Heimattreffen am 2. Mai 2004 - Banater Berglanddeutsche
Heimattreffen am 2. Mai 2004 - Banater Berglanddeutsche
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Landeshauptmann der Steiermark besucht <strong>Banater</strong><br />
Bergland. Die ÖVP-Politikerin Waltraud Klasnic k<strong>am</strong> <strong>am</strong> 1<strong>2.</strong><br />
März zu einem offiziellen Besuch nach Steierdorf. Zu ihrem<br />
Empfang hatten sich viele Steierdorfer im Kulturhaus eingefunden.<br />
Sie wurde von Bürgermeister Neicu und der Forumsvorsitzenden<br />
Henriette Bacizan herzlich begrüßt. Blaskapelle,<br />
Volkstanzgruppen und Sängerin boten zu Ehren des hohen<br />
Gastes ein gelungenes Progr<strong>am</strong>m. Während des Festessens<br />
erinnerte Ion Creinicean aus Orawitz in einer kurzen Ansprache<br />
an die Leistungen der Habsburger im <strong>Banater</strong> Bergland.<br />
Univ. Prof. Dr. Reimann sprach die vielseitigen Hilfsaktionen<br />
des Kulturvereins Südmark für das <strong>Banater</strong> Bergland<br />
an. Dadurch ist auch manch freundschaftliche Bindung entstanden.<br />
Landeshauptmann Klasnic suchte immer wieder das<br />
Gespräch mit den Menschen, um sich zu informieren.<br />
Studiendirektor a.D. Wilhelm Fritsch, Mitglied im Bundesvorstand<br />
des Heimatverbandes, nahm die Gelegenheit eines kurzen<br />
persönlichen Gesprächs wahr, um Frau Klasnic im N<strong>am</strong>en<br />
des Heimatverbandes für die Hilfe zu danken, welche die<br />
Steiermark seit Jahren im <strong>Banater</strong> Bergland leistet. Mit ihm<br />
war auch Ladislaus Dubovsky nach Steierdorf gekommen. Er<br />
war Anfang der 1980er Jahre Initiator der Wiederbelebung der<br />
durch den Krieg unterbrochenen Beziehungen zwischen der<br />
Südmark und dem <strong>Banater</strong> Bergland. Das hatte in der<br />
Ceaus¸escu-Zeit groß angelegte Hilfspaketaktionen zur Folge,<br />
um Menschen in Not zu helfen.<br />
Die Spitzenpolitikerin aus der Steiermark fühlte sich offensichtlich<br />
wohl unter den Steirern des <strong>Banater</strong> Berglandes. Viel<br />
später als geplant, reiste sie nach Reschitz weiter, von wo sie<br />
<strong>am</strong> 13. März die Heimreise antrat.<br />
Jahresvers<strong>am</strong>mlung des Forums der <strong>Banater</strong> <strong>Berglanddeutsche</strong>n.<br />
Tätigkeitsberichte, Vorstandswahlen und<br />
Satzungsänderungen standen auf der Tagesordnung.<br />
Der scheidende Vorsitzende Karl Lups¸iasca ging ausführlich<br />
auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen und die Altersstruktur<br />
der Mitglieder ein. Seit 1990 haben sich insges<strong>am</strong>t<br />
9.792 Bürger als Mitglieder eintragen lassen. Inzwischen sind<br />
1.448 ausgewandert und 1.044 verstorben. 2003 haben 801<br />
Mitglieder ihren Beitrag gezahlt. Viele zahlen seit Jahren keinen<br />
Beitrag. Als Grund für den Mitgliederschwund nennt<br />
Lups¸iasca die schwierige materielle Lage, aber auch Unkenntnis<br />
dessen, was das Forum durchgesetzt und geleistet hat<br />
(Zusatzrente für ehemalige Deportierte, Wiedergutmachung<br />
für Enteignete, Hilfe bei Existenzgründungen, Vermittlung von<br />
Stipendien, Verbesserung der Lebenssituation durch Partner-<br />
Der „Arbeitskreis Deutsche Zwangsarbeiter“ (AKDZ)<br />
traf sich im Januar zu einer Arbeitsbesprechung. Sein<br />
Sprecher Rudi Pawelka informierte über die bisher geleistete<br />
Arbeit. Bei der Erfassungsstelle in H<strong>am</strong>burg sind bisher<br />
140.000 Meldungen eingegangen. Die Aktion soll fortgeführt<br />
werden, um eine möglichst umfassende Dokumentation<br />
erstellen zu können. Gesprochen wurde auch über die unterschiedlichen<br />
Belange der einzelnen Opfergruppen. Der AKZD<br />
setzt sich für der Gleichbehandlung der deutschen mit den<br />
ausländischen Zwangsarbeitern ein und fordert „eine symbolische<br />
Entschädigung“ als Anerkennung der Leiden der<br />
Betroffenen. Der AKDZ hat deswegen Kontakt mit Politikern<br />
aufgenommen und einen Antrag gestellt, der <strong>am</strong> 5. Juni 2003<br />
im Bundestag diskutiert wurde. Vertreter der CDU/CSU-<br />
Fraktion befürworten das Anliegen. Die rot/grüne Regierung<br />
verhielt sich bisher ablehnend. Sie verwies auf die NS-<br />
Verbrechen und stellte die Leidensgeschichte der Deutschen<br />
als „natürliche“ Folge diese Unrechts dar. Der Antrag befindet<br />
sich derzeit noch zur Beratung im Innenausschuss. Das zeigt<br />
zumindest, dass man sich inzwischen mit einer Ablehnung<br />
schwer tut und dass man sich auch „bei der SPD und den<br />
Grünen zumindest Gedanken über die bestehende<br />
Gerechtigkeitslücke“ macht.<br />
Peter Krier, Vorsitzender des Landesverbandes Bayern der<br />
12<br />
schaften mit Institutionen und Verbänden, die Hilfe leisten<br />
usw.). Was die Alterstruktur angeht, sind 70 Prozent der Mitglieder<br />
über 60 Jahre alt. Für die Zukunft des Forums ist es<br />
wichtig, jüngere und Mitglieder mittleren Alters zu gewinnen.<br />
Karl Bereznyak, Vorsitzender des Vereins der Russlanddeportierten,<br />
berichtet über die Verteilung der Hilfen an alte<br />
und bedürftige Menschen (3350 Euro vom Hilfswerk der<br />
<strong>Banater</strong> Schwaben, 4.800 Euro aus Östrreich, 122 Millionen<br />
Lei vom Förderverein BANATIA) sowie über medizinische<br />
Betreuung, Besuche im Alten- und Pflegeheim u.a.<br />
Diplom-Ökonom Waldemar König berichtet über die finanzielle<br />
Unterstützung von Existenzgründern im Kreis Karasch-<br />
Severin durch den Wirtschaftsförderverein BANATIA. Ingrid<br />
Karin Protocsil berichtet über die Kultur- und Jugendarbeit,<br />
Yvonne Christa Demenyi über die Tätigkeit an Kindergärten<br />
und Schulen mit deutscher Unterrichtssprache.<br />
Zum neuen Vorsitzenden des DFBB wird Erwin Josef T¸igla<br />
gewählt. Seine Stellvertreterin wird Elisabeth Bell. Dem Vorstand<br />
gehören ferner an: Josef Barna, Karl Bereznyak, Gerhard<br />
Chwoika, Yvonne Demnyi, Jürgen Jochmann, Waldemar<br />
König, Werner Kremm, Karl Lups¸iasca, Ingeborg Nemesagu,<br />
Ingrid Protocsil und Karl Schmidinger.<br />
Vorstandswahlen in Dognatschka. In den Vorstand des<br />
Ortsforums wurden kürzlich gewählt: Lothar Horst Nikolaus<br />
(Vorsitzender), Alfred Kravitz und Erwin Krasnek (stellv.<br />
Vorsitzende), Egon Kummergruber (zuständig für die Bibliothek),<br />
Klaus Lucian Mihnea (Musik und Elektronik), Lucia<br />
D<strong>am</strong>ian (Kultur) und Adela Gunda Schmidt (Kassierin).<br />
Lyrikpreis „Rolf Bossert“ verliehen. „Wir verstehen uns<br />
als Nachfolger verschiedener Kulturträger der <strong>Banater</strong> <strong>Berglanddeutsche</strong>n,<br />
und eine unserer Ehrenpflichten ist, sich um<br />
die bereits verstorbenen deutschen Persönlichkeiten zu kümmern,<br />
um sie vor der Vergessenheit zu bewahren“, sagte<br />
Erwin T¸ igla, auf dessen Initiative der Lyrikwettbewerb „Rolf<br />
Bossert“ voriges Jahr ins Leben gerufen wurde. Man will<br />
d<strong>am</strong>it junge Talente fördern, die in deutscher Sprache Gedichte<br />
schreiben. Im Rahmen einer Rolf-Bossert-Matinee<br />
wurde der Preis <strong>am</strong> 13. Februar zum erstenmal vergeben.<br />
Preisträger sind Lucian Varsadan, Dr<strong>am</strong>aturg <strong>am</strong> Deutschen<br />
Staatstheater, und Andrei Cherascu, Schüler der 1<strong>2.</strong> Klasse<br />
<strong>am</strong> Nikolaus-Lenau-Lyzeum. Der Preis ist mit zwei Millionen<br />
Lei dotiert. Die Wettbewerbsbeiträge aller Teilnehmer wurden<br />
in einem Buch veröffentlicht, das von Silvia Toma, Schülerin der<br />
11. Klasse des Diaconovici-Tietz-Lyzeums illustriert wurde.<br />
Landsmannschaft der <strong>Banater</strong> Schwaben, empfiehlt, mit dem<br />
Bundestagabgeordneten des eigenen Wahlkreises über das<br />
Anliegen des AKDZ zu sprechen.<br />
(nach „<strong>Banater</strong> Post“ vom 20. Februar <strong>2004</strong>)<br />
Anerkennung als Spätaussiedler erwirkt.<br />
Einem Antragsteller aus Rumänien wurde die Anerkennung als<br />
Spätaussiedler durch das zuständige Ausgleichs<strong>am</strong>t verweigert,<br />
mit der Begründung, es könne nicht festgestellt werden,<br />
„dass er <strong>am</strong> 31. Dezember 1992 oder danach Benachteiligungen<br />
oder Nachwirkungen früherer Benachteiligungen<br />
aufgrund deutscher Volkszugehörigkeit“ erlitten habe. Er hatte<br />
das Verhalten der rumänischen Polizei ihm gegenüber als<br />
Benachteiligung aufgrund seiner deutschen Volkszugehörigkeit<br />
angegeben. Der abgewiesene Antragsteller wandte sich<br />
an das Bayerische Verwaltungsgericht in Ansbach, das den<br />
Fall anders bewertete und ihm Recht gab. Das Gericht verurteilte<br />
den Freistaat Bayern zur Ausstellung einer Spätaussiedlerbescheinigung<br />
gemäß § 15 Abs. 1 BVFG. Der<br />
Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte die Bewertung<br />
des Verwaltungsgerichts. (Aktenzeichen des BayVG: AN 15 K<br />
01.01682; AZ des Bayerischen VGH München: 11 ZB<br />
03.1188, Beschluss vom 4.1<strong>2.</strong>2003).<br />
(nach „Siebenbürgische Zeitung vom 25. Februar <strong>2004</strong>“)