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Daniel Hope Renée Fleming Danielle de Niese

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Albrecht MAyer<br />

www.klassikakzente.<strong>de</strong> • C 43177 • 3 • 2009<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

Aufbruch<br />

ins bArock<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong><br />

lei<strong>de</strong>nschAft<br />

und drAMA<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong><br />

GlückshorMone<br />

Mit MozArt<br />

Gesang für<br />

Oboe & Chor


DG CD 480 2712<br />

Archiv Produktion 477 8325<br />

Magdalena KozˇenÁ – ViValdi<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>m Venice Baroque<br />

Orchestra ent<strong>de</strong>ckt Magdalena Kozˇená<br />

Vivaldi Arien und interpretiert sie<br />

vollkommen neu und ungehört.<br />

Decca CD 478 1511<br />

danielle <strong>de</strong> niese – Mozart<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong> zeigt sich nach ihrem<br />

umjubelten Hän<strong>de</strong>l-Debütalbum in dieser<br />

Einspielung als i<strong>de</strong>ale Mozart-Interpretin!<br />

Ab 14.08.09 erhältlich.<br />

Archiv Produktion CD 477 8077<br />

pergolesi – stabat Mater<br />

Mit Rachel Harnisch, Julia Kleiter und Sara<br />

Mingardo. Anlässlich <strong>de</strong>s 300. Geburtstages<br />

von Pergolesi im Jahr 2010 legt Abbado mit<br />

dieser ersten CD seines 3-teiligen Pergolesi-<br />

Projektes eine Neueinspielung <strong>de</strong>s berühmtesten<br />

Werkes vor.<br />

DG 2 CD 477 8186<br />

bellini – norMa<br />

Diva Beverly Sills singt Norma! Die legendäre<br />

Aufnahme von 1973 erscheint jetzt das<br />

erste Mal auf CD. Ein außergewöhnliches<br />

Belcanto-Ereignis.<br />

DG CD 477 8361<br />

il<strong>de</strong>brando<br />

d’arcangelo – Hän<strong>de</strong>l<br />

Das Debüt-Soloalbum <strong>de</strong>s gefeierten Bass-<br />

Baritons Il<strong>de</strong>brando D’Arcangelo mit einer<br />

exquisiten Auswahl aus <strong>de</strong>n Bass-Arien<br />

Hän<strong>de</strong>ls. Ab 28.08.09 erhältlich.<br />

DG 21 CD 477 8121<br />

Verdi – grosse opern<br />

aus <strong>de</strong>r scala<br />

Neun atemberauben<strong>de</strong> Aben<strong>de</strong> –<br />

eine CD-Edition. Die schönsten Verdi<br />

Opern mit Stars aus <strong>de</strong>r Scala. In einer<br />

limitierten Edition mit 21 CDs.<br />

Weitere inforMationen unter WWW.scHoene-stiMMen.<strong>de</strong>


Editorial<br />

liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund,<br />

in einem Beitrag für „The Times“ über <strong>de</strong>n Ausnahmetenor Juan<br />

Diego Flórez erklärt <strong>de</strong>r 36-jährige Peruaner, auf das Phänomen<br />

Luciano Pavarotti angesprochen: „Für eine gewisse Zeit war die<br />

Oper etwas für je<strong>de</strong>n Haushalt. Heute ist das nicht mehr so. Und<br />

offen gestan<strong>de</strong>n bin ich froh darüber, dass wir wie<strong>de</strong>r eine Kunstform<br />

für Min<strong>de</strong>rheiten gewor<strong>de</strong>n sind.“ Die Redaktion nutzte dies<br />

für ihre etwas reißerische Überschrift „Der peruanische Sänger ist<br />

froh, dass sich die Oper weg vom Populismus und zurück zur Exklusivität<br />

bewegt.“.<br />

Diese Aussage verwun<strong>de</strong>rt, ja schockiert gera<strong>de</strong>zu. Immerhin<br />

ist es <strong>de</strong>r Klassik im zurückliegen<strong>de</strong>n Jahrzehnt gelungen, sich<br />

aus ihrer Nischenkultur für einige wenige Eingeweihte zu befreien<br />

und wie<strong>de</strong>r das Interesse einer stetig wachsen<strong>de</strong>n Anhängerschaft<br />

zu fin<strong>de</strong>n. Und das hat viel mit einer populären, die Schwellenängste<br />

einer Vielzahl von generell Musikinteressierten klug und<br />

mit mo<strong>de</strong>rnen Mitteln absenken<strong>de</strong>n Strategie <strong>de</strong>r großen Plattenfirmen<br />

und Konzertveranstalter ebenso wie zahlreicher Künst-<br />

lerinnen und Künstler zu tun. Künstlerinnen und Künstler wie beispielsweise<br />

Anne-Sophie Mutter, Cecilia Bartoli, Anna Netrebko,<br />

Hilary Hahn, Christine Schäfer, aber auch Lang Lang, Plácido<br />

Domingo, José Carreras, Luciano Pavarotti, Bryn Terfel, Jonas<br />

Kaufmann und, natürlich, auch Juan Diego Flórez. Das war (und<br />

ist) kein einfacher Weg, <strong>de</strong>n diese klassischen Ikonen gemeinsam<br />

mit ihren Agenturen gegangen sind und gehen, <strong>de</strong>nn häufig<br />

haben sie mit <strong>de</strong>m neuen Auftritt – sei es nun in <strong>de</strong>r PR-Optik<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n musikalischen Präsentationsformen – <strong>de</strong>n Unmut alteingesessener<br />

o<strong>de</strong>r puristischer Gralshüter provoziert, die „ihre<br />

Klassik und <strong>de</strong>ren Vertreter“ noch immer gern im Elfenbeinturm<br />

verwahrt sähen und eine „Popularisierung“ scheuen wie <strong>de</strong>r<br />

Teufel das Weihwasser. (Dass sie sich so über kurz o<strong>de</strong>r lang<br />

selbst jenen Ast absägen, auf <strong>de</strong>m sie sitzen, scheint ihnen dabei<br />

noch nicht aufgegangen zu sein. Denn wenn die Klassik zu einer<br />

Quantité négligeable verkommt, braucht es in unserer vom Zeitgeist<br />

dominierten Medienlandschaft auch nieman<strong>de</strong>n mehr, <strong>de</strong>r<br />

darüber berichtet!) Natürlich muss je<strong>de</strong> Präsentationsform immer<br />

noch <strong>de</strong>n individuellen Charakteristika je<strong>de</strong>s einzelnen Künstlers<br />

angepasst sein und darf nicht daherkommen wie ein richtiger<br />

Deckel auf einem falschen Topf. Und gewiss bedarf es, um einmal<br />

gängiger Maßstab zu sein, am Anfang einiger provokanter<br />

Thesen o<strong>de</strong>r Aktionen. Aber so ist es nun einmal: Man benutzt<br />

das Extrem, um auf <strong>de</strong>n gol<strong>de</strong>nen Mittelweg zu gelangen. Und<br />

<strong>de</strong>r führt nun einmal durch die Mitte <strong>de</strong>r Bevölkerung und schlängelt<br />

sich nicht verschämt an <strong>de</strong>ren Rän<strong>de</strong>rn entlang. Dass dies<br />

kein Freibrief für Nivellierung und Qualitätsverlust ist, dafür sorgt<br />

eine neue Generation von klassischen Künstlern, die Qualität und<br />

Popularität auf hohem Niveau zu verbin<strong>de</strong>n wissen. Und dafür<br />

gebührt ihnen unser aller Dank.<br />

In diesem Sinne … Ihr andreas Kluge<br />

Foto: Felix Broe<strong>de</strong><br />

Andreas Kluge<br />

titelfoto: Mat hennek / Decca<br />

Intro<br />

4 40 Jahre ECM und 25 Jahre ECM New Series<br />

111 Jahre Deutsche Grammophon<br />

Deutsche Grammophon dominiert <strong>de</strong>n<br />

ECHO Klassik 2009<br />

tItel<br />

6 Albrecht Mayer: Johann Sebastian Bach,<br />

die Oboe und die menschliche Stimme<br />

8 Albrecht Mayer interviewt von<br />

Measha Brueggergosman: Das Holz singt<br />

MagazIn<br />

10 <strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>: Lei<strong>de</strong>nschaft und Drama<br />

12 Bauhaus-Jubiläum: Neue Musik neu ent<strong>de</strong>cken<br />

13 Opernboxen: Bigger is Better<br />

14 Reflections on Classical Music: New Romantics<br />

15 Veröffentlichungsregister:<br />

Jetzt endlich zum Herausnehmen!<br />

18 Live: Aktuelle Tourdaten<br />

19 <strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong>:<br />

Glückshormone mit Mozart<br />

15 <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong>: Aufbruch ins Barock<br />

reIngehört<br />

22 Alle neuen Veröffentlichungen<br />

ausführlich vorgestellt<br />

29 Der klassische Fragebogen,<br />

beantwortet von Yuja Wang<br />

ServIce<br />

30 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste<br />

Vorschau<br />

Klassikakzente wird herausgegeben von<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 3


Intro<br />

40 Jahre ECM und<br />

25 Jahre ECM New Series<br />

Das Prinzip Neugier be<strong>de</strong>utet, in Musik verwan<strong>de</strong>lt, Offenheit<br />

nach vielen Seiten. Als vor 25 Jahren Arvo Pärts „Tabula Rasa“<br />

erschien, war es genau diese ästhetische Freiheit, die das Label<br />

ECM New Series schon mit <strong>de</strong>m ersten Geniestreich profilierte.<br />

Denn tonales, spirituelles Komponieren entsprach damals nicht<br />

<strong>de</strong>m auf Fortschritt gepolten Zeitgeist. Produzent Manfred Eicher,<br />

<strong>de</strong>r bereits auf 15 Jahre Erfahrung mit seinem wegweisen<strong>de</strong>n<br />

Jazz-Label ECM zurückgreifen konnte, ließ sich jedoch nicht<br />

beirren und folgte seinem Gespür für musikalische Intensität. Er<br />

nahm Musiker wie <strong>de</strong>n Geiger Gidon Kremer unter Vertrag, ent<strong>de</strong>ckte<br />

osteuropäische und kaukasische Klangsphären von<br />

György Kurtág bis Sofia Gubaidulina für die Klassikwelt, konzipierte<br />

Welterfolge wie „Officium“, schuf Raum sowohl für Alte<br />

Musik etwa eines Perotins wie auch für die progressive Mo<strong>de</strong>rne<br />

à la Heinz Holliger und initiierte darüber hinaus preisgekrönte<br />

Einspielungen wie András Schiffs Beethoven-Sonaten-Zyklus.<br />

ECM New Series wur<strong>de</strong> zum Trendsetter <strong>de</strong>s Außergewöhnlichen<br />

und zum Garanten für eine Musik, die sich nicht an Klischees <strong>de</strong>r<br />

Darstellung, son<strong>de</strong>rn an <strong>de</strong>r Faszination <strong>de</strong>s Unerhörten orientiert.<br />

In diesem Sommer feiert das Label ein Vierteljahrhun<strong>de</strong>rt<br />

künstlerische Kontinuität mit Aufnahmen von Thomas Zehetmair<br />

und Valentin Silvestrov, András Schiff und Carolin Widmann, Kim<br />

Kashkashian und Rolf Lislevand. Die Geschichte geht weiter, mit<br />

bewegen<strong>de</strong>r Musik – und mehreren Geschichten zu <strong>de</strong>n ECM-<br />

Jubiläen in unserem Schwesterheft „JazzEcho“.<br />

www.jazzecho.<strong>de</strong> • www.ecm40.<strong>de</strong><br />

Manfred Eicher<br />

4 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Foto: Marek vogel / ecM<br />

Jubiläumsboxen<br />

Das Jahr <strong>de</strong>r Superjubiläen wird auch im Herbst nicht langweilig:<br />

Das älteste und erfolgreichste Klassiklabel feiert 111. geburtstag.<br />

Die Feierlichkeiten beginnen am 10. September, wenn unter<br />

www.<strong>de</strong>utsche-grammophon-111.<strong>de</strong> 111 tage lang je<strong>de</strong>n Tag<br />

ein neuer exklusiver Preis verlost wird – von Fanartikeln, über<br />

limitierte Editionen bis zu wertvollen Überraschungen. Parallel<br />

erscheinen drei beeindrucken<strong>de</strong> Son<strong>de</strong>reditionen: Die 6-CD-<br />

Edition „111 Klassik-hits“ präsentiert 111 bahnbrechen<strong>de</strong> Klassikaufnahmen<br />

aus <strong>de</strong>m Katalog <strong>de</strong>r Deutschen Grammophon.<br />

Mit dabei: aktuelle Künstler wie Anne-Sophie Mutter, Anna<br />

Netrebko und Rolando Villazón und natürlich Legen<strong>de</strong>n wie<br />

Herbert von Karajan, Vladimir Horowitz, Wilhelm Furtwängler<br />

und Enrico Caruso. Wem das nicht reicht, <strong>de</strong>r darf sich auf<br />

„111 Meisterwerke“ freuen, mit 111 legendären Komplettaufnahmen<br />

auf 55 CDs und 150 Seiten Hintergrundinformationen<br />

im Booklet. Mit dabei: Claudio Abbado, Magdalena Kožená,<br />

Dietrich Fischer-Dieskau, Fritz Wun<strong>de</strong>rlich und viele an<strong>de</strong>re. Und<br />

damit die Ohren nicht alleine feiern müssen, wird das Jubiläum<br />

auch mit einer DVD-Box gebührend gewürdigt: Auf 11 DVDs<br />

sind legendäre Film- und Bühnenproduktionen versammelt,<br />

von „The Making of West Si<strong>de</strong> Story“ (Karajan), über „Mozart<br />

Violin Concertos“ (Mutter) und „Don Giovanni“ (Furtwängler), bis<br />

zu „La traviata“ (Netrebko/Villazón).<br />

www.<strong>de</strong>utsche-grammophon-111.<strong>de</strong>


Foto: Mat hennek / Dg<br />

Deutsche Grammophon dominiert<br />

<strong>de</strong>n ECHO Klassik 2009<br />

Die Deutsche Phono-Aka<strong>de</strong>mie hat die diesjährigen Preisträger<br />

für die renommierten ECHO Klassik-Auszeichnungen bekannt<br />

gegeben, einen <strong>de</strong>r angesehensten Preise auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r<br />

klassischen Musik. Dabei triumphierten in sieben <strong>de</strong>r wichtigsten<br />

Kategorien Deutsche Grammophon-Künstler: Pierre-Laurent<br />

Aimard, Elīna Garanča, <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong>, Lang Lang, Anne-Sophie<br />

Mutter, Anna Netrebko, René Pape und Rolando Villazón. Und<br />

Tenorlegen<strong>de</strong> Plácido Domingo, <strong>de</strong>ssen enge Verbindung zum<br />

Gelblabel seit mehr als 30 Jahren besteht, erhält einen ECHO<br />

Klassik für sein Lebenswerk.<br />

Die Preise wer<strong>de</strong>n im Rahmen <strong>de</strong>r 16. jährlichen Preisverleihung<br />

<strong>de</strong>s ECHO Klassik überreicht, die am 18. Oktober in <strong>de</strong>r<br />

Dresdner Semperoper stattfin<strong>de</strong>t und am selben Abend vom<br />

Zweiten Deutschen Fernsehen zeitversetzt übertragen wird.<br />

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern!<br />

Konzerteinspielung <strong>de</strong>s Jahres:<br />

LANG LANG<br />

Sängerin <strong>de</strong>s Jahres<br />

Elīna Garanča<br />

Bel Canto<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7460<br />

Instrumentalistin <strong>de</strong>s Jahres (Geige)<br />

Anne-Sophie Mutter<br />

Bach & Gubaidulina – Violin Concertos<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7450<br />

Operneinspielung <strong>de</strong>s Jahres (19. Jahrhun<strong>de</strong>rt)<br />

Anna Netrebko und Rolando Villazón<br />

Puccini – La bohème<br />

Deutsche Grammophon 2 CDs 477 6600<br />

Einspielung <strong>de</strong>s Jahres Opernarien o<strong>de</strong>r -duette<br />

René Pape<br />

Gods, Kings & Demons<br />

Deutsche Grammophon CD 477 6408<br />

Konzerteinspielung <strong>de</strong>s Jahres<br />

(Musik <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts)<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

Vivaldi – Violin Concertos<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7463<br />

Konzerteinspielung <strong>de</strong>s Jahres<br />

(Musik <strong>de</strong>s 19. Jahrhun<strong>de</strong>rts)<br />

Lang Lang<br />

Chopin – The Piano Concertos<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7449<br />

Solistische Einspielung <strong>de</strong>s Jahres<br />

(Musik <strong>de</strong>s 20. & 21. Jahrhun<strong>de</strong>rts)<br />

Pierre-Laurent Aimard<br />

Hommage à Messiaen<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7452<br />

Ensemble <strong>de</strong>s Jahres – Alte Musik<br />

Il Giardino Armonico<br />

Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l – 12 Concerti Grossi<br />

Decca CD 478 0319<br />

Lie<strong>de</strong>inspielung <strong>de</strong>s Jahres<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong><br />

Richard Strauss – Vier letzte Lie<strong>de</strong>r<br />

Decca CD 478 1074<br />

Auszeichnung in <strong>de</strong>r Kategorie „Lebenswerk“<br />

Plácido Domingo<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 5


Titel<br />

Johann Sebastian Bach, die Oboe<br />

und die menschliche Stimme<br />

Neben seiner Oboe hat Albrecht Mayer zwei große musikalische Lei<strong>de</strong>nschaften: Die Musik Johann Sebastian Bachs<br />

und <strong>de</strong>n Gesang <strong>de</strong>r menschlichen Stimme. Sein neues Album gab <strong>de</strong>m weltweit hochgelobten <strong>de</strong>utschen Oboisten<br />

nun endlich die Gelegenheit, alle diese Aspekte <strong>de</strong>r Musik in einem Aufnahmeprojekt miteinan<strong>de</strong>r zu vereinen.<br />

Außergewöhnliche Albumkonzepte sind schon immer seine Sache<br />

gewesen. Auf <strong>de</strong>r Suche nach stimmigem, form- und klangschönem<br />

neuem Repertoire für die Oboe und ihre Schwesterinstrumente,<br />

die Oboe d’amore und das Englischhorn, hat Albrecht Mayer mit<br />

großem Erfolg bereits Musik von Bach, Mozart, Hän<strong>de</strong>l und Vivaldi<br />

adaptiert. Auf seiner neuen CD beschäftigt er sich jetzt mit <strong>de</strong>r<br />

Sakralmusik Johann Sebastian Bachs. Der Clou dabei: Zum ersten<br />

Mal haben Mayer und sein Arrangeur Andreas Tarkmann nicht nur<br />

Material, das im Original für die menschliche Stimme komponiert<br />

wur<strong>de</strong>, adaptiert, son<strong>de</strong>rn auch ein direktes Zusammenwirken <strong>de</strong>r<br />

Oboe mit einem Chorensemble <strong>de</strong>r historischen Aufführungspraxis,<br />

<strong>de</strong>m Trinity Baroque Choir, arrangiert!<br />

Aus verschie<strong>de</strong>nen Kantaten und Chorälen haben Mayer und<br />

Tarkmann drei neue Oboenkonzerte sowie einen harmonisch in sich<br />

geschlossenen Choralzyklus <strong>de</strong>stilliert. Eine Vorgehensweise, die so<br />

ähnlich auch von Bach selbst praktiziert wor<strong>de</strong>n ist, <strong>de</strong>r einzelne<br />

Melodien und Motive in immer wie<strong>de</strong>r neuen Zusammenhängen<br />

verwen<strong>de</strong>t hat.<br />

Und diese Praxis geht in <strong>de</strong>r Musik viel weiter, als allgemein<br />

bekannt ist, wie Albrecht Mayer erklärt: „Auch die gefeierten Bach-<br />

Rekonstruktionen <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts sind größtenteils nichts<br />

an<strong>de</strong>res als Adaptionen und Neuarrangements“, betont er emphatisch.<br />

„Etwa das berühmte Doppelkonzert BWV 1060! Heute kennt<br />

man das Werk wie selbstverständlich als Konzert für Violine, Oboe<br />

und Streicher. In Wirklichkeit aber besitzen wir nur eine Version für<br />

zwei Cembali und wissen, dass dies eine von Bach selbst stammen<strong>de</strong><br />

Bearbeitung eines an<strong>de</strong>ren Werkes ist. Lediglich aus <strong>de</strong>r<br />

Themenbehandlung und aus <strong>de</strong>r motivischen Arbeit in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Solostimmen konnte geschlossen wer<strong>de</strong>n, dass die eine höchstwahrscheinlich<br />

ein Streichinstrument ist und die an<strong>de</strong>re Stimme<br />

unweigerlich die Oboe sein muss. Bei <strong>de</strong>n drei Konzerten, die wir<br />

neu arrangiert haben, haben wir also nicht viel an<strong>de</strong>res gemacht,<br />

als was vor fünfzig Jahren getan wor<strong>de</strong>n ist, um zu diesen Rekonstruktionen<br />

zu gelangen.”<br />

Wie man aus einer Kantate ein Oboenkonzert macht, lässt sich<br />

exemplarisch anhand <strong>de</strong>s neuen Oboe d’amore-Konzerts erklären,<br />

das aus <strong>de</strong>r Kantate „Non sa che sia dolore“ BWV 209 gewonnen<br />

wur<strong>de</strong>: Die Kantate beginnt mit einem Instrumentalsatz, einer Sinfo-<br />

6 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

nia, <strong>de</strong>ren im Original für Flöte gesetzter Solopart für die Oboe<br />

d’amore transkribiert wur<strong>de</strong>. Es folgen abwechselnd zwei Rezitative,<br />

die weggelassen wur<strong>de</strong>n, und zwei Sopranarien, die jetzt die Sätze<br />

zwei und drei <strong>de</strong>s neuen Konzerts bil<strong>de</strong>n.<br />

„Natürlich ging es uns niemals darum, Bachs fantastische Kantaten<br />

in ihrer Originalgestalt zu verbessern“, betont Albrecht Mayer:<br />

„Es versteht sich von selbst, dass wir davon weit entfernt sind. Wir<br />

haben uns vielmehr einfach die Freu<strong>de</strong> gemacht, zu ergrün<strong>de</strong>n, in<br />

welchen Werken die Oboe die Solostimme übernehmen könnte.<br />

O<strong>de</strong>r, im Fall <strong>de</strong>r Choräle, wo <strong>de</strong>r Solopart natürlich beim Chor<br />

verbleibt, die Oboe eine begleiten<strong>de</strong> Solostimme spielen o<strong>de</strong>r<br />

die Solostimme verzieren kann.“<br />

Neben <strong>de</strong>n drei Konzerten haben neun einzelne Choräle Eingang<br />

auf <strong>de</strong>r CD gefun<strong>de</strong>n, die nun einen eigenen Zyklus bil<strong>de</strong>n.<br />

Einige dieser Choräle musiziert Albrecht Mayer mit Chor und Orchester,<br />

an<strong>de</strong>re erklingen fast a cappella, dann ist neben <strong>de</strong>m Chor<br />

nur seine Oboe zu hören. „Das wird viele an das berühmte Album<br />

‚Officium‘ erinnern, auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Saxophonist Jan Garbarek frei zu<br />

Alter Vokalmusik, gesungen vom Hilliard Ensemble, improvisierte.“<br />

Dazu besteht bei Albrecht Mayer allerdings ein gewichtiger Unterschied:<br />

„Improvisation betreibe ich nur insoweit, als dass ich eine<br />

Stimme im barocken, historisch <strong>de</strong>finierten Sinne verziere“, stellt <strong>de</strong>r<br />

Solo-Oboist <strong>de</strong>r Berliner Philharmoniker klar, <strong>de</strong>r darin auch die<br />

Erfüllung von Bachs Intentionen sieht. Schließlich war Bach neben<br />

Vivaldi <strong>de</strong>rjenige Barockkomponist, <strong>de</strong>r, im Gegensatz zur damals<br />

gängigen Praxis, je<strong>de</strong> noch so kleine Verzierung auskomponiert und<br />

damit vorgeschrieben hat.<br />

Harald Reiter<br />

www.albrecht-mayer.<strong>de</strong><br />

Bach – Werke für<br />

Oboe und Chor<br />

Decca<br />

CD 478 2045<br />

Special Edition<br />

CD & DVD 478 2043<br />

Albrecht Mayer, Oboe<br />

Trinity Baroque Choir<br />

The English Concert<br />

Veröffentlichung:<br />

18. September


Foto: Mat Hennek / Decca<br />

Bach-Bewahrer:<br />

AlBRECHT MAyER<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 7


Titel<br />

Das Holz singt<br />

Measha Brueggergosman: Ich <strong>de</strong>nke ja, dass Singen viel leich-<br />

ter ist als Oboespielen. Und du hast bereits bei<strong>de</strong>s exzellent<br />

gemacht …<br />

Albrecht Mayer: Na ja, ich fürchte, von „bei<strong>de</strong>s exzellent gemacht“<br />

kann nicht wirklich die Re<strong>de</strong> sein. Als ich anfing, Gesang zu studieren,<br />

da hatte ich die Hoffnung, eines Tages Tenor zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Aber meine Stimme ist dafür zu fragil. Als Stu<strong>de</strong>nt war ich an<br />

manchen Tagen sehr gut, aber oft auch das genaue Gegenteil. Nur<br />

in meinen Träumen habe ich eine so robuste Stimme, wie sie zum<br />

Beispiel das Genie Fritz Wun<strong>de</strong>rlich hatte. Ich hätte also, ohne je<br />

über die Stränge schlagen zu können, leben müssen, um überhaupt<br />

eine Chance zu haben. Insofern bin ich mit meiner Oboe sehr glücklich.<br />

Zumal da im besten Fall, wenn man ein bisschen lernt, seinen<br />

Körper wie ein Sänger einzusetzen, das Oboenspiel so etwas wie<br />

die Extension <strong>de</strong>s Singens ist.<br />

Brueggergosman: Dann lass’ uns über <strong>de</strong>n Klang <strong>de</strong>r Oboe im<br />

Verhältnis zur menschlichen Stimme sprechen. Wie schafft man es,<br />

auf <strong>de</strong>r Oboe zu klingen wie ein Mensch, <strong>de</strong>r singt?<br />

Mayer: Die meisten Instrumentalisten sprechen zwar darüber,<br />

„so zu spielen, wie man singt“, man hört das ständig, aber in <strong>de</strong>r<br />

Ausbildung wird lei<strong>de</strong>r viel zu selten gelehrt, worauf es dabei ankommt.<br />

Wie atmet ein Sänger? Wie benutzt er seine Stimmbän<strong>de</strong>r?<br />

Was hat es mit <strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>s Kehlkopfs auf sich? Mit <strong>de</strong>n Resonanzräumen<br />

<strong>de</strong>s Körpers? Ein Bläser lernt das nicht. Nie. Das läuft<br />

mehr nach <strong>de</strong>m Motto: Nimm <strong>de</strong>in Instrument, blas rein, fertig,<br />

bumm, aus. Aber genau das – als Instrumentalist zu lernen, die<br />

Stimme zu benutzen –, das macht <strong>de</strong>n entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Unterschied<br />

aus.<br />

Brueggergosman: Du hast diese Prinzipien also als Sänger ent<strong>de</strong>ckt<br />

und dann auf die Oboe angewen<strong>de</strong>t …<br />

Mayer: Ja. Ein Beispiel: „Coperto“, ein Begriff aus <strong>de</strong>m Belcanto,<br />

<strong>de</strong>r „ge<strong>de</strong>cktes Singen“ meint. Das kann man auf <strong>de</strong>r Oboe auch<br />

machen. Damit verän<strong>de</strong>rt sich <strong>de</strong>r Klang in <strong>de</strong>r Höhe, <strong>de</strong>r normalerweise<br />

sehr spitz ist, ungemein. Hohe Töne klingen viel run<strong>de</strong>r, weil<br />

man Resonanzräume schafft, die vorher nicht da waren. Aber so<br />

etwas kann man nur machen, wenn man es als Sänger gelernt hat.<br />

Brueggergosman: Dein neues Album widmet sich erneut <strong>de</strong>r<br />

Musik Johann Sebastian Bachs, in <strong>de</strong>ssen Werken es häufig eine<br />

starke Verbindung von Gesang und Oboe gibt.<br />

Mayer: Bach hat die Oboe sehr geliebt und ständig eingesetzt,<br />

8 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

auch die Oboe d’amore und sogar das Englischhorn. Das waren<br />

seine Lieblingsinstrumente neben <strong>de</strong>m Cembalo. Und in fast allen<br />

224 Kantaten gibt es Oboensoli. Oft fängt die Oboe an, eine Arie zu<br />

gestalten, dann erst kommt die Solostimme. Und ich habe insgeheim<br />

immer gedacht: Mensch, diese Stimme will ich spielen! Als<br />

ich dann mit meinem Arrangeur Andreas Tarkmann versucht habe,<br />

Übertragungen zu machen, haben wir schnell gemerkt, dass es<br />

perfekt funktioniert.<br />

Brueggergosman: Diese Transkriptionen klingen überhaupt nicht<br />

gewollt ...<br />

Mayer: Nein, es sollte klingen wie für die Oboe gemacht. Was<br />

wahrscheinlich auch <strong>de</strong>shalb möglich ist, weil Bach selbst immer<br />

wie<strong>de</strong>r seine Kompositionen und Melodien in allen möglichen Varianten<br />

eingesetzt hat. Und wir mussten nirgends etwas Substanzielles<br />

verän<strong>de</strong>rn. Unser Ziel war es stets, ganz behutsam mit Bachs<br />

erhabenen Meisterwerken umzugehen.<br />

Brueggergosman: Der Clou hier ist natürlich <strong>de</strong>r Chor. Im Zusammenspiel<br />

mit <strong>de</strong>r menschlichen Stimme hast du auf <strong>de</strong>inen CDs<br />

bisher noch nicht agiert.<br />

Mayer: Ich wollte das schon immer tun, und hier hat es jetzt einfach<br />

gepasst. Bach selbst hat in seinem Choralwerk öfters die Oboe mit<br />

einem Chor gepaart, o<strong>de</strong>r ihr die Rolle <strong>de</strong>s „Cantus firmus“, also<br />

einer feststehen<strong>de</strong>n Melodie, die dann begleitend umspielt wird,<br />

zugewiesen. In <strong>de</strong>r Kombination mit <strong>de</strong>m English Chamber Orchestra<br />

hat sich die englische Chorformation Trinity Baroque als perfekt<br />

für das erwiesen, was wir vorhatten. Der Chor ist ganz schlank besetzt,<br />

mit zwei Sängern pro Stimme fast schon solistisch. Es gibt<br />

auch Passagen, wo wir ganz auf das Orchester verzichtet haben<br />

und nur <strong>de</strong>r Chor und die Oboe zu hören sind. Wichtig war, dass wir<br />

es geschafft haben, je<strong>de</strong> Art von „Wettbewerb“ zwischen Chor und<br />

Oboe zu vermei<strong>de</strong>n. Wir wollten kein gegenseitiges Übertönen, kein<br />

Ringen um die musikalische Vorherrschaft, son<strong>de</strong>rn einen Dialog.<br />

www.measha-brueggergosman.<strong>de</strong><br />

Measha Brueggergosman<br />

Dass die Oboe <strong>de</strong>r menschlichen Stimme so nahekommen kann wie kein an<strong>de</strong>res Instrument,<br />

ist fast schon eine Binsenweisheit. Dass es aber auch in <strong>de</strong>r Ausführung und in <strong>de</strong>r Herangehensweise enorme<br />

Parallelen zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Disziplinen gibt, enthüllt Albrecht Mayer im KlassikAkzente-Interview<br />

mit <strong>de</strong>r Sopranistin Measha Brueggergosman.<br />

TV-Tipp: Ab September mo<strong>de</strong>riert Measha Brueggergosman<br />

regelmäßig die Sendung „arte-lounge“. Zu <strong>de</strong>n ersten Gästen<br />

zählen <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong> und Albrecht Mayer.<br />

Termine: www.arte-lounge.com


Fotos: Mat Hennek / Decca, Paul Elledge / DG<br />

Studierte Gesang:<br />

AlBRECHT MAyER<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 9


10 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Trouvaillen <strong>de</strong>s Verismo:<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong><br />

Foto: Andrew Eccles / Decca


Verismo<br />

Decca<br />

CD 478 1533<br />

Mit ihrem Album „Homage – The<br />

Age of the Diva“ hatte es sich<br />

bereits angekündigt: <strong>Renée</strong><br />

<strong>Fleming</strong> ist – zumin<strong>de</strong>st auf CD<br />

und in ihren Opernrollen – die<br />

geborene Diva. Waren es auf<br />

„Homage“ noch Cileas Adriana<br />

und Puccinis Tosca, Korngolds<br />

Heliane und Massenets Cléopâtre,<br />

so heißen die Heldinnen<br />

ihres neuen Albums Lodolet­<br />

ta, Zaza, Gloria und Iris … Nicht<br />

unbedingt Namen, die je<strong>de</strong>m<br />

Opernfreund geläufig sind. Es<br />

sei <strong>de</strong>nn, er ist ein ausgewiesener<br />

Spezialist und Liebhaber<br />

jener aufregen<strong>de</strong>n Epoche italienischer<br />

Bühnenwerke, die man<br />

gemeinhin unter <strong>de</strong>m Titel Verismo<br />

zusammenfasst und <strong>de</strong>ren<br />

Definition in etwa so lautet: Abgeleitet<br />

vom Italienischen „wahr“<br />

ist <strong>de</strong>r Verismo eine seit <strong>de</strong>m<br />

ausgehen<strong>de</strong>n 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt<br />

in <strong>de</strong>r italienischen Kunst, Literatur<br />

und Musik vorherrschen<strong>de</strong><br />

Strömung, die <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen<br />

Naturalismus sehr verwandt ist.<br />

Den Künstlern geht es hierbei<br />

vor allem um ein getreues Abbild<br />

<strong>de</strong>r Wirklichkeit menschlichen<br />

Lebens, vor allem in <strong>de</strong>ssen<br />

Schicksalhaftigkeit. Die Meister<br />

<strong>de</strong>r sogenannten „giovane scuola“,<br />

<strong>de</strong>r jungen Schule, wie etwa<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Sopran<br />

Coro e Orchestra Sinfonica di<br />

milano giuseppe Verdi<br />

Dirigent: Marco Armiliato<br />

Veröffentlichung: 18.September<br />

Leoncavallo, Mascagni, Cilea,<br />

Zandonai und Giordano waren<br />

in ihren Kompositionen bemüht,<br />

sich inhaltlich klar und <strong>de</strong>utlich<br />

von ihren Vorgängern abzugrenzen,<br />

<strong>de</strong>ren Hauptthemen sich<br />

um klassische Figuren o<strong>de</strong>r höfisches<br />

Leben drehten. Die Gestalten<br />

<strong>de</strong>s Verismo sind unglückliche<br />

Damen <strong>de</strong>s A<strong>de</strong>ls<br />

ebenso wie Kurtisanen, orientalische<br />

Schönheiten o<strong>de</strong>r Music­<br />

Hall­Sängerinnen und Fabrikarbeiterinnen.<br />

Mascagnis „Cavalleria rusticana“<br />

und Leoncavallos „Pagliacci“<br />

(Letzteres im Übrigen nach<br />

einer wahren Episo<strong>de</strong>!) sind die<br />

bekanntesten, ja die Para<strong>de</strong>beispiele<br />

für <strong>de</strong>n italienischen Verismo.<br />

Und wer sich einmal <strong>de</strong>n<br />

schmachten<strong>de</strong>n Melodien und<br />

herzzerreißen<strong>de</strong>n Arien, Duetten<br />

und Ensembles hingegeben hat,<br />

wird sich ihrem Zauber und ihrer<br />

Verführungskraft nur schwerlich<br />

wie<strong>de</strong>r entziehen können. Kurz<br />

und schmerzvoll sind sie in <strong>de</strong>r<br />

Regel, die Opern <strong>de</strong>s Verismo.<br />

Und wer sie singt, muss mehr<br />

tun als „nur“ zu singen – er muss<br />

<strong>de</strong>n Schmerz, das Leid, die unerfüllten<br />

Sehnsüchte und die tragischen<br />

Verstrickungen ihrer<br />

Heldinnen nachempfin<strong>de</strong>n, qua­<br />

Cover lag<br />

bei Drucklegung<br />

noch nicht vor.<br />

LEIDENSCHAFT UND DRAMA<br />

Richard Strauss<br />

Der Rosenkavalier<br />

Decca<br />

DVD 074 3340<br />

Blu-ray 074 3343<br />

Die amerikanische Sopranistin <strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong> stürzt sich in das Abenteuer Verismo<br />

und ent<strong>de</strong>ckt dabei Erstaunliches.<br />

si das Drama in die Nähe <strong>de</strong>s<br />

wirklichen Lebens rücken. Nur<br />

so kann es uns heute noch berühren,<br />

nur so ist es bei aller Melodienseligkeit<br />

große Kunst.<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong> hat das gewisse<br />

Etwas in Stimme und<br />

Persönlichkeit, mit <strong>de</strong>m sie genau<br />

diese musikalische Nach­<br />

Schöpfung als einen zu Herzen<br />

gehen<strong>de</strong>n Akt präsentiert. Ob<br />

Schwester Angelikas berühren<strong>de</strong><br />

Klage um das tote Kind,<br />

ob Fedoras halluzinatorische<br />

Vorahnung ihres eigenen To<strong>de</strong>s<br />

– <strong>de</strong>r amerikanische Superstar<br />

leiht dieser Musik <strong>de</strong>n Schmelz<br />

und die lei<strong>de</strong>nschaftliche Süße<br />

seines wun<strong>de</strong>rbaren Timbres.<br />

Und auch wenn es ans Sterben<br />

geht, wie in <strong>de</strong>r hier erstmals in<br />

<strong>de</strong>r originalen Fassung vorgestellten<br />

Schlussszene aus Puccinis<br />

„Manon Lescaut“ – „Sola,<br />

perduta, abbandonata“ –, ist es<br />

die hohe Kunst <strong>de</strong>r Charakterisierung,<br />

die <strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong> hier<br />

ebenso gekonnt und wohl dosiert<br />

einzusetzen weiß wie auf<br />

ihren an<strong>de</strong>ren Alben zuvor –<br />

seien es nun die Diven <strong>de</strong>s Belcanto<br />

o<strong>de</strong>r diejenigen <strong>de</strong>s Barock<br />

– o<strong>de</strong>r aber die großen<br />

Frauengestalten aus <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>r<br />

Richard Strauss’.<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Sopran • Diana Damrau, Sopran<br />

Sophie Koch, mezzosopran • Franz Hawlata, Bass<br />

Jonas Kaufmann, Tenor • münchner Philharmoniker<br />

Veröffentlichung: 18.September<br />

Das neue Album „Verismo“<br />

ist eine beeindrucken<strong>de</strong> Sammlung<br />

von bekannten und weniger<br />

geläufigen Kostbarkeiten dieser<br />

musikalischen Epoche – je<strong>de</strong>s<br />

einzelne Stück davon eine Trouvaille<br />

und wert, mit beson<strong>de</strong>rer<br />

Aufmerksamkeit angehört, genossen<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Das Spektrum<br />

<strong>de</strong>r hier vorgestellten Ausschnitte<br />

reicht von Catalanis<br />

„La Wally“ (berühmt wur<strong>de</strong> das<br />

„Ebben! Andró lontano“ durch<br />

<strong>de</strong>n französischen Kino­Kultklassiker<br />

„Diva“) aus <strong>de</strong>m Jahre<br />

1892 bis zu Puccinis unvollen<strong>de</strong>ter<br />

letzter Oper „Turandot“<br />

aus <strong>de</strong>m Jahre 1926, mit welcher<br />

<strong>de</strong>r Komponist bereits weit<br />

über <strong>de</strong>n Verismo hinaus auf<br />

die Musik <strong>de</strong>r Zweiten Wiener<br />

Schule verwies. Und wenn –<br />

wie in <strong>de</strong>m hinreißen<strong>de</strong>n Duett<br />

„Bevo al tuo fresco sorriso“ aus<br />

Puccinis „La rondine“ – sich<br />

„Deutschlands schönste Stimme“,<br />

Jonas Kaufmann, mit <strong>de</strong>rjenigen<br />

von „Americas beautiful<br />

voice“ mischt, bleiben nun wirklich<br />

keine Wünsche mehr offen.<br />

Andreas Kluge<br />

www.renee-fleming.<strong>de</strong><br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 11


Magazin<br />

Neue Musik neu ent<strong>de</strong>cken<br />

Anlässlich <strong>de</strong>r Feierlichkeiten zum 90. Bauhaus-Jubiläum zeichnet<br />

eine neue CD <strong>de</strong>n faszinieren<strong>de</strong>n Neuanfang nach, <strong>de</strong>n die <strong>de</strong>utsche Musikkultur<br />

während <strong>de</strong>r „Bewegten Zeiten“ <strong>de</strong>r Weimarer Republik durchmachte.<br />

Nach <strong>de</strong>n schweren Jahren <strong>de</strong>s<br />

Ersten Weltkriegs waren zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r neuen Republik viele<br />

Menschen in Deutschland orientierungs­<br />

und illusionslos. Alte<br />

Regeln hatten ihren Sinn verloren,<br />

nichts schien mehr sicher.<br />

Gleichzeitig gab dies Raum für<br />

neue Möglichkeiten: Es konnte<br />

frei experimentiert wer<strong>de</strong>n, es<br />

wur<strong>de</strong> nach neuen Regeln und<br />

Zielen gesucht, als könne man<br />

ganz neu beginnen und aus<br />

<strong>de</strong>m Nichts schöpfen. Walter<br />

Gropius, <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Bauhauses, formulierte: „Diese<br />

ungeheuer interessante, i<strong>de</strong>engeschwängerte<br />

Zeit ist reif dafür<br />

zu etwas positiv Neuem zusammengehämmert<br />

zu wer<strong>de</strong>n.“<br />

Im 1920 neu zusammengefassten<br />

Groß­Berlin, mit seinen<br />

fast 4 Millionen Einwohnern damals<br />

eine <strong>de</strong>r größten Städte<br />

<strong>de</strong>r Welt, fan<strong>de</strong>n viele <strong>de</strong>r aufregen<strong>de</strong>n<br />

musikalischen Neuerungen<br />

einen Wirkungsort, eingeleitet<br />

und geför<strong>de</strong>rt vor allem<br />

durch die kulturpolitischen Maß­<br />

12 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

nahmen von Leo Kestenberg,<br />

<strong>de</strong>r ab 1919 Referent für musikalische<br />

Angelegenheiten im<br />

Preußischen Ministerium für<br />

Wissenschaft, Kunst und Volksbildung<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

So fan<strong>de</strong>n sich viele <strong>de</strong>r<br />

heute bekanntesten Komponisten<br />

<strong>de</strong>r Neuen Musik wie<br />

Arnold Schönberg, Paul Hin<strong>de</strong>mith,<br />

Ernst Křenek o<strong>de</strong>r Kurt<br />

Weill in <strong>de</strong>n 20er Jahren in Berlin<br />

ein. Aber auch heute weniger<br />

bekannte o<strong>de</strong>r nahezu vergessene<br />

Komponisten wie etwa die<br />

aus <strong>de</strong>m Osten zugewan<strong>de</strong>rten<br />

Heinz Tiessen, Emil Bohnke und<br />

Eduard Erdmann sind auf dieser<br />

CD wie<strong>de</strong>r zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

Weniger dogmatisch ausgerichtet<br />

o<strong>de</strong>r stur linear voranschreitend,<br />

ergibt sich so ein differenzierteres<br />

und äußerst facettenreiches<br />

Bild <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Neuen Musik zu Zeiten <strong>de</strong>r<br />

Weimarer Republik, bis diese mit<br />

<strong>de</strong>r Machtergreifung <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

ein schreckliches<br />

En<strong>de</strong> nahm.<br />

Busoni • Berg • Hin<strong>de</strong>mith • Křenek<br />

Schulhoff • Weill u.a.<br />

Bewegte Zeiten – Neue Musik<br />

in <strong>de</strong>r Weimarer Republik 1919–1933<br />

Deutsche grammophon<br />

2 CDs 480 2471<br />

Verschie<strong>de</strong>ne interpreten, Orchester<br />

und Dirigenten<br />

Von Ferruccio Busoni bis zu<br />

seinem Schüler Kurt Weill, von<br />

Franz Schreker bis zu seinem<br />

zeitweiligen Schüler Ernst Křenek,<br />

von Heinz Tiessen bis zu<br />

seinem Kompositionsschüler<br />

Eduard Erdmann, von Alexan<strong>de</strong>r<br />

von Zemlinsky, über Arnold<br />

Schönberg bis zu Alban Berg<br />

sind auf dieser CD verschie<strong>de</strong>ne<br />

Richtungen vertreten, die<br />

dann auch nicht in je<strong>de</strong>m Falle<br />

geradlinig sich von Lehrer zu<br />

Schüler fortsetzen und zu<strong>de</strong>m<br />

mit Bohnke, Kempff, Hin<strong>de</strong>mith<br />

und Schulhoff wie<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>re<br />

„Kontrapunkte“ fin<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufnahmen sind von<br />

erstklassigen Interpreten ein­<br />

gespielt, darunter die Berliner<br />

Symphoniker und das Royal<br />

Concertgebouw, die Dirigenten<br />

Sinopoli, Karajan und Gardiner,<br />

das Hagen Quartett sowie die<br />

Solisten Kim Kashkashian, Anne<br />

Sofie von Otter und Dietrich<br />

Fischer­Dieskau.<br />

Jörgen Torp<br />

www.die-mo<strong>de</strong>rne-hoeren.<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>ll Bauhaus –<br />

die Ausstellung<br />

Martin-Gropius-Bau<br />

Nie<strong>de</strong>rkirchnerstraße 7<br />

10963 Berlin<br />

22. Juli bis 4. Oktober 2009<br />

Täglich 10–20 Uhr<br />

Information und Buchung:<br />

(01805) 999 62 37 70<br />

besucher@<br />

mo<strong>de</strong>ll-bauhaus.<strong>de</strong><br />

Bild: Ludwig Mies van <strong>de</strong>r Rohe © VG Bild-Kunst


BIGGER IS BETTER<br />

Die klassische Musik ist ein<br />

weites, weites Feld, <strong>de</strong>ssen Erschließung<br />

Materialfülle und reiche<br />

Belohnung für ein ganzes<br />

Leben bereithält. Man wächst<br />

damit. Werke wie Beethovens<br />

„Mondschein­Sonate“ und sein<br />

letztes Streichquartett op. 135<br />

erschließen sich <strong>de</strong>m Ent<strong>de</strong>ckungsreisen<strong>de</strong>n<br />

in Sachen<br />

Klassik nur selten im selben<br />

Lebensabschnitt. Deshalb ist<br />

es im Prinzip eine sehr gute Sache,<br />

wenn man <strong>de</strong>n Kosmos <strong>de</strong>r<br />

klassischen Musik möglichst<br />

komplett verfügbar hat.<br />

Dagegen sprachen lange<br />

ganz konkrete Argumente wie<br />

hohe Kosten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Platzbedarf.<br />

Dann begannen einige<br />

Zweitverwerter mit bezahlbaren<br />

Preisen und platzsparen<strong>de</strong>n Verpackungen<br />

für Kompletteditionen<br />

– <strong>de</strong>nen es allerdings oft an<br />

Qualität mangelte. Mittlerweile<br />

aber haben sich die traditionellen<br />

Plattenfirmen das Prinzip zu eigen<br />

gemacht – und verwerten<br />

die großen klassischen Aufnahmezyklen<br />

<strong>de</strong>r Vergangenheit auf<br />

diese Weise. Man bekommt heute<br />

sämtliche Beethoven­Symphonien<br />

zu Preisen zwischen 20<br />

und 30 Euro. Und kann dabei<br />

auf I<strong>de</strong>alinterpreten wie Karajan,<br />

Klemperer o<strong>de</strong>r Bernstein zurückgreifen.<br />

Das ist fürwahr ein<br />

paradiesischer Zustand.<br />

Jüngste Beispiele für Boxen,<br />

bei <strong>de</strong>nen Preis und Wert ein­<br />

fach passen, sind drei Veröffentlichungen,<br />

die die kommen<strong>de</strong><br />

Opernsaison bereichern: Bei<br />

Deutsche Grammophon erscheint<br />

die La Scala Edition, die<br />

neun legendäre Verdi­Aufnahmen<br />

aus <strong>de</strong>n Jahren 1961 bis<br />

1981 auf 21 CDs zusammenfasst.<br />

Die Liste <strong>de</strong>r Künstler umfasst<br />

fast alle prägen<strong>de</strong>n Namen<br />

aus <strong>de</strong>r gol<strong>de</strong>nen Ära jenes<br />

Opernhauses, das Giuseppe<br />

Verdis künstlerische Heimat gewesen<br />

ist: Mirella Freni, Renata<br />

Scotto, Carlo Bergonzi, Plácido<br />

Domingo, Claudio Abbado, Rafael<br />

Kubelik.<br />

Von Decca kommen komplette<br />

Editionen <strong>de</strong>r Opern Wolfgang<br />

Ama<strong>de</strong>us Mozarts und<br />

Joseph Haydn<br />

Die Opern<br />

Decca<br />

20 CDs 478 1776<br />

Elly Ameling, Sopran • Ileana Cotrubas, Sopran<br />

Jessye Norman, Sopran • Luigi Alva, Tenor<br />

Renato Bruson, Bariton u.a.<br />

Orchestre <strong>de</strong> Chambre <strong>de</strong> lausanne<br />

Dirigent: Antal Doráti<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart<br />

Sämtliche Opern<br />

Decca<br />

44 CDs 478 1600<br />

Kiri Te Kanawa, Sopran • Montserrat Caballé,<br />

Sopran • Edita Gruberova, Sopran • Hermann<br />

Prey, Bariton • Thomas Allen, Bariton • Dietrich<br />

Fischer-Dieskau, Bariton u.a. • mozarteum-<br />

Orchester Salzburg • Staatskapelle Dres<strong>de</strong>n u.a.<br />

Dirigenten: Davis • Hager • Marriner u.a.<br />

giuseppe Verdi<br />

Große Opern aus <strong>de</strong>r Scala<br />

Deutsche grammophon<br />

21 CDs 477 8121<br />

Mirella Freni, Sopran • Shirley Verrett, Sopran<br />

Placido Domingo, Tenor • José Carreras, Tenor u.a.<br />

Orchestra <strong>de</strong>l Teatro alla Scala<br />

Dirigenten: Claudio Abbado<br />

Rafael Kubelik • Tullio Serafin u.a.<br />

Ein Plädoyer für die Box – dieses gilt unter Umstän<strong>de</strong>n, die zumeist nur die traditionellen Klassikfirmen bieten können.<br />

Wenn nicht nur <strong>de</strong>r Preis stimmt, son<strong>de</strong>rn auch die Qualität.<br />

Joseph Haydns. Die stargespickte,<br />

44 CDs umfassen<strong>de</strong><br />

Mozart­Ausgabe erscheint als<br />

limitierte Edition, die nur ein einziges<br />

Mal gefertigt wird. Das<br />

Opernwerk Joseph Haydns, das<br />

noch seiner Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung<br />

durch das breite Publikum harrt,<br />

ist nie wie<strong>de</strong>r so profund erarbeitet<br />

wor<strong>de</strong>n wie von Antal<br />

Doráti, jenem Dirigenten, <strong>de</strong>r mit<br />

seiner Weltersteinspielung sämtlicher<br />

Haydn­Symphonien (ebenfalls<br />

als preiswerte Box erhältlich)<br />

bis heute die stilbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Instanz in Sachen Haydn darstellt.<br />

Harald Reiter<br />

www.klassik-editionen.<strong>de</strong><br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 13


Magazin<br />

New Romantics<br />

„XVI Reflections on Classical Music“ bietet einen überraschen<strong>de</strong>n Querschnitt durch ein junges musikalisches Genre, das<br />

in <strong>de</strong>m Spannungsfeld zwischen elektronischer und klassischer Musik entsteht. Abseits von künstlichern Crossover-Projekten<br />

verbin<strong>de</strong>n hier Künstler auf ganz organische Weise zwei vermeintlich gegensätzliche Welten.<br />

Erstklassig o<strong>de</strong>r klassisch?<br />

Postseriell o<strong>de</strong>r Post­Techno?<br />

Ernste Musik o<strong>de</strong>r nur Unterhaltung?<br />

Und für wen außer <strong>de</strong>r<br />

GEMA macht das eigentlich<br />

noch einen Unterschied? Je<strong>de</strong>nfalls<br />

nicht für das unvoreingenommene<br />

Ohr. Der Musiker<br />

und Labelbetreiber Martin „Me“<br />

Raabenstein von nonine recordings<br />

bleibt uns <strong>de</strong>n klingen<strong>de</strong>n<br />

Beweis nicht schuldig: Auf <strong>de</strong>r<br />

Compilation „XVI Reflections<br />

on Classical Music“ lässt er 16<br />

Komponisten auftreten, <strong>de</strong>ren<br />

Musik zwischen experimentel­<br />

ler Elektronik und <strong>de</strong>n Klangwelten<br />

<strong>de</strong>r klassischen Musik<br />

oszilliert. Manche, wie Philip<br />

Glass, Gavin Bryars o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Techno­DJ Wolfgang Voigt<br />

(GAS), die in Raabensteins Kon­<br />

Foto: Hans Jörg Michel<br />

14 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

zept für die Grundlagenarbeit<br />

stehen, haben ihrerseits bereits<br />

<strong>de</strong>n Status von Klassikern.<br />

An<strong>de</strong>re, wie <strong>de</strong>r Komponist<br />

und Musiker Greg Haines, befin<strong>de</strong>n<br />

sich auf <strong>de</strong>m besten Weg<br />

dorthin. Der Brite vertritt eine<br />

junge Generation, <strong>de</strong>ren Ansatz<br />

sich ganz selbstverständlich<br />

zwischen klassischer Kompo­<br />

sition und digitaler Klangmanipulation<br />

bewegt: „Wenn ich hier<br />

mein Cello habe“, führt er aus,<br />

„und dort meinen Laptop, dann<br />

ist ihr Einsatz eine Frage <strong>de</strong>r<br />

Verfügbarkeit und <strong>de</strong>r Intuition –<br />

nicht von aka<strong>de</strong>mischen Überlegungen.“<br />

Und so wie er halten<br />

es auch Künstler wie Murcof,<br />

Francesco Tristano sowie die mit<br />

exklusiven Beiträgen vertretenen<br />

Lawrence, Hauschka und Slow­<br />

cream, wobei sich hinter Letzterem<br />

Raabenstein selbst verbirgt.<br />

Auf seinem Radar haben diese<br />

unkonventionellen Ansätze eine<br />

kritische Masse erreicht. Er<br />

spricht von einer Bewegung,<br />

die noch keinen Namen hat, von<br />

einem Crossover, das nach ästhetischen,<br />

nicht marktstrate­<br />

gischen Gesichtspunkten operiert,<br />

von einer leisen Revolution:<br />

„Sie sind nicht die Beatles und<br />

nicht die Sex Pistols. Sie trommeln<br />

auch nicht an die Tore<br />

von Konzert­ und Opernhäusern<br />

und wollen rein. Darum geht es<br />

nicht.“ Son<strong>de</strong>rn um ein musikalisches<br />

Feld, das sich in <strong>de</strong>r Zusammenstellung<br />

von <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />

Gebieten abhebt, nicht<br />

Ambient ist, nicht Neue Musik,<br />

nicht Filmmusik o<strong>de</strong>r Chill­out,<br />

XVI Reflections on Classical Music<br />

Point music/Decca<br />

CD 480 2220<br />

Lawrence • Hauschka • Noto & Sakamoto<br />

GAS • Tristano • Glass • Murcof • slowcream<br />

Richter • Haines • Bryars u.a.<br />

son<strong>de</strong>rn eine stille Zwischenströmung,<br />

für <strong>de</strong>ren Beschreibung<br />

ihr Ent<strong>de</strong>cker auf einen<br />

alten Bekannten zurückgreift:<br />

„Alle Musik auf dieser Compilation<br />

ist mehr o<strong>de</strong>r weniger romantische<br />

Musik – ein Wort, das<br />

viele Leute aus <strong>de</strong>r Neuen Musik<br />

wirklich hassen. Denn es ist das<br />

genaue Gegenteil von Stockhausen:<br />

Es gibt Rhythmus, Pathos<br />

und melodische Teile.“ Und<br />

spannen<strong>de</strong> Experimente mit<br />

Stimmen, präparierten Klavieren<br />

und algorithmischen Brechungen<br />

– eine freundliche, for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong><br />

Einladung an das unbefangene<br />

Ohr, über die Klassik zu reflektieren.<br />

eric man<strong>de</strong>l<br />

www.xvi-reflections.com<br />

Klassik und Mo<strong>de</strong>rne:<br />

AlVA nOTO (re.) und<br />

RyuiCHi SAKAmOTO (li.)<br />

– hier mit Ensemble Mo<strong>de</strong>rn


Register<br />

Alle Neuerscheinungen von Juni bis September 2009<br />

Einzelveröffentlichungen<br />

giovanni Battista Pergolesi Stabat Mater<br />

Archiv Produktion CD 477 8077<br />

Rachel Harnisch, Sopran • Julia Kleiter, Sopran • Sara Mingardo,<br />

mezzosopran • Dirigent: Claudio Abbado Veröffentlichung: 21. August<br />

giuseppe Verdi Große Opern aus <strong>de</strong>r Scala<br />

Deutsche grammophon 21 CDs 477 8121<br />

Freni, Sopran • Verrett, Sopran • Domingo, Tenor • Carreras, Tenor u.a.<br />

Coro e Orchestra <strong>de</strong>l Teatro alla Scala • Dirigenten: Abbado • Kubelik u.a.<br />

Der kleine Hörsaal<br />

Das Klavier mit Pierre-Laurent Aimard<br />

Deutsche grammophon CD 480 2467<br />

Pierre-Laurent Aimard, Klavier Veröffentlichung: September<br />

Debussy • Ravel Debussy & Ravel: Music For Two Pianos<br />

Decca CD 478 1090<br />

Vladimir Ashkenazy • Vovka Ashkenazy, Klavier<br />

Veröffentlichung: 14. August<br />

Sommernachtskonzert Schönbrunn 2009<br />

Deutsche grammophon CD 476 3475<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: <strong>Daniel</strong> Barenboim<br />

gottfried Benn: Lyrik & Jazz – gedichte von gottfried Benn<br />

Philips CD 179 6620<br />

musik: Jay Jay Johnson • Kai Winding • Dave Brubeck<br />

Sprecher: Gert Westphal<br />

Busoni • Berg • Hin<strong>de</strong>mith • Křenek • Schulhoff • Weill u.a.<br />

Bewegte Zeiten – Neue Musik in <strong>de</strong>r Weimarer Republik 1919–1933<br />

Deutsche grammophon 2 CDs 480 2471<br />

Verschie<strong>de</strong>ne interpreten, Orchester und Dirigenten<br />

gaetano Donizetti Lucia di Lammermoor (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 1513<br />

Joan Sutherland, Sopran • Luciano Pavarotti, Tenor<br />

Dirigent: Richard Bonynge<br />

Cristina Branco<br />

Kronos<br />

universal CD 480 1996<br />

Cristina Branco, gesang u.a.<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart Klavierkonzerte 5–27<br />

Decca 10 CDs 480 2599<br />

Alfred Bren<strong>de</strong>l, Klavier • Imogen Cooper, Klavier (nr. 7 & 10)<br />

Aca<strong>de</strong>my of St martin in the Fields • Dirigent: Sir neville marriner<br />

Felix men<strong>de</strong>lssohn Discoveries<br />

Decca CD 478 1525<br />

Roberto Prosseda, Klavier • gewandhausorchester leipzig<br />

Dirigent: Riccardo Chailly Veröffentlichung: September<br />

Olivier messiaen • Witold lutosławski<br />

Decca Concerts: Messiaen & Lutosławski<br />

Deutsche grammophon CD 478 1666<br />

Myung-Whun Chung, Klavier<br />

georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l Arie italiane per basso<br />

Deutsche grammophon CD 477 8361<br />

Il<strong>de</strong>brando d’Arcangelo, Bassbariton • modo Antiquo<br />

Dirigent: Fe<strong>de</strong>rico Maria Sar<strong>de</strong>lli Veröffentlichung: 28. August<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart The Mozart Album<br />

Decca CD 478 1511<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong>, Sopran • Orchestra of the Age of enlightenment<br />

Dirigent: Sir Charles Mackerras Veröffentlichung: 14. August<br />

giacomo Puccini Puccini ritrovato<br />

Deutsche grammophon CD 477 7455<br />

Violeta Urmana, Sopran • Plácido Domingo, Tenor<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Alberto Veronesi<br />

Joseph Haydn Die Opern<br />

Decca 20 CDs 478 1776<br />

Ameling, Sopran • Cotrubas, Sopran • Norman, Sopran • Alva, Tenor u.a.<br />

Orchestre <strong>de</strong> Chambre <strong>de</strong> lausanne • Dirigent: Antal Doráti<br />

Verismo<br />

Decca CD 478 1533<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Sopran • Coro e Orchestra Sinfonica di milano giuseppe<br />

Verdi • Dirigent: Marco Armiliato Veröffentlichung: 18.September<br />

georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l: Serse (gA)<br />

Deutsche grammophon 3 CDs 477 8339<br />

Lucia Popp, Sopran • Maureen Forrester, Alt u.a. • Wiener Aka<strong>de</strong>miechor<br />

Orchester <strong>de</strong>s Österreichischen Rundfunks • Dirigent: Brian Priestman<br />

XVI Reflections on Classical Music<br />

Point music/Decca CD 480 2220<br />

Lawrence • Hauschka • Noto & Sakamoto • GAS • Tristano • Glass<br />

Murcof • slowcream • Richter • Haines • Bryars u.a.<br />

Air – Baroque Violin<br />

Deutsche grammophon CD 477 8094<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong>, Violine Veröffentlichung: 18.September<br />

Vincenzo Bellini Norma (gA)<br />

Deutsche grammophon 2 CDs 477 8186<br />

Beverly Sills, Sopran • Shirley Verrett, mezzosopran<br />

Enrico di Giuseppe, Tenor • Dirigent: James Levine<br />

ludwig van Beethoven Fi<strong>de</strong>lio (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 0323<br />

Birgit Nilsson, Sopran • James McCracken, Tenor • Hermann Prey,<br />

Bariton • Dirigent: Lorin Maazel<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart Così fan tutte (gA)<br />

Decca 3 CDs 478 0329<br />

Karita Mattila, Sopran • Anne Sofie von Otter, mezzosopran • Francisco<br />

Araiza, Tenor • Thomas Allen, Bariton • Dirigent: Sir Neville Marriner<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart Sämtliche Opern<br />

Decca 44 CDs 478 1600<br />

Kiri Te Kanawa, Sopran • Montserrat Caballé, Sopran<br />

Hermann Prey, Bariton • Dirigenten: Davis • Hager • Marriner u.a.<br />

Bach – Werke für Oboe und Chor<br />

Decca CD 478 2045<br />

Special edition CD & DVD 478 2043<br />

Albrecht Mayer, Oboe Veröffentlichung: 18. September<br />

gioacchino Rossini La donna <strong>de</strong>l lago (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 0326<br />

June An<strong>de</strong>rson, Sopran • Martine Dupuy, mezzosopran • Rockwell<br />

Blake, Tenor • Chris Merritt, Tenor • Dirigent: Riccardo Muti<br />

Chopin • Dvořák • Ravel • Smetana<br />

Klaviertrios<br />

Deutsche grammophon CD 477 8191<br />

D. Oistrach, Violine • L. Oborin, Klavier • S. Knushevitzky, Violoncello<br />

Franz liszt<br />

Étu<strong>de</strong>s d’exécution transcendante<br />

Deutsche grammophon CD 477 8362<br />

Alice-Sara Ott, Klavier<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 15


Register<br />

guillaume <strong>de</strong> machaut Art of Love<br />

16 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Deutsche grammophon CD 474 1952<br />

Brad Mehldau • Natalie Merchant • Milton Nascimento • Ma<strong>de</strong>leine<br />

Peyroux u.a. • leitung: Robert Sadin<br />

Richard Strauss Capriccio (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 0333<br />

Kiri Te Kanawa, Sopran • Brigitte Fassbaen<strong>de</strong>r, mezzosopran<br />

Olaf Bär, Bariton • Håkan Hagegård, Bariton • Dirigent: Ulf Schirmer<br />

giuseppe Verdi The Verdi Album<br />

Decca 2 CDs 478 1497<br />

Luciano Pavarotti, Tenor<br />

Dirigenten: Solti • Maazel • Muti u.a.<br />

Beyond<br />

Decca CD 476 3356 Deluxe edition CD 476 3382<br />

Tina Turner, spoken message • Regula Curti, gesang<br />

Dechen Shak-Dagsay, gesang<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart<br />

Decca CD 478 1524<br />

Mitsuko Uchida, Klavier<br />

The Cleveland Orchestra Veröffentlichung: 8. September<br />

Chopin • Scriabin • liszt • ligeti<br />

Sonaten und Etü<strong>de</strong>n<br />

Deutsche grammophon CD 477 8140<br />

Yuja Wang, Klavier<br />

DVD<br />

Sommernachtskonzert Schönbrunn 2009<br />

Deutsche grammophon DVD 076 2733<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: <strong>Daniel</strong> Barenboim<br />

Cover lag<br />

bei Drucklegung<br />

noch<br />

nicht vor.<br />

Joseph Haydn Die Schöpfung<br />

Deutsche grammophon DVD 073 4551<br />

Chor und Symphonieorchester <strong>de</strong>s Bayerischen Rundfunks<br />

Dirigent: Leonard Bernstein<br />

Claudio monteverdi L’incoronazione di Poppea (gA)<br />

Decca DVD 074 3339<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong>, Sopran • Orchestra of the Age of enlightenment<br />

Dirigent: Emmanuelle Haïm Veröffentlichung: 3. September<br />

Richard Strauss Der Rosenkavalier<br />

Decca DVD 074 3340<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Sopran • Diana Damrau, Sopran • Franz Hawlata, Bass<br />

Jonas Kaufmann, Tenor Veröffentlichung: 18. September<br />

giuseppe Verdi Falstaff<br />

Deutsche grammophon DVD 073 4532<br />

Mirella Freni, Sopran u.a. • metropolitan Opera<br />

Regie: Franco Zeffirelli • Dirigent: James Levine<br />

Met Centennial Gala<br />

Decca DVD 073 4538<br />

Joan Sutherland, Sopran • Plácido Domingo, Tenor<br />

Dirigent: James Levine Veröffentlichung: September<br />

engelbert Humperdinck Hänsel und Gretel<br />

Decca DVD 074 3361<br />

london Philharmonic Orchestra<br />

Dirigent: Kazushi Ono<br />

Cover lag<br />

bei Drucklegung<br />

noch<br />

nicht vor.<br />

Blu-ray<br />

Cover lag<br />

bei Drucklegung<br />

noch<br />

nicht vor.<br />

Cover lag<br />

bei Drucklegung<br />

noch<br />

nicht vor.<br />

Bravo Pavarotti<br />

Decca DVD 074 3349<br />

Luciano Pavarotti, Tenor<br />

Eloquence<br />

georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l Partenope<br />

Decca DVD 074 3348<br />

Andreas Scholl, Countertenor • Concerto Copenhagen<br />

Dirigent: Lars Ulrik Mortensen Veröffentlichung: 8. September<br />

Claudio monteverdi L’incoronazione di Poppea (gA)<br />

Decca Blu-ray 074 3338<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong>, Sopran • Orchestra of the Age of enlightenment<br />

Dirigent: Emmanuelle Haïm Veröffentlichung: 3. September<br />

Richard Strauss Der Rosenkavalier<br />

Decca Blu-ray 074 3343<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Sopran • Diana Damrau, Sopran • Franz Hawlata, Bass<br />

Jonas Kaufmann, Tenor Veröffentlichung: 18. September<br />

georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l Partenope<br />

Decca Blu-ray 074 3347<br />

Andreas Scholl, Countertenor • Concerto Copenhagen<br />

Dirigent: Lars Ulrik Mortensen Veröffentlichung: 8. September<br />

Die erfolgreiche Klassikserie reflektiert die ganze Welt<br />

<strong>de</strong>r Klassik in überragen<strong>de</strong>n Aufnahmen von Deutsche<br />

Grammophon, Decca und Philips.<br />

Bach • mozart • Ravel • Strauss u.a.<br />

Also brass Zarathustra<br />

Koch CD 476 3404<br />

Blechscha<strong>de</strong>n – Blechbläser <strong>de</strong>r münchner Philharmoniker<br />

Johannes Brahms Symphonien Nr. 3 & 4<br />

Deutsche grammophon CD 480 2243<br />

Radio-Symphonie-Orchester Stuttgart<br />

Dirigent: Sergiu Celibidache<br />

ludwig van Beethoven Violinkonzert D-Dur op. 61 u.a.<br />

Decca CD 480 1746<br />

Gidon Kremer, Violine • Aca<strong>de</strong>my of St martin in the Fields u.a.<br />

Dirigenten: Marriner • Tschakarow<br />

Franz liszt<br />

Klaviersonate h-Moll • Gnomenreigen • Funérailles u.a.<br />

Deutsche grammophon CD 480 2354<br />

Mikhail Pletnev, Klavier<br />

Schumann • men<strong>de</strong>lssohn • Brahms Dichterliebe – Lie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Romantik<br />

Deutsche grammophon CD 480 2221<br />

Hermann Prey, Bariton • Leonard Hokanson, Klavier<br />

Karl Engel, Klavier<br />

mauro giuliani • Fernando Carulli Gitarrenkonzerte<br />

Decca CD 480 1754<br />

Pepe Romero, gitarre • Aca<strong>de</strong>my of St martin in the Fields<br />

Dirigenten: Marriner • Brown<br />

Richard Wagner Tannhäuser (QS)<br />

Deutsche grammophon CD 480 2236<br />

Stu<strong>de</strong>r, Sopran • Domingo, Tenor • Schmidt, Bariton u.a.<br />

Philharmonia Orchestra • Dirigent: Giuseppe Sinopoli<br />

Felix men<strong>de</strong>lssohn Best of Men<strong>de</strong>lssohn<br />

Deutsche grammophon CD 480 2352<br />

Milstein, Violine • Barenboim • Schiff, Klavier • Berliner Philharmoniker<br />

Wiener Philharmoniker u.a. • Dirigenten: Abbado • Karajan • Levine u.a.


Audior<br />

Weber • gounod • Strauß Best of Walzer<br />

Deutsche grammophon CD 480 2351<br />

Berliner Philharmoniker • Wiener Philharmoniker u.a.<br />

Dirigenten: Karajan • Maazel u.a.<br />

Bach • Bizet • Brahms • gounod u.a. Best of Ave Maria<br />

Deutsche grammophon CD 480 2353<br />

Gheorghiu • Kožená, Sopran • Carreras • Pavarotti, Tenor u.a.<br />

les musiciens du louvre u.a. • Dirigenten: Goebel • Minkowski u.a.<br />

Große Werke vom Mittelalter bis zur Romantik in zeit-<br />

gemäßen Interpretationen und höchster Klangqualität.<br />

Felix men<strong>de</strong>lssohn Symphonien Nr. 3 & 4 – Hebri<strong>de</strong>n-Ouvertüre<br />

Philips CD 480 2429<br />

Orchestra of the 18th Century<br />

Dirigent: Frans Brüggen<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart Messe c-Moll • Kyrie d-Moll<br />

Philips CD 480 2432<br />

McNair, Sopran • Rolfe-Johnson, Tenor • Hauptmann, Bass • monteverdi<br />

Choir • english Baroque Soloists • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner<br />

Antonio Vivaldi<br />

Die vier Jahreszeiten – Violinkonzerte<br />

l’Oiseau-lyre CD 480 2430<br />

The Aca<strong>de</strong>my of Ancient music • Dirigent: Christopher Hogwood<br />

Carl Philipp emanuel Bach Flötenkonzerte • Oboenkonzert<br />

Archiv Produktion CD 480 2436<br />

Stephen Preston, Flöte • Paul Goodwin, Oboe • The english Concert<br />

Dirigent: Trevor Pinnock<br />

John Dowland<br />

Songs of Love and Desire<br />

l’Oiseau-lyre CD 480 2464<br />

Consort of musicke • Dirigent: Anthony Rooley<br />

Karajan-Symphonien-Editionen<br />

Wie<strong>de</strong>rauflage <strong>de</strong>r legendären Boxen-Serie von 1990.<br />

Letztes Jahr als limitierte Komplettausgabe mit 38 CDs<br />

erschienen, sind die Boxen nun wie<strong>de</strong>r einzeln erhältlich.<br />

ludwig van Beethoven Symphonien Nr. 1–9<br />

Deutsche grammophon 6 CDs 477 7578<br />

Wiener Singverein • Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Johannes Brahms Symphonien Nr. 1–4<br />

Deutsche grammophon 3 CDs 477 7579<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Anton Bruckner Symphonien Nr. 1–9<br />

Deutsche grammophon 9 CDs 477 7580<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Joseph Haydn 6 Pariser Symphonien • 12 Londoner Symphonien<br />

Deutsche grammophon 7 CDs 477 7917<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Felix men<strong>de</strong>lssohn Symphonien Nr. 1–5<br />

Deutsche grammophon 3 CDs 477 7581<br />

Chor <strong>de</strong>r Deutschen Oper Berlin • Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Originals<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart Späte Symphonien<br />

Deutsche grammophon 3 CDs 477 7925<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Robert Schumann Symphonien Nr. 1–4<br />

Deutsche grammophon 3 CDs 477 7932<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Peter iljitsch Tschaikowsky Symphonien Nr. 1–6<br />

Deutsche grammophon 4 CDs 477 7937<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Herbert von Karajan<br />

Mit ihren Höhepunkten <strong>de</strong>r Aufnahmegeschichte aus <strong>de</strong>n<br />

Archiven von Deutsche Grammophon, Decca und Philips<br />

ist diese Serie längst selbst schon ein Mythos gewor<strong>de</strong>n.<br />

Peter iljitsch Tschaikowsky 4 Suiten für Orchester<br />

Decca CD 478 1708<br />

new Philharmonia Orchestra<br />

Dirigent: Antal Doráti<br />

Christoph Willibald gluck Iphigénie en Tauri<strong>de</strong> (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 1705<br />

Colette Alliot-Lugaz, Sopran • Diana Montague, mezzosopran<br />

John Aller, Tenor • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner<br />

Leoš Janáček Věc Makropulos (gA) – lachische Tänze<br />

Decca 2 CDs 478 1711<br />

E. Sö<strong>de</strong>rström, Sopran • A. Czaková, mezzosopran • P. Dvorský, Tenor<br />

Dirigenten: Sir Charles Mackerras • François Huybrechts<br />

Franz Schubert<br />

Winterreise, D 911 • Klaviersonate in C, D 840<br />

Decca CD 478 1714<br />

Peter Schreier, Tenor • Svjatoslav Richter, Klavier<br />

giuseppe Verdi Nabucco (gA)<br />

Decca 2 CDs 478 1717<br />

Elena Souliotis, Sopran • Dora Carral, Sopran • Bruno Prevedi, Tenor<br />

Dirigent: Lamberto Gar<strong>de</strong>lli<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 17


LiveEmerson<br />

String Quartet<br />

Claudio Abbado<br />

12./14./15./21./22.08.<br />

Luzern (CH), KKL<br />

Pierre-Laurent Aimard<br />

18.09. Köln, Philharmonie<br />

19./22./24./27.09.<br />

Frankfurt/M., Alte Oper<br />

29.09. Bonn<br />

30.09. St. Pölten (A)<br />

02.10. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

Il Giardino Armonico<br />

04.08. Winterthur (CH),<br />

Schloss Kyburg<br />

05.09. Dres<strong>de</strong>n<br />

15.09. Eisenstadt (A),<br />

Schloss Esterházy<br />

Cecilia Bartoli<br />

30.08. Gstaad (CH),<br />

Kirche Saanen<br />

04.10. Wien (A), Musikverein<br />

10.10. Zürich (CH)<br />

14.10. München,<br />

Philharmonie im Gasteig<br />

Rafał Blechacz<br />

03.10. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

06.10. Hamburg, Laeiszhalle<br />

Pierre Boulez<br />

16.08. Salzburg (A), Mozarteum<br />

29.08. Luzern (CH), KKL<br />

05./10.09. Luzern (CH)<br />

Giuliano Carmignola<br />

22.08. Eisenach, Wartburg<br />

(mit Paul McCreesh)<br />

23.08. Leipzig, Gewandhaus<br />

(mit Paul McCreesh)<br />

29.09. Liestal (CH), Kirche<br />

11.10. Aachen, Altes Kurhaus<br />

Riccardo Chailly &<br />

Maurizio Pollini<br />

28./30.08. Leipzig, Gewandhaus<br />

Diego el Cigala<br />

24.09. Düsseldorf, Savoy Theater<br />

26.09. Mainz, Frankfurter Hof<br />

28.09. Hamburg, Fabrik<br />

29.09. Berlin, Haus <strong>de</strong>r Kulturen<br />

<strong>de</strong>r Welt<br />

30.09. Zürich (CH), Kaufleuten<br />

01.10. Wien (A), ORF Radiokulturhaus<br />

Alan Curtis<br />

26.09. Wien (A), Theater a.d. Wien<br />

Plácido Domingo<br />

24./27./30.10.<br />

Berlin, Staatsoper<br />

07./10./13.11.<br />

Berlin, Staatsoper<br />

Gustavo Dudamel<br />

27./29.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

17.–19.09. Berlin, Philharmonie<br />

22.09. Hamburg, Laeiszhalle<br />

23.09. Bonn, Beethovenhalle<br />

18 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

24./25.08. Salzburg (A), Mozarteum<br />

28.08. Bad Reichenhall, Altes<br />

Königliches Kurhaus<br />

30.08. Leipzig, Gewandhaus<br />

31.08./01.09.<br />

Schwarzenberg (A),<br />

Angelika­Kauffmann­Saal<br />

06.09. Luzern (CH), Lukaskirche<br />

Fauré Quartett<br />

28.08. Eisenach, Wartburg<br />

29.08. Ulrichshusen, Festspielscheune<br />

(mit Alfred Biolek)<br />

03.10. Borken<br />

09.10. Ravensburg<br />

10.10. Lünen<br />

Julia Fischer<br />

28.08. Potsdam, Nikolaisaal<br />

04.09. Köln, Philharmonie<br />

05.09. Düsseldorf, Tonhalle<br />

13.09. Wismar,<br />

Heiligen­Geist­Kirche<br />

18.09. Frankfurt/M., Alte Oper<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong><br />

30.10. Bremen, Die Glocke<br />

07.11. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

09.11. Wien (A), Musikverein<br />

Juan Diego Flórez<br />

24.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

Elīna Garanča<br />

06./09./12.09.<br />

Berlin, Deutsche Oper<br />

Hélène Grimaud<br />

12.09. Bremen, Die Glocke<br />

(mit Vladimir Ashkenazy)<br />

Heinz Holliger<br />

04.08. Ansbach, St. Gumbertus<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

22./23.08. Leipzig, Gewandhaus<br />

26.08. Johannisberg, Schloss<br />

27.08. Rellingen, Kirche<br />

30.08. Wismar,<br />

Heiligen­Geist­Kirche<br />

02.09. Schwarzenberg,<br />

Angelika­Kauffmann­Saal<br />

04.10. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

(mit Anne Sofie von Otter)<br />

07.10. Berlin, Philharmonie<br />

(mit Anne Sofie von Otter)<br />

11.10. Basel (CH), Stadt­Casino<br />

(mit Anne Sofie von Otter)<br />

Janine Jansen<br />

22.08. Wiesba<strong>de</strong>n, Kurhaus<br />

30.08. Bremen, Die Glocke<br />

01.09. Berlin, Philharmonie<br />

15.10. Berlin, Philharmonie<br />

(mit <strong>Daniel</strong> Harding)<br />

Edin Karamazov<br />

12.10. Wien (A), Konzerthaus<br />

Jonas Kaufmann<br />

30.08. Salzburg (A), Haus f. Mozart<br />

04.10. Frankfurt/M.<br />

15.10. München, Nationaltheater<br />

Eine Auswahl. AktuelleTourdaten wie immer auf<br />

www.klassikakzente.<strong>de</strong><br />

Magdalena Kožená<br />

12.08. Johannisberg, Schloss<br />

(mit Mitsuko Uchida)<br />

14.08. Salzburg (A), Haus f. Mozart<br />

(mit Mitsuko Uchida)<br />

16./21./22.08.<br />

Luzern (CH), KKL<br />

(mit Mitsuko Uchida)<br />

03.09. Luzern (CH), KKL<br />

09.09. Luzern (CH), Luzerner<br />

Theater<br />

Lang Lang<br />

19.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

26.08. Dres<strong>de</strong>n, Semperoper<br />

28.08. Hamburg, Laeiszhalle<br />

30.08. Luzern (CH), KKL<br />

04.10. Wien (A), Musikverein<br />

(mit Cecilia Bartoli)<br />

06.10. Wien (A), Musikverein<br />

11.10. Berlin, Philharmonie<br />

Anja Lechner<br />

15./16.09. Stuttgart, Bachfest<br />

16.10. München, Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste<br />

Alexan<strong>de</strong>r Liebreich –<br />

Münchener Kammerorchester<br />

06./07.08. Schlewig­Holstein­<br />

Musikfestival<br />

Mischa Maisky<br />

22.08. Lenzing (A), Kulturzentrum<br />

23.08. Salzburg (A),<br />

Felsenreitschule<br />

11.09. Frauenchiemsee,<br />

Abtei Frauenwörth<br />

13.09. Leipzig, Gewandhaus<br />

03.10. Kronberg, Johanniskirche<br />

04.10. Kronberg, Stadthalle<br />

Albrecht Mayer<br />

05.08. Plön, Nikolaikirche<br />

07.08. Kiel, Schloss<br />

08.08. Elmshorn, Alte Reithalle<br />

01.11. Stuttgart, Lie<strong>de</strong>rhalle<br />

08.12. Celle, Congress Union<br />

09.12. Wolfsburg, Theater<br />

Wolfsburg<br />

13.12. Berlin<br />

14.12. München<br />

15.12. Hamburg<br />

16.12. Düsseldorf<br />

17.12. Wiesba<strong>de</strong>n<br />

18.12. Mannheim<br />

20.12. Wuppertal<br />

21.12. Essen<br />

22.12. Aachen<br />

Anna Netrebko<br />

12.08. Mannheim, Rosengarten<br />

17.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

13.09. Bochum, Jahrhun<strong>de</strong>rthalle<br />

Alice Sara Ott<br />

05.09. Augsburg,<br />

Herrenhaus Bannacker<br />

25.09. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Kurhaus<br />

02./04.10. Bad Homburg<br />

11./12.10. Hamburg, Laeiszhalle<br />

Anne Sofie von Otter &<br />

teilweise mit <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

26.08. Johannisberg, Schloss<br />

27.08. Rellingen, Kirche<br />

30.08. Wismar, Heiligen­Geist­<br />

Kirche<br />

02.09. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika­Kauffmann­Saal<br />

11.09. Tostedt, Johanneskirche<br />

19.09. Dres<strong>de</strong>n, Frauenkirche<br />

23./25.09. Berlin, Philharmonie<br />

04.10. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

07.10. Berlin, Philharmonie<br />

11.10. Basel (CH), Stadt­Casino<br />

Maria João Pires<br />

13.09. Basel (CH)<br />

Maurizio Pollini<br />

22.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

28./30.08. Leipzig, Gewandhaus<br />

(mit Riccardo Chailly)<br />

19.09. Bonn<br />

Christoph Poppen<br />

10.10. Frankfurt/M.<br />

11.10. Kaiserslautern<br />

Thomas Quasthoff<br />

13.08. Elmau, Schloss<br />

18.08. Salzburg (A), Haus f. Mozart<br />

20.08. Luzern (CH), KKL<br />

30.08. Salzburg (A),<br />

Großes Festspielhaus<br />

01.09. Luzern (CH), KKL<br />

05.09. Schwarzenberg (A),<br />

Angelika­Kauffmann­Saal<br />

08./09.09. Berlin, Philharmonie<br />

07.10. Hamburg, Laeiszhalle<br />

11.10. Ba<strong>de</strong>n­Ba<strong>de</strong>n, Festspielh.<br />

Rosamun<strong>de</strong> Quartet<br />

15./16.09. Stuttgart, Bachfest<br />

16.10. München, Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r<br />

Bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Künste<br />

Trio Mediaevel<br />

25.08. Kiedrich, Rheingau<br />

Musik Festival<br />

Erkki-Sven Tüür<br />

26.08. Bad Reichenhall,<br />

Festival Alpenklassik<br />

Mitsuko Uchida<br />

07.08. Schwerin, Schelfkirche<br />

09.08. Salzburg (A), Mozarteum<br />

12.08. Johannisberg, Schloss<br />

14.08. Salzburg (A), Haus f. Mozart<br />

16.08. Luzern (CH), KKL<br />

24.09. Bietigheim, Kronenzentrum<br />

27.09. Zürich (CH), Tonhalle<br />

Yuja Wang<br />

12./14./15.08.<br />

Luzern (CH), KKL<br />

(mit Claudio Abbado)


Glückshormone mit Mozart<br />

Mit ihrem Hän<strong>de</strong>l-Recital sorgte die Sopranistin <strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong> 2008 für einigen Wirbel in <strong>de</strong>r staunen<strong>de</strong>n<br />

Musikwelt. Jetzt widmet sich die Amerikanerin mit australisch-sri-lankischen Wurzeln jenem Komponisten, mit <strong>de</strong>m<br />

ihre Karriere überhaupt erst begann: Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart.<br />

<strong>Renée</strong> <strong>Fleming</strong>, Cecilia Bartoli,<br />

Bryn Terfel und James Levine –<br />

mit dieser One­Million­Dollar­<br />

Besetzung hob sich 1999 an <strong>de</strong>r<br />

New Yorker Met <strong>de</strong>r Vorhang für<br />

Mozarts „Le nozze di Figaro“.<br />

Und wer damals zu <strong>de</strong>n finanzkräftigen<br />

Kartenbesitzern gehörte,<br />

<strong>de</strong>r konnte zwischen all<br />

<strong>de</strong>n gestan<strong>de</strong>nen Stars auch<br />

einen nach <strong>de</strong>n Sternen greifen<strong>de</strong>n<br />

Teenie ent<strong>de</strong>cken: 19 Jahre<br />

jung war <strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong> gera<strong>de</strong><br />

einmal, als sie in <strong>de</strong>r Rolle <strong>de</strong>r<br />

Barbarina erstmals die ganz große<br />

Opernluft schnuppern durfte.<br />

Zehn Jahre später nun, im September,<br />

wird <strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong><br />

an <strong>de</strong>n Ort ihres Debüts zurückkehren.<br />

Und bei <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>raufnahme<br />

vom „Figaro“ ist sie dann<br />

Foto: Chris Dunlop / Decca<br />

Zurück zu Mozart:<br />

DAnielle De nieSe<br />

natürlich nicht mehr in einer Nebenrolle<br />

zu hören, son<strong>de</strong>rn als<br />

Susanna. Auch wenn die Sopranistin<br />

diesem emotionalen Moment<br />

entgegenfiebert: Steht sie<br />

einmal auf <strong>de</strong>r Bühne, wird sie<br />

mit ihrem facettenreichen und<br />

sinnlichen Timbre eine Bellissima<br />

Figura machen. So wie <strong>de</strong><br />

<strong>Niese</strong> es in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren stets getan hat. Ob im<br />

Barockfach, mit Monteverdi und<br />

Hän<strong>de</strong>l. O<strong>de</strong>r mit ihrer Jugendliebe<br />

Mozart. Als etwa das Amsterdamer<br />

Opernhaus in <strong>de</strong>r Saison<br />

2006/2007 <strong>de</strong>n Da­Ponte­<br />

Zyklus herausgab, war es die<br />

heute 29­Jährige, die für das<br />

schwerfällige Regiekonzept von<br />

Jossi Wieler entschädigte – und<br />

dafür prompt vom Publikum <strong>de</strong>n<br />

„Prix d’Amis“ als beliebteste<br />

Künstlerin <strong>de</strong>r Spielzeit verliehen<br />

bekam.<br />

Auch mit dieser Bestätigung<br />

ist die stimmlich und optisch<br />

verführerische Sängerin <strong>Daniel</strong>le<br />

<strong>de</strong> <strong>Niese</strong> ins Studio gegangen,<br />

um nach ihrem Hän<strong>de</strong>l­Album<br />

nun Mozart zu huldigen. Gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Altmeister <strong>de</strong>r<br />

historischen Aufführungspraxis,<br />

Sir Charles Mackerras, hatte sie<br />

zwar zunächst bei <strong>de</strong>r Programmdramaturgie<br />

die Qual <strong>de</strong>r Wahl.<br />

„Denn bei Mozart ist eine Melodie<br />

schöner als die an<strong>de</strong>re“, so<br />

<strong>de</strong> <strong>Niese</strong>. Doch auch wenn sie<br />

sich für so manche Berühmtheiten<br />

wie die Motette „Exsultate,<br />

jubilate“ und die furiose Arie „Ah!<br />

Fuggi il traditor“ <strong>de</strong>r Donna Elvi­<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us mozart<br />

The Mozart Album<br />

Decca<br />

CD 478 1511<br />

<strong>Daniel</strong>le <strong>de</strong> <strong>Niese</strong>, Sopran<br />

Orchestra of the Age of enlightenment<br />

Dirigent: Sir Charles Mackerras<br />

Veröffentlichung: 14. August<br />

ra entschie<strong>de</strong>n hat, gibt es gleichermaßen<br />

zahlreiche Trouvaillen.<br />

Wie die Konzertarie „Oh, temerario<br />

Arbace“ <strong>de</strong>s zehnjährigen<br />

Mozart o<strong>de</strong>r die Alternativ­<br />

Arie „Al <strong>de</strong>sio di chi t’adora“ <strong>de</strong>r<br />

Susanna, mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong> <strong>Niese</strong> 1999<br />

an <strong>de</strong>r Met mit bekanntem Erfolg<br />

vorgesungen hatte. Mit<br />

dieser Arie sowie einem überfälligen<br />

Wie<strong>de</strong>rsehen mit Bryn<br />

Terfel, mit <strong>de</strong>m sie ein Duett aus<br />

„Don Giovanni“ aufgenommen<br />

hat, schließt sich so vorerst <strong>de</strong>r<br />

Kreis. Von <strong>de</strong>r ehemals enorm<br />

talentierten Mozart­Sängerin hin<br />

zu <strong>de</strong>r gereiften Mozart­Stimmschauspielerin.<br />

Reinhard lemelle<br />

www.danielle-<strong>de</strong>niese.<strong>de</strong><br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 19


Magazin<br />

„Es geht um das Gefühl“:<br />

DAniel HOPe<br />

20 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Foto: Harald Hoffamnn / DG


AUFBRUCH INS BAROCK<br />

Für KlassikAkzente sprach <strong>de</strong>r Publizist, Autor und Mo<strong>de</strong>rator Roger Willemsen mit <strong>de</strong>m Geiger <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong> über<br />

<strong>de</strong>ssen neues Album „Air“ – einen „Blick ins Herz von Bach“.<br />

Roger Willemsen: <strong>Daniel</strong>, was<br />

ist ein Air?<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong>: (lacht) Ein Air hat<br />

etwas vom Lied, vom Wiegenlied.<br />

Ich meine nicht die musikalische<br />

Struktur, son<strong>de</strong>rn in seiner<br />

Art und Weise zu singen, in diesem<br />

Fall auf <strong>de</strong>r Geige, und für<br />

mich ist die Geige das Instrument,<br />

das <strong>de</strong>r menschlichen<br />

Stimme am ähnlichsten ist. Dies<br />

Gesangliche zieht sich durch<br />

das ganze Album.<br />

Willemsen: Und das Air ist die<br />

Essenz?<br />

<strong>Hope</strong>: Es erlaubt <strong>de</strong>n Blick ins<br />

Herz von Bach, und es gibt wohl<br />

kaum einen Menschen, <strong>de</strong>r auf<br />

dieses eine Stück nicht stark reagiert<br />

– es trifft einen direkt.<br />

Willemsen: Weil es einfach<br />

wun<strong>de</strong>rschöne Musik ist?<br />

<strong>Hope</strong>: Nicht nur, son<strong>de</strong>rn auch<br />

weil innerhalb <strong>de</strong>r Bögen, die<br />

Bach kennzeichnen, diese melancholische<br />

Art erscheint. Genau<br />

so reflektiert das Stück die<br />

ganze Barockzeit.<br />

Willemsen: Es geht Ihnen also<br />

nicht um die Gattung, es geht<br />

um <strong>de</strong>n Geist <strong>de</strong>s Air?<br />

<strong>Hope</strong>: Absolut, es geht um das<br />

Gefühl, das mir das Air vermittelt.<br />

Es ist auch das Sinnliche darin,<br />

das ich zu vermitteln suche.<br />

Willemsen: Zu <strong>de</strong>n glücklichen<br />

Momenten <strong>de</strong>r Musik gehört es<br />

immer, wenn das Geräusch <strong>de</strong>r<br />

Welt heruntergedrosselt wird.<br />

Dies ist so ein Stück. In welcher<br />

Verfassung müssen Sie sein, es<br />

zu spielen?<br />

<strong>Hope</strong>: Absolute Ruhe muss da<br />

herrschen, sogar Intimität. Bei<br />

Air – Baroque Violin<br />

Deutsche grammophon<br />

CD 477 8094<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong>, Violine<br />

Veröffentlichung: 18. September<br />

solchen Stücken ist die Schlichtheit<br />

das Beeindruckendste. Diese<br />

Einfachheit scheint mir heilig,<br />

<strong>de</strong>shalb muss ich in einer reduzierten<br />

und ganz losgelassenen<br />

Stimmung sein. Sollte ich nur einen<br />

Moment lang an meine Persönlichkeit<br />

<strong>de</strong>nken, wäre ich in<br />

<strong>de</strong>r Sekun<strong>de</strong> weg.<br />

Willemsen: Sie hätten es vor<br />

zehn Jahren nicht so spielen<br />

können?<br />

<strong>Hope</strong>: Nein, da hätte ich immer<br />

versucht, etwas daraus zu machen<br />

statt einfach zu schauen,<br />

was da ist. Die eigene Persönlichkeit<br />

zeigt sich nur im Durchgang<br />

durch diese Schlichtheit,<br />

diese Transparenz.<br />

Willemsen: Daher die „Luft“ im<br />

Air?<br />

<strong>Hope</strong>: Ja, die Luft ist zum Beispiel<br />

im Klang. Ich spiele das<br />

Stück sehr luftig, mit viel Bogen<br />

und wenig Druck. Das passt genau.<br />

Willemsen: Haben Sie es in<br />

einem einzigen Take aufgenommen?<br />

<strong>Hope</strong>: Aber ja, das kann man<br />

nicht an<strong>de</strong>rs machen – das<br />

heißt, man kann es machen,<br />

aber ich nicht. Es ist Kammermusik,<br />

die feinste Art, die Essenz<br />

<strong>de</strong>r Musik. Das kann man<br />

nicht stückeln.<br />

Willemsen: Die Stücke <strong>de</strong>s<br />

Albums hängen auch durch ein<br />

Flair zusammen, durch Ihre Weise,<br />

Barock zu verstehen. Was<br />

macht diese Musik so frisch für<br />

Sie?<br />

<strong>Hope</strong>: Der Umbruch fasziniert<br />

mich, man fühlt <strong>de</strong>n Aufbruch<br />

<strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

Wann darf ich klatschen?<br />

ein Wegweiser für Konzertgänger<br />

rowohlt<br />

iSBn 978-3-498-00665-5<br />

aus <strong>de</strong>r Renaissance­Zeit. Plötz­ auf diesem Album ja selbst mit<br />

lich treten da Einzelpersonen barockem Schlagzeug, Bass­<br />

hervor, Wan<strong>de</strong>rmusiker zum Beitrommel, Tamburin und an<strong>de</strong>spiel,<br />

die durch Europa ziehen rem. Diese Musik ist drei­, vier­<br />

und ganz an<strong>de</strong>re Musik mitbrinhun<strong>de</strong>rt Jahre alt, aber <strong>de</strong>r<br />

gen, wie Matteis. Es war eine Groove ist absolut mo<strong>de</strong>rn.<br />

Zeit <strong>de</strong>r Bewegung. Diese Musik Ich habe das Gefühl, dass man<br />

hat Vielfalt, Esprit, Vitalität, und im Barock mehr Risikobereit­<br />

vieles wur<strong>de</strong> durchaus auf <strong>de</strong>n schaft zeigte als in <strong>de</strong>r Renais­<br />

Effekt zugeschrieben. Man wollsance. Die Spontaneität, die<br />

te gefallen, wollte wie<strong>de</strong>r beauf­ zum Individuellen dazugehört,<br />

tragt wer<strong>de</strong>n.<br />

wur<strong>de</strong> frei und stark. Ich habe<br />

Willemsen: Nehmen wir Falco- so viel Musik für dieses Album<br />

nieri, <strong>de</strong>r an mehreren europä- studiert, so viel gehört und in<br />

ischen Höfen gastiert hat, nach Partituren verfolgt, und überall<br />

Portugal und Spanien kam – bin ich Individuen begegnet.<br />

heute wür<strong>de</strong>n wir „Weltmusik“ Willemsen: Wenn ich mir die<br />

nennen, was er vermittelte, Aufführungspraxis damals anse-<br />

o<strong>de</strong>r?<br />

he, könnte ich fragen: Nehmen<br />

<strong>Hope</strong>: Natürlich. Das sind die Sie diese Musik ernster, als sie<br />

großen Crossover­Pioniere, die sich selbst genommen hat?<br />

über die Horizonte schauten, <strong>Hope</strong>: (lacht) Schwer zu sagen –<br />

von überall Impulse aufnahmen wir können vermuten. Viele <strong>de</strong>r<br />

und sie zu ihrem eigenen Stil reisen<strong>de</strong>n Musiker haben die<br />

verschmolzen. Diese Leute hat­ Musik als täglich Brot gesehen,<br />

ten <strong>de</strong>n wahren Sinn <strong>de</strong>s Cross­ als Gel<strong>de</strong>rwerb. Sie wur<strong>de</strong>n<br />

over verstan<strong>de</strong>n, lange bevor es nicht angehimmelt wie später<br />

das Wort gab.<br />

Mozart und Beethoven, son<strong>de</strong>rn<br />

Willemsen: Musik aus einer Auf- sie sahen sich als Dienstleister<br />

bruchszeit also?<br />

für König o<strong>de</strong>r A<strong>de</strong>l, vor allem<br />

<strong>Hope</strong>: Und ob, und wie schön:<br />

Man höre sich nur die Stücke<br />

mit ihrer Tanzmusik.<br />

von Falconieri an, da ist Rhyth­ Lesen Sie die Fortsetzung<br />

mus drin, das hat einen Groove, <strong>de</strong>s Gesprächs unter<br />

ja, es ist „funky“ und hat eine<br />

hohe Improvisationsqualität. Es<br />

www.daniel-hope.<strong>de</strong><br />

war damals nicht Wunsch, es Zeitgleich zur neuen CD<br />

war Gesetz, dass man improvi­ erscheint auch das neue<br />

sieren konnte, genau wie beim Buch von <strong>Daniel</strong> <strong>Hope</strong><br />

Jazzmusiker.<br />

Willemsen: Der barocke Basso<br />

continuo und Keith Jarretts linke<br />

„Wann darf ich klatschen?“<br />

Hand sind also verschwistert?<br />

Spaß mit Satie:<br />

<strong>Hope</strong>: Unbedingt. Wir arbeiten<br />

JeAn yVeS THiBAuDeT<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 21


eingehört<br />

Tiefer Barock-Glanz<br />

Rund 2000 Soloarien hat Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l komponiert.<br />

Und natürlich machen die Arien für Kastraten einen<br />

Löwenanteil aus. Doch auch die Bassbariton-Regionen hat<br />

Hän<strong>de</strong>l mit mal virtuos kullern<strong>de</strong>n, mal herzzerreißend funkeln<strong>de</strong>n<br />

Vokalperlen bedacht. Zumal er mit Antonio Montagnana<br />

und Giuseppe Maria Boschi zwei wahre Bass-<br />

Giganten im Londoner Opernensemble hatte. Kräftig und<br />

füllig, kultiviert und einfühlsam – das waren die damals gerühmten<br />

Qualitäten ihrer Organe. Und genau damit sorgt<br />

jetzt ihr Landsmann Il<strong>de</strong>brando d’Arcangelo ähnlich für<br />

Furore. Nach<strong>de</strong>m d’Arcangelo bislang vorrangig in Mozart-<br />

Rollen und als Figaro neben Anna Netrebko brilliert hat,<br />

wechselt er nun erstmals solistisch ins Barock-Fach. Anlässlich<br />

Hän<strong>de</strong>ls 250. To<strong>de</strong>stages hat er mit <strong>de</strong>m Alte-<br />

Musik-Ensemble Modo Antiquo jene Basswun<strong>de</strong>r-Arien<br />

aus Opern wie „Orlando“ und „Giulio Cesare“ aufgenommen,<br />

die für die Stimmkollegen von einst maßgeschnei<strong>de</strong>rt<br />

wur<strong>de</strong>n. Wür<strong>de</strong> Hän<strong>de</strong>l wie<strong>de</strong>rauferstehen – Il<strong>de</strong>brando<br />

d’Arcangelo wäre heute für ihn erste Wahl. • GF<br />

www.il<strong>de</strong>brando-darcangelo.<strong>de</strong><br />

Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l<br />

Arie italiane per basso<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 8361<br />

22 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Erste Wahl:<br />

ilDeBrAnDo D’ArCAnGelo<br />

Il<strong>de</strong>brando d’Arcangelo,<br />

Bassbariton<br />

Modo Antiquo<br />

Dirigent:<br />

Fe<strong>de</strong>rico Maria Sar<strong>de</strong>lli<br />

veröffentlichung: 28. August<br />

Foto: Felix Broe<strong>de</strong> / DG<br />

Wil<strong>de</strong> Diva<br />

Hier kommt ein Belcanto-Leckerbissen, <strong>de</strong>r Opernfans auf <strong>de</strong>r<br />

ganzen Welt in Verzückung versetzen dürfte: Zum ersten Mal<br />

erscheint die 1973 entstan<strong>de</strong>ne „Norma“ mit Beverly Sills in <strong>de</strong>r<br />

Titelrolle und einer kongenialen Shirley Verrett als Adalgisa auf CD.<br />

Diese Einspielung ist nicht nur <strong>de</strong>shalb ein gesuchtes Kultob-<br />

jekt, weil die bei<strong>de</strong>n Ausnahmesängerinnen auf <strong>de</strong>r Höhe ihres<br />

Könnens agierten. Sie wur<strong>de</strong>n dabei von einem gera<strong>de</strong> erst<br />

30 Jahre alten Dirigenten unterstützt, <strong>de</strong>r sich im folgen<strong>de</strong>n Jahrzehnt<br />

zu einem <strong>de</strong>r besten Orchesterleiter entwickeln sollte, die<br />

die Bühnengräben <strong>de</strong>r großen Opernhäuser je gesehen haben.<br />

Die Re<strong>de</strong> ist von James Levine, <strong>de</strong>r mit Vincenzo Bellinis Meisterwerk<br />

sein Opern-Aufnahme<strong>de</strong>büt (!) feierte. Man spürt Levines<br />

Jugend und seinen Willen, einen <strong>de</strong>finitiven Eindruck zu hinterlassen,<br />

in je<strong>de</strong>r Note. An dramatischer Kraft und wil<strong>de</strong>r Intensität ist<br />

diese Norma wohl noch immer unübertroffen. Kaum zu glauben<br />

ist diese Notiz am Ran<strong>de</strong>: Die ursprünglich für das Label ABC<br />

Audio Treasury eingespielte Produktion ist die erste „Norma“<br />

überhaupt im CD-Katalog <strong>de</strong>r Deutschen Grammophon. • Hr<br />

vincenzo Bellini<br />

Norma<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 8186<br />

Erste „Norma“:<br />

Beverly SillS<br />

Beverly Sills, Sopran<br />

Shirley Verrett,<br />

Mezzosopran<br />

Enrico Di Giuseppe, Tenor<br />

Paul Plishka, Bass<br />

John Alldis Choir<br />

new Philharmonia<br />

orchestra london<br />

Dirigent: James Levine


Kongenial:<br />

GerT WeSTPHAl<br />

Gottfried Benn<br />

Lyrik & Jazz<br />

Gedichte von<br />

Gottfried Benn<br />

Philips<br />

CD 179 6620<br />

Musik: J.J. Johnson<br />

Kai Winding<br />

Dave Brubeck<br />

Sprecher:<br />

Gert Westphal<br />

Lyrik + Jazz = Klassiker<br />

Nach <strong>de</strong>r erfolgreichen Heinrich-Heine-CD gibt es jetzt<br />

eine weitere Wie<strong>de</strong>rveröffentlichung aus <strong>de</strong>r legendären<br />

Serie „Lyrik + Jazz“, die von Joachim Ernst Berendt vor<br />

nun fast 50 Jahren für <strong>de</strong>n Rundfunk „erfun<strong>de</strong>n“ wur<strong>de</strong>:<br />

Gottfried Benn. Nicht alle Dichtungen eignen sich dafür,<br />

mit Jazz verschmolzen zu wer<strong>de</strong>n, die von Benn (und<br />

Heine) gehören aber unbedingt dazu. Wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

begna<strong>de</strong>te Sprecher Gert Westphal dafür gewonnen,<br />

die Gedichte Gottfried Benns kongenial vorzutragen, und<br />

Joachim Ernst Berendt fand eine adäquate Musik, die sich<br />

mit <strong>de</strong>n Worten förmlich verbin<strong>de</strong>t. Oft klingt <strong>de</strong>r Jazz wie<br />

eine verstärken<strong>de</strong> Bestätigung <strong>de</strong>r Texte und die Texte<br />

sind wie eine Antwort auf die Improvisationen vom Dave<br />

Brubeck Quartet, mit <strong>de</strong>m lyrischen Saxophon von Paul<br />

Desmond, sowie die Gruppen von J.J. Johnson und Kai<br />

Winding. Sind es bei Heinrich Heine vor allen Dingen emotionale<br />

Texte, die mitreißen, so ist es bei Gottfried Benn<br />

<strong>de</strong>r kühle Intellekt, die „protokollarische“ Beobachtung<br />

seiner Umwelt, die fasziniert. Die völlig neue Form <strong>de</strong>r<br />

Gedichte brach auch inhaltlich radikal mit <strong>de</strong>r bisherigen<br />

Lyrik-Sprache und korrespondiert sehr gut mit <strong>de</strong>m (damals!)<br />

aktuellen Jazz. Auch heute hat diese Verbindung<br />

nichts von ihrer Faszination verloren. • MS<br />

www.lyrik-und-jazz.<strong>de</strong><br />

Foto: xxxxxxxxx<br />

Laut o<strong>de</strong>r leise,<br />

aber nie langweilig<br />

Man duzt sich, <strong>de</strong>nn man ist unter Kollegen, die eine Lei<strong>de</strong>nschaft<br />

verbin<strong>de</strong>t: die Musik. In <strong>de</strong>r siebten Folge <strong>de</strong>r Reihe „Der<br />

kleine Hörsaal“ treffen sich Pierre-Laurent, Dennis, Leon, Leonie,<br />

Julia, Emely und Adam, um über das Klavier zu fachsimpeln.<br />

Pierre-Laurent Aimard kennt sich da gut aus, <strong>de</strong>nn er spielt schon<br />

seit 40 Jahren, aber die an<strong>de</strong>ren stehen ihm in Lei<strong>de</strong>nschaft nicht<br />

nach, auch wenn keiner <strong>de</strong>r jungen Hörsaalbesucher älter als<br />

dreizehn ist. Der französische Starpianist beantwortet nicht nur<br />

geduldig alle Fragen, son<strong>de</strong>rn nimmt seine Mitspieler auf eine<br />

ebenso spannen<strong>de</strong> wie unterhaltsame Ent<strong>de</strong>ckungsreise rund<br />

um und mitten durch dieses faszinieren<strong>de</strong> Instrument mit. Ohne<br />

Respekt, aber mit so viel Neugier und Zuneigung, dass auch <strong>de</strong>r<br />

CD-Hörer ganz in <strong>de</strong>n Bann <strong>de</strong>s Kollegiums gezogen wird, das<br />

neben Aimard übrigens noch ein Supertalent enthält: Dennis<br />

Chmelensky machte als Sänger in <strong>de</strong>r zweiten Staffel <strong>de</strong>r gleichnamigen<br />

Castingshow von sich re<strong>de</strong>n. • MW<br />

www.kleiner-hoersaal.<strong>de</strong><br />

Foto: XAMAX<br />

Der kleine Hörsaal<br />

Das Klavier mit<br />

Pierre-Laurent Aimard<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 480 2467<br />

Großer Auftritt im kleinen Hörsaal:<br />

Pierre-lAurenT AiMArD<br />

Pierre-Laurent Aimard,<br />

Klavier<br />

veröffentlichung: September<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 23


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Foto: Mathias Bothor / DG


Foto: xxxxxxxxx<br />

100 Jahre in vier Stun<strong>de</strong>n<br />

Auf <strong>de</strong>n Tag genau 100 Jahre nach<strong>de</strong>m sich am 22. Oktober<br />

1883 <strong>de</strong>r Vorhang zur ersten Vorstellung <strong>de</strong>r Metropolitan<br />

Opera (Charles Gounods „Faust“) hob, traf sich im<br />

Lincoln Center buchstäblich eine Hun<strong>de</strong>rtschaft <strong>de</strong>r größten<br />

Sänger <strong>de</strong>r Welt – Plácido Domingo, Luciano Pavarotti,<br />

Joan Sutherland, Marilyn Horne – kongenial dirigiert von<br />

James Levine, Richard Bonynge, Leonard Bernstein und<br />

an<strong>de</strong>ren. Ursprünglich auf VHS veröffent-licht, erscheinen<br />

die fast vier Stun<strong>de</strong>n Highlights <strong>de</strong>r Feierlichkeiten (die<br />

sich über insgesamt achteinhalb Stun<strong>de</strong>n erstreckten)<br />

jetzt digital überarbeitet auf zwei DVDs. Zu diesen Highlights<br />

gehören nicht nur die wahrhaft überschwänglichen<br />

Opern-Momente aus 100 Jahren Met-Programm, son<strong>de</strong>rn<br />

auch vergleichsweise stille Stücke wie etwa das schwedische<br />

Volkslied, das Birgit Nilsson zu Ehren ihrer Vorgängerin<br />

Christine Nilsson (die Marguerite aus <strong>de</strong>m Premieren-„Faust“)<br />

singt und das wenig opernhafte, dafür aber<br />

umso überschwänglichere finale „Happy Birthday“ vom<br />

gesamten Ensemble. • MW<br />

www.joan-sutherland.<strong>de</strong><br />

Met Centennial Gala<br />

Decca<br />

DvD 073 4538<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rtstimmung im<br />

Lincoln Center:<br />

MeTroPoliTAn oPerA<br />

Diverse Solisten und<br />

orchester <strong>de</strong>r<br />

Metropolitan opera<br />

Dirigent: James Levine<br />

veröffentlichung: September<br />

Rückkehr auf<br />

die große Bühne<br />

von <strong>de</strong>r Gründung im Jahr 1949 an gehörte das amerikanische<br />

label Westminster records zu <strong>de</strong>n glorreichsten Produzenten<br />

hochrangiger Klassikaufnahmen. Dennoch en<strong>de</strong>te die aktive<br />

Phase <strong>de</strong>s labels bereits im Jahr 1965, jenem Jahr, in welchem<br />

bei Westminster die vorliegen<strong>de</strong> Aufnahme produziert<br />

wur<strong>de</strong>. Mittlerweile gehört <strong>de</strong>r legendäre Westminster-Katalog<br />

<strong>de</strong>r Deutschen Grammophon – und das ist eine gute nachricht,<br />

<strong>de</strong>nn anlässlich <strong>de</strong>s Hän<strong>de</strong>l-Jahres 2009 veröffentlicht<br />

das Gelblabel daraus jetzt einen höchst raren Hän<strong>de</strong>l-Klassiker:<br />

„Serse“, mit <strong>de</strong>r großartigen Maureen Forrester in <strong>de</strong>r<br />

Titelrolle und einer ganz jungen lucia Popp als romilda, erscheint<br />

zum ersten Mal überhaupt auf CD! Die Aufnahme ist<br />

außerhalb <strong>de</strong>r vereinigten Staaten noch nie komplett zu haben<br />

gewesen. Mit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung von Hän<strong>de</strong>ls opern, die<br />

ab Mitte <strong>de</strong>r 1960er Jahre auf die großen Bühnen zurückkehrten,<br />

ist <strong>de</strong>r name <strong>de</strong>r kanadischen Altistin Maureen Forrester<br />

untrennbar verbun<strong>de</strong>n. Als eine <strong>de</strong>r ersten setzte sie sich für<br />

werkgetreue Aufführungen und gegen Kürzungen ein – und<br />

feierte damit rauschen<strong>de</strong> erfolge auf <strong>de</strong>r Bühne wie auch auf<br />

Schallplatte. • Hr<br />

Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l:<br />

Serse (GA)<br />

Deutsche Grammophon<br />

3 CDs 477 8339<br />

Untrennbar mit Hän<strong>de</strong>ls Opern verbun<strong>de</strong>n:<br />

MAureen ForreSTer<br />

Maureen Forrester, Alt<br />

Lucia Popp, Sopran u.a.<br />

Wiener Aka<strong>de</strong>miechor<br />

orchester <strong>de</strong>s Österreichi-<br />

schen rundfunks<br />

Foto: Curt Ullmann / DG<br />

Dirigent: Brian Priestman<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 25


eingehört<br />

Grammy-Sammler:<br />

roBerT SADin<br />

Machaut mo<strong>de</strong>rn<br />

Er war einer <strong>de</strong>r wichtigsten Komponisten <strong>de</strong>r Ars nova<br />

und Wegbereiter <strong>de</strong>r Renaissance: Guillaume <strong>de</strong> Machaut<br />

(ca. 1300–1377). Auch heute fasziniert sein vielseitiges<br />

Schaffen Hörer und inspiriert Interpreten. Eine ganz beson<strong>de</strong>re<br />

Machaut-Hommage kommt nun von <strong>de</strong>m amerikanischen<br />

Dirigenten und Produzenten Robert Sadin, <strong>de</strong>r bereits<br />

Jazzgrößen wie Wayne Shorter und Dee Dee Bridgewater<br />

aufgenommen und mit Herbie Hancock drei Grammys<br />

für das Album „Gershwin’s World“ gewonnen hat. Für<br />

sein Machaut-Projekt „Art of Love“ konnte Sadin erneut<br />

einzigartige Musiker gewinnen, darunter Ma<strong>de</strong>leine Peyroux,<br />

Brad Mehldau und Milton Nascimento. Keine Renaissance-Experten,<br />

aber darin lag für Sadin auch <strong>de</strong>r Reiz:<br />

„Ich habe ihnen die Arrangements gegeben und sie sind<br />

völlig unvoreingenommen an diese Musik herangegangen.“<br />

Je<strong>de</strong>r tut es auf seine Weise, mal klingen Machauts Kompositionen<br />

nach Weltmusik, mal nach Jazz o<strong>de</strong>r unkonventioneller<br />

Kammermusik. Es sind vor allem diese vielfarbige<br />

Stilpalette und die Hingabe <strong>de</strong>r Musiker, die Sadins<br />

Projekt so ungewöhnlich und spannend machen. • JB<br />

Guillaume <strong>de</strong> Machaut<br />

Art of Love<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 474 1952<br />

26 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Brad Mehldau<br />

Natalie Merchant<br />

Milton Nascimento<br />

Ma<strong>de</strong>leine Peyroux u.a.<br />

leitung: Robert Sadin<br />

veröffentlichung: 4. September<br />

Foto: Richard Lehun / DG<br />

Foto: Felix Broe<strong>de</strong> / DG<br />

Pergolesis Vermächtnis<br />

Am 4. Januar 2010 jährt sich <strong>de</strong>r Geburtstag <strong>de</strong>s italienischen<br />

Komponisten Giovanni Battista Pergolesi zum 300. Mal. Nach<br />

<strong>de</strong>m Verlassen <strong>de</strong>s Konservatoriums waren Pergolesi nur fünf<br />

Jahre <strong>de</strong>s Schaffens als vollwertiger Komponist vergönnt, ehe er<br />

im Jahre 1736 mit gera<strong>de</strong> einmal 26 Jahren an Tuberkulose<br />

starb. „Stabat Mater“ ist nicht nur Pergolesis berühmtestes<br />

Werk, son<strong>de</strong>rn auch sein letztes: Buchstäblich auf <strong>de</strong>m Totenbett<br />

vollen<strong>de</strong>te <strong>de</strong>r jugendliche Komponist eine <strong>de</strong>r berühmtesten<br />

Sakralkompositionen <strong>de</strong>s 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Anlässlich <strong>de</strong>s<br />

kommen<strong>de</strong>n Pergolesi-Jahres verwirklicht Claudio Abbado mit<br />

<strong>de</strong>m von ihm begrün<strong>de</strong>ten Orchestra Mozart ein drei Alben<br />

umspannen<strong>de</strong>s Pergolesi-Projekt. Den Anfang macht eine Neuaufnahme<br />

<strong>de</strong>s „Stabat Mater“, 25 Jahre nach<strong>de</strong>m Abbado mit<br />

<strong>de</strong>m London Symphony Orchestra bei Deutsche Grammophon<br />

die bis heute gültige Referenzeinspielung vorgelegt hat. Nicht nur<br />

die Zeitspanne lässt einen sehr interessanten Vergleich erwarten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Tatsache, dass Abbado heute im Sinne <strong>de</strong>r<br />

historischen Aufführungspraxis musizieren lässt. • Hr<br />

www.claudio-abbado.<strong>de</strong><br />

Startet Pergolesi-Projekt:<br />

ClAuDio ABBADo<br />

Giovanni Battista<br />

Pergolesi<br />

Stabat Mater<br />

Archiv Produktion<br />

CD 477 8077<br />

Rachel Harnisch,<br />

Sopran<br />

Julia Kleiter, Sopran<br />

Sara Mingardo, Mezzosopran<br />

orchestra Mozart<br />

Dirigent:<br />

Claudio Abbado<br />

veröffentlichung: 21. August


Puccini als Herzensangelegenheit:<br />

PláCiDo DoMinGo<br />

Unbekannter Puccini<br />

Ein Dutzend Opern hat Giacomo Puccini komponiert.<br />

Und nahezu je<strong>de</strong> ist bis heute ein Hit, ob nun „Tosca“ o<strong>de</strong>r<br />

„La bohème“. Dennoch kann man abseits dieser Meisterwerke<br />

immer noch Ent<strong>de</strong>ckungen im Nachlass <strong>de</strong>s Lucceser<br />

Genies machen. So holte Domingo, <strong>de</strong>r immerhin<br />

schon mit 19 Jahren Puccini zu seiner Herzensangelegenheit<br />

gemacht hatte, erst 2006 die Oper „Edgar“ aus ihrem<br />

Schattendasein. In einer Gesamteinspielung und mit <strong>de</strong>m<br />

Dirigenten Alberto Veronesi. Und auch auf Domingos neuester<br />

Einspielung spielen „Edgar“ und Alberto Veronesi<br />

wie<strong>de</strong>r eine Hauptrolle. Denn gemeinsam mit <strong>de</strong>n Wiener<br />

Philharmonikern widmet er sich vollkommen unbekannten<br />

Versionen von Arien und Orchesterstücken, die bislang in<br />

<strong>de</strong>n Archiven schlummerten. Der Puccini-Experte Michael<br />

Kaye hat sie jetzt alle ausgegraben, die verworfenen Originalarien<br />

und Zweitfassungen aus „Edgar“, „La rondine“<br />

und „Manon Lescaut“. Und mit <strong>de</strong>r litauischen Starsopranistin<br />

Violeta Urmana beweist Domingo einmal mehr,<br />

wie unerschöpflich Puccinis verführerisches Espressivo<br />

einfach ist. • GF<br />

www.placido-domingo.<strong>de</strong><br />

Giacomo Puccini<br />

Puccini ritrovato<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 7455<br />

Violeta Urmana, Sopran<br />

Plácido Domingo, Tenor<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent:<br />

Alberto Veronesi<br />

veröffentlichung: 28. August<br />

Foto: Rafa Martin / DG<br />

Men<strong>de</strong>lssohn<br />

in neuem Gewand<br />

Die Klassikwelt ist im Jahr 2009 <strong>de</strong>rart mit Hän<strong>de</strong>l (250. To<strong>de</strong>stag)<br />

und Haydn (200. To<strong>de</strong>stag) beschäftigt, dass <strong>de</strong>r 200. Geburtstag<br />

Felix Men<strong>de</strong>lssohns leicht ein wenig unter <strong>de</strong>n Tisch fällt.<br />

Grund genug für das Gewandhausorchester Leipzig und seinen<br />

Chefdirigenten Riccardo Chailly, <strong>de</strong>n einstigen Gewandhaus-<br />

Kapellmeister mit einer außergewöhnlichen CD zu ehren, die<br />

ausschließlich Weltersteinspielungen beinhaltet: „Men<strong>de</strong>lssohn<br />

Discoveries“ präsentiert die „Londoner Fassung“ <strong>de</strong>r „Schottischen<br />

Symphonie“, ein Werk, an welchem <strong>de</strong>r Komponist von<br />

1829 bis 1842 gefeilt hat, auch nach <strong>de</strong>r Leipziger Uraufführung<br />

noch, die ihn zu einer umfangreichen Revision <strong>de</strong>r Ecksätze veranlasste.<br />

Zu diesem Zeitpunkt war das Werk allerdings längst<br />

in Druck gegeben, so dass die revidierte Fassung nur zur Lon-<br />

doner Erstaufführung <strong>de</strong>r „Schottischen“ verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>.<br />

Weitere „Men<strong>de</strong>lssohn Discoveries“ sind eine frühe, längere<br />

Fassung <strong>de</strong>r Ouvertüre „Die Hebri<strong>de</strong>n“ sowie das erst kürzlich<br />

von Marcello Bufalini vervollständigte Fragment <strong>de</strong>s Klavierkonzerts<br />

Nr. 3 e-Moll. Am Klavier: Roberto Prosseda, <strong>de</strong>r Pianist <strong>de</strong>r<br />

Welturaufführung, die im Februar 2007 in Berlin stattfand. • Hr<br />

www.riccardo-chailly.<strong>de</strong><br />

Men<strong>de</strong>lssohn wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckt:<br />

riCCArDo CHAilly<br />

Felix Men<strong>de</strong>lssohn<br />

Discoveries<br />

Decca CD 478 1525<br />

Foto: Sasha Gusov / Decca<br />

Roberto Prosseda,<br />

Klavier<br />

Gewandhausorchester<br />

leipzig<br />

Dirigent:<br />

Riccardo Chailly<br />

veröffentlichung: September<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 27


eingehört<br />

Spirituell: reGulA CurTi,<br />

TinA Turner und<br />

DeCHen SHAK-DAGSAy<br />

Jenseits von Rock<br />

Eine <strong>de</strong>r berühmtesten Rockröhren unserer Zeit ist überzeugte<br />

Buddhistin. Auf <strong>de</strong>m aktuellen Album „Beyond“ offenbart<br />

Tina Turner ihre innere, spirituelle Seite und (um<br />

einen ihrer größten Hits zu zitieren) „was Liebe damit zu<br />

tun hat“. Sie spricht allerdings nur, ihre Schwestern im<br />

Geiste, die Tibeterin Dechen Shak-Dagsay und die Schweizerin<br />

Regula Curti singen, und zwar gemeinsam. Die eine<br />

buddhistische Mantras, die an<strong>de</strong>re Texte aus <strong>de</strong>r katholischen<br />

Messe. Die tibetischen (pentatonischen) Melodien<br />

mischen sich wun<strong>de</strong>rbar mit <strong>de</strong>n gelegentlich an die Gregorianik<br />

angelehnten christlichen Gesängen. Gleich das<br />

erste <strong>de</strong>r dreizehn Stücke gibt – wie in klassischer Musik<br />

und in alten Texten üblich – das Thema vor, das sich dann<br />

wie ein Same zur Blüte entfaltet. Ein ätherisches Halleluja,<br />

ein mitsingbares tibetisches Lied, und Tina singt nicht, sie<br />

spricht von <strong>de</strong>r Liebe: „Nichts dauert ewig, niemand lebt<br />

für immer. Umarme <strong>de</strong>n Kreislauf <strong>de</strong>s Lebens: Das ist die<br />

größte Liebe. Beginne je<strong>de</strong>n Tag wie die Vögel mit Gesang.<br />

Singen trägt dich über alles hinaus, weit, weiter und immer<br />

weiter.“ Das ist die Rock-Magie <strong>de</strong>r Tina Turner: Sogar ihre<br />

Sprechstimme bringt die sinnliche Balance, wenn es zu<br />

überirdisch wird. • CS<br />

www.beyond-singing.<strong>de</strong><br />

Beyond<br />

Decca<br />

CD 476 3356<br />

Deluxe edition<br />

CD 476 3382<br />

28 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

Tina Turner,<br />

spoken message<br />

Regula Curti, Gesang<br />

Dechen Shak-Dagsay,<br />

Gesang<br />

Foto: Alberto Venzago<br />

Mozart-Funken<br />

Eine ganz beson<strong>de</strong>re Edition – zu einem sensationellen Preis!<br />

Alfred Bren<strong>de</strong>l trifft als Solist von Mozart-Klavierkonzerten auf<br />

einen kongenialen Dirigenten: <strong>de</strong>n Briten Sir Neville Marriner.<br />

Bren<strong>de</strong>l lebt seit <strong>de</strong>n 70er Jahren auf <strong>de</strong>r britischen Insel. Und<br />

<strong>de</strong>r englische Humor ließ zwischen Marriner und Bren<strong>de</strong>l ganz<br />

offensichtlich interpretatorische Funken sprühen: Die Musiker<br />

haben Phrasierung und Ornamentik <strong>de</strong>r Konzerte offenkundig<br />

gemeinsam studiert, um sie mal erzählerisch (langsame Sätze),<br />

mal kantabel (1. Satz, Finale) zum Leben zu erwecken. Für die<br />

Aufnahmen hat sich Bren<strong>de</strong>l eine Deka<strong>de</strong> Zeit gelassen: eine<br />

würdige Enzyklopädie <strong>de</strong>r Mozart’schen Klavierkonzerte, die<br />

gereift ist wie ein guter Rotwein. Klanglich sind die Aufnahmen<br />

Schätze <strong>de</strong>r Schallplattenära – auch auf CD! Die Aca<strong>de</strong>my of<br />

St Martin in the Fields ist auf Barock und Wiener Klassik spezialisiert<br />

und ist – <strong>de</strong>r Originalklang-Bewegung auf authentischen<br />

Barock-Instrumenten zum Trotz – bei <strong>de</strong>m transparenten, dy-<br />

namischen Klangbild geblieben. Da Alfred Bren<strong>de</strong>l auch nicht<br />

Hammerklavier, son<strong>de</strong>rn Steinway spielt, ist das eine i<strong>de</strong>ale<br />

Besetzung! • JPl<br />

Foto: Alecio <strong>de</strong> Andra<strong>de</strong> / Decca<br />

Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart<br />

Klavierkonzerte<br />

Decca 10 CDs 480 2599<br />

Lässt interpretatorische<br />

Funken sprühen:<br />

AlFreD BrenDel<br />

Alfred Bren<strong>de</strong>l, Klavier


Der klassische<br />

Fragebogen<br />

beantwortet von Yuja Wang<br />

XXXXXXXXXXXXXXXXX:<br />

PláCiDo DoMinGo<br />

Musik ist eine heilige<br />

Kunst, o<strong>de</strong>r …?<br />

Manchmal ja. Und manchmal<br />

glaube ich das Gegenteil.<br />

Das ist wirklich zu abstrakt.<br />

Könnten Sie wählen,<br />

in welcher Zeit hätten Sie<br />

gern gelebt?<br />

Je<strong>de</strong>nfalls nicht im<br />

20. Jahrhun<strong>de</strong>rt.<br />

Welchen Komponisten <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit wür<strong>de</strong>n Sie<br />

bitten, ein Stück für Sie zu<br />

komponieren?<br />

Chopin.<br />

Welche Aussage über<br />

Musik möchten Sie nie<br />

wie<strong>de</strong>r hören?<br />

Schön und unterhaltend.<br />

Welches war Ihre<br />

musikalisch aufregendste<br />

Begegnung?<br />

Das erste Mal Maria Callas zu<br />

hören.<br />

Welche Begegnung<br />

wür<strong>de</strong>n Sie in <strong>de</strong>r Fantasie<br />

gern herbeiführen?<br />

Bernstein. Karajan.<br />

Carlos Kleiber.<br />

Mit welcher Märchengestalt<br />

wür<strong>de</strong>n Sie sich<br />

i<strong>de</strong>ntifizieren?<br />

Die kleine Meerjungfrau.<br />

Wie sähe Ihr i<strong>de</strong>ales<br />

Publikum aus?<br />

Eines, das ich nicht sehen<br />

kann, aber <strong>de</strong>ssen Energie ich<br />

spüre.<br />

Auf welches nicht­<br />

musikalische Abenteuer<br />

wür<strong>de</strong>n Sie sich gern<br />

einmal einlassen?<br />

Allein wan<strong>de</strong>rn zu gehen –<br />

o<strong>de</strong>r zu tauchen, die Unterwasserwelt<br />

zu sehen,<br />

wo nie die Sonne scheint.<br />

Welches Musikstück<br />

treibt Ihnen <strong>de</strong>n Schweiß<br />

auf die Stirn?<br />

Fragen Sie mich lieber,<br />

welches Kostüm.<br />

Welches <strong>de</strong>r vier Temperamente<br />

– sanguinisch,<br />

melancholisch, cholerisch,<br />

phlegmatisch –<br />

entspricht Ihrem Wesen<br />

am ehesten?<br />

Es gibt vier Temperamente?!<br />

Ich schätze, ich schwanke<br />

zwischen allen vieren.<br />

Welches Buch liegt<br />

neben <strong>de</strong>r Stimmgabel<br />

und welches auf Ihrem<br />

Nachttisch?<br />

Ich lese am liebsten Sachbücher<br />

(wie „Das Universum in<br />

<strong>de</strong>r Nussschale“ von Stephen<br />

Hawking), weil mein eigenes<br />

Leben mir schon genug wie ein<br />

Roman vorkommt.<br />

Ihr musikalisches Credo?<br />

Ent<strong>de</strong>cke das Unerschöpfliche.<br />

Lebe im Jetzt.<br />

Chopin • Scriabin<br />

liszt • ligeti<br />

Sonaten und Etü<strong>de</strong>n<br />

Deutsche Grammophon<br />

CD 477 8140<br />

Welches Gericht käme<br />

nie auf Ihren Tisch?<br />

Unechte Ethno-Küche.<br />

Könnte man Ihnen<br />

in einem Sportstadion<br />

begegnen?<br />

Nein, ich bin zu ungeschickt.<br />

Der einzige Weg, eine<br />

Versuchung loszuwer<strong>de</strong>n,<br />

ist, ihr nachzugeben, sagte<br />

Oscar Wil<strong>de</strong>.<br />

Was sagen Sie?<br />

Das ist absolut richtig, und ich<br />

bin <strong>de</strong>r leben<strong>de</strong> Beweis dafür.<br />

YUJA WANG<br />

www.yuja-wang.<strong>de</strong><br />

Yuja Wang, Klavier<br />

Foto: Felix Broe<strong>de</strong> / DG<br />

www.KlassikAkzente.<strong>de</strong> 29


Bestsellerliste<br />

1_Mozart • Schubert • Beethoven • Wagner<br />

Sehnsucht<br />

Decca CD 478 1463<br />

Jonas Kaufmann, Tenor • Dirigent: Claudio Abbado<br />

Impressum<br />

KlassikAkzente wird herausgegeben von<br />

UNIVERSAL MUSIC Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin<br />

Telefon: 030/520 07 01 • E-Mail: info@klassikakzente.<strong>de</strong> • www.klassikakzente.<strong>de</strong><br />

Österreich: Universal Music GmbH • Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien • Telefon +43/1/811 212 07<br />

Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Music) • Konzept, Gestaltung:<br />

G9 Design GmbH, Hamburg, E-Mail: info@G9.com • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigle<strong>de</strong>r (Online-<br />

Redaktion), E-Mail: webteam@klassikakzente.<strong>de</strong> • Lukas Barwinski (Österreich), E-Mail: lukas.barwinski@<br />

umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Measha Brueggergosman • Jakob Buhre (JB) • Guido Fischer (GF)<br />

Georg Grün (GG) • Andreas Kluge • Eric Man<strong>de</strong>l • Jens Peter Launert (JPL) • Reinhard Lemelle (RL) • Harald<br />

Reiter (HR) • Christian Salvesen (CS) • Manfred Scheffner (MS) • Jörg Torp • Roger Willemsen • Marc Wirbeleit<br />

(MW) • Litho: fws <strong>de</strong>sign & repro GmbH, Berlin • Druck: mediaprint PerCom GmbH & Co. KG, Rendsburg<br />

Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-400<br />

verlagsservice@runze-casper.<strong>de</strong> • www.runze-casper.<strong>de</strong><br />

Ihre Adresse hat sich geän<strong>de</strong>rt? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse<br />

und unter <strong>de</strong>r Angabe Ihrer Kun<strong>de</strong>nnummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen fin<strong>de</strong>n) an:<br />

KlassikAkzente • A.-Nr. 5284 • Postfach 90 06 41 • 06058 Halle<br />

30 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

2_Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l<br />

Arien<br />

Deutsche Grammophon CD & DVD 477 8057<br />

Rolando Villazón, Tenor • Gabrieli Players • Dirigent: Paul McCreesh<br />

3_Chant: Music for Paradise<br />

Decca CD 476 6774<br />

Mönche <strong>de</strong>s Zisterzienserstifts Heiligenkreuz<br />

4_Georg Friedrich Hän<strong>de</strong>l<br />

Die Klaviersuiten<br />

Berlin Classics 3 CDs 782 124 164 522<br />

Ragna Schirmer, Klavier<br />

5_Men<strong>de</strong>lssohn<br />

Deutsche Grammophon CD + DVD 477 8001<br />

Anne-Sophie Mutter, Violine • Sir André Previn, Violine • Lynn Harrell,<br />

Cello • Gewandhausorchester Leipzig • Dirigent: Kurt Masur<br />

6_Wolfgang Ama<strong>de</strong>us Mozart Idomeneo<br />

Harmonia Mundi 3 CDs HMC 902 036.38<br />

B. Fink, Mezzosopran • K. Tarver, Tenor • N. Rivenq, Bariton • L. Tittoto,<br />

Bass u.a. • Freiburger Barockorchester • Dirigent: René Jacobs<br />

7_Duets<br />

Deutsche Grammophon CD 477 6456 Deluxe Edition CD & DVD 477 6578<br />

Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor<br />

Staatskapelle Dres<strong>de</strong>n • Dirigent: Nicola Luisotti<br />

8_Bel Canto<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7460<br />

Elīna Garanča, Mezzosopran • Filarmonica <strong>de</strong>l Teatro Comunale di<br />

Bologna • Dirigent: Roberto Abbado<br />

9_Chopin<br />

Deutsche Grammophon CD 477 7449 Deluxe Edition 477 7982<br />

Lang Lang, Klavier<br />

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Zubin Mehta<br />

10_Dennis<br />

Sony Classical CD 886 9747 0012<br />

Dennis Chmelensky, Knabensopran<br />

Dresdner Kapellsolisten • Dirigent: Helmut Branny<br />

11 Antal Doráti Haydn – Die Symphonien Decca • 12 Philippe Jaroussky Opium – Mélodies<br />

françaises Virgin Classics • 13 Anna Netrebko, Elīna Garanča I Capuleti e i Montecchi Deutsche<br />

Grammophon • 14 <strong>Daniel</strong> Barenboim Neujahrskonzert 2009 Decca • 15 Artemis Quartett The<br />

Piazzolla Project Virgin Classics • 16 Anne Sofie von Otter Bach – Arien Deutsche Grammophon<br />

17 Nikolaus Harnoncourt Die Jahreszeiten Deutsche Harmonia Mundi • 18 Arvo Pärt In<br />

principio ECM • 19 Christina Pluhar Monteverdi – Teatro d’amore Virgin Classics • 20 Helmut<br />

Schmidt Kanzler & Pianist Deutsche Grammophon<br />

Foto: Uli Weber / Decca<br />

Vorschau<br />

Die nächsten KlassikAkzente<br />

erscheinen Anfang Oktober<br />

mit folgen<strong>de</strong>n Themen:<br />

Opfer <strong>de</strong>r Oper<br />

Allein in Neapel wur<strong>de</strong>n im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt mehr als 4000<br />

Jungen kastriert, um entwe<strong>de</strong>r als gefeierte Opernstars<br />

auf Europas Bühnen bewun<strong>de</strong>rt zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aber entehrt<br />

und ge<strong>de</strong>mütigt ihr Leben zu fristen. Cecilia Bartoli<br />

erzählt ihre Geschichte(n).<br />

Chopins Anwalt<br />

Zu seinem 200. Geburtstag gibt es keinen geeigneteren Anwalt<br />

für das Œuvre <strong>de</strong>s großen polnischen Komponisten als <strong>de</strong>n fünffachen<br />

preisträger <strong>de</strong>s letzten Chopin-Wettbewerbs Rafał<br />

Blechacz. schon im preisträgerkonzert 2005 geriet das Warschauer<br />

publikum nach seinem ersten Klavierkonzert außer<br />

rand und Band!<br />

Die schönste Müllerin<br />

Erzählt die Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Kastraten:<br />

CECILIA BARTOLI<br />

Nach Auszügen aus schuberts nahezu vergessenen Opern<br />

auf seiner CD „sehnsucht“ widmet sich Jonas Kaufmann,<br />

„Deutschlands schönste stimme“, nun <strong>de</strong>m eigentlichen metier<br />

<strong>de</strong>s Wiener Komponisten und präsentiert seinen meisterhaften<br />

Liedzyklus vom armen müllerburschen auf großer Wan<strong>de</strong>rschaft.<br />

Unveröffentlichte Argerich<br />

Im WDr-Archiv schlummerten bis zu ihrer Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung<br />

durch die Deutsche Grammophon bislang unveröffentlichte Aufnahmen<br />

mit <strong>de</strong>r argentinischen Klavierlegen<strong>de</strong> Martha Argerich.<br />

Das Chopin-Jahr 2010 hat seine erste sensation!


Die besten Kandidaten<br />

für das Superwahljahr 2009!<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Fritz Wun<strong>de</strong>rlich<br />

OB BLOND, OB BRAUN<br />

Hil<strong>de</strong> Gü<strong>de</strong>n, Brigitte Fassbaen<strong>de</strong>r,<br />

Fritz Wun<strong>de</strong>rlich<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigenten: Böhm, Jochum, Stolz u.a.<br />

CD 480 2719<br />

Kathleen Battle<br />

NÄHE DES GELIEBTEN<br />

AUSGEWÄHLTE LIEDER VON<br />

SCHUBERT, MENDELSSOHN, MOZART,<br />

R. STRAUSS<br />

James Levine, Klavier<br />

Karl Leister, Klarinette<br />

CD 480 2637<br />

Montserrat Caballé<br />

DONIZETTI: LUCIA DI<br />

LAMMERMOOR (QS)<br />

Montserrat Caballé, José Carreras<br />

Claes H. Ahnsjö, Samuel Ramey u.a.<br />

New Philharmonia Orchestra<br />

Dirigent: Jesús López Cobos<br />

CD 480 2718<br />

Kurt Masur<br />

GRIEG: PEER GYNT<br />

Edith Wiens, Nicole Heesters,<br />

Friedhelm Eberle u.a.<br />

Gewandhausorchester Leipzig<br />

Dirigent: Kurt Masur<br />

CD 480 2775<br />

Arturo Bene<strong>de</strong>tti<br />

Michelangeli<br />

BALLADEN, MAZURKEN,<br />

PRÉLUDES<br />

BRAHMS, CHOPIN, DEBUSSY<br />

Arturo Bene<strong>de</strong>tti Michelangeli, Klavier<br />

CD 480 2235<br />

Die aktuellen Neuheiten <strong>de</strong>r beliebtesten<br />

Klassik-Serie ab 21. August im Fachhan<strong>de</strong>l!<br />

www.eloquence-klassik.<strong>de</strong><br />

Lorin Maazel<br />

DVORÁK: ˇ SINFONIEN 7 & 8<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Dirigent: Lorin Maazel<br />

CD 480 1759<br />

Viktoria Mullova<br />

BRAHMS: VIOLINKONZERT<br />

Viktoria Mullova, Violine<br />

Piotr An<strong>de</strong>rszewski, Klavier<br />

Berliner Philharmoniker<br />

Dirigent: Claudio Abbado<br />

CD 480 2615<br />

Sir Neville Marriner<br />

FLÖTENKONZERTE<br />

MOZART, STAMITZ, MERCADANTE<br />

Irena Grafenauer, Flöte<br />

Aca<strong>de</strong>my of St Martin in the Fields<br />

Dirigent: Sir Neville Marriner<br />

CD 480 1747<br />

Vittorio Antonellini<br />

MANDOLINENKONZERTE<br />

BARBELLA, GIULIANI, VIVALDI U.A.<br />

Silvia & Takashi Ochi, Ugo Orlandi,<br />

Mandoline<br />

Solisti Aquilani<br />

Dirigenten: Antonellini, Kuentz u.a.<br />

CD 480 2624<br />

Pinchas Zukerman<br />

VIRTUOSE VIOLAKONZERTE<br />

BACH, TELEMANN, VIVALDI U.A.<br />

Massimo Paris, Pinchas Zukerman, Viola<br />

I Musici, St Paul Chamber Orchestra u.a.<br />

CD 480 1751<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5


© Decca / Scholzshootspeople<br />

D E U TSCH L A N D IST BE R ü H M T<br />

f ü R SE I N E KO M p O N IST E N .<br />

J E T Z T A U CH f ü R SE I N E Sä N G E R .<br />

J O N AS K A U f M A N N .<br />

D E U TSCH L A N DS SCH ö NST E ST I M M E .<br />

SE H NS U CH T. DI E N E U E CD M I T A R I E N VO N<br />

MOZ A R T B IS WA GN E R . A B SOf OR T I M H A N D E L .<br />

J O N AS K A U f M A N N L I V E : 11 . 10 . 0 9 D ü SSE L D OR f / 22 . 10 . 0 9<br />

B A D E N - B A D E N / 19 . 05 . 10 H A M BU R G / 25 . 05 . 10 M ü N CH E N<br />

T I C KE TS U N D V I D E OS A U f W W W. J O N AS - K A U f M A N N . N E T

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