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Berufe Casting - Dasa

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M6 – Schulschwänzer Name: Datum:<br />

Da mach ich (nicht) mit!<br />

Streichung des Kindergeldes für Schulschwänzer?<br />

Einen Stadtteil Berlins kennen viele, obwohl er nicht zu den besonderen Sehenswürdigkeiten<br />

der Stadt gehört. Der Stadtteil Berlin-Neukölln erwarb sich einen Namen<br />

durch die Berichterstattung der Medien über die „berüchtigte“ Rütli-Schule. Die Stadt<br />

pumpte viel Geld in eine Imagekampagne, Künstler und Kreative riefen Neukölln zum<br />

neuen Berliner Szeneviertel aus: Mit vereinten Kräften bemühte man sich, den Ruf als<br />

Schmuddel-Stadtteil der Nation wieder loszuwerden. Um Neukölln wurde es ruhig.<br />

Vor einem Jahr bringt die örtliche SPD den Bezirk zurück in die Schlagzeilen: Die Genossen<br />

wollen Eltern von Schulschwänzern hart bestrafen: mit Streichung des Kindergeldes<br />

und Führerscheinentzug.<br />

1<br />

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25<br />

SPD-Politiker wollen rigider gegen die Eltern<br />

von Schulschwänzern vorgehen. Mit<br />

Führerscheinentzug und Streichung des<br />

Kindergeldes sollen diejenigen bestraft<br />

werden, deren Kinder wiederholt und für<br />

längere Zeit den Unterricht meiden. "Geht<br />

das Kind nicht zur Schule, dann kommt<br />

das Kindergeld nicht aufs Konto", heißt<br />

es…<br />

Mit den Parteifreunden und SPD-<br />

Schulsenator Jürgen Zöllner sind die Vorschläge<br />

noch nicht abgestimmt. "Sie<br />

könnten auf Irritationen stoßen", bekannte<br />

der Neuköllner SPD-Sprecher, Oliver<br />

Henschel... Die bildungspolitische Sprecherin<br />

der SPD im Parlament, Felicitas<br />

Tesch, ist den Vorschlägen gegenüber<br />

generell aufgeschlossen, kritisiert aber die<br />

Sanktionierung des Kindergeldes: "Das ist<br />

Blödsinn. Damit trifft man doch nur wieder<br />

die Falschen."<br />

Berlin hat vor einigen Jahren ein umfangreiches<br />

Programm gegen das Schulschwänzen<br />

entwickelt, mit Elterngesprächen<br />

über ein Bußgeld bis zur Eskorte<br />

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45<br />

50<br />

durch die Polizei zur<br />

Schulbank. Der Anteil<br />

der Kinder, die<br />

sich länger als 40<br />

Tage der Schulpflicht<br />

entziehen,<br />

bewegte sich vor<br />

zwei Schuljahren je nach Bezirk zwischen<br />

0 und 5 Prozent.<br />

Neukölln geht besonders drakonisch mit<br />

Schwänzern um, was nichts daran geändert<br />

hat, dass gerade die dortigen Hauptschulen<br />

besonders ungern aufgesucht<br />

werden: "Bis zu 20 Prozent der Schülerinnen<br />

und Schüler nehmen nur teilweise<br />

oder gar nicht am Unterricht teil", schreiben<br />

die Neuköllner Genossen. Wer Schule<br />

gewohnheitsmäßig schwänzt, steht in ihren<br />

Augen bereits mit einem Bein im Gefängnis:<br />

"Alle Intensivtäter Berlins haben<br />

ihre kriminelle Karriere als Schulverweigerer<br />

begonnen." Sie fordern unter anderem,<br />

auch Tugenden wie Pünktlichkeit und<br />

Pflichtbewusstsein in den Lehrplan aufnehmen…<br />

Quelle: ANNA LEHMANN. Schwänzen soll Luxus werden. In taz, die tageszeitung. 09.06.2008. RUBRIK: Berlin Aktuell;<br />

S. 21 und Julia Bönisch für http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/63/444800/text/ 10.06.2008 (Zugriff 10.06.09)<br />

Aufgaben:<br />

1. Ist Schulschwänzen auch in deinem Bekanntenkreis<br />

ein Thema? Wie stehst du dazu? Ist Schulschwänzen<br />

der erste Schritt in die Kriminalität?<br />

2. Was hältst du von den vorgeschlagenen Maßnahmen?<br />

3. Lege dir Argumente für deine Position zurecht. Notiere<br />

sie auf Karteikarten.<br />

Nachtrag: Der Antrag ist übrigens vom Landesparteitag am 11.10.2008<br />

in der Form nicht verabschiedet worden, sondern in einen SPD-<br />

Fachausschuss delegiert worden. Nur ein Kompromissvorschlag mit Teilen<br />

des Antrags wie `Einführung einer Kita-Pflicht´ und eine `Qualitätsoffensive´<br />

wurden verabschiedet.<br />

Titelseite einer Broschüre des<br />

Ministeriums für Kultus, Jugend und<br />

Sport Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

Juli 2006<br />

©DASA/Sheppi2009

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