Katholisches Wort in die Zeit 43. Jahr November 2012 - Der Fels
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Eröffnung des Kongresses „Freude am Glauben“ <strong>2012</strong><br />
Mentalität ausgebreitet, <strong>die</strong> jeden Bezug<br />
zur Trans zendenz zurückweist.<br />
Die Ausbreitung <strong>die</strong>ser Mentalität hat<br />
<strong>die</strong> Krise hervorgebracht, <strong>in</strong> der wir<br />
leben. Es ist e<strong>in</strong>e Krise der Werte, <strong>die</strong><br />
der wirtschaftlichen und sozialen Krise<br />
vorausgeht“.<br />
Papst Benedikt XVI. analysiert<br />
nicht nur. Er zeigt Lösungen und Wege<br />
auf mit dem <strong>Jahr</strong> des Glaubens, das<br />
auch der Bes<strong>in</strong>nung auf das II. Vatikanische<br />
Konzil <strong>die</strong>nt und e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Frucht <strong>die</strong>ses Konzils, nämlich<br />
den Katechismus der katholischen<br />
Kirche, <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung br<strong>in</strong>gt.<br />
In se<strong>in</strong>er Predigt vor den Kard<strong>in</strong>älen<br />
am 18. April 2005, vor der Papstwahl,<br />
sprach Kard<strong>in</strong>al Ratz<strong>in</strong>ger e<strong>in</strong> zentrales<br />
Problem unserer <strong>Zeit</strong> an. Er sagte<br />
damals: „E<strong>in</strong>en klaren Glauben nach<br />
dem Credo der Kirche zu haben, wird<br />
oft als Fundamentalismus abgestempelt,<br />
woh<strong>in</strong>gegen der Relativismus,<br />
das sich vom W<strong>in</strong>dstoß irgende<strong>in</strong>er<br />
Lehrme<strong>in</strong>ung H<strong>in</strong>-und-Hertreiben-<br />
Lassen als <strong>die</strong> heutzutage e<strong>in</strong>zige<br />
zeitgemäße Haltung ersche<strong>in</strong>t. Es entsteht<br />
e<strong>in</strong>e Diktatur des Relativismus,<br />
<strong>die</strong> nichts als endgültig anerkennt und<br />
als letztes Maß nur das eigene Ich und<br />
se<strong>in</strong>e Gelüste gelten lässt“.<br />
Diktaturen dulden ke<strong>in</strong>e andere<br />
Me<strong>in</strong>ung neben sich. Kard<strong>in</strong>al Ratz<strong>in</strong>ger<br />
wusste als langjähriger Mitarbeiter<br />
von Papst Johannes Paul II. zu genau,<br />
welche Aufgabe auf e<strong>in</strong>en neuen<br />
Papst zukommt. Deswegen ist es leicht<br />
nachzuvollziehen, was Benedikt XVI.<br />
nach se<strong>in</strong>er Papstwahl am 25. April<br />
2005 <strong>in</strong> der Au<strong>die</strong>nz an <strong>die</strong> Pilger<br />
aus Deutschland geäußert hat: „Als<br />
langsam der Gang der Abstimmungen<br />
mich erkennen ließ, dass sozusagen<br />
das Fallbeil auf mich herabfallen würde,<br />
war mir ganz schw<strong>in</strong>delig zumute…<br />
Ich habe mit tiefer Überzeugung<br />
zum Herrn gesagt: Tu mir <strong>die</strong>s nicht<br />
an! Du hast Jüngere und Bessere, <strong>die</strong><br />
mit ganz anderem Elan und mit ganz<br />
anderer Kraft an <strong>die</strong>se große Aufgabe<br />
herantreten können“. Auch se<strong>in</strong>e Bitte<br />
um das Gebet, <strong>die</strong> er an <strong>die</strong> Gläubigen<br />
richtete, damit er vor den Wölfen<br />
nicht davonlaufe, ist gut zu verstehen.<br />
Die Ause<strong>in</strong>andersetzungen mit<br />
Papst und Kirche geschehen heute<br />
üblicherweise nicht mit brachialer<br />
Gewalt – sie ist nicht ausgeschlossen,<br />
wie das Attentat auf Johannes<br />
Paul II. zeigt –: es gibt im Informationszeitalter<br />
andere Waffen, <strong>die</strong> nicht<br />
weniger effizient s<strong>in</strong>d.<br />
Was Papst Benedikt XVI. zweifellos<br />
betrübt, s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Attacken und<br />
<strong>die</strong> Illoyalität, <strong>die</strong> aus dem Innern der<br />
Kirche kommen. <strong>Der</strong> Satz aus dem<br />
Brief an <strong>die</strong> Bischöfe vom 10. März<br />
2009 zeigt, wie tief der Papst getroffen<br />
war: „Betrübt hat mich, dass auch<br />
Katholiken, <strong>die</strong> es eigentlich besser<br />
wissen konnten, mit sprungbereiter<br />
Fe<strong>in</strong>dseligkeit auf mich e<strong>in</strong>schlagen<br />
zu müssen glaubten“.<br />
Es gibt <strong>in</strong> der Geschichte heroische<br />
Beispiele der Verteidigung e<strong>in</strong>es<br />
Papstes. An e<strong>in</strong> solches Ereignis wird<br />
an jedem 6. Mai, bei der Vereidigung<br />
der Rekruten der Schweizer Garde<br />
gedacht. Geme<strong>in</strong>t ist jener 6. Mai<br />
1527, als beim so genannten Sacco<br />
di Roma, der Plünderung Roms, 147<br />
der 189 Schweizer Gardisten bei der<br />
Verteidigung von Papst Clemens VII.<br />
ihr Leben ließen.<br />
Die Italiener kennen das <strong>Wort</strong> „Fare<br />
quadrato“, d.h. e<strong>in</strong> Karree bilden.<br />
Für uns Katholiken, <strong>die</strong> wir den Papst<br />
lieben, kann das nur heißen: „Facciamo<br />
quadrato“, bilden wir e<strong>in</strong> Karree,<br />
e<strong>in</strong>en Schutzschild. Stellen wir uns<br />
vor den Papst, wann immer er angegriffen<br />
wird.<br />
Ich danke Ihnen<br />
Ich schwöre, treu, redlich und ehrenhaft zu <strong>die</strong>nen dem regierenden Papst Benedikt XVI. und se<strong>in</strong>en rechtmäßigen<br />
Nachfolgern, und mich mit ganzer Kraft für sie e<strong>in</strong>zusetzen, bereit, wenn es erheischt se<strong>in</strong> sollte, selbst me<strong>in</strong> Leben<br />
für sie h<strong>in</strong>zugeben. (...)<br />
DER FELS 11/<strong>2012</strong> 311