entfernt von dem Vollzug<br />
des Beschlusses des<br />
Deutschen Bundestages<br />
vom 19. Januar 1972 (mit<br />
nur 1 Gegenstimme angenommen),<br />
nämlich auf<br />
längere Sicht die Mittel für<br />
die zivile Verteidigung von<br />
1 : 45,6 auf ein Verhältnis<br />
von 1 : 20 heranzuführen<br />
(Niederschri ft der 162.<br />
Sitzung, Seite 9407 B).<br />
Das ist bei der konjunkturellen<br />
Situation und den<br />
dem Bund vorgegebenen<br />
Notwendigkeiten für den<br />
Haushalt - erwähnt sei hier<br />
beispielhaft nur die Auswirkung<br />
der Steuerreform -<br />
ohne weiteres verständlich.<br />
Doch ad calendas graecas<br />
kann das Problem nicht aufgeschoben<br />
werden, da die<br />
Glaubwürdigkeit der<br />
Gesamtverteidigung der<br />
Bundesrepublik Deutschland<br />
und die Wirksamkeit<br />
ihrer militärischen Verteidigung<br />
entscheidend auch<br />
vom Stand der zivilen<br />
Verteidigung abhängt. Ich<br />
werde im übrigen au f den<br />
erwähnten Beschluß des<br />
Deutschen Bundestages<br />
vom 19. Januar 1972 noch im<br />
Zusammenhang mit dem<br />
Katastrophenschutz zurückkommen<br />
.<br />
Auch positive Aspekte<br />
Ich meine nun allerdings,<br />
daß die Betrachtung des<br />
Katastrophenschutz<br />
(bis 1970 LSHD)<br />
H aushalts der zivilen<br />
Verteidigung nicht ohne<br />
einen Blick auf seine<br />
wesentlichen Posten abgeschlossen<br />
werden sollte.<br />
Dies um so mehr, als sich<br />
aus dem Haushalt 1974<br />
auch durchau s posi tive<br />
Aspekte ergeben.<br />
Der Bundesminister des<br />
Innern hat mehrfach betont,<br />
daß der augenblickliche<br />
1969 1973 1974<br />
Besonders wichtige Maßnahmen<br />
des Katastrophenschutzes :<br />
Schulen 6,0 7,0<br />
Werkstätten 6,8 10,0<br />
Einheiten und Einrichtungen 23,4 24 ,5<br />
Baum aßnahmen bundeseigener<br />
Grundstücke 4,5 11 ,0 10,0<br />
Baumaßnahmen nicht bundeseigene r<br />
Grundstücke 1,4 3,0 2,5<br />
Fahrzeuge 0,4 4,0 8,9<br />
Hubschrauber 3,9 4,5<br />
STAN-Ausstallung 8,5 10,5 11 ,0<br />
Einrichtungsgegenstände 1,3 1,5 1,5<br />
Plafond der zivilen Verteidigung<br />
dazu zwingt,<br />
Schwerpunkte zu bilden. Er<br />
hat sich dazu entschlossen,<br />
diese Schwerpunkte in den<br />
Technisches Hilt.werk<br />
Bereichen zu setzen, die<br />
zugleich eine starke<br />
Friedenseffizienz besitzen.<br />
Das ist der Katastrophenschutz<br />
einschließlich des<br />
ihm als jüngste Ergänzung<br />
hinzugefügten Luftrettungswesens.<br />
In der Tat ist es<br />
hie r gelungen, die finanzielle<br />
Ausstattung wesentlich<br />
zu verstärken. Vergleichen<br />
wir - wie bi sher<br />
gehandhabt - die Jahre<br />
1969 und 1974 miteinander<br />
und stellen zur Erfassung<br />
des Vergleichs mit dem<br />
Jahre 1974 diesem noch das<br />
Jahr 1973 voran , so ergibt<br />
sich folgendes sehr günstige<br />
Bild für den vom Bund zu<br />
finanzierenden Erweiterungsteil<br />
m Millionen DM :<br />
1969 1973 1974<br />
81 ,85 109,5 121 ,5<br />
Damit wird die beachtliche<br />
Aufstockung der Mittel um<br />
48,4 0 10 ausgewiesen.<br />
Davon entfallen auf solche<br />
(Grundausstattung und<br />
Grundausbildung) aufzukommen.<br />
Die Zahlen für<br />
diesen Basisteil lauten in<br />
Millionen DM :<br />
1969 1973 1974<br />
7,2 15,6 24,0<br />
Hier liegt zwar rein<br />
rechnerisch eine ganz<br />
auße rg ewöhnliche Steigerung<br />
um 233 0 10 vor. Es ist<br />
aber zu berücksichtigen ,<br />
daß im Ansatz von 24<br />
Millionen DM für das Jahr<br />
1974 eine vor der Verabschiedung<br />
des Haushalts<br />
gewährte einmalige Zuwendung<br />
von 7,2 Millionen<br />
DM für die Beschaffung<br />
von Uniformen aus einem<br />
Sonderprogramm der<br />
Bundesregierung Aufnahme<br />
gefunden hat.<br />
Immerhin verbleibt bei<br />
Absetzung dieses Betrages<br />
noch ein Plus gegenüber<br />
1969 von 133 '/0. Diese<br />
Zahl spiegelt nicht zuletzt<br />
den erheblich aufgelaufenen<br />
Nachholbedarf dieser<br />
Organisation wider.<br />
Parallel zu den Angaben<br />
für den Erweiterungsteil<br />
des Katastrophenschutzes<br />
hie r ebenfalls ein Auszug<br />
über die für den THW<br />
Helfer besonders interessanten<br />
Zahlen in<br />
Millionen DM :<br />
1969 1973 1974<br />
Ausgaben Kreis- u. Ortsverbände 1,4 3,5 4,7<br />
Neubau Unterkünfte<br />
Fahrzeuge<br />
Gerät, Ausrüstung<br />
Dienstkleidung<br />
Maßnahmen des Katastrophenschutzes,<br />
die insbesondere<br />
die Organisationen und<br />
H elfer interessie ren und<br />
deshalb besonders herausgezogen<br />
sind , nebenstehende<br />
Beträge in Millionen DM.<br />
Ein gleiches Bild lasse ich<br />
für die bundeseigene<br />
Hilfsorganisation des<br />
Technischen Hilfswe rk s<br />
folgen. Hier hat bekanntlich<br />
der Bund auch für den<br />
sonst von den Organisationen<br />
und Ländern ei nzubringenden<br />
Basisteil<br />
0,2 3,8 5,5<br />
0,5 2,0 1,4<br />
0,5 1,5 1,5<br />
0,3 0,8 7,9<br />
Alle Übersichten weisen<br />
ganz zufällig aus, daß eine<br />
wesentliche Erhöhung der<br />
Ansätze erreicht werden<br />
konnte.<br />
Diese finanzielle Schwerpunktbildung<br />
zugunsten<br />
des Katastrophenschutzes<br />
darf jedoch nicht dahin<br />
verstanden werden, daß die<br />
Erfüllung aller Aufgaben<br />
dieses Bereiches sichergestellt<br />
wäre bzw. daß dies<br />
durch weitere Konzentration<br />
der Mittel erreicht<br />
werden könnte . Bisher sind<br />
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