Wohn(t)räume - Dasa
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<strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong><br />
Unterrichtskurzplanung<br />
(Autor: Michael Schubert, Fachleiter SW)<br />
1.1 Thema der Reihe: <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong> – Mein Leben einrichten zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />
1.2 Ziel der Reihe: Die Sch. sollen in der Reflexion ihrer <strong>Wohn</strong>t<strong>räume</strong> die notwendigen Voraussetzungen<br />
zu deren Verwirklichung klären und erkennen, dass ein hoher Lebensstandard seinen Preis hat.<br />
Schul- und Berufsausbildung sind hier die Grundsäulen auf denen persönlicher Erfolg aufbaut.<br />
2. Didaktisch-methodische Überlegungen: Die Sch. sind eingeladen zu t<strong>räume</strong>n und ihre eigenen Vorstellungen<br />
von <strong>Wohn</strong>en ideenreich und kreativ zu artikulieren. Nicht kleckern, sondern klotzen, ist<br />
die Devise! Geld spielt in der ersten Phase keine Rolle. Es geht nicht um eine realistische Planung,<br />
sondern um Visionen. Die eigenen Grenzen sprengen, sich aus der häuslichen Enge ablösen und<br />
endlich mal sein eigenes Reich gestalten.<br />
Nachdem ein <strong>Wohn</strong>ungs- oder Hausumriss mit Raumzuweisung auf Plakat gebracht ist, fällt das<br />
Einrichten mit Hilfe von Baumarktprospekten und Katalogen von Einrichtungshäusern nicht mehr<br />
schwer. Natürlich muss der Maßstab stimmen und die Gesamtquadratmeterzahl des <strong>Wohn</strong>traums<br />
errechnet werden. Ebenfalls sollen die Sch. beim Einrichten nicht nur Ausschneiden und Aufkleben,<br />
sondern auch eine entsprechende Inventarliste mit den Preisen der Möbel und weiterer Ausstattungsgegenstände<br />
anfertigen. Der Aha-Effekt stellt sich dann von alleine ein, denn sowohl die<br />
Größe der <strong>Wohn</strong>t<strong>räume</strong> als auch die „eingesetzten“ Geldmittel sind in ihrer Dimension erfahrungsgemäß<br />
utopisch.<br />
Anlass zu Gespräch und Auseinandersetzung gibt es zu Hauf, denn die Suche nach dem eigenen<br />
Stil, nach den Dingen, die mich von anderen unterscheiden und die uns verbinden, dienen der Identitätsfindung<br />
und Persönlichkeitsbildung. Wie viele Zimmer soll meine <strong>Wohn</strong>ung haben? Plane ich<br />
ein Kinderzimmer mit ein? Welchen <strong>Wohn</strong>komfort möchte ich genießen? Habe ich Lust auf eine<br />
WG? (Die Planung in Partnerarbeit ist besonders spannend und reich an Differenzen!)<br />
In der Auswertung der Arbeiten steht der Weg, den ich einschlagen muss, um einen Teil meiner<br />
Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen im Mittelpunkt. Hierbei geht es allerdings um wirklich<br />
tragfähige Konzepte und Strategien. Der Lottogewinn und das Reich-Einheiraten sind als Optionen<br />
auszuklammern. Die Einsicht, dass schulische Leistungen die Türe zur (Berufs-)Welt öffnen, liegt<br />
auf der Hand. Heute an morgen denken und sich nicht hängen lassen!<br />
Das Reihenthema steht exemplarisch für andere Bereiche der "Lebensplanung". Gleichfalls reich an<br />
Gesprächsanlässen sind die kreative Ausgestaltung eines Lebensflusses oder -weges mit dementsprechender<br />
Symbolik und Bildern zu dessen Darstellung. Oder wie wäre es mal mit einem handelsüblichen<br />
Gesellschaftsspiel. "LifeStyle" (Ravensburger 1989) zeigt persönliche Vorlieben in<br />
vielen Bereichen vom Sport, <strong>Wohn</strong>en, Freizeit und Urlaub auf. Es geht aber auch um die Einschätzung<br />
meiner Mitmenschen. Von daher eine reizvolle Ergänzung der Themenpalette um den Aspekt<br />
Selbstbild - Ich in den Augen anderer; Selbst- und Fremdbestimmung. Da das Spiel für eine ganze<br />
Klasse kaum zu finanzieren ist, wäre es eine Überlegung die Spielidee mit eigenen Materialien/<br />
Bildkarteien als U.-Projekt umzusetzen.<br />
- Seite 1 -
3. Aufbau der Reihe:<br />
Die einzelnen U.-Bausteine lassen sich sicherlich in Einzelstunden "pressen". Es ist jedoch zu überleben,<br />
ob nicht ein Projekttag "Lebensplanung" für die Klasse eingerichtet werden kann. Vor allem die<br />
Kreativphase lässt sich schlecht in 45 Minuten unterbringen, jede Unterbrechung entfernt die Sch. von<br />
ihren Visionen, unterbricht das Gespräch und der zeitliche Anteil für die Organisation des Arbeitsmaterials<br />
ist verhältnismäßig hoch.<br />
Std Phase Thema Ziele Did. Kommentar<br />
1 Problematisierung<br />
2/3 Utopiephase<br />
4-6 Kreativphase<br />
7/8 Ausstellung<br />
und<br />
Auswertung<br />
Räume, wie geschaffen–<br />
Das Leben unserer Serienhelden<br />
als Spiegel<br />
meiner Zukunftst<strong>räume</strong>?<br />
"Nicht kleckern, klotzen!"<br />
- Mein Wunsch vom zukünftigen<br />
<strong>Wohn</strong>en<br />
"Eine Welt voller <strong>Wohn</strong>komfort"<br />
- Sich gut einrichten<br />
"Sind T<strong>räume</strong> nur<br />
Schäume?" - Grenzen und<br />
Möglichkeiten der Realisierbarkeit<br />
Die Sch. sollen einmal<br />
gezielt auf die "designten"<br />
Räume im Serienset<br />
achten und bewerten,<br />
ob es ihren Geschmack<br />
trifft oder nicht!<br />
Die Sch. sollen ihr<br />
Traumhaus oder -<br />
wohnung skizzieren!<br />
Die Sch. sollen ihre Häuser/<br />
<strong>Wohn</strong>ungen einrichten.<br />
Die Sch. sollen sich mit<br />
den Vorstellungen ihrer<br />
Mitsch. auseinandersetzen<br />
und notwendige Voraussetzungen<br />
für die Teilrealisierung<br />
ihrer T<strong>räume</strong><br />
ermitteln.<br />
Das bewusste Hinschauen<br />
hilft unterbewusst prägende<br />
Bilder vom <strong>Wohn</strong>en<br />
und Leben zu reflektieren<br />
und eigene Vorstellungen<br />
deutlich werden<br />
zu lassen!<br />
Lebensplanung beginnt<br />
mit Visionen!<br />
Unterschiedliche Vorstellungen<br />
und Stile bilden<br />
die Grundlage für interessante<br />
Diskussionen!<br />
Die Geschmäcker sind<br />
halt verschieden und so<br />
soll es auch sein.<br />
- Seite 2 -
3.1 Räume, wie geschaffen– Das Leben unserer Serienhelden als Spiegel meiner Zukunftst<strong>räume</strong>?<br />
Ziele der Stunde: die Sch. sollen sich ihr <strong>Wohn</strong>umfeld vor Augen führen und mit den Bildern gestylter, designter Vorstellungen und Bilder abgleichen. Sie<br />
sollen eigene Ideen, Wünsche und Ansprüche an zukünftige <strong>Wohn</strong>t<strong>räume</strong> ableiten und bewerten.<br />
Vorbreitung/ Material: Benötigt wird ein kurzer Videomitschnitt einer der gängigen Soap-Serien! 10 Minuten, die nahezu in einer Szenerie spielen, reichen<br />
aus. Sonst ein Blick in die beigefügten Materialien. Mit ihnen ist ein ähnlicher Effekt zu erzielen.<br />
Stundenverlaufsplanung<br />
Zeit Phase Verhaltensaspekt des L. und der Sch. Sozialformen/ Medien Did.-meth. Kommentar<br />
20`<br />
Einstieg/ Organisation<br />
"Zieht euch mal eine Brille auf. Diese Brille blendet alle Personen,<br />
die Gespräche und Handlungen aus und lässt nur den Blick auf den<br />
Raum, seine Größe, Wandfarbe, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände<br />
zu! Macht euch gegebenenfalls auf einem Spickzettel<br />
Notizen zu euren Beobachtungen!"<br />
Film ab!!<br />
Austausch der Beobachtungen und Bewertung: "Entspricht der<br />
Raum, die <strong>Wohn</strong>ung deinen Vorstellungen, könntest du dich darin<br />
Wohlfühlen?<br />
20` Erarbeitung "Notiere dir nun, welchen Ansprüchen deine Traumwohnung/ dein<br />
Traumhaus gerecht werden müsste!"<br />
(Manchen Sch. fällt es vielleicht leichter, einfach den Satz zu ergänzen.)<br />
"Wenn dir nichts mehr einfällt, schaue deinen Tischnachbarn mal<br />
über die Schulter und ergänze deine Ansprüche. Bewerte nun die<br />
einzelnen Ansprüche auf einer Skala von 1 "eher unwichtig" bis 10<br />
"muss auf jeden Fall verwirklicht sein"!"<br />
"Beginne anschließend eine erste Skizze deiner Traumwohnung<br />
anzufertigen!"<br />
5`<br />
Ausblick/ Organisation<br />
"Nicht kleckern, klotzen" Für die nächste Stunde benötigt ihr einen<br />
DIN A3 Block oder zwei aneinander geklebte karierte DIN A4<br />
Blätter, ein Lineal und einen Bleistift! Ihr könnt direkt mit der Arbeit<br />
los legen und den Grundriss eurer Traumwohnung zeichnen!<br />
Überlegt schon einmal, wie viele Zimmer sie haben soll, wie die<br />
Raumaufteilung aussehen könnte, ob sie für euch alleine sein soll<br />
und welche architektonischen Raffinessen ihr einplant!"<br />
L.-Info<br />
Filmmitschnitt<br />
U.-Gespräch/ Meldekette<br />
L.-Info<br />
"lockere" Einzelarbeit im<br />
Heft oder auf Arbeitsblatt 1<br />
L.-Info<br />
Abschrift ins Hausaufgabenheft<br />
Die Handlung und die Personen<br />
reizen natürlich zu<br />
Kommentaren und Lästereien.<br />
Das Identifikationsangebot<br />
wird seine motivierende Wirkung<br />
nicht verfehlen. Mit der<br />
Brille soll deutlich werden,<br />
worauf es ihnen ankommt.<br />
Lediglich die Aufgabenstellung<br />
und Reihenfolge braucht<br />
anmoderiert und an der Tafel<br />
fixiert zu werden (evtl. Folie<br />
vorbereiten)! Bei einer sehr<br />
trägen Klasse könnten Sch.<br />
mit der Anschrift einzelner<br />
Satzergänzungen beauftragt<br />
werden.<br />
Die Vorschau auf die nächste<br />
Stunde erspart zwar keine<br />
Wiederholung des Arbeitsauftrages,<br />
aber macht Lust auf<br />
die Weiterarbeit! Materialbedarf<br />
an der Seitentafel anschreiben!<br />
- Seite 3 -
4.2 Doppelstunde: "Nicht kleckern, klotzen!" - Mein Wunsch vom zukünftigen <strong>Wohn</strong>en<br />
Ziele der Stunde/-n: Die Sch. sollen ihre Vorstellungen zu Papier bringen und sich dabei an Vorlagen gemäß einer technischen Zeichnung halten.<br />
Sie sollen ihre <strong>Wohn</strong>vorstellungen bemessen und eine mögliche Innenausstattung entwerfen.<br />
Vorbreitung/ Material: Zeichenblocks oder karierte Blätter, Lineale, Bleistifte, Grundrissmuster als Folie (evtl. Vorlage Einrichtungsgegenstände,<br />
Scheren, Kleber)<br />
Vielleicht lässt sich ein weiterer Raum organisieren, dass entzerrt und schafft Raum und Ruhe für Ideen und ein konzentriertes arbeiten. Auch durch kleine<br />
Gruppentische lässt sich Raum schaffen. Die Vorstellungen von der Größe des Klassenraumes werden eh sehr unterschiedlich sein.<br />
Stundenverlaufsplanung<br />
Zeit Phase Verhaltensaspekt des L. und der Sch. Sozialformen/ Medien Did.-meth. Kommentar<br />
5` Einstieg/ Organisation<br />
L.-Info<br />
L. erläutert das Arbeitsvorhaben: "Legt zu Beginn eurer Arbeit einen<br />
Maßstab fest, z.B. 4cm = 1 Meter in Wirklichkeit, denn euer<br />
Grundriss soll möglichst genau sein. Dann legt los mit der Zeichnung<br />
eures Grundrisses. Plant auch Fenster und Türen mit ein. Ein<br />
Muster, wie es technische Zeichner oder Architekten machen würden,<br />
zeige ich gleich. Wer gleich ein sechsstöckiges Haus bezieht,<br />
sollte bedenken, dass für jede Etage ein Grundriss anzufertigen ist.<br />
Weiterhin muss die Quadratmeterzahl jedes Zimmers und die Gesamtquadratmeterzahl<br />
errechnet werden. Fasst die Kerndaten eurer<br />
Traumwohnung wie in einem <strong>Wohn</strong>ungsinserat zusammen, z.B. 8<br />
Zimmer, 2 Küchen, Diele, 3 Bäder, Terrasse + Garten.<br />
80` Erarbeitung Sch. zeichnen ihre Grundrisse. Im Gespräch mit den Mitsch. werden<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten abgesteckt. Eventuell finden<br />
sich <strong>Wohn</strong>gemeinschaften, dann beginnt der Abgleich von kontroversen<br />
Vorstellungen und Wünschen schon im Klassenraum.<br />
Die Sch. berechnen die Größe ihrer T<strong>räume</strong> und beginnen Einrichtungsgegenstände<br />
einzutragen.<br />
5`<br />
Ausblick/ Organisation<br />
"Jetzt wird es konkret, bringt zur nächsten Stunde alle Prospekte,<br />
die ihr auftreiben könnt, von Möbelhäusern und Baumärkten mit.<br />
Ihr könnt schon mit dem einrichten zu Hause anfangen und die Abbildungen<br />
ausschneiden, die ihr später aufkleben wollt. Wichtig ist,<br />
dass ihr alle Preise aufschreibt und sozusagen eine Inventarliste<br />
erstellt. Also schon mal viel Spaß!"<br />
Folie Grundrissmuster<br />
Einzelarbeit/ Partnerarbeit<br />
L.-Info<br />
Auch wenn die Sch. schon<br />
mit den Hufen scharren, Den<br />
Arbeitsauftrag klären. Zusätzlich<br />
ist der Arbeitsauftrag<br />
nochmals auf der Folie für<br />
alle im Stundenverlauf nachzulesen.<br />
Eine klare Zeitvorgabe<br />
schützt vor allzu großen<br />
Auswüchsen! Gegebenenfalls<br />
formelle Berechnung ausklammern!<br />
In dieser Phase sollen die<br />
Sch. mit der Aufgabe und<br />
ihren Vorstellung allein gelassen<br />
werden. Nötigenfalls<br />
Hilfestellung bei der zeichnerischen<br />
Umsetzung geben.<br />
Prospekte werden sich in jedem<br />
Haushalt finden lassen.<br />
Sie finden nur nicht immer<br />
Beachtung, jetzt schon.<br />
- Seite 4 -
4.3 Kreativeinheit: "Eine Welt voller <strong>Wohn</strong>komfort" - Sich gut einrichten<br />
Ziele der Stunde:<br />
Die Sch. sollen ihre <strong>Wohn</strong><strong>räume</strong> mit Möbeln, Lampen, Technik ausstatten und dabei eine Inventarliste erstellen, die später<br />
hilft, die T<strong>räume</strong> zu quantifizieren.<br />
Vorbereitung/ Material: Packpapier oder alte Veranstaltungsplakate in DIN A2, Lineale, Bleistifte, Scheren, Kleber und ergänzendes Prospektmaterial<br />
Die Lerngruppe nach Möglichkeit wieder in verschiedenen Räumen arbeiten lassen. Vielleicht ein paar Sitzpolster organisieren. So kann auch der Boden<br />
zum Arbeitsplatz werden.<br />
Stundenverlaufsplanung<br />
Zeit Phase Verhaltensaspekt des L. und der Sch. Sozialformen/ Medien Did.-meth. Kommentar<br />
5` Einstieg/ Organisation<br />
L.-Info<br />
80` -<br />
120`<br />
5`<br />
Erarbeitung<br />
Ausblick/ Organisation<br />
L. erläutert das Arbeitsvorhaben: "Übertragt nun euren Grundriss<br />
auf die Plakate und beginnt mit dem Einrichten. Wichtig, führt parallel<br />
eine Inventarliste, in der ihr die Einrichtungsgegenstände und<br />
ihre Anschaffungspreise festhaltet. Denkt auch daran, dass eure<br />
Räume Lampen, die Küche Geschirr und Töpfe, Stereoanlagen,<br />
Fernseher und so weiter zur Einrichtung gehören. Klebt alles an die<br />
vorgesehene Stelle.<br />
Wenn ihr eure Prospekte nicht mehr braucht, legt sie bitte zur Verfügung<br />
aller auf den Materialtisch!<br />
Sch. übertragen ihre Grundrisse auf Plakate und gestalten die Räume<br />
mit dem Prospektmaterial. Die Geschmäcker sind voraussichtlich<br />
sehr verschieden und manchmal doch so ähnlich.<br />
Zu guter Letzt rechnen die Sch. den Wert ihres Inventars zusammen.<br />
Vorbereitung der Präsentation - die fertigen Collagen werden zu<br />
einer Ausstellung entlang der Wand aufgehangen. Unter dem Motto<br />
"Hereinspaziert" oder "<strong>Wohn</strong>ungsbesichtigung" entsteht eine bunte<br />
<strong>Wohn</strong>landschaft. Die Namen der Bewohner muss deutlich sein, der<br />
Wert kann verdeckt/ versteckt als Schätzaufgabe unter einer Klappe<br />
ausgewiesen werden.<br />
Einzelarbeit/ Partnerarbeit<br />
L.-Info<br />
Auch in dieser Phase wollen<br />
und sollen die Sch. mit ihrer<br />
Gestaltung alleine gelassen<br />
werden. Ausreichendes Material<br />
stellt sicher, dass alle arbeiten<br />
können.<br />
Abwertende Bemerkungen<br />
sind zu unterbinden und auf<br />
die individuellen Freiheiten<br />
hinzuweisen.<br />
Nutzen sie die Möglichkeiten<br />
des Klassenraumes zur Präsentation<br />
oder verlegen sie<br />
den Unterricht in die Aula -<br />
Platz!! Alle Ergebnisse sollten<br />
für sich stehen!<br />
- Seite 5 -
4.4 Reflexion: "Sind T<strong>räume</strong> nur Schäume" - Grenzen und Möglichkeiten der Realisierbarkeit der <strong>Wohn</strong>t<strong>räume</strong><br />
Ziele der Stunde:<br />
Die Sch. sollen ihre <strong>Wohn</strong><strong>räume</strong> mit Möbeln, Lampen, Technik ausstatten und dabei eine Inventarliste erstellen, die später<br />
hilft, die T<strong>räume</strong> zu quantifizieren.<br />
Vorbereitung/ Material: Eventuell als Vorlauf einen Feedbackbogen (s. Material) kopieren, auswerten und Ergebnisse auf einer Folie zusammenstellen,<br />
Packpapier, dicke Filzer<br />
Stundenverlaufsplanung<br />
Zeit Phase Verhaltensaspekt des L. und der Sch. Sozialformen/ Medien Did.-meth. Kommentar<br />
10` Reflexion I L. lädt die Sch. dazu ein, das Unterrichtsprojekt zu bewerten, Positives<br />
wie Negatives zu benennen und erste Schlussfolgerungen aus<br />
der Reihe zu ziehen.<br />
Ein Protokollant hält auf Packpapier einige Feedbackbeiträge stichwortartig<br />
fest. (Die Sch. können auch zuvor Karten mit ihrer Meinung<br />
beschriftet haben. Die Karten werden anschließend auf Packpapier<br />
zusammen gestellt.)<br />
L.-Info<br />
Stuhlkreis<br />
Sollte die Lerngruppe ungeübt<br />
sein in solchen Gesprächsformen<br />
bietet sich das<br />
"Vier-Ecken-Spiel" an. Die<br />
Atmosphäre sollte vertraulich<br />
und ungezwungen sein. Keine<br />
Vergleiche der vorliegenden<br />
30` - Reflexion II<br />
5`<br />
Plakate bitte!<br />
Im Geschick der Gesprächsführung<br />
liegen die Möglichkeiten<br />
der Auswertung verankert.<br />
Die Sch. sollen ins Gespräch<br />
miteinander kommen.<br />
Gezielte Impulse des L. sollen<br />
den Weg der Erkenntnis unterstützen.<br />
Zusammenfassung/<br />
Fazit<br />
L. legt €uro - Strahl (s. Material) in die Mitte oder hängt ihn an auf.<br />
Die Sch. markieren ihre veranschlagten Kosten für die Einrichtung.<br />
L. bittet die Sch. zurück in den Stuhlkreis und konfrontiert sie mit<br />
der Frage: "Sind T<strong>räume</strong> nur Schäume?" oder konstruiert einige<br />
Rechengrößen: Das Jahresnettoeinkommen einer Friseurgesellin<br />
beträgt etwa 10.000 €uro. Eine Bankkaufrau verdient etwa 14.000 €<br />
im Jahr. Ein KFZ-Mechaniker geht mit 1.000 € im Monat nach<br />
Hause. Ihr könnt nun selber ausrechnen, wie lange die einzelnen<br />
bräuchten, diese T<strong>räume</strong> zu verwirklichen, wenn sie für nichts anderes<br />
Geld ausgeben müssten."<br />
Die Sch. nehmen den Widerspruch zwischen Traum und Wirklichkeit<br />
wahr und versuchen diese Erkenntnis zu relativieren.<br />
L.: "Unsere Arbeit war dennoch nicht umsonst, denn was wäre der<br />
Mensch ohne T<strong>räume</strong>, die Welt ohne Visionen!"<br />
L. fasst die Erkenntnisse zusammen: "Heute an morgen denken!<br />
Die Zukunft beginnt jetzt!..." Vielleicht finden die Sch. selber noch<br />
eine Menge Sinnsprüche und sogenannte Lebensweisheiten, welche<br />
die Einsicht darin, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist,<br />
nähren.<br />
- Seite 6 -<br />
Einzelarbeit<br />
Stuhlkreis<br />
Gespräch/ Diskussion<br />
L.-Vortrag<br />
Lassen Sie die <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong><br />
ruhig noch einige Wochen,<br />
solange die Berufswahlorientierung<br />
im Mittelpunkt ihres<br />
Unterrichts steht, hängen
Arbeitsblatt 1 - <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong> Name: Datum:<br />
Ergänze folgenden Satz:<br />
Meine<br />
Traumwohnung<br />
sollte/<br />
müsste...<br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
... ______________________________________________________________________________________ <br />
Falls dir nichts mehr einfällt, hole dir ruhig bei deinen Tischnachbarn Anregungen!<br />
Bewerte nun deine Ansprüche auf einer Skala von 1 bis 10 und trage die<br />
Wertigkeit ins Kästchen ein! Deine Bewertung ist gleichfalls dein Maßstab<br />
an die Ausgestaltung deines Traumes in den folgenden Stunden!<br />
1 = eigentlich eher unwichtig; 2 = nicht so tragisch, wenn die Traumwohnung nicht so wäre; 3 = ich käme auch ohne<br />
aus, aber es wäre schön wenn...; 4 = sollte schon mit Abstrichen verwirklicht sein; 5 = ist mir schon wichtig; 6 = das<br />
erwarte ich schon mit minimalen Abstrichen; 7 = müsste so verwirklicht sein; 8 = sehr wichtiger Anspruch; 9 = für<br />
meine T<strong>räume</strong> immens wichtig, keine Abstriche; 10 = ohne dieses keine Traumwohnung
Material 1 - Impulsbilder <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong><br />
Folie
Material 2 - Impulsbilder <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong><br />
Folie<br />
Männer WG
Material 3 - Impulsbilder <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong><br />
Folie<br />
<strong>Wohn</strong>raum Bad
Material 4 - Schnippelbogen Erste Einrichtung<br />
Folie<br />
Einrichtungsgegenstände je nach Maßstab ausschneiden und in den Grundriss kleben!
Arbeitsblatt 2 - <strong>Wohn</strong>(t)<strong>räume</strong> Name: Datum:<br />
Feedbackbogen<br />
Feedback heisst soviel wie Rückmeldung. Deine Rückmeldung<br />
zu den vergangenen Stunden ist wichtig und stellt die<br />
Grundlage für die nächste Stunde dar. Fülle den Bogen also zu<br />
Hause aus und bringe ihn morgen mit. Der/ die<br />
Klassensprecher/-in sammelt die Bögen für mich ein. Danke!!<br />
☺☺ = vollkommene Zustimmung - ☺ = Jawohl! - = Weiß nicht so recht! - = eher Nein - = absolut nicht<br />
Fragen<br />
Wie hat dir das Projekt<br />
gefallen?<br />
Findest du das Thema<br />
wichtig für dein späteres<br />
Leben und somit für<br />
den Unterricht?<br />
Hattest du Probleme Material<br />
zu bekommen oder<br />
zu beschaffen?<br />
Bist du mit deinem <strong>Wohn</strong>traum<br />
zufrieden?<br />
Hat dir die Gestaltung<br />
Spaß gemacht?<br />
Würdest du für die erste<br />
Einrichtung Schulden /<br />
einen Kredit aufnehmen?<br />
Gab es zu viele Aufgaben<br />
und Festlegungen?<br />
Konntest du für deine<br />
Vorstellungen/ Ideen<br />
Aufmerksamkeit/ Anerkennung<br />
erlangen?<br />
Stimmt der Spruch: T<strong>räume</strong><br />
sind Schäume?<br />
Hat dir das Gespräch mit<br />
deinen Mitschü-ler-n/-<br />
innen ihre Ideen näher<br />
gebracht?<br />
Hat dich der/ die Lehrer/-in<br />
stark beein-<br />
Bitte ankreuzen!<br />
☺<br />
☺ ☺ <br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺ <br />
☺ <br />
☺<br />
☺ ☺ <br />
☺<br />
☺ ☺ <br />
☺<br />
☺<br />
☺ <br />
☺<br />
☺ ☺ <br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺<br />
☺ <br />
☺ <br />
☺ <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
☺<br />
☺ ☺
Material 5 - Anleitung €uro-Strahl<br />
Folie/ Plakat<br />
Vergößern Sie den €uro-Strahl, indem Sie ihn auf ein Stück Tapete übertragen,<br />
verteilen Sie Klebepunkte an Ihr Sch.. Die Punikte sind gemäß ihrer Summen aus der<br />
Inventarliste zu positionieren.<br />
Zur Veranschaulichung des Wertmaßstabes ist es hilfreich anschließend Markierungen<br />
zum Jahresnettoeinkommen verschiedener Berufsgruppen einzubringen.<br />
Soviel kostet mein<br />
<strong>Wohn</strong>traum!<br />
5000 € 10.000 € 15..000 € 20.000 € 25.000 € 30.000+ €<br />
Material 6 - Anleitung Zitate-Spiel<br />
Folie/ Plakat<br />
Im Unterrichtsgespräch sind Satzergänzungen oder Einfügungen wie "Nasepuhlfragen" zwar<br />
langweilig und wenig effektiv, als Spiel machen sie nicht nur Spaß, sondern regen zum Nachdenken<br />
und vor allem zum Gespräch ein.<br />
Sie benötigen lediglich reichlich Papier für die Satzschnippel. Als Vorbereitung auf das Spiel<br />
können die Sch. ihren Beitrag leisten, indem sie in ihrem Umfeld 10 Sinnsprüche,<br />
Alltagsweisheiten bzw. "Lebenshilfen" erfragen und notieren.<br />
Die Sch. überleben sich, wie sie die Sprüche in zwei (oder drei) Satzteile zerlegen können und<br />
übertragen diese auf die Papierschnippel. Es kann auch eine Gruppe das Spiel für eine andere<br />
vorbereiten, wenn sie ihre Sprüche nicht spielen wollen.<br />
Wenn etwa 20 Schnipsel zusammen gekommen sind, kann eigentlich schon mit dem Spiel<br />
begonnen werden.<br />
Die Aufgabe ist es nun, die Sätze wieder sinnvoll zu kombinieren und zu rekonstruieren. Manchmal<br />
bringen neue Satzschöpfungen auch einen neuen, reizvoll kontraproduktiven Sinn hervor.<br />
Geschwindigkeit spielt keine Rolle, sondern die Gruppen sind aufgefordert, die Sprüche zu deuten<br />
und auf ihre Situation zu beziehen. Was ist dran an Großmutters Sprücheschatz? Viel Vergnügen!<br />
Einige Sprüche als Grundstock für die Zitate-Sammlung:<br />
Wir sind zu allem bereit,....<br />
Du lernst nicht für die Schule, ...<br />
Der Berg wird steiler,...<br />
T<strong>räume</strong> nicht dein Leben,....<br />
Ein Weg entsteht dadurch,...<br />
Wer nicht weiß, wohin er will, darf sich nicht wundern,<br />
Wer nicht wächst,...<br />
Wer weiß, was richtig ist,...<br />
Eine einzige Frage kann mehr Zunder enthalten...<br />
Wer verlernt hat sich zu wundern,...<br />
... aber zu nichts zu gebrauchen.<br />
.... sondern für das Leben.<br />
... wenn du näher kommst.<br />
.... lebe deine T<strong>räume</strong>.<br />
... dass man ihn geht.<br />
... wenn er ganz woanders ankommt.<br />
... schrumpft ein.<br />
... kann auch das Richtige tun.<br />
... als tausend Antworten.<br />
... hat keine bedeutsamen Fragen mehr.
Material 7 - Anleitung Vier-Ecken-Spiel<br />
Folie<br />
Schaffen sie Platz im Raum und lassen sie alle Tische und Stühle an die Wände<br />
schieben. Plazieren Sie in den vier Ecken des Raumes Pappen wie unten. Erklären Sie<br />
den Sch. diese Übung. Der Raum zwischen den Ecken fungiert wie eine Skala. Je<br />
näher ich mich der Ecke annäher, desto stärker ist meine Meinung. Die Mitte des<br />
Raumes bleibt den Unentschlossenen, die sich bisher keine Meinung gebildet haben.<br />
Wählen Sie selbst einen erhöhten Punkt, um den Überblick herstellen zu können und<br />
beginnen Sie den Sch. die Fragen vorzulegen. Markieren Sie die Verteilung im Raum<br />
im unten stehenden Schema. (Dieses Blatt auf Folie ziehen und Markierung mit<br />
einem Folienstift vornehmen!)<br />
Beispiel: Wie hat dir das Projekt gefallen?<br />
Schlecht!<br />
Super!<br />
Wie hat dir das Projekt gefallen?<br />
Schlecht!<br />
Super!<br />
Geht so!<br />
Gut!<br />
Geht so!<br />
Gut!<br />
Bist du mit deinem <strong>Wohn</strong>traum zufrieden?<br />
Wie war die Arbeitsatmosphäre?<br />
Schlecht!<br />
Super!<br />
Schlecht!<br />
Super!<br />
Geht so!<br />
Gut!<br />
Geht so!<br />
Gut!<br />
Weitere Fragen könnten sein:<br />
- Wie war der Austausch mit deinem Mitschüler-n/-innen zu <strong>Wohn</strong>vorstellungen?<br />
- Kannst du dir vorstellen, dass dein <strong>Wohn</strong>traum Wirklichkeit werden könnte?<br />
- Kannst du mit deinen Eltern über <strong>Wohn</strong>ideen reden?<br />
- Hast du eigene Ideen in deinem Zimmer umgesetzt?
4. Quellen/ Literaturhinweise/ Materialempfehlungen<br />
Der Inhalt "<strong>Wohn</strong>en/ Lebensraum Stadtteil/ <strong>Wohn</strong>ungsmarkt/ Stadtteilghettoisierung" taucht in den<br />
meisten Politikbüchern neueren Datums für die Klassen 7 bis 10 nicht mehr auf. Vielleicht befinden<br />
sich einige der Bücher hier aufgeführten Bücher für die 5/6 in ihrem Fundus.<br />
Ludwig Helbig: Politik im Aufriss, Bd. 1; Frankfurt a.M. (Diesterweg) 1991 - Das Kapitel "<strong>Wohn</strong>en"<br />
bietet die ganze Diogenes Bildergeschichte von Wilhelm Busch, eine Doppelseite<br />
mit ansprechenden Fotos zum <strong>Wohn</strong>en anderer Völker und alternativer <strong>Wohn</strong>stile.<br />
Zur Weiterarbeit wird mit Hilfe von 8 Fallbeispielen der regionale <strong>Wohn</strong>ungsmarkt<br />
explorativ unter die Lupe genommen.<br />
Ingrid Budde-Dreßen u.a.: Politik gestalten, Bd. 1; Hannover (Schroedel) 1997 - Das Thema 7 widmet<br />
sich den <strong>Wohn</strong>wünschen und der Mustereinrichtung des eigenen Jugendzimmers.<br />
Mit drei Familien kann man auf <strong>Wohn</strong>ungssuche gehen und die wichtige Frage<br />
nach der Chancengleichheit am <strong>Wohn</strong>ungsmarkt diskutieren.<br />
Geschichte lernen: Das Nachkriegsdeutschland; Heft 35; Seelze (Frierich Verlagsservice) 1993 und<br />
viele andere Geschichtsbücher und die Informationen zur politischen Bildung bieten<br />
Fotografien von <strong>Wohn</strong><strong>räume</strong>n zu unterschiedlichen Zeiten. Man muss halt ein<br />
bisschen stöbern.<br />
Bundeszentrale für politische Bildung: Thema im Unterricht - Status, Schicht, Milieu; Arbeitsheft 8;<br />
Bonn 1996 (Bestellung über Francis Druck München) - Baustein E dieses Heftes<br />
bietet eine theoretische Analyse und Typisierung verschiedener <strong>Wohn</strong>milieus in<br />
Abhängigkeit zur sozialen Lage.<br />
Sparkassen SchulService: Arbeitsheft - Der erste eigene Haushalt; Stuttgart 1998 - Das Heft bietet<br />
Merkblättern zur Bewertung einer <strong>Wohn</strong>ung, Studium von Anzeigen und bereits<br />
recht genaue Grundrisspläne und Vorlagen mit Einrichtungsteilen auf Millimeterpapier.<br />
Auch Vor- und Nachteile einer <strong>Wohn</strong>gemeinschaft werden aufgezeigt und<br />
mit konkreten Tipps verknüpft.<br />
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