Milde, Biese, Aland - Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt eV

Schleppangeln jetzt auch in
Sachsen-Anhalt – Teil II
Anfang Mai war es endlich soweit. Die
Schonzeit des Hechtes, eines der beliebtesten
Raubfi sche, war vorbei. Einige
Angler fi ngen beim Schleppangeln schöne
Hechte. Es hatten aber nicht alle Erfolg. Hierfür
gibt es aber verschiedene Gründe. Durch
das warme Frühjahr war der Hecht nicht besonders
aggressiv. Auch die Wetterschwankungen
wirkten sich durchaus negativ auf
die Fangergebnisse aus. Wie bei allen anderen
Angelmethoden muss man auch beim
Schleppangeln seine Erfahrungen sammeln.
Im Zeitraum von Mai bis Juli fi ng ich persönlich
11 Hechte mit einem Durchschnitt von ca.
70 cm Länge. Ich angelte hierbei vom Boot in
Gewässern von über 200 ha. Fünf Hechte gingen
mir beim Schleppangeln an den Haken.
Meinen schönsten Fang machte ich allerdings
beim herkömmlichen Spinnangeln vom Boot
aus. Ich fi ng an einem Julinachmittag innerhalb
von 3 Stunden einen Hecht von 85 cm mit
12 Pfund und darauf einen
von knapp einem Meter mit
stattlichen 17,5 Pfund. Köder
waren hierbei ein 2-teiliger
Wobbler bzw. ein Gummifi
sch von Paladin. Mehr als
die Hälfte meiner Angelzeit
schleppte ich mit Kunstköder
und hatte weitaus weniger
Anbisse. Wie man daran
sieht, kommt es immer auf
bestimmte Situationen an,
welche Angelmethode vom
Erfolg gekrönt ist. Der Vorteil
beim Schleppen besteht
darin, dass man große Flächen
eines Gewässers mit
Hilfe eines Echolotes in kur-
Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e. V. im DAV
zer Zeit abfi schen kann. Dabei lernt man auch
gleich die Bodenstruktur der abgefahrenen
Fläche besser kennen.
Ist das Gewässer ohne Bodenstruktur, wie in
Anglerkreisen auch „Bodenwanne“ genannt,
hat man sehr gute Aussichten beim Schleppangeln.
Findet man aber Strukturen wie z.B.
Kanten, Platoos, versunkene Bäume usw.,
dann markiere ich mir diese Stellen mit einer
sogenannten „H“ Boje. Diese Boje rollt Schnur
selbstständig von sich ab und bleibt bei
Grundberührung an der erforderlichen Stelle
stehen. Diese Stelle wird jetzt von mir intensiv
mit verschiedenen Kunstködern beangelt.
Durch genauere Köderführung hat man gute
Aussichten einen Raubfi sch zu fangen.
In Sachsen-Anhalt ist auf den großen Seen
verhältnismäßig wenig Bootsverkehr. Vermutlich
hat deshalb ein Boot einen größeren
Scheuchfaktor, als auf viel befahrenen Gewässern.
Ich hatte beim Schleppen mehr Er-
Der „Seehund ist im Fachhandel für ca. 50,00 € zu erwerben
folg, wenn mein Köder 40-60 Meter hinter
dem Boot lief. Mit gefl ochtenen Schnüren ist
es kein Problem, auf dieser Distanz Kontakt
zum Köder zu erhalten bzw. den Raubfi sch sicher
zu haken.
Für das Schleppen entlang der Schilfkante bietet
sich ein sehr gutes Hilfsmittel, der sogenannte
Sideplaner, auch „Seehund“ genannt,
an. Der „Seehund“ schwimmt an der Oberfl äche
und wirkt wie ein Scheerbrett. Er transportiert
den Kunstköder inkl. Angelschnur weit
seitlich neben dem Boot. Bei einem Biss öffnet
sich eine Auslöseklemme am „Seehund“, welcher
dann entlang der Schnur Richtung Köder
gleitet. Es ist daher zum empfehlen, ca. 1,5
m vor dem Köder einen Stopper anzubringen.
Der Fisch wird mit zusammen mit dem „Seehundes“
gedrillt!
Zu weiteren Fragen, hinsichtlich zum Thema
Schleppen, können wir Sie ausführlich in meinen
beiden Geschäften „Internationale Angelgeräte“
beraten. Sämtliches Zubehör für ein
erfolgreiches Schleppangeln haben wir natürlich
immer vorrätig.
Petri Heil wünscht Ihnen Frank Tetzlaff. √
Angler und Fischer in Sachsen-Anhalt 19
ANGELTECHNIKEN