13.10.2013 Aufrufe

Gewinde - Feuerwaffen.ch

Gewinde - Feuerwaffen.ch

Gewinde - Feuerwaffen.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Tastatur-Navigation<br />

Home Erstes Dia Vorheriges Dia<br />

Nä<strong>ch</strong>stes Dia<br />

Letztes Dia End<br />

<strong>Gewinde</strong>-<br />

Herstellung<br />

200 bis 1850<br />

Copyright Peter H. Kunz. CH-8200 S<strong>ch</strong>affhausen


Um 400 vor CHR.: Erfindung der S<strong>ch</strong>raube<br />

Wikipedia, Ar<strong>ch</strong>ytas von Taren, 2009<br />

Die Erfindung der S<strong>ch</strong>raube wird dem<br />

Pythagoräer Philosophen und Mathematiker<br />

Ar<strong>ch</strong>ytas von Tarent zuges<strong>ch</strong>rieben.<br />

Es soll ein sogenannter S<strong>ch</strong>raubennagel<br />

gewesen sein.<br />

Die S<strong>ch</strong>rauben wurden vorerst in Holz für<br />

Trauben-, Oliven- und Wäs<strong>ch</strong>epressen<br />

eingesetzt.<br />

Bei Ausgrabungen des im Jahre 79<br />

zerstörten Pompeji wurden vers<strong>ch</strong>iedene<br />

medizinis<strong>ch</strong>e Geräte mit<br />

S<strong>ch</strong>raubenverbindungen gefunden.


Um 100: <strong>Gewinde</strong> und S<strong>ch</strong>raubenmutter n. Heron<br />

F. M. Feldhaus, die Te<strong>ch</strong>nik der Antike.., Potsdam, 1931<br />

Die Aussengewinde konnten relativ gut<br />

dur<strong>ch</strong> Feilen und S<strong>ch</strong>nitzen hergestellt<br />

werden.<br />

Die Herstellung von Innengewinden war<br />

jedo<strong>ch</strong> kaum mögli<strong>ch</strong>.<br />

Alexander von Heron, ein begabter<br />

Me<strong>ch</strong>anikus und Mathematiker hat<br />

angebli<strong>ch</strong> für seine Erfindungen, wie z. B.<br />

dem Heronsball oder der windbetrieben<br />

Orgel eine Mutter, deren Gänge aus<br />

na<strong>ch</strong> innen hervorragende Bolzen<br />

bestanden, benutzt.


Um 1430: <strong>Gewinde</strong>bohrer zum S<strong>ch</strong>neiden von<br />

Re<strong>ch</strong>ts- und Linksinnengewinden<br />

H. Hartlieb, Wien, 1437<br />

Die ersten Dreis<strong>ch</strong>neider, skizziert im Jahre<br />

1437 von Hans Hartlieb, Wien, wurden<br />

zur <strong>Gewinde</strong>herstellung für das Befestigen<br />

der Sprossen in den Holzleiterseitenteilen<br />

benutzt.<br />

Der dreiteilige <strong>Gewinde</strong>bohrer besass<br />

konis<strong>ch</strong>e <strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neiden und bestand<br />

aus zwei Vor- und einen Fertigs<strong>ch</strong>neider.<br />

Unter dem Dreis<strong>ch</strong>neider sind die<br />

Seitenteile und die Sprossen einer Leiter<br />

abgebildet.<br />

Die Sprossen erhielten je ein Re<strong>ch</strong>ts- und<br />

ein Linksgewinde und konnten in einem<br />

Arbeitsgang in die Seitenteile<br />

einges<strong>ch</strong>raubt werden.


Um 1480: Aussengewinde-S<strong>ch</strong>neidgerät<br />

Hausbu<strong>ch</strong>, Nürnberg, um 1480<br />

Das <strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neidgerät besitzt eine<br />

Spindel deren Steigung jener der<br />

herzustellenden S<strong>ch</strong>rauben entspri<strong>ch</strong>t.<br />

Da eine derartige Mas<strong>ch</strong>ine ein<br />

wesentli<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong>eres Herstellen von<br />

S<strong>ch</strong>rauben als mit Feilen und S<strong>ch</strong>nitzen<br />

ermögli<strong>ch</strong>te, wurden oft dur<strong>ch</strong> die<br />

Zünfte derartige Mas<strong>ch</strong>inen verboten.<br />

Nur so konnte ein “unlauterer<br />

Wettbewerb” vermieden werden.


Um 1490: <strong>Gewinde</strong> na<strong>ch</strong> Leonardo da Vinci<br />

F. M. Feldhaus, die Te<strong>ch</strong>nik der Antike.., Potsdam, 1931<br />

Um die s<strong>ch</strong>wierige Herstellung des<br />

Innengewindes einer Mutter zu<br />

umgehen hat Leonardo da Vinci eine<br />

Mutter mit nur einem Gang in der<br />

Form einer Metallplatte entworfen.


Um 1490: <strong>Gewinde</strong>bohrer, Leonardo da Vinci<br />

Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490<br />

Auf der linken Seite ist für die Herstellung<br />

eines Aussengewindes eine<br />

S<strong>ch</strong>neidekluppe mit einsetzbaren<br />

Messern abgebidet. Die Positionierung<br />

der Messer entspri<strong>ch</strong>t der Steigung des<br />

<strong>Gewinde</strong>s.<br />

Der re<strong>ch</strong>ts abgebildete <strong>Gewinde</strong>bohrer<br />

für Innengewinde besitzt viele Merkmale<br />

der heute eingesetzten Ausführungen.


Um 1490: <strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neidmas<strong>ch</strong>ine von<br />

Leonardo da Vinci<br />

Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, 1490<br />

Die <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neidmas<strong>ch</strong>ine besitzt<br />

alle Merkmale der später verwendeten<br />

Einri<strong>ch</strong>tungen.<br />

Über die Kurbel mit Zahnrad werden die<br />

linke und die re<strong>ch</strong>te Leitspindel<br />

angetrieben. Sie geben dem Querbalken<br />

mit S<strong>ch</strong>neideisen den erforderli<strong>ch</strong>en<br />

Vors<strong>ch</strong>ub für das S<strong>ch</strong>neiden des<br />

<strong>Gewinde</strong>s am Drehteil auf der mittleren<br />

A<strong>ch</strong>se.


Um 1560: <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neidmas<strong>ch</strong>ine<br />

J. Besson, Theatrum Instrumentarium et ma<strong>ch</strong>inarum, Lugduni, 1578<br />

Der Franzose Jaques Besson hat eine<br />

S<strong>ch</strong>raubens<strong>ch</strong>neidmas<strong>ch</strong>ine mit Leitspindel<br />

entwickelt, wel<strong>ch</strong>e au<strong>ch</strong> das S<strong>ch</strong>neiden<br />

konis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>raubengewinde aus Holz<br />

ermögli<strong>ch</strong>te.<br />

Die Mas<strong>ch</strong>ine besass einen Wippenantrieb<br />

und einen selbständigen me<strong>ch</strong>anis<strong>ch</strong>en<br />

Vors<strong>ch</strong>ub des Drehstahles.<br />

Dur<strong>ch</strong> die seitli<strong>ch</strong>en Gewi<strong>ch</strong>te wurde der<br />

Drehstahl gegen das Werkstück gedrückt.


Um 1575: Gefeilter <strong>Gewinde</strong>bolzen<br />

J. Besson, Theatrum instrumentarium et ma<strong>ch</strong>inarum, Lugduni, 1578<br />

Auf einen zylindris<strong>ch</strong> vorgedrehten Eisenstab<br />

wurden vorerst mehrere glei<strong>ch</strong>mässig verteilte<br />

Längslinien aufgezei<strong>ch</strong>net.<br />

Auf diese trug man mit dem Ste<strong>ch</strong>zirkel die<br />

Steigung und mit dem Papierstreifen die<br />

vorgesehene Steigung auf.<br />

Mit einer speziellen Dreikantfeile, deren<br />

Quers<strong>ch</strong>nitt dem Profil der <strong>Gewinde</strong>vertiefung<br />

entspri<strong>ch</strong>t, wurde das <strong>Gewinde</strong> Stück für<br />

Stück gefeilt.<br />

Die Mutter wurde um den fertiggestellten<br />

S<strong>ch</strong>raubenbolzen gegossen.


Um 1700: <strong>Gewinde</strong>bohrer und S<strong>ch</strong>neidkluppen<br />

Ch. Plumier, L’art de tourneur en perfection, Alyon, 1701<br />

Das Bild zeigt vers<strong>ch</strong>ieden <strong>Gewinde</strong>bohrer und<br />

S<strong>ch</strong>neidekluppen.<br />

Die obere re<strong>ch</strong>teckige S<strong>ch</strong>neidekluppe besitzt<br />

zwei oder mehrere eingebaute S<strong>ch</strong>neidestähle<br />

deren Positionierung der Steigung des zu<br />

erstellenden <strong>Gewinde</strong>s entspri<strong>ch</strong>t.<br />

Die unteren Hands<strong>ch</strong>neidekluppen besitzen<br />

zwei verstellbare S<strong>ch</strong>neidebacken.


Um 1700: <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neiddrehbank<br />

J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig, 1792<br />

Bei dieser von Grandjean in Frankrei<strong>ch</strong><br />

erfundenen S<strong>ch</strong>neidebank wird die<br />

Umdrehung und der Vors<strong>ch</strong>ub dur<strong>ch</strong><br />

die Bewegung des Pedals erzielt.<br />

Um eine andere Steigung zu erhalten<br />

muss die S<strong>ch</strong>nur b an einer anderen<br />

Stelle des Hebels c angebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

Ein Gewi<strong>ch</strong>t gibt den Gegendruck<br />

gegen die Spindel.


Um 1700: <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neidwerkzeuge<br />

J. Leupold, Theatrum Ma<strong>ch</strong>inarum Generale, Leipzig, 1724<br />

Das Bild aus dem Bu<strong>ch</strong> “Theatrum<br />

ma<strong>ch</strong>inarum generale” von J.<br />

Leupold aus dem Jahre 1724 zeigt<br />

mehrere Hilfsmittel für das Erzeugen<br />

von Innen- und Aussengewinden.


Um 1725: <strong>Gewinde</strong>arten<br />

J. Leupold, Theatrum Ma<strong>ch</strong>inarum Generale, Leipzig, 1724<br />

Im oberen Teil des Bildes werden<br />

vers<strong>ch</strong>iedene <strong>Gewinde</strong>arten dargestellt.<br />

Spitzgewinde werden meist gedreht oder<br />

gefeilt.<br />

Fla<strong>ch</strong>gewinde wurden oft dur<strong>ch</strong> das Festlöten<br />

eines spiralförmig um einen Eisenzylinder<br />

aufgewickeltes Vierkanteisens hergestellt.<br />

Im unteren Bildberei<strong>ch</strong> sind vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Handkluppen abgebildet.


Um 1750: <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neidwerkzeuge<br />

Abgebildet sind:<br />

- 2 mehrteilige <strong>Gewinde</strong>kluppen mit Einsätzen<br />

- 2 Mehrfa<strong>ch</strong>-<strong>Gewinde</strong>lehren<br />

- Vers<strong>ch</strong>iedene <strong>Gewinde</strong>bohrer<br />

- 1 Montagebock<br />

- Diverse Tastlehren<br />

- 1 S<strong>ch</strong>raubstock<br />

- Diverses Zubehör<br />

D. Diderot & J. L. D’Alembert, Encyclopédie ou Dictionaire Raisoné..., Paris 1751 - 1780


Um 1760: Bohr- und <strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neidwerkzeuge<br />

D. G. S<strong>ch</strong>reber, S<strong>ch</strong>auplatz der Künste und Handwerke, Leipzig, 1769<br />

Neben einem Handbohrer mit S<strong>ch</strong>nurantrieb, einer Drehbank mit Fiedelbogenantrieb<br />

sind Bohrer, Versenker, <strong>Gewinde</strong>kluppen und Werkstückhaltevorri<strong>ch</strong>tungen zu erkennen.


Um 1790: <strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neidwerkzeuge<br />

J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig, 1792


Um 1790: Herstellung grosser S<strong>ch</strong>rauben<br />

J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig, 1792<br />

Für grosse hölzern S<strong>ch</strong>rauben mit<br />

einem Dur<strong>ch</strong>messer von mehr als 3 “<br />

wird als Erstes auf einem zylindris<strong>ch</strong><br />

gedrehten Holzstab mit Bleistift das<br />

<strong>Gewinde</strong> aufgezei<strong>ch</strong>net.<br />

Die s<strong>ch</strong>raubenförmig aufgezei<strong>ch</strong>nete<br />

Linie wird mit einer Säge vertieft und<br />

dana<strong>ch</strong> mit V-förmigen S<strong>ch</strong>nitzeisen<br />

herausges<strong>ch</strong>nitzt.<br />

Abs<strong>ch</strong>lissend wird mit dreikantigen<br />

Feilen das <strong>Gewinde</strong>profil sauber<br />

bearbeitet und mit einer Kontrollmutter<br />

geprüft.


1797: Erste Maudslay-<strong>Gewinde</strong>drehbank<br />

British Sience Museum, London<br />

Der englis<strong>ch</strong>e Mas<strong>ch</strong>inenbauer, Henry Maudslay von Woolwi<strong>ch</strong> war der Erfinder der<br />

<strong>Gewinde</strong>s<strong>ch</strong>neidedrehbank für genormte <strong>Gewinde</strong>. Seine Mas<strong>ch</strong>inen besassen eine dicke<br />

Leitspindel, wel<strong>ch</strong>e über ein Zahnradgetriebe mit der Drehspindel gekuppelt war. Dur<strong>ch</strong> das<br />

Auswe<strong>ch</strong>seln der Zahnräder konnten vers<strong>ch</strong>iedene <strong>Gewinde</strong>steigungen hergestellt werden.<br />

Maudslay-<strong>Gewinde</strong>mas<strong>ch</strong>inen wurden zu Tausenden an Fabriken verkauft.


Um 1800: Große Maudslay <strong>Gewinde</strong>drehbank<br />

British Sience Museum, London<br />

Bei dieser <strong>Gewinde</strong>-S<strong>ch</strong>neidmas<strong>ch</strong>ine ist die Leitspindel in der vorderen Drehbankwange<br />

eingebaut. Der Antrieb der Drehspindel und Leitspindel erfolgt von Hand über das seitli<strong>ch</strong>e<br />

Spei<strong>ch</strong>enrad. Mit dem Einführen der Drehbänke mit Leitspindeln wurden diese Spezialmas<strong>ch</strong>inen<br />

weitgehend verdrängt.


Ende

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!