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Ethische Analyse und Auslegeordnung zum Thema ... - EKAH

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4. Einsatzmöglichkeiten <strong>und</strong> Folgendimensionen<br />

MÖGLICHE ZIELE DER ANWENDUNG BIO- UND GENTECHNOLOGISCHER VERFAHREN<br />

IN ENTWICKLUNGSLÄNDERN<br />

Die möglichen Auswirkungen der Anwendung moderner biotechnologischer Verfahren<br />

auf Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländer sind vielfältig <strong>und</strong> betreffen unterschiedlichste<br />

Lebensbereiche. Zur Identifizierung der Folgedimensionen ist es erforderlich, die verschiedenen<br />

Einsatzmöglichkeiten kurz zu rekapitulieren. Diese ergeben sich im Prinzip<br />

überall dort, wo es „um die Untersuchung, Veränderung <strong>und</strong> Optimierung von Lebensvorgängen<br />

geht.“ (Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit 1999:2) Neben<br />

der medizinisch-therapeutischen Anwendung, die in den Entwicklungsländern unterschiedlich<br />

weit fortgeschritten ist (Katz et al. 1996:56ff.), sind dies insbesondere die<br />

Bereiche der Pflanzenproduktion, der Nutztierproduktion, der Lebensmitteltechnologie<br />

<strong>und</strong> der Umwelt.<br />

Pflanzenproduktion<br />

Die <strong>zum</strong>indest quantitativ größte Bedeutung kommt dem Einsatz bio- <strong>und</strong> gentechnologischer<br />

Verfahren in den Ländern der sog. Dritten Welt gegenwärtig im Bereich der<br />

Produktion von Nutzpflanzen zu. Ziele sind hier vor allem die Sicherung <strong>und</strong> Steigerung<br />

des vorhandenen Ertragspotenzials, eine nachhaltige Ertragssteigerung, die Verbesserung<br />

der Produktqualität sowie eine Qualitätssteigerung bei nachwachsenden Rohstoffen<br />

(Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit 1999:3; siehe auch:<br />

Nuffield Council on Bioethics 2003:17ff.; Orton 2003:9). Zellbiologische <strong>und</strong> diagnostische<br />

Verfahren sollen eine pathogenfreie Vermehrung von Pflanzenmaterial in gewünschter<br />

Menge ermöglichen. Markergestützte Züchtungsprogramme werden dazu<br />

genutzt, Ernteerträge in einem Umfang zu steigern, wie es mit herkömmlichen Züchtungsverfahren<br />

nicht möglich wäre. Insbesondere gentechnische Verfahren sollen dazu<br />

beitragen, Nutzpflanzen gegen spezifische Herbizide, Schädlinge, Bakterien, Pilze oder<br />

Viren sowie gegen spezifische Umweltbedingungen (Trockenheit, Hitze, Kälte, hohe<br />

Salzkonzentration) resistent bzw. tolerant zu machen. Ein weiteres Ziel gentechnologischer<br />

Eingriffe besteht in der Optimierung der Photosyntheseleistung bzw. der Protein-<br />

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