09.10.2013 Aufrufe

Nachwachsende Rohstoffe - Lehrmaterialien für den ...

Nachwachsende Rohstoffe - Lehrmaterialien für den ...

Nachwachsende Rohstoffe - Lehrmaterialien für den ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

24<br />

Versuch<br />

Herstellung eines anionischen Tensids aus<br />

einem Fettalkohol<br />

In vielen Seifen, Wasch- und Geschirrspülmitteln<br />

sind anionische Tenside aus Fettalkoholen<br />

enthalten. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist das<br />

bekannte Natriumdodecylsulfat (Sodiumdodecylsulfate,<br />

SDS), das durch Veresterung von<br />

Dodecanol (Laurylalkohol) mit Schwefelsäure<br />

entsteht.<br />

Synthese von Natriumdodecylsulfat aus Dodecanol<br />

Die in diesem Versuch durchgeführte Reaktion<br />

führt zu einem Produkt, das ausreichend<br />

rein ist, um damit weitere Versuche zur Erarbeitung<br />

von charakteristischen Tensideigenschaften<br />

durchführen zu können.<br />

ZEITBEDARF 1. Tag 10 Min., 2. Tag 40 Min.<br />

GERÄTE Wasserbad (200 ml), 2 Reagenzgläser,<br />

Erlenmeyerkolben (100 ml), Tropfpipette,<br />

3 Messpipetten (1 ml, 5 ml, 10 ml), Messzylinder,<br />

Heizplatte, 9 Reagenzgläser, Thermometer.<br />

CHEMIKALIEN Fettalkohole oder Dodecanol<br />

(Laurylalkohol, C12H26O, reizend, Xi),<br />

Diethylether (C4H6O, hochentzündlich, F+),<br />

Schwefelsäure (w(H2SO4) = 98 %, ätzend,<br />

C), Natronlauge (c(NaOH) = 2 mol/l, reizend,<br />

Xi), destilliertes Wasser, Indikatorlösung<br />

(z. B. Phenolphthaleinlösung, w(C20H14O4) =<br />

1 %, in Ethanol, w(C2H6O) = 50 %), Essigsäure<br />

(c(C2H4O2) = 1 mol/l), Magnesiumchloridlösung<br />

(c(MgCl2)= 1 mol/l), Calciumchloridlösung<br />

(c(CaCl2)= 1 mol/l), Natriumstearatlösung<br />

(w(C18H34O2Na) = 1 % in<br />

Natronlauge).<br />

VERSUCHSAUFBAU UND DURCHFÜHRUNG<br />

a) Herstellung von Natriumdodecylsulfat<br />

In einem Reagenzglas löst man 1 g Dodeca-<br />

nol in einer Mischung aus 2 ml Diethylether<br />

und 0,6 ml Schwefelsäure. Die Lösung wird<br />

im Wasserbad einmal kurz zum Sie<strong>den</strong><br />

gebracht und dann 30 Min. bei Raumtemperatur<br />

stehen gelassen. Dann wird der Reaktionsansatz<br />

in einen Erlenmeyerkolben gegossen,<br />

der bereits 10 ml Wasser und 1 Tropfen<br />

Phenolphthaleinlösung enthält. Die überschüssige<br />

Schwefelsäure wird mit etwa 10 ml<br />

Natronlauge neutralisiert, wobei die Viskosität<br />

der Mischung ansteigt. Durch die frei<br />

wer<strong>den</strong>de Reaktionswärme verdampft ein<br />

großer Teil des Ethers, so dass man unter<br />

einem Abzug arbeiten muss. Der Äquivalenzpunkt<br />

wird durch die Rotfärbung des Indikators<br />

angezeigt, <strong>den</strong> man durch einen Tropfen<br />

Essigsäure wieder entfärbt.<br />

Für die folgen<strong>den</strong> Versuche füllt man die<br />

Tensidlösung mit destilliertem Wasser auf<br />

etwa 100 ml Gesamtvolumen auf.<br />

b) Untersuchung der Tensideigenschaften<br />

von Natriumdodecylsulfat<br />

Man mischt in je einem Reagenzglas 5 ml<br />

Natriumdodecylsulfat mit<br />

1) 1 ml Wasser (Blindprobe),<br />

2) 1 ml Magnesiumchloridlösung,<br />

3) 1 ml Calciumchloridlösung und<br />

4) 1 ml Essigsäure.<br />

Die Mischungen wer<strong>den</strong> geschüttelt. Zum<br />

Vergleich wer<strong>den</strong> diese Versuche auch mit<br />

Seifenlösung durchgeführt. Die oberflächenaktive<br />

Eigenschaft der Tenside wird durch<br />

Schaumbildung sichtbar. Natriumdodecylsulfat<br />

zeigt die Schaumbildung im Gegensatz zu<br />

Seife auch bei Anwesenheit härtebil<strong>den</strong>der<br />

Ionen im Wasser und auch in deutlich saurem<br />

Medium.<br />

ENTSORGUNG Die Lösungen können nach<br />

Neutralisation ins Abwasser gegeben wer<strong>den</strong>.<br />

HINWEIS Bei der Untersuchung der Tensideigenschaften<br />

sollte besprochen wer<strong>den</strong>,<br />

welche Konsequenzen sich aus der Härteempfindlichkeit<br />

der Seife <strong>für</strong> die Rezeptur<br />

von Seifenwaschmitteln ergeben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!