Balkan - Briefe aus Neum-Bosnien - Ferien vom Krieg
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verschiedene Jugendliche ihr Talent, andere kletterten nur auf die Bühne, um uns zum Lachen<br />
zu bringen. Toll war auch unsere nächtliche Party am Pool. Bei einer Dubrovik-Ralley sollten<br />
wir in Kleingruppen die historische Stadt und uns selbst besser kennen lernen. Mir gefiel das<br />
sehr, da wir unser Orientierungsvermögen und unsere Bereitschaft zur Teamarbeit zeigen<br />
konnten. Diese Freizeiten haben zum Ziel, Jugendliche <strong>aus</strong> verschiedenen Ländern, die früher<br />
einmal vereint waren, wieder zusammen zu bringen und Hass und Vorurteile zu zerschlagen.<br />
Und sicherlich haben wir alle nach dieser Freizeit verstanden, dass wir in der Tiefe unserer<br />
Seele ganz ähnliche junge Menschen und die Unterschiede nicht wichtig sind.<br />
Danke an alle, die uns diese Freizeit ermöglicht haben!<br />
Violeta, Sombor<br />
Liebe Spender,<br />
auch wenn wir <strong>aus</strong> verschiedenen Städten und Volkgruppen kommen, habe ich mich dafür<br />
entschieden, für zwölf Tage nach <strong>Neum</strong> zu der Freizeit zu fahren. Ich wollte neue Freunde<br />
finden, ihre Kultur und ihren Glauben kennen lernen. An den „<strong>Ferien</strong> <strong>vom</strong> <strong>Krieg</strong>“ nahmen<br />
serbische, kroatische und bosnische Jugendliche teil. Am besten gefiel mir, dass wir uns alle<br />
so gut verstanden. Die Freizeiten dienen uns jungen Leuten dazu, uns eine bessere Zukunft zu<br />
gestalten. Wir wollen uns nicht hassen, nur weil sich unsere Leute im <strong>Krieg</strong> umgebracht und<br />
gehasst haben. Wir wünschen uns eine bessere Zukunft, damit wir ohne Angst eines der<br />
anderen Länder besuchen können. Dafür müssen wir die Vorurteile über die „Anderen“<br />
überwinden.<br />
Bei der Freizeit wurden Workshops angeboten, die <strong>aus</strong>schließlich dem besseren Kennenlernen<br />
dienten. Ganz ehrlich, ich wusste nicht viel über andere Glaubensrichtungen und erst<br />
recht nicht über andere Lebensweisen. Zum Beispiel, dass es geteilte Städte gibt und geteilte<br />
Schulen. Und dass der muslimische Glaube ganz anders ist als der unsere. Aber wenn wir hier<br />
bei der Freizeit alle unterschiedlich sind, schließt das nicht <strong>aus</strong>, dass wir auch weiter Freunde<br />
sein wollen, dass diese zwölf Tage nicht nur eine Illusion bleiben. Wir sollten unsere neuen<br />
Freunde immer im Herzen tragen, weil es für alle schön ist, wenn wir uns gegenseitig<br />
besuchen und als Freunde aufgenommen werden.<br />
Ich komme <strong>aus</strong> Vukovar, dort leben Serben und Kroaten gemeinsam. Wir haben uns damit<br />
abgefunden, dass wir in einer Stadt leben müssen, so dass es kaum Probleme mit<br />
gegenseitigem Hass gibt. Diesen Satz schreibe ich, weil ich bei der Freizeit eine<br />
Dokumentation über Gornji Vakuf-Uskoplje gesehen habe. Ich hätte nicht erwartet, dass es<br />
den Leuten, und noch schlimmer den Jugendlichen, verboten ist, Kontakte zueinander zu<br />
haben. Aber ich bin auch sehr froh, dass es das Jugendzentrum gibt, mit Leuten, die dafür<br />
eintreten, die Linie oder Grenze einfach <strong>aus</strong>zuradieren, damit die Spaltung und der Hass<br />
überwunden werden.<br />
Hier auf der Freizeit haben wir uns nicht nur angefreundet, sondern bewältigten alles mit<br />
Lachen und Spaß und ich wünsch mir <strong>vom</strong> ganzen Herzen, dass ich das behalte, was ich bei<br />
der Freizeit erleben durfte.<br />
Maja<br />
Liebe Spender,<br />
Mein Name ist Aleksandra und ich lebe in Sombor, einer kleinen Stadt in Serbien. Ich kam<br />
über einen Workshop in meiner Schule zu den „<strong>Ferien</strong> <strong>vom</strong> <strong>Krieg</strong>“ in <strong>Neum</strong>. Bei dieser<br />
Freizeit sind Jugendliche <strong>aus</strong> Teilen des ehemaligen Jugoslawien dabei, <strong>aus</strong> Serbien, Kroatien<br />
und <strong>Bosnien</strong>. Mit ihrem Kommen zur Freizeit haben sie ihre Vorbehalte gegenüber anderen<br />
Nationalitäten überwunden. Hier sind viele Freundschaften entstanden, ohne Rücksicht auf