Magazin 197408
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Kat3strophensdI Bei. at<br />
Der Generalsekretär des Deutschen<br />
Feuerwehrverbandes, Benno Ladwig,<br />
übermittelte der Redaktion des<br />
ZS-MAGAZIN zur Ergänzung der<br />
Kurzmeldung in Heft 7, Seite 63,<br />
(. Jetzt fordern auch die Feuerwehren"),<br />
den Wortlaut von zwei<br />
zitierten Resolutionen der<br />
DFV-Delegiertenversammlung, die<br />
am 11 . Mai in Göppingen stattfand.<br />
Nachstehend geben wir den<br />
Wortlaut zur Kenntnis:<br />
Der Deutsche Feuerwehrverband als<br />
Dachorganisation der Feuerwehren<br />
in der Bundesrepublik Deutschland<br />
fordert wiederholt die Beteiligung<br />
an allen Fragen des Katastrophenschutzes,<br />
einschließlich seiner<br />
Organisation und der Verteilu ng der<br />
öffentlichen Mittel dafür.<br />
Er schlägt zu diesem Zweck die<br />
Bildung eines Katastrophenschutzbeirates<br />
beim Bundesminister des<br />
tnnern vor, der in grundsätzlichen<br />
Fragen des Katastrophenschutzes,<br />
insbesondere vor Erlaß von Rechtsvorschriften,<br />
zu hören ist.<br />
Dieser Katastrophenschutzbeirat muß<br />
sich zusammensetzen aus den<br />
Vertretern aller am Katastrophenschutz<br />
beteiligten Organisationen<br />
und Behörden.<br />
Der Deutsche Feuerwehrverband<br />
sieht ohne Einsetzung eines solchen<br />
mit gesetzlich zugeordneten Aufgaben<br />
ausgestatteten Beirates die<br />
Verwirklichung eines umfassenden<br />
und zwischen den Organisationen<br />
koordinierten Katastrophenschutzes<br />
in Frage gestellt und damit letztlich<br />
das Wohl der Bevölkerung gefährdet.<br />
Abgrenzung und Koordination<br />
Mit der Verabschiedung des<br />
Gesetzes über die Erweiterung des<br />
Katastrophenschutzes verbanden<br />
die Feuerwehren die Hoffnung, daß<br />
nunmehr endlich eine sachgerechte<br />
Koordinierung der Aufgaben und der<br />
Haushaltsmitte l vorgenomm en und<br />
ein für alle Teile schädliches<br />
Nebeneinander vermieden werden<br />
sollte. Insbesondere begrüßten die<br />
Feuerwehren die Auflösung des<br />
Luftschutzhilfsdienstes und die damit<br />
beseitigte Zweigleisigkeit. Die<br />
Erfüllung der den Feuerwehren vom<br />
Gesetzgeber übertragenen Aufgaben<br />
sollte durch eine einheitliche -<br />
integrierte - Ausbildung und durch<br />
zweckmäßigen - und damit<br />
sparsamen - Einsatz der Haushaltsmittel<br />
zur Beschaffung von zusätzlicher<br />
Au sstattung ermöglicht werden.<br />
Die Finanzierung der zusätzlichen<br />
Ausstattung und Ausbildung obliegt<br />
dem Bund.<br />
Leider haben sich die Hoffnungen<br />
der Feuerwehren nicht erfüllt. Außer<br />
einer Flut von Verwaltungsvorschriften<br />
haben sie bisher weder Gerät noch<br />
AusriJstung zur Ergänzung der<br />
friedensmäßigen Ausstattung erhalten.<br />
Mit Befremden stellen die Feuerwehren<br />
jedoch fest, daß Organisationen<br />
Geräte für satzungsfremde<br />
Aufgaben erhalten, für Aufgaben, die<br />
bereits lange von den Feuerwehren<br />
Nahrgenommen werden.<br />
Hier wird erneut eine Zweigleisigkeit<br />
geschaffen, die die Zusammenarbeit<br />
der im Katastrophenschutz<br />
mitwirkenden Organisationen<br />
nachhaltig stört.<br />
Es werden daher folgende Forderungen<br />
gestellt:<br />
1. Die Aufgabenbereiche der einzelnen<br />
im Katastrophenschutz mitarbeitenden<br />
Organisationen sind gegeneinander<br />
abzugrenzen.<br />
2. Die Finanzmittel sind aufgabengerecht<br />
einzusetzen.<br />
3. Die dringend notwendige gerätemäßige<br />
Ergänzung ist unverzüglich<br />
einzuleiten<br />
4. Für Ausbildungsmaßnahmen sind<br />
ausreichende Haushaltsmittel bereitzustellen.<br />
5, Es ist sicherzustellen, daß Ersatzh<br />
beschaffungen überalterter Fahrzeuge<br />
und Ausrüstung des Verstärkungsteds<br />
unverzüglich erfolgen.<br />
Antwort auf bange Fragen<br />
Zu dem Beitrag von Albert Butz in<br />
Heft 6/74 (.Antwort auf bange<br />
Fragen", S. 11 ff.) erhielten wir<br />
folgende Stellungnahme vom<br />
Deutschen Roten Kreuz:<br />
1. Es trifft nich t zu, daß "die Länder<br />
der Bundesrepublik zur Zeit damit<br />
befaßt 11 seien, "Verwaltungsvorschriften<br />
für das Erfassen und<br />
Registrieren von Evakuierten U usw,<br />
aufzustellen. Bereits vor dem Land<br />
Nordrhein-Westfalen haben die<br />
Bundesländer Bayern (1968), Hessen<br />
und Niedersachsen (1970), Baden<br />
Württemberg (1971) sowie das<br />
Saargebiet (1972) und Schleswig<br />
Holstein (Mai 1973) auf Initiative des<br />
Deutschen Roten Kreuzes<br />
entsprechende Ministerialerlasse<br />
herausgegeben,<br />
2, Die Einrichtung von " Personenauskunftsstellen"<br />
trifft nur für das<br />
Land Nordrhein-Westfalen zu.<br />
Nordrhein-Westfalen weicht damit<br />
von der Regelung ab, wie sie in den<br />
anderen Bundesländern getroffen<br />
wurde. Danach rich ten die Kreisauskunftsbüros<br />
des DRK zusammen<br />
mit den Hilfsorganisationen und<br />
Behörden sog. nGemeinsame<br />
Auskunftsstellen " für die Bevölkerung<br />
ein. Die vom DRK für das ganze<br />
Bundesgebiet angestrebte Einheitlich <br />
keit ist also leider nicht erreicht<br />
worden. Dennoch wird das DRK<br />
natürlich auch in Nordrhein-W estfalen<br />
maßgebend am Auskunftswesen bei<br />
Katastrophen mitwirken. Das DR K<br />
hat daher angeboten, die Hauptverwaltungsbeamten<br />
sollten sich der<br />
Kreisauskunftsbüros des DRK<br />
bedienen. Das wäre die einfachste,<br />
wirkungsvollste und billigste Lösung.<br />
3. Daß die Einrichtung von " Personenauskunftsstellen'<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
dem Fachdienst " Betreuung'<br />
zuzuordnen sei, deckt sich nich t mit<br />
der Meinung des DRK. Nachkriegsereignisse<br />
beweisen eindeutig:<br />
Auskunftsstellen müssen die K-Einsatzeinheiten<br />
entlasten (abschirmen),<br />
nicht aber mit zusätzlichen Aufgaben<br />
belasten. Der Fachdienst "Betreuung'<br />
muß - wie alle, die mit Katastrophenopfern<br />
zu tun haben - registrieren,<br />
aber keine Auskünfte geben wollen.<br />
4. Der Text bei " Lagerausweis<br />
Bezugskarten Il besagt, die " DurchschriftenIl<br />
würden nan den Suchdienst"<br />
weitergeleitet. Frage : Wer ist hier<br />
" der Suchdienst' ? In dem Erlaß<br />
Nordrhein-Westfalens ist vom Suchdienst<br />
als Institution nicht die Rede.<br />
Gemeint ist wohl die Personenauskunftsstelle.<br />
5. Es gibt keine " Begleitkarte fOr<br />
verletzte Begleitpersonen". Im<br />
Gegenteil: Die Begleitkarte ist für<br />
unverletzte Personen vorgesehen. Sie<br />
brauchen niemanden, der sie<br />
begleitet! Die Karte " begleitet" sie<br />
und stellt sicher, daß auch über<br />
Unverletzte Auskunft an Dritte<br />
gegeben werden kann. Darin liegt der<br />
Sinn dieser Karte