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Ethische Analyse und Auslegeordnung zum Thema ... - EKAH

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Auch aus der Sicht der Autorinnen <strong>und</strong> Autoren des Berichts des Nuffield Council gibt<br />

es daher eine ethische Verpflichtung zur Erforschung <strong>und</strong> zur Entwicklung entsprechender<br />

Verfahren:<br />

„All in all, while striving for a fairer distribution of land, food<br />

and purchasing power, we take the view that it would be unethical<br />

to rely entirely on these means to adress food security. Given<br />

the limits of what redistribution can reasonyly be expected to<br />

acchieve, we take the view that there is a duty to explore and<br />

enhance the possible contributions which GM crops can make in<br />

relation to reducing world hunger, malnutrition, unemployment<br />

and poverty.” (Nuffield Council on Bioethics 2003:33)<br />

Andererseits wird in Frage gestellt, ob bio- <strong>und</strong> gentechnischen Verfahren tatsächlich<br />

ein Potenzial zur Linderung des Welternährungsproblems innewohnt. Skeptisch werden<br />

dabei nicht nur die in die Technik selbst gesetzten Erwartungen beurteilt (Orton<br />

2003:3); bezweifelt wird auch, dass technische Lösungen das Ernährungsproblem überhaupt<br />

zu lösen vermögen, da die Gründe für Hunger <strong>und</strong> Mangelernährung im Wesentlichen<br />

politischer <strong>und</strong> ökonomischer Natur seien (Orton 2003:15; Shiva 2002b).<br />

Ob biotechnologische Verfahren einen Beitrag zu Nahrungssicherheit (food security) in<br />

den Entwicklungsländern leisten können ist letztlich also eine nur empirisch entscheidbare<br />

Frage <strong>und</strong> hängt nicht zuletzt davon ab, welche Verfahren entwickelt <strong>und</strong> wie diese<br />

implementiert werden.<br />

Konsumentensouveränität (food souvereingty)<br />

Aus der Perspektive des Autonomieprinzips lassen sich die möglichen Folgen der Anwendung<br />

bio- <strong>und</strong> gentechnologischer Verfahren auf die Ernährung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit der<br />

Menschen in den Entwicklungsländern in der Leitidee der Konsumentensouveränität<br />

(food souvereingty) zusammenfassen.<br />

Als Konsequenz aus dem Prinzip der Konsumentensouveränität folgt, dass Konsumentinnen<br />

<strong>und</strong> Konsumenten ein Recht darauf haben, selbst darüber zu bestimmen, welche<br />

Art von Nahrung sie zu sich nehmen wollen. Dies setzt <strong>zum</strong> einen voraus, dass Alterna-<br />

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