Zustandsautomaten - Lehrstuhl Technische Informatik, Universität ...
Zustandsautomaten - Lehrstuhl Technische Informatik, Universität ...
Zustandsautomaten - Lehrstuhl Technische Informatik, Universität ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
2 Theorie<br />
2.1 Definition eines endlichen <strong>Zustandsautomaten</strong><br />
Nach der ersten noch sehr intuitiv gehaltenen Vorstellung eines <strong>Zustandsautomaten</strong> erfolgt<br />
nun die formale Definition.<br />
Ein endlicher Zustandsautomat (FSM) ist danach durch ein 6-Tupel charakterisiert:<br />
Dabei sind E, A und Z endliche Mengen, z0 ist ein Element aus Z, und δ und ω sind<br />
Funktionen. Die Eingabemenge E aus dem Getränkeautomat-Beispiel des vorigen Kapitels<br />
beispielsweise enthält als Elemente den Münzeinwurf, die "Kaffee-Taste" usw. Die<br />
Ausgabemenge A hingegen beinhaltet die Ausgabe der jeweiligen Getränke, aber auch<br />
"nichts". Z wiederum besteht unter anderem aus dem "Kaffee-Zustand", dem "Warte-<br />
Zustand" usw., z0 (der Startzustand) ist in diesem Fall der "Bereitschafts-Zustand". Die<br />
beiden Funktionen δ und ω schließlich sind Abbildungen zwischen diesen drei Mengen.<br />
Jeder auf diese Weise beschriebene Zustandsautomat läßt sich in einem sogenannten<br />
Schaltwerk implementieren. Dabei handelt es sich um eine technische Realisierung des FSM<br />
mithilfe von Logikbausteinen. Die grundlegenden Merkmale eines Schaltwerkes und zwei<br />
verschiedene Schaltwerkstypen (Moore und Mealy) werden im nächsten Unterkapitel<br />
vorgestellt.<br />
2.2 Schaltwerke<br />
FSM = ( E, A, Z, z0, ω, δ )<br />
E: Eingabemenge (endlich)<br />
A: Ausgabemenge (endlich)<br />
Z: Zustandsmenge (endlich)<br />
z0: Startzustand<br />
ω: Funktion zur Berechnung der aktuellen Ausgabe<br />
δ: Funktion zur Berechnung des Folgezustandes<br />
Wie in dem vorigen Abschnitt angedeutet, lassen sich endliche <strong>Zustandsautomaten</strong> in<br />
Schaltwerken technisch realisieren.<br />
2.2.1 Kurze Definition eines Schaltwerkes<br />
Ein Schaltwerk setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen:<br />
- aus Schaltnetzen: diese bestehen aus logischen Verknüpfungen. In den folgenden<br />
Beispielen für ein Moore- und ein Mealy-Schaltwerk realisieren die Schaltnetze jeweils<br />
die δ- und die ω-Funktion (s. Abb. 3 und 4).<br />
- aus einem Speicher. Dieser ermöglicht uns in den vorliegenden Fällen den jeweiligen<br />
augenblicklichen Zustand abzuspeichern und auf die beiden Schaltnetze, die die beiden<br />
Funktionen darstellen, rückzukoppeln (s. Abb. 3 und 4).<br />
6