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Dampfseitiges Oxidationsverhalten austenitischer Kesselrohre

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G. Lüdenbach et al. <strong>Dampfseitiges</strong> <strong>Oxidationsverhalten</strong> <strong>austenitischer</strong> <strong>Kesselrohre</strong><br />

Bild 7: Ergebnis der Untersuchungen an ausgebauten Rohren aus dem Überhitzer 5 [10]<br />

Als Konsequenz aus diesen Schäden sind die Rohre in den betroffenen Überhitzern und<br />

Zwischenüberhitzern gegen einen Werkstoff (DMV310N) ausgetauscht worden, der aufgrund<br />

seines höheren Chromanteils (>22%) eine wesentlich bessere Oxidationsbeständigkeit aufweist<br />

und dadurch deutlich geringere Oxidschichtdicken bildet. Die Ergebnisse an Rohrabschnitten, die<br />

nach ca. 40.000 Bh ausgebaut wurden, weisen eine Gesamtschichtdicke in der Größenordnung<br />

von ca. 25µm auf, wobei noch kein Abplatzen der epitaktischen Teiloxidschicht beobachtet wurde.<br />

Mit zunehmender Gesamtschichtdicke sollte die Neigung zum Abplatzen der epitaktischen<br />

Teilschicht zunehmen, so dass die Gefahr eines kollektiven Aplatzens bei Vorliegen<br />

entsprechender Randbedingungen (Reinigungsmaßnahmen der Rohraußenoberfläche, Wasser-<br />

druckprüfung, schnelle Temperaturwechsel usw.) grundsätzlich gegeben ist.<br />

2.1.2 Tusimice<br />

In 2010 traten ebenfalls vergleichbare Schäden in einem tschechischen Braunkohlekraftwerk mit<br />

einer Leistung von 200MW auf. In Bild 8 ist der hängende Endüberhitzer mit den in den unteren<br />

Rohrbögen gefundenen Magnetitschichten dargestellt. Die Untersuchung der Schichtpartikel im<br />

Rasterelektronenmikroskop ergab eine mittlere Schichtdicke von ca. 55µm mit einer relativ<br />

geringen Streuung. Dies zeigt, dass die Schichten alle relativ zeitgleich abgeplatzt sind. Es<br />

handelte sich ausschließlich um reine Magnetit(Fe3O4)-Schichten, d.h. um die dampfseitig<br />

gewachsenen epitaktischen Teilschichten der Überhitzerrohre.<br />

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