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Daniel Hope Renée Fleming Danielle de Niese

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Magazin<br />

Neue Musik neu ent<strong>de</strong>cken<br />

Anlässlich <strong>de</strong>r Feierlichkeiten zum 90. Bauhaus-Jubiläum zeichnet<br />

eine neue CD <strong>de</strong>n faszinieren<strong>de</strong>n Neuanfang nach, <strong>de</strong>n die <strong>de</strong>utsche Musikkultur<br />

während <strong>de</strong>r „Bewegten Zeiten“ <strong>de</strong>r Weimarer Republik durchmachte.<br />

Nach <strong>de</strong>n schweren Jahren <strong>de</strong>s<br />

Ersten Weltkriegs waren zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r neuen Republik viele<br />

Menschen in Deutschland orientierungs­<br />

und illusionslos. Alte<br />

Regeln hatten ihren Sinn verloren,<br />

nichts schien mehr sicher.<br />

Gleichzeitig gab dies Raum für<br />

neue Möglichkeiten: Es konnte<br />

frei experimentiert wer<strong>de</strong>n, es<br />

wur<strong>de</strong> nach neuen Regeln und<br />

Zielen gesucht, als könne man<br />

ganz neu beginnen und aus<br />

<strong>de</strong>m Nichts schöpfen. Walter<br />

Gropius, <strong>de</strong>r Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

Bauhauses, formulierte: „Diese<br />

ungeheuer interessante, i<strong>de</strong>engeschwängerte<br />

Zeit ist reif dafür<br />

zu etwas positiv Neuem zusammengehämmert<br />

zu wer<strong>de</strong>n.“<br />

Im 1920 neu zusammengefassten<br />

Groß­Berlin, mit seinen<br />

fast 4 Millionen Einwohnern damals<br />

eine <strong>de</strong>r größten Städte<br />

<strong>de</strong>r Welt, fan<strong>de</strong>n viele <strong>de</strong>r aufregen<strong>de</strong>n<br />

musikalischen Neuerungen<br />

einen Wirkungsort, eingeleitet<br />

und geför<strong>de</strong>rt vor allem<br />

durch die kulturpolitischen Maß­<br />

12 www.KlassikAkzente.<strong>de</strong><br />

nahmen von Leo Kestenberg,<br />

<strong>de</strong>r ab 1919 Referent für musikalische<br />

Angelegenheiten im<br />

Preußischen Ministerium für<br />

Wissenschaft, Kunst und Volksbildung<br />

wur<strong>de</strong>.<br />

So fan<strong>de</strong>n sich viele <strong>de</strong>r<br />

heute bekanntesten Komponisten<br />

<strong>de</strong>r Neuen Musik wie<br />

Arnold Schönberg, Paul Hin<strong>de</strong>mith,<br />

Ernst Křenek o<strong>de</strong>r Kurt<br />

Weill in <strong>de</strong>n 20er Jahren in Berlin<br />

ein. Aber auch heute weniger<br />

bekannte o<strong>de</strong>r nahezu vergessene<br />

Komponisten wie etwa die<br />

aus <strong>de</strong>m Osten zugewan<strong>de</strong>rten<br />

Heinz Tiessen, Emil Bohnke und<br />

Eduard Erdmann sind auf dieser<br />

CD wie<strong>de</strong>r zu ent<strong>de</strong>cken.<br />

Weniger dogmatisch ausgerichtet<br />

o<strong>de</strong>r stur linear voranschreitend,<br />

ergibt sich so ein differenzierteres<br />

und äußerst facettenreiches<br />

Bild <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Neuen Musik zu Zeiten <strong>de</strong>r<br />

Weimarer Republik, bis diese mit<br />

<strong>de</strong>r Machtergreifung <strong>de</strong>r Nationalsozialisten<br />

ein schreckliches<br />

En<strong>de</strong> nahm.<br />

Busoni • Berg • Hin<strong>de</strong>mith • Křenek<br />

Schulhoff • Weill u.a.<br />

Bewegte Zeiten – Neue Musik<br />

in <strong>de</strong>r Weimarer Republik 1919–1933<br />

Deutsche grammophon<br />

2 CDs 480 2471<br />

Verschie<strong>de</strong>ne interpreten, Orchester<br />

und Dirigenten<br />

Von Ferruccio Busoni bis zu<br />

seinem Schüler Kurt Weill, von<br />

Franz Schreker bis zu seinem<br />

zeitweiligen Schüler Ernst Křenek,<br />

von Heinz Tiessen bis zu<br />

seinem Kompositionsschüler<br />

Eduard Erdmann, von Alexan<strong>de</strong>r<br />

von Zemlinsky, über Arnold<br />

Schönberg bis zu Alban Berg<br />

sind auf dieser CD verschie<strong>de</strong>ne<br />

Richtungen vertreten, die<br />

dann auch nicht in je<strong>de</strong>m Falle<br />

geradlinig sich von Lehrer zu<br />

Schüler fortsetzen und zu<strong>de</strong>m<br />

mit Bohnke, Kempff, Hin<strong>de</strong>mith<br />

und Schulhoff wie<strong>de</strong>r ganz an<strong>de</strong>re<br />

„Kontrapunkte“ fin<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufnahmen sind von<br />

erstklassigen Interpreten ein­<br />

gespielt, darunter die Berliner<br />

Symphoniker und das Royal<br />

Concertgebouw, die Dirigenten<br />

Sinopoli, Karajan und Gardiner,<br />

das Hagen Quartett sowie die<br />

Solisten Kim Kashkashian, Anne<br />

Sofie von Otter und Dietrich<br />

Fischer­Dieskau.<br />

Jörgen Torp<br />

www.die-mo<strong>de</strong>rne-hoeren.<strong>de</strong><br />

Mo<strong>de</strong>ll Bauhaus –<br />

die Ausstellung<br />

Martin-Gropius-Bau<br />

Nie<strong>de</strong>rkirchnerstraße 7<br />

10963 Berlin<br />

22. Juli bis 4. Oktober 2009<br />

Täglich 10–20 Uhr<br />

Information und Buchung:<br />

(01805) 999 62 37 70<br />

besucher@<br />

mo<strong>de</strong>ll-bauhaus.<strong>de</strong><br />

Bild: Ludwig Mies van <strong>de</strong>r Rohe © VG Bild-Kunst

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