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Milde, Biese, Aland - Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt eV

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GEWÄSSERVORSTELLUNG<br />

Landesanglerverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e. V. im DAV<br />

Ein Fluss – 3 Namen „<strong>Milde</strong>, <strong>Biese</strong>, <strong>Aland</strong>“<br />

Das Gewässersystem der <strong>Milde</strong>, der <strong>Biese</strong> und<br />

des <strong>Aland</strong>s weist eine Gesamtlänge von ca. 110<br />

km und ein Einzugsgebiet von etwa 1864 km2<br />

auf. Die Quelle der <strong>Milde</strong> liegt südöstlich von<br />

Gardelegen auf einer Höhe von ca. 70 m über<br />

NN. Nahe der Ortschaft Gardelegen münden<br />

linksseitig der Weteritzbach und rechtsseitig<br />

der Laugebach in die <strong>Milde</strong>. Unterhalb von Kalbe<br />

fl ießt von rechts der Secantsgraben unweit<br />

der Ortschaft Butterhorst in die <strong>Milde</strong>. Weiter<br />

fl ussabwärts mündet die Untere <strong>Milde</strong> etwa<br />

in Höhe Messdorf linksseitig in das Untersuchungsgewässer.<br />

Ab der Ortschaft Beese heißt<br />

das Fließgewässer <strong>Biese</strong> und nimmt bei Gladigau<br />

den rechtsseitig gelegenen Augraben auf.<br />

Der größte Nebenfl uss ist die Uchte (Einzugsgebiet<br />

ca. 507 km2), welche sich unterhalb von<br />

Osterburg mit der <strong>Biese</strong> vereinigt. Oberhalb<br />

von Seehausen mündet der Taube <strong>Aland</strong> in<br />

den Fluss, der nun den Namen <strong>Aland</strong> trägt.<br />

Das Gewässersystem wurde in der Vergangenheit<br />

stark von Menschenhand beeinfl usst,<br />

z. T. stark ausgebaut und standorttypische Gehölze<br />

(Auen) sind kaum noch vorhanden. Be-<br />

<strong>Aland</strong> bei Scharpenhufe<br />

14 Angler und Fischer in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

gradigungen, Regelprofi le, fehlende Ufervegetation<br />

und Stauanlagen charakterisieren<br />

große Strecken des Gewässers als naturfern.<br />

Der Fluß weist in seinem gesamten Verlauf<br />

14 Stauanlagen auf, welche bis auf 3 Anlagen<br />

(Wehr Speicher Schliecksdorf, Sohlgleite Seehausen,<br />

Wassermühle Kalbe) halbjährig (ca.<br />

Mitte April–Mitte Oktober) oder bei Hochwasser<br />

gesetzt werden.<br />

Oberhalb von Gardelegen weist die <strong>Milde</strong><br />

eine hoch anstehende Sohle mit Wiesencharakter<br />

sowie in Richtung Kalbe auch größere<br />

Einschnittstiefen und eine breite Gewässersohle<br />

auf. Im Bereich der <strong>Biese</strong> kommt es<br />

aufgrund fehlender Beschattung zu starkem<br />

Pfl anzenwachstum (gesamte Sohlbreite) und<br />

z. T. zu einer Unterbrechung des Fließgewässercharakters.<br />

Im Unterlauf ist der <strong>Aland</strong> bis unterhalb von<br />

Seehausen eingedeicht. Das Gewässer ist hier<br />

überwiegend naturfern (Regelprofi le, Begradigung,<br />

fehlender Uferbewuchs) und aufgrund<br />

der Profi lbreite z. T. auch sehr fl ach. Bei<br />

Wanzer ist der <strong>Aland</strong> naturnah, er zeigt einen<br />

schlängelnden Verlauf (Gleit- Prallhangstrukturen)<br />

und typische gewässerbegleitende<br />

Gehölze.<br />

Verunreinigungen des Gewässersystems z. B.<br />

durch Stärkefabriken sind bereits aus dem 19.<br />

Jahrhundert bekannt (von dem BORNE 1883).<br />

Die jährlichen Gewässergüteberichte des Landesamtes<br />

für Umweltschutz <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

geben Auskunft über die Wasserbeschaffenheit<br />

von <strong>Milde</strong>/<strong>Biese</strong>/<strong>Aland</strong>. Kommunale Einleitungen<br />

(z. B. Gardelegen, Osterburg, Seehausen)<br />

und Einträge aus der Landwirtschaft<br />

beeinfl ussen die Wasserbeschaffenheit (LAU<br />

LSA 1994-1999).<br />

Betrachtet man die Jahre 1990, 1995 und 2000<br />

hinsichtlich der biologischen Beschaffenheit<br />

des Wassers, so ergibt sich folgendes Bild<br />

(MRLU LSA 1997b, LAU LSA 2001):<br />

Im Jahr 1990 wies die <strong>Milde</strong> nur eine kleine<br />

Strecke unterhalb der Quelle die Güteklasse<br />

II (mäßig belastet) und bis auf den durch<br />

die Kläranlage Gardelegen belasteten Bereich<br />

unterhalb von Gardelegen bis Schenkenhorst<br />

(Güteklasse III – stark verschmutzt) die Güteklasse<br />

II-III (kritisch belastet) auf. 1995 und<br />

auch im Jahr 2000 konnte das Gewässer von<br />

der Quelle bis Gardelegen der Güteklasse II<br />

und bis zur <strong>Biese</strong> der Güteklasse II-III zugeordnet<br />

werden.<br />

Die <strong>Biese</strong> wies 1990 ab Beese (<strong>Milde</strong>) bis Klein<br />

Rossau die Güteklasse II-III, bis Osterburg die<br />

Klasse II und unterhalb von Osterburg die Güteklasse<br />

III (Einleitungen Osterburg, Uchte)<br />

und später II-III auf. 1995 konnte die gesamte<br />

Strecke von Beese bis Osterburg der Güteklasse<br />

II und der <strong>Biese</strong>bereich unterhalb Osterburg<br />

der Klasse II-III zugeordnet werden. Diese Einstufung<br />

erfolgte auch im Jahr 2000.<br />

Der <strong>Aland</strong> war 1990 im Bereich und oberhalb<br />

der Ortschaft Seehausen kritisch belastet<br />

(GK: II-III) und unterhalb der Stadt (kommunale<br />

Einleitungen und landw. Einträge) sogar<br />

stark verschmutzt (GK: III). 1995 entsprach<br />

der <strong>Aland</strong> von der Einmündung des Tauben<br />

<strong>Aland</strong>s bis zur Mündung in die Elbe der Güteklasse<br />

II-III. Seit dem Jahr 2000 hatte sich die<br />

Situation nicht wesentlich verändert.<br />

Aufgrund der Messungen und Einstufungen<br />

ist eine zunehmende Verbesserung der Wassergüte<br />

in <strong>Milde</strong>/<strong>Biese</strong> und <strong>Aland</strong> besonders<br />

in den ersten Jahren nach 1990 zu verzeichnen.<br />

Hierbei wirkte sich besonders der Bau von<br />

Kläranlagen aus. Aufgrund bestehender Belastungen<br />

(Kommunen/ Landwirtschaft) und<br />

der eingeschränkten Selbstreinigungskraft<br />

<strong>Milde</strong> bei Karritz<br />

des Gewässers, vor allem in den naturfernen<br />

Abschnitten, erfolgte in den letzten Jahren keine<br />

wesentliche Änderung der biologischen als<br />

auch der chemischen Beschaffenheit des Wassers.<br />

Hinsichtlich des Sauerstoffhaushaltes sowie<br />

der organischen bzw. der Nährstoffbelastung<br />

können <strong>Biese</strong> und <strong>Aland</strong> als mäßig bis<br />

kritisch belastet eingestuft werden, wobei<br />

im Vergleich der Untersuchungsjahre Veränderungen<br />

auftreten, die hauptsächlich hydrologisch-meteorologisch<br />

bedingt sind (LAU LSA<br />

1994-1999).

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