Download Birkenwerder 1355 bis 1989 – alltägliche Geschichten!
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1872 Ziegeleien<br />
<strong>Birkenwerder</strong><br />
Aktienges. für<br />
Baumaterial<br />
Einsatz, sondern in allen Etagen des Baus. Die beiden Abbildungen stammen aus dem Hauptvestibül des Neuen<br />
Museums, sichtbar die Treppenaufgänge flankierend. Da die Ziegelsteine hochflächig vermauert und durch Putz<br />
nicht verdeckt wurden, kann man sie überall im Museum entdecken. Die Initialen FH stehen für F. Hempel und MI<br />
für Martin Ilzig. MAZ, 04.01.2010; Wikipedia, Neues Museum<br />
1872 wurde die „<strong>Birkenwerder</strong> Aktiengesellschaft für Baumaterial“ gegründet. Otto<br />
Seymer verkauft seine Ziegelei I für 180000 Taler an die Gesellschaft,<br />
Kommerzienrat Krause seine Ziegelei II und Wilhelm Borgfeld seine Ziegelei III.<br />
MR, S.72 / 73; BB. 13.11.1941<br />
1875 Ziegelei IV Der folgend abgebildete Situationsplan von dem Grundstück des Ziegeleibesitzers Herrn C. Lindner zu<br />
<strong>Birkenwerder</strong> gibt uns eine einzigartige Ansicht über die Bebauung, die Funktion der Gebäude und den<br />
technologischen Ablauf der Lindnerschen Ziegelei. Da für den Betrieb der Lorenbahn zur Havel, den Antrieb von<br />
Schlemm-Maschinen und den Transport von Zubehör und Fertigprodukten Pferde notwendig waren, ist es nur allzu<br />
verständlich, dass zur Ziegelei eine landwirtschaftliche Infrastruktur gehörte. Denkbar ist auch die Verwendung<br />
landwirtschaftlicher Produkte für die Beköstigung der vielen Ziegeleiarbeiter, die teilweise sogar aus Polen kamen.<br />
Bei einer Ziegelproduktion rund um die Uhr (Brennöfen) musste auch die Inspektorwohnung auf dem<br />
Betriebsgelände untergebracht sein, ergänzt durch das Wohnhaus des Eigentümers. Wenn auch die Gesamtanlage<br />
sich nicht wesentlich von anderen Ziegeleien unterscheidet, so weist die Lindnersche Ziegelei doch eine<br />
Besonderheit auf, die offensichtlich dem Besitzer geschuldet ist. C. Lindner war Baumeister. Er hat sich mit dem<br />
Baustil bei den zum landwirtschaftlichen Bereich gehörenden Gebäuden und der Verwendung im Ort produzierter<br />
Ziegel ein Denkmal gesetzt, wie es das „Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches<br />
Landesmuseum“ im März 2004 bestätigt. Im Folgenden einige Auszüge aus der gutachterlichen Stellungnahme<br />
zum Denkmalwert: „Die beiden denkmalwerten Wirtschaftsgebäude sind lang gestreckte eingeschossige<br />
Massivbauten aus unverputztem gelblichen Ziegelmauerwerk. Das östliche, als Scheune errichtete Gebäude besitzt<br />
an seiner Hoffront zwei von Torbögen überfangene Einfahrtstore. Daneben gliedern zwei portikusartig gestaltete<br />
Eingänge sowie mehrere Strebenpfeiler und schmale gotisierende Fensterpaare die hofseitige Fassade.. Auch das<br />
gegenüber stehende westliche, als Stall errichtete Gebäude besitzt zwei portikusartige Eingänge sowie mehrere<br />
Strebepfeiler. Daneben gliedern Spitzbogenfenster (mit Eisensprossen) die Hoffront. Die Rückseiten beider<br />
Gebäude weisen ebenfalls Strebepfeiler und einige kleinformatige Fenster auf. Ihre Giebelseiten werden von<br />
schmalen, in Dreiergruppen angeordneten Blendöffnungen eingenommen. Besonderes Merkmal der Fenster- und<br />
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