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Schaft lasieren - Feuerwaffen.ch

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Anleitung<br />

Einlegearbeiten in Bein<br />

an historis<strong>ch</strong>en <strong>Feuerwaffen</strong><br />

Copyright 03.2011, Peter H. Kunz, S<strong>ch</strong>affhausen<br />

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Letztes Dia End


Übersi<strong>ch</strong>t<br />

Seite Thema<br />

3 Vorbild Rads<strong>ch</strong>loss-Karabiner, Salzburg, um 1590<br />

5 Grafik der Verzierung herstellen<br />

7 Bereitstellen des <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong>es<br />

10 Zentraler Einlegeteil herstellen<br />

19 Dur<strong>ch</strong>führen der Einlegearbeit<br />

32 Bein-Rondellen einlegen<br />

37 Silberband einlegen<br />

46 Fertigstellen der Einlegearbeit


Vorbild: Rads<strong>ch</strong>loss-Karabiner<br />

Um 1590, Salzburg<br />

Quelle: Bayeris<strong>ch</strong>es Nationalmuseum, Mün<strong>ch</strong>en 1


Bemerkungen zu Beineinlagen<br />

Meist versteht man unter Bein die weisse kleinporige Aussens<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von Rinderkno<strong>ch</strong>en.<br />

Oft wurde jedo<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die weisse S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von Geweihen oder für spezielle Prunkwaffen<br />

Elfenbein eingesetzt. Ein Werkstoff, wel<strong>ch</strong>er si<strong>ch</strong> ebenfalls eignen würde, wäre Fis<strong>ch</strong>bein.<br />

Dieses wurde früher jedo<strong>ch</strong> kaum angewendet.<br />

Als Unterlage kamen Hölzer, wie Obstbaum oder Nussbaum zur Anwendung.<br />

Die Dur<strong>ch</strong>führung von Bein-Einlegearbeiten war eine hohe und begehrte Handwerkskunst.<br />

Ihre Dur<strong>ch</strong>führung wurde von den Künstlern meist geheim gehalten. Nur sehr wenig ist<br />

bekannt über die Vorbehandlung der Materialen, die Arbeitsmethode beim einlegen, das<br />

Gravieren und Einfärben der Gravuren im Bein und das Beizen und die Endbehandlung<br />

des Holzes.<br />

Die vorliegende Anleitung basiert auf den spärli<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Quellen, Angaben von<br />

Restauratoren sowie Beoba<strong>ch</strong>tungen und Versu<strong>ch</strong>en des Autors.<br />

Es lohnt si<strong>ch</strong> vor der Ausführung der Einlegearbeit alle Arbeitsgänge vorgängig einzuüben.<br />

2


Grafik der Verzierung herstellen<br />

3


1. S<strong>ch</strong>ritt: Verzierung fotografieren<br />

4<br />

Foto im Massstab mit Digitalkamera<br />

aufnehmen und in Grafikprogamm<br />

von PC laden.<br />

Oder falls PC ni<strong>ch</strong>t vorhanden ist,<br />

die erhaltene Foto auf Kopierer<br />

so vergrössern bis die Kopie im<br />

Massstab 1:1 vorliegt.


2. S<strong>ch</strong>ritte: Verzierung na<strong>ch</strong>zei<strong>ch</strong>nen<br />

5<br />

Verzierung auf PC-Vektorgrafikprogramm<br />

na<strong>ch</strong>zei<strong>ch</strong>nen.<br />

Oder ein mögli<strong>ch</strong>st transparentes<br />

Papier auflegen und mit einem<br />

wei<strong>ch</strong>en Bleistift die Verzierung<br />

na<strong>ch</strong>zei<strong>ch</strong>nen.<br />

Allfällige Verbesserungen<br />

anbringen.<br />

Hier wurde nur der linke Teil der Verzierung<br />

na<strong>ch</strong>gezei<strong>ch</strong>net, da der re<strong>ch</strong>te Teil teilweise<br />

zerstört ist.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Grafik komplettieren<br />

6<br />

Grafik komplettieren, z.B. dur<strong>ch</strong><br />

Spiegeln oder Ergänzen der<br />

Zei<strong>ch</strong>nung.<br />

Zei<strong>ch</strong>nung im Massstab 1:1 auf<br />

dünnes Papier, für das Übertragen<br />

auf den <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong>, bereitstellen.


Bereitstellen des <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong>es<br />

7


<strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> bereitstellen<br />

8<br />

Ein sauberes S<strong>ch</strong>neiden des<br />

Holzes mit S<strong>ch</strong>nitzmessern<br />

ist eine wi<strong>ch</strong>tige Bedingung<br />

für den Erhalt s<strong>ch</strong>öner Einlegearbeiten.<br />

Daher den <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> aus Obstoder<br />

Nussbaumholz anfertigen.<br />

Der <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> ist sauber zu<br />

s<strong>ch</strong>leifen.


Grafik auf <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> übertragen<br />

9<br />

Die Grafik auf Transparenzpapier<br />

ist mögli<strong>ch</strong>st genau<br />

auf dem <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> zu positonieren.<br />

Mittels Pauspapier oder<br />

lei<strong>ch</strong>t klebriger Farbe am<br />

Transparenzpapier ist die<br />

Grafik auf den <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> zu<br />

übertragen.<br />

Die Harmonie zwis<strong>ch</strong>en<br />

Grafik und <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> ist zu<br />

kontrollieren.<br />

Allfällige Verbesserungen<br />

sind anzubringen.


Zentraler Einlegeteil herstellen<br />

10


1. S<strong>ch</strong>ritt: Kno<strong>ch</strong>en vorbereiten<br />

11<br />

Sofern mit Rinderkno<strong>ch</strong>en gearbeitet<br />

werden soll, ist für große<br />

Flä<strong>ch</strong>en ein S<strong>ch</strong>ulterblatt gut<br />

geeignet.<br />

Für Streifen oder kleinere<br />

Flä<strong>ch</strong>en ist das hintere Unters<strong>ch</strong>enkelbein<br />

eines Rindes -<br />

wegen kleinerer Porosität und<br />

s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ere Faserung - besser<br />

geeignet.


2. S<strong>ch</strong>ritt: Grafik übertragen<br />

12<br />

Bei Bedarf Kno<strong>ch</strong>enoberflä<strong>ch</strong>e<br />

mit dünner S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t weisser<br />

Plakatfarbe einfärben.<br />

Unter dünnem Transparenzpapier<br />

mit Grafikzei<strong>ch</strong>nung ein<br />

Pauspapier legen, dieses mit<br />

Klebband fixieren und mit<br />

dünnen, relativ wei<strong>ch</strong>em Bleistift<br />

die Verzierung übertragen.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Grafik na<strong>ch</strong>zei<strong>ch</strong>nen<br />

13<br />

Mindestens die Aussenkontur<br />

der Verzierung ist mit einem<br />

Bleistift mit wei<strong>ch</strong>er, dünner<br />

Miene na<strong>ch</strong>zuzei<strong>ch</strong>nen.


4. S<strong>ch</strong>ritt: Verzierungskontur aussägen<br />

14<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Aussenkontur<br />

zugesägt wurde ist der poröse,<br />

wei<strong>ch</strong>e Teil auf der Kno<strong>ch</strong>en-<br />

Innenseite zu entfernen.<br />

Die Kno<strong>ch</strong>enoberflä<strong>ch</strong>e ist<br />

mögli<strong>ch</strong>st plan zu s<strong>ch</strong>leifen.


5. S<strong>ch</strong>ritt: Kno<strong>ch</strong>enkontur feilen<br />

15<br />

Die Aussenkontur ist mögli<strong>ch</strong>st<br />

genau zu zufeilen. Die dem<br />

Holz zuliegende Seite muss<br />

muss lei<strong>ch</strong>t kleiner sein, damit<br />

der Kno<strong>ch</strong>enteil später in die<br />

Vertiefung im Holz eingepresst<br />

werden kann.


6. S<strong>ch</strong>ritt: Blei<strong>ch</strong>en der Beineinlage<br />

16<br />

Oft besitzt der Kno<strong>ch</strong>en dunkle<br />

Stellen oder hat einen lei<strong>ch</strong>ten<br />

Grauton.<br />

Dur<strong>ch</strong> das Einlegen des Stückes<br />

für ein paar Stunden in ca. 30prozentiges<br />

Wasserstoffperoxid<br />

kann der Kno<strong>ch</strong>en geblei<strong>ch</strong>t<br />

werden.<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t: Wasserstoffperoxid ist<br />

giftig und ätzend. Unbedingt mit<br />

einem Experten die erforderli<strong>ch</strong>en<br />

Si<strong>ch</strong>erheitsmassnahmen<br />

bespre<strong>ch</strong>en.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Blei<strong>ch</strong>en den Teil gut<br />

abwas<strong>ch</strong>en und trocknen lassen.


7. S<strong>ch</strong>ritt: S<strong>ch</strong>utzlack anbringen<br />

17<br />

Beim späteren Beizen oder<br />

Lasieren ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass die<br />

dunkle Farbe ni<strong>ch</strong>t in die Poren<br />

des eingearbeiteten Kno<strong>ch</strong>en-<br />

Einlegeteiles dringt.<br />

Die Oberflä<strong>ch</strong>e des Einlegeteiles<br />

ist daher mit einem dünnen<br />

transparenten Klarlack, wie z.B.<br />

S<strong>ch</strong>ellack oder Siegel zu imprägnieren.<br />

Imprägnierung gut trocknen lassen.


Vorgefertigte Beineinlage<br />

18<br />

Die vorgefertigte Beineinlage<br />

ist auf Genauigkeit, harmonis<strong>ch</strong>er<br />

Verlauf der Aussenkontur,<br />

lei<strong>ch</strong>te Konizität der<br />

Seitenflä<strong>ch</strong>en und mögli<strong>ch</strong>st<br />

glei<strong>ch</strong>mässige Dicke zu prüfen<br />

und wo erforderli<strong>ch</strong> anzupassen.<br />

Jede Ungenauigkeit tritt später<br />

im dunklen Holz lei<strong>ch</strong>t zum<br />

Vors<strong>ch</strong>ein!


Dur<strong>ch</strong>führen der Einlegearbeit<br />

19


1. S<strong>ch</strong>ritt: Aufzei<strong>ch</strong>nen der Kontur auf <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong><br />

20<br />

Der vorbereite Einlegeteil ist auf<br />

dem <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> mögli<strong>ch</strong>st genau zu<br />

positionieren.<br />

Mit einem Bleistift mit dünner,<br />

wei<strong>ch</strong>er Mine ist die Kontur des<br />

Einlegeteiles so auf das Holz zu<br />

übertragen, dass die gezei<strong>ch</strong>nete<br />

Aussenkontur lei<strong>ch</strong>t kleiner<br />

als der Einlegeteil ausfällt.


2. S<strong>ch</strong>ritt: Ausste<strong>ch</strong>en der Aussenkontur<br />

21<br />

Mit geeigneten S<strong>ch</strong>nitzmessern<br />

(gerade, rund, breit, s<strong>ch</strong>mal) ist<br />

entlang und an der Innenseite der<br />

aufgezei<strong>ch</strong>neten Kontur ein<br />

S<strong>ch</strong>nitt ungefähr der Tiefe des<br />

Einlegeteiles anzubringen.<br />

Dieser S<strong>ch</strong>nitt muss lei<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>mäler sein als der einzupressende<br />

Einlegeteil sein.<br />

Dies immer wieder mit Einlegeteil<br />

kontrollieren.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Vertiefung grob herausarbeiten<br />

22<br />

Mit Fla<strong>ch</strong>ste<strong>ch</strong>beiteln ist das<br />

Holz innerhalb der Kontur heraus<br />

zu arbeiten.<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t, dass Aussenkontur<br />

ni<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>ädigt wird.


4. S<strong>ch</strong>ritt: Vertiefung fein ausarbeiten<br />

23<br />

Die Vertiefung ist mit s<strong>ch</strong>arfen<br />

S<strong>ch</strong>nitzmessern sehr sorgfältig -<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Aussenkontur und<br />

Tiefe an die Kavitation anzupassen.<br />

Die Genauigkeit der Kavität ist<br />

mittels des Einlegeteiles laufend<br />

zu kontrollieren.


5. S<strong>ch</strong>ritt: Kontrolle Einlegeteil und Kavität<br />

24<br />

Der Einlegeteil sollte ungefähr<br />

zur Hälfte seiner Dicke in das<br />

Holz lei<strong>ch</strong>t eingedrückt werden<br />

können.<br />

Die Vertiefung im Holz sollte<br />

ungefähr 0.5 mm weniger tief<br />

sein als die Dicke des Einlegeteils.<br />

Falls erforderli<strong>ch</strong> sind an der<br />

Vertiefung Anpassungen dur<strong>ch</strong>zuführen.


6. S<strong>ch</strong>ritt: Leim in die Vertiefung bringen<br />

25<br />

In die Vertiefung ist ein s<strong>ch</strong>nell<br />

trocknender Leim anzubringen.<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t, dass kein Leim ausserhalb<br />

der Kavität anfällt.


7. S<strong>ch</strong>ritt: Leim verteilen<br />

26<br />

Mit einem feinen Pinsel ist der<br />

Leim glei<strong>ch</strong>massig auf dem<br />

Kavitätsboden zu verteilen.<br />

An die senkre<strong>ch</strong>ten Flä<strong>ch</strong>en sollte<br />

- wegen dem späteren Aufquellen<br />

-mögli<strong>ch</strong>st kein Leim sein.<br />

Der Leim kann beim späteren<br />

Beizen auf der Holzoberflä<strong>ch</strong>e<br />

Flecken erzeugen. Er darf daher<br />

weder beim Anbringen no<strong>ch</strong> beim<br />

Einpressen des Einlegeteiles die<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e vers<strong>ch</strong>mutzen.


8. S<strong>ch</strong>ritt: Einlegeteil einpressen<br />

27<br />

Im S<strong>ch</strong>raubstock oder mit<br />

S<strong>ch</strong>raubenzwingen ist der<br />

Einlegeteil in die Vertiefung<br />

einzupressen.<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t, dass der Einlegeteil<br />

ri<strong>ch</strong>tig positioniert ist, glei<strong>ch</strong>mässig<br />

in die Vertiefung<br />

gepresst und dabei ni<strong>ch</strong>t<br />

zerbro<strong>ch</strong>en wird.<br />

Es dürfen au<strong>ch</strong> keine Fehlerhaften<br />

Eindrücke im <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong><br />

erfolgen.<br />

Leim gut trocknen lassen


9. S<strong>ch</strong>ritt: Einlegeteil plan feilen<br />

28<br />

Na<strong>ch</strong> dem Trocknen des Leims<br />

ist der vorstehende Einlegeteil,<br />

sorgfältig und ohne den <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong><br />

zu verletzen, herunter zu feilen.


10. S<strong>ch</strong>ritt: Einlegeteil plan s<strong>ch</strong>leifen<br />

29<br />

Mit laufen feiner werdendem<br />

S<strong>ch</strong>leifpapier ist die Oberflä<strong>ch</strong>e<br />

des Einlegeteiles mit dem<br />

<strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> plan zu s<strong>ch</strong>leifen.


11. S<strong>ch</strong>ritt: Gravieren der Verzierungen<br />

30<br />

Na<strong>ch</strong> dem sorgfältigen Na<strong>ch</strong>zei<strong>ch</strong>nen<br />

der Verzierung auf<br />

dem Bein ist dieses erneut mit<br />

einem Klarlack zu imprägnieren.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Trocknen des Lacks<br />

kann die Verzierung mit einem<br />

halbrunden (Boll-)Sti<strong>ch</strong>el<br />

eingraviert werden.<br />

Ein optimal S<strong>ch</strong>nittwinkel am<br />

Sti<strong>ch</strong>el ist für eine s<strong>ch</strong>öne<br />

Gravur von grosser Wi<strong>ch</strong>tigkeit.<br />

Beim Ansetzen des Sti<strong>ch</strong>el ist<br />

auf die Ri<strong>ch</strong>tung der Kno<strong>ch</strong>en-<br />

Faserung, auf die Steilheit des<br />

Sti<strong>ch</strong>els und die Festigkeit des<br />

S<strong>ch</strong>lages mit dem Hammer zu<br />

a<strong>ch</strong>ten.<br />

(Hierzu mehr in der Gravieranleitung)


12. S<strong>ch</strong>ritt: Einfärben der Gravur<br />

31<br />

Aus z.B. S<strong>ch</strong>ellack und matter<br />

s<strong>ch</strong>warzer Wandtafelfarbe kann<br />

eine ni<strong>ch</strong>t ganz deckende Lasur<br />

hergestellt werden.<br />

Sobald man mit den vorausgegangenen<br />

Einfärbeversu<strong>ch</strong>en<br />

auf Bein zufrieden ist kann man<br />

mit der Ausführung der Einfärbung<br />

dieser Gravur beginnen.<br />

Hierzu benutzt man einen dünnen,<br />

spitzen Pinsel. Überflüssige<br />

Lasur wird mit einen feinen Lappen<br />

weggetupft.<br />

Na<strong>ch</strong> dem Trocknen kann mit<br />

Pferdehaar die Einlegearbeit<br />

lei<strong>ch</strong>t poliert werden.


Bein-Rondelle einlegen<br />

32


1. S<strong>ch</strong>ritt: Rondelle und Lö<strong>ch</strong>er herstellen<br />

33<br />

Aus Kno<strong>ch</strong>enstreifen werden<br />

zylindris<strong>ch</strong>e Profile von ca. 3cm<br />

gefeilt oder gedreht.<br />

Die Verzierung mit den Rondellen<br />

werden auf dem <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> aufgezei<strong>ch</strong>net.<br />

In der Mitte der aufgezei<strong>ch</strong>neten<br />

Rondellen wir mit einer Aale eine<br />

Zentrierung angebra<strong>ch</strong>t.<br />

An der Positionen dieser Zentrierungen<br />

werden ca. 3mm tiefe<br />

Lö<strong>ch</strong>er mit einen 0.5mm kleineren<br />

Dur<strong>ch</strong>messer gebohrt.


2. S<strong>ch</strong>ritt: Beinprofil einhämmern<br />

34<br />

Die mit einer kleinen Fase versehenen<br />

Beinprofile werden in<br />

das Lo<strong>ch</strong> gehämmert<br />

Das Profil wird mögli<strong>ch</strong>st nahe<br />

bei der <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong>oberflä<strong>ch</strong>e abgesägt.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Beinprofil plan s<strong>ch</strong>leifen<br />

35<br />

Die Beinrondelle ist sorgfältig<br />

mit Feile und S<strong>ch</strong>leifpapier plan<br />

zu der <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong>oberflä<strong>ch</strong>e zu<br />

bringen.


4. S<strong>ch</strong>ritt: Gravur anbringen<br />

36<br />

Wie beim vorangegangen Einlegeteil<br />

wird die Gravur angefertigt<br />

und eingefärbt.


Silberband einlegen<br />

37


Verzierungsranken des Originals<br />

38<br />

Die Original-Einlegearbeit besitzt<br />

Ranken aus fein ges<strong>ch</strong>nittenen<br />

Kno<strong>ch</strong>enstreifen.<br />

Dem Autor ist es bis heute weder<br />

gelungen die Methode für die<br />

Herstellung dieser Beinstreifen in<br />

Erfahrung zu bringen, no<strong>ch</strong><br />

selbst eine Mögli<strong>ch</strong>keit zu finden,<br />

diese herzustellen.<br />

Dies ist der Grund, weshalb im<br />

Folgenden Silberstreifen anstelle<br />

von Beinstreifen eingelegt<br />

werden.


1. S<strong>ch</strong>ritt: Silberband bereitstellen<br />

39<br />

Ein maximal 1.5mm dickes<br />

Silberble<strong>ch</strong> wird bei einem Silbers<strong>ch</strong>mied<br />

in ungefähr 40mm<br />

breite Streifen ges<strong>ch</strong>nitten.<br />

Diese Streifen werden in einem<br />

Walzwerk zu 0.5mm dicken<br />

Streifen herunter gewalzt.<br />

In einem weiteren S<strong>ch</strong>ritt werden<br />

aus diesem 0.5mm dicken<br />

Streifen die für Einlegearbeit<br />

erforderli<strong>ch</strong>en 3mm breiten<br />

Silberstreifen auf einer S<strong>ch</strong>lags<strong>ch</strong>ere<br />

ges<strong>ch</strong>nitten.<br />

Der Silbersteifen wird an einem<br />

Ende in den S<strong>ch</strong>raubstock<br />

gespannt und am andern Ende<br />

dur<strong>ch</strong> starkes Ziehen mit einer<br />

Zange gestreckt.


2. S<strong>ch</strong>ritt: Rankenkerbe in <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> erstellen<br />

40<br />

Als erstes werden die Rankenlinie<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Rondellen auf dem<br />

Holz eingezei<strong>ch</strong>net.<br />

Dann wird mit s<strong>ch</strong>malen geraden<br />

und au<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t runden S<strong>ch</strong>nitzmessern<br />

eine ca. 3.5mm tiefe<br />

Kerbe entlang der Rankenlinie<br />

einges<strong>ch</strong>lagen.<br />

Diese Kerbe besitzt eine lei<strong>ch</strong>t Vförmigen<br />

Quers<strong>ch</strong>nitt entstanden<br />

aus verdrängten Holz.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Silberbandlänge zure<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>neiden<br />

41<br />

Das Silberband wir dur<strong>ch</strong> biegen<br />

mögli<strong>ch</strong>st genau dem Verlauf<br />

der Kerbe angepasst.<br />

Die Länge des einzulegenden<br />

Silberbandes wird daraufhin<br />

mögli<strong>ch</strong>st genau zuges<strong>ch</strong>nitten


4. S<strong>ch</strong>ritt: Einhämmern des Silberbandes<br />

42<br />

Dur<strong>ch</strong> vorsi<strong>ch</strong>tiges S<strong>ch</strong>lagen<br />

wird das Silberband der Länge<br />

na<strong>ch</strong> in die Kerbe getrieben.<br />

Es ist darauf zu a<strong>ch</strong>ten, dass<br />

das Silberband si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verbiegt.


5. S<strong>ch</strong>ritt: Kerbe zuquellen<br />

43<br />

Dur<strong>ch</strong> lokales Befeu<strong>ch</strong>ten der<br />

Rillenseiten mit heissem Wasser<br />

bringt man das seitli<strong>ch</strong> der<br />

Rille verdrängte Holz zum aufquellen.<br />

Die Kerbe s<strong>ch</strong>liesst si<strong>ch</strong> und das<br />

Silberband wird dur<strong>ch</strong> das Holz<br />

festgeklemmt.<br />

Das Holz lässt man gut austrocknen.


6. S<strong>ch</strong>ritt: Plans<strong>ch</strong>leifen des Silberbandes<br />

44<br />

Mit einer mögli<strong>ch</strong>st feinen Feile<br />

und mit sehr feinen S<strong>ch</strong>leifpapier<br />

wird das Silberband plan<br />

zum Holz ges<strong>ch</strong>liffen.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass mögli<strong>ch</strong> kleine<br />

Gräte am abgearbeiteten Band<br />

entstehen.


7. S<strong>ch</strong>ritt: Bre<strong>ch</strong>en der Silberbandkanten<br />

45<br />

Dur<strong>ch</strong> das Übers<strong>ch</strong>leifen der<br />

Oberflä<strong>ch</strong>e mit sehr feiner Stahlwatte<br />

werden die dur<strong>ch</strong> das Feilen<br />

am Silberband entstandenen<br />

Kanten gebro<strong>ch</strong>en.<br />

Das eingesetzte Silberband<br />

erhält dadur<strong>ch</strong> einkleine Wölbung<br />

wie sie bei älteren Waffen<br />

zu finden ist.


Fertigstellen der Einlegearbeit<br />

46


1. S<strong>ch</strong>ritt: Herstellen der restli<strong>ch</strong>en Verzierungen<br />

47<br />

Die restli<strong>ch</strong>en Verzierungen werden<br />

na<strong>ch</strong> den vorher bes<strong>ch</strong>riebenen<br />

Arbeitsgängen hergestellt.


2. S<strong>ch</strong>ritt: Imprägnieren des eingesetzten Beins<br />

48<br />

Mit Pinsel und Lappen wird mit<br />

einem farblosen Lack die Oberflä<strong>ch</strong>e<br />

des eingesetzten Beins<br />

imprägniert.<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t, dass kein Lack auf die<br />

Holzoberflä<strong>ch</strong>e kommt.<br />

Diese Imprägnierung dient als<br />

S<strong>ch</strong>utz gegen die Annahme der<br />

dunklen Farbe der Beize oder<br />

der Lasur.


3. S<strong>ch</strong>ritt: Einfärben der Graviervertiefungen<br />

49<br />

Aus z.B. S<strong>ch</strong>ellack und matter<br />

s<strong>ch</strong>warzer Wandtafelfarbe kann<br />

eine ni<strong>ch</strong>t ganz deckende Lasur<br />

hergestellt werden.<br />

Zum Einfärben benutzt man<br />

einen dünnen, spitzen Pinsel.<br />

Überflüssige Lasur wird mit einen<br />

feinen Lappen weggetupft


4. S<strong>ch</strong>ritt: <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> <strong>lasieren</strong><br />

50<br />

Im Berei<strong>ch</strong> der Einlegearbeit wird<br />

mit einem feinen Pinsel eine passende<br />

Lasur aufgetragen.<br />

Überflüssige Lasur wird mit<br />

einem Pinsel oder Tu<strong>ch</strong> weggetupft.<br />

Die Lasur lässt man gut trocknen.<br />

Als zusätzli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>utz könnte<br />

eine hau<strong>ch</strong>dünne S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von<br />

S<strong>ch</strong>ellack mit einem Lappen aufgetragen<br />

werden.<br />

Besser ist, na<strong>ch</strong> Meinung des<br />

Autors, eine dünne S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t von<br />

Möbel-Bienenwa<strong>ch</strong>s.


5. S<strong>ch</strong>ritt: Einlagearbeit und <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> polieren<br />

51<br />

Einen sehr s<strong>ch</strong>önen und ni<strong>ch</strong>t<br />

aufdringli<strong>ch</strong>en Glanz erhält man,<br />

wenn der <strong>S<strong>ch</strong>aft</strong> mit Rosshaar<br />

poliert wird.<br />

Vor dem Polieren ist au<strong>ch</strong> ein<br />

lei<strong>ch</strong>tes Altern dur<strong>ch</strong> stellenweise<br />

sorgfältiges dünnes Auftragen<br />

von matter Wandtafelfarbe<br />

mögli<strong>ch</strong>. Dies sollte jedo<strong>ch</strong> erst<br />

an einem Versu<strong>ch</strong>smuster ausprobiert<br />

werden.


Fertiggestellte Einlegearbeit<br />

52

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