Milde, Biese, Aland - Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt eV
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Für das Flusssystem <strong>Milde</strong>, <strong>Biese</strong>, <strong>Aland</strong> einschließlich<br />
der einmündenden Uchte, Unteren<br />
<strong>Milde</strong> sowie des Augrabens, Secantsgrabens,<br />
des Laugebaches bei Gardelegen sowie der Bäcke<br />
ab Schwiesau sind insgesamt 21 Fischarten<br />
beschrieben worden (LANDESHAUPTARCHIV<br />
BRANDENBURG, von dem BORNE 1883).<br />
Im Oberlauf des untersuchten Gewässers<br />
(<strong>Milde</strong>) und deren Nebenbächen kamen und<br />
kommen in bestimmten Abschnitten Salmoniden<br />
wie die Bachforellen und durch Besatz<br />
der Angler heute auch Regenbogenforellen<br />
vor. Eine dort vorkommende typische Begleitfi<br />
schart ist die Schmerle. Diese Strecken können<br />
deshalb auch der unteren Forellenregion<br />
zugeordnet werden.<br />
Von dem BORNE 1883 zählt die <strong>Milde</strong> fl ussabwärts<br />
ab Gardelegen hauptsächlich zur Blei-<br />
Region und nach Angaben zur historischen<br />
Fischfauna sind Hecht, Barsch, Schleie und<br />
Plötze für die <strong>Milde</strong> typisch. Fangangaben der<br />
Angler aus den 90er Jahren belegen neben einigen<br />
Bachforellen und Regenbogenforellen<br />
die dominante Rolle von z. B. Blei, Güster, Plötze,<br />
Rotfeder, Hecht, Barsch, Aal und Karpfen.<br />
Im Bereich Kalbe bis Brunau weist von dem<br />
BORNE 1883 auf ein Vorkommen von Barben<br />
hin. Zwischen 1998 und 2000 wurden von<br />
Gardelegen bis zur Einmündung des Secantsgrabens<br />
22 Barben (kein Besatz!) gefangen.<br />
Im weiteren Verlauf der <strong>Milde</strong>/ <strong>Biese</strong> und des<br />
<strong>Aland</strong>es fehlen historische wie aktuelle Nachweise<br />
der Barbe. Es dominieren zunehmend<br />
Vertreter der Blei-Region wie Blei, Güster, Plötze,<br />
Rotfeder, Hecht, Zander, Aal, Karpfen und<br />
Wels.<br />
Es treten aber weiterhin auch regelmäßig Begleitfi<br />
scharten der Äschen- und Barbenregion<br />
(Döbel, Hasel, Gründling, Rapfen, Ukelei, Zander<br />
aber auch Blei, Plötze und Hecht besonders<br />
in Bereichen mit erhöhter Strömungsdiversität<br />
und harten Untergründen (z. B. Brücke Hagenau,<br />
Osterburg) auf.<br />
Das Flusssystem der unteren <strong>Milde</strong>/ der <strong>Biese</strong><br />
und des <strong>Aland</strong>s lässt sich weitgehend der<br />
Bleiregion zuordnen. Im Untersuchungsbereich<br />
des unteren <strong>Aland</strong>s wird dies durch Befi<br />
schungsergebnisse (GAUMERT et al. 2001) als<br />
auch durch von dem BORNE 1883 bestätigt. Eine<br />
typische Barbenregion fehlt, jedoch können in<br />
strukturreichen geeigneten Abschnitten auch<br />
Barben vorkommen bzw. typische Vertreter<br />
der Barben- oder Äschenregion stärker in Er-<br />
Landesanglerverband <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> e. V. im DAV<br />
scheinung treten. Derzeit verhindert der z. T.<br />
stark ausgebaute Zustand des Gewässers, die<br />
Gewässerunterhaltung und die ganzjährig (2<br />
Bauwerke) bzw. halbjährig nicht vorhandene<br />
ökologische Durchgängigkeit die Ausbildung<br />
eines natürlichen Gewässerlaufes.<br />
Zwischen Kalbe (<strong>Milde</strong>) und der Brücke Scharpenhufe<br />
– Wahrenberg (<strong>Aland</strong>) wurden bei<br />
den Untersuchungen im Jahr 2000 insgesamt<br />
20 Fischarten nachgewiesen. Kontrollbefi<br />
schungen und Bestandserhebungen (1992-<br />
2000) ergaben vom Oberlauf der <strong>Milde</strong> bis zur<br />
Mündung des <strong>Aland</strong>s in die Elbe bisher 33 Arten.<br />
Davon zählen Amurkarpfen, Silberkarpfen zur<br />
nicht heimischen (autochthonen) Fischfauna.<br />
Die Regenbogenforelle wird nach dem Bundesartenschutzgesetz<br />
als heimische Fischart<br />
für Deutschland eingestuft, gilt hier aber<br />
<strong>Biese</strong> bei Osterburg<br />
als „gebietsfremd“ (natürliche Reproduktion<br />
in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> bisher nicht bekannt) und<br />
kann nur durch Besatzmaßnahmen erhalten<br />
werden. Der Karpfen wurde schon in der Vergangenheit<br />
in der Elbe/Altmark (LANDES-<br />
HAUPTARCHIV BRANDENBURG) gefangen<br />
und wurde in den letzten Jahren regelmäßig<br />
<strong>Biese</strong> bei <strong>Biese</strong>hof<br />
durch Anglervereine im Gewässer eingesetzt<br />
und gefangen.<br />
Nachweise vom Wels, der für das Gewässer beschrieben<br />
ist, gelangen in den letzten 20 Jahren<br />
nicht.<br />
Barben wurden dagegen aktuell durch Fänge<br />
der Angler nachgewiesen. Die Entwicklung<br />
dieses Barbenbestandes bleibt jedoch abzuwarten<br />
und wird im Wesentlichen von einer<br />
ökologischen Aufwertung des Fließgewässersystems<br />
<strong>Milde</strong>/<strong>Biese</strong>/<strong>Aland</strong> (Wasserqualität,<br />
Durchgängigkeit, Renaturierung, Gewässerunterhaltung)<br />
in der Zukunft abhängen.<br />
Historische Nachweise belegen für <strong>Milde</strong>/<strong>Biese</strong>/<strong>Aland</strong><br />
einschließlich der Nebengewässer<br />
ein Vorkommen von mindestens 21 Fischarten.<br />
In den hauptsächlich auf Befragungen basierenden<br />
Angaben fehlen jedoch meist Hinweise<br />
auf bestimmte, wirtschaftlich unbedeutende<br />
Fischarten (z. B. Stichlinge, Steinbeißer,<br />
Schmerle, Schlammpeitzger, Moderlieschen,<br />
Zope, Karausche) und einige Arten wurden<br />
wahrscheinlich noch nicht unterschieden<br />
und getrennt erfasst. Einige Arten (z. B. Stecherlinge,<br />
Steinbeißer, Karutschen, Bitterlinge,<br />
Karpfen aber auch Neun augen, Lachse<br />
und Störe (LANDESHAUPTARCHIV BRANDEN-<br />
BURG) wurden für die Elbe in der Altmark beschrieben,<br />
so dass die Zahl der früher tatsächlich<br />
im Untersuchungsgewässer bzw. deren<br />
Unterlauf vorkommenden Fischarten deutlich<br />
über 21 gelegen haben dürfte.<br />
Angler und Fischer in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 15<br />
GEWÄSSERVORSTELLUNG