Wippe-Drehbank - Feuerwaffen.ch
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Drehmas<strong>ch</strong>inen<br />
200 bis 1850<br />
Copyright Peter H. Kunz. CH-8200 S<strong>ch</strong>affhausen<br />
Tastatur-Navigation<br />
Home<br />
Erstes Dia<br />
Vorheriges Dia<br />
Nä<strong>ch</strong>stes Dia<br />
Letztes Dia<br />
End
Um 300 vor Chr.: Ägyptis<strong>ch</strong>e <strong>Drehbank</strong><br />
Auf der Grabtafel des Petosiri ist ein<br />
Drehstuhl mit senkre<strong>ch</strong>ter Welle<br />
ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />
Der Antrieb mit we<strong>ch</strong>selnder<br />
Drehri<strong>ch</strong>tung erfolgt von Hand mit<br />
einer um die Drehspindel gewickelter<br />
S<strong>ch</strong>nur.<br />
Der Dreher auf der linken Seite hält<br />
einen Sti<strong>ch</strong>el an den Drehteil.<br />
Relief aus dem Grabe des Petosiris, Ägypten
Um 1250: Tret-Drehstuhl<br />
In einer Darstellung eines Manuskripts<br />
aus der Zeit um 1250 wird vermutli<strong>ch</strong><br />
Josef als Dre<strong>ch</strong>sler dargestellt.<br />
Der Antrieb der <strong>Drehbank</strong> erfolgt mit<br />
einer Pedale.<br />
Mit einem Sti<strong>ch</strong>el dre<strong>ch</strong>selt Josef eine<br />
Holzs<strong>ch</strong>ale.<br />
Miniatur eines Manuskriptes aus dem 13. Jh.
Um 1350: <strong>Wippe</strong>-<strong>Drehbank</strong><br />
Bei der <strong>Wippe</strong>-<strong>Drehbank</strong> verbindet eine<br />
S<strong>ch</strong>nur, wel<strong>ch</strong>e um die Drehspindel<br />
gewickelt ist, das Tretpedal mit einer<br />
federnden Holzwippe an der Decke.<br />
Au<strong>ch</strong> hier entsteht eine si<strong>ch</strong> we<strong>ch</strong>selnde<br />
Drehri<strong>ch</strong>tung.<br />
Die S<strong>ch</strong>neide des Drehwerkzeuges muss<br />
mit der Drehri<strong>ch</strong>tung gewe<strong>ch</strong>selt<br />
werden.<br />
Französis<strong>ch</strong>e Moralbibel, um 1400
Um 1390: Fiedelbogen-Drehstuhl<br />
An einem Drehstuhl stellt der Mön<strong>ch</strong><br />
Holzkugeln für Rosenkränze her.<br />
Mit der re<strong>ch</strong>ten Hand bewegt er<br />
einen Fiedelbogen vor und zurück<br />
und erzeugt damit eine we<strong>ch</strong>selnde<br />
Drehbewegung.<br />
Für die Spanabhebung hält er mit<br />
der linken Hand einen Drehstahl.<br />
Mendels<strong>ch</strong>es Hausbu<strong>ch</strong> der 12-Brüder-Stiftung, 1397
Um 1395: <strong>Wippe</strong>-<strong>Drehbank</strong><br />
Zwei Ste<strong>ch</strong>beitel mit vers<strong>ch</strong>iedenen S<strong>ch</strong>neideformen<br />
liegen auf der <strong>Drehbank</strong>.<br />
Das Drehstück, vermutli<strong>ch</strong> Holz, ist auf einer<br />
Spindel befestigt.<br />
Der Antrieb erfolgt dur<strong>ch</strong> das Treten eines<br />
Fusspedals.<br />
Das um die Drehspindel gewickelte Seil<br />
verbindet das Pedal mit der federnden <strong>Wippe</strong>.<br />
Mendels<strong>ch</strong>es Hausbu<strong>ch</strong> der 12-Brüder-Stiftung, 1397
Um 1490: Pedal-<strong>Drehbank</strong>, Leonardo da Vinci<br />
Auf der Skizze von Leonardo Da Vinci<br />
besitzt der fussbetriebene Drehstuhl bereits<br />
eine Kurbelwelle, wel<strong>ch</strong>e über einen Stab<br />
mit dem Fusspedal verbunden ist.<br />
Mit dieser Einri<strong>ch</strong>tung erhält man den<br />
grossen Vorteil einer si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ändernden<br />
Drehri<strong>ch</strong>tung.<br />
Leonardo da Vinci, Il Codice atlantico, um 1490
Um 1560: <strong>Wippe</strong>-<strong>Drehbank</strong> für Passigdrehen<br />
J. Besson, Theatrum Instrumentarium et<br />
Ma<strong>ch</strong>inarum, Lugduni, 1578<br />
S<strong>ch</strong>on früh wurden Drehbänke so<br />
eingeri<strong>ch</strong>tet, dass au<strong>ch</strong> ovale oder<br />
kompliziertere Formen gedreht werden<br />
konnten.<br />
Links und re<strong>ch</strong>ts befinden si<strong>ch</strong> auf der<br />
Drehspindel ovale S<strong>ch</strong>ablonen.<br />
Der horizontal über der Spindel liegende<br />
Stab liegt auf den ovalen S<strong>ch</strong>ablonen auf<br />
und bewegt si<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>end der Form auf<br />
und ab.<br />
Die am Balken befestigten Drehstähle<br />
übertragen damit die Form der S<strong>ch</strong>ablone<br />
auf das Drehstück.
Um 1570: <strong>Drehbank</strong> mit Radantrieb<br />
Über eine Kurbel an einem grossen<br />
Spei<strong>ch</strong>enrad wird die Drehbewegung mittels<br />
eines Riemens auf das kleine Rad der<br />
<strong>Drehbank</strong> übertragen.<br />
Damit können höhere Umdrehungen für das<br />
Drehen errei<strong>ch</strong>t werden.<br />
Der Dreher ist am Überdrehen von Zinnkrügen.<br />
Jost Amman, stände und Handwerker, Frankfurt, 1568
Um 1615: Oval-<strong>Drehbank</strong> mit Handantrieb<br />
Im Hintergrund befindet si<strong>ch</strong> eine grössere<br />
<strong>Drehbank</strong> mit Kurbelantrieb und Übersetzung.<br />
Im Vordergrund ist eine Oval-<strong>Drehbank</strong>, bei<br />
wel<strong>ch</strong>er die Kopiereinri<strong>ch</strong>tung mittels zweier<br />
Gewi<strong>ch</strong>te an die Spindel gepresst wird.<br />
Beide Mas<strong>ch</strong>inen sind aus Holzbalken gefertigt.<br />
S. De Caus, Mas<strong>ch</strong>inenbu<strong>ch</strong>, Frankfurt am Main, 1615
Um 1670: <strong>Drehbank</strong> mit Kurbelwelle<br />
Über ein Tretpedal wird die Kurbelwelle des<br />
obenliegenden S<strong>ch</strong>wungrades angetrieben.<br />
Die Übertragung der Drehung erfolgt mit<br />
gekreuztem Riemen auf das kleinere Rad an<br />
der <strong>Drehbank</strong>. Dur<strong>ch</strong> diese Anordnung wird<br />
eine Übersetzung auf die <strong>Drehbank</strong>spindel<br />
errei<strong>ch</strong>t. Der gekreuzte Riemen ergibt eine<br />
grössere Reibflä<strong>ch</strong>e am kleinen Rad und<br />
damit einen geringeren S<strong>ch</strong>lupf.<br />
Die <strong>Drehbank</strong> besitz bereits einen in zwei<br />
Ri<strong>ch</strong>tungen vers<strong>ch</strong>iebbaren Kreuzstock für die<br />
Aufnahme der Stähle.<br />
P. Cherubin, La Dioptrique oculaire, Paris, 1671
Um 1675: <strong>Drehbank</strong> mit mehreren Drehzahlen<br />
Ein Seil verbindet die Tretpedale mit der obenliegenden<br />
Antriebskurbel und der bogenförmigen<br />
Feder an der Decke.<br />
Die bogenförmige Feder zieht das Pedal na<strong>ch</strong><br />
oben und erlei<strong>ch</strong>tert damit das Treten.<br />
Am obenliegenden Vorgelege ermögli<strong>ch</strong>en Räder<br />
mit vers<strong>ch</strong>iedenen Dur<strong>ch</strong>messern die Wahl<br />
vers<strong>ch</strong>iedener Drehzahlen.<br />
P. Cherubin, La Dioptrique oculaire, Paris, 1671
Um 1700: <strong>Drehbank</strong> mit Kurbel- und Handantrieb<br />
Das große Rad über der <strong>Drehbank</strong> ist als<br />
S<strong>ch</strong>wungrad ausgebildet. Damit wird eine<br />
wesentli<strong>ch</strong> konstantere Drehzahl an der<br />
Drehspindel erzielt.<br />
Am oberen Rad befindet si<strong>ch</strong> eine Kurbel,<br />
wel<strong>ch</strong>e über ein Seil von unten bedient wird<br />
J. M. Plumier, L’Art de tourneur en perfection, Alyon, 1701
Um 1705: Kugel-<strong>Drehbank</strong> mit Fiedelbogenantrieb<br />
Im Hintergrund ist eine mittelgrosse <strong>Drehbank</strong><br />
mit Holzunterbau, Fussantrieb und <strong>Wippe</strong> für das<br />
Drehen von Kugeln ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />
Interessant ist die bogenförmige Auflage mit<br />
seitli<strong>ch</strong>en Ans<strong>ch</strong>lagstiften für das Auflegen der<br />
Drehstähle.<br />
Im Vordergrund befindet si<strong>ch</strong> eine kleine Kugel-<br />
<strong>Drehbank</strong>.<br />
J. Moxon, Me<strong>ch</strong>nick Exercises, London, 1703
Um 1740: <strong>Drehbank</strong> mit Plans<strong>ch</strong>eibe<br />
Diese sehr forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong>e <strong>Drehbank</strong><br />
besitzt einen Kurbelantrieb mit<br />
Zahnradgetriebe sowie eine<br />
Plans<strong>ch</strong>eibe mit daran befestigten<br />
Klemmvorri<strong>ch</strong>tungen.<br />
Der Stahlsupport hat neben den<br />
Längs- und Quereinstellungen no<strong>ch</strong><br />
einen einstellbaren Ans<strong>ch</strong>lag.<br />
Thiouts, Traité d’Horlogerie Me<strong>ch</strong>anisme et Pratique, Paris, 1741
Um 1740: Kopier-<strong>Drehbank</strong><br />
Die kurbelgetriebene <strong>Drehbank</strong> besitzt<br />
vorne eine Führungsstange für den<br />
Stahls<strong>ch</strong>litten.<br />
Die Querbewegung des Stahls<strong>ch</strong>littens<br />
erfolgt dur<strong>ch</strong> das Abfahren der S<strong>ch</strong>ablone<br />
hinter dem S<strong>ch</strong>litten.<br />
Thiouts, Traité d’Horlogerie Me<strong>ch</strong>anisme et Pratique, Paris, 1741
Um 1745: Uhrma<strong>ch</strong>er-<strong>Drehbank</strong><br />
Thiouts, Traité d’Horlogerie Me<strong>ch</strong>anisme et Pratique, Paris, 1741<br />
Die kleine Uhrma<strong>ch</strong>erdrehbank<br />
kann in einen S<strong>ch</strong>raubstock<br />
eingespannt werden.<br />
Über eine Spindel wird der<br />
Stahlsupport in Längsri<strong>ch</strong>tung<br />
vers<strong>ch</strong>oben.<br />
Die Drehspitze kann im Reitstock<br />
eingestellt und festgeklemmt<br />
werden.
Um 1750: <strong>Drehbank</strong> für Rund- und Passigdrehen<br />
Der gekreuzte Antriebsriemen ergibt<br />
eine grössere Kontaktflä<strong>ch</strong>e an den<br />
Antriebsrädern. Damit wird eine<br />
bessere Haftung am Rad und ein<br />
veringerter S<strong>ch</strong>lupf bei grösseren<br />
Bearbeitungskräften erzielt.<br />
An der <strong>Drehbank</strong> ist die Vorri<strong>ch</strong>tung<br />
für ein S<strong>ch</strong>ablonendrehen befestigt.<br />
Die vasenförmigen Verzierungen<br />
lassen vermuten, dass diese<br />
Drehmas<strong>ch</strong>ine für eine begüterte<br />
Person hergestellt wurde.<br />
J. M. Teuber, Vollständiger Unterri<strong>ch</strong>t von der gemeinen und höheren Drehkunst, Wien, 1756
Um 1750: Drehgerät zum Randrieren<br />
Unter Randrieren versteht man das glei<strong>ch</strong>mässige<br />
Anbringen von Querrillen am Umfang eines<br />
Rades.<br />
Diese Rillen ergeben ein verbessertes manuelles<br />
Betätigen des Rades.<br />
Der Randrierapparat stellt eine Sonderausführung<br />
einer Drehmas<strong>ch</strong>ine dar.<br />
Über dem Randriergerät sind zwei Werkzeuge mit<br />
gehärteten Randrierrollen dargestellt.<br />
D. Diderot & J. L. D’Alembert, Encyclopédie<br />
ou Dictionaire, Paris, 1751
Um 1750: <strong>Drehbank</strong> zum Quillo<strong>ch</strong>ieren<br />
Unter Quillo<strong>ch</strong>ieren versteht man das<br />
spanabhebende Anbringen von<br />
Verzierungen, bestehend aus<br />
mehreren vers<strong>ch</strong>lungenen und<br />
überlappenden Linienzügen.<br />
In einer s<strong>ch</strong>eibenförmigen S<strong>ch</strong>ablone<br />
sind diese Züge eingraviert.<br />
Ein Taststift überträgt die Zierlinie auf<br />
die Stahlhalterung.<br />
D. Diderot & J. L. D’Alembert, Encyclopédie ou Dictionaire,<br />
Paris, 1751<br />
Der eingespannte Drehstahl s<strong>ch</strong>neidet<br />
diese Linie in das Werkstück.
Um 1755: Handdrehstähle<br />
Beim manuellen Drehen wird der Stahl<br />
auf einem Support aufgelegt und dur<strong>ch</strong><br />
die Hand geführt.<br />
Daher wurden die Handdrehstähle stets<br />
mit Handgriffen versehen.<br />
Die Tastlehren dienen dem Abtasten des<br />
Drehstück und dem Verglei<strong>ch</strong> mit dem<br />
Vorlagemodell.<br />
J. M. Teuber, Vollständiger Unterri<strong>ch</strong>t..., Wien, 1756
Um 1760: Kleine Universal-Drehmas<strong>ch</strong>ine<br />
Diese Kleindrehmas<strong>ch</strong>ine besitzt einen<br />
Fusspedalantrieb mit obenliegender<br />
Federwippe und einem aussenliegenden<br />
S<strong>ch</strong>wungrad.<br />
Links im Getriebekasten können mehrere<br />
Drehstufen eingestellt werden.<br />
Eine Plans<strong>ch</strong>eibe dient der Befestigung des<br />
Drehteiles.<br />
J. M. Teuber, Vollständiger Unteri<strong>ch</strong>t von der gemeinen und höheren Drehkunst, Wien, 1756
Um 1770: Dre<strong>ch</strong>slerei<br />
Mit einer Antriebskurbel am grossen<br />
S<strong>ch</strong>wungrad wird über einen verdrehten<br />
Riemen die Spindel einer <strong>Drehbank</strong><br />
angetrieben. Die <strong>Drehbank</strong> besitzt<br />
Holzwangen und Holzfüsse.<br />
Ein langer Drehstahl wird dur<strong>ch</strong> den<br />
Dre<strong>ch</strong>sler auf einen Support aufgelegt<br />
und gegen das Werkstück gepresst.<br />
Auf der linken Seite befindet si<strong>ch</strong> auf<br />
einer Werkbank eine kleine <strong>Drehbank</strong>.<br />
D. Diderot & J. L. D’Alembert, Encyclopédie ou Dictionaire,<br />
Paris, 1751
Um 1790: <strong>Drehbank</strong> für gewundene Säulen<br />
Gewundene Säulen aus Holz waren für die<br />
Verzierung von S<strong>ch</strong>ränken und Türrahmen<br />
sehr beliebt.<br />
Sie wurden auf speziellen, langsam<br />
drehenden Drehmas<strong>ch</strong>inen hergestellt.<br />
Die spiralförmige Trommel auf der linken<br />
Seite diente der Vers<strong>ch</strong>iebung des<br />
Drehstückes in seiner Längsri<strong>ch</strong>tung.<br />
Der radiale Vors<strong>ch</strong>ub erfolgte von Hand<br />
dur<strong>ch</strong> das Auflegen eines Sti<strong>ch</strong>els auf die<br />
Auflage.<br />
Das Drehen gewundener Säulen stellte eine<br />
grossartige Handwerkskunst dar.<br />
J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig 1792
Um 1790: Oval-<strong>Drehbank</strong><br />
Oben links sind zwei einstellbare<br />
Ovals<strong>ch</strong>ablonen ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />
Re<strong>ch</strong>ts aussen sind zwei mit dieser<br />
<strong>Drehbank</strong> hergestellte Holzsäulen<br />
dargestellt.<br />
An der unten abgebildeten <strong>Drehbank</strong><br />
befindet si<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>ablone links aussen.<br />
Der Vors<strong>ch</strong>ubzylinder ist im Kasten mit<br />
den vers<strong>ch</strong>iedenen Hebeln untergebra<strong>ch</strong>t.<br />
Re<strong>ch</strong>ts ist die Stahlauflage vor der<br />
freistehenden Drehspindel si<strong>ch</strong>tbar.<br />
J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig 1792
Um 1790: Profildrehbank<br />
Die Profildrehbank diente der<br />
Herstellung von Teilen, deren<br />
Oberflä<strong>ch</strong>e eine vorgegebene<br />
Wellung oder eine horizontal<br />
we<strong>ch</strong>selnde Kontur besitzt.<br />
Diese Konturen werden an<br />
Nockens<strong>ch</strong>eiben und an<br />
Konturlinealen abgetastet.<br />
Ihr Aufbau war aufwändig und<br />
das Einri<strong>ch</strong>ten und die<br />
Bedienung anspru<strong>ch</strong>svoll.<br />
J. G. Geissler, Der Dre<strong>ch</strong>sler, Leipzig 1792
Um 1800: Hölzerne <strong>Drehbank</strong><br />
Das Bild zeigt eine einfa<strong>ch</strong>e hölzerne<br />
<strong>Drehbank</strong> mit grossem S<strong>ch</strong>wungrad.<br />
Diese preisgünstige <strong>Drehbank</strong> wurde<br />
oft in S<strong>ch</strong>lossereien eingesetzt.<br />
Ihr Antrieb erfolgte dur<strong>ch</strong> Wasser-,<br />
oder Pferdekraft sowie über<br />
Handkurbeln, Tretpedalen oder<br />
Treträder.<br />
Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>es Museum, Wien
Um 1800: Einfa<strong>ch</strong>e Wagnerdrehbank<br />
No<strong>ch</strong> bis 1900 wurden einfa<strong>ch</strong>ste und<br />
klobige Drehbänke dur<strong>ch</strong> Wagner und<br />
S<strong>ch</strong>miede eingesetzt.<br />
Diese <strong>Drehbank</strong> besitzt für den Antrieb<br />
eine Kurbel mit zwei S<strong>ch</strong>wungmassen.<br />
Die Übertragung der Drehbewegung<br />
auf die Holzspindel erfolgte über<br />
Holzzahnräder.<br />
Als Auflage für den Drehstahl diente<br />
eine eiserne Längsstange.<br />
Deuts<strong>ch</strong>es Museum, Mün<strong>ch</strong>en
Um 1850: Kleindrehbank<br />
Unbekannter Künstler, um 1850<br />
Bereits ab 1850 waren die Drehbänke mit Zahnradgetrieben, einstellbaren Supporten und<br />
Reitstöcken ähnli<strong>ch</strong> den heutigen Drehbänken ausgestattet.<br />
Bei dieser Ausführung fehlen no<strong>ch</strong> die Gewindespindel für einen automatis<strong>ch</strong>en Vors<strong>ch</strong>ub,<br />
sowie ein Drei- oder Vierbackenfutter für das Spannen des Werkstückes obs<strong>ch</strong>on diese<br />
Zubehörteile damals bereits bekannt waren.
Um 1890: Industrie-<strong>Drehbank</strong><br />
Seit 1800 geht die Entwicklung der<br />
Drehbänke unaufhaltsam weiter.<br />
Der Fla<strong>ch</strong>riemenantrieb von einer an<br />
Transmissionswelle wurde dur<strong>ch</strong><br />
beigestellte und später dur<strong>ch</strong><br />
eingebaute Elektromotoren mit<br />
wählbaren Drehzahlen abgelöst.<br />
Ein Ende der Entwicklung wird es wohl<br />
nie geben.<br />
Foto P. Kunz
Ende