Download Birkenwerder 1355 bis 1989 – alltägliche Geschichten!
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1877 Ziegelfabrika-<br />
tion<br />
1897 Ziegel-<br />
fabrikation<br />
1900 Ziegel-<br />
Fabrikation<br />
1901 Ziegel-<br />
Fabrikation<br />
Blendöffnungen beider Gebäude sind ihre abgestuften Gewände und häufig maßwerkähnlichen oberen Abschlüsse.<br />
Kräftig ausgebildete Spitzbogenfriese umziehen unterhalb der Traufgesimse und Otrtgänge beide Gebäude, die von<br />
Satteldächern gedeckt werden. Gemäß ihrer Ursprungsfunktion als Scheune bzw. Stall unterscheiden sich die<br />
beiden Wirtschaftsgebäude in ihren Innenstrukturen. Das östliche Gebäude (Scheune) besitzt eine durchgehende<br />
Halle mit einer seitlichen Holzstützenkonstruktion, die vom Fußboden <strong>bis</strong> in den offenen Dachstuhl reicht.<br />
Dagegen wird das westliche Gebäude (Stall) innen von Futtergängen erschlossen, an denen sich beidseitig<br />
Viehställe aneinander reihen. Gusseisensäulen tragen ein preußisches Kappengewölbe. Darüber folgt das hölzerne<br />
Dachwerk mit dreifach stehender Stuhlkonstruktion“. Größe und anspruchsvolle Gestaltung der beiden<br />
Wirtschaftsgebäude dokumentieren den Ziegeleistandort <strong>Birkenwerder</strong> und sind daher von ortsgeschichtlicher<br />
Bedeutung. Sie „... heben sich auf Grund ihrer ungewöhnlich aufwendigen und repräsentativen Gestaltung deutlich<br />
von den allgemein üblichen zeitgenössischen ländlichen Wirtschaftsbauten in Brandenburg ab. Bemerkenswert ist<br />
dabei nicht nur die detailreiche und gediegene Ausführung der beiden Gebäude, sondern vor allem auch ihre<br />
stilistische Orientierung an der englischen Todurgotik, die in Preußen seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />
vor allem der Gestaltung von Herrenhäusern vorbehalten war. Vorbild gebend wirken hierbei vor allem einige<br />
Bauten des preußischen Könighauses, wie z.B. Schloss Babelsberg in Potsdam. Die Wirtschaftsgebäude ...sind<br />
seltene und qualitätvolle Zeugnisse für die Übertragung dieser Stiltendenz auf die Architektur ländlicher<br />
Wirtschaftsbauten. Sie besitzen deshalb baugeschichtliche Bedeutung“.<br />
Nach dem <strong>bis</strong>her die Handstrichziegel in „Erdöfen“ und später in so genannten „Deutschen Öfen“ gebrannt<br />
wurden, errichtete man in der Ziegelei I den ersten modernen Ringofen, der wegen seiner unpraktischen<br />
Konstruktion 1892 jedoch umgebaut wurde. MR,S.73<br />
Auf der Ziegelei II wurde ein Ringofen in Betrieb genommen. Gleichzeitig wurde die maschinelle Herstellung der<br />
Ziegel eingeführt. MR,S.73<br />
Die Ziegeleien I und III wurden stillgelegt und die gesamte Produktion der „ <strong>Birkenwerder</strong> Aktiengesellschaft für<br />
Baumaterial“ auf die Ziegelei II konzentriert. Bei einer Jahresproduktion von 8 Millionen Steinen wurden<br />
ausschließlich nur noch Maschinenziegel hergestellt. MR,S.73<br />
Der Betrieb der Aktiengesellschaft für Baumaterial wurde mit den Neuanlagen nach der Zusammenlegung erst<br />
Mitte 1900 aufgenommen. Dadurch belief sich die Gesamtproduktion nur auf 5 Millionen Steine. Außerdem wurde<br />
das Ergebnis durch abnorm hohe Preise für Kohlen und die Steigerung der Arbeitslöhne negativ beeinflusst. Auch<br />
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