20 Jahre Bauingenieurausbildung an - Fachhochschule Erfurt
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Das Seminar soll besonders die für Verkehrs- und<br />
Stadtpl<strong>an</strong>er wichtige <strong>an</strong>alytische und konzeptionelle<br />
Denkweise fördern. Deshalb sind nicht nur Verkehrspl<strong>an</strong>er<br />
der Bauingenieurgilde im Seminar, sondern<br />
auch <strong>an</strong>dere Fachdisziplinen.<br />
Das Seminar vermittelt über den fachlichen Inhalt<br />
hinaus den Austausch sozialer und kultureller Erfahrungen<br />
zwischen den Studenten. Die allabendlichen<br />
Begegnungen am Biertisch oder in den Weinstuben<br />
leisten einen nachhaltigen Eindruck und verstehen<br />
sich auch (ohne pathetisch zu werden) gewollt oder<br />
ungewollt als einen kleinen Beitrag in der Annäherung<br />
zwischen Ost- und Westeuropa.<br />
Beispiele dazu sind die Abschlussver<strong>an</strong>staltung in<br />
Modra im Weingut, in B<strong>an</strong>ska Stiavnica im Jazzkeller,<br />
beim Heurigen in Klosterneuburg und Tulln der Blumenstadt,<br />
beim ungarischen Wein in Györ oder im<br />
Bierkeller in Vilnius<br />
Die Notwendigkeit von Fremdsprachenkenntnissen<br />
tritt deutlich zutage, um nicht ’peinlich’ zu sagen,<br />
wenn mit Händen und Füßen geredet und gestritten<br />
wird. Nach dem Seminar werden gute Vorsätze wie<br />
zum Neuen Jahr formuliert: „..ich will mehr Fremdsprache<br />
lernen!“ Die persönliche Kontaktaufnahme<br />
zwischen den Dozenten initiiert weitergehende fachliche<br />
Zusammenarbeit. Aus dem Workshop sind vielfältige<br />
Kooperationsbeziehungen entst<strong>an</strong>den, so zum<br />
Beispiel mit Vilnus, Rostow am Don, Györ und Maribor.<br />
Der Ablauf dieses Seminar ist relativ stringent strukturiert:<br />
Sonntag ist Anreise, erstes Zusammentreffen am<br />
Abend als „warming up“-Phase<br />
Montag Offizielle Begrüßung durch die gastgebende<br />
Universität, Einteilung in Arbeitsgruppen, kleiner<br />
Stadtrundg<strong>an</strong>g zum Verständnis der regionalen Besonderheiten,<br />
Besichtigung des Gegenst<strong>an</strong>ds der Aufgabenstellung<br />
vor Ort, kleiner Stadtrundg<strong>an</strong>g, Beginn<br />
der Arbeit in den Gruppen<br />
Dienstag bis Donnerstag: Analysetätigkeit vor Ort:<br />
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z.B. Verkehrszählungen, Einsichtnahme in Pl<strong>an</strong>unterlagen,<br />
arbeitsteilige Entwurfsbearbeitung, Konsultationen<br />
mit den örtlichen Pl<strong>an</strong>ern und Fachleuten, Dokumentation<br />
der Lösungen in deutsch und englisch,<br />
Freitag: Präsentation der Ergebnisse in deutscher bzw.<br />
englischer Sprache vor den Seminarteilnehmern selbst<br />
und Vertretern der örtlichen Verkehrs- und Stadtpl<strong>an</strong>ung,<br />
Abschlussver<strong>an</strong>staltung<br />
Samstag/Sonntag: Fach- und kulturhistorische Exkursion<br />
in die nähere Umgebung des Ver<strong>an</strong>staltungsortes,<br />
Abreise der Teilnehmer<br />
Dieses Konzept (internationale und interdisziplinäre<br />
Arbeitsgruppen, eine Woche, praktische Aufgaben vor<br />
Ort) hat sich über 15 <strong>Jahre</strong> bewährt. In Tulln (A), Maribor<br />
(SLO) und <strong>Erfurt</strong> (D) sind Lösungsvorschläge in die<br />
Praxis umgesetzt wurden. An der BOKU Wien wurde<br />
dieser Workshop mit dem Intern. Practise Award <strong>20</strong>10<br />
ausgezeichnet, von der STU Bratislava erhielt der Autor<br />
die höchste Auszeichnung der Universität <strong>an</strong>lässlich<br />
deren 70jährigen Bestehens.<br />
Die Fin<strong>an</strong>zierung des Workshops ist sehr vielschichtig<br />
und erfordert l<strong>an</strong>gfristige Pl<strong>an</strong>ungen. In der Regel<br />
übernehmen die gastgebende Hochschule sowie die<br />
zuständigen Hochschulministerien einen Teil der Kosten.<br />
Außerdem gel<strong>an</strong>g es in der Verg<strong>an</strong>genheit bei<br />
allen Workshops die Kommunen, Verkehrsbetriebe sowie<br />
örtliche Betriebe und Institutionen als Sponsoren<br />
zu gewinnen. Für die Ver<strong>an</strong>staltungen in <strong>Erfurt</strong> (1996,<br />
<strong>20</strong>00 und <strong>20</strong>08) hat auch der DAAD einen nicht geringen<br />
Anteil geleistet. So konnte bisher der studentische<br />
Anteil immer auf einem geringen Level gehalten werden<br />
Infolge der Internationalisierung der Ausbildung im<br />
Rahmen des Bologna-Prozesses ergibt sich die Möglichkeit,<br />
dieses Seminar in das Kreditpunktsystem der<br />
Hochschulen aufzunehmen. Die Studierenden erhalten<br />
2 ECTS für die erfolgreiche Teilnahme am Workshop<br />
„City <strong>an</strong>d Traffic“.