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Zusammenfassender Bericht Architektur-Ausbildung an der ETH ...

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<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> Zürich<br />

<strong>Zusammenfassen<strong>der</strong></strong> <strong>Bericht</strong> zur qu<strong>an</strong>titativen Befragung 2012<br />

1. Ausg<strong>an</strong>gslage und Methode<br />

Das <strong>Architektur</strong>-Studium stösst bei studienwilligen Jugendlichen seit Jahren auf sehr grosses Interesse, so auch<br />

2011. In diesem Jahr lag die Zahl <strong>der</strong> neu eingetretenen Bachelorstudierenden bei 644 Personen. Trotz <strong>der</strong> stattlichen<br />

Anzahl Studieren<strong>der</strong> ist das Departement bestrebt, eine hohe Qualität <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> zu erhalten und die<br />

Lehre weiterzuentwickeln. Deshalb hat <strong>der</strong> Studiendelegierte dem Studiensekretariat den Auftrag erteilt, eine<br />

qu<strong>an</strong>titative Umfrage zum Curriculum und zu spezifischen Fragen <strong>der</strong> BSc- und MSc-Studiengänge durchzuführen.<br />

Der vorliegende <strong>Bericht</strong> erläutert die Ergebnisse zum Aufbau des Curriculums sowie insbeson<strong>der</strong>e zu Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

in den Themenbereichen Konstruktion und Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung. Ergänzende freie Kommentare<br />

ergaben Hinweise auf weitere, die Zielgruppen interessierende Themen.<br />

Im November 2012 erfolgte die <strong>an</strong>onyme Befragung, die alle aktuell Studierenden (1797 P.), alle im HS 2012 <strong>an</strong>gestellten<br />

Assistierenden (499 P.) und Professor/-innen (53 P.) erfasste. Sie wurden per E-mail gebeten, einen elektronischen<br />

Fragebogen auszufüllen. Darüber hinaus wurden alle Alumni, die in den Jahren 2003 bis 2011 <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>ETH</strong> abgeschlossen hatten (834 P.) sowie 207 Stakehol<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis brieflich <strong>an</strong>geschrieben. Die Auswertung<br />

erfolgte in Zusammenarbeit mit dem LET <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> Zürich (Lehrentwicklung und –technologie).<br />

Insgesamt waren 512 Antworten qualitativ auswertbar, davon stammten 285 von Studierenden (164 Bachelor, 121<br />

Master), 65 von Assistierenden, 21 von Professor/-innen, 102 von Alumni und 39 von Stakehol<strong>der</strong>n.<br />

Die Ergebnisse erlauben es, die Einschätzung <strong>der</strong> fünf Gruppen zur <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> zu <strong>an</strong>alysieren und<br />

mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu vergleichen. Neben positiven Voten sind diverse kritische Anregungen, aber auch viele konstruktive<br />

Entwicklungsvorschläge eingebracht worden.<br />

2. Hintergrundinformationen zu den Zielgruppen<br />

Aus den Informationen zu den Zielgruppen wird ersichtlich, dass alle Studierenden ihr Studium im Bologna-<br />

System absolviert und 80% <strong>der</strong> MSc-Studierenden ihren Bachelor <strong>an</strong> einer Schweizer Universität abgeschlossen<br />

(75% <strong>ETH</strong>, 5% EPFL) haben.<br />

Von den Assistierenden arbeitet die Hälfte seit maximal zwei Jahren am D-ARCH. Die <strong>an</strong><strong>der</strong>e Hälfte hat zwischen<br />

drei und mehr als neun Jahren Assistenten-Erfahrung. 20 Assistierende haben ihre <strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Hochschule in <strong>der</strong> Schweiz o<strong>der</strong> im Ausl<strong>an</strong>d abgeschlossen.<br />

Knapp ein Fünftel <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>-Alumni hat eine Zusatzausbildung <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> o<strong>der</strong> <strong>an</strong> einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bildungsinstitution<br />

absolviert. Sie haben sich für ein Doktorat, einen MAS, einen MSc o<strong>der</strong> einen MBA eingeschrieben, um ihr<br />

Fachwissen auf den Gebieten <strong>der</strong> Raumentwicklung, Baubiologie/Bauökologie, Wirtschaft sowie im Immobilienh<strong>an</strong>del<br />

und in <strong>der</strong> Immobilienverwaltung zu vertiefen.<br />

Von den Stakehol<strong>der</strong>n sind vor allem Antworten aus KMUs (<strong>Architektur</strong>/Pl<strong>an</strong>ung/Design) eingeg<strong>an</strong>gen. Darüber<br />

hinaus äusserten sich Personen aus General- beziehungsweise Totalunternehmungen und aus <strong>der</strong> k<strong>an</strong>tonalen<br />

respektive kommunalen Raumpl<strong>an</strong>ung sowie aus <strong>der</strong> Denkmalpflege. Die Antwortenden sind Einzelunternehmer<br />

o<strong>der</strong> sie sind für bis zu 250 Angestellte ver<strong>an</strong>twortlich. Die Stakehol<strong>der</strong> stammen aus einer breiten Palette <strong>an</strong><br />

Unternehmen.<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

1


3. Aufw<strong>an</strong>d für das BSc-Studium<br />

Der zeitliche Aufw<strong>an</strong>d für das <strong>Architektur</strong>studium ist bek<strong>an</strong>ntlich hoch. Die Umfragewerte belegen, dass ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Studierenden etwa 30 - 40 Stunden und fast 40% über 40 Stunden pro Woche für die Entwurfskurse<br />

einsetzt. Fast die Hälfte <strong>der</strong> Studierenden wendet zudem noch 10-20 Wochenstunden für Vorlesungen auf.<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Aus <strong>der</strong> Perspektive fast aller Studierenden ist <strong>der</strong><br />

Stundenaufw<strong>an</strong>d für die Entwurfskurse hoch bis<br />

sehr hoch (BSc 86%, MSc 90%). Mehr als 60% finden<br />

diesen Aufw<strong>an</strong>d explizit sehr hoch (BSc 60%,<br />

MSc 69%).<br />

Der Aufw<strong>an</strong>d für die Vorlesungen dagegen wird<br />

von 80% <strong>der</strong> BSc-Studierenden als <strong>an</strong>gemessen<br />

(44%) o<strong>der</strong> eher tief (36%) beurteilt. Demgegenüber<br />

sind aber 44% <strong>der</strong> MSc-Studierenden <strong>der</strong><br />

Meinung, <strong>der</strong> Aufw<strong>an</strong>d für die Vorlesungen sei<br />

hoch bis sehr hoch.<br />

Neben dem zeitlichen Aufw<strong>an</strong>d ist das Studium auch mit hohen Kosten verbunden. Insbeson<strong>der</strong>e für Materialien<br />

und Lehrmittel geben 77% <strong>der</strong> BSc- und 67% <strong>der</strong> MSc-Studierenden pro Semester durchschnittlich mehr als<br />

Fr. 400.- aus. Bei 54% <strong>der</strong> BSc- und 40% <strong>der</strong> MSc-Studierenden sind es gar mehr als Fr. 500.-.<br />

Darüber hinaus müssen die <strong>an</strong>gehenden Architektinnen und Architekten auch Seminarreisen besuchen. In den<br />

unteren Semestern wenden 64% <strong>der</strong> Studierenden pro Ver<strong>an</strong>staltung zwischen Fr. 250.- und Fr. 1000.- auf, in<br />

den oberen Semestern werden häufiger auch teurere Reisen gebucht. 78% <strong>der</strong> MSc-Studierenden geben zwischen<br />

Fr. 500.- und Fr. 1'500.- aus, 24% investieren dafür rund Fr. 1000.- bis Fr. 1'500.-.<br />

Die Beurteilung <strong>der</strong> Kosten des <strong>Architektur</strong>studiums<br />

zeigt, dass 32% <strong>der</strong> BSc- Studierenden sowie<br />

43% <strong>der</strong> MSc-Studierenden den fin<strong>an</strong>ziellen Aufw<strong>an</strong>d<br />

als hoch erachten und 57% <strong>der</strong> BSc- sowie<br />

38% <strong>der</strong> MSc-Studierenden das Studium ausdrücklich<br />

als sehr teuer beurteilen.<br />

Die Kosten <strong>der</strong> Seminarreisen sind für 43% <strong>der</strong><br />

BSc- und 50% <strong>der</strong> MSc-Studierenden hoch bis sehr<br />

hoch. Für 47% <strong>der</strong> BSc- und für 40% <strong>der</strong> MSc-<br />

Studierenden scheinen sich diese Kosten aber in<br />

einem vernünftigen Rahmen zu bewegen.<br />

2


4. Curriculum<br />

Der Aufbau des Curriculums wird von allen Zielgruppen grundsätzlich recht positiv und sehr ähnlich beurteilt.<br />

Die meisten kritischen Stimmen vereinigt <strong>der</strong> Aufbau <strong>der</strong> Sequenz zu Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung. Einzig die Professor/-innen<br />

erachten den Aufbau <strong>der</strong> Vorlesungen Urb<strong>an</strong> Design – Entwurf/Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum ausschliesslich<br />

als gut bis sehr gut.<br />

Frage: Entsprechen die folgenden Sequenzen Ihrem Verständnis von einem guten Aufbau des Curriculums (Aufbau<br />

des neuen Wissens auf Bestehendem/zunehmende Komplexität/ Anwendung des vorh<strong>an</strong>denen Wissens in<br />

neuen Zusammenhängen)?<br />

Kunst-/Arch.gesch. I+II - III+IV - Gesch. Städtebau -<br />

Denkmalpflege - <strong>Architektur</strong>theorie<br />

Entwerfen I+II - Entwurf III+IV<br />

Tragwerksentw. I+II - Tragwerksentw. III+IV<br />

Arch. I+II- Arch. III+IV - Arch. V+VI (Vorles.)<br />

Baumat./Bauphysik - Techn. Installationen<br />

Konstruktion I+II - Konstr III+IV - Konstr V+VI<br />

Urb<strong>an</strong> Design – Entw./ Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum<br />

Kunst-/Arch.gesch. I+II - III+IV - Gesch. Städtebau -<br />

Denkmalpflege - <strong>Architektur</strong>theorie<br />

Entwerfen I+II - Entwurf III+IV<br />

Tragwerksentw. I+II - Tragwerksentw. III+IV<br />

Arch. I+II- Arch. III+IV - Arch. V+VI (Vorles.)<br />

Baumat./Bauphysik - Techn. Installationen<br />

Konstruktion I+II - Konstr III+IV - Konstr V+VI<br />

Urb<strong>an</strong> Design – Entw./Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Aufbau des Curriculums, Studierende (139)<br />

8<br />

10<br />

10<br />

18<br />

14<br />

19<br />

19<br />

23<br />

24<br />

30<br />

32<br />

35<br />

32<br />

28<br />

40<br />

44<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Aufbau des Curriculums, Assistierende (28)<br />

4<br />

8<br />

11<br />

11<br />

11<br />

15<br />

22<br />

26<br />

32<br />

35<br />

36<br />

32<br />

32<br />

42<br />

43<br />

42<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

%<br />

51<br />

55<br />

54<br />

54<br />

57<br />

63<br />

67<br />

67<br />

70<br />

74<br />

gut<br />

mittelmässig<br />

schlecht<br />

gut<br />

mittelmässig<br />

schlecht<br />

3


Generell beurteilen die Lehrpersonen das Curriculum vorwiegend als sehr gut aufgebaut.<br />

Aus den Kommentaren <strong>der</strong> Studierenden, Assistierenden und Alumni geht hervor, dass bessere Absprachen zwischen<br />

den Professuren einen noch konsequenteren Aufbau des Curriculums bewirken könnten.<br />

Frage: Entsprechen die folgenden Sequenzen Ihrem Verständnis von einem guten Aufbau des Curriculums (Aufbau<br />

des neuen Wissens auf Bestehendem/zunehmende Komplexität/ Anwendung des vorh<strong>an</strong>denen Wissens in<br />

neuen Zusammenhängen)?<br />

Kunst-/Arch.gesch. I+II - III+IV - Gesch. Städtebau -<br />

Denkmalpflege - <strong>Architektur</strong>theorie<br />

Entwerfen I+II - Entwurf III+IV<br />

Tragwerksentw. I+II - Tragwerksentw. III+IV<br />

Arch. I+II- Arch. III+IV - Arch. V+VI (Vorles.)<br />

Baumat./Bauphysik - Techn. Installationen<br />

Konstruktion I+II - Konstr III+IV - Konstr V+VI<br />

Urb<strong>an</strong> Design – Entw./Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum<br />

Kunst-/Arch.gesch. I+II - III+IV - Gesch. Städtebau -<br />

Denkmalpflege - <strong>Architektur</strong>theorie<br />

Entwerfen I+II - Entwurf III+IV<br />

Tragwerksentw. I+II - Tragwerksentw. III+IV<br />

Arch. I+II- Arch. III+IV - Arch. V+VI (Vorles.)<br />

Baumat./Bauphysik - Techn. Installationen<br />

Konstruktion I+II - Konstr III+IV - Konstr V+VI<br />

Urb<strong>an</strong> Design – Entw./Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Aufbau des Curriculums, Alumni (22)<br />

0<br />

0<br />

5<br />

9<br />

9<br />

14<br />

14<br />

14<br />

18<br />

18<br />

24<br />

23<br />

23<br />

33<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Aufbau des Curriculums, Professor/-innen (9)<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

12<br />

12<br />

11<br />

11<br />

11<br />

11<br />

12<br />

22<br />

22<br />

37<br />

%<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

53<br />

54<br />

63<br />

67<br />

67<br />

73<br />

77<br />

76<br />

78<br />

78<br />

86<br />

86<br />

89<br />

88<br />

gut<br />

mittelmässig<br />

schlecht<br />

sehr gut<br />

gut<br />

mittelmässig<br />

schlecht<br />

4


In den Detailfragen <strong>der</strong> Integration des im Basisjahr vermittelten Wissens in den Entwurf des 2. Jahreskurses<br />

pflichten die Lehrpersonen den <strong>an</strong><strong>der</strong>en Gruppen bei, das Wissen <strong>der</strong> Fächer Mathematisches Denken und Ökonomie<br />

sei nicht genügend gut in den Entwurf III+IV integriert. Die Studierenden, die Alumni und die Assistierenden<br />

sehen bei den Integrationsfragen aus dem Basisjahr aber einen weit grösseren H<strong>an</strong>dlungsbedarf als die Professor/-innen.<br />

Sie wünschten sich auch eine stärkere Bezugnahme des 2.-Jahreskurses auf das Wissen zu Baumaterialien,<br />

Bauphysik und Soziologie.<br />

Frage: Wie gut integriert <strong>der</strong> Entwurf III+IV das im Basisjahr des Bachelor-Studiums vermittelte Wissen?<br />

%<br />

%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

88<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

84<br />

11 11<br />

1<br />

Integration des Basisjahr-Wissens in Entwurf III+IV, Studierende (174)<br />

23<br />

15 15<br />

8<br />

0 0<br />

5<br />

70 69<br />

58<br />

32<br />

10<br />

62<br />

51<br />

28<br />

21<br />

52<br />

28<br />

20<br />

schlecht genügend gut<br />

31<br />

53 53<br />

15 15<br />

8 8 8 8 8<br />

31<br />

39<br />

29<br />

32<br />

33<br />

50<br />

39<br />

31 30<br />

Integration des Basisjahr-Wissens in Entwurf III+IV, Professor/-innen (13)<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

62<br />

17 15 15<br />

8 8 8 8<br />

0<br />

0<br />

12<br />

34<br />

31<br />

54<br />

53<br />

8<br />

23<br />

38<br />

69<br />

54<br />

5


Bezüglich <strong>der</strong> Integration des Wissens aus den ersten beiden Studienjahren in die höheren Semester stimmen<br />

wie<strong>der</strong> alle Gruppen überein, insbeson<strong>der</strong>e das Wissen aus den Technischen Installationen und <strong>der</strong> Bauphysik,<br />

aber auch aus <strong>der</strong> Soziologie müsse stärker im Entwurf V-IX (ab dem 3. BSc-Jahr) berücksichtigt werden.<br />

Frage: Wie gut integriert <strong>der</strong> Entwurf V-IX die Inhalte <strong>der</strong> folgenden Vorlesungen?<br />

%<br />

%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

72<br />

83<br />

24<br />

17<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Integration Vorlesungs-Wissen in Entwurf V-IX, Studierende (136)<br />

4<br />

0<br />

55 54<br />

50<br />

34<br />

36<br />

11<br />

26<br />

48<br />

33<br />

20 19<br />

schlecht genügend gut<br />

Integration Vorlesungs-Wissen in Entwurf V-IX, Alumni (23)<br />

14<br />

39<br />

17<br />

44<br />

32<br />

18<br />

schlecht genügend gut<br />

40<br />

36<br />

24 23<br />

50 48<br />

13<br />

39<br />

17<br />

36<br />

26<br />

41<br />

57<br />

6


Als Studienabschluss würden alle vier befragten Gruppen grundsätzlich eine Schlusskritik für die Masterarbeit<br />

begrüssen. Die Kommentare liefern dazu einige Begründungen:<br />

§ „Während neun Semestern ist die Schlusskritik das wichtigste, schlimmste o<strong>der</strong> schönste und grösste<br />

Ereignis. Diplomkritik sollte die Krönung des Studiums sein.“ (Student/-in, MSc 2. Jahr)<br />

§ „Kritiken sind pädagogische Höhepunkte des gesamten Studiums. Ob mit internen o<strong>der</strong> externen Gästen,<br />

ist zweitr<strong>an</strong>gig. Entscheidend ist: Eine Schlusskritik für die Masterarbeit ist sehr wichtig.“<br />

(Assistent/-in seit 2009, Abschluss 2004)<br />

§ „Eine Schlusskritik <strong>der</strong> Abschlussarbeit halte ich für sehr sinnvoll. Diese sollte meiner Meinung nach unbedingt<br />

mit dem betreuenden Professor stattfinden und auch die Arbeitsweise beinhalten, die zum vorliegenden<br />

Ergebnis geführt hat. Interne und externe Kritiker sind nice to have, meiner Meinung aber<br />

nicht unbedingt nötig. Der Professor sollte die Beurteilung des Gremiums aber unbedingt dem Studenten<br />

weitergeben.“ (Alumnus, Abschluss 2006)<br />

§ „Die Masterarbeiten sollten mehr Gewicht und Visibilität haben. Die experimentelle und kreative Phase<br />

liegt zu stark im Bereich vor dem Master, während die Masterarbeiten wie Portfolios für die Bewerbung<br />

auf dem Arbeitsmarkt <strong>an</strong>muten.“ (Professor/-in)<br />

Frage: Würden Sie eine Schlusskritik für Masterarbeiten schätzen?<br />

Schlusskritik Masterarbeit, Studierende<br />

(182)<br />

49%<br />

28%<br />

23%<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Nein<br />

Ja, mit internen<br />

Kritikern<br />

(Professoren)<br />

Ja, mit externen<br />

Kritikern<br />

Schlusskritik Masterarbeit , Alumni (71)<br />

59%<br />

25%<br />

16%<br />

Nein<br />

Ja, mit internen<br />

Kritikern<br />

(Professoren)<br />

Ja, mit externen<br />

Kritikern<br />

7


5. Konstruktion<br />

Aus den Kommentaren zum Themenbereich Konstruktion geht hervor, dass sich viele Befragte grundsätzlich<br />

mehr Konstruktionswissen wünschten. Exemplarisch dazu drei Zitate:<br />

§ „Mehr Konstruktion, vor allem ab dem zweiten Jahr. Neben dem Entwurf geht diese Seite völlig verloren<br />

... ab dem zweiten Semester ... wäre es sp<strong>an</strong>nend noch mehr Konstruktion zu haben und diese d<strong>an</strong>n bei<br />

realistischeren Entwürfen auch tatsächlich <strong>an</strong>wenden zu können.“ (Student/-in, BSc 3. Jahr)<br />

§ „Konstruktion sollte Synthese aller Aspekte des Bauens betrachten. Es sollte deshalb vermehrt aufgezeigt<br />

werden, wie die Konstruktion nicht nur mit dem Entwurf zusammenspielt, son<strong>der</strong>n vor allem auch mit<br />

Tragkonstruktion, Bauphysik, Baulogistik, Bauökonomie etc..“ (Assistent/-in seit 2005, Abschluss vor 2003)<br />

§ „Konzeptionelle Konstruktionskompetenz heisst Tragwerk und Detail zusammenführen zu können, um<br />

diese für die architektonische Vorstellung zu nutzen. Vermehrt Zusammenspiel zwischen Entwurf und<br />

Konstruktion aufzeigen.“ (Stakehol<strong>der</strong>, KMU <strong>Architektur</strong>- und Pl<strong>an</strong>ungsbüro)<br />

Die Antworten zu den spezifischen Fragen dieses Themenbereichs weisen auf Schwächen beim vertiefenden,<br />

konstruktiven Fachwissen und beim Fachwissen zu den Baumaterialien hin. Insbeson<strong>der</strong>e die Studierenden, die<br />

Assistierenden und die Alumni bemängeln diese Lehr<strong>an</strong>gebote. Die Stakehol<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis bewerten das<br />

Fachwissen in diesen beiden Bereichen zwar als genügend, aber nur wenige beurteilen die Kenntnisse <strong>der</strong> <strong>ETH</strong><br />

Absolvent/-innen als gut.<br />

Frage: Wie beurteilen Sie das Angebot zum Themenbereich Konstruktion als Voraussetzung für den Entwurf?<br />

%<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

49<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

33<br />

18<br />

Vertief. Fachwissen<br />

Konstruktion<br />

27 27<br />

45<br />

16 18<br />

15<br />

Vertief. Fachwissen<br />

Konstruktion<br />

Angebote Konstruktion, Studierende (232)<br />

35<br />

20<br />

Fachwissen<br />

Baumaterialien<br />

25<br />

29<br />

Zusammenspiel<br />

Entwurf–Konstruktion<br />

schlecht genügend gut<br />

16<br />

22<br />

46 44<br />

Angebot Konstruktion, Assistierende (45)<br />

39 38<br />

20<br />

Fachwissen<br />

Baumaterialien<br />

Zusammenspiel<br />

Entwurf–Konstruktion<br />

21<br />

35<br />

Grundlagen<br />

Konstruktion<br />

33<br />

29 29<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

18<br />

35<br />

16<br />

18 18<br />

Grundlagen<br />

Konstruktion<br />

31<br />

53<br />

Fachwissen<br />

Tragwerksentwurf<br />

9<br />

34<br />

39<br />

Fachwissen<br />

Tragwerksentwurf<br />

8


Frage: Wie beurteilen Sie das Angebot zum Themenbereich Konstruktion als Voraussetzung für den Entwurf?<br />

%<br />

Frage: Wie beurteilen Sie die Kenntnisse und Fähigkeiten <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>-Architekt/-innen im Bereich Konstruktion?<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

49<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

26<br />

25<br />

Vertief. Fachwissen<br />

Konstruktion<br />

23<br />

50<br />

43<br />

37<br />

20<br />

Fachwissen<br />

Baumaterialien<br />

32<br />

Angebote Konstruktion, Alumni (87)<br />

12<br />

31<br />

57<br />

Zusammenspiel<br />

Entwurf–Konstruktion<br />

schlecht genügend gut<br />

42 42<br />

16<br />

13<br />

34<br />

Grundlagen<br />

Konstruktion<br />

Konstruktions-Kenntnisse <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>-Architekt/-innen, Stakehol<strong>der</strong> (32)<br />

17<br />

10<br />

Vertief. Fachwissen<br />

Konstruktion<br />

19<br />

7<br />

Fachwissen<br />

Baumaterialien<br />

10<br />

55<br />

30 29<br />

12<br />

Integration<br />

Konstruktion-Entwurf<br />

53 52<br />

6<br />

Grundlagen<br />

Konstruktion<br />

ungenügend gnügend gut nicht beurteilbar<br />

18<br />

30<br />

Fachwissen<br />

Tragwerksentwurf<br />

26<br />

42<br />

19<br />

13<br />

Fachwissen<br />

Tragwerksentwurf<br />

9


Die technischen und methodischen Fertigkeiten scheinen vor allem den Studierenden nicht zu genügen. Die übrigen<br />

Gruppen kritisieren konkret in erster Linie die fehlende <strong>Ausbildung</strong> im H<strong>an</strong>dzeichnen.<br />

Frage: Wie beurteilen Sie das Angebot zum Erwerb <strong>der</strong> folgenden technischen und methodischen Fertigkeiten<br />

als Grundlage für den Entwurf?<br />

%<br />

%<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

75<br />

17<br />

8<br />

Visualisier/<br />

Ren<strong>der</strong>ing<br />

12<br />

5<br />

53<br />

Visualisier/<br />

Ren<strong>der</strong>ing<br />

6<br />

19<br />

50<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Technische und methodische Fertigkeiten, Studierende (234)<br />

71<br />

19<br />

10<br />

50<br />

35<br />

15<br />

52<br />

26<br />

22<br />

Zeichnen CAD Modellbau<br />

Gips/Beton<br />

44<br />

30 28<br />

25<br />

Visualisier/<br />

Ren<strong>der</strong>ing<br />

19<br />

9<br />

17<br />

12<br />

50<br />

21<br />

schlecht genügend gut<br />

Zeichnen CAD Modellbau<br />

Gips/Beton<br />

31 31<br />

26<br />

29<br />

26<br />

21<br />

17 19<br />

49<br />

41<br />

35<br />

24<br />

39<br />

32<br />

29<br />

43<br />

32<br />

25<br />

31<br />

20<br />

Gestalten RAPLAB Modellbau<br />

Karton/Holz<br />

Technische und methodische Fertigkeiten, Assistierende (43)<br />

33<br />

13<br />

7<br />

47<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

7<br />

27<br />

40<br />

26<br />

19<br />

13<br />

37<br />

31<br />

42<br />

30<br />

16<br />

12<br />

14<br />

9<br />

51<br />

26<br />

Gestalten RAPLAB Modellbau<br />

Karton/Holz<br />

Technische und methodische Fertigkeiten, Professor/-innen (16)<br />

Zeichnen CAD Modellbau<br />

Gips/Beton<br />

0<br />

27<br />

20<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

53<br />

44<br />

37<br />

50<br />

13<br />

6 6 6 6<br />

Gestalten RAPLAB Modellbau<br />

Karton/Holz<br />

Pl<strong>an</strong>lesen<br />

21<br />

12<br />

39<br />

28<br />

Pl<strong>an</strong>lesen<br />

38 38<br />

31<br />

25<br />

Pl<strong>an</strong>lesen<br />

10


Ein Optimierungspotential im Bereich Konstruktion sehen die Studierenden in erster Linie bei einem besseren<br />

Praxisbezug. Ähnlich sehen es die Assistierenden. Ebenso wichtig erachten diese aber den stärkeren Einbezug <strong>der</strong><br />

Konstruktion in den Entwurf. Zudem wäre aus ihrer Sicht – gemäss den individuellen Kommentaren – eine bessere<br />

Koordination <strong>der</strong> Professorinnen und Professoren wünschenswert.<br />

Frage: Wenn das Lehr<strong>an</strong>gebot zum Themenbereich Konstruktion verän<strong>der</strong>t werden sollte, was würden Sie <strong>an</strong>passen?<br />

Optimierungsvorschläge zum Lehr<strong>an</strong>gebot Konstruktion, Studierende (244)<br />

Besichtigung Produktionsstätten/Baustellen<br />

Zusammenspiel Entwurf-Konstruktion zeigen<br />

techn. u. method. Fertigkeiten früher <strong>an</strong>bieten<br />

Gastreferate v. Spzialisten aus Praxis<br />

mehr Vorlesungsstunden/Übungen<br />

tech. u. method. Fertigkeiten später <strong>an</strong>bieten<br />

bestehendes Angebot ausreichend<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

6<br />

6<br />

20<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Optimierungsvorschläge zum Lehr<strong>an</strong>gebot Konstruktion, Assistierende (59)<br />

Besichtigung Produktionsstätten/Baustellen<br />

Zusammenspiel Entwurf-Konstruktion zeigen<br />

techn. u. method. Fertigkeiten früher <strong>an</strong>bieten<br />

Gastreferate v. Spzialisten aus Praxis<br />

mehr Vorlesungsstunden/Übungen<br />

tech. u. method. Fertigkeiten später <strong>an</strong>bieten<br />

bestehendes Angebot ausreichend<br />

3<br />

12<br />

14<br />

29<br />

31<br />

34<br />

%<br />

36<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

%<br />

40<br />

39<br />

57<br />

73<br />

11


Auffallend ist die Übereinstimmung <strong>der</strong> Meinungen von Professor/-innen und Stakehol<strong>der</strong>n. Beide Gruppen<br />

würden in erster Linie das Zusammenspiel zwischen dem Entwurf und <strong>der</strong> Konstruktion besser aufzeigen. Allerdings<br />

würden die Stakehol<strong>der</strong> wie die Studierenden, die Assistierenden und die Alumni eine intensivere Zusammenarbeit<br />

mit Fachleuten aus <strong>der</strong> Praxis sehr begrüssen.<br />

Frage: Wenn das Lehr<strong>an</strong>gebot zum Themenbereich Konstruktion verän<strong>der</strong>t werden sollte, was würden Sie <strong>an</strong>passen?<br />

Optimierungsvorschläge zum Lehr<strong>an</strong>gebot Konstruktion, Professor/-innen (25)<br />

Besichtigung Produktionsstätten/Baustellen<br />

Zusammenspiel Entwurf-Konstruktion zeigen<br />

techn. u. method. Fertigkeiten früher <strong>an</strong>bieten<br />

Gastreferate v. Spzialisten aus Praxis<br />

mehr Vorlesungsstunden/Übungen<br />

tech. u. method. Fertigkeiten später <strong>an</strong>bieten<br />

bestehendes Angebot ausreichend<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

4<br />

4<br />

8<br />

8<br />

16<br />

20<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

Optimierungsvorschläge zum Lehr<strong>an</strong>gebot Konstruktion, Stakehol<strong>der</strong> (42)<br />

Besichtigung Produktionsstätten/Baustellen<br />

Zusammenspiel Entwurf-Konstruktion zeigen<br />

techn. u. method. Fertigkeiten früher <strong>an</strong>bieten<br />

Gastreferate v. Spzialisten aus Praxis<br />

mehr Vorlesungsstunden/Übungen<br />

tech. u. method. Fertigkeiten später <strong>an</strong>bieten<br />

bestehendes Angebot ausreichend<br />

0<br />

19<br />

19<br />

24<br />

33<br />

%<br />

38<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80<br />

%<br />

44<br />

62<br />

12


6. Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung<br />

Zu diesem Themenbereich haben alle Gruppen auffallend viele Kommentare und Optimierungsvorschläge verfasst.<br />

Org<strong>an</strong>isatorisch müsste dem Städtebau und <strong>der</strong> Raumpl<strong>an</strong>ung mehr Gewicht verliehen werden, ist den<br />

Kommentaren vieler Studierenden, Assistierenden und Alumni zu entnehmen. Inhaltlich sollte das Angebot vom<br />

CH-Kontext ausgehen und eine Übersicht über alle möglichen St<strong>an</strong>dpunkte vermitteln. Eine gute Abstimmung<br />

mit <strong>der</strong> Lehrver<strong>an</strong>staltung Geschichte des Städtebaus wäre wichtig. Die folgenden Beispiele stehen stellvertretend<br />

für diverse konstruktive Vorschläge:<br />

§ „Grössere Konzentration auf das Thema Stadtumbau. Konsequentere Einbeziehung <strong>der</strong> Städtebaugeschichte<br />

in den Entwurfsprozess. Methodisches fehlt völlig (wie lese ich einen Pl<strong>an</strong>, was für Pl<strong>an</strong>arten<br />

gibt es, wo k<strong>an</strong>n ich historische Pläne finden, wie k<strong>an</strong>n ich eine städtebauliche Situation <strong>an</strong>alysieren/ beschreiben/<br />

dokumentieren, wie k<strong>an</strong>n ich städtebauliche /soziologische/ l<strong>an</strong>dschaftsarchitektonische Methoden<br />

kombinieren?) [Bessere] Vernetzung zwischen den Lehrstühlen!“ (Assistent/-in, Uni Ausl<strong>an</strong>d, Abschluss<br />

2003)<br />

§ „Kollektive Arbeitsgruppen, Integrale Arbeitsaufgaben stellen mit Experteninterviews (... z.B aus Kunst,<br />

Wissenschaft, Soziologie, Philosophie und Medizin), Entwickeln von Thesen und Überprüfungsszenarios<br />

verl<strong>an</strong>gen, Bewusstseinsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> Gestaltung von Entscheidungsgrundlagen, Bewusstseinsför<strong>der</strong>ung<br />

vom Stadtverständnis als kollektivem Prozess, Integrieren von Umweltnaturwissenschaften,<br />

Kenntnisse von Flora und Fauna verl<strong>an</strong>gen.“ (Alumnus, Abschluss 2006)<br />

§ „Städtebau und Raumpl<strong>an</strong>ung mit dem Aspekt <strong>der</strong> Nachhaltigkeit betrachten.“ (Stakehol<strong>der</strong>, KMU <strong>Architektur</strong><br />

und Pl<strong>an</strong>ungsbüro )<br />

Von den drei <strong>an</strong>gebotenen Lehrver<strong>an</strong>staltungen zu Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung wird vor allem die Geschichte des<br />

Städtebaus als geeignete Grundlage für Pl<strong>an</strong>ungsexperten bezeichnet.<br />

Frage: Wie geeignet sind die folgenden Lehrver<strong>an</strong>staltungen als Grundlage für eine <strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur<br />

Pl<strong>an</strong>ungsexpertin?<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur Pl<strong>an</strong>ungsexpertin, Studierende (233)<br />

19<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

32 31 32<br />

23<br />

26<br />

23<br />

Urb<strong>an</strong> Design I+II Entwurf/Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum I<br />

+II<br />

14<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

4<br />

11<br />

72<br />

13<br />

Geschichte des Städtebaus I+II<br />

13


Frage: Wie geeignet sind die folgenden Lehrver<strong>an</strong>staltungen als Grundlage für eine <strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur<br />

Pl<strong>an</strong>ungsexpertin?<br />

%<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur Pl<strong>an</strong>ungsexpertin, Assistierende (43)<br />

14<br />

10<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

18<br />

5<br />

63<br />

Urb<strong>an</strong> Design I+II Entwurf/Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum I<br />

+II<br />

17<br />

21<br />

52<br />

5<br />

21<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

13<br />

15<br />

21<br />

36<br />

53<br />

36<br />

9<br />

9<br />

40<br />

42<br />

Geschichte des Städtebaus I+II<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur Pl<strong>an</strong>ungsexpertin, Alumni (81)<br />

Urb<strong>an</strong> Design I+II Entwurf/Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum I<br />

+II<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

7<br />

19<br />

65<br />

Geschichte des Städtebaus I+II<br />

9<br />

14


Frage: Wie geeignet sind die folgenden Lehrver<strong>an</strong>staltungen als Grundlage für eine <strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur<br />

Pl<strong>an</strong>ungsexpertin?<br />

%<br />

Aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> scheint insbeson<strong>der</strong>e das Wissen <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>-Architekt/-innen zur Raumpl<strong>an</strong>ung<br />

für die Praxis nicht zu genügen. Das Wissen zur L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur wird als genügend bis ungenügend<br />

beurteilt. Die Kenntnisse zur L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur könnten aus Sicht vieler Unternehmer ebenfalls besser sein.<br />

Frage: Bringen die <strong>ETH</strong>-Architekt/-innen die verl<strong>an</strong>gten Kenntnisse zum Thema Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung mit?<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Pl<strong>an</strong>ungsexperten/zur Pl<strong>an</strong>ungsexpertin, Professor/-innen (14)<br />

0 0<br />

6<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

64 64<br />

29 29<br />

7 7<br />

Urb<strong>an</strong> Design I+II Entwurf/Strategie im urb<strong>an</strong>en Raum I<br />

+II<br />

20<br />

45<br />

29<br />

schlecht genügend gut nicht beurteilbar<br />

45<br />

10<br />

39<br />

7<br />

0<br />

50<br />

43<br />

Geschichte des Städtebaus I+II<br />

Kenntnisse <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> Architekt/-innen in Städtebau/Raumpl<strong>an</strong>ung, Stakehol<strong>der</strong> (31)<br />

29<br />

36<br />

6 6<br />

Städtebau Raumpl<strong>an</strong>ung L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur<br />

ungenügend genügend in hohem Mass nicht beurteilbar<br />

29<br />

15


Bemerkenswert ist, dass sich alle Gruppen – ausser <strong>der</strong> Professorenschaft – zu Städtebau, Raumpl<strong>an</strong>ung o<strong>der</strong><br />

L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur die Entwicklung eines neuen Master-Profils vorstellen könnten. Das D-ARCH bietet im<br />

Moment lediglich Weiterbildungsprogramme in Urb<strong>an</strong> Design (MAS) und in L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur (MAS) <strong>an</strong>.<br />

Am D-BAUG können drei Weiterbildungsprogramme in Raumpl<strong>an</strong>ung absolviert werden (MAS, DAS, CAS).<br />

Frage: Wäre ein Master-Profil in den folgenden Bereichen wünschenswert?<br />

%<br />

%<br />

%<br />

Neues Master-Profil, Studierende (230)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

17<br />

43 44 45<br />

40<br />

43<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

13<br />

Nein Eventuell Ja<br />

54<br />

40 40<br />

45<br />

34<br />

20 22 24<br />

21<br />

18<br />

Neues Master-Profil, Alumni (80)<br />

Nein Eventuell Ja<br />

54<br />

31<br />

15<br />

37<br />

Neues Master-Profil, Professor/-innen (13)<br />

77<br />

23<br />

Urb<strong>an</strong> Design Raumpl<strong>an</strong>ung L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur<br />

Nein Eventuell Ja<br />

0<br />

46<br />

31<br />

23<br />

16


7. Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

Bezüglich <strong>der</strong> auszubildenden Kompetenzen geben die Antworten aller Gruppen klare Hinweise auf potentielle<br />

Optimierungsmöglichkeiten. So erscheint es wünschenswert, dass die Studierenden bessere Fähigkeiten in Projektm<strong>an</strong>agement<br />

beziehungsweise Zeitm<strong>an</strong>agement entwickelten.<br />

Zudem erachten viele Studierende, Assistierende und Alumni die Angebote zu den praktischen Methodenkenntnissen<br />

als eher ungenügend. In diesem Punkt sind die Stakehol<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Praxis gegenteiliger Meinung. Sie beurteilen<br />

die praktischen Methodenkenntnisse <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>-Absolvent/-innen als überwiegend genügend o<strong>der</strong> gut.<br />

Frage: Welchen Beitrag hat die <strong>ETH</strong> zur Entwicklung <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Kompetenzen effektiv geleistet?<br />

%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Beitrag <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> zur Entwicklung <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Kompetenzen, Studierende (209)<br />

12<br />

63<br />

25 25<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

15<br />

60 60<br />

20 20<br />

24 26<br />

50<br />

38<br />

32 30<br />

ungenügend mittel hoch<br />

8<br />

14<br />

78<br />

15<br />

56<br />

52<br />

29 29<br />

19<br />

17


Frage: Welchen Beitrag hat die <strong>ETH</strong> zur Entwicklung <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Kompetenzen effektiv geleistet?<br />

%<br />

16<br />

31<br />

50 50<br />

39<br />

40<br />

31<br />

32 31<br />

34<br />

34<br />

26<br />

24<br />

18<br />

21<br />

16<br />

8<br />

10<br />

13<br />

3 3 3 3 3 5 3 3 3<br />

Frage: In welchem Mass bringen die <strong>ETH</strong> Architekt/-innen die verl<strong>an</strong>gten Kenntnisse und Fähigkeiten mit?<br />

%<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Beitrag <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> zur Entwicklung <strong>der</strong> gen<strong>an</strong>nten Kompetenzen, Assistierende (38)<br />

7<br />

59<br />

30 30<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

4<br />

62<br />

55<br />

ungenügend mittel hoch nicht beurteilbar<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> Architekt/-innen, Stakehol<strong>der</strong> (27)<br />

37<br />

30<br />

18<br />

22<br />

34<br />

37<br />

19<br />

41<br />

33<br />

ungenügend genügend gut<br />

7<br />

82<br />

26 26<br />

11<br />

60<br />

52 52<br />

50<br />

45<br />

37<br />

7<br />

18


Wenn die <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> erweitert werden sollte, sind unter den Wünschen zwei klare Favoriten auszumachen.<br />

Alle fünf Gruppen erachten einerseits das Thema „Nachhaltige Entwicklung (soziale + ökonomische +<br />

ökologische Aspekte)“ und <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits die Vermittlung wirtschaftlicher Zusammenhänge als vorr<strong>an</strong>gig.<br />

Frage: Wenn Sie das Angebot <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> erweitern möchten, in welchen Bereichen würden Sie<br />

ausbauen?<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong>, Studierende (218)<br />

Nachhaltige Entwicklung (soziale+ökonom.+ökolog. Kriterien)<br />

Verh<strong>an</strong>dlungstechnik<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

Businesstools zur Gründung einer Firma<br />

Baubiologie<br />

rechtliche Grundlagen<br />

18<br />

28<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong>, Assistierende (43)<br />

Nachhaltige Entwicklung (soziale+ökonom.+ökolog. Kriterien)<br />

Verh<strong>an</strong>dlungstechnik<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

Businesstools zur Gründung einer Firma<br />

Baubiologie<br />

rechtliche Grundlagen<br />

5<br />

12<br />

12<br />

21<br />

%<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong>, Alumni (81)<br />

Nachhaltige Entwicklung (soziale+ökonom.+ökolog. Kriterien)<br />

Verh<strong>an</strong>dlungstechnik<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

Businesstools zur Gründung einer Firma<br />

Baubiologie<br />

rechtliche Grundlagen<br />

%<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

%<br />

30<br />

30<br />

32<br />

36<br />

36<br />

38<br />

40<br />

40<br />

44<br />

52<br />

55<br />

56<br />

19


Frage: Wenn Sie das Angebot <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> erweitern möchten, in welchen Bereichen würden Sie<br />

ausbauen?<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong>, Professor/-innen (20)<br />

Nachhaltige Entwicklung (soziale+ökonom.+ökolog. Kriterien)<br />

Verh<strong>an</strong>dlungstechnik<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

Businesstools zur Gründung einer Firma<br />

Baubiologie<br />

rechtliche Grundlagen<br />

0<br />

5<br />

10<br />

10<br />

15<br />

20<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Erweiterung <strong>der</strong> <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong>, Stakehol<strong>der</strong> (39)<br />

Nachhaltige Entwicklung (soziale+ökonom.+ökolog. Kriterien)<br />

Verh<strong>an</strong>dlungstechnik<br />

wirtschaftliche Zusammenhänge<br />

Businesstools zur Gründung einer Firma<br />

Baubiologie<br />

rechtliche Grundlagen<br />

8<br />

15<br />

26<br />

%<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

%<br />

38<br />

54<br />

54<br />

20


8. Anregungen zur <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong><br />

Alle fünf befragten Gruppen haben zahlreiche allgemeine Anregungen zur <strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> verfasst.<br />

Einige wünschten sich, dass das Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein für eine zukunftsfähige Gesellschaft mehr Gewicht<br />

erhalten solle. Dieses sollte bereits in den Entwurfskursen durch eine Reduktion <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>flut praktiziert werden.<br />

Ausserdem sollte <strong>der</strong> Entwurf besser auf die zunehmend komplexere und <strong>an</strong>spruchsvollere Praxis eingehen.<br />

Es wird eine stärkere interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine ausgeprägte Beachtung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

gefor<strong>der</strong>t. Interdisziplinarität könne durch eine intensive Kooperation mit externen Stellen „z.B. Kunst, Soziologie,<br />

Recht, Wirtschaft“ erreicht werden. Das Thema Nachhaltigkeit könne durch Städtebau und Raumpl<strong>an</strong>ung vermittelt<br />

werden. Eine Stärkung <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung sei nötig, um die aktuellen umfassenden Probleme zu<br />

lösen.<br />

§ „Stärkung von Städtebau und Raumpl<strong>an</strong>ung. ... hilft die aktuellen gesellschaftlichen, ökologischen und<br />

wirtschaftlichen Probleme wie Energiewende, Partizipation, Flächenverbrauch etc. zu lösen.“ (Assistent/-in<br />

seit 2006, Abschluss vor 2003 <strong>an</strong> Uni Ausl<strong>an</strong>d)<br />

§ „Die grundlegende Fähigkeit eines guten Architekten ist, mit komplexen Zusammenhängen umgehen zu<br />

können. Dies sollte in <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> unbedingt geför<strong>der</strong>t werden. Das Hauptaugenmerk sollte dabei<br />

auf dem Entwurf als alles zusammenbindende Idee liegen. Die untrennbare Einheit von Städtebau, Typologie<br />

und Konstruktion als massgebende Faktoren des Entwurfes sollte dabei den Kern <strong>der</strong> Lehre darstellen.<br />

Die grundlegenden Kenntnisse <strong>der</strong> einzelnen Disziplinen des Bauwesens (Statik, Technik, Soziologie<br />

etc.) sollten vermittelt werden und eine Vertiefung als fakultatives Zusatz<strong>an</strong>gebot bereitgestellt werden.“<br />

(Alumnus, Abschluss 2006)<br />

Eine weitere Anregung gibt zu bedenken, dass „bei Wettbewerben immer mehr die Nachhaltigkeit/Ökologie und<br />

Honorarofferten miteinbezogen“ werden, das Studium dazu aber zu wenig Wissen vermittle.<br />

Mehrere Personen waren <strong>der</strong> Meinung, sie hätten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong> sehr gut gelernt zu entwerfen. Dies nütze aber in<br />

<strong>der</strong> Praxis im Angestelltenverhältnis wenig.<br />

§ „M<strong>an</strong> wird (gründlich) darin ausgebildet, wie m<strong>an</strong> entwirft ... Geht m<strong>an</strong> d<strong>an</strong>n als Angestellter in einem<br />

Büro arbeiten, ist das alles kaum noch nötig, denn schlussendlich entwirft/bestimmt praktisch immer<br />

<strong>der</strong> Chef ... Die logische Konsequenz eines <strong>ETH</strong> <strong>Architektur</strong>studiums ist ein eigenes Büro ... Nur hat m<strong>an</strong><br />

für das aber definitiv zu wenig Rüstzeug, dass m<strong>an</strong> das auch wirklich könnte (bezüglich <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Praxis/Realität,<br />

die viel zu kurz kommt im Studium). In einem Büro als Angestellter zu arbeiten wird einen<br />

<strong>ETH</strong> Architekten kaum befriedigen. M<strong>an</strong> hat einfach g<strong>an</strong>z was <strong>an</strong><strong>der</strong>es gelernt.“ (Alumnus, keine Angaben)<br />

D<strong>an</strong>n wird beklagt, es fehle <strong>an</strong> Bewusstsein und Strategien, um das Entwurfsziel in <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden<br />

Zeit zu erreichen.<br />

An<strong>der</strong>e Stimmen sehen das D-ARCH in erster Linie als einen „Ort <strong>der</strong> Theoriebildung“ und <strong>der</strong> Schulung <strong>der</strong> Reflexionsfähigkeit,<br />

weshalb auch noch bessere Grundlagen zum wissenschaftlichen Arbeiten vermittelt werden sollten.<br />

§ „Die Kürzung <strong>der</strong> theoretischen Fächer und die zusätzliche Gewichtung des Entwurfes im Masterstudium<br />

empfinde ich als Qualitätseinbusse des Departementes D-ARCH <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>Z. In <strong>der</strong> Praxis sind wir<br />

stetig mit dem Entwerfen (versch. Massstäbe) konfrontiert. Hingegen ist die Aneignung und die Vertiefung<br />

<strong>der</strong> Theorie sehr viel schwieriger und <strong>an</strong>spruchsvoller.“ (Student/-in, MSc Urlaubssemester EPFL)<br />

Die Anregungen zum Profil des D-ARCH reichen von <strong>der</strong> Konzentration auf die Schwerpunkte „Entwurf + Konstruktion<br />

+ Tragwerk mit einem Blick für die grossen Zusammenhänge“ (Studierende+ Alumni) über den Wunsch<br />

nach einer „konstruktiven, konzeptionellen und theoretischen Schule“ (Assistierende) bis zum Wunsch nach einer<br />

<strong>Ausbildung</strong> mit „mehr Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit“ (Assistierende + Alumni) respektive eine bessere<br />

Vorbereitung „auf die wirklichen Probleme unserer Zeit ... mit Professoren, die sich ernsthafte Ged<strong>an</strong>ken zur Gesellschaft“<br />

machen (Studierende).<br />

<strong>Architektur</strong>-<strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>ETH</strong>, Kurzfassung<br />

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