Winkel-sensitive MRT zur nichtinvasiven Analyse belasteter ...
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22 Kapitel 2. Wissenschaftliche Problemanalyse<br />
- Elektronenmikroskopie<br />
- Polarisationsmikroskopie<br />
- NMR-Mikroskopie.<br />
Bei histologischer Untersuchung werden die Proben mit einem Mikrotom in<br />
mikrometerdünne Schichten geschnitten und unter Anwendung verschiedener<br />
Färbungen unter einem Lichtmikroskop visualisiert (Abb. 2.16a). Dieses Verfahren ist<br />
besonders <strong>zur</strong> Darstellung von ausgewählten Matrixkomponenten geeignet. Je nach Art<br />
der Färbung lassen sich Kollagene und Proteoglykane getrennt beobachten<br />
[Leonardt 1990].<br />
Elektronenmikroskopie (EM) wird überwiegend im Forschungsbereich verwandt.<br />
Mit einer Auflösung von bis zu 10 –10 m lassen sich feine Komponenten des<br />
Knorpelgewebes wie Zellen und Organellen, Kollagenfibrillen und Fasern darstellen<br />
[Nürnberger 2006] (Abb. 2.16b).<br />
Polarisationsmikroskopische Untersuchungen (PLM) eignen sich gut <strong>zur</strong><br />
Beobachtung von anisotroper Kollagenstruktur des Knorpels, weil die Kollagenfasern<br />
auf Grund deren Tripelhelixstruktur positiv einachsig doppelbrechend sind [Romeis<br />
1989, Leonardt 1990]. Somit können Zonen mit verschiedener Ausrichtung der<br />
Kollagenfasern in Komplementärfarben dargestellt werden. Tangentiale und radiale<br />
Fasern erscheinen blau und gelb, die isotrope Übergangszone rot (Abb. 2.16c).<br />
Bei NMR-mikroskopischer Bildgebung (Abb. 2.16d) kann eine Auflösung von bis<br />
zu 10µm erreicht werden. Je nach Auswahl der Messsequenzen und<br />
Aufnahmeparametern können unterschiedliche Kontrastbilder gewonnen werden. So<br />
kontrastieren beispielweise auf den T1- bzw. T2-gewichteten Aufnahmen Regionen mit<br />
unterschiedlichen T1- bzw. T2-Zeiten. Bei Ausnutzung der chemischen Verschiebung<br />
lassen sich die Bilder mit unterdrücktem Wasser- bzw. Fettanteil aufnehmen. Zur<br />
Fertigung mikroskopischer NMR-Aufnahmen des Knorpels bedarf eine Probe weder<br />
des Schneidens in dünne Schichten noch der Färbung oder sonstiger Präparation. Zum<br />
Vergleich wurden die Proben oft nach den µ<strong>MRT</strong>-Aufnahmen mit einem anderen<br />
Verfahren (z.B. PLM [Gründer 2000]) untersucht. Allerdings muss die Probegröße auf<br />
die Geometrie eines µ<strong>MRT</strong>-Gerätes angepasst werden. So entspricht der größtmögliche<br />
Probendurchmesser des NMR-Spektrometers Bruker DRX300 ca. 30 mm (bei einer<br />
Probenhöhe von etwa 50 mm).<br />
Biochemische und immunhistologische Untersuchungen am Knorpel dienen <strong>zur</strong><br />
chemischen Identifikation von Matrixkomponenten sowie anderer Stoffe mit dem Ziel,<br />
das Verhältnis von Gewebebestandteilen (PG, Kollagen, Wasser usw.) in verschiedenen<br />
Regionen oder im Verlauf einer Krankheit zu beobachten sowie um eventuell<br />
vorhandene pathologisch bedingten Substanzen (Enzymen, Abbauprodukten der Matrix<br />
usw.) nachzuweisen.<br />
Zur Durchführung von biomechanischen Untersuchungen am Knorpel werden dem<br />
Gelenk in der Regel Proben entnommen. Zu den klassischen Experimenten zählen Zug,<br />
Kompression und Scherung. Im einfachsten Fall werden dabei die Verformungen des<br />
Gewebes unter eingesetzter Kraft beobachtet und quantitativ bewertet. Als Erweiterung<br />
dieses Verfahrens werden auch Belastungsexperimente <strong>zur</strong> Charakterisierung der