Nachwachsende Rohstoffe - Lehrmaterialien für den ...
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Mehr zu Tensi<strong>den</strong><br />
(Seifen und Detergenzien)<br />
siehe Folie 7 und zu<br />
Polymeren (Lacke, Klebstoffe<br />
und Kunststoffe) siehe Folie 9.<br />
Anteilen produzieren. Neben der traditionellen Pflanzenzüchtung<br />
mit systematischen Kreuzungsexperimenten<br />
sind auch gentechnologische Metho<strong>den</strong> viel<br />
versprechend.<br />
Die reaktiven Zentren von Fetten, wie die Carbonsäuregruppe,Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen<br />
sowie Hydroxyfunktionen (Rizinusöl),<br />
erlauben zahlreiche Umsetzungen.<br />
Die Chemie von Fetten und Ölen wird zur Unterscheidung<br />
von der Petrochemie Oleochemie<br />
genannt.<br />
Natürliche Fette und Öle wer<strong>den</strong> wegen ihres Preises<br />
vor allem zu hochwertigen Produkten weiterverarbeitet.<br />
Dabei dominieren Tenside und Polymere.<br />
Auch in vielen kosmetischen und pharmazeutischen<br />
Produkten sind Fette, Öle sowie daraus hergestellte<br />
Substanzen enthalten, man <strong>den</strong>ke an Shampoos,<br />
Schaum- und Duschbäder, Puder oder Cremes.<br />
Cremes sind Emulsionen aus Ölen und Wasser,<br />
meist unter Zusatz von Parfüm oder hautpflegen<strong>den</strong><br />
Substanzen.<br />
Auch Emulgatoren, die die Mischung von Öl und<br />
Wasser ermöglichen, wer<strong>den</strong> oft aus pflanzlichen<br />
und tierischen Fetten synthetisiert.<br />
Fette sind aber auch Grundlage medizinischer Salben,<br />
deren Hauptkomponente allerdings meist<br />
nicht Wasser, sondern Wachs ist – Bienenwachs,<br />
Wollwachs von Schafen – oder tierische Fette wie<br />
Rindertalg und Schweineschmalz.<br />
Heutzutage wer<strong>den</strong> tierische Fette oft durch<br />
pflanzliche Fette ersetzt: So kann anstelle von Rindertalg<br />
auch Palm- oder Rapsöl verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
Viele Verbraucher bevorzugen diese rein pflanzlichen<br />
Produkte gegenüber <strong>den</strong>en mit tierischen<br />
Inhaltsstoffen.<br />
Die einfachste Reaktion in der Oleochemie ist die<br />
alkalische Spaltung der Fette mit Natronlauge und<br />
anschließender salzsaurer Neutralisation zu <strong>den</strong><br />
entsprechen<strong>den</strong> Fettsäuren und Glycerin.<br />
20<br />
Versuch<br />
Unterscheidung gesättigter<br />
und ungesättigter Öle und Fette<br />
Die Doppelbindungen ungesättigter Fettsäuren<br />
addieren Brom unter Sättigung. Dabei<br />
wird das durch Brom bräunlich gefärbte<br />
Bromwasser farblos. Bereits gesättigte Fettsäuren<br />
zeigen mit Halogenen keine Reaktion.<br />
ZEITBEDARF pro Fettprobe etwa 5 Min.<br />
GERÄTE Reagenzgläser mit Stopfen, 1 Pipette<br />
(5 ml), Peleusball, Becherglas (30 ml),<br />
Pasteurpipette.<br />
CHEMIKALIEN Verschie<strong>den</strong>e Fette (Butter, Rapsöl),<br />
Bromwasser (Br2(aq), ätzend, C), 1,1,1-Trichlorethan<br />
(C2H3Cl3, gesundheitsschädlich, Xn).<br />
VERSUCHSAUFBAU UND DURCHFÜHRUNG<br />
In einem Reagenzglas wer<strong>den</strong> 3 Tropfen Öl,<br />
in ein anderes wird etwa die gleiche Menge<br />
Butter gegeben und jeweils mit 3 ml 1,1,1-<br />
Trichlorethan versetzt. Dabei gehen die fettigen<br />
Anteile in Lösung. Zur Herstellung des<br />
Bromwassers wer<strong>den</strong> 10 ml destilliertes<br />
Wasser tropfenweise mit Brom versetzt, bis<br />
eine leichte Braunfärbung der Lösung bestehen<br />
bleibt. Mit einer Pasteurpipette wer<strong>den</strong><br />
jeweils einige Tropfen des Bromwassers zu<br />
<strong>den</strong> Fettlösungen gegeben. Danach wer<strong>den</strong><br />
die Reagenzgläser mit <strong>den</strong> Stopfen verschlossen<br />
und geschüttelt und die Farbe der<br />
Lösung wird begutachtet.<br />
ENTSORGUNG Die Reaktionsgemische wer<strong>den</strong><br />
in <strong>den</strong> Abfallbehälter <strong>für</strong> organische Lösemittel<br />
gegeben. Reste des Bromwassers<br />
wer<strong>den</strong> gesammelt und in einer braunen<br />
Glasflasche vor Licht geschützt aufbewahrt.<br />
HINWEIS: Alternativ kann anstelle des 1,1,1-<br />
Trichlorethans auch n-Hexan verwendet wer<strong>den</strong>.<br />
Allerdings kann hier nach einiger Zeit<br />
auch bei gesättigten Fetten eine Entfärbung<br />
des Bromwassers auftreten. Die in Wasser<br />
gelösten Br2-Moleküle wer<strong>den</strong> durch Lichteinstrahlung<br />
radikalisch gespalten und substituieren<br />
als reaktionsfreudige Radikale die<br />
Wasserstoffe des n-Hexans.