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Sprachförderung im Unterrichtsalltag - Hamburg

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<strong>Sprachförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterrichtsalltag</strong> – (Wie) geht das?<br />

Sprache ist die „[…]Grundvoraussetzung für das Verstehen und Kommunizieren <strong>im</strong> Fach<br />

überhaupt. Sprache ist somit der Schlüssel (auch) für einen gelingenden Fachunterricht.“ 1<br />

Obwohl die große Bedeutung der Sprache für das fachliche Lernen unumstritten ist, wird die<br />

<strong>Sprachförderung</strong> häufig als Aufgabe des Deutsch- oder Förderunterrichts gesehen. Dass<br />

diese Aufgabe nur sehr unzureichend erfüllt werden kann, wird zwar bemängelt, aber in vie-<br />

len Fällen noch <strong>im</strong>mer hingenommen. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass viele Lehrkräfte<br />

fürchten, die fachlichen Inhalte würden zu kurz kommen, wenn sprachliche Aspekte zusätz-<br />

lich thematisiert und geübt werden. Wer jedoch versteht, dass sprachliche Mittel, die in ei-<br />

nem best<strong>im</strong>mten Fach gebraucht werden, am besten <strong>im</strong> Rahmen dieses Fachunterrichts<br />

erlernt und geübt werden können, steht vor der Frage nach der Umsetzung. Diese Heraus-<br />

forderung ist für den Einzelnen groß und führt dazu, dass die <strong>Sprachförderung</strong> <strong>im</strong> Unter-<br />

richtsalltag nur selten gezielt und kontinuierlich praktiziert wird.<br />

Auch ich habe nicht von Anfang an verstanden, dass der Deutschunterricht allein für das<br />

sprachliche Lernen der Schülerinnen und Schüler 2 nicht ausreicht. Ich habe mich zwar ge-<br />

fragt, weshalb die SuS sowohl <strong>im</strong> mündlichen als auch <strong>im</strong> schriftlichen Bereich so viele Feh-<br />

ler machen, habe es jedoch zunächst nicht als meine Aufgabe angesehen, diese Fehler<br />

nachhaltig zu korrigieren. Erst <strong>im</strong> Laufe der ersten (Kleingruppen-)Hospitationen und deren<br />

Reflexion entwickelte sich in mir das Bedürfnis, die Sprache der SuS <strong>im</strong> Rahmen meines<br />

Unterrichts sowohl mündlich als auch schriftlich zu fördern, um damit langfristig ihr Verstehen<br />

und ihre Leistungen zu verbessern. Vor allem <strong>im</strong> Fachseminar bekam ich entsprechende<br />

Anregungen und Literaturtipps, die mir halfen, mein Vorhaben umzusetzen.<br />

Meine Vorstellung und Umsetzung der <strong>Sprachförderung</strong> <strong>im</strong> <strong>Unterrichtsalltag</strong> entspricht der<br />

durchgängigen <strong>Sprachförderung</strong> des <strong>Hamburg</strong>er Sprachförderkonzepts. Sie bezeichnet die<br />

Förderung aller SuS <strong>im</strong> Rahmen des Regelunterrichts, den die jeweilige Fachlehrkraft<br />

sprachbewusst gestalten soll. 3 Weitere Konzepte, die auf die Förderung aller SuS abzielen<br />

und sich nicht auf den sprachheilpädagogischen Aspekt oder ausschließlich auf die Förde-<br />

rung von SuS mit Migrationshintergrund beschränken, sind das Konzept der Durchgängigen<br />

Sprachbildung 4 und das Konzept der <strong>Sprachförderung</strong> <strong>im</strong> Fach als sprachsensibler Fachun-<br />

terricht. 5 Da alle drei Konzepte jedoch darauf basieren, dass die Sprache zum Anliegen aller<br />

1 Leisen, Joseph: Handbuch <strong>Sprachförderung</strong> <strong>im</strong> Fach. Sprachsensibler Fachunterricht in der Praxis. Grundlagenwissen,<br />

Anregungen und Beispiele für die Unterstützung von sprachschwachen Lernern und Lernern mit<br />

Zuwanderungsgeschichte be<strong>im</strong> Sprechen, Lesen, Schreiben und Üben <strong>im</strong> Fach, Bonn 2010, S. 3.<br />

2 Zur besseren Lesbarkeit verwende ich nachfolgend die Abkürzung SuS und für alle weiteren Personengruppen<br />

die männliche Form, die selbstverständlich die weiblichen Personen einschließt.<br />

3 May, Peter et al.: <strong>Hamburg</strong>er Sprachförderkonzept. Bericht über das Monitoring der Fördermaßnahmen in den<br />

Schulen <strong>im</strong> Schuljahr 2008/2009, www.schulenfoerdern.de, 21.2.2011, S. 19.<br />

4 Lange, Imke; Gogolin, Ingrid: Durchgängige Sprachbildung. Eine Handreichung, Münster 2010.<br />

5 Leisen.<br />

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